Buchbesprechung: Aufbruch – Schreiben und Lesen in Deutschland

PHYSIO-Startseite/BIBLIOGRAPHIEN&BUCHBESPRECHUNGEN /Nr. 1
Stand: 25. September 2002
(2 Seiten insgesamt)
Buchbesprechung: Aufbruch – Schreiben und Lesen in Deutschland,
herausgegeben von: Freier Deutscher Autorenverband Rheinland-Pfalz.
1991, 246 Seiten, ISBN-Nr. 3-926584-14-9, Verlag Siegfried Bublies (Koblenz)
Dem Buch begegnete der Rezensent im Brentanohaus, Treffpunkt der berühmten Rheinromantiker in Winkel/Rheingau. Aufbruch in Deutschland
müßte dieser Sammelband eigentlich heißen, getragen von 47 Autorinnen
und Autoren, unter denen auch zwei Ärzte und eine Arztfrau zu finden sind.
Aufgebrochen sind zeitgenössische Deutsch-Romantiker, deren Sinnen
und Streben nach der Wiedervereinigung auf Wiedersehensfreude, Verzeihen, Helfen, Hoffen und Verzagen, auch im Ringen mit dem Abrechnen,
ausgerichtet ist. Die lange feuilletonbestimmende Frankfurter Schickeria
dürfte auch heute noch Anstoß an einem Satz des Sammlers, einem literarischen Wanderer zwischen Usedom und Rhein, nehmen: "Mein Land ist
Deutschland". Für ihn läßt sich Erinnerung nicht abschalten; fernab eines
irrgängigen nationalen Pathos macht er sich mit seinen Gefährten auf den
Weg, gegen den Katzenjammer einiger renommierter Autoren in Ost und
West Gräben auszufüllen und Brücken zu den Autoren in der gescheiterten
DDR im Sinne einer humanistischen Literatur für ganz Deutschland zu
schlagen. Bedenkt man die Verbitterung vieler in ihrem Selbstwertgefühl
zutiefst verletzter Ex-DDR-Autoren der "ersten" Garnitur, so ist dieser Band
erst recht ein aufwühlendes Buch mit 63 Einzelbeiträgen aus Ost und
West. Daß es aus Rheinland-Pfalz stammt, ist ein weiterer Anlaß zur Hoffnung: Hat man doch öfter den Eindruck, daß Sibirien um so näher an der
Elbe liegt, je westlicher man sich in Deutschland befindet. Möge das Werk
ungeahnte Kräfte zum Halten des Segels der Hoffnung wecken (S. 262).
(siehe nächste Seite)
H.-V. ULMER (Mainz)
veröffentlicht in: Therapiewoche 42, 3148 (1992)
http://www.uni-mainz.de/FB/Sport/physio
BBAufbruch.doc
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Segel der Hoffnung
Barst im Sturm der Mast
deines Segels der Hoffnung,
richte stärkeren auf;
zerbricht er dir auch,
ergreife dein Segel und halte
es selbst in den Wind.
Kräfte, du hast um sie
nicht gewußt,
wachsen in dir, du wirst stehen,
wirst fortan halten
dein Segel der Hoffnung durch
Wetter und Zeiten.
Gerda A. Kirmse, Mannheim
Quelle:
Siehe: http://www.uni-mainz.de/FB/Sport/physio/pdffiles/BBAufbruch.pdf (Seite 1)
http://www.uni-mainz.de/FB/Sport/physio
SegelderHoffnungIX02.doc