GEneration 10.09

Transcription

GEneration 10.09
Das junge Magazin des Grenz-Echos
Musikkarriere
Kardamoon greifen an
Ausgehen
In Ostbelgien
nichts los?
Tierhaltung
Happyend
für Exoten
Soziale Netzwerke
Facebook & Co.:
nur gute „Seiten“?
Dabei
Agenda: Partys,
Konzerte,
Konzeret, Sport u.v.m.
/generation
Oktober 2009 · Ausgabe 3
Beilage zum Grenz-Echo vom 8.10.2009
Dann schau doch mal auf
www.grenzecho.net/agenda
Hier findest du alle aktuellen Termine.
Ist deine nächste Veranstaltung schon eingegeben?
3
GEneration,
die dritte
Stirbt die Jugendparty aus?...................S.4
In der DG fehlen gute Partylocations
Heimat
Der Ball lag in der Wiege......................S.6
Carlo Evertz beim Zweitligisten AS Eupen
Ein Stück wilde Natur im Haus ............S.7
Leben mit Reptilien
Jugendliche trinken selten allein .........S.8
Interview mit Suchtexpertin Carolin Scheliga
Von den Alten lernen............................S.9
Leben
Mit einer Jeans ins Gourmet-Restaurant?
Was machst du gerade?............S.10
Risiken der sozialen Netzwerke richtig einschätzen
Alptraum Castingshows?.....................S.12
Zwei Ex-Gewinner packen aus
Kultur
GEneration-Interview
mit Kardamoon...................................S.14
Liebeserklärung an Madonna .............S.16
In 25 Jahren zur weiblichen Popikone
Musik kompakt ...................................S.17
Aktuelle CD- und DVD-Kritiken
Kultur
„Das verlorene Symbol“
von Dan Brown ..................................S.18
Buchtipp
Welcher musikbegeisterte Jugendliche
träumt nicht davon, in einer Band zu
spielen und womöglich eines Tages mit
seinem Hobby sein Geld zu verdienen?
Das ostbelgische Duo Kerstin Henz und
Daniel Chavet alias Kardamoon haben nun
den nächsten Karriereschritt ins Auge
gefasst und planen mit Unterstützung
eines renommierten Produzenten den
Sprung ins Musikgeschäft. Drei neue
Songs hat das Deutsch-Pop-Duo auf CD
gebrannt, mit der sie nun Veranstalter, Verlage und Plattenfirmen auf sich aufmerksam machen wollen. Unser Autor Martin
Klever führte mit ihnen ein Gespräch.
„Hier bei uns ist doch nichts mehr los!“,
sagen viele Jugendliche. Mitarbeiter Mario
Vondegracht hat sich auf die Suche nach
den Gründen für das Partysterben
gemacht. Außerdem hat GEneration bei
der Arbeitsgemeinschaft für Suchtvorbeugung und Lebensbewältigung nachgehakt,
warum der Anteil der Jugendlichen, die
exzessiv trinken, zunimmt. Zu den
Lieblingsbeschäftigungen vieler junger
Menschen gehört auch das Surfen in so
genannten sozialen Netzwerken, die zwar
viele Möglichkeiten bieten, aber auch ihre
schlechten „Seiten“ haben.
Ansonsten in dieser Ausgabe: ein Porträt
von Carlo Evertz, dem einzigen ostbelgischen Profi bei der AS Eupen (S. 6), und
eine Antwort von dem Restaurantkritiker
Jürgen Jordans auf die Frage: „Kann ich
mit einer Jeans ins Gourmet-Restaurant?“
(S. 9)
Viel Spaß mit der dritten GEneration!
Die Redaktion
Dabei
Nicht verpassen
Partys, Konzerte, Sport, u.v.m. ...........S.19
Klosterstraße 16
4700 Eupen
Tel. 087/56 96 06
Sally Hoegen aus Hergenrath.............S.22
...träumt von einer sorglosen Welt, in der man
Traum
unbeschwert seinen Traum leben kann.
4
Kulturverlust – Es gibt keine Locations mehr
Stirbt die
Jugendparty aus?
Früher war alles besser? Zumindest in punkto
Partylocations hat dieser Spruch für das Eupener Land
eine gewisse Berechtigung. Kann man doch die
geeigneten Orte für Jugendpartys an einer Hand abzählen.
von Mario Vondegracht
Spätestens am Freitag stellt sich wieder
einmal die Frage: Wohin am Wochenende?
Die Antwort fällt schwer, denn der Mut
vieler Organisatoren, eine eigene Party auf
die Beine zu stellen, schwindet. Neben
den vielen Hürden bei der Organisation
einer Party beißen sich die meisten Veranstalter tatsächlich an der Location-Frage
die Zähne aus.
Früher gab es zahlreiche Anlaufstellen,
etwa den mittlerweile für Partys geschlossenen „Saal Holftig“. Oder die
Katakomben, die nur noch in Einzelfällen
zur Verfügung stehen und zudem auch
wegen der technischen Bedingungen als
schwierig gelten. Der „Alte Schlachthof“
fällt bis zur Fertigstellung des Umbaus,
vermutlich bis 2012, aus. Das Capitol ist
aus anderen Gründen wenig attraktiv. Die
Besitzerin, die Stadt Eupen, kassiert einen
Pauschalbetrag, ohne dass die Getränkeeinnahmen auf dem Konto des Veranstalters landen. Eine ausreichend gute Schallanlage existiert außerdem noch nicht. Für
die Vereine, die durch Partys versuchen,
sich selbst zu finanzieren, ist aber jeder
weitere Ausgabenpunkt eine erhebliche
Einbuße im Nettoverdienst.
Sperrstunde macht Veranstaltern
Probleme
Für die Veranstalter geht das Saal-Problem
aber noch mit einer zweiten Entwicklung
einher: Durch die Sperrstunde bliebe
ohnehin langfristig das junge Publikum
aus. Die KTSV Eupen hat in Zusammenarbeit mit Sporta Eupen-Kettenis beispielsweise früher eine Karnevalsparty im
Capitol organisiert, die seit
nunmehr zwei Jahren nicht
mehr stattfindet –
wegen der anhaltenden
Publikumsflaute. Eine Halloweenparty im
Café der Eupener Sporthalle floppte ebenfalls, erzählte uns Edgar Müllender von
der KTSV. Und auch für die Verantwortlichen von Meakusma, einem ostbelgischen Kulturveranstalter, macht es keinen
Sinn mehr, etwas im Norden der DG zu
organisieren. Ihnen allen macht nach eigenen Angaben die „Polizeistunde“ zu schaffen. Dadurch könne man nicht mehr die
ganze Nacht durchtanzen, was jedoch
wesentlich zum Erfolg oder Misserfolg
einer Veranstaltung beitrüge.
In der ganzen Eifel darf eine öffentliche
Jugendveranstaltung bis drei Uhr nachts
laufen. Dass die Partys in Eupen um zwei
Uhr enden müssen, empfinden Jugendliche als nicht zeitgemäß. Zwar ist eine
Verlängerung der Sperrstunde in Eupen
(von zwei auf drei Uhr) möglich, doch
bekommt ein Verein diese nur bewilligt,
wenn er die „Einmaligkeit“ der Veranstaltung vorweisen kann. Dass jedoch
schon Pfadfinder-Einheitsjubiläen, gemeinnützige Dorffeste, u.v.m. eine Verlängerung nicht gestattet bekommen
haben, ist unter
den Jugendlichen allseits
bekannt.
Und das
löst Unmut
aus. So wechseln viele Jugendliche von
einem öffentlichen in den privaten Raum.
Bei mir? Oder bei dir?
Der Partykeller oder das heimische
Zimmer werden zur Ersatzlocation. Später
ziehen die Jugendlichen vielleicht durch
die Straßen; wenn sie nicht generell lieber
außerhalb der Deutschsprachigen
Gemeinschaft feiern gehen. Ein Kulturverlust? Jedenfalls lassen die soziale
Interaktion, das ausgelassene Tanzen und
Abreagieren auf der Tanzfläche und die
ersten Begegnungen mit dem anderen
Geschlecht, die allesamt auf Partys
möglich werden, heutzutage immer mehr
nach.
Dieser Trend wird von vielen kritisch
gesehen. Zum Beispiel von den Vereinen,
denen die Jugendpartys seit jeher als
Einnahmequelle dienen, z. B. sei es, um
ihre Jugendarbeit zu finanzieren.
Öffentlich will allerdings niemand Kritik
an der derzeitigen Lage üben, da man so
Gefahr laufe, sich so dem „Goodwill“ der
Politik zu entziehen.
5
Wie bitte?
Katy Perry spricht…
Eupener Platt
“Ich ka mech noch goud daran
ärännere. Ich wor e Mäddche
va nün Jor än soot op gen
Kné vör mi Bedd än wor an
et bée. Glicktiteg han ich
gebädd, der Härgott soll
mich en decke Brost geeve,
damet ich, wenn ich op
gene Röck li, min Vööt
ned mi sänne.
Än de Wonsch had sech
ouch ervüllt.“
Mein
schönster Tag:
Anne Meessen, 22,
Studentin an der RWTH
Aachen (Deutsch und
Geschichte auf Lehramt)
„Ein bestimmter Tag in meinem Leben,
den ich als den ‚schönsten’ beschreiben
würde, fällt mir spontan nicht ein.
Es gibt viele schöne Tage, die ich schon
erleben durfte und nicht missen möchte.
Mir fallen viele kleine Momente ein, die
einen Tag zu etwas Besonderem machen:
Feiern mit Freunden, ein Nachmittag in
den Thermen oder ein Mittagessen mit
einer Freundin, die man nicht so häufig
sieht; der Sommerurlaub mit dem Freund
oder der Skiurlaub mit meinen Eltern; die
Zeit, die ich mit den Mädels vom Fußball
verbringe; Familienfeste, wo die ganze
Verwandtschaft zusammenkommt; das
bestandene Abitur oder die Fahrprüfung,
die bestandene Latinumsprüfung, für die
man sich wochenlang abgeplagt hat; ein
Gespräch mit einer vertrauten Person; der
18. Geburtstag; der Mallorca-Urlaub mit
den Mädels nach dem Abi, ...
Katy Perry feiert am
25. Oktober ihren
25. Geburtstag.
Die US-Sängerin wurde
weltweit bekannt mit dem
Song “I Kissed a Girl“.
Alles verstanden?
Übersetzung auf Seite 21.
Was bedeutet dir . . .
Treue?
Lisa Havenith, 17 Jahre, und Schülerin im
fünften Jahr des Königlichen Athenäums Eupen
„Mir liegt sehr am Herzen, dass meine Freunde mir treu bleiben. Ich
kann mich eigentlich immer auf
meine Freunde verlassen. Ich weiß
ganz genau, dass, wenn ich ihre Hilfe
brauche, sie für mich da sind. Sie
würden mich auf keinen Fall einfach
links liegen lassen, sondern mich
unterstützen, falls ich irgendein
Problem haben sollte. Treue bedeutet mir deshalb sehr viel, vor allem
eben im Hinblick auf meine
Freundschaften.“
Ich denke, dass es nicht so wichtig ist, was
man an seinem ‚schönsten’ Tag erlebt,
sondern mit wem man dies erfährt - also
die Menschen, mit denen man diese
Momente teilen kann.“
6
Der 19-jährige Kelmiser Carlo Evertz ist der einzige ostbelgische Profi bei
Zweitligist AS Eupen
Der Ball lag in der Wiege
Anfang September 2008 ging der Stern von Carlo Evertz
im Kehrweg-Stadion auf. In der Partie gegen Ostende
stand der 18-Jährige erstmals in der Anfangsformation
der AS Eupen und spielte sich durch seine
unbekümmerte Art schnell in die Herzen der Fans des
Fußball-Zweitligisten. Doch in dieser Saison läuft der
Kelmiser noch den (eigenen) Erwartungen hinterher.
von Heinz Gensterblum
Schon in der Rückrunde der Saison
2008/2009 musste Carlo Evertz mit Rückschlägen fertig werden. Unter Trainer
Danny Ost und nach dem Einstieg der
italienischen Investoren, die viele Spieler
nach Eupen lotsten, kam der Mittelfeldakteur, der in der ersten Hälfte noch
Leistungsträger war, meist nur noch zu
Kurzeinsätzen. Nach dem gescheiterten
Abituranlauf am César-Franck-
Athenäum hat er sich im Juni entschieden,
ein gewisses Risiko einzugehen und sich
voll auf den Sport zu konzentrieren. Was
blieb ihm auch übrig? Der Ball ist ihm
praktisch in die Wiege gelegt worden,
denn die ganze Familie gilt als fußballverrückt. Großvater Guillaume, Vater Ferdi
und Onkel Guido sind in ostbelgischen
Fußballerkreisen bekannt. Dass sein
jüngerer Bruder auch dem runden Leder
nachjagt, liegt auf der Hand.
Carlo Evertz’ Karriere begann im Alter von
fünf Jahren bei Union Kelmis und führte
ihn im Alter von 15 Jahren zur AS Eupen,
wo für ihn der Kindheitswunsch „FußballProfi“ in Erfüllung ging. Der Einstieg in
den Seniorenbereich verlief für Evertz im
vergangenen Jahr unheimlich rasant.
Gegen Tabellenführer Sint-Truiden VV
trumpfte der Shooting-Star derart auf, dass
der spätere Meister schon in der Winterpause die Fühler nach ihm ausstreckte, die
AS den Wechsel durch eine hohe Ablöseforderung aber unterband. Nach den
ersten guten Leistungen hatte die
Vereinsführung ihm einen Dreijahresvertrag angeboten, um ihn langfristig an den
Verein zu binden.
In dieser Spielzeit läuft für den quirligen
Mittelfeldspieler nicht alles nach Wunsch.
Er war noch nie mit von der Partie, wenn
Trainer Ost die Namen der 15 Spieler
nannte, die auf dem Schiedsrichterblatt
auftauchen. Zurückgeworfen wurde
Evertz auch durch eine Schulterverlet-
zung, die er sich bei einem schweren
Verkehrsunfall zuzog und die eine zweiwöchige Trainingspause zur Folge hatte.
Bei dem Unfall kam eine Frau im zweiten
beteiligten Fahrzeug ums Leben, zwei
Insassen seines Fahrzeugs wurden schwer
verletzt. Auch diesen psychologischen
Schock muss er verarbeiten.
Durch gute Leistungen im Training und in
den Spielen der Reservemannschaft will er
sich für eine neue Chance empfehlen. »Ich
werde alles versuchen, hundert Prozent
im Training geben und dann sehen, ob
jeder seine Chance bekommt«, gibt Evertz
sich kämpferisch und wirft die Flinte
nichts ins Korn, sondern will die erste
Talsohle in seiner Karriere mit Geduld
durchschreiten. Der Konkurrenzkampf ist
mit 28 Spielern enorm. Der aktuelle sportliche Erfolg macht es dem Kelmiser nicht
einfacher, sich in die Mannschaft zu
spielen. Doch trotz seines jungen Alters
weiß Evertz längst, dass im Sport auf
Höhen sehr schnell Tiefen folgen können.
Und umgekehrt.
Zur Person
Carlo Evertz, der
am 1. August 1990
geboren wurde,
startete seine Ka
rriere im Alter von
fü
RFC Union Kelm nf Jahren beim
is.
kam er zur AS, sp Mit 15 Jahren
ielte in den U16,
U17- und U19-M
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Claesen in den A- rderte ihn Nico
Kader.
Auch der belgisc
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wurde auf den Os Fußballverband
tbelgier aufmerksam und lud ihn
zu Spielen der U1
9Mannschaft ein.
Seit
Saison ist Carlo Ev der laufenden
er
und hat sich dam tz Fußballprofi
it einen Jugendtraum erfüllt.
7
Leben mit Reptilien
Ein Stück wilde Natur
im Haus
Wer sein Zuhause mit einer Schlange teilt oder mit
Riesenspinnen, der kann seine Besucher beeindrucken.
Ist halt schon was anderes als ein Hamster. „Doch ein
Kuscheltier ist so ein Exot nicht“, weiß Marc Hauseux.
von Elli Brandt
Der 26-Jährige spricht aus Erfahrung.
Schließlich hat er jahrelang Bartagamen,
Leguane, Chamäleons und Schlangen zuhause gehabt. „Ich hatte zehn Terrarien“,
erzählt er. „Das größte war 2,60 mal 1,70
Meter groß und 70 Zentimeter tief.“ Mittlerweile teilt Marc Hauseux sein Zuhause
lieber mit einer Freundin und ist sogar auf
den Hund gekommen. Von den Exoten ist
nur ein Bartagamenpärchen geblieben.
„Die Stromkosten wurden zu hoch“, sagt
er. „Und ich hatte einfach nicht mehr die
Zeit für die Tiere.“
Sie einfach im Tierheim abgeben, wenn
man sie nicht mehr will, das geht bei den
Schlangen, Echsen und Leguanen nicht.
Schlangen können bis zu 40 Jahre
alt werden, und auch die kleinen Agamen leben länger
als zehn Jahre. Marc
hatte Glück,
konnte seine
Exoten
mit in
die Tierhandlung Animal Garden nehmen,
in der er nun arbeitet und wo sie zum
Kauf angeboten wurden. „Als ich vor etwa
sechs Jahren in einem Laden für Reptilien
erschien und meine erste Zwergbartagame
kaufen wollte, riet mir die Ladenbesitzerin: Kaufen Sie sich erstmal ein Buch über
Reptilien“, erinnert sich Marc. Diesen Rat
könne er nur weitergeben.
„Alles, was auf der Erde kreucht und
fleucht kann man kaufen“, sagt Marc. „Fast
immer sind es Nachzuchten, Tiere, die
hier geboren wurden. Auf Reptilienbörsen
habe er Giftschlangen im Angebot für 30 Euro gesehen.
„Leider“, sagt Marc. „Manche Exoten eignen sich
einfach nicht als Haustiere.
Auch eine ungiftige Tigerpython oder Netzpython, die
bis zu acht Meter lang werden
kann, ist nichts für Jedermann.“
Nicht giftige Schlangen sind Würger. Ein Muskelpaket, das sich blitzschnell um den Brustkorb spannt. Bei
jedem Ausatmen des Opfers wird der
Druck enger. „Wenn das Schlangenterrarium gereinigt werden muss, müssen
schon zwei Personen
zupacken, um eine
drei Meter lange
Schlange zu bewältigen. Drei Personen, wenn es eine
Viermeterschlange ist“, weiß Marc.
Die Faszination für Reptilien kann Marc
immer noch gut nachempfinden. „Wer hat
sich als Kind nicht für Dinosaurier begeistert; und Agamen sehen aus wie süße
kleine Drachen.“ Von einem grünen
Leguan, der zwei Meter lang werden kann,
rät er ab. „Den kann man in einer Wohnung nicht artgerecht halten.“ Mit Reptilien hole man sich ein Stück Natur ins
Haus, „aber es bleibt wilde Natur“, so
Marc. Selbst die süße Agame werde ihren
Besitzer nie freudig begrüßen oder Trauer
zeigen, wenn er die Wohnung verlässt.
„Aber mit einer Agame oder einer Schlange muss man auch nicht Gassi gehen“,
bemerkt Marc. „Und eine Schlange schläft
zwei Wochen lang friedlich vor sich hin,
nachdem sie eine Ratte gefressen hat.“
Agamen sind das beliebteste Hausreptil.
Es gibt sie schon ab 25 Euro. Drei, vier
Heuschrecken am Tag und ein paar Heimchen kosten auch nicht die Welt. Ganz
schön hoch können die Kosten für die
Ausstattung des Terrariums werden, „und
für Strom“, bemerkt Marc. „Die Tiere brauchen ein Wüstenklima. Und wie bei jedem
Haustier ist zu bedenken: Habe ich genug
Zeit, mich darum zu kümmern? Wer versorgt das Tier, wenn ich in Urlaub fahre?“
Eupener Str. 95 • 4731 Eynatten • Tel. 087 55 47 96 • E-mail: [email protected]
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Reptilien,
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Öffnungszeiten: Mo: 15-19 Uhr - Di - Fr: 9-19 Uhr - Sa: 9-18 Uhr - So: 10-14 Uhr
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Gartenteich.
8
Interview: Jugend und Alkohol
Jugendliche trinken selten allein
Von der „Generation im Vollrausch“ ist schnell die
Rede, wenn Politiker und Medien den
Alkoholkonsum von Jugendlichen unter die Lupe
nehmen. Die Jugend von heute ist als trinkwütig
verschrien. Ist das nur ein Vorurteil? Ein Interview
mit Carolin Scheliga, die als Projektkoordinatorin
bei der ASL (Arbeitsgemeinschaft für
Suchtvorbeugung und Lebensbewältigung) arbeitet.
von Martin Klever
Frau Scheliga, stimmt es, dass immer
mehr Jugendliche exzessiv trinken?
Warum greifen junge Leute zur
Flasche?
Es gibt heute einige Jugendliche, die sich
gezielt zum „Saufen bis zum Umfallen“
verabreden, das gab es früher nicht. Es
wird den Jugendlichen heute auch recht
einfach gemacht, Getränke mit hohem
Alkoholgehalt zu bekommen. Sei es aus
der elterlichen Minibar oder von
Geschäftsleuten mit geringem
Verantwortungsgefühl.
Leistungsdruck, Identitätsschwierigkeiten
und das Gefühl, dazu gehören zu wollen,
sind Gründe, die Jugendliche – früher wie
heute – dazu bringen, mehr zu trinken, als
ihnen gut tut. Wenn jemand seinen Platz
im Leben und seine Identität noch nicht
gefunden hat und erfährt, dass er sich mit
Alkohol besser fühlt und weniger
Hemmungen hat, dann wird diese positive
Erfahrung im Gehirn abgespeichert.
Flatrate-Partys sind in aller Munde.
Animieren niedrige Preise wirklich
verstärkt zum Trinken?
Sicherlich. „All you can drink“ ist natürlich
auch ein Angebot und keine Warnung.
Gerade in Zeiten, wo alles ein wenig
teurer wird, werden solche Angebote
bei einem schmalen Taschengeld gerne
angenommen. Aus diesem Grund hat
die Aktion „0 Promille unter 16“ auch
schon vor einigen Jahren die Bürgermeister- und Schöffenkollegien aller
Gemeinden angeschrieben und darum
gebeten solche Arten von Veranstaltungen
nicht zu genehmigen.
Saufen ist für viele Jugendliche ein
regelrechtes Hobby. Ist das unter jungen
Menschen ganz einfach der gegenwärtige
Trend?
Seine Grenzen zu testen ist immer schon
ein Phänomen des jugendlichen Alters
gewesen. Trend würde ich jedoch nicht
sagen. Heute wird es ihnen
aber mit Sicherheit einfacher gemacht, sich etwaigen Exzessen hinzugeben als zu anderen Zeiten. Schon die antiken
Philosophen Aristoteles und Plutarch
hatten Ideen, wie
man dem
Handeln von Jugendlichen entgegenwirken kann, und die sind ebenfalls
noch sehr aktuell: gute Vorbilder sein,
Grenzen setzen und Aufklärung.
Stimmt es, dass Jugendliche immer früher
mit Alkohol in Kontakt kommen und folglich auch früher erstmals betrunken sind?
Hinter diese These stellt sich natürlich die
Frage, wo kommen die Jugendlichen in
Kontakt mit Alkohol? Sind „Mon Chéri“ für
Dreijährige an Weihnachten erlaubt? Darf
der 12-jährige Sohn nach dem Fußball ein
Bier mit den Anderen trinken? Fakt ist: Je
später das Belohnungssystem im Kopf eines Kindes durch Alkohol manipuliert
wird, desto besser. Fakt ist außerdem, dass
die Gesetzgebung aus diesem Grund die
Gesetze zum Schutz von Kindern vor Alkohol erlassen hat. Fakt ist aber leider auch,
dass das Einstiegsalter beim Konsum von
Drogen aller Art merklich sinkt. Jugendliche sind heute früher jugendlich, ihnen
wird mehr Verantwortung übertragen ein
selbst bestimmtes Leben zu führen.
Welche Rolle spielt der Freundeskreis und
das soziale Umfeld bei Trinkgelagen?
Die so genannte Peer-Group, also die
Gruppe der Gleichaltrigen, ist bei Jugendlichen eines der am meisten beachteten
Vorbilder. Der Freundeskreis setzt die
Trends, was cool und angesagt ist, wo man
hingehen kann und welche Freizeitaktivitäten man macht. Jugendliche trinken
selten allein, sondern es muss das Setting
zum Trinken passen. Dazu gehört eine
angesagte Umgebung, coole
Freunde, gute Musik und
eine „chillige“ Stimmung.
9
Von den «Alten» lernen
Mit einer Jeans ins
Gourmet-Restaurant?
Wie überstehe ich den Restaurant-Besuch ohne Fauxpas?
Manchem Jugendlichen ist schon Tage vorher schlecht,
wenn ein Essen in einem schicken Restaurant ansteht.
Gehört die Serviette auf den Schoß? Wie bediene ich
mich beim ausliegenden Besteck? Was mache ich, wenn
mir das Essen nicht schmeckt?
von Heinz Gensterblum
Wir fragten nach bei Jürgen Jordans. Der
62-Jährige ist Leiter des Fachbereichs
Ernährungsberufe im Zentrum für die Ausund Weiterbildung im Mittelstand in
Eupen und testet u. a. für den EuregioGastroguide Restaurants in der Provinz
Lüttich.
Kann ich mit einer Jeans in den GourmetTempel?
Klar, aber angesagt
ist: Smart Casual.
„Smart“ bedeutet
„elegant“ und
"schick", aber jetzt
bitte nicht
erschrecken,
„Casual“ steht für
„zwanglos“ und
„locker“. In der
Praxis bedeutet
das: Du musst
nicht im Kommunionanzug
erscheinen.
Aber: Verwaschene Jeans und ein
verblichenes
T-Shirt sollten es
auch nicht sein. Am besten ist lockere,
aber schicke Kleidung.
Gehört die Serviette noch auf den Schoß?
Ja sicher, spätestens mit dem Servieren
des ersten Ganges und zwar aufgefaltet
und halbiert. Die Serviette ist ein Mundtuch, kein Taschentuch und auch kein
Brillenputztuch. Sie wird unter anderem
dazu benutzt, um die Lippen abzutupfen,
bevor man zum Glas greift. Denn am Rand
des Glases sollen sich keine Fett- oder
Essenreste ansammeln. Beim Verlassen
des Tisches und am Ende des Essens sollte
man die Serviette – auch die Papierserviette – nicht zerknüllt auf den Teller legen,
sondern sie gehört lose gefaltet links
neben den Teller. Spitze wäre, wenn dann
noch eine saubere Seite der Serviette oben
liegt. Sollte die Serviette herunterfallen,
liegen lassen. In einem guten Restaurant
wird das Personal dies beobachten und
gleich eine frische Serviette bringen.
kommen! Eventuell genügt
auch ein leichtes
Handzeichen
und die freundliche Formulierung des Wunsches: „Entschuldigung, können
Sie mir bitte noch
ein Mineralwasser
bringen?“
Wie gehe mit dem Besteck um?
Ist es unhöflich,
wenn ich statt Wein ein
Bier haben möchte?
Das Besteck liegt so neben dem Teller wie
es in der Reihenfolge der Gänge gebraucht
werden soll und zwar von außen nach innen. Also, liegen zum Beispiel drei Gabeln
und drei Messer neben dem Teller,
benutzt man zuerst die außen liegenden,
in der Regel etwas kleineren Teile. Erst
einmal in Gebrauch genommen, darf das
Besteck das Tischtuch nicht mehr
berühren.
Wein ist die bestmögliche
„flüssige“ Begleitung der
Gerichte und wird durch
den Gastgeber oder das
Bedienungspersonal zu den verschiedenen Speisen passend ausgesucht. Man
sollte auf alle Fälle probieren. Bier als
Aperitif ist in Ordnung, zum Essen aber
nur in bestimmten Fällen richtig, manchmal ganz falsch.
Den Suppenlöffel bitte nicht in der Suppenschale oder im Suppenteller lassen,
man legt diesen auf den entsprechenden
Unterteller ab. Das gilt auch für Kaffeeoder Teetassen. Niemals den Zeigefinger
auf die Messerschneide legen. Wenn man
der Bedienung signalisieren will, dass man
eine kleine Pause während des Essens
einlegt oder man gerne noch einen Nachschlag hätte, so kreuzt man das Besteck
auf dem Teller, Position 20 nach 7. Will
man der Bedienung zeigen, dass man
nicht weiter essen möchte, obwohl zum
Beispiel der Teller noch nicht leer gegessen ist, legt man das Besteck diagonal
parallel zusammen, Position 20 nach 4.
Mir schmeckt das Essen nicht.
Was mache ich?
Schmeckt nicht, gibt’s nicht? Tja, das ist
immer so eine Frage. Das passiert eben.
Jetzt kommt es darauf an, sich elegant aus
der Affäre zu ziehen. Möglichkeit eins: Bin
heute nicht so hungrig! Möglichkeit zwei:
Die Wahrheit, man sagt: „Das habe ich mir
ganz anders vorgestellt. Es ist leider nicht
mein Geschmack.“ Gutes Servicepersonal
wird normalerweise eine Alternative
anbieten.
Wie spreche ich das Servicepersonal an?
„Herr Ober“ rufen ist out. Fräulein sowieso. Am besten ist der Blickkontakt. Gutes
Servicepersonal wird das bemerken und
Darf ich während des Essens diskret
telefonieren oder SMS verschicken?
Das wäre nun wirklich unhöflich den
anderen Gästen gegenüber. Unterhaltsame
Gespräche tragen zum Gelingen eines
gemeinsamen Essens bei. Man kann sich
über Sport, Theater, Musik, Kunst und
auch über vergangene Restaurantbesuche
miteinander unterhalten. Nicht jedoch am
Telefon mit für die Tischnachbarn
unbekannten Personen.
Wann darf ich die Toilette aufsuchen?
Wenn überhaupt, dann natürlich nur
zwischen den Gängen und mit einer
kurzen Verabschiedung bei den Tischnachbarn: „Ich entschuldige mich einen kurzen
Moment.“ Unhöflich ist aber mit einer
Fahne von Zigarettenqualm an den Tisch
zurückzukehren.
10
„Social Networks“ auf dem Vormarsch – Risiken richtig einschätzen
Was machst du gerade?
…werden alle Facebook-Nutzer gefragt, wenn sie die
Startseite des weltweiten Online-Netzwerkes aufrufen.
Das Surfen in Social Networks bietet viele Möglichkeiten
– es hat aber auch seine schlechten Seiten.
von Mario Vondegracht
Lokalisten.de, Wer kennt Wen?, StudiVz,
und allen voran Facebook: Fast jeder
Jugendliche hat einen Account bei einem
dieser Anbieter. Das Ziel all dieser „sozialen Netzwerke“? Alle bieten denen, die
sich ein eigenes Konto anlegen, eine Plattform, um sich auszutauschen. Man kann
mit anderen virtuell kommunizieren,
gemeinsame Interessen finden, ganze
Fotoalben anlegen und sich der übrigen
Webgemeinschaft mitteilen. Anne „pennt
gerade“, Markus „findet die Foo Fighters
toll“, René „hatte einen heftigen Abend
gestern“. Alle denkbaren Mitteilungen
werden ins Netzwerk getippt. Im
Anschluss werden noch schnell die letzten
Partybilder hochgeladen. Ach ja, … ein
Fan von „Boys Noize“ wird man noch
schnell, bevor der PC ausgeschaltet wird.
„Ach komm, ich bleib noch etwas online.“
David Langela vom Eupener Infotreff
glaubt, dass soziale Netzwerke durch ihre
Fülle an Informationen und Angeboten
dafür sorgen, dass Jugendliche länger als
ursprünglich gedacht ihre Zeit im Netz
verbringen. Einige veröffentlichen dabei in
sozialen Netzwerken ihr komplettes Leben. Gerade aus dem Bett aufgestanden,
wird ins iPhone der Status „gera-
de aufgewacht“ ins Netz eingespeist. Der
„Facebook“-Tag geht mit der Meldung
„geht jetzt endlich schlafen“ zu Ende.
Zwischendurch wurden sehr private Fotos
und Gemütszustände hochgeladen.
Achtung: Öffentlichkeit!
Vergessen ist die Tatsache, dass durch
diese Plattform Öffentlichkeit entsteht.
Das Posten kann deshalb auch leicht nach
hinten losgehen. So manch ein „User“ hat
nach zunächst banalen Statusmeldungen
tatsächlich am nächsten Tag seine Kündigung im Briefkasten gefunden. Wie
neulich in der Schweiz, als sich die Mitarbeiterin einer Versicherung für einen Tag
krankschreiben ließ, weil sie Migräne habe
und deshalb nicht am PC-Bildschirm arbeiten könne. Als ihr Chef jedoch herausfand,
dass sie sich an besagtem Tag bei Facebook herumtrieb, kündigte die Firma ihr.
Grund der Entlassung: Vertrauensverlust.
Der studierte Kommunikationswissenschaftler David Langela warnt auch vor
anderen Nachteilen des Netzwerkes:
„Vielen Menschen ist gar nicht klar, was
mit den Daten, die man im Internet preisgibt, geschieht. So kann Facebook Fotos
von Nutzern zu Werbezwecken an
Checkliste –
Social Networks
t den Daten und
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man veröffentInhalten geschieht, die
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• Misstrauisch gegenüb
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die persönliche Inform
ntakte nicht
• Die persönlichen Ko
nicht zu viel Zeit
d
un
vernachlässigen
online verbringen.
Drittanbieter weiterleiten, damit diese bei
Freunden mit dem Foto für ihre Produkte
werben können.“
11
Herr Langela, sollte man
sowieso nicht lieber im realen
Leben mit Freunden
kommunizieren als im Internet?
Natürlich! Gerade für die Entwicklung
der Persönlichkeit der Jugendlichen ist
es wichtig, persönliche Kontakte zu
haben. Im Internet kommen wichtige
Aspekte der Kommunikation zu kurz.
Der ganze nonverbale Teil der Unter-
haltung bleibt naturgemäß auf der
Strecke. Dabei wird gerade darüber ein
wichtiger Teil der Nachricht übermittelt. Die Kommunikation über das
Internet sollte nicht wichtiger werden
als der direkte und persönliche
Austausch mit Freunden.
Tipps vom
Infotreff Eupen
Solche Risiken sollten einem klar sein –
das bedeutet aber nicht, dass man den
Spaß am Netz generell verlieren muss.
Langela sieht an erster Stelle auch eher die
Vorteile: „Vor allem erlauben die Netzwerke einen schnellen und einfachen
Austausch mit vielen Menschen. Man kann
problemlos mit Freunden oder Familienangehörigen im Ausland kommunizieren,
mit alten Schulfreunden in Kontakt treten
oder mit Gleichgesinnten über gemeinsa-
me Interessen diskutieren.“ Außerdem
könnten sich Jugendliche über Veranstaltungen, Filme, Musik und vieles mehr
ausgezeichnet informieren.
Den wichtigsten Tipp gibt David Langela
den Jugendlichen aber am Ende des GEneration-Gesprächs (Siehe Seite 11): „Die
Kommunikation über das Internet sollte
nicht wichtiger werden als der direkte und
persönliche Austausch mit Freunden.“
Wie bei allen Dingen in der Welt, haben
„Social Networks“ ihre guten und ihre
schlechten Seiten. Es hängt davon ab, wie
man diese Mittel nutzt. Der Infotreff
Eupen hat zahlreiche Infomaterialien zum
Thema Internet zusammengestellt. Unter
anderem auch ein Faltblatt zum Thema
„Facebook“. Dort geht es um den Schutz
der Privatsphäre, Nutzungsrecht der Daten
und Anwendungstipps. Das neue Faltblatt
trägt den Titel „Sicher chatten – worauf
solltest du achten“. Es geht auf die
Gefahren in Chats, insbesondere für Minderjährige, ein. Es enthält eine Reihe von
Sicherheitstipps, die es zu beachten gilt.
So sollten die Jugendlichen im Chat keine
persönlichen Daten weitergeben.
Außerdem sollten sie sich nicht mit Fremden treffen, usw.
Beide Faltblätter sind im Infotreff Eupen
(Aachener Straße 53), im Jiz St.Vith (Vennbahnstraße 4/5) und auf
www.jugendinfo.be erhältlich.
12
Angesichts
der zigtausenden
MöchtegernStars in
Deutschland, die reich, berühmt und
begehrt werden wollen und glauben, dies
mit der Teilnahme an einer Castingshow
zu erreichen, könnte das Buch eine Art
Aufklärung sein. Das einstige Nu-PagadiMitglied Grimm und der Rockmusiker
Kesici warnen vor den Shows. Aber
irgendwie bekennen sie auch, die dabei
gemachten Erfahrungen nicht missen zu
wollen. Vor allem kritisieren sie, dass es
bei den Shows kaum noch um die
Stimmen gehe, sondern darum, das Privatleben und die Charaktere der Kandidaten
auszuschlachten. »Hier zählt wie gesagt
nur die Quote, und nach dem Finale ist
alles egal, auch die Band oder der Sänger.«
Nicht nur die Teilnehmer würden fallengelassen, auch Coaches oder Jury- Mitglieder
würden ausgetauscht, wenn sie nicht
mehr passten.
Dieter Bohlen ist das
Gesicht von Deutschland
sucht den Superstar.
Zwei Ex-Gewinner packen aus
Alptraum Castingshows?
Sind Castingshows »böse«? Zwei ehemalige Sieger kritisieren jetzt das TV-Format,
das sie einst bekannt machte: »Sex, Drugs
& Castingshows - Die Wahrheit über
DSDS, Popstars & Co.« heißt ein neues
Buch von Martin Kesici (»Angel Of
Berlin«) und Markus Grimm.
Die beiden erzählen, wie es ist, den Traum
von Millionen Menschen zu erleben gecasteter Popstar zu sein und Konzerte
vor Tausenden zu geben, immer wieder
fotografiert zu werden und wilde Partys zu
feiern. Ihre These: Reich und berühmt
wird man als Castingstar nicht, eher
„verheizt“ und fallengelassen. Die
Rückkehr ins Normalleben sei schwierig.
Wie gewonnen, so zerronnen.
Zurzeit läuft die achte »Popstars«-Staffel im
Fernsehen. Von »Deutschland sucht den
Superstar« (DSDS) ist derweil die siebte in
Vorbereitung. In diesem Zusammenhang
hat der Juror und Musikproduzent
Dieter Bohlen in der »Bild«-Zeitung
verkündet, dass er sich vom diesjährigen
»DSDS«-Gewinner Daniel Schuhmacher
(Nummer- Eins-Hit »Anything But Love«)
trennen müsse. »Es ist eine Trennung in
Freundschaft. Aber auf mich kommen in
den nächsten Monaten mehr als 30
Live-Sendungen zu. Mir fehlt einfach die
Zeit«, sagte Bohlen, der nach eigenen
Worten nur »Steigbügelhalter für die
Superstars« ist.
Markus Grimm (30) und Martin Kesici
(36) waren vor einigen Jahren auch
Castingshow-Sieger - der eine 2004 bei
»Popstars« (ProSieben), der andere 2003
bei »Star Search« (Sat.1). Ihr Buch will
enthüllen, was bei der Talentsuche im TV
tatsächlich passiert. »Glaube nichts, was
dir über die Glitzer- und Glamourwelt vor
den Kameras und auf den roten Teppichen vorgegaukelt wird. Es geht nur darum, dass andere mit DIR Geld verdienen
wollen, mehr nicht«, heißt es in dem
Buch, das im Riva Verlag erschienen ist,
der vergangenes Jahr schon mit der Bushido-Autobiografie einen
Überraschungserfolg landete.
Beim längeren Nachdenken schwant dem
Leser irgendwie, dass die »Machenschaften
der Medienwelt« (Kesici) vielen längst
bewusst sind. In den vergangenen Jahren,
in denen Castingshows eines der prägendsten Medien-Phänomene überhaupt
waren, hat sich nicht umsonst das Wort
„Casting-Opfer“ eingebürgert. Ein Begriff
für Leute, die sich bei den Shows blamieren oder aber später ihren verblassten
Kurzzeit-Ruhm reaktivieren wollen. Außerdem: Von angeblichen Knebelverträgen
hat auch schon fast jeder gehört.
Übrigens: Im Buch kann, wer will, auf fast
60 Seiten Originaldokumente lesen.
Was das Plaudern über Privates angeht, so
lassen es die beiden auch in ihrem Buch
nicht sein. Kesici beispielsweise offenbart
nun, dass er die Bewährungsstrafe, zu der
er sich schon damals in Boulevard-Blättern bekannte (beziehungsweise bekennen musste), nicht bekommen hatte, weil
er in den 90ern mit Haschisch erwischt
worden war, sondern mit Kokain.
Gerne hätten die beiden einen „DSDS“Teilnehmer
mit im
Daniel Schumacher
Boot
gewann die diesjährige
gehabt.
Auflage von „DSDS“.
13
Der Versuch, den 2006-Gewinner Tobias
Regner zu gewinnen, scheiterte nach ihren
Angaben, weil er „Angst um seine
Karriere“ hatte. Reaktion von Klesici und
Grimm: „Alter, welche Karriere?“
Indirekt kommt trotzdem eine „DSDS“Teilnehmerin zu Wort. Der Vater der noch
vertraglich gebundenen Annemarie Eilfeld
(Drittplatzierte 2009) schreibt: „Das Fernsehen entwickelt sich immer mehr zu
einem Medium, das den Zuschauer zu
langweilen beginnt. Deswegen versuchen
die Sender, uns mit allen möglichen
Mitteln zu binden, deswegen hat sich auch
„DSDS“ von einer durchschnittlichen
Castingshow zu einer billigen
Boulevard-Soap gewandelt.“
Als Begründung, warum sich in DeutschMartin Kesici ist unter die Buchautoren gegangen und bringt seine
Erfahrungen mit Castingshows auf
den Punkt.
land die Castingformate so sehr am Privatleben der Teilnehmer ergötzen, schreibt
Grimm: „Weil wir eine Nation voller Neid
sind, die eher auf den Misserfolg und die
Skandale der anderen schaut, als ihnen
den Erfolg zu gönnen...“.
Der ProSieben-Unternehmenssprecher
Christoph Körfer kommentiert das Ganze
wie folgt: „“Popstars“ versteht sich als
Sprungbrett für junge Talente, die mit
dieser Show viel Schwung für eine MusikKarriere erhalten. Das ist den meisten
Gewinnern, wie den No Angels, Monrose
oder zuletzt Queensberry, sehr gut gelungen. Dass Künstler, deren Träume sich
nicht ganz erfüllt haben, rückblickend
enttäuscht Bilanz ziehen, liegt in der
Natur des Menschen.“
Markus Grimm/Martin Kesici (mit Patrick
S. Berger): Sex, Drugs & Castingshows.
Die Wahrheit über DSDS, Popstars & Co.
Riva Verlag, München 432 S., Euro 17,90
ISBN 978-3-86883-023-1
Bono hat
viel Geduld
U2-Frontmann Bono (49) ist zwar ein
Rockstar, hat aber keine Star-Allüren.
Für einen Tisch in dem angesagten italienischen Restaurant Bocca di Bacco in
Manhattan wartete er zusammen mit einer
Gruppe von zehn Leuten geschlagene 90
Minuten.
Um die Zeit zu überbrücken, bestellte er
Caipirinhas und Pizza für die ganze Runde, bis sich alle endlich setzen konnten.
»Leute von Bonos Kaliber können sich eine Scheibe abschneiden, wie man sich in
der Öffentlichkeit aufführt. Er beschwerte
sich kein einziges Mal, dass er so lange
warten musste. Er zahlte die Rechnung
von 1500 Dollar und ließ ein großzügiges
Trinkgeld da«, sagte einer der Angestellten
gegenüber der »New York Post«.
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14
GEneration-Interview mit Kardamoon
„Es ist eben kein Heimspiel“
Was 2005 als Nebenprojekt begann, soll für Kerstin Henz
und Daniel Chavet nun zu einer neuen beruflichen
Perspektive reifen. Mit ihrem Musikprojekt Kardamoon
planen sie den Sprung ins Musikgeschäft. Wir sprachen
mit dem Duo über seine Träume und Ziele.
von Martin Klever (Text) und Fabian Erler (Fotos)
Den Traum von einer Musikkarriere
träumen viele, aber nur wenige schaffen
tatsächlich den Durchbruch. Was macht
euch optimistisch, dass ihr den Sprung ins
Musikgeschäft schafft?
setzungsvermögen zu beweisen und sich
immer weiterzuentwickeln - und das tun
wir beide. Wir arbeiten echt viel und wollen es einfach versuchen, denn jetzt haben
wir noch die Zeit dazu.
Daniel: Wir glauben an
uns und motivieren uns
immer wieder gegenseitig, auch wenn uns klar
ist, dass es sehr schwierig
sein wird. Um weiter zu
kommen, ist es wichtig
viel Ehrgeiz und Durch-
Die Musikbranche gilt
als schnelllebig. Wie bereitet ihr euch derzeit
auf dieses harte Business
vor?
Kerstin: Wir versuchen
einfach unser Bestes zu
geben, uns immer wieder zu hinterfragen
und vor allem aber nicht engstirnig zu
werden. Genau wie in anderen Arbeitsbereichen muss man sich auch in der Musikbranche immer wieder neu beweisen und
am Ball bleiben. Wie das Business wirklich
im Alltag aussieht, wissen wir ja noch
überhaupt nicht. Ich kann mir aber vorstellen, dass es wichtig ist, den Umgang
mit Öffentlichkeit zu lernen und eine harte Schale zu entwickeln, um gut mit Kritik
und Niederlagen umzugehen.
Wie viel Zeit nehmt ihr euch derzeit, um
an neuen Liedern zu arbeiten? Wie geht
ihr beim Songwriting vor?
Daniel: Meistens schreibt Kerstin einen
Text und hat für diesen auch bereits eine
Melodie im Kopf. Dann setzen wir uns
zusammen und versuchen ein Arrangement auszuarbeiten, das die „Geschichte“
oder das Thema des Songs so gut wie
15
möglich widerspiegelt. Für die Arrangements und Begleitungen bin ich dann in
der Regel zuständig. Wir arbeiten beide
nur halbtags und können somit zwei
ganze Tage in der Woche proben und
komponieren. Am liebsten arbeiten wir
zusammen, weil wir uns sehr gut ergänzen
und uns dann direkt gegenseitig Feedback
geben können.
Ihr seid beide erfahrene Musiker und habt
euch im Laufe der Jahre mit euren Bands
einen Namen in Ostbelgien gemacht.
Worin liegt der Unterschied zwischen
einer regional und einer international
erfolgreichen Gruppe?
Kerstin: Noch sind wir ja nicht international erfolgreich, aber der Unterschied ist
sicher der, dass man auch vor Publikum
spielt, das einen noch überhaupt nicht
kennt. Die Zuhörer sind somit noch
unvoreingenommen, aber auch wahrscheinlich kritischer, weil es ja nicht aus
Freunden oder Verwandten besteht. Ich
denke, es ist keine „private“ Angelegenheit
mehr, es ist eben kein Heimspiel. Aber
genau das macht es für uns ja auch so
spannend. Wir wollen aus der Region
rauskommen, auch wenn wir hier immer
gerne Konzerte geben.
In Zeiten der Wirtschaftskrise wird überall der Gürtel enger geschnallt – auch in
der Musikindustrie. Newcomer-Bands
haben es derzeit daher schwer.
Wie wollt ihr dennoch auf euch aufmerksam machen?
Daniel: Wir versuchen das zu machen,
was wir am besten können, und für uns
einen Weg zu
finden, unsere
Songs so originell
zu gestalten, dass
wir damit zufrieden
sind. Unsere Musik
ist sehr ehrlich und
ganz gewollt nicht
immer glatt und
perfekt. Diesen
ganz persönlichen
Stil gilt es natürlich
auch überzeugend
zu vermarkten. Ob
dann allerdings mit
oder ohne Wirtschaftskrise eine Plattenfirma den Markt dafür erkennt oder nicht,
können wir nicht beeinflussen. Das bleibt
im Endeffekt eine Geschmacksache.
Wie würdet ihr euren Musikstil
beschreiben und wodurch unterscheidet
er sich von anderen Bands?
Kerstin: Das ist eine schwierige Frage. Ich
glaube einfach, dass jeder, der eigene
Songs komponiert, dies auf seine sehr
persönliche Art und Weise tut und somit
immer anders klingt als andere. Wir
machen jetzt ganz klar Deutsch-Pop, aber
haben vorher Chanson geprägte Sachen
gemacht und sind durch unsere belgische
Herkunft auch von einer anderen Mentalität beeinflusst. Ich würde sagen, unser Temperament ist einfach südlicher als das der meisten
deutschen Popbands und somit
nicht so hart und verkrampft.
Man findet dafür bei uns etwas
mehr Drama und Theatralik!
zösischen Stil ist, wollen wir das in unser
Konzept einbauen. Wir könnten uns auch
vorstellen, später einige Songs auf Französisch zu produzieren, aber das ist noch
Zukunftsmusik.
Wie viel Zeit gebt ihr euch zur Realisierung eures Traums als Berufsmusiker?
Was muss geschehen, damit ihr eure
Bemühungen als erfolgreich einstuft?
Kerstin: Bisher haben sich unsere Bemühungen immer gelohnt, wenn auch nicht
finanziell gesehen. Wir haben Spaß und
für uns schon viel erreicht. Wir sind
immerhin in Kontakt mit Franz Plasa,
einem der wichtigsten deutschen Musikproduzenten. Das hätten wir vor einem
Jahr nicht für möglich gehalten. Es gilt
jetzt Schritt für Schritt voranzukommen
und geduldig weiter zu arbeiten. Dabei
müssen wir aber auch realistisch bleiben
und den Tatsachen ins Auge schauen.
Wenn sich im nächsten Jahr nichts tut,
werden wir nicht verbissen weiter versuchen Erfolg zu haben. Wenn es passiert,
dann ist es super und wir hätten es sicher
verdient. Wenn es nicht klappen sollte, ist
das kein Weltuntergang und es werden
andere Kapitel im Leben aufgeschlagen.
Ihr stammt aus Ostbelgien und
wollt eure Herkunft auch in eurer
Musik nicht verleugnen. Wie kann
man sich das vorstellen?
Daniel: In der deutschen
Musikbranche gilt man als belgische
Band mit deutschen Texten als Exot.
Dieses spezielle Merkmal, das uns
von deutschen Bands unterscheidet, wollen wir natürlich nutzen. Wir
wollen versuchen, unserem Image
und unserer Musik eine belgische
Note zu verpassen. Da der deutsche
Markt sehr empfänglich für den fran-
Kardamoon
Kardamoon – hinter diesem Nam
en stehen die ostbelgischen Mus
iker Kerstin Henz (Gesang) und Dan
Chavet (Gitarre). Nachdem die beid
iel
en jahrelang Erfahrungen in dive
rsen Gruppen - darunter auch in
erfolgreichen Coverband „Zenith“
der
– sammeln konnten, gründeten sie
im Jahr 2005 ihr eigenes Projekt.
Gemeinsam mit Philippe Reul (Git
arre, Piano) bildeten sie ein Trio,
das sich der Pop-Rock-Schiene
verschrieb. Im Jahr 2008 erschien
die CD „Nacht zum Tag“ in einer
Auflage von 1000 Stück. Aufgrund
unterschiedlicher musikalischer Vors
tellungen verließ Philippe Reul die
Band.
Kerstin Henz und Daniel Chavet
entschieden sich weiterzumachen
und ihrer Musik künftig eine pop
Note zu verpassen. Mit ersten Arbe
pigere
itsproben gingen sie in diesem Jahr
mit dem Hamburger Produzent Fran
Plasa (u. a. Echt, Selig und Fury in
the Slaughterhouse) ins Studio. Das
z
Resultat ist eine Demo-CD, mit der
sie nun Veranstalter und Plattenf
irmen deutschlandweit auf sich aufm
erksam machen wollen. Bei Live-Auf
ten wird das Duo fortan von den
Musikern Arnaud Brandt, Max Malk
tritomes und Olivier Chavet begleite
t.
16
25 Jahre Madonna auf der „ultimativen Hitkollektion“
Liebeserklärung an die
weibliche Popikone
Rihanna, Maria Carey, Britney Spears, Shakira, Beyoncé,
Lady Gaga, alle träumen sie von einer tollen Karriere mit
Hits am Fließband, begeisterten Fans in voll besetzten
Stadien - und ein Platz in den Musikbüchern wäre auch
nicht schlecht.
von Patrick Bildstein
Dass sie alle zusammen noch weit von
ihrem Ziel entfernt sind, hat ihnen DIE
weibliche Popikone kürzlich mit ihrer
„ultimativen Hitkollektion“ unter die
gepuderten und vielleicht auch schon
nachgebesserten Nasen gerieben. Mit 35
Songs überbrückt Madonna 25 Jahre, von
„Like a Virgin“ (1984) zur Neuauflage von
„Celebration“ (2009).
Der Autor (37) hörte sich von einer gewissen Melancholie getragen nochmal einige
Klassiker der heute 51-jährigen Popqueen
an, verfiel stellenweise in wahre Nostalgie
und wünschte sich eine Zeit zurück, in der
Musikvideos wichtiger waren als die Single
selbst.
„Holiday“ (1983): Der Autor damals elf
Jahre alt. Von Urlaubsflirts konnte da noch
keine Rede sein. Der Partysong vermittelte
aber wie es sein könnte. “It’s time for the
good times, forget about the bad times
(…) we need a holiday.“
“Like a virgin“ (1984): Madonna in der
Gondel, Madonna im Hochzeitskleid.
Unvergesslich. Madonna besingt die erste
wahre Liebe. “Like a virgin, touched for
the very first time. Like a virgin. When
your heart beats,
Next to mine.”
Meins war es
leider nicht.
“Papa don’t
preach”
(1986): “Papa
don't preach,
I'm in trouble
deep. Papa don't preach, I've
been losing
sleep . But I
made up my
mind, I'm keeping my baby,
oh I'm gonna
keep my baby,
mmm...”
Madonna mit
platinblonden
kurzen
Haaren besingt das schwere Los eines
schwangeren Teenies, der sein Baby
behalten will. Heute nichts Besonderes,
seinerzeit eine Schande.
„La isla bonita“ (1987): Madonnas
Hommage an das lateinamerikanische
Volk. Ihr rotes Kleid im Video wurde
danach zum Trend. Auch musikalisch war
die Kombination von Pop und Flamenco
etwas Neues.
„Like a prayer“ (1989): Skandalöses
Video, meinten die meisten. Madonna
wird der Blasphemie beschuldigt, küsst
einen schwarzen Heiligen und tanzt zum
Schluss noch um brennende Kreuze.
Wenn das nicht mutig war, was dann?
„Vogue“ (1990): Die verführerische
Madonna in unterschiedlichen Outfits,
vom durchsichtigen Oberteil bis hin zum
Anzug. “Ladies with an attitude. Fella's that
were in the mood. Don't just stand there,
let's get to it. Strike a pose, there's nothing
to it.”
“Justify my love” (1990): Madonna
bricht weitere Tabus und thematisiert
öffentlich ihre sexuellen Fantasien.
Schockierend für die einen, befreiend für
die anderen. Das Video machte jedenfalls
starken Eindruck. „Erotica“ setzte dem
Ganzen die Krone auf.
Madonna, Celebration (Warner). Es wird
zeitgleich auch eine DVD mit den besten
Videos veröffentlicht.
CD1: Hung Up Music Vogue 4 Minutes [feat. Justin Timberlake And Timbaland] Holiday Everybody Like A Virgin Into The
Groove Like A Prayer Ray Of Light Sorry
Express Yourself Open Your Heart Borderline Secret Erotica Justify My Love Revolver
CD2: Dress You Up Material Girl La Isla
Bonita Papa Don't Preach Lucky Star Burning Up Crazy For You Who's That Girl
Frozen Miles Away Take A Bow Live To Tell
Beautiful Stranger Hollywood Die Another
Day Don't Tell Me Cherish Celebration
17
Musik
kompakt
Neue CDs
Arctic Monkeys,
Domino/Indigo
Humbug
Musik des Monats
DVD
Jochen Distelmeyer,
Girls In Hawaii,
Columbia
Heavy
Überraschung! Jochen Distelmeyer rockt jetzt
Not Here
hart! Zwei Jahre nach dem Ende von Blumfeld
Scars
XL Recordings/Beggars Group
Charlie Winston
A Brief History Of
Hobo
Warner
4AD/Beggars Group/Indigo
Love
Charlie Winstons einem Hund geliehene
Hinter Londons jüngstem musikalischem
Hype stecken der ehemalige Gitarrist von
Alec Empire, Robbie
Furze und der Labelbetreiber Milo Cordell, der sich rühmen
kann, The Klaxons
entdeckt zu haben.
Als The Big Pink mischen sie
nun die britische Musikszene auf, das allerdings
mit einem Sound, der mit seinem Gemisch aus
Popmelodien, machtvoll verzerrten Gitarren,
sphärischen bis quietschenden Synthie-Sounds
und treibenden Electro-Beats alles andere als
neu klingt. Indierock, Klangeffekte der Shoegazer-Generation, psychedelischer Raverock:
Wenn sie nicht gerade wie bei den Titeln
„Domino“ und „At War With The Sun“ potenzielle Pophits zimmern, wandelt das Duo auf
den Spuren von My Bloody Valentine, Primal
Scream (ca. Anfang der 90er) und The Jesus A
Mary Chain. ///vst
SALATE
Wie lange sind die beiden Jungs von Basement
Jaxx eigentlich schon dabei? Zu lange jedenfalls
um der neueste hot shit der britischen Musikpresse zu sein. Das ist insofern schade, da Felix
Burton und Simon Ratcliffe ihre Alben immer
als spannenden Hybrid aus House, Pop,
Electro, Techno, Funk und sonst was inszenieren. Die Liste der
diesjährigen Gastsänger spricht für sich:
Santigold, Yo Majesty,
Yoko Ono, Chipmunk, Amp Fiddler,
Lightspeed Champion, Kelis und einige
mehr. Eindrucksvoll.
///kab
The Big Pink
Tel. 087/78 88 82
Stimme im Klassiker „I’m a Man“ der Spencer
Davis Group reichte durch die Verbreitung des
im verwendeten VW-Polo-Spots bereits zum
youtube-Klassiker. Vor vielen Monaten hielt
seine Single „Like A Hobo“ wochenlang Platz 1
der frz. Charts (schaut euch das atmosphärisch
sehr passende Video dazu im Internet an). Das
Album kam auf Platz 2, erhielt Platin und hält
sich seit mehr als fünf Monaten in den französischen Top 10. Zeit also, dass der von Peter
Gabriel entdeckte britische Folk- und Bluesmusiker Charlie Winston auch verdientermaßen
bei uns durchstartet. In den ITunes Charts ging
der good-time-music Folkie schon hinauf bis
Platz 8. Winston schreibt kleine clevere Balladen, die direkt ins Ohr gehen und in ihrer
Augewogenheit aus Pop, etwas Folk &
Blues mit einem Spritzer
Jazz ihn locker als this
year’s Liebling für die breite Masse an Populärmusikkäufer werden lassen wird.
Wetten, dass? ///kab
KAFFEE
Basement Jaxx
Der Filmemacher Christopher Yates war 2008
mit den Girls auf Tour. In dieser Zeit hat die
belgische Indie-Band um den Ketteniser Bassisten Daniel Offermann ca. 200 Konzerte gespielt.
Entstanden ist ein Roadmovie über das tägliche
Tourleben einer kleinen Band. Viel europäische
Autobahn, viel Warten auf irgendwas,
Soundcheck, Konzert, anschließend Biertrinken, ein bisschen mit den Leuten reden und
wieder Autobahn. Dabei erfährt man viel über
die Identität der Band, woher ihre Liebe zur
Natur kommt, die ihren Sound wie den kaum
einer anderen prägt. Auf der zweiten DVD gibt
es dann noch 13 Livesongs von vier verschiedenen Konzerten. Wobei hier vor allem die
Mitschnitte aus Brüssel die Ausnahmestellung
dieser Band eindrucksvoll untermauern. ///ar
BAGUETTE
meldet er sich mit „Heavy“ als Solokünstler
unter eigenem Namen zurück. Tatsächlich kann
er mit dem Noise-Rocker „Wohin mit dem
Hass?“ kurz überraschen, doch letztlich macht
Distelmeyer genau da weiter, wo er mit „Verbotene Früchte“ nach fast 17 Jahren Blumfeld
aufgehört hatte: Beziehungsarbeit, Liebesutopie
und politische Untertöne: „Einsam sein ist
keine Kunst“, heißt es auf der ersten Single
„Lass uns Liebe sein“; „Komm und wehr dich!“,
ruft uns „Hiob“ zu. Im Gegensatz zum eher
hüftsteifen Hardrock, zeigt das Restprogramm,
wohin die Reise gehen könnte. „Bleiben oder
Gehen“ klingt nach Prefab Sprout, andere
Songs erinnern an den luftigen WestcoastSound der 70er Jahre. Mit „Jenfeld Mädchen“
nähert sich Distelmeyer entschieden den Jagdgründen
von Tom Liwa und „Murmel“,
der zentrale Song von „Heavy“, entwirft schließlich den
Poeten als Phänomenologen
des Alltags: „Ich bin am Ziel,
weiß, was ich will und brauch
nicht viel.“ ///uk
Naive/Indigo
Sie sind zurück mit ihrem dritten Album, die
Überflieger aus Sheffield, die dank Web 2.0
über Nacht bekannt wurden und von ihrem
Debütalbum in der ersten Woche sensationelle
360.000 Stück verkaufen konnten. Nach zwei
Jahren exzessiver Tourerei haben sie die neue
Platte in den USA aufgenommen. Gut die Hälfte
der Songs entstand mit Josh Homme (Queens
Of The Stone Age) als Produzent im mystisch
verklärten Joshua Tree in der kalifornischen Wüste. Irgendwie hat der Sprung über
den großen Teich der
Band ihren juvenilen,
punkigen Schwung
genommen. Dafür hat
das Quartett an kompositorischer Tiefe und Reife
gewonnen, nachzuhören in atmosphärisch
dichten Rocksongs mit schön-schrägen TwangGitarren über hypnotisierend-pulsierenden
Rhythmen. Bei aller neu entdeckten Neigung zu
Stoner-Rock und Psychedelia hat die Band ihr
Talent für sehnsüchtige Balladen und melodiösen britischen Pop nicht verlernt. ///vst
Sie finden uns in der Gospertstraße 97 und am Werthplatz 4 | Eupen Plaza | 4700 Eupen
18
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Dan Brown knackt wieder
alle Codes
Eigentlich sollte man meinen, ein HarvardProfessor, der morgens seine eigens aus
Sumatra importierten Kaffeebohnen noch
von Hand mahlt und tagsüber geheime
Zeichen entschlüsselt, hätte ein beschauliches Leben. Doch nicht bei Dan Brown. In
seinem neuen Roman »The Lost Symbol«
("Das verlorene Symbol", Erscheinungstermin 14. Oktober) schickt der amerikanische Thriller-Experte seinen Helden aus
dem Megaseller »The Da Vinci Code«
(»Sakrileg«, 2003) und dem Vorgängerroman »Angels and Demons« (»Illuminati«,
2000) wieder in ein atemberaubendes
Abenteuer gegen die Zeit. Auch wenn es
diesmal nicht um so kontroverse Themen
wie die angebliche Ehe Jesu mit Maria
Magdalena geht - spannende Unterhaltung
bietet das Buch allemal.
In den USA gingen allein am ersten
Verkaufstag mehr als eine Million Bücher
über den Ladentisch - der mit Abstand
beste Start nach Harry Potter. »Bei zu
vielen populären Autoren folgen auf große
Hits schreckliche Enttäuschungen«, fürchtete die »New York Times«, die als erste
eine Kritik über das bis zum Schluss
streng geheim gehaltene 500-Seiten-Epos
schrieb. »Bei Dan Brown ist das anders. Er
macht ein schon totgeglaubtes Genre
wieder sexy.« Diesmal schickt der Autor
seinen Helden Robert Langdon nicht nach
Paris, London oder Rom, sondern nach
Washington, ins Zentrum der Weltmacht.
Unter einem Vorwand ins Capitol gelockt,
macht der Symbol- Forscher dort einen
grausigen Fund: In der legendären Rotunde liegt die abgetrennte Hand seines langjährigen Freundes und Mentors Peter
Solomon. Ein Finger, geheimnisvoll
tätowiert, zeigt auf ein Bild des ersten
US-Präsidenten und Freimaurers George
Washington. Und Langdon weiß sofort:
ein mysteriöser Zusammenhang.
Strudel von Abenteuern und
Mysterien
Nur zwölf Stunden bleiben dem Wissenschaftler, um die Verschwörung aufzudecken. Der Mann, der seinen Freund gekidnappt und verstümmelt hat, will mit
seiner Hilfe einem alten Geheimcode der
Freimaurer auf die Spur kommen, der
Macht und Verwandlung verspricht.
Andernfalls drohe eine »Katastrophe, von
der sich das Land nicht erholen wird«. In
gewohnter Manier gerät Langdon in einen
immer schnelleren Strudel von Abenteuern und Mysterien: Er entschlüsselt Rätsel,
analysiert Bilder, deckt alte Geschichten
auf - und kämpft mit und gegen den
gewaltigen
Sicherheitsapparat der CIA.
Zum Glück hat er mit Katherine, der
Schwester seines milliardenschweren
Mentors, auch wieder eine attraktive, beherzte Frau an seiner Seite. So kommen
eingefleischten Brown-Fans viele Grundmuster des Romans sehr bekannt vor. Der
fiese, masochistische Bösewicht etwa ist
ebenfalls wieder da, nicht in Gestalt des
Albino-Mönchs Silar, sondern als ein über
und über mit Tattoos bedeckter, kastrierter Psychopath, der sich selbst Mal'akh
nennt - hebräisch für Engel. »Ich bin ein
Wunderwerk«, redet sich der Hüne vor
dem Spiegel eitel zu. »Wenn Sie nur von
meiner Macht wüssten.«
Doch trotz vorgestanzter Bauteile, einem
bisweilen ärgerlich flapsigen Stil und gelegentlichen Einschüben von Lexikonwissen
hat das Buch eine packende Dynamik.
Wenn sich Langdon mit Katherine auf die
Jagd durch das Capitol, die KongressBücherei, den Botanischen Garten und
andere Sehenswürdigkeiten Washingtons
begibt, möchte man keine Seite missen.
Das Tourismusbüro der Stadt hat die
Chancen bereits erkannt und eine eigene
Website für Besucher mit Dan-BrownFaible eingerichtet. Nur über das etwas
längliche Ende dürften Fans streiten. Es
sei überraschend, weil es nicht überrascht,
befand die »New York Times«. Ungewöhnlich: In einem Schlenker gleich zu Beginn
entschuldigt sich der Autor indirekt für
den Wirbel, den er vor sechs Jahren mit
seinem »Da Vinci Code« vor allem bei der
katholischen Kirche auslöste. »Mein Lesekreis hat Ihr Buch über das göttlich Weibliche und die Kirche gelesen«, lässt er eine
junge Empfangsdame zu Langdon sagen.
»Hat ja für einen schönen Skandal gesorgt!
Es macht Ihnen wohl Spaß, den Fuchs im
Hühnerstall zu spielen?« - »Das war nie
meine Absicht«, versichert Langdon vermutlich in Browns Namen.
19
Partys, Konzerte, Lesungen, Theater u.v.m.
Dabei sein!
Eine Auswahl der besten Termine der nächsten vier Wochen! Rausgehen, feiern, Leute
treffen. Diese und weitere Tipps auch auf www.grenzecho.net/agenda
Weitere Termine auf www.grenzgang.de
Freitag, 9. Oktober
Eupen
Live Scene (volume 2)
Am 9. Oktober heißt es wieder
« Musik für Arme und Beine » in
den Eupener Katakomben. An
den Plattentellern stehen diesmal Lari Fari und Johannes
Niessen, beide aus Eupen und
als Headliner Natsuko, die TopNewcomer der belgischen Electro Szene.
20.00 Uhr
Katakomben, Langesthal 5
Infos: www.sunergia.be
Mittwoch, 14. Oktober
Aachen
Chuck Prophet
Country für die Coolen
Auch wenn Country und Folk in
den Vereinigten Staaten zu den
populärsten Musiksparten
gehören, denkt man bei
Country hierzulande oft an
Truckstop und Western. Chuck
Prophet hingegen bewegt sich
in einer anderen Liga. Das
ehemalige „Green on Red“-Mitglied arbeitete bereits mit
Künstlern wie Bob Neuwirth,
Aimee Man und Cake zusammen und veredelte zahlreiche
Produktionen mit seinem
Telecastersound.
Nun ist er solo zu hören und
präsentiert seinen entspannten
Mix aus Indie, Neocountry und
Folk im Musikbunker.
21.00 Uhr,
Musikbunker
Karten: Grenz-Echo Eupen und
klenkes-Ticket-Shop im Kapuziner Karree Aachen
Chuck
Prophet
Live Scene
Freitag, 16. Oktober
Burg-Reuland
Oktoberfest
21.00 Uhr
Festzelt in der Burg
Infos: JGV Burg-Reuland,
Tel. 080/32 97 47
>> auch am 17. Oktober
Heerlen
Pete Philly & Perquiste
Hiphop/Rap - 20.30 Uhr
Parkstad Limburg
Infos:
www.musicfrom.nl
Karten ab 39 €
unter www.seatwave.nl
Luxemburg
Emiliana Torrini
20.00 Uhr
Im Atelier
Eintritt: 26 €
Infos: www.atelier.lu
Samstag, 17. Oktober
Hauset
Oktoberfest
20.30 Uhr
Kirchplatz
Infos: Jugendheim Hauset
Heerlen
Racoon (Pop)
20.00 Uhr
Parkstad Limburg, Heerlen
Infos: www.musicfrom.nl
Karten ab 15 € unter
www.parkstadlimburgtheaters.nl
Lüttich
Shoot Me Again –
der 5. Geburtstag
Das Online-Magazine „Shoot
Me Again“ feiert seinen fünften
Geburtstag...
und zwar musikalisch.
The Guilty Brothers Experience
(Rock), Die Out ! (Hardcore),
Amber Daybreak (Screamo),
Torn In My Pride (Chaotic Hardcore) und El Comer Ocho (Deathcore) sorgen für kochende
Stimmung.
18.00 Uhr
La Zone, Quai de l’Ourthe 42b
Eintritt: 6 €
Infos : www.shootmeagain.com
Malmedy
thatoubon! (MILK, Zero
Sugar, Atomique Deluxe)
20.00 Uhr
Salle de Géromont
Eintritt: 6 €
Infos: www.thatoubon.be
Neupré
Festival Muzikaneupré
Ein Pop-Rock-Festival für jeden
Geschmack und jedes Alter.
12.00 Uhr
Eintritt: 8 €
Infos: www.muzikaneupre.be
St. Vith
Fahrsicherheitstraining
unter dem Motto »Fit am
Steuer«
Die Aktion wird unterstützt unter anderem von der Polizeizone Eifel und der Stadt
St. Vith.
Dank der Partnerschaft mit der
Polizeizone Eifel beläuft sich
das Angebot auf 65 € (55 € für
AMC-Mitglieder).
08.00 – 17.00 Uhr
Auf dem städtischen Parkplatz
(Fußballplatz des RFC St.Vith),
Rodter Straße
Infos & Anmeldungen: Kgl.
Auto-Moto-Club St.Vith, Tel.
080/22 12 39 (nach 18 Uhr),
www.amcstvith.be
>> auch am 18. Oktober
Montag, 19. Oktober
Luxemburg
Maximo Park
20.00 Uhr
Im Atelier
Eintritt: 27 €
Infos: www.atelier.lu
Donnerstag, 22. Oktober
Aachen
Komplizen der
Spielregeln
Auch wenn es die Kölner Band
schon einige Jährchen länger
gibt, so aktuell auf dem Schirm
hat man sie mit ihrem neuen Album „Es wird nur noch geatmet“. Post-Punk, Post-Hardcore.
Bezüge zu Blumfeld und den
Goldenen Zitronen. Sänger/Texter Tobias Ortmanns weiß um
seinen Diestelmeyer und Kamerun. Mal lakonisch oder ironisch wird um die Ecke gedacht
und Befindlichkeitslyrik is here
not to stay. Plattitüden im
Sprachgebrauch der Szene werden genüsslich aufgespießt und
seziert. Die zwei Gitarren sind
nicht dazu da zu rocken, sondern Wendungen herbeizuführen. Wendungen, die die Textlastigkeit als eigentliche Rele-
20
Samstag, 24. Oktober
Aachen
Funx Force Five
Play It Funky!
Aachens zweitälteste Funk- &
Soulband rüstet zum großen
Finale. Auch ehemalige Mitglieder der Combo werden im
Laufe des Abends die Bühne
zum großen Abschiedskonzert
betreten. Und ist die GrooveMaschine einmal angeworfen,
dann läuft sie.
Doch an diesem Abend zum
letzten Mal, denn nach zehn
Jahren soll jetzt wirklich alles
vorbei sein. Zum großen Finale
hat die Band zweimal 60 Minuten Showtime angesetzt. Einen
fetten Zugabeblock exklusive.
20.30 Uhr
Kurpark-Terrassen
Komplizen
vanz der Band hervorhebt.
Ein Konzert, das zuallererst mit
dem Intellekt besucht wird.
20.00 Uhr
Musikbunker
Eintritt: 5 €
Maastricht
Jazz-Promenade
An diesem verlängerten Wochenende findet in Maastricht eines der größten Jazzmeetings
Europas statt.
Verschiedene Zeiten und Orte.
Infos: Tel: 0031/43/310 17 78,
[email protected] und
www.jazzmaastricht.com
>> bis 25.Oktober
einschließlich
Freitag, 23. Oktober
Lontzen
Domm & Dööl:
Show 2009
Graffiti
Eintritt: 6 € (VVK) – 8 € (AK)
Luxemburg
Anti-Fleg & Alexisonfire
10.00 Uhr
Im Atelier
Eintritt: 18 €
Infos: www.atelier.lu
Wer Hyu
ndai ma
g,
wird Joh
nen liebe
n!
Drive your way
Mittwoch, 28. Oktober
Esch-sur-Alzette
Massive Attack (Triphop)
19.00 Uhr
Rockhal
Eintritt: 38 € zzgl. VVK
Infos: www.rockhal.lu
Freitag, 30. Oktober
Heerlen
The Levellers (Pop)
20.30 Uhr
Parkstad Limburg
Infos: www.musicfrom.nl
Karten ab 27,50 €
unter
www.parkstadlimburgtheaters.nl
Samstag, 31. Oktober
Eupen
Hans Gerzlich:
"Geld für alle"
Nach seinem Erfolgsprogramm
"Bürogeflüster!" platziert der
quereingestiegene KabarettÖkonom nun sein neues
High-Potential-Programm am
"Point of fun". Was? Ökonomie
interessiert Sie gar nicht? Das
heißt, Ihr eigenes Leben
Funx
Force
Five
21
interessiert Sie nicht, denn
„Ökonomie bedeutet, das Beste
aus dem Leben zu machen"
(George B. Shaw).
Wenn Sie dazu nach
Anregungen suchen: Hier sind
Sie richtig! Wenn Sie einfach
nur lachen wollen, dann auch!
20.00 Uhr
Kulturzentrum Jünglingshaus,
Neustraße 86
Karten: Grenz-Echo Eupen
Infos: Activity Planet Events,
Tel. 0496/44 78 20,
http://www.gerzlich.de/
Konzertrückblick
Bosse starteten Tour
in Aachen
Visé
Mort’Rock Session
u.a. mit Panic TV, Cap Vert,
Avenue Franklin Roosevelt 12
Infos: www.mortrock.be
Sonntag, 1. November
Hasselt
Sinner’s DAY Festival
An Allerheiligen tritt Hasselt mit
dem „Sinner’s DAY Festival“
zumindest zeitweise den
Rückmarsch in die 80er an.
Legenden und Pioniere vom
Höhepunkt der Punk- und New
Wave-Ära hüllen die Ethias Arena in authentische Stimmung.
Neben The Human League
(Foto), deren Hit „don’t you
want me” immer noch jede
Tanzfläche füllt, Front 242 und
Gary Numan, legen zu späterer
Stunde Peter Hook, der ehemalige Bassist von Joy Division
und New Order sowie Andy
Rourke, ehemaliger Bassist von
the Smiths, auf.
Eine Zeitreise sondergleichen,
die man so schnell wohl nicht
wieder erleben wird.
14.00 Uhr
Ethias Arena
Karten: Grenz-Echo Eupen
und klenkes-Ticket-Shop im
Kapuziner Karree Aachen
Infos: www.sinnersday.com
Axel Bosse und seine
Band sind ostbelgischen
Musikliebhabern spätestens seit ihrem EupenArena-Auftritt ein Begriff.
Im Musikbunker legte
das Quartett am 1. Oktober einen gelungenen
Tourneestart zum aktuellen Album „Taxi“ hin.
Neben der Vorstellung
neuer Songs wie der Single „Sommer lang“ oder
„Alter Strand“ kamen
auch Klassiker wie
„Kraft“ zum Tragen, die
von den knapp 80 Anwesenden begeistert aufge-
nommen wurden.
Die Band präsentierte
sich prima eingespielt,
technisch versiert und
wusste auch in den
ruhigen, getragenen
Momenten das Publikum
bestens zu unterhalten.
Aufwärmer für Bosse waren übrigens die hervorragenden „Emma6“ aus
Heinsberg, die mit rhythmischen Gitarrenläufen
und auf den Punkt kommenden deutschen Texten ebenfalls den Nerv
der Anwesenden trafen.
(bmx)
Wie bitte?
Die Übersetzung
von S. 5
Katy Perry: "Ich kann mich noch sehr
genau daran erinnern, wie ich als Neunjährige neben meinem Bett gekniet und
meine Gebete aufgesagt habe. Gleichzeitig
habe ich Gott darum gebeten, er möge
mir so große Brüste geben, dass ich, wenn
ich auf dem Rücken liege, meine Füße
nicht mehr sehen kann. Letzten Endes
wurde mir dieser Wunsch erfüllt."
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22
Sally Hoegen, 23, aus Hergenrath
Polizistin in Australien
Ich träume von einer sorglosen Welt, in
der man unbeschwert seinen Traum
leben kann. Meinen größten Traum habe
ich bereits verwirklicht. Vor über einem
Jahr war ich ein halbes Jahr in Australien, wo ich mein persönliches Work- &
Travel-Abenteuer erleben durfte.
Dort haben mich die hilfsbereiten, netten Menschen, eine traumhaft schöne
Landschaft, verschiedenste exotische
Tierarten, schöne Wandertouren und
die Kultur der Aborigines fasziniert.
Wer ein Mal dort war, ist verzaubert
und will immer wieder zurück. Ich
finde, dass jeder, der den Traum hat,
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4700 Eupen
Tel. 087/55 30 41
längere Zeit ins Ausland zu gehen, dies
auch in die Tat umsetzen sollte. Das ist
nur empfehlenswert. Man lernt nicht nur
neue Kulturen kennen, sondern man wird
auch automatisch selbstständiger. Ich bin
zwar schweren Herzens zurückgekehrt,
doch was mich erwartete, kann man auch
als die Verwirklichung eines Traumes
bezeichnen.
Es handelt sich um meinen Traumjob:
Polizeibeamtin in Deutschland. In der
heutigen Zeit ist es ein schönes Gefühl, in
die Zukunft zu schauen und zu wissen,
dass man einen sicheren Job haben wird.
Nun befinde ich mich in meinem zweiten
Studienjahr. Für die Zukunft wünsche ich
23
Sally Hoegen aus
Hergenrath, 23
mir, dass die Leute zufrieden mit unserer
Arbeit sind, Verständnis zeigen und sich
alle Leute sicher fühlen. Vielleicht schaffe
ich es ja sogar, irgendwann meinen Traum
zu realisieren und eine gute Polizistin in
Australien zu werden. ☺
Nach ihrem Abitu
r am Königlichen
Athenäum Eupen
ha
Handelsschule in t sie die Höhere
Aachen besucht
und für
ihre Reise nach Au
stralien gejobbt.
Dort
hat sie während
eines halben Jahr
es
gearbeitet und ist
he
sechs Monaten in rumgereist. Nach
ihrem Traumland
gann sie ihr dreij
beähriges Studium
zur
Kommissarsanwär
terin in Köln. Sie
befindet sich nun
in ihrem zweiten
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des Grenz-Echos in Eup
Impressum
Verantwortlicher Herausgeber:
Grenz-Echo AG, Marktplatz 8, 4700 Eupen,
Telefon: 087-59 13 00, Fax: 087-74 38 20
Internet: http://www.grenzecho.net/generation,
E-Mail: [email protected]
Koordination:
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dem Autorenrecht. Die Verwertung, Vervielfältigung und Speicherung der Texte und
Bilder, auch auszugsweise, sind nicht gestattet.
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