Siena - Enit

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Siena - Enit
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PROVINCIA DI SIENA
COMUNI DI:
CHIUSDINO
MONTICIANO
MURLO
SOVICILLE
APT SIENA
Via dei Termini 6 – 53100 Siena
tel. +39 0577 42209 - fax +39 0577 281041
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Terre di Siena
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val di merse
DIE PROVINZ
SIENA
DIE GEMEINDEN VON
CHIUSDINO
MONTICIANO
MURLO
SOVICILLE
DER VERKEHRSVEREIN SIENA
HEISSEN SIE IM SIENESER LAND
WILLKOMMEN
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Val di Merse
Terre di Siena
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Eine innerliche Schönheit
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Entdeckungsreise
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Die Zeichen des Menschen
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Spuren einer tausendjährigen Geschichte
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Inseln aus Stein
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Eine Reise in den Geschmack
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Ferien im Merse-Tal
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Durch Städte und Museen
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Veranstaltungskalender
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Um noch mehr zu erfahren
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firenze
siena
toscanaitalia
Terre di Siena
Val di Merse
chiusdino
monticiano
murlo
sovicille
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San Gimignano
Radda in Chianti
Poggibonsi
Castellina in Chianti
Colle di Val d’Elsa
Gaiole in Chianti
Monteriggioni
Casole d’Elsa
Siena
Castelnuovo Berardenga
Rapolano Terme
Sovicille
Radicondoli
Asciano
Sinalunga
Monteroni d’Arbia
Chiusdino
Murlo
Monticiano
Trequanda
San Giovanni d’Asso
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Torrita di Siena
Buonconvento
Montepulciano
Pienza
Montalcino
Chianciano Terme
San Quirico d’Orcia
Sarteano
Castiglione d’Orcia
Chiusi
Cetona
Radicofani
Abbadia San Salvatore
Piancastagnaio
San Casciano dei Bagni
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Eine innerliche Schönheit
Murlo
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Auf dem “Planet” Toskana, nach Wein duftend, mit einer zauberhaften Landschaft, veredelt mit Plätzen und Türmen, Villen
und Burgen, da gibt es das sieneser Land. Und das wiederum besteht aus vielen verschiedenen Landstrichen mit einem eigenen
Charakter, einem Mikrokosmos, bestehend aus Menschen, Geschichten, Atmosphäre, die dazu beitragen, ihm eine eigene,
ausgeprägte Identität zu verleihen. Das Merse-Tal gehört zu diesen Landschaftsbildern, die dem Hinterland der Stadt des Palio
einen weithin sichtbaren Stempel aufdrücken.
Wir schicken uns an, auf eine Reise bar jeglicher Vorurteile zu gehen. Das Merse-Tal ist eine von Mutter Natur vorgezeichnete
Straße, welches sein Ansehen nicht allein seinem berühmten Namen verdankt. Deshalb stellt sich dieser Teil des sieneser
Landes gern ohne Visitenkarte vor und das in der Ära der Komunikation, in der alles ein Etikett haben muß und wo man
auf den Reisen legendären, manchmal ungewissen Zielen hinterherläuft. Dieses Land zieht einen Willkommensgruß in der Form
eines Händedrucks und mit sofort Vertrauen einflößenden, offenen Augen vor. So als ob man von einem Menschen,
der uns von seinen inneren Werten erzählen möchte, eine formale Vorstellung erwarten würde. Die inneren Werte eines Ortes
wie die eines Menschen stellen eine Entdeckung dar, die auf diskrete und leise Art erfolgt. Es ist eine Frage des Feelings;
manchmal genügt ein kurzer Moment, manchmal braucht es Zeit.
Das Merse-Tal hat einen zurückhaltenden Charakter und die Reisenden verlieben sich in es, weil es schattig-scheu und
sonnig-aufgeschlossen zugleich sein kann. Seine intime Reinheit und intakte Einsamkeit sind teils verwirrend und stellen eine
Einladung ausschließlich für den dar, der sich mit einer gehörigen Portion Neugierde auf Reisen begibt. Keiner wird jedoch
enttäuscht, denn das Merse-Tal ist von innerlicher Schönheit. Und nicht nur das; auch sein Äußeres leuchtet aus eigener Kraft:
verschwommen und zart in seinen Wäldern, blendend mit seiner Kathedrale, die stumm zum Himmel schreit.
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Entdeckungsreise
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ANTIKE SPUREN FÜR EINE FUTURISTISCHE REISE
Große Weiten und intime Reize sind der Leitfaden einer idealen
Straße, die sich heimlich in eine unbekannte und vom großen
Tourismus nicht beachtete Toskana hineinschmuggelt.
Wir befinden uns im Südwesten Sienas. Der bewaldete Höhenzug
der Montagnola schaut auf die Täler der Farma und der Merse
hinab, die wiederum auf der Suche nach der Hauptader des
Ombrone sind, der Wasserstraße, der es gelingt, sich durch die
“borstige” Maremma einen Weg zum Meer zu öffnen.
Das Merse-Tal ist eine grüne Lunge, zwischen den Mediterranen
Düften der Maremma und den großen Weiten zwischen
Himmel und Erde in Richtung sieneser Crete und Orcia-Tal.
Es ist eine natürliche Brücke zwischen dem Amiata-Berg und den
Colline Metallifere-Bergen, zwischen dem Meer und Siena.
Ein Durchgangsland also. In der Vergangenheit war es der
Fluchtweg aus der von der Malaria heimgesuchten
Künstenlandschaft zu den gesünderen und reicheren Gebieten im
Landesinnern. Seine außergewöhnliche Einsamkeit hatte starke
Anziehungskraft für Eremiten, Denker und Reisende auf der Suche
nach Frieden. Aber nicht nur das! Der antike Hang zur
Industrialisierung dieses weiten Tales hat eine starkes Band
zwischen den Menschen und dem Territorium hervorgebracht, mit
der Nutzung des Waldes, den “Fabriken” zur Eisenverarbeitung,
den Kornmühlen und der Wollbearbeitung.
Die Spuren der Vergangenheit sind offensichtlich und die Steine
des Mittelalters wurden hier nicht zu Salons für Touristen,
sondern sind heute noch perfekt in ein grünes Meer integrierte
Inseln, in denen noch Altes bewahrt bleibt. Das Mittelalter
des dritten Jahrtausends, das aus kleinen Plätzen, Bögen und aus
widerwillig in authentische Ferienzentren umgewandelten
Dörfern besteht, ist hier noch nicht angekommen.
Einen Espresso in der Bar von Monticiano trinken, ein belegtes
Brötchen in einer Trattoria in Chiusdino genießen, die Zeitung auf
der Piazza von Sovicille lesen, auf den Sonnenuntergang warten,
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Aus dem Reisetagebuch
Hinauf und hinunter auf den Straßen der Toskana. Hier sind einige Augenblicke aus einer Reise auf dem Fahrrad von der Maremma zum Sieneser Land
durch die Montagnola. Bei Pievescola lassen wir die Hügel der Colline del metallo und das Elsa-Tal hinter uns. Das Tal, das tief ins grüne Herz der
Montagnola vorstößt, dringt in eine Oase des Friedens ein, um sich in der Stille der Wälder zu verstecken.
Simignano ist ein Dorf aus Stein, ein Geheimnis, das zu entdecken ist ... Die letzten Spitzkehren von Ancaiano führen zu einer sanften Landung in der
Ebene, die den sieneser Hügel ankündigt. Das Licht der untergehenden Sonne entzündet das sieneser Land, das hier die Wärme und die Farbe des
Feuers hat. Der Anstieg endet kurz vor der Burg von Crevole, einem Adlernest im Grünen.
Eine kurze Pause vor der Abfahrt Richtung Vescovado und Murlo, das etruskischen Ursprungs ist und das gleichzeitig auf die Wälder des Merse-Tales
und auf das Land und die Weiden des Arbia-Tales blickt.
Hier beginnt eine Reise innerhalb der Reise in Richtung Olivello: vier Häuser im Paradies. Du drehst dich rundherum und siehst nur Natur, du schaust in
dein Inneres und du verspürst Lust, hierzubleiben, wenigstens für eine Nacht.
Die Schotterstraße führt hinunter bis zum Flüßchen Crevolone, nicht weit von den Ruinen des Conventaccio, dem Geist aus rosa und schwarzen Steinen
dessen, was einmal eine Augustiner-Einsiedelei gewesen war.
Die Zeitreise führt weiter nach La Befa, einem Art Wilden Westen der Toskana: einige Dutzend Einwohner und ein Bahnhof an der Linie Grosseto Siena, wo der Zug nur auf Anfrage hält. Von hier führt ein Weg zum alten Bergwerk von Murlo. Den ganzen Tag bin ich nur zwei Menschen begegnet:
John und Tasha aus Fairbanks, Alaska.
Sie reisten zu Fuß: “uns gefällt es, Italien zu Fuß zu entdecken und diese Gegend, die so verschieden von unserer Heimat ist, hat in ihrem DNA
den Charakter ferner Orte, die im Geist der Pioniere zu entdecken sind”. Und wenn die beiden, die aus Alaska kommen, das sagen, so muß man
daran glauben...
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Fluß Farma
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der die Mauern von Murlo rot färbt, bedeutet, die Gegenwart
dieser Orte auszuleben, wo das Alltägliche und das Normale noch
unverfälscht sind. Eine Reise im Tal der Merse bietet einen
direkten Kontakt mit dem Territorium, mit seinen Menschen, im
Zeichen einer entwaffnenden Einfachheit: das sind
Extra-Werte, die nur derjenige erfährt, der auf Reisen sich nicht
nur oberflächlich interessiert. Es ist eine antike und zugleich
futuristische Reise; denn der Tourist von heute reist
auf vorprogrammierten Wegen in Richtung präziser Ziele.
Das Merse-Tal ist dagegen ein Territorium, das die
Bewegungsfreiheit unterstreicht. Der Geist einer solchen Reise
ist antik, weil man sie mit genau der gleichen Sehnsucht nach
Neuentdeckungen macht, die auch die Reisenden der “Grand
Tour” beseelte. Der Antrieb der Touristen des 18. Jahrhunderts
bestand in ihrer Suche nach den Spuren der Vergangenheit
mit Hilfe der Archäologie: das Alte wurde Antik und
unbedeutende Steine verwandelten sich in eine Zeitreise.
Das Merse-Tal ist eine Landkarte, die sich durch ein Spiel mit der
Zeit entdecken läßt. Die Spuren der Vergangenheit werden zu
einer Reise, bei der der Besucher nicht von der Angst gepackt
wird, auch alles in kurzer Zeit zu sehen. Es handelt sich vielmehr
um eine Einladung für ein Wochenende oder zu einem
Urlaub auf Schusters Rappen oder es einfach zu genießen, auf
einem Dorfplatz, mitten im Wald, am Kiesbett eines
Flusses anzuhalten, um ein Feeling zum Territorium herzustellen.
Für die Mutigsten gibt es auch Gelegenheiten zu großen
Abenteuern auf der Suche nach Einsiedeleien, Burgen, Türmen,
die der Welt zu entfliehen scheinen und nur auf einsamsten
Wegen erreichbar sind.
Durchgangsland bedeutet aber auch Kontakt und Kontamination.
Nur so läßt sich der vielfältige Charakter des Merse-Tales
erklären: zum einen undurchdringlich, wild und spröde wie die
Maremma, zum anderen harmonisch, locker und leuchtend
wie das sieneser Umland.
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Die Zeichen des Menschen
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Die Montagnola und der größte Teil des Merse-Tales haben ein dominierendes Umwelt-Element: den Wald. Von oben aus gesehen, erstreckt sich
diese Gegend wie ein grünes Meer, offensichtlich undurchdringlich mit ab und zu herausragenden Burgen, Türmen und Kastellen, die an
vergangene Zeiten erinnern.
Große Lichtungen und Wasserläufe bringen Bewegung in die Landschaft, die von intakter Umwelt und natürlich auch von einem guten
Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt erzählt.
Heutzutage ist der Wald ein Synonym für eine Naturlandschaft, die es zu schützen und aufzuwerten gilt. In diesem Gebiet ist der Wald jedoch
Zeuge für Geschichte und menschliche Schicksale. Generell sind Pfarrkirchen, Burgen und Dörfer aus Stein offensichtliche Spuren des Menschen.
In diesem Fall ist es jedoch der Wald selbst, der mehr als alles andere, die Zeichen des Menschen konserviert, bezeugt und weitergibt.
Bis vor einigen Jahren noch spielte der Wald im Leben der Halbpächter eine äußerst wichtige Rolle, die hier eine wertvolle Ergänzung zu ihrer
Arbeit auf den Feldern fanden. Waldarbeiter zu sein, bedeutete, eine wichtige Spezialisierung zu besitzen, die in schwierigen Zeiten für
die Landwirtschaft, das Überleben vieler Familien ermöglichte. Die Aktivitäten, die das Leben der Menschen im Wald kennzeichneten, ging vom
Fällen der Bäume und Holzsammeln bis zur Produktion von Holzkohle. Das Leben bestand aus vielerlei Aktivitäten und - über die wirkliche
Präsenz des Menschen hinaus - hat der Wald über Jahrhunderte eine Kultur aufgenommen, die aus tiefgreifendem Wissen, Gefühlen und
Traditionen bestand und die heute noch die Seele dieses Territoriums darstellen. Baudenkmäler sind wichtig, der genius loci versteckt sich jedoch
zumeist da, wo der Lebenszyklus sehr intensiv war oder noch ist. Und im Wald verspürt man viel mehr als auf dem Lande den Sinn des
Lebens durch die Veränderung: Geburt, Leben und Tod sind der dünne, unsichtbare Faden, an dem das gesamte Ökosystem hängt.
Heute gibt es Naturschutzgebiete, weil die Tätigkeit des Menschen eine Gefahr für das Gleichgewicht zwischen Flora und Fauna darstellt. Früher
war das Zusammenwirken zwischen der Arbeit des Menschen und der Natur ein Beispiel für Harmonie. Und die Wälder des Merse-Tales und
der Montagnola sind das Ergebnis dieses Zusamenwirkens, das den Ablauf von Lebenszyklen auf einer gegenseitigen Austausch-Basis zwischen
Mensch und Pflanze garantierte. Das Leben im Wald begann saisonbedingt im Herbst, als man tagelang Pilze und Kastanien sammelte, aber auch
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Bäume und Sträucher
Zu den typischen Bestandteilen der natürlichen Wälder gehört die allgegenwärtige Steineiche (Quercus ilex), eine immergrüne Eiche, eine
typische Spezies des Mittelmeerraumes, die kalkhaltige Böden bevorzugt, während auf weniger trockenen, tieferen Böden die Wälder
bevorzugt aus Zerreichen (Quercus cerris) und Kastanien (Castanea sativa) bestehen; die letztere auch besonders durch das Eingreifen des
Menschen, der einige Gebiete in reine Kastanienwälder für die Produktion von Eßkastanien umgewandelt hat.
Was die Sträucher anbelangt begünstigt das Mittelmeer-Klima die duftende Präsenz der ausgedehnten Ginster-Felder (Citysus scoparius),
der Ziströschen (Cistus salvifolius, Cistus incanus) und der Erika (Calluna vulgaris, Erica arborea, Erica scoparia).
An den Flußufern finden wir Sträucher und Bäume, die auch in sauerstoffarmer Umgebung gedeihen, wie Schwarzerlen (Alnus glutinosa),
Weiden und Pappeln.
Im Unterholz wachsen Efeu (Hedera helix), Veilchen (Viola alba), Mäusedorn (Ruscus aculeatus), Schneebälle (Viburnum tinum),
verschiedene Arten von Lianen und zwei Arten von Alpenveilchen, eine blüht im Frühjahr (Cyclamen repandum) und die andere im Herbst
(Cyclamen hederifolium).
Die aufgeforsteten Gebiete sind leicht auszumachen aufgrund der Präsenz der Strandkiefern (Pinus pinaster).
In der Vergangenheit hat man solche Eingriffe vorgenommen, um Kastanienwälder, die von einer Borkenkrankheit befallen waren, zu
ersetzen.
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Das Waldmuseum
Um in die Geschichte und die Umwelt, die für den größten Teil des Territoriums des Merse-Tales steht, eintauchen zu können, ist ein Besuch im
Waldmuseum unumgänglich. Es ist in einer alten Scheune untergebracht und führt uns die enge Beziehung des Menschen zu seiner Umwelt vor
Augen. Geschichten, Zeugnisse, Gegenstände der Waldarbeiter und der Köhler beschreiben auf einfache, und doch eindrucksvolle Weise das Leben
in diesem Ökosystem, so wie es sich bis vor einem halben Jahrhundert abspielte.
Teil des Museums sind fünf ausgeschilderte Wanderwege: le Carbonaie (die Kohlenmeiler) (4 km), il Romitorio (die Einsiedelei) (5 km), il Fiume
(der Fluß) (4 km), la passeggiata del Conte (der gräfliche Spaziergang) (1,5 km) und Castiglion che Dio sol Sa (Ortschaft) (21 km).
Es handelt sich hier um angenehme Ausflüge mit anthropologischen, botanischen, faunistischen und landschaftlichen Hintergründen, die uns die
Möglichkeit geben, auf dynamische Art die Realität Wald und die damit verbundenen Aktivitäten kennenzulernen.
Interessant sind auch die thematischen Ausflüge. “Der Mensch und der Wald” gibt Einblick in die Arbeit der Halbpächter, Waldarbeiter und Köhler
auch dank des didaktischen Anschauungsmaterials wie dem “Heft des Quintilio” oder die Stimmen und Erlebnisse im Wald von Orgia. “Der Wald
als Labor” besteht aus einem Ausflug auf einem der Wanderwege mit Erklärung bestimmter botanischer, faunistischer, geologischer, ökologischer
Aspekte (z.B. Der Wald und die fünf Sinne, Bio-Hinweise, das Ökosystem Wald). Gut gemacht und von großem praktischen Nutzen ist der
Museumsführer mit der Beschreibung der Umwelt und den illustrierten, mit detaillierten Karten versehenen Wanderwegen.
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Eicheln für die Schweine. Der Winter war die Zeit des Holzfällens und des Sammelns von Reisigholz für den Kamin und zum Brotbacken.
Wurzelstöcke des Arbutus unedo wurden für die Dreschmaschine gebraucht und - wenn welche übrigblieben - diese an den Pfeifenmacher
verkauft. Im Winter wurden die Bäume gefällt, das Holz aufgeschichtet und abtransportiert. Im Bereich dieser Aktivitäten gab es auch
regelrechte Spezialisierungen.
Die “Palaioli” schnitten die “Pali” oder Pfosten für die Holzstöße und die “Vetturini” (Fuhrknechte) transportierten das Holz mit Hilfe
unermüdlicher Mulis. Der Frühling begann mit anderen Arbeiten, wie dem Abrinden der Bäume, der Gewinnung von Kork, dem Sammeln von
Reisigkohle, wild wachsenden Kräutern und Spargel.
Auch die Kinder hatten gute Gründe, sich in den Wald zu begeben: sie suchten nach Holzstücken, um ihre Spielsachen herzustellen.
In den heißen Monaten überließ man dann den Wald seiner frischen Einsamkeit.
Die wirklichen Kinder des Waldes waren jedoch die Köhler, die schwarzen Männer, die Nomaden der Wälder, die in Hütten wohnten und von
Mal zu Mal die besten Gebiete für die Holzkohlenproduktion suchten. Keiner wußte besser als sie, die Stimmungen und den Charakter des
Habitat Wald zu interpretieren. Und sie kannten die uralte Kunst, Holz in Kohle zu verwandeln. Sie bauten Meiler mit geometrischer
Präzision nach einem komplexen Ritual, das einen langsamen Brennvorgang des um einen Zentral-Pfahl aufgeschichteten Holzes ermöglichte.
Die kuppelartige Konstruktion wurde dann mit Erdschollen und dürrem Laub bedeckt. Der langsame Brennvorgang dauerte 4 oder 5 Tage
und zum Schluß kamen die Fuhrleute begleitet von den “Imballini” (Verpacker), die das genaue Gewicht der Holzkohle kontrollierten.
Die Holzkohle war über Jahrhunderte ein außerodentlich gutes Brennmaterial, aufgrund der hohen Temperaturen, die sie erreicht, ohne zu
rauchen.
Die neue, industrielle Produktion und die Nutzung anderer Energiequellen hat die stille Kunst Holzkohle zu machen ausgelöscht. Männer, die
Holzkohle herstellen, gibt es zwar immer noch. Sie sind jedoch die letzten Zeugen einer Welt, die im Aussterben ist. Sie sind die letzten Poeten,
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die alte Bräuche weitergeben. Das bedeutet, daß es noch einige Köhler gibt, während die Lebensart des Köhlers ausgestorben ist.
Die Männer mit dem schwarzen Gesicht, die in der Vorstellung zu den Geheimnissen des Waldes zählten, wurden als die Beherrscher des
Feuers und frei von allen sozialen Einschränkungen beschrieben.
Zu den anderen Aktivitäten, die auch noch im Wald heimisch waren, gehörte die Herstellung von ungelöschtem Kalk in speziellen Öfen zum
Brennen des in den Gruben der Umgebung gewonnenen kalkhaltigen Materials.
Und schließlich das Trocknen der Kastanien: nach der Ernte wurden die Kastanien in kleinen Hütten ausgebreitet (den sog. Trockenböden),
wo sie ein leichtes Feuer, das viel Rauch entwickeln mußte, im Laufe von zwei, drei Monaten trocknete. Anschließend wurden die getrockneten
Früchte zu Mehl gemahlen, das als Basis für eine arme, jedoch sehr variable Küche diente.
Der Vorhang fiel vor der Geschichte des Menschen im Wald, die Vegetation erstickt die Ruinen der Trockenböden und Brennöfen, das
Nomadenvolk ist von der Zukunft eingeholt worden.
Aber der genius loci bleibt und die Kultur des Waldes ist noch aus der sprachlichen Vielfalt und den Ortsnamen herauszulesen, die mit großer
Klarheit noch von dem Wissen um Pflanzen, Wegen, Tieren, Kräutern, Quellen und Flüssen erzählen.
Heute begleitet die Stille des Waldes die leichten Schritte der Pilzsucher und Kastaniensammler.
Die Geschichte und das Leben des Waldes wird im Waldmuseum von Orgia vor Augen geführt, mit dem Natur, Geschichte und die
Veränderungen dieses Territoriums dynamisch beobachtet werden.
Der Mensch hat zwar seine Beziehung zum Wald verändert, vom naturalistischen Standpunkt aus betrachtet behielt jedoch die Vegetation
der Montagnola und des Merse-Tales ihre Identität, die in drei verschiedene Arten zu unterteilen ist: das landwirtschaftlich genutzte Land, die
natürlichen und die aufgeforsteten Wälder.
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Der Naturpark des oberen Merse-Tales
Die Quellen des Merse-Flusses befinden sich in der Nähe von Poggio Croce di Prata (848 m ü.M.) im Gebiet von Massa Marittima (Gr). Der Fluß
ist ca. 70 km lang und biegt, nachdem er bei der Abtei San Galgano vorbeigeflossen ist, nach Norden in Richtung Brenna und Orgia, wo er die
Wasser des Flüßchens Rosia aufnimmt, danach biegt er wieder nach Süden bis er in den Ombrone bei Pian di Rocchi mündet.
Die Umwelt, in der sich dieser Wasserlauf bewegt, ist von besonderem Wert, auch mit Hinsicht auf die Vegetation. Das Territorium des
Fluß-Oberlaufes ist der “Naturpark des oberen Merse-Tales”, ein Naturschutzgebiet, das zu den regionalen Naturschutzparks gehört. Ein Ausflug
in den Naturpark ist sicherlich eine Gelegenheit zu einer “full immersion” in die Natur. Besonders hervorzuheben sind die Gebiete zwischen
Brenna und Masso degli Zingari, vorbei an Casetta Rossa, dem Gut Mallecchi und Casa Vecchia bis zu den wilden Schluchten der Merse.
Es wird angeraten, den Ausflug in Begleitung eines Führers zu unternehmen oder sich mit einer detaillierten Karte des Territoriums auszustatten.
Die buca dei falchi (Grotte )
Es ist auch möglich in das karstige Herz des Merse-Tales vorzustoßen. Der Ausflug findet auf dem Gebiet der Gemeinde Monticiano statt.
In Iesa beginnt ein Weg, der zu Fuß oder auch mit dem Fahrrad bewältigt werden kann, und der durch ein Gebiet von großem naturalistischen
Wert zwischen den Flüssen Farma und Merse führt.
Die Buca dei Falchi ist eine Karst-Grotte, die von Vincenzo Pascucci und Guido Bianciardi entdeckt wurde. Sie umfaßt vier Räume über eine Länge
von 150 m und einem Höhenunterschied von 20 m. Ein Besuch in Begleitung eines Führers vermittelt uns die magische Atmosphäre aus Echo
und Stille der Welt der Stalagtiten und Stalagmiten.
Das Fremdenverkehrsamt Pro Loco von Monticiano (E-mail: [email protected]) organisiert auf Anfrage geführte Rundgänge mit
erfahrenen Höhlenforschern und stellt die gesamte Ausrüstung zur Verfügung.
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Spuren einer tausendjährigen Geschichte
Torri, Abtei Santa Mustiola, Kreuzgang
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BEWEGUNGSENERGIEN IN EINER TRANSIT-KULTUR
In der Antike war das Gebiet des nördlichen Etruriens und des
Landesinnern zwischen der Hügelkette der Colline Metallifere,
der Maremma und dem Chiana-Tal ein rauhes, wenig freundliches
Land und die Hauptverbindungswege führten über die
Kammlinien der Hügel und Berge oder durch die Flußtäler.
Nicht von ungefähr reicht das Gedächtnis des Ombrone bis in
die Altsteinzeit zurück, während Obsidian-Funde aus
Jungsteinzeitlichen Kulturen stammen: im Gebiet von Murlo fand
man eine Hammeraxt aus Porphyr und eine Vase aus der
Frühgeschichte. Der Fluß, gespeist durch die Wasser der Merse,
war mit kleinen Schiffen befahrbar, wie es uns von Plinius in
seinen Naturalis Historiae (III,8) geschildert wird, wo er
ihn mit “navigiorum capax” bezeichnet.
Die “historische Hauptstadt” dieses Gebietes ist ohne Zweifel
das etruskische Murlo, das seine Wurzeln in der Gegend
um Poggio Civitate und in der Wasserstraße des Ombrone hat.
Ganz in der Nähe liegen dann die Kupfer-Bergwerke von Poggio
Abbù und Vallerano, das Industriegebiet der Jungsteinzeit.
Die Nekropolis von Poggio Aguzzo, immer noch im Territorium
von Murlo, ist der Beweis für eine nicht unerhebliche
demographische Ausdehnung entlang dem Ombrone-Fluß, der die
Küstengebiete von Roselle mit dem Landesinnern Etruriens, mit
Chiusi und Castelluccio di Pienza verband. Die fürstliche Residenz
von Poggio Civitate vermittelt uns einen Eindruck über die
Wohnverhältnisse in diesem Gebiet, die auf autonomen, sich
selbst genügenden “”Burg-Ansiedlungen” basierte. Es handelt
sich hier um einen Zeitsprung zurück von fast drei Jahrtausenden.
Das plötzliche Verlassen dieses “Burg-Dorfes” erfolgt um
das Jahr 500 v.Chr. und ist bis heute ungeklärt. Eine glaubwürdige
Vermutung seitens der Forschung spricht von einem
freiwilligen, nicht gewaltsamen Verlassen von Poggio Civitate.
Ein Besuch des Antiquariums von Poggio Civitate in Murlo kommt
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Murlo, Antiquarium di Poggio Civitate
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Das Antiquarium von Poggio Civitate
Das Etruskische Museum befindet sich im mittelalterlichen Dorf Murlo und zeichnet sich durch die wichtigen Funde aus dem Gebiet von Poggio
Civitate aus. Die Entdeckung von Poggio Civitate hat einen entscheidenden Beitrag zu den Forschungen über die etruskische Zivilisation geleistet, da
bei den Ausgrabungen nicht etwa eine Ansiedlung oder eine Nekropolis ans Tageslicht kamen, sondern ein fürstlicher Palast des 7. Jh. v.Chr. und die
Werkstatt eines Handwerkers.
Zwei Bauphasen wurden bei den Gebäuden festgestellt, eine orientalisch beeinflußt und die andere archaisch, datiert zwischen dem 7. und 6. Jh.
v.Chr. Architektonische Elemente wie Dachziegel und Giebelschmuck zeugen davon, daß das orientalisch beeinflußte Gebäude (das ältere im
Vergleich zum archaischen) eine vollständige Dachbedeckung hatte.
Die Entdeckung der Werkstatt legt Zeugnis darüber ab, daß hier Bau-Keramiken, Geschirr und wertvolle Gegenstände produziert wurden.
Um das Jahr 600 v.Chr. wurden beide Strukturen durch einen Brand zerstört und 580 v. Chr. wieder aufgebaut: das Herrenhaus in rechteckiger Form
mit einem großen Innenhof und Laubengängen.
Zu den Funden gehören: eine Sammlung an Keramiken, einige davon aus Griechenland, Teller-Bruchstücke, Amphoren, Krüge, ionische und
lakonische Becher, auserlesene Bucchero-Keramiken sowie Elfenbein-Skulpturen.
Bei den architektonischen Dekorations-Elementen stechen besonders Giebelplatten in menschlicher und tierischer Form hervor. Die Ausgrabungen im
archaischen Gebäudekomplex brachten auch Funde aus Metall wie kleine persönliche Gegenstände aus Bronze zur Zierde von Kleidungsstücken
oder zur Einrichtung, sowie auch Gegenstände aus Eisen ans Licht.
Die Ausstellung wird vervollständigt durch die Grabbeigaben der Gräber von Poggio Aguzzo (650 - 600 v.Chr.) mit besonders schönen Keramiken und
herrlichen Bucchero-Arbeiten.
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einer Zeitreise gleich. Hier konnte man dank verschiedener
Funde, im besonderen architektonischer Elemente, die Gebäude
teilweise rekonstruieren. Im Anschluß hinterließ die Präsenz
des Menschen in diesem Gebiet wichtige Spuren. Offensichtlich
ist jedoch, daß im Laufe der Jahrhunderte menschliche Präsenz
und eine intakte Natur eine Form des Zusammenlebens
gefunden haben, die sich auf Gleichgewicht und angemessene
Raumverteilung stützte.
Reiche, mächtige Familien und die Kirche prägen die Zeit des
frühen Mittelalters, als die Grafen Gherardeschi und die Bischöfe
von Volterra nach diesen Gebieten ihre Hände ausstreckten.
Im 13. Jh. gab es schon ein Netz von Dörfern, die aufgrund der
zahlreichen Eichenwälder von der Schweinezucht lebten.
Daneben war das Wasser ein anderer großer Reichtum dieser
Gegend, der Motor, der die Kornmühlen drehte.
Das Wasser der Merse war für das mächtige, während der
Sommerzeit aber wasserarme Siena nicht mit Gold aufzuwiegen.
Alles Getreide wurde in den Mühlen des Merse-Tales gemahlen.
Der Bau von Mühlen hatte sogar zweierlei Nutzen.
Abgesehen vom Getreide, erfolgte in den Mühlen auch
die Verarbeitung der Wolle. Nicht von ungefähr hatten die
Wollverarbeiter aus Siena hier ihr “Industriegebiet”.
Zwei Hauptverkehrsstraßen verhinderten eine komplette Isolation
des Merse-Tales. Beide begannen in Siena und führten gen
Westen: die Straße zur Oberen Maremma, die bis zum 19. Jh. für
den Vieh-Auftrieb benutzt wurde und die berühmte Strada
Massetana, die das sieneser Umland mit den Hügeln der Colline
Metallifere und den entsprechenden Bergwerken verband.
Deshalb gab es im Merse-Tal nicht nur eine über das gesamte
Territorium verteilte seßhafte Bevölkerung, sondern auch
die Kultur des Durchgangsverkehrs, Bewegungsenergien, die das
Land und die Bewohner stark beeinflussten. Pfarrkirchen,
Gasthäuser und Hospize sind die Zeugnisse für den Durchzug
von Pilgern und Reisenden.
Eine Ikone dieser Kultur ist das Zisterzienser-Kloster San Galgano,
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Vorindustrielle Archäologie im Merse-Tal
In verschiedenen Zonen des Merse-Farma-Beckens sind noch die Reste der Werkstätten zu sehen, in denen man im Mittelalter die Wasserenergie nutzte
und die eine Art “vorindustrielles Produktions-System” darstellten. In der Nähe der Burg von Monticiano sowie am Fluß Farma im Territorium von Roccastrada
entstanden gegen Ende des 13. Jh. zahlreiche Eisenhütten, in denen hydraulische Räder die Balggebläse, die Luft in die Schmelzöfen bliesen, und die
schweren Schmiedehammer zur Bearbeitung der heißen Metallmassen betrieben.
Im Gebiet um Chiusdino entstanden nach dem Jahr tausend Burgen, die sich auf den Abbau der lokalen Mineralvorkommen (Miranduolo) spezialisierten
sowie mächtige Klöster, die Dutzende von Korn- und Walk-Mühlen für die Woll-Verarbeitung bauten (S. Galgano, S. Maria di Serena). In der Nähe von Murlo
hat die Metall-Verarbeitung deutliche Spuren hinterlassen, die bis auf die Zeit der Etrusker zurückführen (Poggio Civitate), während es im Mittelalter
zahlreiche, von Klöstern und adeligen Familien betriebene Mühlen gab. Außerdem hatten zur Mitte des 13. Jh. die Abtei S. Trinità in Torri und die Stadt Siena
an der Flußstrecke zwischen Brenna und Orgia im Territorium von Sovicille gemeinsam eine Reihe großer Mühlen gebaut, die die Stadt mit Mehl versorgten.
Dafür vollbrachten die Mönche eine Meisterleistung im Wasserbau, indem sie den Fluß stauten und einen mehrere Kilometer langen Kanal bauten, der auch
heute noch in Funktion ist. Außerdem wurden imposante, befestigte Gebäude errichtet, ausgestattet mit vielen Wasserrädern, Doppel-Mühlsteinen und
Maschinen zur Verarbeitung von Wollstoffen. Dieses “Mühlen-System” wird schon in den kommenden Monaten mit Hilfe eines ausgeschilderten Weges, der
von Montarrenti bis zur Mühle von Palazzo führt, zu besichtigen sein. Er stellt den ersten in einer Reihe von Wanderwegen dar, die im Rahmen des
Projektes “Zeichen der Geschichte” vorgesehen sind, das vom Konsortium TeA zusammen mit der Universität Siena zur Wiederentdeckung der antiken
Produktionsstätten in den Tälern von Farma und Merse ins Leben gerufen wurde.
Maria Elena Cortese
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Petriolo, Mauern
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das heute noch wie durch Zauberhand zwischen Zeit und Raum
zu existieren scheint, an der Merse zwischen den Hügeln
von Chiusdino und Monticiano. Abgesehen von dem Zauber der
Kathedrale bedeutete diese “Station” die Urbarmachung
und Nutzung des umliegenden, fruchtbaren Bodens und die
Verbreitung der christlichen und geistigen Botschaft, welche die
Zisterzienser-Mönche mit “ora et labora” vorlebten.
Der Wind weht jedoch nicht immer aus der richtigen Richtung
und das Mittelalter war auch die Bühne, auf der sich
militärische Streifzüge abspielten, die Plünderung und Terror
verbreiteten; es gab Pest-Epidemien und Zeiten großer
Schwierigkeiten, die dieses Land in seinen Urzustand der
Verlassenheit zurückversetzten.
Das was der Mensch mühsam geschaffen hatte, das zerstört
und verläßt er auch wieder. Das 19. Jh. erscheint hier als eine Art
“the day after” und da nach der Logik der Erneuerung und
Veränderung von Mutter Natur alles stirbt und wiedergeboren
wird, so ist auch das Merse-Tal - eine Insel im Herzen der
Toskana - in diesen Kreislauf eingebettet.
Zum Glück fielen die “Straßenräuber” des 20. Jh. nicht mit
Zement im Namen der Modernisierung und einer blinden,
gewalttätigen Entwicklung würdig der schlimmsten
mittelalterlichen Zustände über dieses Gebiet her. Unnütz wäre
es zu verheimlichen, daß es Versuche gegeben hat
und daß man immer auf der Hut sein muß, um die Isolation
dieser Ecke der Toskana zu verteidigen, in der die Einsamkeit
nicht den bitteren Beigeschmack der Verlassenheit hat, sondern
die Quintessenz der Integrität und des Gleichgewichtes.
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Inseln aus Stein
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Die Freude und die Faszination des Entdeckens sind der
Leitfaden einer Reise ins Tal der Merse, in dem man
nur zu leicht außergewöhnliche Orte finden kann.
Emotionen der Kindheit kehren wieder: man unterhält
sich mit den Steinen, mit den Ruinen, die uns
Bruchstücke der Geschichte erzählen, die aber vor allem
die Phantasie anregen, die über das reine Wissen um
geschichtliche Ereignisse hinausgeht. Es sind Orte, die in
der Vergangenheit das Echo von Gebeten hörten, aber
auch den beißenden Geruch der Schlachten wahrnahmen;
heute sind sie aber in absolute Stille und Frieden
getaucht und schenken uns die Möglichkeit, als Reisender
eine ganz besondere Atmosphäre zu erleben, jene
Simmungen, die sich nur in noch heilen, vom
Massentourismus noch nicht erstickten Welten finden.
Alle diese “geheimen” Orte des Merse-Tales werden
vom großen Strom der Touristen regelmäßig ausgelassen.
Jeder kann hier seiner eigenen Schatzsucherkarte
folgen und eigene Entdeckungen machen.
Abtei San Galgano
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GEHEIME ORTE IN EINEM GRÜNEN OZEAN
Die Zisterzienser-Abtei San Galgano ist das eigentliche Symbol dieses Landstriches. Vom historischen und architektonischen Standpunkt aus
betrachtet, handelt es sich hier um eine der wichtigsten religiösen Bauten im sieneser Land und stellt, gleich nach der Abtei Fossanova in Latium,
zusammen mit der in der Nähe gelegenen Kapelle Monte Siepi eines der besten Beispiele für die Zisterzienser-Gotik in Italien dar.
Der Zisterzienser-Orden wird 1098 in Citeaux in Burgund gegründet mit dem Ziel einer rigoroseren Anwendung der Benediktiner-Regel, die immer
lascher gehandhabt wurde. Zisterzienser-Klöster wurden in ganz Europa gebaut, zumeist an den Hauptverbindungsstraßen, an der Straße nach Citeaux.
1218 ist Baubeginn an der Abtei San Galgano, ganz in der Nähe von Chiusdino und Monticiano, an der Massetana-Straße, und nur ein paar Schritte
von der Merse entfernt. Vom architektonischen Standpunkt erforderte die Regel ausgesprochen formale Schlichtheit, inspiriert durch die
moralische Strenge in den Idealen des Hl. Bernhard.
Nicht durch Zufall wird die Abtei an dem Ort gebaut, der schon durch die Präsenz der Kapelle Monte Siepi geheiligt ist. Eine Kapelle, gebaut gegen
Ende des 12. Jh. an dem Ort, wo der junge Eremit Galgano Guidotti, der im Jahr 1181 starb und 1185 heiliggesprochen wurde, gelebt hatte.
Siebzig Jahre nach der Grundsteinlegung wird die Abtei geweiht. So begann im Merse-Tal, das hier großzügig und sonnendurchflutet ist, ein reges
Leben, nicht nur auf religiösem Gebiet. Auf die Trockenlegung der Sümpfe in der Umgebung folgte die Eindämmung der Wassermassen der Merse zur
Energie-Gewinnung. Es scheint, als ob es in der Abtei eine Korn- und eine Walkmühle zur Verarbeitung von Wollstoffen gegeben hätte.
Alles in allem hatte die Abtei jedoch nur ein sehr kurzes Leben. Schon im 14. Jh. begann mit einer Hungersnot (1329) und der folgenden Pest-Epidemie
(1348) der Niedergang des Klosters. Das 16. Jh. sah dann den materiellen Abstieg der Abtei, als das Bleidach verkauft wurde. Im Jahre 1576 lebte in
San Galgano noch ein einziger Mönch, der “nicht einmal eine Kutte trug”, während der Zahn der Zeit am Kloster nagte, das nicht mehr die Kraft
hatte, auf eigenen Füßen zu stehen. Gegen Ende des 18. Jh. schlägt der Blitz in den Kirchturm ein, es stürzen die letzten Decken-Gewölbe ein und
das Kloster wird endgültig verlassen und entweiht.
In Wirklichkeit beginnt hier die Geschichte der Abtei, so wie wir sie heute bewundern. Es gibt keine Mönche mehr, es wird kein Rosenkranz mehr
gebetet, es gibt auch keinen Altar mehr, aber es liegt über allem eine mystische Einsamkeit, durchdrungen von einer Spiritualität, die so durchsichtig ist
wie der Himmel als Dach. Es gibt zwar keine Religion mehr in der Abtei, aber ein tief religiöses Gefühl. Man spürt deutlich die Kraft dieses leeren
Raumes, “der von einem Menschen bewohnt wird, dem das Kreuz nicht genügt, der in seinem Innersten nach einem Gott sucht”, so wie es Giorgio
Gaber gesungen hat, bevor er uns endgültig verließ. Es ist ein Ort, der große Ehrfurcht einflößt und sollte deshalb auf Zehenspitzen besichtigt werden.
Leider oder zum Glück ist er sehr leicht zu erreichen, so daß auch die lärmende Welle eines “mittelalterlichen” Tourismus hier anschlägt.
Man kann nur anraten, dann hinzufahren wenn die Sonne schon tief am Horizont steht und Autobusse und Reisegesellschaften noch fern sind.
In der Nähe der Abtei ist die Einsiedelei Monte Siepi das Ergebnis verschiedener Bauphasen (14. Jh.) um einen runden Original-Baukörper. Dazu gehört
mit Sicherheit auch die rechteckige Kapelle, die von Ambrogio Lorenzetti von 1334 is 1336 mit den Geschichten des Hl. Galganus ausgemalt wurde.
Im Innern der Kapelle findet man interessante Motive beginnend beim halbkugelförmigen Gewölbe bestehend aus konzentrischen,
zweifarbigen Ringen aus Ziegelsteinen und Travertin. Die Kreisform symbolisiert das Himmelsgewölbe und steht für Perfektion und Unendlichkeit
durch das Fehlen jeglicher Ecken und dadurch, daß jeder Punkt vom Zentrum gleich weit entfernt ist.
Die Reise auf der virtuellen Straße zwischen den einsamen Steinen des Merse-Tales hält eine Vielzahl von Emotionen bereit, eine Reise mit solch
suggestiven Etappen, daß man die authentische Natur des Merse-Tales mit der Hand zu berühren meint. Berühmt sind die in die Stille der Montagnola
eingebetteten Pfarrkirchen Pernina und Trecciano sowie die Pfarrkirche von Ponte allo Spino in Sovicille. Ihre Architektur zeugt von einer Verbindung
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zwischen den großen Kulturströmungen der italienischen Romanik mit der nördlich der Alpen. “Edlere” Steine sind die der Villa Cetinale mit ihrer
Klause des 18. Jh. sowie die Burg Celsa. Manchmal zwingt uns der Reiz eines Ortes zu einer Pause, um diese oder jene Pfarrkirche sehen zu können,
manchmal muß man sich jedoch zu Fuß bewegen, um mit der Umwelt eins zu werden. Dies ist der Fall in den Gässchen von Montestigliano und bei der
Brücke der Pia, immer noch in der Montagnola. Eine Schotterallee mit Zypressen ist reine Toskana, während man auf der Eselsrückenbrücke tausend
Jahre mit wenigen Schritten zurücklegt. Es handelt sich um eine uralte Konstruktion, die wahrscheinlich um das Jahr 1000 wieder aufgebaut
wurde, um die Klause Santa Lucia und die Burg Spannocchia zu erreichen. Es genügt daran zu denken, daß hier schon zu Zeiten der Etrusker die
Verbindungsstraße zwischen dem Merse-Tal und der Maremma hindurchführte. Die Brücke der Pia führt jedoch auch in das Land der Legenden und der
romantischen Erzählung über die Pia de' Tolomei, schöne Edelfrau und unglückliche Gattin des Nello d'Inghiramo de' Pannocchieschi, die hier auf
ihrem Weg ins Exil in der Maremma vorbeigekommen sein soll, so wie es uns Dante in seinem V. Gesang des Purgatoriums erzählt.
Das wahre Schmuckstück dieses Gebietes befindet sich jedoch im Dorf Torri: der Kreuzgang der Abtei Santa Mustiola. Er ist vollständig erhalten und
erstreckt sich auf drei Ebenen: die erste Ebene ist romanisch, polichrom, die zweite aus dem 13.-14. Jh. aus Ziegelsteinen, die dritte ist aus Holz aus dem
14.-15. Jh. Die Ebene in romanischem Stil besteht aus kleinen Bögen auf Säulchen, abwechselnd aus Travertin und “Alberese Nero” (Art schwarzer
Marmor) aus dem Steinbruch von Vallerano. Der mehrfarbige Eindruck wird noch durch das Vorhandensein eines rosa-farbenen Kalksteins im Säulenfuß
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Die Geschichte des HL. Galganus
Galgano Guidotti war ein junger Adeliger aus Chiusdino, geboren 1148.
Nach zwei Traumbildern entschloß er sich, alles hinter sich zu lassen
und die Einsamkeit eines Eremiten-Lebens zu wählen.
Im ersten Traum bat der Erzengel Michael seine Mutter, ihn als Ritter
auszustatten, damit er ihm in solchen Gewändern folgen solle.
Im zweiten träumte Galganus, dem Erzengel Michael über eine lange,
schwierige Brücke zu folgen bis zu einer blühenden Wiese, dort schien
die Reise unterirdisch weiterzugehen bis nach Monte Siepi, wo er in
einem runden Haus die zwölf Apostel vorfand.
Gegen den Willen seiner Mutter und seiner Verlobten entschied er sich
dann, als Eremit auf dem Hügel von Monte Siepi zu leben.
Sein in einen Stein getriebenes Schwert wurde zu seinem Kreuz.
Das Eremiten-Abenteuer dauerte jedoch nur ein Jahr. Er starb am 3.
Dezember 1181 im Alter von 33 Jahren und wurde vier Jahre
später von Papst Luzius III heiliggesprochen.
Das Wunder des in den Stein getriebenen Schwertes stellt Parallelen
zwischen der Geschichte des Hl. Galganus und dem sog.
“Graals-Zirkel” her, bei dem das Zusammenschmieden eines
gebrochenen Schwertes als Beweis für heldenhafte Qualitäten stand.
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verstärkt, ein Kalkstein, der dem in der Einsiedelei von Montespecchio im Gebiet von Murlo sehr ähnelt.
Die Ruinen des Conventaccio (Einsiedelei Montespecchio) sind zusammen mit Castiglion che Dio sol sa (Castiglion Balzetti) jedoch die Steine, die am
besten die Isolation des Merse-Tales vor Augen führen. Schon der Name allein Castiglion che Dio sol sa, was so viel heißt wie die Burg weiß Gott
wo, veranschaulicht die Atmosphäre dieser Wildnis und seiner befestigten Burg, die scheinbar jegliche Verbindung zum Rest der Welt ablehnt und wie
ein Eremit die Stille sucht.An dem Punkt, wo das Merse-Tal anscheinend den Wald verläßt und auf das Land um das Tal der Arbia blickt,
türmt sich die Burg von Crevole auf. Die Ruinen durchdringen den dichten Wald; versuchen den Himmel zu erreichen und lassen sich von den
Elementen verzehren. Die Burg, die in einer Bulle Klements III erwähnt wird, existrierte schon im Jahre 1189 und es scheint, als ob hier nicht allzu
friedliebende Menschen lebten. Im “Libro degli Sbanditi der Stadt Siena” (Register der Verbannten) wird die Verurteilung von 21 Personen
aufgrund eines bewaffneten Überfalls auf Campriano dokumentiert. Die erste große Zerstörung geht auf das Jahr 1554 zurück. Ab diesem Zeitpunkt
haben Verwahrlosung und das große Erdbeben von 1795 diesen Ruinen ihren Stempel aufgedrückt, die einfach nicht verschwinden wollen.
Aus Richtung Süden, zwischen den Hügeln von Monticiano und Chiusdino erreicht uns der wilde Duft der Maremma. Hier wird das Land weiter und
einfache Dörfer aus Stein verstecken sich in Kastanien-, Zerreichen- und Korkeichen-Wäldern. San Lorenzo a Merse, Tocchi, Scalvaia, Luriano... die
Reise geht weiter, der Wald wird zu einem unendlichen Forst, die stummen Steine haben uns noch viele Geschichten zu erzählen.
Giallo di Siena
Die Hügel der Montagnola Senese sind die Wiege des gelben Marmors von Siena, eine der wertvollsten und seltensten farbigen Marmosorten Italiens, der
besonders im Mittelalter Verwendung fand. Bei zivilen Bauten benutzte man ihn zusammen mit dem Verrucano und den Schiefer-Arten, während religiöse
Bauten ganz aus Marmor errichtet wurden. Die Marmorbrüche waren in der Gegend von Montarrenti, Tonni und Marmoraia. Die Pfarrkirchen von Pernina,
Pievescola und Marmoraia sind Töchter der Montagnola, d.h. ganz aus diesen wertvollen Marmorsorten erbaut. Ab dem 14. Jh. wird der Marmor der Montagnola
beim Bau des Domes von Siena und anderer prestige-reicher Bauten, wie der Kathedrale Santa Maria del Fiore in Florenz und dem Dom von Orvieto
verwendet. Zu den wertvollen Materialien dieser Zone gehört auch der rote Marmor von Gerfalco (Gr), der grüne von Vallerano - Murlo (das ist der grüne
Marmor am Dom zu Siena) und die Marmorsorten von Montarrenti: rosa, grau und eben der gelbe. Der rote Marmor von Gerfalco, der grüne von Vallerano und
der rosa-farbene der Montagnola werden nicht mehr abgebaut, abgesehen von kleinsten Mengen durch die Dombauhütte für Restaurierungs-Arbeiten am Dom
zu Siena. Die weißen Marmorarten wurden für architektonische Ornamente benutzt, während der gelbe Marmor eher bei künstlerischen Arbeiten wie die
vielfarbigen Einlegearbeiten im Dom zu Siena oder bei internen Verblendungen Verwendung fand. Der wertvollste unter den gelben Marmorsorten ist sicherlich
der von Broccatello mit goldfarbenen Reflexen sowie dunklen oder violetten Flecken und manchmal feinsten Maserungen in graphischen Kompositionen
phantastischer Bilder mit suggestiven chromatischen und dekorativen Effekten. Zu den Bauten, bei denen der gelbe Marmor Verwendung fand, gehören das
Casino von San Remo, das Büro des Gouverneurs im neuen Sitz der Banca d'Italia, außerhalb von Rom und einige Armani-Geschäfte. Zu den RestaurierungsObjekten gehören das Königsschloß von Sans Souci in Potsdam (in dem der Friedensvertrag von 1945 unterzeichnet wurde), die Kathedrale von Amalfi und der
Basis-Fußboden des Turms von Pisa. Das goldene Zeitalter des gelben Marmors von Siena geht vom 17. bis zum 18. Jh. Sein Niedergang beginnt mit dem
Siegeszug des Marmors der Apuanischen Alpen.
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Eine Reise in den Geschmack
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DIE ESSENZEN DES WALDES UND DER GESCHMACK AUTHENTISCHER TRADITIONEN
Düfte und Geschmack des Merse-Tales haben ihre Wurzeln in einem Land, welches selbst bei einer von großer Armut geprägten Vergangenheit
immer die Möglichkeit, einer einfachen und doch reichhaltigen und nahrhaften Küche bot. Alte Weisheiten wurden von Haus zu Haus,
von Familie zu Familie weitergegeben und auch heute noch bedeutet, sich zu Tisch zu setzen, einen Ritus zu durchleben, der etwas tiefgreifend
Menschliches hat. In Zeiten der Globalisierung kann man Gerichte aller Herren Länder praktisch überall essen. Großes Interesse besteht an
exotischen Speisen. Im Merse-Tal zu essen hat etwas exotisches, nur daß man hier sich nicht räumlich bewegt, sondern in der Zeit, indem man
antike Geschmacksrichtungen entdeckt, die im heutigen Alltag bei immer weniger Zeit längst vergessen sind.
In den berühmten Tempeln des Geschmacks läuft man exzentrischen Kompositionen und der Bearbeitung von neuen Geschmacksrichtungen
hinterher. Auf dem Herd und in den Tellern des Merse-Tales gibt es keine Aufbereitung, sondern nur die Geheimnisse einer eng an das
Territorium und seine Menschen gebundenen Tradition. Das Ergebnis ist ein unverfälschter Geschmack, der die Qualität der Zutaten hervorhebt.
Das Cinta-Senese-Schwein
Man kann es nicht im Stall halten, es liebt die Weite und ist davon besessen, sich waschen zu müssen, um sauber zu bleiben.
Wir sprechen hier von einem Schwein! ja, Sie haben richtig gelesen. Wir sprechen hier vom “edelsten” aller Schweine, ohne Zweifel einem
Kind des sieneser Landes. Die Cinta senese stammt aus den Hügeln um den Montemaggio in der Montagnola und dem Chianti.
Die Rasse ist uralt, man bedenke nur, daß die Cinta schon lange vor den weißen Rassen Nordeuropas (Yorkshire, Landrace etc.) existrierte.
Sicher ist, daß diese Schweine im sieneser Land seit dem Mittelalter gezüchtet wurden, wie das Fresko von 1338 des Ambrogio Lorenzetti “Die
Auswirkungen der Guten Regierung auf die Stadt und das Land”, das sich im Rathaus von Siena befindet, beweist.
Hier sieht man unverwechselbar ein schiefergraues Cinta-Schwein mit dem weißen Streifen um die Brust. Sein mageres, trockenes Fleisch
wurde von den feinsten Schweinemetzgern immer hoch geschätzt zur Produktion von Schinken, Vorderschinken, Salami und Würstchen, aus dem
Fett gewinnt man ein sehr gutes Schmalz.
Aus dem Fleisch der Cinta werden in der Toskana die typischen sieneser Wurstprodukte wie Capocollo, weißer Pressack, Schweinebacken
und Finocchiona (Fenchel-Fleisch) gewonnen.
Auch heute noch wird es halbwild oder in kontrollierter Freiheit gezüchtet, da es sich um ein sehr dynamisches und lebhaftes Tier mit
ausgeprägter Vorliebe für die Weide handelt.
In den 50er Jahren begannen mit der Einführung der weißen Schweinerassen die Kreuzungen, die auch heute noch aktuell sind.
Da man weiße Rassen nur mit reinrassigen Cinta-Schweinen kreuzen kann, ist es unumgänglich die sieneser Rasse zu schützen und aufzuwerten,
die noch vor einigen Jahren kurz vor dem Aussterben stand. Einige Schweinezüchter haben sich dazu entschlossen, diese einheimische
Rasse wieder einzuführen. Mit Hilfe der Region Toskana, der Provinz Siena und anderer staatlicher Stellen treiben sie ihr von Erfolg gekröntes
Projekt voran und verhindern damit das Aussterben.
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Da der Wald in diesem Gebiet vorherrscht, hat das bebaute Land in viel geringerem Maße zur traditionellen Küche beigetragen. Wald
bedeutet Kastanien, Pilze, wildwachsende Kräuter, Rehe, Hasen und Wildschweine. Die alltägliche Küche im Merse-Tal war immer gleichzusetzen
mit der sog. “armen” Küche mit Rezepten auf der Basis von Kräutern, Wurzeln und wildwachsenden Früchten.
Die Kastanien waren das Rohmaterial für die Produktion eines sehr guten, süßen Mehles, ideale Basis für Polenta und Nudeln.
Die Pilze, vor allem Steinpilze, werden gebraten oder frittiert. Unter diesen Voraussetzungen stellen die Suppen und Gemüse-Eintöpfe einen
wichtigen Teil der Gastronomie dieses Territoriums dar. Abwechslung im Geschmack gewährleisten eine große Anzahl von Garten-Gemüse
zusammen mit wildwachsenden Sorten. Zu den “Pappa” (Brotsuppen) gehört die traditionsreichste “Panzanella” aus altbackenem Weißbrot,
Tomaten, Basilikum, Zwiebeln, Kräutern und Extra Vergine Olivenöl: schmackhaft und erfrischend in der heißen Jahreszeit.
Typisch für den Herbst und den Winter ist die Pilzsuppe mit weißen Bohnen. Fleisch war immer etwas Besonderes und nicht tagtäglich auf dem
Tisch vertreten. Aus Rindfleisch, dem sog. “großen” Fleisch wurde Brühe gekocht und das gekochte Fleisch als “Rifatta” nochmals zusammen
mit Gemüse und Waldprodukten im Topf geschmort. Schweinfleisch war traditionsgemäß eher auf dem Tisch der lokalen Familien zu finden.
Über Jahrhunderte hinweg war die Aufzucht eines Schweines eine Art jährlicher Ritus, der mit dem Schlacht-Tag in der Regel im November
seinen Höhepunkt erreichte. Der Tod des Schweines war ein Fest, bedeutete er doch, daß man sich für ein weiteres Jahr Schinken, Salami, Arista
(Kotelett-Stücke), Capocollo (als Schinken getrocknete Genickstücke) und Würstchen sicherte. Der Opferritus war von großer Bedeutung in
einem Wirtschaftssystem, das auf dem Lebensunterhalt basierte auch mit Hinsicht auf die Tatsache, daß ein erfahrener Schweineschlächter alle
Teile des Schweines verarbeiten konnte und auch heute noch kann. Man denke nur an den “Buristo” (Art schwarzer Pressack), der aus
der Schwarte und dem gekochten Kopffleisch besteht, das mit Schweineblut und eingeweichter Brotkrume zu Wurst verarbeitet wird.
In enger Beziehung zum Wald leben bedeutet auch, jagen zu lernen, nicht als Sport oder Freizeittätigkeit, sondern um unabhängig zu sein.
Hasen, Wildschweine und Rehe gehören zum Basis-Wildbret des Merse-Tales. Nicht von ungefähr ist ein typisches Gericht der
lokalen Küche der “Unto”, d.h. geschmorter Hase und Wildschwein.
Das sind die Wurzeln der Küche in den Wäldern der Montagnola und auf den Hügeln von Chiusdino und Monticiano. Und wenn es stimmt,
daß die Gastronomie ein Ebenbild des Lebens von Einzelpersonen, aber auch von ganzen Völkerschaften wie kleinen Gemeinden ist,
dann stellen die Worte von Giancarlo Giannelli, dem Wirt und Poeten, ein authentisches und immer noch aktuelles Zeugnis dar, der das Dorf
Tocchi in der Nähe von Monticiano mit folgenden Worten beschreibt: “Es gibt da noch eine Ansammlung von Häusern, weit weg von der
Hauptstraße, versteckt wie ein kleines Vogelnest, damit niemand das langsame Dahinplätschern der täglichen Gesten stört.
Nur ein leises Rauschen, das sich mit der reinen Luft, die man hier atmet, vermischt begleitet den Tag bis die Nacht kommt, in der die Tiere zu
Hauptdarstellern werden, vom Grunzen der Wildschweine bis zum Lauf auf Zehenspitzen der Rehe. Bis dann der Tag wiederkommt und
man die gleichen Personen wiedersieht, die einem immer als erstes einen guten Morgen wünschen. Hier spricht man immer noch
von tragenden Kaninchen, vom guten Mond, von einem Dutzend Eiern und vom Stachelschwein, das einem alles aufgefressen hat. Was mir
aber am besten gefällt ist, daß am Sonntag-Vormittag der Duft der Soßen, der frittierten Speisen, der Kuchen aus den Häusern strömt; denn der
Sonntag ist der Festtag und die Männer drücken sich immer noch vor dem Kirchgang.
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La minestraccia (Bohnensuppe)
Im nachfolgenden ein Rezept für alle von Giancarlo Giannelli, dem Wirt
und Poeten des Merse-Tales, aus seinem Buch “Il sapore dei ricordi”
(Der Geschmack der Erinnerungen). In einem Kochtopf weiße Bohnen, Salz,
Knoblauch und Salbei langsam erhitzen, aber nie richtig kochen lassen.
In einer Henkelpfanne dann Zwiebeln und Stangensellerie in reichlich gutem
Olivenöl anbraten. Sobald das Gemüse glasig wird und zerfällt, einige
Knoblauchzehen, viel Rosmarin und Salbei dazugeben.
Etwas einkochen lassen und dann einen Löffel Tomatenmark als Farbtupfer
dazugeben. Etwa eine halbe Stunde köcheln lassen und –damit nichts
anbrennt- nach und nach Brühe der weißen Bohnen zugeben.
Mit einem Passiergerät die Bohnen zu einer nicht zu dünnen Creme
verarbeiten und einige ganze Bohnen dazugeben.
Auch die Zwiebelsoße durchpassieren, das Ganze zur Bohnencreme geben
und mit Salz abschmecken. Dinkel und in kleine Stücke zerbrochene
Spaghetti kochen. Beim Servieren in der Pfanne etwas Pfeffer und Olivenöl
dazugeben. Es gibt natürlich viele Varianten, aber das vorliegende
Rezept ist für mich das beste, auch weil es so meine Mutter machte, die
darauf bestand, daß man beim “umrühren” singen muß, damit es
besonders gut gelingt. Und so mache ich es auch, zu Ehren ihrer Poesie
und ihrer kulinarischen Kunst.
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Ferien im Merse-Tal
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Das Merse-Tal offeriert erneut für den Tourismus seine schon einmal in der Geschichte eingenommene strategische Position. Touristen und
Reisende können - wie die Pilger und Wanderer von einst - von hier aus leicht die anderen Gegenden um Siena und die anderen
“Länder” der Toskana erreichen, vom Amiata-Berg bis zur Maremma, vom Elsa-Tal bis zur Crete und dem Orcia-Tal. Und nicht nur das!
Dieses Gebiet ist das direkte Tor in Richtung Siena. Der Stadtkern ist nur zehn Auto-Minuten von Sovicille entfernt.
Die schönere Reise ist jedoch vielleicht die, die uns Tor und Tür zu den Geheimnissen und Mysterien der Montagnola und den Landschaften
um die Flüsse Farma und Merse öffnet. Es ist eine einfache Reise, die mit einer Einstellung wie die “on the road”-Philosophie unternommen
werden sollte: Straßen und Landschaften in Bewegung, nur um sich frei zu fühlen. Diejenigen, die den 70er Jahren nachtrauern, könnten
auf einer alten Citroen-Ente, weich, leicht und mit guter Federung, ins Träumen geraten.
Abgesehen von der Nostalgie, das Merse-Tal ist das Paradies der Ferien in freier Natur. Mit dem Fahrrad, zu Fuß, zu Pferd kann man ohne
größere Schwierigkeiten Orte erreichen, die nur scheinbar weit weg sind. Ein Leben in der freien Natur also mit Ausflugsmöglichkeiten, die
sowohl für einen ruhigen Familien-Tourismus oder auch für sportliche Reisende auf der Suche nach Abenteuern geeignet sind.
Die Fußgänger haben nur die Qual der Wahl: ein breitgefächertes Netz an Wanderwegen überzieht eine außerordentlich lebendige und
üppige Natur zwischen Wasserläufen, Wäldern und freiem Land auf den Spuren einer Geschichte, die man aus den Steinen der Pfarrkirchen,
Burgen und Dörfer herauslesen kann. Die Fahrrad-Touristen müssen nur zwischen einem Mountain-Bike und einem Straßen-Rad wählen:
Schotterstraßen und herrliche Asphalt-Wege kennen keinen Verkehr und führen mit Leichtigkeit ins Herz dieser reinen, authentischen
“Toskana”. Es gibt jedoch nicht nur Straßen und Wege für diejenigen, die Ferien mit Bewegung gleichsetzen. Das Merse-Tal ist auch das
ideale Ziel für solche, die eher eine beschauliche Reise vorziehen und nach stillen Orten Ausschau halten, um ein feeling mit dem
Territorium einzugehen.
Enttäuscht werden jedoch diejenigen, die auf der Suche nach künstlich geschaffenem Vergnügen sind. Vergnügungs-Fabriken gibt es im
Merse-Tal nicht, wie es auch keine Hyper-Märkte und Souvenir-Läden gibt.
Urlaub im Merse-Tal kann eine Rundreise sein oder man kann von einem Ort aus Ausflüge machen. Die Aufnahmemöglichkeiten für Gäste
sind in diesem Gebiet sehr abwechslungsreich und perfekt in die Umgebung integriert: einfache bed&breakfast-Anbieter und
Zimmervermieter, gemütliche Ferien auf dem Bauernhof, die den Geist der ländlichen Gastfreundschaft respektieren, und charmante
Residences vervollständigen das sehr gute Angebot an Unterbringungsmöglichkeiten.
Die Wasser der Farma und Petriolo
“Und im November nach Petriolo zum Baden, mit dreißig Mulis, beladen mit Geldsäcken: man breite seidene Tücher auf der Erde aus; silberne Becher und
große Fässer aus Zinn ...” Petriolo waren die von Papst Pius II bevorzugten Thermalquellen. Der Fluß Farma zeichnet die natürliche Grenze zwischen
den Provinzen Siena und Grosseto, ist aber vor allem die Demarkationslinie zwischen zwei geschichtlich gesehen äußerst unterschiedlichen Realitäten: auf
der einen Seite die Zivilisation der Kaufleute und auf der anderen Seite die Waldwirtschaft und der Bergbau.
Der Fluß entspringt in den Hügeln der Colline Metallifere, fließt dann in die Merse und schließlich in den Ombrone. Er entspringt in einer intakten Natur und
begegnet auf seiner Reise ins Tal den heißen Wassern der historischen Thermen von Petriolo.
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Fahrrad-Tourismus für alle
Äußerst nützlich für alle Radtourismus-Begeisterten ist die Publikation Terre di Siena - Val di Merse in bici. Guida a11 percorsi cicloturistici in Val di Merse
(das Merse-Tal mit dem Fahrrad, Führer mit 11 Fahrrad-Routen im Merse-Tal) mit der Routen-Beschreibung, detaillierten Karten sowie Höhenangaben, Adressen
und nützlichen Informationen über das Territorium. Zu bekommen in den örtlichen Touristenbüros oder beim “Gruppo Ciclistico Val di Merse”, Via Massetana 52,
I-53010 Rosia (Si), Tel. 0577 344 001; www.rosiabike.it, E-mail: [email protected]. Ein weiterer unerläßlicher Anhaltspunkt, äußerst praktisch und von
großem Nutzen bei der Organisation von Ferien mit dem Fahrrad in der Provinz Siena ist die Web-Seite www.terresienainbici.it, ein idealer Ausgangspunkt
für die Planung eines Ausfluges mit dem Fahrrad oder einer richtigen Reise im Herzen der Toskana.
Sie wendet sich an ein breites Publikum, von Familien mit Kindern auf der Suche nach leichten Strecken bis zu erfahrenen Radlern, die nach schwierigeren,
technischen Strecken Ausschau halten. Außer einer kurzen Beschreibung des Territoriums und seiner Straßen durch jemand, der gewöhnt ist, sich auf
dem Fahrrad zu bewegen, hält sie auch die Möglichkeit bereit, unter einer großen Anzahl an Strecken zu wählen auf der Basis von Parametern wie Straßentyp,
Radart, Schwierigkeitsgrad, Umgebung. Aufgrund experimenteller Versuchsfahrten im Territorium sind zirka 50 Tagestouren und 2 Etappenfahrten ausgewählt
worden: die Tour des sieneser Landes (390 km), eine Rundfahrt, die durch die gesamte Provinz führt, und die Strecke der “Eroica” (200 km).
Menschen und Pferde im Merse-Tal
“... in unseren Dörfern gibt es viele schöne Frauen und sie sanft zu lieben, ist ein Privileg. Aber ein gutes Pferd hat keinen Preis: niemals kommt sein Lauf in der Steppe
zum Erliegen, niemals verirrt es sich im Sturm und in der Nacht, niemals verrät es dich ...” die Worte dieses Gedichtes des antiken Volkes der Schiiten beschreiben besser
als jede Abhandlung das spezielle Band, das seit jeher den Menschen an das edelste aller Tiere bei Völkern bindet, die mit der Definition “Pferde-Völker” bezeichnet
werden können. Und seit der Antike gehören die Menschen, die die Hügel um Siena bevölkerten, so wie es in den Funden aus der Etruskerzeit dargestellt ist, zu den
“Pferde-Völkern”. Das Merse-Tal zu Pferd bereisen, bedeutet eine wertvolle Erfahrung zu machen, bedeutet die normalen Gewohnheiten aufzugeben und in Zeit und Raum
der Vergangenheit einzudringen; bedeutet eine Reise ins Land der Träume. Man bereist jene Hügel, wo schon die berühmten Falkner des großen Hohenstaufen-Kaisers
Friedrich II den Himmel nach Reihern und Stockenten absuchten, welche heute noch zusammen mit dem Mäusebussard, dem Schlangenadler und anderen
hier zu Hause sind, um ihre wertvollen Jagdfalken hochzuschleudern, so wie es 1232 während des Besuchs des Kaisers in der Abtei San Galgano geschah, wo diese
Tradition heute noch lebt. Zu Pferd stoßen wir hier auf verlassene Burgen in von Gott und der Welt vergessenen Ecken mit bezeichnenden Namen wie “Castiglion che Dio
Sol Sa” (die “Burg-weiß-Gott-wo”), auf Türme, die sich zäh an Felsen und Grate klammern, auf Klausen in der Stille des Waldes und so immer weiter bis zur nächsten
Biegung ins Reich der Nachttiere und der Legenden, deren absolute Herren wir für die kurze Zeit unseres Ausrittes werden, bis hin zu den mittelalterlichen Ortschaften im
Tal wie Brenna, Torri, Lestine, in denen das Klappern der Hufe auf den gepflasterten Straßen - manchmal eng, schmal und verlassen, manchmal auch breit und
einladend - widerhallt, mit den rosafarbenen Mauern der Bauernhöfe aus der Lothringer-Zeit in Montestigliano. Es genügt ein Ausflug zu Pferd entlang der Flüsse Farma
und Merse oder in die Wälder der Montagnola, um unserem tagtäglichen Einerlei zu entfliehen und eine neue Dimension Mensch zu entdecken.
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Durch Städte und Museen
CHIUSDINO
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Chiusdino liegt in herrlicher Position: auf der einen Seite das MerseTal, auf der anderen die Hügel der Colline Metallifere, zwischen
Wäldern und Weiden.
Die Lage und die Struktur der mittelalterlichen, befestigten Burg
führen uns seine Verteidigungs-Strategie gegenüber den Razzien der
Söldnerheere und den Gefahren, die aus dem Tal drohten, vor Augen.
Chiusdino gehörte zuerst zum Einflußbereich der Bischöfe von
Volterra und später (13. Jh.) zur Stadt Siena.
Die ältesten Siedlungsteile befinden sich auf dem höchsten Punkt des
Hügels mit dem Zugang dort, wo heute die Kirche San Martino steht.
Später, nach der Burg-Erweiterung, wurde es zu einem wichtigen
Haltepunkt für die Reisenden auf der Via Massetana und
schließlich hat man den Ort mit einem neuen Mauerring mit drei
Toren umgeben, in Richtung Siena, Montieri und dem Tal.
Im Ort stehen die Kirche San Martino “vor den Mauern”, die
Probstei-Kirche S. Michele, neben dem Geburtshaus des Hl. Galganus,
sowie die Kirche der Bruderschaft des Hl. Galganus mit einem
interessanten Bas-Relief (1466) mit dem Hl. Galganus, der
das Schwert in den Fels stößt. Zur Gemeinde Chiusdino gehören die
Zisterzienser-Abtei San Galgano und die Einsiedelei Monte Siepi.
In der Umgebung sollte man das Burg-Dorf Frosini, die antike Residenz
der Grafen della Gherardesca (1004), Luriano, Castelletto und
die Burg Montalcinello besichtigen.
Das Gebiet um Chiusdino ist besonders für einen naturverbundenen
Tourismus geeignet.
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MONTICIANO
Natur, Geschichte und Traditionen sind die Themen des herrlichen Territoriums von Monticiano, einem einsam gelegenen, mittelalterlichen Dorf, zu
dessen Gemeinde ein Gebiet gehört, das zugleich wild und unversehrt, rauh und gastfreundlich ist.
In den umliegenden Wäldern stehen jahrhundertealte Eichen und Kastanien.
Der Ort liegt auf einem Hügel über dem Merse-Fluß, ganz in der Nähe der Abtei San Galgano, das mit einem herrlichen Spaziergang erreicht werden
kann. Ein besonderer Schatz dieses Gebietes sind die kristall-klaren Wasser der Farma, die -bevor sie in die Merse fließt und dann in den
Ombrone mündet-, die natürliche Grenze zwischen den Provinzen Siena und Grosseto zeichnet.
Im Ort kann man die Kirche Sant'Agostino bewundern, mit dem Kapitel-Saal des ehemaligen Klosters, der mit Fresken von Bartolo di Fredi, Guidoriccio
Cozzarelli und Giovanni di Paolo ausgestattet ist.
Die gotische Kirche ist eine der ältesten Klosterkirchen des Augustiner-Ordens. Von großem Interesse sind auch der Palast Callaini und das Antike
Hospiz, welches in eine Kirche umgewandelt wurde.
Unter dem Stützbalken des Seitentores befindet sich eine eigenartige Dekoration mit einer Schlange, die eine Lilie im Maul hält.
Sehenswert sind der Ortsteil San Lorenzo a Merse mit der antiken Burg und der romanischen Kirche, das kleine Dorf Castello di Tocchi, die Ruinen
der Befestigungsanlagen von Castellaccio, Monte Quoio und Renna.
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MURLO
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Ein Burg-Dorf auf einem zirka 300-m-hohen Hügel über dem Tal des
Flusses Crevole, umgeben von dichten Wäldern.
Es handelt sich um Grenzland zwischen dem Gebiet des Merse-Tales,
zu dem es gehört, und der Crete im Arbia-Tal in phantastischer
Position mit Ausblick auf das Ombrone-Tal und den Hügel von
Montalcino.
Der Ursprung des Ortes geht auf die etruskische Zivilisation zurück,
wie die Funde von Poggio Civitate und Poggio Aguzzo klar beweisen.
Die Burg von Murlo mit ihrer typischen befestigten Struktur geht
auf das Mittelalter zurück (12. Jh.), als Murlo Hauptort der
Lehensgebiete der Bischöfe von Siena oder Bischofssitz war.
Der Grundriß, so wie er uns heute erscheint, bezeugt die
Veränderungen gegen Ende des 16. Jh., also nach dem Fall der
Republik Siena und führt uns die Burgstrukturen mit darübergebauten,
kleinen Häusern, die sich um den Bischofs-Palast scharen
(heute Sitz des Archäologischen Museums), die Gefängnisse und
die Kathedrale vor Augen. In die Burg führen zwei Tore.
In der Nähe von Murlo liegt Vescovado, ein größerer Ort, der durch das
Zusammenlegen von zwei Dörfern Andica und Tinoni entstand,
die zu Beginn des 19. Jh. noch eigenständig waren. In der Kirche von
Vescovado befindet sich ein Gemälde von Benvenuto di Giovanni
Thronende Muttergottes mit Heiligen (1475).
Antiquarium Poggio Civitate
piazza della Cattedrale, Murlo
Tel. und Fax 0577 814099
[email protected]
Es ist die Vergrößerung des berühmten Antiquarium von Murlo und
beherbergt im Moment die Reste eines großen etruskischen Herrenhauses
aus dem 7. Jh. v.Chr. mit architektonischen Dekorationen, Statuen,
Terrakotta- und Bronze-Stücke von großem Interesse.
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SOVICILLE
Sovicille liegt zirka 10 km westlich von Siena an der antiken Via
Maremmana, die das sieneser Hinterland mit der tyrrhenischen
Küste verband, in einem historisch wichtigen Gebiet, das schon in der
Steinzeit besiedelt war, was durch die prähistorischen Funde
bezeugt wird.
Bedeutsam sind auch die Funde aus der Etrusker- und Römer-Zeit.
Im Gebiet von Sovicille finden wir die typischen Merkmale des
gesamten Merse-Tales: dicht bewaldete Hügel und bebaute Felder in
den fruchtbaren Flußtälern.
Die wichtigsten Ortsteile sind Rosia und San Rocco a Pilli.
Die kunsthistorischen Schätze des Territoriums sind von absoluter
Bedeutung mit einer großen Anzahl von romanischen Pfarrkirchen und
Abteien wie San Giusto a Balli, Pernina, Molli, Ponte allo Spino,
Torri mit dem bemerkenswerten farbigen Kreuzgang der Abtei Santa
Mustiola, San Lorenzo a Sovicille.
Unter den Villen sind besonders Cetinale nach einem Projekt des
Architekten Carlo Fontana, Celsa mit dem italienischen Park und Villa
Linari des 18. Jh. hervorzuheben.
Sovicille ist der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge in das Gebiet
der Montagnola und das nahegelegene Elsa-Tal.
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Museo Etnografico del Bosco von Orgia (Völkerkunde- und WaldMuseum)
Tel. 0577 342097, oder Ufficio Cultura del Comune di Sovicille
Tel. 0577 582323 und 0577 582336;
[email protected]
Objekte, Werkzeuge und Dokumenten-Material über das Leben und die
Arbeit im Wald und das Halbpachtsystem. An das Museum angeschlossen
ist ein didaktisches Multimedien-Labor.
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Veranstaltungskalender
Festival im Merse-Tal
Juli - August
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MONTICIANO
CHIUSDINO
Stadtteilfest und Bier-Fest
Mai - Juni
mittelalterliche Festtage in Chiusdino
Juni
Walzer der Tagliatelle - Iesa
Juni
Festival von Chiusdino
Juli - August
Tournier “Palla Eh!” - Scalvaia
Juli
Konzerte der Chigiana Musikakademie
in der Abtei San Galgano
Juli - August
Esels-Palio - Iesa
September
Tournier “Palla Eh!”
Fest des Ciaccino
Ciciano
Erstes August-Wochenende
Pilz-Fest
Monticiano und Ortsteile
Oktober
MURLO
Mostra Mercato Antiquitäten und
Handwerk
Zweiter Sonntag im August
Kuchen-Fest
Montalcinello
Erste September-Woche
Drossel-Fest und Schlaraffenland-Fest
Vescovado di Murlo
Oktober
Olivenöl-Fest
Dezember
Fest auf dem Hügel
Casciano di Murlo
Mai
SOVICILLE
Ernte-Fest
Casciano di Murlo
Juli
mittelalterliches Fest
Torri
Mai - Juni
Musik-Woche
Juli - August
Sommer in Rosia
Juli - August
Etruskisches Bankett
August
San Lorenzo-Markt
August
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Um noch mehr zu erfahren
INFORMAZIONI TURISTICHE
APT SIENA
Piazza del Campo, 56
Tel. 0577 280551
Fax 0577 281041
www.terredisiena.it
[email protected]
CHIUSDINO
Ufficio Informazioni Turistiche
Ambientali
Abtei San Galgano
Tel. und Fax 0577 756738
[email protected]
Comune
Piazza Plebiscito 2
Tel. 0577 751055
[email protected]
MONTICIANO
Ufficio Informazioni
Pro Loco
Via Senese, 12
Tel. 0577 756312
Comune
Ufficio Cultura
Piazza S. Agostino, 1
Tel. 0577 756439
[email protected]
Kontakte und Adressen der “richtigen Türen”, an die man
klopfen sollte, um nützliche Ideen und Hinweise vor der Abfahrt
und während der Reise durch das Tal der Merse zu erfahren.
MURLO
Ufficio Informazioni
C/o Antiquarium Poggio Civitate
Castello di Murlo
Tel. und Fax 0577 814099
[email protected]
Informazioni Turistiche Comune
Via Tinoni, 1
Vescovado di Murlo
Tel. 0577 814213
SOVICILLE
Informazioni Turistiche
Via Roma
Tel. und Fax 0577 314503
www.prolocosovicille.it
[email protected]
Comune
Piazza Marconi, 1
Tel. 0577 582111
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Eine Initiative des
APT Siena
und der Gemeinden von
Chiusdino
Monticiano
Murlo
Sovicille
Verlagsentwurf APT SIENA
Verlagskoordinierung
Terre di Siena
Luigina Benci
Texte
Enrico Caracciolo
Besonderer Dank gilt Maria Elena Cortese
Übersetzung
Monika Buchstaller-Brogi
Photo
Enrico Caracciolo, Bruno Bruchi
Titelphoto
Bruno Bruchi
Druck
Grafiche Bruno srl/Siena
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Einsiedelei Montesiepi, Gewölbe
100.000/2003
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8:40
Pagina 1
www.terresiena.it
MERSE_cop
PROVINCIA DI SIENA
COMUNI DI:
CHIUSDINO
MONTICIANO
MURLO
SOVICILLE
APT SIENA
Via dei Termini 6 – 53100 Siena
tel. +39 0577 42209 - fax +39 0577 281041
[email protected]
www.terresiena.it
valdimerse