vollständiger Artikel - Deutsche Gesellschaft für

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BEITRÄGE
Im Herbst hat die Pilotphase der Studie
in zwei Einrichtungen begonnen. Die Instrumente zur Erfassung der deskriptiven
Daten und das Instrument zur Erfassung
der Prävalenz wurden nach der ersten Erprobung im Praxisfeld modifiziert. Das Instrument zur Inzidenzerhebung wird
momentan auf seine Praxistauglichkeit geprüft.
Bislang wurden 70 Einladungen an
Hamburger Alten- und Pflegeheime verschickt und 28 persönliche Informationsgespräche mit Vertretern der Einrichtungen geführt. Das Studienvorhaben hat eine
gute Resonanz. Bereits 19 Einrichtungen
haben ihre Teilnahme zugesagt.
Zur Steigerung der Attraktivität der Studie ist geplant, die Ergebnisse der epidemiologischen Erhebung nach Abschluss
der Studie im anonymisierten Einrichtungsvergleich an die Alten- und Pflegeheime zurückzumelden. Mittelfristig wird
eine Homepage eingerichtet, auf der die
teilnehmenden Einrichtungen öffentlich
ausgewiesen werden als Einrichtungen, die
ihre Versorgungsabläufe transparent darlegen. Andere Schritte der Öffentlichkeitsarbeit, wie ein Beitrag in einer Hamburger
Tageszeitung, sind geplant.
Kooperationspartner
PD Dr. Ralf Bender, Institut für Qualität
und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln; Prof. Dr. Gerd Glaeske,
Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik; Alten- und Pflegeheime in
Hamburg
Korrespondenzadresse
Dr. phil. Gabriele Meyer, Hamburg
Email: [email protected]
Literatur
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nursing homes: a review of the literature
since the nursing home reform act of 1987.
Med Care Res Rev 55: 139–170
Guttman R, Altman RD, Karlan MS. (1999):
Report of the Council on Scientific Affairs.
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homes. Arch Fam Med 8: 101–105
Klie T, Pfundstein T. (2002): Freiheitsentziehende Maßnahmen in Münchener
Pflegeheimen. Unveröffentlichtes Manuskript. Freiburg
Ljunggren G, Phillips CD, Sgadari A. (1997):
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homes in eight countries. Age Ageing 26
(Suppl): 43–47
Meyer G, Warnke A, Bender R, Mühlhauser I.
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use of hip protectors in nursing homes:
cluster randomised controlled trial. Br Med J
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Report Mainz vom 29. März 2004. Festgebunden, ruhiggestellt – Das Elend alter
Menschen im Heim.
http://www.swr.de/report/archiv/sendungen/
040329/01/frames.html (Zugriff am
13.12.2004)
Weyerer S, Schäufele M. (2004): Evaluation der
Besonderen Stationären Dementenbetreeung in Hamburg. Projektbericht. Mannheim
und Hamburg http://fhh.hamburg.de/stadt/
Aktuell/pressemeldungen/2004/september/
15/2004-09-15-bsf-dementenprog-studie,
property=source.pdf (Zugriff am 13.12.2004)
Die Pflegevisite als Instrument der Qualitätssicherung
in der ambulanten Pflege
Monika Habermann, Heidrun Biedermann
In den letzten Jahren wurde die Pflegevisite als Instrument der Qualitätssicherung vermehrt in der ambulanten
Pflege eingeführt. Die inhaltliche Ausgestaltung und die
mit ihr verknüpften Erwartungen sind dabei sehr unterschiedlich. Ziel des Forschungsprojekts »Die Pflegevisite
als Instrument der Qualitätssicherung in der ambulanten
Pflege« ist es, die in der Praxis vorhandenen Modelle der
Pflegevisite und ihre Verankerung in der gesamten Qualitätsentwicklung exemplarisch zu beschreiben. Daraus
wird ein Modell bzw. es werden verschiedene Modelle
entwickelt, welche den Anbietern ambulanter Pflege als
Orientierungsrahmen gelten können.
Bei dem Projekt handelt es sich um eine explorative Studie die im Zeitraum Mai 2004
– April 2006 in Norddeutschland durchgeführt wird. Kooperationspartner sind
neben einigen regionalen Gliederungen
von Wohlfahrtsverbänden auch der Medizinische Dienst der Krankenkassen Bremen
und Niedersachsen. Des Weiteren kooperieren zahlreiche ambulante Pflegeeinrichtungen während der unterschiedlichen
Phasen der Forschung.
Recently, nursing rounds have been introduced as a quality
assurance tool, specifically in the context of home-based care.
The content of nursing rounds and the expected results differ in
each organization. The aim of the project »Nursing Rounds as a
Quality Assurance Tool in Home-Based Care« is to describe models of nursing rounds which are currently found in practice and
to describe how they are incorporated into the overall quality
development in the organization. The expected outcome of the
project will be a model (or models) which can serve as a framework for quality management in home-care services.
Problem- und Fragestellungen
Pflegevisiten als Instrument der Qualitätssicherung in der Pflege wurden zunächst
im klinischen Kontext implementiert und
diskutiert (Heering et al. 1997; Willenborg
1999; Maul/Förstermann 2000)1.
Die Einführung von Pflegevisiten im
spezifischen Kontext der stationären Altenpflege und der ambulanten Pflege ist erst in
den letzten Jahren erkennbar geworden
(Löser 1999; Löser 2000; Gültekin/LiebPFLEGE & GESELLSCHAFT 10. JAHRGANG 1/2005
chen 2003; Hellmann/Kundmüller 2003)
wobei eine entsprechende Anregung des
MDK in der Veröffentlichung seiner Prüfrichtlinien »MDK-Anleitung zur Prüfung
der Qualität nach §80 SGB XI in der ambulanten Pflege« (MDS 2000) wesentliche Impulse gab. Wenngleich Zielsetzungen, konkrete Inhalte und Umsetzungsformen von
Pflegevisiten eine große Variationsbreite
aufweisen, besteht Konsens darin, dass es
als zentrales Instrument der pflegebezoge39
DER PFLEGEFORSCHUNGSVERBUND NORD
nen Qualitätssicherung wirksam werden
kann. Auch für die ambulante Pflege werden daher u.a. folgende qualitätssteigernde
Effekte erwartet:
Stärkung pflegefachlichen Wissens wie
auch auf die Pflegequalität bezogene, kommunikative Kompetenzen (Löser 1999;
Löser 2000; Gültekin/Liebchen 2003; Hellmann/Kundmüller 2003; Kämmer 2001;
Ratz 2001; Thelen 2003).
Durch die Stärkung der Pflegefachlichkeit Steigerung der professionellen Selbstgewissheit und damit der Berufszufriedenheit (Löser 1999; Löser 2000; Hellmann/
Kundmüller 2003; Kämmer 2001; Thelen
2003).
Ermöglichung einer gezielten Personalentwicklung wie auch Wahrnehmung von
Fachaufsicht durch die leitende Pflegefachkraft (Löser 1999; Löser 2000; Gültekin/Liebchen 2003; Hellmann/Kundmüller
2003; Ratz 2001; Thelen 2003; Messer 2003;
Brüggemann 2001).
Stärkung der Vernetzung des Dienstleistungsangebotes wie auch eine Schnittstellenoptimierung (Ratz 2001).
Steigerung der geforderten Partizipation
und damit auch der Zufriedenheit von
Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen
(Löser 1999; Löser 2000; Gültekin/Liebchen 2003; Hellmann/Kundmüller 2003;
Kämmer 2001; Ratz 2001; Thelen 2003).
Kostenkontrolle durch Überprüfung der
gewährten Pflegeleistungen, Tourenplanung (Messer 2003)
Überprüfung, Weiterentwicklung bestehender
Qualitätssicherungsinstrumente
wie Pflegestandards, Pflegekonzepte etc.
(Hellmann/Kundmüller 2003; Kämmer
2001; Messer 2003)
Der Diffusität in Begrifflichkeit und inhaltlicher Ausgestaltung der Pflegevisite und
der Vielfalt der Erwartungen, die mit ihrer
Einführung verknüpft sind, stehen wenige
empirische Erkenntnisse gegenüber. Diese
beziehen sich auf den stationären, klinischen Sektor für den eine Befragung zur
Verbreitung und konkreten Umsetzungsformen durchgeführt wurde (Görres et al.
2002) und die Ergebnisse einer kürzlich erstellten Studie, die Effekte auf die Befindlichkeit der Patienten zu klären suchte
(Heering 2004). Die mangelnde Verwertbarkeit der Ergebnisse wird hier u.a. mit
einer unzureichend vorab erfolgten qualitativen Exploration relevanter Dimensionen der Pflegevisite begründet.
Vor dem skizzierten Hintergrund sollen
mit dem Forschungsprojekt folgende Ziel40
setzungen verbunden werden: Formen der
Implementierung der Pflegevisite, ihr organisationsbezogener Kontext wie auch konkrete Ausgestaltungen in der Umsetzung
und die Einschätzung der Auswirkungen
werden aus Sicht der Beteiligten in ambulanten Pflegediensten und anhand der bei
der Pflegevisite verwendeten Dokumente
exploriert. Die Bedingungsfaktoren, die ein
Gelingen/Misslingen der Anpassung, Einführung und Routinisierung der Pflegevisite bewirken, werden in der Form von Hypothesen herausgearbeitet und Ansätze zur
Überprüfung der qualitätsbezogenen Effekte entwickelt. Weiterhin zielt die Untersuchung darauf ab, die Einbettung der Pflegevisite in die gesamte qualitätsbezogene
Organisationsentwicklung der Einrichtungen zu erfassen. Entsprechend werden folgende Fragestellungen verfolgt:
1. In welcher Form wurden/werden Pflegevisiten im ambulanten Bereich durchgeführt und welche Erfahrungen wurden/
werden damit gemacht?
2. Welche Dokumente werden bei der Pflegevisite verwendet? Wie werden sie geführt?
3. Welche Implementierungsstrategien wurden genutzt?
4. Wie stellt sich die Einbettung in den Gesamtkontext der Qualitätsentwicklung dar?
5. Welche Zielsetzungen, Inhalte und Ablaufgestaltungen können demnach als essentiell für die erfolgreiche Umsetzung von
Pflegevisiten im ambulanten Bereich erachtet werden?
Design und Methoden
Es handelt sich um eine explorative Studie
in der die strukturellen Voraussetzungen,
die formale Umsetzung und die inhaltliche
Gestaltung der Pflegevisite von Anbietern
der ambulanten Pflege beschrieben und
analysiert werden. Als Methode werden
hierzu die Gruppendiskussion, das Einzelinterview und die Dokumentenanalyse verwandt.
Zu erwartende Ergebnisse
und deren Relevanz
Die in der ambulanten Pflege mit hohen
Erwartungen versehene Pflegevisite als ein
Instrument der Qualitätssicherung und
ihre Verankerung in der gesamten Qualitätsentwicklung wird mit ihren Potentialen
und Beschränkungen beschrieben. Es werden Modelle entwickelt, welche den Anbietern ambulanter Pflege als Orientierungsrahmen für die effektive Einführung und
PFLEGE & GESELLSCHAFT 10. JAHRGANG 1/2005
Umsetzung der Pflegevisite dienen können.
Mit den gewonnen Daten wird die Grundlage für eine Studie zur weiteren Erfassung
von Qualitätspotentialen geschaffen.
Aktueller Stand
Das Projekt befindet sich derzeit in der Erhebungs- und ersten Auswertungsphase.
Aufgrund des explorativen Charakters der
Studie können derzeit noch keine konkreten oder auch vorläufigen Ergebnisse benannt werden. Hierzu muss der Abschluss
der Erhebungsphase abgewartet werden.
Es zeigt sich, dass unter der Bezeichnung
»Pflegevisite« derzeit in vielen Einrichtungen Anstrengungen unternommen werden,
Qualität zu sichern oder auch zu verbessern – mit unterschiedlichen Strategien
und Erfahrungen. So ist die gewählte getrennte Exploration der Erfahrungen von
Schlüsselpersonen, welche visitieren und die
Gruppendiskussion mit denjenigen, welche
visitiert werden, ein interessanter und
weiterführender Ansatzpunkt der Studie.
Die große Resonanz auf die Ankündigung der Erhebung und kontinuierliche
Anfragen der Dienste verweisen auf den
hohen Bedarf an fundierter Beratung in
der weiteren Entwicklung von Qualitätsinstrumenten für ambulante Dienste.
Mit der BMBF-Ausschreibung zur Förderung der anwendungsorientierten Pflegeforschung (Bundesanzeiger Nr. 105 vom
8.6.2001) wurde auch die Zielsetzung verbunden, die institutionelle Verankerung
der Pflegeforschung an den Hochschulen
zu befördern. Mit der Gründung des Zentrums für Pflegeforschung und Beratung
der Hochschule Bremen im Vorfeld der
Forschungsausschreibung wurde dies in
einem ersten Schritt umgesetzt. Das Zentrum bietet nun auch für Studierende mit
Forschungsinteressen ein Forum. So sind
auch in das Projekt »Pflegevisite« Studierende und DiplomandInnen eingebunden.
Korrespondenzadresse
Prof. Dr. Monika Habermann,
Heidrun Biedermann, Bremen
Email: [email protected]
1) Die Zeitschrift »Die Schwester/Der Pfleger«
veröffentlichte im Zeitraum 5/94 bis 8/95 eine
Serie zu Theorie und Praxis der Pflegevisite.
Folge 1–4 Die Schwester/Der Pfleger 33/5: 372–
376, 33/8: 642–645, 33/10: 819–822, 33/12:
1003–1005 (1994), Folge 5–8 Die Schwester/
Der Pfleger 34/3: 208–212, 34/4: 302–306,
34/7: 590–591, 34/8: 684–686 (1995)
BEITRÄGE
Literatur
Brüggemann, J (2001): PDL: Peilen, Durchblicken, Lösen. Forum Sozialstation 109/4:
19–23
Görres, S., Markus, I., Reif, K. et al .(2002).:
Pflegevisite: Möglichkeiten und Grenzen.
Eine empirische Untersuchung in den
Bundesländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und
Schleswig-Holstein. Pflege 15/1: 25–32
Gültekin, J.E., Liebchen, A. (2003): Pflegevisite
und Pflegeprozess. Theorie und Praxis für die
stationäre und ambulante Pflege. Stuttgart:
Kohlhammer
Heering, C., Heering, K., Müller, B. (1997):
Pflegevisite und Partizipation, München:
Urban & Fischer
Heering, C. (2004): Pflegevisite und das Gefühl
von Kontrolle über die Situation.
Die Schwester/Der Pfleger 43: 448–453
Hellmann, S., Kundmüller, P. (2003): Pflegevisite in Theorie und Praxis für die ambulante
und stationäre Pflege. Hannover: Brigitte
Kunz Verlag
Kämmer, K. (2001): Auf Visite kommen. Altenpflege 8: 28–30
Löser, A. (1999,2000): Das schaffen wir gemeinsam besser! Pflegevisite bei Patienten
mit Hirnleistungsstörungen. Teil 1–3 Pflegezeitschrift 12/99: 872– 877, 1/2000: 32–38,
2/2000: 100–104
Maul, A., Förstermann, D. (2000): Pflegevisite
auf Intensivstation. Die Schwester/Der
Pfleger 10: 843–847
Medizinischer Dienst der Spitzenverbände der
Krankenkassen (MDS e.V.) (2000): MDK-Anleitung zur Prüfung der Qualität nach § 80
SGB XI in der ambulanten Pflege
Messer, B. (2003): Tägliche Pflegeplanung in
der ambulanten Altenpflege: Beispiele und
Lösungen. Hannover: Schlütersche Verlagsgesellschaft
Ratz, B. (2001): Mehr als ein Besuch: Die
Pflegevisite. Forum Sozialstation 108/2:
24–27
Thelen, A. (2003): Pflegevisiten nutzen allen
Beteiligten. Pflegen ambulant 14/1: 42–45
Willenborg, A. (1999): Pflegevisite. In: Meyer &
Friesacher & Lange: Handbuch der Intensivpflege. 7. Ergänzungslieferung 12:1–10
Effizienz pflegerischer Einschätzung im Vergleich zu empfohlenen
Testinstrumenten zur Vorhersage des Sturzrisikos in Alten- und
Pflegeheimen
Gabiele Meyer, Sascha Köpke, Ingrid Mühlhauser
Die Anwendung von Instrumenten zur Einschätzung
des Sturzrisikos wird zunehmend für deutsche Alten- und
Pflegeheimbewohner gefordert. Wissenschaftliche Evidenz über den Nutzen bzw. Schaden dieser Instrumente
liegt nicht vor. Dieses gilt auch für die ständig stattfindende intuitive pflegerische Einschätzung. 54 Alten- und
Pflegeheim-Cluster nehmen teil. Alle Cluster erhalten eine
Schulung zur Sicherstellung von optimierter Standardversorgung. Cluster werden entweder zur Testgruppe oder
zur Kontrollgruppe randomisiert. Primärer Endpunkt ist
die Anzahl der Personen mit mindestens einem Sturzereignis während einer Beobachtungszeit von 12 Monaten. Es wird kein Unterschied erwartet. Die Ergebnisse erlauben eine realistische Bewertung der pflegerischen Einschätzung im Vergleich zu einer Instrumenten-basierten
Einschätzung.
Laufzeit beträgt 24 Monate
Problem- und Fragestellung
Bewohner von Alten- und Pflegeheimen
stellen eine besondere Risikopopulation für
Stürze und sturzbedingte Verletzungen dar
(Rubenstein 1997). Durch die Zunahme
der Lebenserwartung von kranken und gebrechlichen alten Menschen werden Stürze
und deren Folgen weiter an epidemiologischer und ökonomischer Bedeutung gewinnen (Cummings / Melton 2002). Die
Identifizierung von Personen mit einem
hohen Sturzrisiko ist in zweifacher Hinsicht gerechtfertigt: Einerseits lassen sich
The use of instruments aiming at determining the risk of fal-
ling are increasingly promoted for German nursing homes residents. Evidence for clinical advantages and/or disadvantages of
the use is lacking. The same applies to the permanently occurring, intuitive nurses’ judgement of the risk of falling. In this
study 54 nursing home clusters receive an educational programme to ensure optimised standard care. Clusters are randomised either to the test group or a control group. Primary endpoint is the number of fallers. Here, no difference is expected.
The results will allow to realistically evaluate nurses’ judgement
in comparison to an instrument based judgement.
durch präventive Maßnahmen Stürze und
sturzbedingte Verletzungen verhindern,
andererseits sollen nicht sturzgefährdete
Personen nicht unnötigerweise durch
präventive Maßnahmen beeinträchtigt
werden.
Derzeit bildet die bislang nicht ausreichend auf ihre Zuverlässigkeit untersuchte
pflegerische Einschätzung der Sturzgefährdung von Alten- und Pflegeheimbewohnern die Basis für sturzpräventive Maßnahmen (Myers / Nikoletti 2003; Moore et al.
1996). Diese Einschätzung findet kontinuierlich statt und dient als Grundlage für
pflegerische Interventionen. Von geriatriPFLEGE & GESELLSCHAFT 10. JAHRGANG 1/2005
schen Gremien wird die Identifikation von
Sturzgefährdeten mittels geriatrischer Erhebungsinstrumente empfohlen (Geriatrisches Basisassessment 1997). Die Akzeptanz einer Instrumenten-basierten Vorhersage in der Pflegepraxis ist wahrscheinlich
gering (Moore et al. 1996).
Stand der Forschung
In einem kürzlich erschienenen Bericht der
WHO (2004) wird eine Reihe von Instrumenten zur Einschätzung der Sturzgefahr
genannt. Nur drei dieser Instrumente wurden in Altenheimen validiert, der TinettiTest (Tinetti 1986), der Mobility Inter41