leipziger buchmesse 2012
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UNIVERSITAS 3/12 Mitteilungsblatt ISSN 1996-3505 In dieser Ausgabe Unser 700. Mitglied 3 Ein-Blicke3 Schwerpunktthema Fortbildung: European Masters in Conference Interpreting in Budapest Online-Dolmetschen mit Shakira und Carlos Slim Verbandsinterner Dolmetsch-Workshop UBG- und IFRS-Seminar Selbstmarketing für ÜbersetzerInnen 6 9 11 13 15 Gespräch übers Gebärdensprachdolmetschen 15 Berufsprofil: Live-Untertitelung durch Respeaking20 Buchmesse Leipzig 22 Rezension23 IT-Ecke24 Mediensplitter25 Das Gruselkabinett der Übersetzung 26 Verbandsmitteilungen27 Das Letzte 32 Mitglied der Fédération Internationale des Traducteurs 2 UNIVERSITAS Mitteilungsblatt 3/12 EDITORIAL Zeit für Fortbildung Liebe Kolleginnen und liebe Kollegen, Dagmar Jenner, Redaktion im Sommer geht es beruflich bei vielen von uns weniger „heiß“ her. Das ist natürlich ein guter Zeitpunkt, um die Batterien wieder aufzuladen. Da in unserem Beruf Fortbildung eine entscheidende Rolle spielt, bietet der Sommer aber auch Gelegenheit, sich dem so genannten lebenslangen Lernen besonders intensiv zu widmen. Deshalb dreht sich das Schwerpunktthema dieser Ausgabe um Fortbildung (ab Seite 6). Julia Neuper berichtet über ihren „European Masters in Conference Interpreting“, der sie nicht nur einen Sommer, sondern zwei Semester lang auf Trab hielt. Dazu gibt es Berichte von Charlotte Hermann und Jacqueline Weiß/Bianca Schönhofer über andere Weiterbildungsmaßnahmen, die sowohl bei schweißtreibenden Temperaturen als auch bei eher herbstlich anmutender Witterung stattfanden. Ich selbst habe von April bis Juli einen Selbsttest in Sachen Online-Dolmetschkurs gemacht und meine Gedanken dazu aufgeschrieben. Der Ausschuss für Übersetzen berichtet von einem weiteren gut besuchten Workshop „Erfolg durch Professionalität“. Auch während der Sommermonate blüht und gedeiht unser Verband, was sich in einer langen Liste neuer Mitglieder am Ende dieses Hefts niederschlägt. Nicht zuletzt als Generalsekretärin freue ich mich über diese Entwicklung und möchte unser 700. Mitglied – Birgit Leonhardsberger – ganz herzlich willkommen heißen. Im Blattinneren lesen Sie mehr zu diesem Thema. Präsidentin Alexandra Jantscher-Karlhuber gibt in ihrer Kolumne weitere „Ein-Blicke“ in unsere Verbandsarbeit (Seite 3), während Margret Millischer auf Seite 22 aus translatorischer Sicht auf die Leipziger Buchmesse zurückblickt. Helga Benigni-Cokan hat UNIVERSITAS-Mitglied Simone Greiner-Ogris über ihren Berufsalltag als Gebärdensprachdolmetscherin interviewt (ab Seite 15). Faszinierende Einblicke in ein neues Berufsfeld liefern Selina Nowak und Christian Hattinger (Seite 20). Am 5. Oktober ist es wieder so weit: Am Hieronymus-Tag werden wir diesmal besonders stilvoll im „Haus für Europa“ feiern. Näheres entnehmen Sie bitte den „Ein-Blicken“. Detaillierte Informationen werden in Kürze bekannt gegeben. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Dagmar Jenner [email protected] IMPRESSUM Das Mitteilungsblatt von UNIVERSITAS Austria, Berufsverband für Dolmetschen und Übersetzen, dient dem Informationsaustausch zwischen den Verbandsmitgliedern. ISSN 1996-3505 Herausgeber: UNIVERSITAS Austria, Berufsverband für Dolmetschen und Übersetzen, Interpreters‘ and Translators‘ Association, Gymnasiumstraße 50, A – 1190 Wien, Tel. + Fax: + 43 1 368 60 60, [email protected] Sekretariat: Martha Böhm • Redaktion: Dagmar Jenner, Tel.: + 43 1 913 10 76, [email protected] Ständige Mitarbeit: Vera Ribarich, Heide Maria Scheidl • Koordination Rezensionen: Andrea Bernardini Beiträge, Wünsche, Anregungen, LeserInnenbriefe bitte an eine der oben stehenden E-Mail-Adressen senden – danke! Das Mitteilungsblatt erscheint vierteljährlich. Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 1. November 2012. Grafik und Layout: Sabina Kargl-Faustenhammer UNIVERSITAS Mitteilungsblatt 3/12 3 UNIVERSITAS Austria gratuliert dem 700. Mitglied: Birgit Leonhardsberger Unser Verband wächst rasant und der Versand von Willkommenspaketen läuft auch im Sommer auf Hochtouren. Vor kurzem konnten wir unser 700. Mitglied begrüßen: die gebürtige Oberösterreicherin Birgit Leonhardsberger, die in Graz lebt und und mit Deutsch, Englisch und ÖGS (Österreichische Gebärdensprache) arbeitet1. Kollegin Leonhardsbergers Werdegang begann mit einer abgeschlossenen Ausbildung zur Kindergartenpädagogin und Früherzieherin, wobei sich dieser Beruf aber nicht als die richtige Wahl für sie herausstellte. Es zog sie in die Welt, zu neuen Kulturen und zum Ausbau ihrer Fremdsprachenkenntnisse. Ein Kurs an der Volkshochschule in Linz für ÖGS sollte wegweisend sein. Sie inskribierte am ITAT der Universität Graz, wo sie die spannenden Lehrveranstaltungen und die engagierten Lehrenden zu schätzen wusste und darüber hinaus ein starkes Interesse an der translationswissenschaftlichen Theorie entwickelte. Seit ihrem Studienabschluss 2012 arbeitet Birgit Leonhardsberger Teilzeit in einem Angestelltenverhältnis und Unser 700. Mitglied Birgit Leonhardsberger mit Präsidentin Alexandra JantscherKarlhuber bei der Überreichung der Urkunde und des Fortbildungsgutscheins in Graz. fasst als Übersetzerin und Dolmetscherin Fuß. Wir wünschen Kollegin Leonhardsberger dabei alles Gute und stehen gerne mit Rat und Tat zur Seite. Herzlich willkommen im „Club“! 1) Einblicke in den Berufsalltag einer Gebärdensprachdolmetscherin bekommen Sie im Interview mit Simone Greiner-Ogris in diesem Heft. EIN-BLICKE Alexandra Jantscher-Karlhuber Qualität auf der ganzen Linie E in Quartal vergeht im Flug! Ich dachte, ich hätte gerade erst meine „Ein-Blicke“ geschrieben . Es gibt aber schon wieder viel Neues zu berichten! Das Thema „Qualität“ ist eine unendliche Geschichte. Der Workshop „Qualität hat ihren Preis“, der schon in Wien sehr erfolgreich war, fand nun auch in Innsbruck statt. Dort war das Echo nicht weniger großartig – wir danken unserem Referenten, Herrn Mag. Walter Juschitz, sehr herzlich für sein Engagement und seine Zeit, die uns er beide Male kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Mit „Qualität“ geht es auch weiter: In diesem Jahr ist UNIVERSITAS Austria wieder für die Organisation der traditionellen Hieronymus-Veranstaltung zuständig, die wir schon viele Jahre gemeinsam mit den literarischen ÜbersetzerInnen durchführen. Wir freuen uns besonders, Sie zu einer Veranstaltung einladen zu dürfen, die wir heuer in Zusammenarbeit mit der Außenstelle der DGT (Generaldirektion Übersetzung) der Europäischen Kommission auf die Beine stellen werden. Bitte merken Sie sich den 5. Oktober vor, wir sind an diesem Tag – anlässlich des Tags der Sprachen – Gäste im „Haus der EU“ in der Wipplinger Straße, im I. Wiener Alexandra JantscherKarlhuber ist freiberufliche Dolmetscherin und Übersetzerin, Lehrende am ZTW und Präsidentin von UNIVERSITAS Austria. 4 UNIVERSITAS Mitteilungsblatt 3/12 Gemeindebezirk. Nach einer ca. 90-minütigen Veranstaltung mit verschiedenen Präsentationen zum Thema „Qualität“ aus verschiedensten Blickwinkeln sind wir alle zu einem BrötchenBuffet geladen und haben jede Menge Zeit, um uns gemütlich auszutauschen. Nachteulen können dann bequem in der Innenstadt weitermachen . Das detaillierte Programm wird bald auf allen unseren Kommunikationskanälen (Websiteforum etc.) bekannt gegeben. So viel sei jetzt schon verraten: Moderieren wird die Veranstaltung Hannelore Veit, ausgebildete Dolmetscherin und ORF-Moderatorin. Auch den 27. September sollten Sie sich merken: An diesem „Tag der Sprachen“ stellt unser Verband gemeinsam mit der AIIC eine Dolmetsch-Aktion in der Hauptbibliothek in Wien auf die Beine: Verbandsmitglieder werden einfache Vorträge halten, bei denen sich Besucherinnen und Besucher in einer mobilen Kabine am Dolmetschen versuchen können, unterstützt von Profis unserer beiden Verbände. Wir hoffen auf regen Zulauf und entsprechendes Medienecho … Die Ergebnisse Ihrer Beiträge in der Ideenbox (Thema MA Curricula ZTW) wurden zusammengefasst und an das ZTW weitergeleitet. Es fanden bereits mehrere Sitzungen zu diesem Thema statt, an denen nicht nur UNIVERSITAS Austria, sondern auch alle anderen in der Translationsplattform zusammengefassten Verbände aktiv teilnahmen. Der Zeitrahmen für die Erarbeitung der Curricula ist relativ weit gesteckt, sodass es noch zu früh ist, über Einzelheiten zu berichten. Eines kann man aber schon sagen: Es wird sehr umfassend diskutiert, es gibt keine Tabus, viele verschiedene Sichtweisen und es wird mit großer Wahrscheinlichkeit Änderungen geben, die diese Bezeichnung zu recht tragen! Vom 30. Mai bis zum 1. Juni war eine Gruppe von 8 Stagiaires gemeinsam mit 4 erfahrenen Dolmetscherinnen auf Einsatz in Bad Ischl. Es war ein Kongress der besonderen Art: Nicht nur, dass es 4 parallele Veranstaltungen gab, die alle ins Deutsche und Englische gedolmetscht wurden, nein, es wurde alles auch in die österreichische Gebärdensprache (ÖGS), fast alles in einige weitere Gebärdensprachen gedolmetscht und auch deutsch und englisch schriftgedolmetscht. Das war nicht nur für die Stagiaires eine völlig neue Erfahrung, sondern auch für die meisten „alten Häsinnen“! Die Studierenden des Gebärdensprachdolmetschlehrganges (Gesdo) aus Linz, die mittlerweile ihre Abschlussprüfungen hinter sich gebracht haben, haben dort ihr letztes Praktikum absolviert, zusätzlich waren noch ca. 20 weitere GebärdensprachdolmetscherInnen im Einsatz – es gab also eine bunte Mischung aus Erfahrung, Neugierde, Wissensdurst und vielen nicht alltäglichen Themen. Die Erfahrung zeigt leider immer wieder, dass junge DolmetschkollegInnen, die zum Zeitpunkt ihrer Abschlussprüfungen hervorragende Leistungen vollbringen, nach dem Abschluss einen Teil ihrer Fertigkeiten nicht auf demselben guten Niveau halten (können). Im Rahmen des Mentoring- und Stageprogrammes gab es daher im Juli und im August Workshops mit dem Ziel, Tools aufzuzeigen, die es auch in „Eigenregie“ ermöglichen sollen, dieses Manko nicht entstehen zu lassen. Einen Erfahrungsbericht finden Sie im Blattinneren. Unser Verband feiert in zwei Jahren sein 60-jähriges Bestandsjubiläum. Aus diesem Anlass haben wir bereits einen Termin festgesetzt. Wir werden am 26. und 27. September 2014 eine Tagung organisieren (Freitagnachmittag bis Samstagabend); am Abend des 26. September soll ein Festakt stattfinden. Die Räumlichkeiten sind angefragt. Im Herbst wollen wir ein Organisationskomitee bilden: Sie sind herzlich zur Mitarbeit eingeladen, melden Sie sich doch bitte, wenn Sie Lust zum Mitgestalten haben ([email protected])! Die verschiedenen EU-Auswahlverfahren wurden ja mehrmals mit Links und Zusatzinformationen angekündigt. Ich weiß, dass einige dem Ruf gefolgt sind – allen BewerberInnen wünsche ich toi, toi, toi! An dieser Stelle wieder eine Erfolgsmeldung: Andrea Herzog hat ihre Prüfung in den Sprachen Englisch, Spanisch und Russisch erfolgreich abgelegt. Ende August ist sie das erste Mal in St. Petersburg im Einsatz! Wir gratulieren und freuen uns mit ihr! Eine Erfolgsgeschichte ist auch die Entwicklung unserer Mitgliederzahlen. Ich durfte seit meiner Amtsübernahme fast 70 neue Mitglieder durch meine Unterschrift aufnehmen; das ist wirklich unglaublich. Wir haben mittlerweile über 700 Mitglieder, davon ca. 140 Jung- UNIVERSITAS Mitteilungsblatt 3/12 5 Jung und (nicht ganz so) jung: die Lautsprachendolmetscherinnen von UNIVERSITAS Austria gemeinsam mit den ÖGS-KollegInnen im Kongresshaus Bad Ischl. mitglieder! Mitglied Nummer 700 ist Frau Mag. Birgit Leonhardsberger, der ich im August eine kleine Aufmerksamkeit überreichen durfte (siehe Kurzbericht). Sie hat in Graz studiert. Sie ist Übersetzerin für die Sprachen Deutsch und Englisch (aktiv) und dolmetscht mit den Lautsprachen Deutsch und Englisch – jeweils in Gegenüberstellung mit Österreichischer Gebärdensprache. Es ist erfreulich, dass wir neuerdings auch Mitglieder mit diesen immer wichtiger werdenden Sprachkombinationen haben. Wir freuen uns auf weiteren Zuwachs! Diese Ausgabe unseres Mitteilungsblattes steht unter dem Zeichen „Fortbildung“. Fortbildung wird für uns alle immer wichtiger, die Entwicklungen in den Sprachen, den Fachgebieten und nicht zuletzt der Technik gehen immer rascher vor sich. Wir müssen damit Schritt halten, wenn wir unseren KundInnen standardgerechte Leistungen anbieten wollen. In diesem Sinne haben wir im Vorstand beschlossen, dass alle Kolleginnen und Kollegen, die in den Verzeichnissen unseres Verbandes aufscheinen, in Zukunft regelmäßig gewisse Fortbildungsmaßnahmen nachweisen müssen. Wir planen fürs Erste nichts Weltbewegendes, es macht aber durchaus Sinn, das Verzeichnis stärker als Qualitätskriterium zu bewerben – und dazu ist eine laufende Qualitätskontrolle in irgendeiner Form unabdingbar. Ach ja, ich darf Sie, durchaus auch im Zusammenhang mit Weiterbildung, auf noch etwas aufmerksam machen! Ich durfte vor vielen Jahren im Ausschuss für Dolmetschen (wie er heute heißt ) die Geburtsstunde eines Leitfadens für angehende DolmetscherInnen miterleben. Mittlerweile hat dieses Merkblatt eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht. Das Baby ist beachtlich gewachsen und wurde vom Ausschuss für Übersetzen zu einem etwa 50-seitigen „Leitfaden für angehende ÜbersetzerInnen“ ausgearbeitet, der umfassend Auskunft zu Themen wie Kundenakquise und –bindung, Auftragsabwicklung, Recht und Finanzen und vielem mehr gibt. Der Ausschuss für Dolmetschen hat – viele Aspekte gelten ja durchaus für alle – weitere 25 Seiten Dolmetschspezifisches erarbeitet. Ersteren Leitfaden kann man zum Selbstkostenpreis in unserem Büro in gedruckter Form erwerben, beide sind aber im Mitgliederbereich als Download verfügbar. Ein großes Dankeschön an die beiden Ausschüsse für die großartige Arbeit! Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre, freue mich schon auf ein Treffen anlässlich unserer Hieronymusveranstaltung am 5. Oktober und hoffe, dass Sie schon bald das eine oder andere Fortbildungsangebot wahrnehmen werden. Ihre Alexandra Jantscher 6 UNIVERSITAS Mitteilungsblatt 3/12 Von (Studien-)Plänen, Träumen und dem wirklichen Leben Julia Neuper Der „European Masters in Conference Interpreting“ in Budapest A SchwerpunktTHEMa m Anfang war ein ziemlich fixer Plan: Ich würde nach Abschluss meines Konferenzdolmetschstudiums in Graz auf jeden Fall noch ein Jahr in Ungarn studieren. Es kam anders ... 1) European Masters in Conference Interpreting (www.emcinterpreting.org) Unvorhergesehen tiefes Wasser Ich gehörte zu einer raren Spezies, deren kurzlebiger Studienplan es ermöglicht hatte, an der Uni Graz ohne jegliche Vorkenntnisse u. a. mit Ungarisch als C-Sprache Konferenzdolmetschen zu studieren. Blauäugig war ich damals meiner inneren Stimme gefolgt und hatte mich genau dafür entschieden. Schnell hatte sich allerdings herausgestellt, dass das Erlernen des Ungarischen weniger einem Spaziergang glich als eher dem sprichwörtlichen Teppich, der einem unter den Füßen weggezogen wird. Die unrealistischen Zielsetzungen des Studienplans – Maturaniveau nach den ersten beiden Semestern – waren auch nicht besonders hilfreich. Rückblickend wäre es damals wohl das Beste gewesen, gleich das zweite Studienjahr in Ungarn zu verbringen – doch der EU-Beitritt der ehemaligen Ostblockstaaten stand erst bevor: keine Rede von Erasmus, mangelnde universitäre Verbindungen in den Osten bzw. Entwicklungspotenzial in der Beratung durch die Lehrkräfte. All dies führte dazu, dass der konkrete Plan für ein Auslandssemester erst im zweiten Studienabschnitt reifte, als schon die Einführung ins Simultandolmetschen auf dem Stundenplan stand. In Ungarn ist es allerdings bis zum heutigen Tag nicht möglich, Simultandolmetschen im Rahmen eines Masterstudiums zu erlernen. Selbiges lehrt einzig und allein Konsekutivdolmetschen. Nur im Rahmen von kostenpflichtigen postgradualen Studiengängen kann dann SIM hinzugefügt werden. Ein Auslandssemester in Ungarn während meiner Studienzeit, ohne dabei zumindest ein Semester zu verlieren, war also nicht möglich. So entschied ich mich für ein Erasmus-Semester in Edinburgh als Pflicht-Auslandsaufenthalt und wollte mich nach dem Abschluss eingehend dem Ungarischen widmen. Graz nahm zu dieser Zeit am EMCI-Programm1 teil, ebenso wie die Universität Budapest (ELTE). Da die Simultandolmetschausbildung für Ungarisch damals in Graz noch in den Kinderschuhen steckte bzw. mit personellen Engpässen zu kämpfen hatte, war bald klar, dass ein Jahr in Budapest nicht nur der nachhaltigen Festigung meiner Sprachkenntnisse dienen könnte. Ich hoffte außerdem, dass es im Unterschied zum Studium in Graz auch ausreichend Gelegenheit bieten würde, regelmäßig unter realistischen Bedingungen authentische Reden aus dem Ungarischen ins Deutsche zu dolmetschen. Unfreiwillige Planänderung So weit also der Plan. Dieser wurde allerdings durch den ungünstigen Abgabezeitpunkt meiner Diplomarbeit und den sich daraus ergebenden Abschlusstermin durchkreuzt: Ich hielt mein Diplom um wenige Tage zu spät in Händen und konnte nicht direkt in Budapest weiterstudieren. Im Laufe meines unfreiwilligen „gap year“ geschah das Unmögliche (zumindest hatte man uns das an der Uni immer eingetrichtert): Ich erhielt eine Stelle als Übersetzerin und Dolmetscherin. Diese wollte ich dann natürlich nicht gleich wieder aufgeben und verabschiedete mich gedanklich von meinen Budapest-Plänen. Allerdings hatte ich nicht mit meiner inneren Stimme gerechnet, die mich in immer kürzeren Abständen darauf hinwies, dass es da noch etwas zu erledigen gab. Das Gefühl, den EMCI doch noch machen zu wollen, wurde immer stärker. Ermutigt durch eine Reihe lieber Kolleginnen wurden meine Träume immer konkreter. Doch hat man sich einmal an in wohltuender Regelmäßigkeit wiederkehrende Gehaltszettel gewöhnt, lässt man nicht mehr ganz so leicht alles stehen und liegen wie unmittelbar nach dem Studium. So suchte ich nach einer Mög- Mitteilungsblatt 3/12 lichkeit, beides zu haben – und fand sie in Form der sogenannten Bildungskarenz. Mein Arbeitgeber gewährte mir für die Dauer des zweisemestrigen postgradualen EMCI-Studiums an der ELTE in Budapest unbezahlten Urlaub. In dieser Zeit erhielt ich vom AMS Weiterbildungsgeld in der Höhe des fiktiven Arbeitslosengeldes und war weiterhin versichert. „Lektors“ (Muttersprachler, die Reden hielten und sprachliches Feedback gaben, aber keine Dolmetscher waren) zur Verfügung. In den restlichen Stunden erhielten die ungarischen KollegInnen Feedback für ihre Leistungen in ihre jeweilige B-Sprache sowie ins Ungarische und die „deutsche Kabine“, wie wir schnell genannt wurden, war auf sich gestellt. Doch noch am Ziel So stand also an jedem Tag der ersten Wochenhälfte Konsekutiv- und Simultandolmetschen aus einer anderen Sprache am Programm: Montag Englisch, Dienstag Deutsch (also für uns Ungarisch), Mittwoch Französisch. Jede Woche war einem bestimmten Thema gewidmet, zu dem man sich vorzubereiten hatte und zu dessen einzelnen Aspekten die Lehrenden Reden hielten. Jeden Donnerstagnachmittag trafen sich dann alle Lehrenden und Studierenden zu einer Minikonferenz zu eben diesem Wochenthema. Freitags stand uns der Simultandolmetschraum zum eigenständigen Üben zur Verfügung. Komplettiert wurden die reinen Dolmetschstunden durch Vorlesungen zum Thema EU, Recht, Wirtschaft, Dolmetschwissenschaft und Berufskunde. So erfüllte sich mein Plan also spät, aber doch unter besseren Voraussetzungen, als ich es mir als Studentin je erträumen hätte können. Ich hatte während des Studiums weiterhin ein zwar dezimiertes, aber immerhin regelmäßiges Einkommen, aus dem sich die Kosten für Studium (ca. € 2.000) und Leben decken ließen – nicht zuletzt aufgrund des für mich sehr günstigen Wechselkurses. Außerdem hatte ich im Gegensatz zu meinen StudienkollegInnen, die zum Großteil im Jahr davor den Master an der ELTE abgeschlossen hatten, die beruhigende Gewissheit, nach Ende des Kurses mit oder ohne Abschluss wieder an meinen Arbeitsplatz zurückkehren zu können. Der EMCI-Jahrgang 2011/12 an der ELTE. Der EMCI-Jahrgang 2011/12 an der ELTE zählte 13 TeilnehmerInnen, davon 11 mit Bildungssprache Ungarisch und zwei mit Bildungssprache Deutsch: einer Kollegin, die mit ungarischen Eltern zum Großteil in Deutschland aufgewachsen war – und mir. Dies war ein besonderer Glücksfall: Die Unterrichtseinheiten waren nach Sprachenpaaren und -richtungen getrennt. Es gab zwar wie erhofft reichlich Gelegenheit, ungarische Reden zu dolmetschen, doch nur in der Deutschstunde stand auch Feedback einer/s Lehrenden bzw. sogenannten Die wöchentliche Minikonferenz. Insgesamt bekam ich also genau, was ich mir gewünscht hatte: Umfassend Gelegenheit, aus dem Ungarischen zu dolmetschen und ein ungarisches Umfeld zur Festigung meiner Sprachkenntnisse. Nach anfänglichen Ermüdungserscheinungen ob des veränderten Umfeldes und des ungewohnten Dauertrainings stellten sich die Erfolge desselben schon bald ein: Im Gegensatz zum Diplomstudium in Graz und zum Arbeitsalltag in Wien, in dessen Rahmen ich nur ab und zu simultan dolmetschen konnte, gab es mir eine ungeheure Sicherheit, jeden Tag in 7 SchwerpunktTHEMa UNIVERSITAS 8 UNIVERSITAS Mitteilungsblatt 3/12 der Kabine zu sitzen. Vor allem die wöchentliche Minikonferenz unter fast realistischen Bedingungen (alle Sprachen, Relaisdolmetschen, Wechsel in der Kabine) war sehr nützlich und machte großen Spaß. SchwerpunktTHEMa Julia Neuper ist Konferenzdolmetscherin und Übersetzerin für Deutsch, Englisch, Ungarisch, Französisch in Wien Leichte Wermutstropfen waren natürlich auch vorhanden: Es gab keine Möglichkeit, regelmäßiges, umfassendes und kompetentes Feedback zur Leistung in die B-Sprache zu erhalten (dies hätte aufgrund der „verkehrten Sprachkombination“ einen finanziellen und personellen Zusatzaufwand bedeutet). Das ursprünglich von den Lehrenden so gut wie versprochene EU-Stipendium wurde nur 3 von 13 Personen bewilligt – im Jahr davor war das Verhältnis noch nahezu umgekehrt gewesen. Gerüchten zufolge gehen der EU die für den EMCI verfügbaren Mittel aus. Darauf weist auch hin, dass immer mehr Universitäten aus dem EMCI-Programm aussteigen (z. B. Germersheim und Westminster). Grundsätzlich ist neben einem Ausflug nach Brüssel mit Besuch der EU-Institutionen auch ein (von der EU finanziell unterstützter) Aufenthalt an einer EMCI-Partneruniversität im Ausland vorgesehen. Allerdings sind die Möglichkeiten nunmehr stark eingeschränkt. Dieses Jahr gab es zum Beispiel keinen EMCI-Kurs in einem englischsprachigen Land. (Die Studierenden mit Englisch B und Deutsch C hatten also Genf oder Paris zur Auswahl…) Been there, done that – moving on… Was meine beruflichen Perspektiven betrifft, lasse ich mich überraschen. Mit dem EMCIAbschluss und einer dritten C-Sprache in der Tasche würde ich nun die neuen Voraussetzungen für den interinstitutionellen Test in Brüssel erfüllen. Das wichtigste persönliche Fazit ist vielleicht folgendes: Auch wenn das Studium gewisse Mängel aufweist – man sollte es als Grundlage sehen, die einem idealerweise einen Ausgangspunkt und ersten Einblick in den Beruf bietet. Oder auch einfach klar zeigt, wie man es nicht machen sollte. Alle Eventualitäten des Berufsalltags kann es jedoch nicht abdecken. Erst im Laufe der Zeit ergibt sich mit der Erfahrung der individuelle Berufsweg. Das Lernen und die Entwicklung hören niemals auf. Man sollte nicht aufgeben, auf seine innere Stimme hören und die Reise genießen. Der Weg ist das Ziel! Unterm Strich ziehe ich aber dennoch eine positive Bilanz: Mein Fernweh ist fürs Erste gestillt, meine Ohren sind endgültig auch in Stresssituationen in der Kabine an das Ungarische gewöhnt und meine innere Stimme ist zufrieden. Sicher bedeutete es eine große Umstellung, von der Arbeitswelt wieder an die Uni zurückzukehren. Doch gerade der andere Blickwinkel, die erweiterte Sichtweise, mit zwei Jahren Berufspraxis noch einmal in die Haut der Studierenden zu schlüpfen, machte dieses Jahr zu einer unschätzbar wertvollen Erfahrung. Menschlich gesehen genauso wertvoll wie die Erasmus-Erfahrung – fachlich gesehen um Lichtjahre wertvoller. Ich habe beide Erfahrungen gemacht und möchte keine davon missen. Die „deutsche Kabine“. UNIVERSITAS Mitteilungsblatt 3/12 9 ONLINE-DOLMETSCHEN MIT SHAKIRA UND CARLOS SLIM Dagmar Jenner eine Frage, die Universität Germersheim hat im Bereich Translation im deutschsprachigen Raum einen hervorragenden Ruf. Schon lange frage ich mich, was dort anders gemacht wird als etwa in Wien. Vor diesem Hintergrund freute es mich besonders, als ich Information über die „Internationale Sommerschule Germersheim“ erhielt, zumal ich ständig bestrebt bin, meine Dolmetschkompetenz zu bewahren und auszubauen. Netterweise bestand kein Bedarf, sich ins vergleichsweise entlegene Germersheim zu begeben, denn der angebotene Kurs fand online statt. Dabei musste ich gar nicht die Uni-Sommerferien abwarten, denn, anders als der Name vermuten lässt, startete die Sommerschule im April. Zur Wahl standen Online-Kurse für graduierte ÜbersetzerInnen und für DolmetscherInnen. Für Letztere wird Notizentechnik, Spracherwerb und Simultandolmetschen angeboten. Ich entschied mich für Simultandolmetschen, gab meine Sprachkombination in der Online-Maske ein und hoffte, dass der Kurs auch zustande kam. Er tat es. Und so fand ich mich Ende April in einem SimultanÜbungskurs für Spanisch-Deutsch wieder (bei der Anmeldung war mir persönlich nicht klar, in welchem Sprachenpaar ich letztlich landen würde, aber der Zufall meinte es gut mit mir). Die Dozentin – Sarah Klung –, die kurzfristig für die ursprünglich vorgesehene Dozentin einsprang, war ein absoluter „Glücksgriff“. Während sie wohlgemerkt nicht in Germersheim unterrichtet, hat sie sehr wohl dort studiert. Wobei ich sehr bald einen Unterschied zwischen einer Germersheim-Absolventin und einer Uni-WienAbsolventin wie mir festmachen konnte: Sarah Klung hat sehr viel mehr Dolmetschtechnik und –strategie im Gepäck – und damit das, was ich oft in meiner Ausbildung vermisst habe. So gut wie immer stellte sie am Anfang der virtuellen Stunde die Frage, welche Technik wir bei einer emotionalen Rede oder etwa bei einer Rede ohne Punkt und Komma einsetzen würden. Wie nicht anders zu erwarten, hat sich das bewusste Reflektieren über mögliche Strategien als sehr zielführend erwiesen. Anders als im Präsenzunterricht gibt es beim Online-Dolmetschkurs keine Kabinen im klassischen Sinne. Dafür gibt es eine hochleistungsfähige Cisco-Plattform, die es allen Teilnehmenden erlaubt, miteinander zu kommunizieren, sowohl über Mikrofon als auch via Chat (die erste Stunde ist eine Einführung in die Verwendung der Plattform). Es gab hin und wieder technische Probleme, die sich aber meist rasch als Anwendungsfehler entpuppten – insgesamt ist die Technologie absolut ausgereift. An technischer Ausrüstung sind lediglich handelsübliche Kopfhörer mit Mikrofon (ca. € 20) und eine kostenlos herunterzuladende Software zum Aufnehmen der Dolmetschleistung (Programm namens „No. 23“) notwendig. Die Dozentin stellt dann das jeweils von ihr ausgewählte Video auf die Plattform, alle Teilnehmenden dolmetschen drauflos und nehmen sich lokal auf dem eigenen Rechner auf. Nun kommt ein wichtiger Unterschied zur Kabine und zum Präsenzunterricht: Die Dozentin kann während der Verdolmetschung durch die Teilnehmenden nicht „hineinhören“. Sobald alle fertig sind, wird ein freiwilliges „Opfer“ gesucht, das dann die eigene Audiodatei hochlädt – und alle hören sie gemeinsam an. Das ist anfangs gewöhnungsbedürftig, aber für alle Beteiligten sehr hilfreich. Ich habe sehr viel durch das Feedback über meine eigene Leistung gelernt; Gleiches gilt auch für das genaue Analysieren der Leistung anderer und das Feedbackgeben. Im „echten Leben“ unterstützen sich die beiden DolmetscherInnen zwar gegenseitig, aber für ein echtes, ehrliches und detailliertes Feedback ist eine Arbeitssituation kaum geeignet. Weshalb diese Kurse eine echte Lücke füllen. Wir waren übrigens eine bunt gemischte Runde: ein junger spanischer Dolmetscher, der bereits AIIC-Mitglied ist und akzentfreies Deutsch spricht; eine Kollegin mit gut 30 Jahren Erfahrung; eine Kollegin, die ihren Master in Spanien gemacht hat und deshalb mehr Erfahrung beim Dolmetschen ins Spanische hat; eine Kollegin, die die Sprachkombination Virtuelle Fortbildung im Selbsttest Dagmar Jenner ist Übersetzerin und Dolmetscherin für DE/ES/EN/FR, Generalsekretärin von UNIVERSITAS Austria und Redakteurin des Mitteilungsblattes. SchwerpunktTHEMa K 10 UNIVERSITAS Mitteilungsblatt 3/12 einer Wissenschaftlerin über vernetztes Denken (heißer Tipp für Vorträge: www.ted.com) usw. Am Anfang der Stunde gab es, wie auf der Uni auch, immer ein paar Vokabel – und los ging’s. Die Stimmung war stets sehr gut und kollegial und der Lerneffekt in jeder einzelnen Stunde gegeben. Ich war hochzufrieden mit dieser Fortbildungs-Wahl und kann sie nur allen DolmetscherInnen ans Herz legen, egal, ob sie am Anfang ihrer Karriere stehen und knapp nach Abschluss „dranbleiben“ möchten, sich auf die EU-Prüfung vorbereiten oder schon länger im Geschäft sind und eine Standortbestimmung einholen möchten. Glücklicherweise gehen die Online-Kurse im Oktober in die nächste Runde. Hier die Eckdaten: Die Cisco-Umgebung auf meinem Rechner während einer Dolmetschung. Deutsch/Spanisch/Russisch studiert hat, seither aber überwiegend mit Russisch gearbeitet hat etc. Insgesamt waren wir eine kleine, feine Gruppe aus sechs Teilnehmenden, geografisch quer in Deutschland angesiedelt – und mit mir als einzige Österreicherin. SchwerpunktTHEMa Effizienter Schutz gegen lästige Haustiere und andere Ablenkungen. Jeweils donnerstags von 20 bis 21 Uhr (Feiertag und/oder Hitzewelle hin oder her) hängte ich also mein „DolmetscherIn bei der Arbeit“Schild an die Tür meines Arbeitszimmers, um zu vermeiden, dass etwa die dauerhungrige Katze für ungewünschten Katzenjammer im sensiblen Mikrofon sorgte. Auch die Waschmaschine und andere Haushaltsgeräte sollten laut Information der Uni Germersheim nicht eingeschaltet werden. Handys natürlich auch nicht. Auch das Chatten und Mailen wäre während des Kurses tunlichst einzustellen – denn schließlich sahen die anderen Teilnehmenden meinen Bildschirm, wenn ich zum „Abhören“ an der Reihe war. Pro Stunde wurde jeweils ein Video gedolmetscht, wobei die Länge bei bis zu 20 Minuten lag. Die Dozentin hat wohl bewusst davon Abstand genommen, auf die „üblichen Verdächtigen“ wie Mariano Rajoy oder den König Juan Carlos zurückzugreifen – zu unserer angenehmen Überraschung hat sie richtige Fundstücke im Internet zusammengetragen. Es waren etwa ein Vortrag des mexikanischen Milliardärs Carlos Slim über die Menschheitsgeschichte bei einer UNO-Veranstaltung in Genf dabei, ein Vortrag der Sängerin Shakira über ihre Stiftung, ein Vortrag Online-Kurse der Universität Germersheim Start Kursstaffel: Oktober 2012, Dauer 10 Wochen, eine Stunde wöchentlich. Genauer Termin wird anhand der Verfügbarkeit der Teilnehmenden mittels Doodle-Umfrage bestimmt. Technische Voraussetzungen: PC, Kopfhörer mit Mikrofon, kostenlose Software zum Aufnehmen, möglichst gute Internetanbindung. Preis: € 150 für 10 Wochen. Darüber hinaus gibt es die Option, zusätzlich bis zu vier Einzelsitzungen mit der Dozentin zu buchen, zum Preis von insgesamt € 300. Ich habe mich für zweitere Option entschieden, aber auch „nur“ im Gruppenunterricht sehr stark profitiert. Website: www.isg-uni-mainz.de/ kursangebot_online.php UNIVERSITAS Mitteilungsblatt 3/12 11 Mentoring-Workshop: 2 Tage Dolmetschen mit Alexandra Jantscher-Karlhuber Charlotte Hermann m 19. Juli ging der Sommer-Workshop für Teilnehmende des Mentoring-Programmes von UNIVERSITAS Austria erstmals in Wien über die Bühne. Sechs Jungdolmetscherinnen trafen sich im Hörsaal 1 des Institutes für Translationswissenschaft in Wien, um an einem intensiven Dolmetschworkshop über zwei Tage teilzunehmen, und nicht einmal das schwüle Sommerwetter konnte sie davon abhalten. UNIVERSITAS Austria-Präsidentin Alexandra Jantscher-Karlhuber informierte, trainierte und sensibilisierte die Jungdolmetscherinnen unter dem Motto: „Kompetenzen erhalten und erweitern“ in den Kerndisziplinen Simultan- und Konsekutivdolmetschen. Ziel der Veranstaltung war es, jungen Dolmetscherinnen für die erste Zeit auf dem Arbeitsmarkt Tipps an die Hand zu geben, wie sie ihre Kompetenzen bewahren und weiter entwickeln, den Status quo evaluieren und sich auf die verschiedensten Aufnahmetests vorbereiten können. Tag eins: Nach einer kurzen theoretischen Einführung ging es zur ersten Simultanverdolmetschung Englisch-Deutsch in die Kabinen. Danach analysierten die Mentees unter Anleitung von Frau Jantscher-Karlhuber ihre aufgenommene Verdolmetschung. Die hierzu empfohlene Methode war die Transkription. Dabei handelt es sich um das exakte Abtippen der Verdolmetschung, wobei alle Versprecher, Auslassungen, Pausen sowie Fülllaute, wie das berühmte „ääähhhh“ oder „mhhh“ und Schmatzlaute ebenfalls mit abgetippt werden sollen, Verschönerung oder Korrekturen der Verdolmetschung sind dabei explizit unerwünscht und kontraproduktiv. Sehr gut für die Transkription geeignet ist das Audiotranskriptionstool „f4“, welches im Internet öffentlich zugänglich ist (www.audiotranskription.de/f4.htm). Die transkribierte Dolmetschversion wird dann in einer Tabelle der Originalrede gegenüber gestellt. So können die Texte verglichen werden. Es folgt eine ausführliche Fehleranalyse, an Hand derer die Stärken und Schwächen einer Dolmetsche- Banal, aber wahr: Übung macht die Meisterin rin aufgezeigt und gezielte Trainingsstrategien definiert werden können. Diese konnten dann in weiteren Dolmetschübungen aktiv angewendet werden. Das Ergebnis wurde von der Gruppe konstruktiv bewertet. Verschiedene Einzelübungen wie Wortfeldübungen, Vom-Blatt-Dolmetschen, Paraphrasieren, Stichwortreferate, Clozing, Antizipieren, Automatisieren gängiger Phrasen etc. wurden im Einzelnen erläutert. Am zweiten Tag wurden Konsekutivverdolmetschungen geübt, analysiert und im Einzelnen sowie in der Gruppe bewertet. Hierbei variierten Schwierigkeitsgrade, Inhalte und das Tempo, British English und American English kamen gleichermaßen zum Zug. Dabei wurde festgestellt, dass die Notizentechnik, beziehungsweise die falsche Rekonstruktion des Textes aus richtigen Notizen, der Hauptgrund für Schwierigkeiten waren. Daher ist zu empfehlen, das Notieren und Verdolmetschen von Reden regelmäßig zu üben und eine persönliche Notationstechnik zu entwickeln und zu verfeinern, um so auch das Vertrauen in das eigene Notat zu stärken. Es wurden Lösungsmöglichkeiten besprochen und eine Liste mit Vorschlägen zur Verfügung gestellt. Abschließend wurden verschiedene Übungstools vorgestellt. Frau Jantscher-Karlhuber empfahl zum Aufnehmen und Abspielen den „No. 23 Recorder“, der ebenfalls im Internet öffentlich zugänglich ist (www.no23.de). Reden aller Art sind bei www.ted.com oder www.tedx.com zu finden. Es empfiehlt sich zudem die diversen Archive der Dolmetschinstitute zu konsultieren. Zur Vorbereitung der Aufnahmetests der Europä- SchwerpunktTHEMa A 12 UNIVERSITAS Mitteilungsblatt 3/12 ischen Union bietet sich das „speech repository“ des SCIC unter www.multilingualspeeches.tv an. Hier werden Reden unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade für die Simultan- und Konsekutivverdolmetschung zur Verfügung gestellt. Zudem bietet sich die Gelegenheit, mit einem zweispurigen Aufnahmetool zu arbeiten, welches sich zum Üben besonders eignet, da nicht nur der Zieltext, sondern auch der Ausgangstext aufgezeichnet und somit genaue Anhaltspunkte für die Fehleranalyse geboten werden. Außerhalb des „speech repository“ ist dieses Tool allerdings nicht einsetzbar. SchwerpunktTHEMa Charlotte Hermann, Diplomkonferenzdolmetscherin & Diplomübersetzerin für die Sprachen Deutsch, Französisch, Spanisch und Englisch mit Nebenfachdiplom Rechtswissenschaften, hat an den Universitäten Heidelberg, Saarbrücken, Paris, Strasbourg, Mons und Málaga studiert, Universitätsabsolventin der Jahrgänge 2010 und 2011, ist seit 2008 als freiberufliche Übersetzerin und Konferenzdolmetscherin tätig, lebt und arbeitet seit Dezember 2011 in Wien und ist seit 2012 Mitglied und Mentee bei UNIVERSITAS Austria. Das A und O für Berufseinsteiger ist es, so Frau Jantscher- Karlhuber, regelmäßig zu üben. Dabei ist, wie immer, nicht die Quantität, sondern die Qualität der Trainingseinheit ausschlaggebend. Frau Jantscher-Karlhuber empfiehlt lieber regelmäßig kürzere Abschnitte zu dolmetschen, sich dabei allerdings jedes Mal aufzunehmen und abzuhören, wobei eine kritische Selbstanalyse nicht fehlen sollte. Beim Dolmetschen selbst sollte stets auf eine stabile Stimmführung, den richtigen „time lag“ bzw. die richtige „décalage“ und saubere Kollokationen in der Zielsprache geachtet werden. Das Automatisieren von Phrasen und anderen Prozessen hilft, bei besonders schnellen Rednern nicht den Anschluss zu verlieren (vgl. hier auch Daniel Gile, „Basic Concepts and Models for Interpreter and Translator Training“, 2009, Kapitel 7 „The Effort Models in Interpretation“). Typisches Konferenzvokabular sollte regelmäßig aufgefrischt werden. Das tägliche Studium von Zeitungen oder Nachrichten bleibt natürlich auch nach dem Studium unumgänglich, da ein umfangreiches Wissen über die wichtigsten Ereignisse, vor allem in den Ländern, in denen die Arbeitssprachen gesprochen werden, wesentlich für das Antizipieren und das Vermeiden von Fehlern ist. Rund um den Workshop blieb auch genügend Zeit für den persönlichen Austausch unter Kolleginnen. Bei Kaffee und Kuchen und gemeinsamen Mittagessen konnten sich die Teilnehmerinnen bezüglich beruflicher und persönlicher Fragen und Neuerungen auf den aktuellsten Stand bringen. Dabei wies UNIVERSITAS-Generalsekretärin Dagmar Jenner darauf hin, dass neben den Dolmetschtrainingstagen in Otzenhausen nun auch von der Uni- versität Germersheim eine Trainingsmöglichkeit zur Verfügung gestellt wurde, wobei, wer will, über 10 Wochen einmal die Woche Online-Unterricht bei einer erfahrenen Dolmetscherin aus Germersheim nehmen kann (siehe Artikel dazu in diesem Heft). Alles in allem war der Workshop eine konstruktive, hilfreiche und richtungweisende Erfahrung und ist für jede Berufseinsteigerin und jeden Berufseinsteiger wärmstens zu empfehlen. Voraussetzung ist die Teilnahme am MentoringProgramm von UNIVERSITAS Austria. Hinweis: Die für den Workshop zu konsultierende Lektüre über Fehleranalysen beim Dolmetschprozess ist ebenfalls zu empfehlen: Daniel Gile, „Basic Concepts and Models for Interpreter and Translator Training“, John Benjamins Publishing Company, Amsterdam/ Philadelphia 1995 bzw. 2009, Kapitel 7 („The Effort Models in Interpretation“) Daniel Gile, „Tightrope Hypothesis” Daniel Gile, „Self Assessment“ UNIVERSITAS Mitteilungsblatt 3/12 13 Rechnungslegungsstandards nach UGB/IFRS Jacqueline Weiß, Bianca Schönhofer Top-organisiert und vielschichtig besetzt Organisiert wurde die Veranstaltung vom Berufsverband UNIVERSITAS Austria, dem wir an dieser Stelle ein großes Lob aussprechen möchten, denn die Betreuung durch den Verband ließ nichts zu wünschen übrig. Abgehalten wurde das Seminar dieses Jahr im Zentrum für Translationswissenschaft, das uns aus unserer Studienzeit ja nur zu gut bekannt ist. Dennoch hatten wir nicht das Gefühl, einfach nur in einer Vorlesung zu sitzen – umgeben von VertreterInnen der „echten Welt des Übersetzens“ hatte dieses Seminar für uns bereits ein ganz anderes Flair, das sowohl für größere Motivation als auch Lernbereitschaft sorgte. Das bunt gemischte Publikum setzte sich aus ÜbersetzerInnen mit den verschiedensten fachlichen Schwerpunkten und unterschiedlichem beruflichen Hintergrund zusammen. Trotz der Vielschichtigkeit des Publikums war man sich bei den Erwartungen und Wünschen doch einig: ein möglichst breit gefächertes Programm; von allem etwas und natürlich so viel wie möglich. Rückblickend können wir mit Zufriedenheit feststellen, dass die überaus kompetenten Vortragenden diesen Anforderungen mehr als gerecht wurden. Graue Zellen auf Hochtouren Ihr Vortrag erwies sich als ausgezeichneter Einstieg in das Thema der Bilanzierung – oder, wie in unserem Fall, als Auffrischung des Wissens, das wir in fünf Jahren Handelsakademie erworben hatten, das in den vergangenen Jahren jedoch etwas eingerostet war. Wie ist eine Bilanz typischerweise aufgebaut? Welche Posten findet man auf der Aktiv- bzw. Passivseite? Welche Unternehmen müssen einen Jahresabschluss aufstellen? Wann kommen IFRS und wann die Vorschriften nach UGB zur Anwendung? Und welche Bestandteile muss ein Jahresabschluss eigentlich enthalten? Das waren nur einige der Fragen, auf die uns Frau Hofmann ausführliche Antworten lieferte. Im weiteren Verlauf wurde auch auf die grundlegenden Unterschiede zwischen IFRS und UGB eingegangen, welche sich besonders deutlich in der Detailliertheit der ausgewiesenen Bilanzposten und den Bewertungsgrundsätzen zeigen. So erlaubt das UGB aufgrund des Gläubigerschutzes keine Aufwertungen über die Anschaffungskosten hinaus, während eine Bewertung zum Marktwert nach IFRS-Vorschriften durchaus zulässig ist. Unterhaltsamer Nebenplot: Der gut gesinnte Schlagabtausch zwischen Frau Hofmann und Herrn Bonthrone, die beide jeweils eine persönliche Vorliebe für die Anwendung von UGBbzw. IFRS-Grundsätzen zeigten, brachte uns mehr als einmal zum Schmunzeln und erlaubte uns, die wesentlichen Unterschiede zwischen diesen beiden Bilanzierungsmethoden aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Tag 1: UGB und IFRS im Vergleich Tag 2: IFRS im Detail Man kann Frau MMag. Ines Hofmann von der Arbeiterkammer zu ihrem Talent, Themen sowohl interessant als auch leicht verständlich aufzubereiten und zu präsentieren, nur gratulieren. Nachdem der Fokus am ersten Tag auf UGB-Vorschriften lag, behandelte Robin Bonthrone am folgenden Seminartag die Thematik der IFRS. Herr Bonthrone – selbst ein hochangesehener SchwerpunktTHEMa N ach dem großen Erfolg einer vergleichbaren Fortbildungsveranstaltung letztes Jahr in Köln wurde das Seminar über Rechnungslegungsvorschriften nach UGB/IFRS nun auch nach Wien geholt. Allein schon aufgrund unseres großen persönlichen Interesses an rechtlichen und wirtschaftlichen Themen wurde diese Veranstaltung ganz dick als Pflichttermin in unserem Kalender eingetragen – und außerdem will man sich als StudienabgängerIn und BerufseinsteigerIn natürlich keine Möglichkeit zur Weiterbildung entgehen lassen. 14 UNIVERSITAS SchwerpunktTHEMa Bianca Schönhofer studiert Fachübersetzen am ZTW der Universität Wien und ist als Übersetzerin für Englisch und Deutsch schwerpunktmäßig im Bereich Recht & Wirtschaft tätig. Jacqueline Weiß studiert Fachübersetzen (Deutsch, Englisch und Französisch) am ZTW der Universität Wien und unterrichtet Englisch für das Learning Centre Tullnerfeld. Mitteilungsblatt 3/12 Finanzübersetzer – stellte sich als ausgezeichnete Wahl für den Vortrag heraus, da er bereits auf mehr als 20 Jahre Berufserfahrung zurückblicken kann und überdies selbst an der Gestaltung der IFRS mitwirkt. Dazu gehören Begriffe wie Abschreibung, Beteiligung, VFE-Lage, Ergebnis, Ertrag, Erlös usw. Oft verursachen diese im Zuge der Übersetzung nämlich mehr Probleme, als es auf den ersten Blick den Anschein haben mag. Herr Bonthrone führte in einem zügigen Tempo durch den zweiten Tag, bei dem unsere grauen Zellen so richtig auf Hochtouren gebracht wurden. Thematisiert wurden u. a. nützliche Primär- und Sekundärquellen sowie Nachschlagewerke in Sachen IFRS, der Entstehungsprozess neuer IFRS-Vorschriften vom Entwurf bis zur Erlassung sowie das Sprachregister und der angemessene Stil und Aufbau eines Jahresabschlusses nach IFRS. Wussten Sie übrigens, dass ein Unterschied zwischen den IFRS, wie sie vom IASB veröffentlicht wurden und jenen, wie sie in der EU angewendet werden, besteht (wichtiger Fakt für ÜbersetzerInnen: Letzteres ist eine feststehende phraseologische Wendung und heißt auf Englisch „IFRSs as adopted by the EU“)? Fazit: großer praktischer Wert und neue Perspektiven Weiters wurde auch tiefgreifende Terminologiearbeit geleistet, indem bereits veröffentlichte Jahresabschlüsse und ihre jeweilige Übersetzung gegenübergestellt wurden. Die wichtigsten Fachausdrücke wurden hinsichtlich ihrer Definition, etwaiger Abgrenzungen und abweichender Verwendung im Rahmen der IFRS behandelt. Präsentiert wurden überdies sowohl Vorzeigemodelle als auch weniger gelungene Jahresabschlüsse. An dieser Stelle muss Herrn Bonthrone ein großer Dank für die Bereitstellung der äußerst umfangreichen und gut strukturierten Unterlagen – die auf jeden Fall auch über das Seminar hinaus noch sehr hilfreich sein werden – ausgesprochen werden. Das von allen TeilnehmerInnen herbeigesehnte „Schmankerl“ hob sich der Vortagende für den Schluss auf: die berüchtigten weasel words und e-words – jene Begriffe und Phrasen, die ÜbersetzerInnen häufig Kopfzerbrechen bereiten. Gewiss haben wir in diesem zweitägigen Seminar nur an der Oberfläche des Finanzübersetzens gekratzt, da ein umfassendes Verständnis zweifelsohne eine wesentlich eingehendere Beschäftigung mit der Thematik erfordert. Das Seminar leistete jedoch einen wertvollen Beitrag zur Bewusstseinsschärfung und lehrte uns, selbst bestehende Übersetzungen mit einem kritischen Auge zu betrachten und potenzielle Problembereiche frühzeitig zu erkennen. Darüber hinaus bietet die nicht allzu ferne Zukunft womöglich auch neue Chancen für ÜbersetzerInnen: Bald sollen WirtschaftsprüferInnen für ihre KundInnen nämlich keine marktfremden Leistungen mehr anbieten dürfen, was im Klartext die Anfertigung von Übersetzungen bedeutet. Dadurch könnte sich SprachdienstleisterInnen ein weitaus größerer Markt für Finanzübersetzungen eröffnen als dies bisher der Fall war. Unser Fazit dieser Veranstaltung: ein Muss für alle im Wirtschafts- und Finanzsektor tätigen ÜbersetzerInnen. Übrigens: Den praktischen Wert dieses Seminars können wir mittlerweile bereits persönlich bezeugen. Als nur wenige Wochen nach der Veranstaltung ein IFRS-bezogener Übersetzungsauftrag bei uns einlangte, zogen wir sogleich unsere Seminarunterlagen zu Rate, die uns seither tagtäglich neue Erleuchtungen und Aha-Momente beschert haben und uns ermöglichten, fundierte Übersetzungsentscheidungen zu treffen. UNIVERSITAS Mitteilungsblatt 3/12 15 „Erfolg durch Professionalität“ Susanne Lenhart für den Ausschuss für Übersetzen A m 4. Juni 2012 veranstaltete der Ausschuss für Übersetzen wieder eine seiner Fortbildungsveranstaltungen für BerufseinsteigerInnen, „Erfolg durch Professionalität“. Die Anmeldungszahlen überstiegen unsere kühnsten Erwartungen, der Hörsaal am Zentrum für Translationswissenschaft war mit etwa 80 Personen gut ausgelastet. Die Themen umfassten unter anderem Akquirierung von Kunden und Abwicklung von Aufträgen, Steuern und Sozialversicherung sowie Netzwerken mit KollegInnen. Außerdem wurde der Verband mit seinen vielfältigen Aktivitäten vorgestellt und der neu erstellte Leitfaden präsentiert. Am meisten Interesse brachten die TeilnehmerInnen dem Thema Kundenakquise entgegen, das wir in den zukünftigen Veranstaltungen noch weiter ausbauen werden. Verstärkte Aufmerksamkeit werden wir dabei der Tatsache widmen, dass wir als FreiberuflerInnen selbst dafür verantwortlich sind, welches Arbeitsumfeld wir am Markt kreieren. Reger Zuspruch bei der Veranstaltung. Die roten Mappen im Vordergrund enthalten den druckfrischen „Leitfaden für angehende ÜbersetzerInnen“. Gespräch mit SIMONE GREINER-OGRIS S imone Greiner-Ogris wurde vor kurzem als erstes Mitglied, das mit österreichischer Gebärdensprache arbeitet, ins Verzeichnis Dolmetschen von UNIVERSITAS Austria aufgenommen. Eine gute Gelegenheit, um sie um ein paar Einblicke in ihren Berufsalltag zu bitten. Die Fragen stellte Helga BenigniCokan Zunächst noch einmal ganz herzlichen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst. Greiner-Ogris: Gerne, freut mich sehr. Familienstand ist ... verheiratet und ein Kind, ein Sohn, dieser wird Ende August vier. Und heißen tut er … Clemens. Wohnsitz ist … in Kärnten, in Klagenfurt. Wie schaut es denn mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf aus? Greiner-Ogris: Zum Teil schwierig, zum Teil muss man ehrlich sagen, dass uns der Beruf natürlich 16 UNIVERSITAS Mitteilungsblatt 3/12 schon entgegenkommt mit der Vereinbarkeit mit Kind. Man ist einfach flexibler als vielleicht jemand, der täglich zur Arbeit muss, aber wie gesagt, zum Teil schon sehr schwierig und natürlich anders als ohne Kind. Vor allem bei Abendterminen, Wochenendterminen, die früher kein Problem waren. Ja, das kenn ich sehr gut. Gibt es eine Infrastruktur im Hintergrund, familiär, die ein bisschen unterstützend wirkt? Simone Greiner-Ogris ist Dolmetscherin für Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) und Englisch sowie Lektorin am ITAT der Universität Graz. Sie ist ordentliches Mitglied von UNIVERSITAS Austria. Greiner-Ogris: Ja, ja, also ohne Großeltern wäre das beruflich schwer bzw. gar nicht möglich. Das muss man ganz ehrlich sagen. Das kann ich gut nachfühlen. Wir haben diese Struktur nicht und es ist immer ein organisatorischer Megaaufwand. Obwohl, es wird dann mit dem Alter besser. Greiner-Ogris: Also man merkt das jetzt schon, es wird einfacher. Er geht in den Kindergarten, es geht jetzt schon leichter, aber trotzdem, ohne Großeltern wäre es einfach sehr schwierig. Wie war Dein Werdegang? Greiner-Ogris: Hmmm, mein Werdegang. Eigentlich wollte ich ganz etwas anderes studieren, nämlich Architektur. Denn mein Vater ist Architekt. Aufgrund der Sommer, die ich im Architekturbüro verbringen durfte, habe ich das dann allerdings für mich abgeschlossen. Und ja, ich war immer sehr spracheninteressiert und habe mich dann dazu entschieden, am ITAT Englisch und Russisch zu studieren. Und bin eigentlich mehr oder weniger zufällig zur Gebärdensprache gekommen. Aha, somit zu meiner nächsten Frage: Warum Gebärdensprache? Greiner-Ogris: Also, ich habe überhaupt keinen familiären Hintergrund, hatte damals auch keine gehörlosen Freunde. Es war wirklich Zufall, dass ich die Gebärdensprache in Graz entdeckt habe, und ich bin dann eigentlich durch Christian Stalzer und Karin Hofstätter, die damals schon hier bei uns Lehrveranstaltungen abgehalten haben, dazu gekommen und dabei geblieben. Dabei geblieben, weil sich eine Liebe zur Gebärdensprache entwickelt hat? Greiner-Ogris: Ja, einerseits sehr großes Interesse für die Sprache und andererseits zwei Freundschaften, die mich jetzt seit vielen, vielen Jahren Gott sei Dank schon begleiten. Das klingt sehr schön. Deine Tätigkeit am ITAT? Und die Funktion, die genaue? Greiner-Ogris: Ich war eine Zeit lang Projektmitarbeiterin in der Arbeitsgruppe für Gebärdensprache und bin seit mittlerweile etlichen Jahren, ich glaube seit 2001, Lehrbeauftragte. An dieser Stelle, warum dieses Interview stattfindet. Du bist die erste und bisher auch einzige Dolmetscherin mit ÖGS, die in das Verzeichnis Dolmetschen des Berufsverbandes UNIVERSITAS aufgenommen wurde. Eine herzliche Gratulation dazu. Greiner-Ogris: Danke schön. Ich muss ehrlich gestehen, ich bin ein wenig stolz. (Lacht ) Das klingt vielleicht ein bisschen überheblich, aber es ist doch …. Ich bin nicht so sehr auf mich persönlich stolz, sondern eher auf die Entwicklung des Berufsstandes, dass man sagt, es ist auch das Gebärdensprachdolmetschen in Österreich mittlerweile als Dolmetschtätigkeit, als Dolmetschberuf angesehen. Dass es einfach wahrgenommen wird, dass man sieht, dass wir auch wirklich dolmetschen und nicht irgendwie Helfer sind oder Sozialarbeiter oder irgendwie unterstützende Kommunikationsassistenten oder so etwas, sondern dass wir wirklich auch Dolmetscher und Dolmetscherinnen sind. Die andere Sprache ist ja Englisch? Greiner-Ogris: Ja, Englisch. Ich habe auch Russisch studiert am Institut, aber es hat sich einfach nicht ergeben. Es gibt einfach Leute, die das wesentlich besser können und kennen als ich. Ja, und dass muss man dann auch so akzeptieren. Ich sehe das genauso. Zurück zum Englischen. Arbeitest Du damit? Greiner-Ogris: Englisch – ÖGS und ÖGS – Englisch, ja. Jetzt eine möglicherweise blöde Frage von mir, aber wo ist das gefragt? UNIVERSITAS Greiner-Ogris: Beispielsweise bei größeren Kongressen, Konferenzen. Wir waren z. B. in Madrid, beim Weltkongress der Gehörlosen, oder beispielsweise auch heuer im September findet von EFSLI, der Europäischen Vereinigung der GebärdensprachdolmetscherInnen, in Wien wieder ein Kongress statt, wo Englisch die Kongresssprache ist und auch in die ÖGS gedolmetscht wird für Gehörlose. Ganz oft auch internationale Projekttreffen … und solche Dinge. Das heißt Du arbeitest nur in Kombination mit ÖGS? Greiner-Ogris: Ja. Wer sind die zentralen AuftraggeberInnen und in welchen Bereichen bist Du hauptsächlich tätig? Greiner-Ogris: Da muss ich ehrlich sagen, die Bereiche, in denen ich tätig bin, sind eigentlich relativ unüblich fürs Gebärdensprachdolmetschen, denn ein großer Teil des Gebärdensprachdolmetschens ist der Community-Bereich. Ich persönlich arbeite relativ viel im Seminar- und Kongressbereich, im Bildungsbereich, bei solchen Dingen. Die Auftraggeber sind sehr unterschiedlich. Entweder die Gehörlosen selbst oder bzw. auch die Institutionen, Arbeitgeber, Bund, Land, Stadt, Firmen. Sehr bunt gemischt, so wie beim Lautsprachendolmetschen auch. Sind die Honorare vergleichbar mit jenen von DolmetscherInnen von Lautsprachen? Greiner-Ogris: Das ist eine schwierige Frage. Im Großen und Ganzen ja, würde ich sagen, es gibt allerdings bei uns noch den Bereich, der großteils vom Bundessozialamt abgedeckt wird. Da gibt es einen mit dem ÖGSDV vereinbarten Honorarsatz, der österreichweit gleich ist, und ansonsten kann man es mehr oder weniger vergleichen. Vielleicht sind wir nicht ganz so gut bezahlt. Arbeiten auch DolmetscherInnen für ÖGS überwiegend selbstständig oder gibt es auch Anstellungen? Greiner-Ogris: Gibt es schon auch, aber überwiegend selbstständig. Zum größten Teil kann man sagen, dass wir selbstständig, freiberuflich arbeiten. Da besteht natürlich auch das Risiko der Freiberuf- Mitteilungsblatt 3/12 ler, dass man nie weiß, wie die Auftragslage ist. Greiner-Ogris: Ja, große Vorteile durch große Flexibilität. Große Nachteile z.B. jetzt im Juli, August, in den Sommermonaten und Ferienzeiten, da merkt man ganz stark einen Rückgang der Aufträge. Dafür natürlich beispielsweise im Herbst, wenn die Schulen wieder beginnen, mit Elternabenden, mit Weiterbildungen usw. ist die Nachfrage wieder stärker. Und diese Zeiten nützt Du dann wofür bzw. wie überbrückst Du diese? Greiner-Ogris: Momentan bin ich in der glücklichen Lage, die Zeit für meinen Sohn zu nützen. Ansonsten bin ich derzeit noch an einem Projekt der Universität Klagenfurt beteiligt, wo es um den europäischen Referenzrahmen für Sprachen im Zusammenhang mit Gebärdensprache geht. Mir wird also nicht langweilig. Aber ich muss ehrlich sagen, momentan bin ich einen Großteil der Zeit gerne Mama. Das verstehe ich voll und ganz. Frage. Am Institut, wie viele Stunden arbeitest Du hier bzw. wie oft bist Du am ITAT? Greiner-Ogris: Ich bin momentan alle 14 Tage da, je nachdem, welche Lehraufträge ich während der Semester habe, aber es ist aktuell doch aufgrund der familiären Situation alle 14 Tage. Früher war es öfter. Inwieweit ist die Toleranz deines Mannes vorhanden, wenn Du auf Kongressen usw. bist, wenn Du viel unterwegs bist? Unterstützt er Dich oder gibt es eher Probleme in der zeitlichen Abstimmung aufeinander? Greiner-Ogris: Nein, eigentlich überhaupt nicht. Er unterstützt mich sehr. Und wie ich bereits eingangs gesagt habe, ohne die familiäre Unterstützung würde es überhaupt nicht funktionieren. Gott sei Dank, da habe ich großes Glück. Zurück zur Gebärdensprache. Wie groß sind eigentlich die Unterschiede zwischen österreichischer und deutscher Gebärdensprache? Greiner-Ogris: Das ist eine schwierige Frage. Es gibt schon sehr große Unterschiede. Es gibt ja auch innerhalb von Österreich dialektale Varianten. Was ganz lustig ist, weil ich ja vom Lautsprachlichen her doch stark kärntnerisch beein- 17 18 UNIVERSITAS Mitteilungsblatt 3/12 flusst bin, meine Gebärdensprache aber ganz stark steirisch ist. Merkt man wirklich so große Unterschiede? Greiner-Ogris: Ja, da merkt man große Unterschiede. Ich habe ja lange Zeit in Graz gelebt. Und seit ich jetzt wieder in Kärnten lebe, gibt es immer wieder Hänseleien von den Gehörlosen, dass man den steirischen gebärdensprachlichen Dialekt sehr stark merkt. Ich kann mir das jetzt schwer vorstellen. Worin bestehen solche Unterschiede? Greiner-Ogris: Beispielsweise in den Wochentagen, die anders ausgeführt werden, in den Monatsnamen. Die W-Fragen, z.B. Wer? Wo? Was? Wie?, werden in den Bundesländern jeweils anders ausgeführt. Es gibt einfach Einzelgebärden, die in den Bundesländern unterschiedlich ausschauen. Und das sorgt dann schon für Erheiterung. Das kann man sich so ähnlich vorstellen, wie bei den lautsprachlichen Dialekten. Das ist oft ganz lustig. Ist dies dann auch eine Erklärung für die Unterschiede zwischen Österreich und Deutschland? Hast Du öfters für Deutsche zu dolmetschen oder ist die ÖGS sehr anders? Greiner-Ogris: Bei uns eher selten, wobei es bei uns am Institut sogar einen gehörlosen Kollegen gibt, der immer wieder aus Deutschland kommt und hier unterrichtet. Es wird schon gut verstanden, aber es gibt einfach diese dialektalen Unterschiede. Ich würde sagen, man kann es mit den Lautsprachen wirklich gut vergleichen. Gibt es so etwas wie eine international verständliche Gebärdensprache? Greiner-Ogris: Ja, es gibt IS – International Sign. Das ist eine Form der Kommunikation, die auf großen Kongressen verwendet wird, die von Gehörlosen verwendet wird, wenn sie beispielsweise reisen, international unterwegs sind. So etwas gibt es, ich muss aber ganz ehrlich sagen, ich bin in der IS nicht kompetent. Gibt es spezielle Hilfsmittel technischer oder sonstiger Art, mit denen GebärdensprachdolmetscherInnen arbeiten? Greiner-Ogris: Nein. Das Einzige, was wir in der Gebärdensprache brauchen, ist gutes Licht, eine gute Beleuchtung. Kein Gegenlicht von der Sichtweise her, wenn in die Lautsprache gedolmetscht wird. Ansonsten kommt es für uns auch immer auf die Positionierung an, wo wir sitzen, wo wir stehen. Natürlich, bei größeren Veranstaltungen arbeiten wir auch oft mit Kopfhörern. Ansonsten brauchen wir keine technischen Hilfsmittel. Ich kann mir vorstellen, wenn man im Freien dolmetscht, ist das mit den Lichtverhältnissen oft gar nicht so einfach zu regeln? Greiner-Ogris: Es ist auch in Räumen oft schwierig, z. B. wenn man sich irgendwie hinsetzen muss, dass die Gehörlosen nicht geblendet werden, wir nicht gegen die Sonne schauen. Oft ist es von der Positionierung nicht so einfach. Oft ist es auch so, dass man einfach bei gewissen Settings keinen Platz findet, aus räumlichen Gründen. Das ist ab und zu schon recht problematisch. Apropos hinsetzen. Ich habe immer das Bild des stehenden Gebärdensprachdolmetschers vor Augen. Greiner-Ogris: Das kommt immer auf das Setting an, aber wir dolmetschen ja auch z. B. im medizinischen Bereich, im Community-Bereich, im Bildungsbereich. Bei diesen Settings ist es eher immer so, dass wir in der Gruppe oder in dem Setting auch sitzen. Ist es eigentlich eine Voraussetzung für eine Gebärdensprachdolmetscherin bzw. einen Gebärdensprachdolmetscher, dass sie/er ein gewisses Körperbewusstsein hat, sich gerne bewegt? Greiner-Ogris: Ja, würde ich schon sagen. Ein gewisses Körperbewusstsein, dass sie/er sich wohl fühlt in ihrem/seinem Körper. Das Dolmetschen an sich wird ja gerne beobachtet. Und wir stehen dann schon mehr oder weniger gewollt gerne im Mittelpunkt. Tatsache ist, man darf kein introvertierter schüchterner Mensch sein, wenn man sich für das Gebärdensprachdolmetschen entscheidet. Welche Angebote gibt es in Sachen Fortbildung? Seid ihr ständig zur Fortbildung angehalten? Greiner-Ogris: Oh ja, sind wir. Wir haben auch UNIVERSITAS innerhalb des ÖGSDV [Österreichischer Gebärdensprach-DolmetscherInnen-Verband; Anmerkung der Redaktion] sehr strenge Richtlinien. Wir müssen innerhalb von drei Jahren, abgesehen von Berufspraxis, der Teilnahme an den Generalversammlungen, der Teilnahme an Dolmetschertreffen in den Bundesländern, stets auch eine gewisse Anzahl an Weiterbildungsstunden nachweisen. Das sind Seminare, die vom ÖGSDV entweder organisiert oder ausgeschrieben bzw. dann anerkannt werden. Das klingt für mich insofern interessant, weil es für uns andere DolmetscherInnen eher so ist, wenn man sich weiterbilden will – ja, aber man muss es nicht. den LeserInnen etwas mitgeben? Greiner-Ogris: Abschließend würde ich gerne noch einmal sagen, dass es mich wirklich sehr freut, dass es endlich jemanden gibt, der auch mit ÖGS UNIVERSITAS-Mitglied sein darf. Ich denke, das ist sowohl für die UNIVERSITAS als auch für die GebärdensprachdolmetscherInnen ein ganz wichtiger Schritt gewesen, und zeigt schon die Professionalität beider Seiten, denke ich. Ich bedanke mich ganz herzlich für das tolle Gespräch. Greiner-Ogris: Danke für die Zeit, hat mich sehr gefreut. Greiner-Ogris: Wir müssen. Wir haben auch einen Ausweis für den ÖGSDV, und der wird alle drei Jahre verlängert. Und um diesen verlängert zu bekommen, muss man die ganzen Unterlagen entsprechend immer einreichen. Entwickeln sich die Gebärdensprachen, wie die Lautsprachen auch, weiter? Greiner-Ogris: Ja, auf jeden Fall. Man merkt große Unterscheide zwischen jungen Gehörlosen und älteren Gehörlosen, wie bei Lautsprachen auch, ein Entwicklungsprozess der Sprachen. Und da helfen diese Fortbildungen? Wie bleibt man auf dem Laufenden? Greiner-Ogris: Ja, auf jeden Fall. In erster Linie durch den Kontakt zur Gehörlosengemeinschaft, durch die Fort- und Weiterbildungen. Gibt es Vorurteile oder spezielle Probleme, mit denen Du als Gebärdensprachdolmetscherin zu kämpfen hast? Greiner-Ogris: Probleme? Ja, die gibt es noch. Es hat sich zwar die Situation schon sehr geändert, stark gebessert. Es gibt viele gut ausgebildete Gehörlose, die wirklich gut ausgebildete GebärdensprachdolmetscherInnen brauchen, aber der Beruf hat schon noch so ein bisschen einen sozialen Touch. Er wird von vielen noch als eine Art Helferrolle gesehen. Und das gilt nach wie vor. Gibt es ein besonderes Anliegen, das Du den Kollegen und Kolleginnen, sei es den GebärdensprachdolmetscherInnen oder auch den anderen, mitteilen möchtest? Möchtest Du generell Mitteilungsblatt 3/12 Simone Greiner-Ogris bei der Arbeit. ©Sabine Knopper 19 20 UNIVERSITAS Mitteilungsblatt 3/12 Neues Berufsprofil: Live-Untertitelung durch Respeaking Selina Nowak, Christian Hattinger Ein Beitrag zur barrierefreien Gesellschaft F ür hörbeeinträchtigte Menschen ist der Zugang zu Inhalten des TV-Programms ohne adäquate visuelle Information nicht oder nur eingeschränkt möglich. Wie auch die Einblendungen von Gebärdensprachdolmetscherinnen und Gebärdensprachdolmetschern nutzt die intralinguale Untertitelung den visuellen Kanal zum Darstellen des Gesprochenen und kann neben hörbeeinträchtigten Zuseherinnen und Zusehern auch fremdsprachige Menschen beim Verstehen des Inhalts unterstützen. Nach der britischen Rundfunkanstalt BBC war der ORF eine der ersten europäischen öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten, die den TELETEXT – und damit die technischen Voraussetzungen für Untertitel – einführten. Anfang der 1980er Jahre begann man beim ORF, erste Sendungen – wie „WIR“ oder die „Zeit im Bild“ – für hörbeeinträchtigte Menschen zu untertiteln. Selina Nowak ist Konferenzdolmetscherin und Übersetzerin mit den Arbeitssprachen Deutsch, Spanisch und Englisch. Seit Jänner 2011 arbeitet sie als (Live-) Untertitlerin im ORF. Aktuell werden etwa 60% aller Sendungen auf ORFeins und ORF2 mit intralingualen Untertiteln ausgestrahlt; innerhalb des Jahres 2013 ist die Erhöhung auf 65% des Programms geplant. Als Königsklasse der Untertitelung gilt die Live-Untertitelung. Während bei der LiveUntertitelung alle Untertitel in Echtzeit während der jeweiligen Sendung und mit einem nur kurzem Time-Lag zwischen dem Ausgangstext und dem Erscheinen des Untertitels auf dem Bildschirm erstellt werden, hat man bei der Semi-Live-Untertitelung die Möglichkeit, Teile der Sendung vor deren Ausstrahlung anhand bereits ausgearbeiteter Moderationen oder Beiträge vorzubereiten. Die Erstellung der Live-Untertitel erfolgt mittlerweile zum großen Teil mit Unterstützung durch automatische Spracherkennung (ASR, Automatic Speech Recognition). Jedoch exis- tieren derzeit keine Spracherkennungssysteme, die vollautomatisch aus Gesprochenem (in Echtzeit) Untertitel erzeugen können. Das liegt nicht zuletzt an den Eigenschaften spontaner Sprache, die sich einerseits von der geschriebenen Sprache, aber auch individuell von Person zu Person stark unterscheidet. Durch Faktoren wie Dialekte, Code-Switching, mehrere Sprecher oder Sprecherinnnen (wie dies z. B. bei TV-Interviews der Fall ist) sowie Tempowechsel beim Sprechen ist aus heutiger Sicht eine vollautomatische Untertitelung in verlässlicher und guter Qualität auch in absehbarer Zeit nicht durchführbar. Darüber hinaus führen die teils hohen Sprechgeschwindigkeiten von über 150 Wörtern je Minute im TV dazu, dass meist eine Kürzung des Gesprochenen nötig ist, um dem Publikum das Lesen der Untertitel beim gleichzeitigen Folgen des TV-Bildes zu ermöglichen. Im ORF gingen am 15. Dezember 1980 die ersten (Semi-)Live-Untertitel auf Sendung. Damals wie heute setzt man bei der Erstellung von SemiLive- und Live-Untertiteln unter anderem auch auf Schnellschreiber und Schnellschreiberinnen: Redakteure bzw. Redakteurinnen kürzen dabei das Gesprochene, formulieren es um und diktieren dies ausgebildeten Schnellschreiberinnen oder Schnellschreibern. Letztere tippen dann die Untertitel mit handelsüblichen QWERTZ-Tastaturen und schicken sie auf Sendung. In anderen Ländern kamen anfangs auch spezielle Eingabegeräte zur Untertitelerzeugung zum Einsatz, wie das Veyboard oder auch die Computerstenografie, die ein schnelleres Transkribieren als mit herkömmlichen Tastaturen ermöglichen. Die lange Ausbildungsdauer für das Erlernen des Schnellschreibens bzw. auch der lange Lernprozess bei den Spezial-Eingabegeräten sowie Verfügbarkeitsprobleme in beiden Fällen führten dazu, dass eine neue Technik zur (Live-)Untertitelerzeugung nach und nach Verbreitung findet: Die so genannte Respeaking-Technik ist mittlerweile die prak- UNIVERSITAS tikabelste Form der Live-Untertitelung, wird von vielen TV Sendern verwendet und auch beim ORF mehr und mehr als Alternative zum Schnellschreiben angewandt. Dazu empfangen die Respeaker oder Respeakerinnen die zu untertitelnde Information über Kopfhörer, kürzen sowie formulieren diese gegebenenfalls um und diktieren schließlich das Gesagte in ein Mikrofon. Eine spezielle Spracherkennung (ASR), die auf die Stimme und Aussprache der Respeakerin bzw. des Respeakers trainiert ist, transkribiert schließlich das Nachgesprochene. Somit kann die Respeakerin oder der Respeaker die Untertitel direkt „auf den Bildschirm sprechen“. Die ausgebildete Person achtet beim Diktieren auf eine saubere Aussprache, diktiert weiters die Satzzeichen und bereitet sich und die Spracherkennung vorab auf das Vokabular und die Thematik generell vor. Dies soll schließlich zu guten Erkennungsraten seitens der Spracherkennung führen. Eventuelle Erkennungsfehler können dabei noch vom Respeaker oder der Respeakerin korrigiert werden, bevor die Untertitel auf dem Bildschirm erscheinen. Die hohen Anforderungen, die das Live-Untertiteln an die Respeaker und Respeakerinnnen stellt, sind jenen beim Simultandolmetschen sehr ähnlich und werden auch in der Fachliteratur des Öfteren damit verglichen. Beim Live-Untertiteln muss mit einem Time-Lag von nur wenigen Sekunden das Gehörte umformuliert, in kurzen Sinneinheiten zusammengefasst und auf den Bildschirm gebracht werden. Ähnlich dem Simultandolmetschen arbeiten dabei meist zwei Respeaker und Respeakerinnen im Team und wechseln einander in 20bis 30-Minuten Abständen ab. Als wesentlicher Unterschied im Vergleich zum MultitaskingProzess beim Dolmetschen sticht bei dieser Art der Live-Untertitelung die fehlende Interlingualität hervor. Ein weiterer großer Unterschied zum Dolmetschen ist die beim Untertiteln vorhandene Korrigierbarkeit sowie der schriftliche Charakter. Eine konstante und klare Aussprache ist beim Respeaking noch entscheidender als beim Simultandolmetschen. In der einschlägigen Literatur wird die NichtKorrigierbarkeit allgemein oft als eines der Hauptmerkmale des Dolmetschens erwähnt. Im Vergleich dazu ist das Lesen, Analysieren und Korrigieren des Untertitels vor dem Senden eine Mitteilungsblatt 3/12 21 weitere Aufgabe, die sich in den Live-Untertitelungs-Prozess eingliedert. Ein Vorreiter im Einsatz von Respeaking ist der britische Fernsehsender BBC, der im Jahr 2001 bereits erste Sportveranstaltungen mit Respeaking untertitelte. Beim ORF werden seit 2010 zunehmend mehr Sendungen live mittels Respeaking untertitelt. Mittlerweile arbeiten etwa 20 Respeaker und Respeakerinnen beim ORF, die auch vom ORF selbst eingeschult werden. Respeaking findet aber zunehmend auch außerhalb der TV-Untertitelung Anwendung. So wurden beispielsweise im Zuge des GESTU1 Projekts – „Gehörlos Erfolgreich Studieren an der TU Wien“ – Vorlesungen und Vorträge an Wiener Universitäten für hörbeeinträchtigten Studierende live untertitelt und Untertitel für Lehrveranstaltungsaufzeichnungen auch in ELearning-Plattformen eingebunden. Während die Untertitelung in der Translationswissenschaft bisher immer im Bereich der Übersetzung angesiedelt war, verlagert sich die Live-Untertitelung durch das Aufgabenprofil vermehrt in den Bereich der Dolmetschung. Aufgrund der jungen Geschichte und den Wurzeln im TV ist Respeaking noch ein relativ unberührtes akademisches Gebiet. Jedoch findet in den letzten Jahren zunehmend mehr Forschung auf diesem Gebiet statt. Weiters wird Respeaking seit 2007 auch an einigen Universitäten in Europa unterrichtet. So werden in Spanien, Großbritannien, Belgien und bald auch Italien Respeaking-Kurse angeboten. Durch den stetig wachsenden Bedarf an LiveUntertitlern und Live-Untertitlerinnen eröffnet sich vor allem für Absolventen und Absolventinnen einer Dolmetschausbildung ein völlig neues und interessantes Berufsprofil. Eine Fortbildung für Silmultandolmetscher und Simultandolmetscherinnen oder eine Spezialisierung während des Dolmetschstudiums wäre daher auch in Österreich wünschenswert. Weiters könnte tiefergehende wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der Live-Untertitelung neben der quantitativen Steigerung auch zu qualitativen Verbesserungen in der RespeakingAusbildung und schließlich auch in den Untertiteln führen und somit zu einer barrierefreieren Gesellschaft beitragen. 1) GESTU - „Gehörlos Erfolgreich Studieren an der TU Wien“, www.gestu.at Christian Hattinger ist Informatiker und widmete sich in seiner Diplomarbeit technischen Hilfsmitteln zur Förderung Studierender mit Hörbehinderung. Derzeit arbeitet er als Softwaretester und an einem RespeakingTrainingsprogramm für die Untertitelerzeugung in E-Learning-Plattformen. 22 UNIVERSITAS Mitteilungsblatt 3/12 Messesplitter: Leipziger Buchmesse 2012 Margret Millischer Eugen Ruge und sein französischer Übersetzer Pierre Deshusses über Sprachund Kulturtransfer Ruge, Eugen: Quand la lumière décline. Übersetzt von Pierre Deshusses. Éditions Les Escales, erscheint im September 2012. Originaltitel: In Zeiten des abnehmenden Lichts. D ie Verleihung des Leipziger Buchpreises für Übersetzung soll die Leistung der literarischen Übersetzerinnen und Übersetzer herausstreichen, deren Arbeit auch von der DVA-Stiftung gefördert wird, und zwar insbesondere „im Bereich Literatur, Theater sowie Geistes-und Sozialwissenschaften, um den Dialog zwischen deutscher und französischer Kultur zu vertiefen.“ In diesem Kontext ist auch das Gespräch zu verstehen, das die dafür zuständige Beauftragte der DVA-Stiftung Erika Mursa bei der diesjährigen Leipziger Buchmesse mit dem Buchpreisträger 2011 Eugen Ruge und seinem französischen Übersetzer Pierre Deshusses führte. Aus der regen Publikumsbeteiligung zu schließen, scheinen die angesprochenen Fragen nicht nur für einschlägig Vorgebildete interessant zu sein. Derartige Veranstaltungen machen öffentlich, mit welchen Schwierigkeiten Übersetzer zu kämpfen haben, die manchmal unauflösbar sind, manchmal umgangen oder kompensiert werden können, bei denen es oft nicht nur um Sprach-, sondern vor allem um Kulturtransfer geht. Der besprochene Roman mit dem Titel „Die Zeit des abnehmenden Lichts“ ist ein Familienroman über vier Generationen bis in die Endzeit der DDR, bei dem es „um 100 Jahre Sprechen, Denken, Schreiben, aber auch um Demenz, um Sprachverlust“ geht. Auf die Eingangsfrage an den Übersetzer, wie er auf dieses Buch gekommen sei, meint Pierre Deshusses, es sei ihm vom Verlag vorgeschlagen worden und hätte ihm gleich wegen der verschiedenen Sprachebenen, Stile, dem Spiel mit der Sprache zugesagt. Die Tatsache, dass vom deutschen Original 360.000 Exemplare verkauft wurden, wird vielleicht auch zu seiner positiven Einstellung beigetragen haben. Margret Millischer ist Lehrbeauftragte für Französisch am Zentrum für Translationswissenschaft in Wien. Eine Schwierigkeit bei der Übersetzung bezog sich auf DDR-spezifische Gegenstände und Materialien (etwa Igelit-Decken – eine Art PVC, Dederon-Taschen oder MDF-Platten – was etwa in Westdeutschland Resopal entspricht) In diesem Fall sah Deshusses „Formica“ als äquivalent an, manchmal seien Erklärungen notwendig gewesen, manche Dinge wie „Trabis“ sind auch für Franzosen verständlich. Problematisch sei die Übersetzung von „Klöße“ gewesen, deren Zubereitung im Buch zu Weihnachten einen breiten Raum eingeräumt wird. Pierre Deshusses meint, es wäre etwa „quenelles“ oder „boulettes“ zur Verfügung gestanden, bis er sich dazu entschlossen hätte, den Franzosen pro Übersetzung ein bis zwei deutsche Wörter beizubringen und er schließlich „Klöße“ gelassen hätte. Auch in den Bereich der Essensgewohnheiten fallen die „eingelegten Gurken“ der russischen Großmutter, die mit „cornichons“ übersetzt, für sie ganz andere Assoziationen hervorrufen, meint Erika Mursa. Eine kompliziertere Lösung war schon nötig, um das Wortspiel zwischen orthopädisch/ ottopädisch in orthopédique/autopédique zu verwandeln. Manchmal gäbe es auch die Möglichkeit, etwas, was an einer Stelle verloren geht, woanders hinzuzugewinnen. Eugen Ruge, selbst auch Übersetzer, der etwa Tschechow ins Deutsche übertragen hat, bringt dieser Arbeit großes Verständnis entgegen, obwohl er beim Schreiben selbstverständlich nicht darauf achte, dass an bestimmten Stellen Übersetzungsprobleme entstehen könnten. Er versucht, sich mit seinen Übersetzern zu besprechen und so gut wie möglich Auskunft zu erteilen und wird zu diesem Zweck vier Tage mit ihnen im Übersetzerhaus in Straelen verbringen. Auf die Frage, welches Gesamturteil er über das Buch hätte, meint Pierre Deshusses, was ihn eigentlich überrascht habe, ist, dass die DDR eigentlich eine recht „kommode“ (wörtlich) Diktatur gewesen sein, in der man doch recht glücklich leben konnte … Man hält den Atem an, hat den Eindruck, das Publikum erstarrt unmerklich, ungläubig, noch dazu, wo der Übersetzer meint, er sei nach Sehen des Films „Das Leben der anderen“ zu diesem Schluss gekommen. Eugen Ruge antwortet so etwas Ähnliches darauf wie, dass man es so natürlich auch sehen könnte, aber eigentlich sei es doch schrecklich gewesen. Als letzter Punkt wird noch die Übersetzung des Titels angesprochen, auf den der Übersetzer oft keinen Einfluss hat. Ausgehend von „Le temps de la lumière déclinante“ wurde vom Verlag auch etwas mit „Crépuscule“ angedacht, dann jedoch wegen der Assoziationen mit Wagners Götterdämmerung wieder fallen gelassen, bis man sich schließlich auf das sehr schöne „Quand la lumière décline“ einigte. UNIVERSITAS Mitteilungsblatt 3/12 23 Rezension: „Dialog als Prinzip“ Andrea Bernardini H inter dem eher strengen Titel „Dialog als Prinzip“ verbirgt sich – eingebettet in ein hoch sozialpolitisches Umfeld – ein Plädoyer für die Selbstverantwortlichkeit der Individuen, insbesondere dann, wenn sie dolmetschen. Von „Selbststeuerungsprozess“ (S. 13), „mentalen Kompetenzen“ und „Schlüsselqualifikationen“ (S. 25), „ganzheitlicher Kompetenz“ (S. 27), ja von „sozialer Macht“ (S. 37 f.) ist da die Rede, bevor übergeleitet wird zu den Formen des bilateralen Dolmetschens, das meist als Konsekutivdolmetschen vorkommt, als Formen des Dialog-, Gesprächs-, Asyl- und Kommunaldolmetschen (wussten Sie schon, dass dieser deutsche Terminus für Community Interpreting von unserem Verbandsmitglied Franz Pöchhacker geprägt wurde? [S. 34]), zum Liaison Interpreting und dann zur Dolmetschdidaktik, die durch die „Kraftelemente der szenischen Darstellung“ , nämlich Emotion, Identifikation und Reflexion, im interaktiven Unterricht belebt werden soll. Augusto Boal1 ist der „spiritus rector“ des szenischen Dolmetschens im Unterricht. Die Autorin übertrug, inspiriert durch einen 2005/2006 absolvierten Lehrgang über Theaterpädagogik, die aktivierende Technik in den Hörsaal als Ort des Dialogs, um die Studierenden „zu aktiven Mitgestalterinnen und Mitgestaltern der kommunikativen Situation zu machen […], denn ‚Zuschauen ist eine Form von Unterdrückung‘ (Boal, 1989²:119)“ (S. 97). Die politische Komponente wird durch einen Hinweis auf Bertolt Brechts Lehrstücktheorie, „wonach ein Lehrstück dadurch lehrt, dass es gespielt, nicht dadurch, dass es gesehen wird“ abermals betont. Auch dem Körper gesteht der darstellende Ansatz eine beim Dolmetschen nur selten angesprochene Bedeutung zu (S. 79 f.), die Intuition wird als „implizites Wissen“, als „Macht des Denkens ohne nachzudenken“ aufgewertet (S. 81). Die Translation ist eine soziale Kategorie; „Translation“ wird „als Ganzheit“ aufgefasst (S. 13). Zur Illustration bringt die Autorin 3 Szenarien in Dolmetschsituationen (S. 117 ff. Gespräch mit einer ungarischen Patientin; S. 139 ff. französische Weinverkostung; S. 149 ff. Dolmetschen ’ Dolmetschtheater Mira Kadrics Farsi bzw. Bosnisch für einen Untersuchungshäftling), die eingehend kommentiert und dialektisch-hypothetisch abgewandelt werden. Das Fazit ist ein Plädoyer für die Sensitivität als „die Fähigkeit, Probleme zu erkennen“ (S. 153), die durch die gespielten Szenen im Unterricht zur Geltung gebracht wird, und für die im Untertitel des Buches angeführte „emanzipatorische Praxis des Dolmetschens“. Das Buch empfiehlt sich zur Lektüre, weil die Originalität der aus der Theaterwelt entlehnten Ausdrucksform die Wissenschaft stark bereichert, und nicht zuletzt deswegen, weil es durch zahlreiche Zitate einen guten Überblick über den Stand der Translationswissenschaft gibt und dem Leser und der Leserin en passant eine ausgiebige Lektion an politischer und auch philosophisch-ethischer Bildung erteilt (etwa: „[…] ‚Wohnt eine Weltanschauung im Kopf oder im ganzen Menschen?‘ […] (Buber 19958:61)“; Zitate aus beiden Wissenschaftsbereichen fließen auch in die Kapitelüberschriften ein; Martin Buber gehört auch das Schlusswort. Kadric, ’ Mira (2011): Dialog als Prinzip. Für eine emanzipatorische Praxis und Didaktik des Dolmetschens Aus der Reihe Translationswissenschaft, Band 6 Gunter Narr Verlag ISBN: 9783823365617 186 Seiten/€ 39,00 Was ich auszudrücken versuche, ist, dass der aus der Welt des Schauspiels in die des Dolmetschens (Praxis und Unterricht) hineingetragene Ansatz nur auf den ersten Blick überrascht, und dass er durch aktives Training taugliche Mittel zur Bewältigung schwieriger Situationen bietet. Erfahrene Kolleginnen und Kollegen werden zustimmend nicken, und der Nachwuchs möge an Hand der gebotenen Mittel die Chance nützen, von Anfang an nicht nur fachlich kompetent, sondern auch intuitiv und sensitiv an die komplexe Aufgabe des Dolmetschens heranzugehen. Andrea Bernardini ist freiberufliche Übersetzerin und Dolmetscherin (Italienisch und Französisch) in Wien. 24 UNIVERSITAS IT-Ecke Mitteilungsblatt 3/12 Online-Ressourcen für DolmetscherInnen Newsletter für DolmetscherInnen Ganz im Zeichen des Schwerpunktthemas dieser Ausgabe anbei ein paar Online-Empfehlungen in Sachen Fortbildung mit Hauptaugenmerk Dolmetschen aus meiner persönlichen Sammlung. Als die amerikanische Dolmetscherin Nataly Kelly feststellte, dass es kaum Newsletter speziell für DolmetscherInnen gab, beschloss sie, diese Lücke zu füllen – „The Interpreter’s Launch Pad“ war geboren. Mittlerweile ist dieser äußerst lesenswerte, auf Englisch abgefasste Newsletter ein Jahr alt. Monat für Monat bietet er hochqualitativen Content rund ums Dolmet- schen: Ressourcen zum Üben, historische Informationen zum Beruf, aktuelle Medienberichte, inspirierende Geschichten, interessante Videos etc. Zum kostenlosen Abonnieren ein Mail an [email protected] schreiben. Das Archiv mit allen Ausgaben des ersten Jahres gibt es hier: www.interprenaut.com Lesenswerte Blogs In den Weiten des Internet überwiegen im Bereich Translation jene Blogs, die dem Übersetzen gewidmet sind. Fürs Dolmetschen gibt es vergleichsweise wenige – die, die ich kenne und gerne lese, sind dabei sehr empfehlenswert: www.lourdesderioja.com: spanisch- und englischsprachiger Blog von Lourdes De Rioja, auch sie akkreditierte Dolmetscherin bei der EU und AIIC-Mitglied. Viele Videos und persönliche Einblicke. www.theinterpreterdiaries.com: englischsprachiger Blog von AIIC-Mitglied Michelle Hof, die auch als Freelancerin für die europäischen Institutionen arbeitet und unterrichtet. „The Interpreter Diaries“ ist auch auf Facebook und Twitter vertreten. Auf der rechten Seite bietet Michelle Hof eine Übersicht weiterer Dolmetsch-Blogs. www.bootheando.com: spanischsprachiger Blog von Clara Guelbenzu, einer angestellten Dolmetscherin beim Centre International de Hautes Etudes Agronomiques Méditerranéennes. Hilfreiche Ressourcen, Hinweise auf Veranstaltungen und vieles mehr. Videos von AIB auf Youtube Informations- und Inspirationsvideos auf Spanisch (zum Teil auch auf Englisch), hauptsächlich für angehende DolmetscherInnen, gibt es auf www.youtube.com, zur Verfügung gestellt von AIB (Agrupación de Intérpretes de Barcelona). Es gibt etwa ein Video über Notizentechnik („A consecutive demo“), Ausführungen über die Hürden bei diversen Dolmetsch-Aufnahmetests („Problemas en los tests“), über das Dolmetschen von Witzen („Interpreting Jokes“) etc. Die KollegInnen bieten eine Fülle von Informationen, die es sich anzusehen lohnt. Einfach auf Youtube nach den Videos von „lourdesaib“ (ja, die oben erwähnte Bloggerin Lourdes De Rioja!) suchen. Einige Videos eignen sich auch gut … zum Dolmetschüben. UNIVERSITAS Mitteilungsblatt 3/12 25 MEDIENSPLITTER Heide Maria Scheidl EU: voll unklar Der deutsche Bundestag ärgerte sich in letzter Zeit immer öfter über mangelnd oder gar nicht ins Deutsche übersetzte Dokumente aus Brüssel, schreibt die Welt im Juni. „Sogar wichtige Papiere zur Schuldenkrise sind schlecht oder gar nicht übersetzt“, wird beklagt. Laut Zeitungsmeldungen wurden in der laufenden Legislaturperiode bereits mehr als 100 solcher unverständlichen Dolmetschen: voll stressig Eine Hommage an professionelle Dolmetscherinnen und Dolmetscher findet sich Ende Juni im Karriere-Teil der Zeit. Laut einer WHO-Studie aus dem Jahr 2007 üben DolmetscherInnen (gleich nach PilotInnen und FluglotsInnen) den drittstressigsten Beruf der Welt aus. Dieser Erkenntnis wird in dem Artikel ausführlich Rechnung getragen: Von den Zweiergespannen in den Kabinen ist da die Rede, die einander beim Dolmetschen im Halbstundentakt ablösen, um 30-MinutenPausen zu haben, die ja nicht wirklich Pausen sind. Und von der Hochleistungskonzentration, die einem das gleichzeitige Zuhören, Übertragen Österreichisch: voll wurscht Das österreichische Deutsch verkommt, das bundesdeutsche Deutsch greift immer mehr Platz. Dies attestiert die Presse in einem ausführlichen Wochenendbeitrag, belegt und illustriert durch mehrere Studien und zahlreiche Beispiele. Viele, vor allem junge Ösis halten so manche ur-österreichische Ausdrucksweise oder Terminologie zwar für alltagsfähig im mündlichen Gebrauch, tendieren aber schriftlich dann oft zu bundesdeutschen Pendants. Tendenz steigend. Das österreichische Deutsch als völlig gleichberechtigte Varietät der hochdeutschen Schriftsprache scheint sich immer weniger herumzusprechen. Texte an die Kommission zurückgeschickt, weil die zuständigen Ausschüsse nicht darüber beraten konnten. Aus dem österreichischen Parlament sind solche Beschwerden nicht zu vernehmen. Ob das daran liegt, dass die heimischen PolitikerInnen besser verstehen oder ob hierzulande die EU-Papiere halt nur sporadisch gelesen werden, sei dahingestellt … Unverständliche EUPapiere belasten Bundestag – Welt online vom 12. Juni 2012 und verständlich Darstellen abverlangt. Und von der Honorargestaltung und der Mannigfaltigkeit der Fachgebiete, in die man sich einarbeiten muss, wird geschrieben und davon, wie schwierig der Berufseinstieg mitunter ist. Auch der Verband der Konferenzdolmetscher im BDÜ und dessen Mentoringprogramm für NachwuchsdolmetscherInnen findet Erwähnung. Apropos: Wussten Sie, dass Alexandra Jantscher in den letzten vier Jahren im Rahmen des Mentoring/Stage-Programms der UNIVERSITAS Austria schon mehr als 70 BerufseinsteigerInnen mit erfahrenen Verbandsmitgliedern erfolgreich verkuppelt hat? Hören, übersetzen, mitsprechen – Zeit online vom 26. Juni 2012 Austriazismen sind immer weniger in aller Munde. 23 dieser Austriazismen – allesamt aus dem kulinarischen Bereich – wurden beim EU-Beitritt in Österreichs Protokoll Nr. 10 als unantastbar festgeschrieben, insgesamt gibt es aber weit über 500 solche typisch österreichischen Begriffe. Ich nehme jetzt übrigens einmal/mal den Aufzug/Fahrstuhl, gehe dann noch die Stiege hinauf/Treppe hoch und genieße, wenn ich auf/zu Besuch bin, das Faschierte/Hackfleisch mit Eierschwammerln/Pfifferlingen und Kukuruz/Mais bei einem Häferl/einer Tasse Weichseltee/Sauerkirschentee. Das schmeckt zwar nicht, aber zeigt meine hohe Affinität für das Österreichische ;-) Der Jugend ist das österreichische Deutsch powidl – Presse online vom 7. Juli 2012 http://tinyurl.com/d3lko9k http://tinyurl.com/ccmerbs http://tinyurl.com/ccrgwzs 26 UNIVERSITAS Mitteilungsblatt 3/12 Das Gruselkabinett der Übersetzung In Aix-en-Provence sind Deutschsprachige angehalten, tunlichst die freien Treppenstufen zurückzulassen. Beigesteuert von Dagmar Sanjath. Wie ist das mit den Wildtieren? Verwirrende Botschaften erwarten die Besucherin im Grand Canyon, Arizona, wie Judith Jenner feststellen konnte. Das Englische “Our clean store starts here” bezieht sich auf das am Eingang dieses amerikanischen Supermarkts zur Verfügung gestellte Hand-Desinfektionsmittel. Im Spanischen lautet die Botschaft aber, dass das Reinigungsgeschäft hier beginnt. Und das bei fast ausschließend mexikanischer Kundschaft … Mit dieser „englischen“ Parnterschaftsannonce hat die Firma ihrer Kundin einen echten Bärendienst erwiesen. Gefunden von Martha Raetz in der Tageszeitung „Kurier“. UNIVERSITAS Mitteilungsblatt 3/12 27 Verbandsmitteilungen Neuaufnahmen Mariana Agria Lino, Bakk. phil. JM PT/DE/EN BürgInnen: Jenner, Žigo Tendlergasse 12/420 1090 Wien Mobil: 0650 / 201 33 62 E-Mail: mariana.agria@ gmail.com Angela Amon, BA JM DE/EN/FR Bürginnen: JantscherKarlhuber, Sanjath Maria Andexer, BA JM DE/IT/HU Bürginnen: Benigni-Cokan, Grießner Kreuzgasse 24/4 8010 Graz Mobil: 0664 / 657 24 61 E-Mail: maria.andexer@ edu.uni-graz.at Elisabeth Auer JM DE/IT/SL Bürginnen: Benigni-Cokan, Goritschnig Bahnhofstraße 8 8230 Hartberg Tel.: 03332 / 628 77 E-Mail: [email protected] Katharina Berger, BA JM DE/ES/EN BürgInnen: Lion, Pöchhacker Karl-Tornay-Gasse 45-47/3/7 1230 Wien Mobil: 0660 / 493 93 42 E-Mail: [email protected] Gertrude Ellegast, Bakk.phil. JM DE/EN/FR Bürginnen: Holub, Sanjath Rathausstraße 6 3300 Amstetten Mobil: 0650 / 880 37 55 E-Mail: [email protected] Anna Fankhauser JM DE/FR/ES/EN Bürginnen: Jantscher-Karlhuber, Petrova Clemens-Holzmeisterstraße 16/9 6020 Innsbruck Tel.+Fax: 0512 / 93 52 73 Mobil: 0680 / 230 90 26 E-Mail: anna.fankhauser@ student.uibk.ac.at Tamara Frank, BA JM DE/EN/ES Bürginnen: Kessler-Clipici, Kurz Zieglergasse 51/5 1070 Wien Mobil: 0650 / 595 04 73 E-Mail: [email protected] Katharina Glowa, Bakk.phil. JM PL/DE Bürginnen: Frank-Großebner, Sularz Schulgasse 58/8 1180 Wien Mobil: 0676 / 672 21 78 E-Mail: katharina_glowa@ yahoo.de Andrea Gorgi, BA JM DE/EN/BO/HR/SE BürgInnen: Jantscher-Karlhuber, Žigo Wehlistraße 35-43/220 1200 Wien Mobil: 0699 / 111 147 50 E-Mail: [email protected] Magdalena Gurmann JM DE/EN/ES Bürginnen: Benigni-Cokan, Griessner Untermarkt 16 9363 Metnitz Mobil: 0680 / 762 61 37 E-Mail: magdalena.gurmann@ gmx.at Ivana Havelka, Bakk.phil. JM BO/HR/SR/DE/EN BürgInnen: Pöchhacker, Wolfframm Schulsteig 19 1190 Wien Mobil: 0650 / 570 99 45 E-Mail: [email protected] Bettina Hiebl JM DE/IT/EN Bürginnen: Holub, Sanjath Währinger Gürtel 110/7 1090 Wien Mobil: 0664 / 173 81 32 E-Mail: [email protected] Alina Hollenthoner JM DE/RU/EN Bürginnen: Holzmair-Ronge, Sanjath Saikogasse 6/37/23 1220 Wien Mobil: 0676 / 955 11 55 E-Mail: alina.hollenthoner@ gmail.com Amra Hublic, Bakk.phil. JM DE/BO/HR/SR/EN Bürginnen: Frank-Großebner, Manhart-Stiowicek Stoßgasse 13/6 3100 St. Pölten Mobil: 0664 / 538 22 55 E-Mail: [email protected] Karina Husar JM DE/IT/SL Bürginnen: Benigni-Cokan, Goritschnig Hofbauerstraße 39/6 9141 Eberndorf Mobil: 0650 / 874 12 14 E-Mail: [email protected] Anka Jež JM SL/DE/ES Bürginnen: Benigni-Cokan, Goritschnig Streliška cesta 65a 2000 Maribor, Slowenien Mobil: 00386 / 40 / 33 31 63 E-Mail: [email protected] Maja Jurz JM SL/DE/ES Bürginnen: Benigni-Cokan, Goritschnig Stantetova 20 2000 Maribor, Slowenien Mobil: 00386 / 40 / 22 03 97 E-Mail: [email protected] Anna Kaminskaia JM DE/RU/EN Bürginnen: Jantscher-Karlhuber, Petrova St. Gertraudi 56 6235 Reith im Alpbachtal Mobil: 0650 / 230 60 22 E-Mail: [email protected] Krisztian Kiraly JM HU/DE/EN Bürgen: Buda, Žigo Ramperstorffergasse 8-12/1/33 1050 Wien Mobil: 0699 / 116 199 20 E-Mail: [email protected] 28 UNIVERSITAS Mitteilungsblatt 3/12 Cornelia Koller, BA JM DE/EN/FR Bürginnen: Awwad, Kurz Fadingerstraße 5 4360 Grein Mobil: 0664 / 653 07 00 E-Mail: [email protected] Nadja Kramer, BA JM SL/DE/IT Bürginnen: Benigni-Cokan, Grießner Sonnenweg 13 9141 Eberndorf Mobil: 0676 / 877 263 73 E-Mail: [email protected] Ines Križanec JM SL/DE/EN/AR Bürginnen: Benigni-Cokan, Goritschnig Skrma Ulica 7, Brezje 2000 Maribor, Slowenien Mobil: 00368 / 61 / 70 63 37 E-Mail: [email protected] Susanna Kropf, BA JM DE/EN/IT Bürginnen: Holub, HolzmairRonge Parkstraße 36 7131 Halbturn Mobil: 0650 / 377 31 83 E-Mail: [email protected] Milena Kropiunik JM SL/RU Bürginnen: Benigni-Cokan, Goritschnig Grimmgasse 26 8020 Graz Mobil: 0676 / 955 93 13 E-Mail: [email protected] Judith Kurzmann, BA JM DE/EN/IT Bürginnen: Koloszar, Ripplinger M. Lazarettgasse 34/7 1090 Wien Mobil: 0676 / 704 46 98 E-Mail: [email protected] Katharina Kwaczik, Bakk. phil. JM DE/EN/FR Bürginnen: Schmitt, Wolfframm Buchenweg 5/6 2362 Biedermanndorf Mobil: 0699 / 103 381 69 E-Mail: [email protected] Vanja Levatic, ’ BA JM BO/HR/SR/DE/SL Bürginnen: Benigni-Cogan, Grießner Wiener Straße 58a/19 8020 Graz Mobil: 0680 / 330 92 80 E-Mail: [email protected] Matthias Heinrich Lindner JM DE/EN/ES Bürginnen: Holzmair-Ronge, Sanjath Töllergasse 42/3/43 1210 Wien Mobil: 0676 / 491 06 27 E-Mail: [email protected] Urška Madžarac JM SL/DE/ES Bürginnen: Benigni-Cokan, Goritschnig Korokša 105 2000 Maribor, Slowenien Mobil: 00386 / 40 / 24 53 98 E-Mail: [email protected] Lisa Maxian, Bakk.phil. JM DE/EN/FR Bürginnen: Holub, Sanjath Speisinger Straße 37/11 1130 Wien Mobil: 0699 / 117 724 13 E-Mail: [email protected] Sabrina Mokosch, Bakk.phil. JM DE/EN/FR Bürginnen: Jenner, Niebisch Augasse 8 2462 Wilfleinsdorf Mobil: 0664 / 570 70 82 E-Mail: sabrina.mokosch@ hotmail.com Melanie Most, BA JM DE/EN/FR BürgInnen: Jenner, Žigo Siebertgasse 52/44 1120 Wien Mobil: 0650 / 750 72 53 E-Mail: [email protected] Fikreta Muhamedagic’ JM BO/HR/SR Bürginnen: Benigni-Cokan, Goritschnig Neuholdaugasse 42/6 8010 Graz Mobil: 0650 / 418 63 77 E-Mail: [email protected] Kerstin Müller, Bakk.phil. JM DE/PT/FR Bürginnen: Holub, HolzmairRonge Syringgasse 3a/25 1170 Wien Mobil: 0650 / 686 03 31 E-Mail: kerstin.mueller@ hotmail.com Manja Muršicˇ JM SL/DE Bürginnen: Benigni-Cokan, Goritschnig Ulica Pariške Komune 29 2000 Maribor, Slowenien Mobil: 00386 / 40 / 48 52 75 E-Mail: [email protected] Sonja Niedertscheider JM DE/EN/ES Bürginnen: Pauer, Petrova Perthalergasse 1c/39 6020 Innsbruck Mobil: 0650 / 505 26 35 E-Mail: [email protected] Cornelia Palatinus, BA JM DE/EN/FR Bürginnen: Jantscher-Karlhuber, Sanjath Guglgasse 8/3/6/24C 1110 Wien Tel.: 01 / 740 025 01 Mobil: 0676 / 933 39 68 E-Mail: [email protected] Danijela Pavic, BA JM DE/BO/HR/SR/EN Bürginnen: Ripplinger M., Wolfframm Tanbruckgasse 29/21 1120 Wien Mobil: 0676 / 490 24 51 E-Mail: [email protected] Sabine Pock, BA JM DE/EN/ES Bürginnen: Holub, HolzmairRonge Ob. Hauptstraße 51 7121 Weiden am See Mobil: 0664 / 429 23 60 E-Mail: [email protected] UNIVERSITAS Mitteilungsblatt 3/12 29 Tamara Popilka, BA JM DE/EN/BO/HR/SR Bürginnen: Ripplinger M., Wolfframm Mobil: 0699 / 120 390 27 E-Mail: [email protected] Nina Maria Reisenhofer, BA JM DE/EN/RU Bürginnen: Grießner, Lamberger-Felber Entschendorf 69 8321 St. Margarethen Mobil: 0664 / 788 10 48 E-Mail: [email protected] Michael Repánˇ JM DE/SK/EN/CS Bürginnen: Holzmair-Ronge, Sanjath Vorgartenstraße 80 1200 Wien Mobil: 0699 / 190 657 43 E-Mail: [email protected] Iris Rinner, BA JM DE/IT/EN Bürginnen: Jantscher-Karlhuber, Sanjath Wallrissstraße 58 1180 Wien Mobil: 0680 / 556 74 71 E-Mail: [email protected] Claudia Schabus JM DE/EN/IT Bürginnen: Benigni-Cogan, Goritschnig Kaiserfeldgasse 17 8010 Graz E-Mail: [email protected] Laura Scheifinger, Bakk.phil. JM DE/EN/FR BürgInnen: Strolz, Žigo Wurmbrandgasse 19/21 1220 Wien Mobil: 0664 / 730 84 11 E-Mail: laura.scheifinger@ univie.ac.at Marianne Schlögl, BA JM DE/EN/RO BürgInnen: Jenner, Žigo Seidegasse 21/1/28 1030 Wien Mobil: 0699 / 109 925 35 Bianca Schönhofer, BA JM DE/EN/FR Bürginnen: Holzmair-Ronge, Sanjath Pachmanngasse 26/12 1140 Wien Mobil: 0664 / 466 37 44 E-Mail: [email protected] Lydia Sedlakovic, Mag., BA JM IT/DE/ES BürgInnen: Calligaris, Pöchhacker Kreuzgasse 34/7 1180 Wien Mobil: 0680 / 331 42 01 E-Mail: professional-sl@ hotmail.com Lucia Šlachtová JM SL/DE/EN/IT Bürginnen: Jantscher-Karlhuber, Sanjath Partizánka L’upca ˇ 642 03215 Partizánka L’upca ˇ Mobil: 00421 / 907 / 26 08 92 E-Mail: [email protected] Christina Steiner, Bakk.phil. JM DE/EN/FR Bürginnen: Holub, Sanjath Kreuznerstraße 17 9710 Pöllan Mobil: 0650 / 861 10 61 E-Mail: [email protected] Melanie Strasser, Mag., BA JM DE/PT/EN Bürginnen: Holub, Sanjath Perinetgasse 3/21 1200 Wien Mobil: 0680 202 55 81 E-Mail: melanie.p.strasser@ gmail.com Julia Traub, BA JM DE/EN/ES/NL BürgInnen: Ripplinger M., Žigo Edelhofgasse 9/13 1180 Wien Mobil: 0681 / 106 345 79 E-Mail: [email protected] Valentina Valoroso JM IT/DE/EN Bürginnen: Jantscher-Karlhuber, Petrova Mariahilfstraße 22E/, Top D8 6020 Innsbruck Mobil: 0680 / 330 53 52 E-Mail: valentina.valoroso@ student.uibk.ac.at Guzyal Vishnyakova, BA JM RU/DE/ES Bürginnen: Calligaris, Jenner Wimbergergasse 20/32 1070 Wien Mobil: 0680 / 505 98 07 E-Mail: [email protected] Jacqueline Weiss, BA JM DE/EN/FR Bürginnen: Frank-Grossebner, Manhart-Stiowicek Währinger Gürtel 117/22 1180 Wien Mobil: 0680 / 316 83 84 E-Mail: [email protected] Susi Winkler, BA JM DE/EN/IT Bürginnen: Krause, Jenner Langseitenstraße 26 3012 Wolfsgraben Mobil: 0664 / 992 90 39 E-Mail: [email protected] Sandra Wojciechowska JM DE/EN/PL Bürginnen: Holub, Sanjath Hackingerstraße 39/1/14 1140 Wien Mobil: 0676 / 475 71 76 E-Mail: [email protected] Tanja Zott, BA JM DE/EN/BO/HR/SE Bürginnen: Benigni-Cokan, Grießner Hörgas 245 8103 Rein Mobil: 0699 / 127 361 60 E-Mail: [email protected] Katalin Körösi, Mag. OM HU/DE/EN/FR BürgInnen: Jantscher-Karlhuber, Žigo Gampern 153/1 4851 Gampern Fax: 07682 / 390 51 Mobil: 0676 / 546 27 86 E-Mail: [email protected] 30 UNIVERSITAS Mitteilungsblatt 3/12 Birgit Leonhardsberger, Mag. OM DE/EN Bürginnen: Grießner, Pöllabauer Grabenstraße 45 8010 Graz Mobil: 0650 / 501 25 22 E-Mail: birgit.leonhardsberger @gmx.net Dominique Jean-Marie Lerminiaux, MA OM NL/DE/EN/FR/ES Bürginnen: Jantscher-Karlhuber, Jenner Am Wartenberg 12 55624 Rhaunen Deutschland Tel.: 0049 / 6544 / 99 05 36 Fax: 0049 / 6544 / 99 05 37 Mobil: 0049 / 160 / 919 543 96 E-Mail: [email protected] Website: www.lerminiaux.eu Anne-Sophie Petit, MA OM FR/EN/DE Bürginnen: Holzmair-Ronge, Sanjath Magdalenenstraße 21/14 1060 Wien Mobil: 0680 / 236 00 40 E-Mail: [email protected] Website: www.annesophie-petit.com Monika Springer, Mag. OM DE/EN Bürginnen: Holzmair-Ronge, Sanjath Schottenring 2 1010 Wien Tel.: 01 / 533 81 34 E-Mail: [email protected] Website: www.ltx.at Judith Stampf, MA OM DE/EN/ES Bürginnen: Holzmair-Ronge, Sanjath Halbgasse 9/6 1070 Wien Mobil: 0650 / 534 99 79 E-Mail: [email protected] Aufnahme in das Verzeichnis Übersetzen: Mag. Ursula Riezinger Aktiv: DE, FR Passiv: EN Bürginnen: Fürthauer, Höfert, Schwarz E. Michelbeuerngasse 5/18 1090 Wien Fax: 01 / 403 23 17 Mobil: 0676 / 315 56 27 E-Mail: [email protected] von JM zum OM Verena Essl, Mag. OM RU/DE/EN Hochkoflerweg 7 8054 Graz Mobil: 0650 / 853 71 09 E-Mail: valentina.essl@ bitmedia.cc Alexandra Grabec, Mag. OM DE/EN/IT Linzerstraße 372 1140 Wien Mobil: 0699 / 125 450 53 E-Mail: [email protected] Website: www.textillerie.at Christina Koffou-Zanderigo, MMag. OM DE/EN/ES/RU Obere Sprachen 6a 6330 Kufstein Fax: 05372 / 720 80 Mobil: 0664 / 919 35 55 E-Mail: [email protected] Verena Pertel, Mag. OM DE/EN/FR Andreas-Hoferstraße 4/33 6020 Innsbruck Mobil: 0660 / 160 83 66 E-Mail: [email protected] Julia Reisinger, Mag. OM DE/FR/RU Brockmanngasse 118 8010 Graz Mobil: 0650 / 438 16 62 E-Mail: reisingerjulia01@ gmail.com Website: http://reisinger-translation. jimbo.com/ Maria Yuuzuki Ripplinger, MA OM DE/EN/JA Holzknechtgasse 10 2231 Strassdorf Mobil: 0699 / 150 955 87 E-mail: yuuzuki@ communicateforyou.at Website: www.communicateforyou.at Sabina Šerbak, Mag. OM SL/DE/EN/ES/HR Doklece 29a SLO-2323 Ptujska Gora Mobil: 00386 / 313 214 81 E-Mail: [email protected] Alina-Daniela Sorlei, MA OM DE/RO/EN Rappgasse 6/4 1210 Wien Mobil: 0650 / 891 96 28 E-Mail: sor.alina-daniela@ yahoo.com Annika Salbrechter, Mag., BSC OM DE/EN/ES BürgInnen: Baltic, ’ Timlin Praterstraße 78.3/3/11 1020 Wien Mobil: 0650 / 936 06 20 E-Mail: annika.salbrechter@ gmail.com Umwandlung UNIVERSITAS Andrea Tabery, Mag. OM DE/ES/FR Brentenmaisstraße 10 3012 Wolfsgraben E-Mail: [email protected] Bence Toth, Mag. OM HU/DE/EN Hilschergasse 2/24 1120 Wien Mobil: 0699 / 126 637 95 E-Mail: [email protected] Mitteilungsblatt 3/12 31 Umwandlung von OM zur Freundin des Verbandes: Elisabeth Skach Stilllegung/Austritte/Kündigung Wiederaufnahme nach Stilllegung: Kathrin Suntinger Astrid Treiber Stilllegung der Mitgliedschaft: Edith Drack Csilla Höfler Balint Kelen Austritte: Pavel Chedernik Birgit Färber Astrid Fürlinger Carsten Peters Irene Pollach Jana Übelbacher Kündigung Abo: Paula Palma Caetano Matthias Apfelthaler, Univ.Ass., Mag. E-Mail: matthias.apfelthaler@ uni-graz.at Agnieszka Bidas, MA Lavaterstraße 8/1-05 1220 Wien E-Mail: [email protected] Margit Bürgler Obersonnberg 17 5761 Maria Alm Victoria Fill E-Mail: [email protected] Hiebl Bettina Schwarzspanierstraße 16/7 1090 Wien Christina Koffou-Zanderigo, MMag. E-Mail: [email protected] Barbara Leibetseder, Mag. Josef-Melichar-Gasse 21, Haus 2 1210 Wien Verena Pertel, Mag. Birkenweg 14 6890 Lustenau Karin Reithofer, Dr. Perinetgasse 2/8-10 1020 Wien Sylvi Rennert, Mag. Bachgasse 20/13 1160 Wien Anna Safronova Dückegasse 3/113.1 1220 Wien Mobil: 0680 / 505 51 01 Alfons Schlofer, Mag. Grüngasse 29/11 1050 Wien Hanna Sodeyfi, Prof. Mag. Mobil: 0699 / 127 791 62 Judith Stampf, MA Mariahilfer Straße 141/20A 1150 Wien Iris Steiner, MA House No. 56, Street 3, Sector E-5, Phase 7 Hayatabad, 25100 Peshawar Pakistan Carina Wurzinger, Mag. Zollergasse 4/14 1070 Wien Adressänderungen 1 2 3 4 5 6 7 8 Das Letzte 9 10 von Vera Ribarich 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Waagrecht 1/ Abgekürzte Abwesenheitsnotiz auf Amerikanisch gilt dem Urlaubsanspruchslosen 8/ Was das Gericht der Übersetzerin in echt(!) vorlegt (Mz.) 9/ Trumpfkarten im Wassersport 10/ Kein stummes Schicksal? So bleibt zurück, wem’s die Rede verschlagen hat! 11/ Unter Geiern findest du die kroatische Urlaubsinsel (hier verkehrt ausgeschildert) 12/ Gefragter Sommerdrink: Alles für den ist umsonst 13/ Steht im Dunkeln, die Kassandra aus dem Tierreich 16/ Joe Bergers Frage zu Mikronesien: „Gibt’s nichts and’res als Kakao/ bei den Wirten auf –?“ 17/ Sei sauer – und sprichwörtlich wirst du so 21/ Nur in alter Orthographie schreibt sich der Nachtmahr als Bergphantasie 22/ Das sind alle Ducks, sofern sie nicht Daisy heißen 23/ Modisches Accessoire für die Köpfe des Osmanischen Reichs 24/ Stichwort zu iberischen Einigungsplänen treibt anders umschrieben in den Ruin Lösungen aus Ausgabe 2/2012: 6 8 . E . m . . v . . s . . 15 20 1 u N t e r s E t z t e r 21 . t . d . . l . . r . u 9 . G . i d i o t . e . e 13 17 2 l E d a . m . o e s i s 18 . L . t . m a l . s . T 14 3 o T t i . e . l . i . u . L . o h r f e i g e n 10 16 19 4 h i r n . . i . r . . g . c . . v e r t r e t e 11 5 7 c h I n a . s . e . . n . . f . r a t i n g s Senkrecht: 2/ Natürliche Duschgelegenheit ist Vorbild für schwallartiges Reden (Mz.) 3/ Auslöser für Feuerwehrarbeit? Damit geht die Streichorgie deletissimo! 4/ 1 x Wurscht: quasi medizinisches Synonym für Käsekrainer, von Resetarits popularisiert 5/ Wenn’s auf Wienerisch für die is’, fühlt sich 12 waagrecht paraphrasiert 6/ In USA politisches November-Geschehen, ob’s sie in Kärnten gibt, wird man noch sehen (Mz.) 7/ 2 x Wurscht: Wie sich das Burenhäutl nenne(!), lässt jedenfalls nicht kalt 14/ Worauf das Mädchen von Piräus steht? Dem Namen nach ein Deutscher 15/ Invernaler ...ton, auf den der Blues zur Time gestimmt ist 18/ So nass zeigt sich ein reiner Tor? 19/ Was fehlt dem Papa zum Strand-Aufreißer? Italienische Version von dem ... 20/ ... Kommissar, den sie Gio nannten 12 . Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 1. November 2012