Diagnose motorischer Leistungsfähigkeit - Entwicklung

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Diagnose motorischer Leistungsfähigkeit - Entwicklung
Diagnose motorischer Leistungsfähigkeit
- Entwicklung und Evaluation eines sportmotorischen Fitneßtests
für die Bundeswehr-
Inauguraldissertation
zur Erlangung des Grades eines Doktors der Philosophie
im Fachbereich Sportwissenschaften und Arbeitslehre
der Johann Wolfgang Goethe - Universität
zu Frankfurt am Main
vorgelegt von
Jochen Beck
aus Borken
1994
V.
Anhang
1.
Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen
2.
Erhebungsinstrumente
3.
Normwert- und Beurteilungstabellen
4.
Testauswertungsbogen zum `Physical Fitness Test'
II
XXII
XXIX
XXXXIII
- II -
1.1
Tabellen und Abbildungen
Verzeichnis der Abbildungen
Abb. 1
Leistungsvoraussetzungen im Sport (nach Mechling 1989, 241f.)
3
Abb. 2
Funktionelle Darstellung des Systems der Kraft-, Ausdauer- und
Schnelligkeitsfähigkeiten (GUNDLACH 1968 in BÖS 1987, 89)
5
Abb. 3
Differenzierung motorischer Fähigkeiten (nach BÖS 1987, 94)
6
Abb. 4
Systematisierung sportmotorischer Tests (HAAG in RÖTHIG 1992, 293)
8
Abb. 5
Wechselbeziehung zwischen körperlicher Aktivität, Fitneß und Gesundheit
(BOUCHARD et al. 1990, 5)
10
Wirkungsgefüge sportlicher Aktivität als gesundheitsfördernde Maßnahme
(KNOLL 1993, 77)
11
Zusammenhang zwischen Sporttreiben und Gesundheitseinschätzung
(BÖS/OPPER/POHLENZ 1993, 38)
12
Zusammenhang zwischen Sporttreiben, Arbeitsbelastung und Gesundheit,
Arzteinschätzung (BÖS/OPPER/POHLENZ 1993, 41)
13
Chart of Physical Elements (CLARKE 1976 in BÖS 1987, 333)
16
Abb. 10 Differenzierung motorischer Fähigkeiten (nach BÖS 1987, 94)
54
Abb. 11 Charakterisierung der energetischen Anteile motorischer Fähigkeiten
(BÖS 1987, 98)
55
Abb. 12 Formel zur Transformation in z - Werte
81
Abb. 13 Formel zur rechnerischen Ermittlung der Reliabilität von heterogenen
Testbatterien (LIENERT 1989, 380)
83
Abb. 14 Formel zur rechnerischen Ermittlung der Profilreliabilität (LIENERT 1989, 373)
84
Abb. 15 Berechnung des Standardfehlers
84
Abb. 16 Formel zur Berechnung des Konfidenzintervalles
85
Abb. 17 Formel zur Umrechnung von Roh- in Z-Werte
86
Abb. 18 Berechnung des Standardfehlers [in Z-Werten]
86
Abb. 19 Berechnung der `kritischen Differenzen' nach BÖS (1987, 127)
88
Abb. 20 Reliabilitätskoeffizient und `kritische Differenzen' zur Beurteilung von
Leistungsunterschieden bei einer Testaufgabe
88
Abb. 6
Abb. 7
Abb. 8
Abb. 9
Tabellen und Abbildungen
- III -
Abb. 21 Die Bedeutsamkeit des Unterschiedes zweier (standardisierter) Testmeßpunkte,
beurteilt nach dem Konfidenzintervall (LIENERT 1989, 459)
90
Abb. 22 Reliabilitätskoeffizienten und Konfidenzdifferenzen zur Beurteilung von
Leistungsunterschieden zwischen zwei Testaufgaben nach LIENERT
(1989, 459)
90
Abb. 23 Berechnung der notwendigen Testaufgabendifferenzen für Profilanalysen
auf der Basis von Konfidenzintervallen nach LIENERT (1989, 459)
91
Abb. 24 Vergleich der Konzepte zur Berechnung der `kritischen Differenzen'
91
Abb. 25 Berechnung der `kritischen Differenzen' für Profilvergleiche
nach LIENERT (1989, 460)
92
Abb. 26 Reliabilitätskoeffizienten und `kritische Differenzen' zur Beurteilung von
Leistungsunterschieden zwischen zwei Testaufgaben (p= .95)
92
Abb. 27 Formel zur Ermittlung der `globalen kritischen Differenz'
nach LIENERT (1989, 461)
95
Abb. 28 Reliabilität `Versuch zu Versuch'
Testaufgabe, Standweitsprung (1./2. Versuch) [N>1.000]
97
Abb. 29 Batteriereliabilität in Subgruppen
97
Abb. 30 Leistungsprofil Hans Mustermann, 23 Jahre
122
Abb. 31 Vergleichsmöglichkeiten nach Geschlecht und Testsituation
127
Abb. 32 Gesamtergebnis im `PFT bei 18 - 24jährigen nach Testsituation und
Geschlecht
130
Abb. 33 Gesamtergebnis im `PFT' bei 18 - 24jährigen Sportlern
nach Testsituation und Geschlecht
132
Abb. 34 Aufbau, Abbau und Erhaltung der allgemeinen körperlichen Leistungsfähigkeit
(nach WEISS in EGGER 1978, 58)
133
Abb. 35 Kompensatorische Bedeutung sportlicher Aktivität auf den altersbedingten
Rückgang motorischer Leistungsfähigkeit (hier: Gesamtergebnis im PFT)
137
Abb. 36 Kompensatorische Bedeutung sportlicher Aktivität auf den altersbedingten
Rückgang motorischer Leistungsfähigkeit (hier: '12-Minuten-Lauf (Feld)')
138
Abb. 37 Bildungsniveau und sportliche Aktivität 18 - 24jähriger Männer
141
Abb. 38 Gesamtergebnis 18 - 24jähriger Männer im `PFT' nach Bildung
und sportlicher Aktivität
144
Abb. 39 BODY-MASS-INDEX 18-39jähriger Männer nach Alter und sportlicher Aktivität
150
- IV -
Tabellen und Abbildungen
Abb. 40 Beurteilung verschiedener Gründe zum Sporttreiben nach Dienstverhältnis
[1=unwichtig, 5=sehr wichtig]
157
Abb. 41 Vierfeldertafel von Motiven und Fragestellungen
161
Abb. 42 Gesamtergebnis im `PFT' 18 - 24jähriger Sportler nach Dienstverhältnis
und Umfang sportlicher Aktivität
167
Abb. 43 Effekte sportlicher Aktivität als gesundheitsfördernde Maßnahme
(nach KNOLL 1993)
174
Abb. 44 Wirkung sportlicher Aktivität im Saluto-Genese-Modell
(nach WOLL/BÖS 1994, 25)
178
Abb. 45 Beurteilung des eigenen Gesundheitszustandes von 18 - 24jährigen Berufs/Zeitsoldaten sowie Grundwehrdienstleistenden (1=sehr schlecht, 5=sehr gut)
182
Abb. 46 Gesamtergebnis [Z] 18 - 24jähriger Männer im `PFT' nach Dienstverhältnis (D),
sportlicher Aktivität (sA) und Gesundheitsbeurteilung (G)
183
Abb. 47 Gesundheitsbedingte Beeinflussung der beruflichen / alltäglichen
Leistungsfähigkeit von 18 - 24jährigen Berufs-/Zeitsoldaten sowie Grundwehrdienstleistenden (1=sehr negativ, 5=sehr positiv)
184
Abb. 48 Gesamtergebnis [Z] 18 - 24jähriger Männer im `PFT' nach Dienstverhältnis (D),
sportlicher Aktivität (sA) und Leistungsbeeinflussung (L)
185
Abb. 49 Anteil 18 - 39jähriger Sportler / Nichtsportler an Personengruppen
mit verschiedenen Risikofaktoren
186
Abb. 50 Anteil 18 - 39jähriger Sportler / Nichtsportler an der Subgruppe der Raucher
187
Abb. 51 Gesamtergebnis [Z] 18 - 24jähriger Männer im `PFT' nach Dienstverhältnis (D),
sportlicher Aktivität (sA) und Rauchgewohnheiten (R)
187
Tabellen und Abbildungen
1.2
-V-
Verzeichnis der Tabellen
Tab. 1
Allgemeine sportmotorische Fähigkeiten (WILLIMCZIK/ROTH 1983, 59)
Tab. 2
Übersicht über militärische Fitneßtests in Europa und Übersee
47
Tab. 3
Testtyp von Fitneßtests in militärischen Verbänden
48
Tab. 4
Testdimensionalität von Fitneßtests in militärischen Verbänden
49
Tab. 5
Testgütekriterien/Geltungsbereich von Fitneßtests in militärischen Verbänden
50
Tab. 6
Testaufgaben `aerobe Ausdauer' (nach BECK/BÖS 1994)
56
Tab. 7
Testaufgaben des `Physical Fitneß Test' (Vorform)
62
Tab. 8
Objektivitätskoeffizienten des `Physical Fitneß Test' (Vorform)
(BÖS/BECK 1989)
63
Reliabilitätskoeffizienten des `Physical Fitneß Test' (Vorform)
(BÖS/BECK 1989)
63
Tab. 9
4
Tab. 10 Expertenbeurteilung des `Physical Fitneß Test' (Vorform) (BÖS/BECK 1989)
64
Tab. 11 Aufgaben und Testanalysen bei sportmotorischen Tests (BÖS 1987, 471)
66
Tab. 12 Überprüfung von Testgütekriterien bei sportmotorischen Tests
(BÖS 1987, 471)
66
Tab. 13 Objektivität der Testaufgaben des Physical Fitneß Test
67
Tab. 14 Test - Retest - Reliabilität und Zeitintervall (nach ROTH 1983, 119)
69
Tab. 15 Reliabilitäten Pendellauf: 1. / 2. Versuch
70
Tab. 16 Reliabilitäten Standweitsprung: 1. / 2. Versuch
71
Tab. 17 Reliabilitäten Standweitsprung: 2. / 3. Versuch
71
Tab. 18 Ergebnisse Test - Retest: (δt: 3 Tage)
72
Tab. 19 Ergebnisse Test - Retest: (δt: 8 Tage)
73
Tab. 20 Ergebnisse Test - Retest: (δt: 6 Wochen)
74
Tab. 21 Split - Half Reliabilitäten ausgewählter Testaufgaben des Physical Fitneß Tests
77
Tab. 22 Test Retest Korrelationen nach Testaufgabe und Zeitintervall
79
Tab. 23 Korrelationsmatrix Test - Retest, (δt: 3 Tage, N=30)
80
- VI -
Tabellen und Abbildungen
Tab. 24 Korrelationsmatrix Test - Retest, (δt: 8 Tage, N=21)
80
Tab. 25 Korrelationsmatrix Test - Retest, (δt: 6 Wochen, N=29)
81
Tab. 26 Ergebnisse im Kolmogorov-Smirnov Anpassungstest nach Testaufgabe
und Stichprobe für Test und Retest [δt: 3 Tage]
82
Tab. 27 Ergebnisse im Kolmogorov-Smirnov Anpassungstest nach Testaufgabe
und Stichprobe für Test und Retest [δt: 8 Tage]
82
Tab. 28 Ergebnisse im Kolmogorov-Smirnov Anpassungstest nach Testaufgabe
und Stichprobe für Test und Retest [δt: 6 Wochen]
83
Tab. 29 Konfidenzintervalle und Standardfehler [δt: 3 Tage]
85
Tab. 30 Konfidenzintervalle und Standardfehler [δt: 8 Tage]
86
Tab. 31 Konfidenzintervalle und Standardfehler [δt: 6 Wochen]
86
Tab. 32 Standardfehler in Z-Werten nach Testaufgabe und Stichprobe
87
Tab. 33 `Kritische Differenzen' (in Rohwerten) nach Testaufgabe und Stichprobe
89
Tab. 34 `Kritische Differenzen' (in Z-Werten) nach Testaufgabe und Stichprobe
89
Tab. 35 Differenzenmatrix für Profilvergleiche, [δt: 3 Tage, N=30]
93
Tab. 36 Differenzenmatrix für Profilvergleiche, [δt: 8 Tage, N=21]
93
Tab. 37 Differenzenmatrix für Profilvergleiche, [δt: 6 Wochen, N=29]
94
Tab. 38 Differenzenmatrix für Profilvergleiche aller Stichproben im Durchschnitt
94
Tab. 39 Expertenrating zur Beurteilung des Physical Fitneß Test
100
Tab. 40 Expertenrating zur Beurteilung des Physical Fitneß Test,
hier: Zusammenfassend sehr gut geeignet / gut geeignet
101
Tab. 41 Korrelationsmatrix der Testaufgaben des `Physical Fitneß Test' (N=929)
103
Tab. 42 Eigenwerte und aufgeklärte Varianzen des `Physical Fitneß Test'
104
Tab. 43 Faktorenmatrix des `Physical Fitneß Test'
105
Tab. 44 Verteilung der Testpersonen nach Leistungstypologie
106
Tab. 45 Statistische Kennziffern der Faktorenanalyse im Vergleich
107
Tab. 46 Trennschärfenkoeffizienten (rit) des `Physical Fitneß Test'
108
Tab. 47 Trennschärfenkoeffizienten (TI) des `Physical Fitneß Test'
109
Tabellen und Abbildungen
- VII -
Tab. 48 Modellhafte Kenngrößen in den 4 Normwertkategorien
(nach ISRAEL 1985, 16)
111
Tab. 49 Werte relativer VO2max als Orientierungswerte für verschiedene
Ausdauerleistungsfähigkeiten (GROSSER et al. 1986, 114)
111
Tab. 50 Untersuchungsstichprobe der 2. Testphase nach Alter und Geschlecht
112
Tab. 51 Verlauf der motorischen Leistungsfähigkeit im Altersgang
[Männer, 18 - 39 Jahre]
115
Tab. 52 Datengrundlage der Normierungstabellen,
[Grundwehrdienstleistende 18 - 24 Jahre]
116
Tab. 53 Datengrundlage der Normierungstabellen [Männer 18 - 39 Jahre
117
Tab. 54 Datengrundlage der Normierungstabellen [hier: Männer > 39 Jahre]
118
Tab. 55 Beurteilungskategorien der Testaufgaben des `Physical Fitneß Test'
120
Tab. 56 Gesamttestergebnisse im `Physical Fitneß Test' [in Punkten]
nach Alter und Geschlecht
120
Tab. 57 Beurteilungskategorien des Gesamttestwertes im `Physical Fitneß Test'
121
Tab. 58 Beurteilungskategorien des Gesamttestwertes im `Physical Fitneß Test'
121
Tab. 59 Testergebnis Hans Mustermann, 23 Jahre
122
Tab. 60 Verteilung der Stichprobe nach Geschlecht und Testsituation
127
Tab. 61 Testleistungen im `PFT' von Männern und Frauen (18 - 24 Jahre)
128
Tab. 62 Testleistungen im `PFT' von Männern und Frauen
(hier: Grundwehrdienstleistende)
129
Tab. 63 Testleistungen im `PFT' von Männern und Frauen
(hier: Bewerber)
129
Tab. 64 Ergebnisse im `PFT' bei 18 - 24jährigen nach Testsituation und Geschlecht
131
Tab. 65 Verteilung der Stichprobe nach Geschlecht und Testsituation
(hier: Sportler)
132
Tab. 66 Verteilung der Testpersonen nach Altersklasse
134
Tab. 67 Testergebnisse der 18 - 44jährigen Männer nach Aufgabe und Altersklasse
135
Tab. 68 Gesamttestergebnis [Z] der 18 - 44jährigen Männer nach Altersklasse
136
- VIII -
Tabellen und Abbildungen
Tab. 69 Leistungsfähigkeit 25 - 44jähriger Männer in den Testaufgaben des `PFT'
in Relation zur Leistungsfähigkeit 18 - 24jähriger (in Prozent)
136
Tab. 70 Verteilung der Stichprobe nach Bildungsniveau, Alter und sportlicher Aktivität
(Männer, 18 - 39 Jahre)
140
Tab. 71 Testleistungen im `PFT' nach Bildungsniveau und sportlicher Aktivität
von 18 - 24jährigen Männern (hier: Sportler)
142
Tab. 72 Testleistungen im `PFT' nach Bildungsniveau und sportlicher Aktivität
von 18 - 24jährigen Männern (hier: Nichtsportler)
142
Tab. 73 Testergebnisse 18 - 24jähriger Männer im `PFT' nach Bildung und
sportlicher Aktivität
144
Tab. 74 Testergebnisse 18-24jähriger Männer im `PFT' nach Bildung (B),
sportlicher Aktivität (sA) und Dienstverhältnis (D)
145
Tab. 75 Somatometrische Indices männlicher Sportler (18 - 39 Jahre)
147
Tab. 76 Korrelationsmatrix der Konstitutionsindices
148
Tab. 77 Korrelationsmatrix unterschiedlicher Konstitutionsindices mit Körpermasse,
-höhe und relativem Körperfettanteil 18 - 39jähriger Männer (N=66)
148
Tab. 78 Verteilung der Stichprobe nach Alter und BMI-Kategorie
149
Tab. 79 Testleistungen im `PFT' und BODY-MASS-INDEX 18 - 24jähriger Männer
151
Tab. 80 Testergebnisse 18-24jähriger Sportler und Nichtsportler nach BMI-Kategorie
152
Tab. 81 Testergebnisse 18 -24jähriger Männer im `PFT' nach Dienstverhältnis (D),
BMI (B) und sportlicher Aktivität (sA)
153
Tab. 82 Verteilung der Stichprobe nach Alter, Geschlecht und sportlicher Aktivität
155
Tab. 83 Anzahl männlicher Sportler nach Umfang der sportlichen Aktivität und Alter
155
Tab. 84 Verteilung der Stichprobe nach Alter und Bedeutung sportlicher Aktivität
156
Tab. 85 Statements zur Motivstruktur sportlicher Aktivität 18 - 24jähriger Männer nach
Dienstverhältnis
158
Tab. 86 Korrelationsmatrix der Statements zur Motivstruktur
159
Tab. 87 Eigenwerte und aufgeklärte Varianzen der Statements zur Motivstruktur
160
Tab. 88 Faktorenmatrix der Statements zur Motivstruktur nach Varimax-Rotation
160
Tab. 89 Verteilung männlicher Sportler nach Motivkategorisierung
161
Tabellen und Abbildungen
- IX -
Tab. 90 Vergleich der Testleistungen im `Physical Fitneß Test' von männlichen Sportlern
und Nichtsportlern nach Alter (hier: 18 - 29 Jahre)
162
Tab. 91 Vergleich der Testleistungen im `Physical Fitneß Test' von männlichen
Sportlern und Nichtsportlern nach Alter (hier: 30 - 39 Jahre)
163
Tab. 92 Testleistungen im `Physical Fitneß Test' 18 - 24jähriger Männer
nach Dienstverhältnis und sportlicher Aktivität
163
Tab. 93 Testleistungen im `PFT' und Umfang sportlicher Aktivität
18 - 39jähriger Männern
165
Tab. 94 Testleistungen im `PFT' nach Umfang sportlicher Aktivität
18 - 24jähriger Männer nach Dienstverhältnis
166
Tab. 95 Testleistungen im `PFT' 18 - 24jähriger Sportler nach Dienstverhältnis
und Umfang sportlicher Aktivität
167
Tab. 96 Testleistungen im `PFT' von 18 - 39jährigen Sportlern nach Alter und Umfang
sportlicher Aktivität (hier: Berufs-/Zeitsoldaten)
168
Tab. 97 Beurteilung sportlicher Aktivität von Sportlern und Nichtsportlern
169
Tab. 98 Beurteilung sportlicher Aktivität von Sportlern und Nichtsportlern nach
Alter und sportlicher Aktivität
169
Tab. 99 Testleistungen männlicher Sportler (18 - 24 Jahre) im `Physical Fitneß Test'
nach Einstellung zu sportlicher Aktivität und Dienstverhältnis
170
Tab. 100 Testleistungen männlicher Sportler (18 - 24 Jahre) im `PFT' nach
Dienstverhältnis und Bedeutung sportlicher Aktivität
171
Tab. 101 Testergebnisse männlicher Sportler (18 - 24 Jahre) nach Motivstrukturen
und Dienstverhältnis
172
Tab. 102 Testleistungen im `PFT' 18 - 24jähriger Sportler nach Dienstverhältnis
und Motivstruktur
173
Tab. 103 Beurteilung des aktuellen Gesundheitszustandes 18 - 39jähriger Männer
176
Tab. 104 Gesundheitsbedingte Beeinflussung beruflicher Leistungsfähigkeit
18 - 39jähriger Männer
177
Tab. 105 Gesundheitsbedingte Beeinflussung alltäglicher Leistungsfähigkeit
18 - 39jähriger Männer
177
Tab. 106 Verteilung der Stichprobe nach Alter und Summe der Risikofaktoren
(hier: Gesamtstichprobe, N=1246)
180
Tab. 107 Verteilung der Stichprobe nach Alter und Summe der Risikofaktoren
(hier: Subgruppe, N=66)
180
-X-
Tabellen und Abbildungen
Tab. 108 Verteilung der Stichprobe nach Alter und Art der Risikofaktoren
181
Tab. 109 Verteilung der Stichprobe nach Alter und Art der Risikofaktoren
181
Tab. 110 Testergebnisse 18 - 24jähriger grundwehrdienstleistender Sportler
und Nichtsportler nach Rauchgewohnheit
188
Tab. 111 (vorläufige) Normwerttabelle Männer 18 - 24 Jahre
XXX
Tab. 112 vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, 18 - 24 Jahre)
XXXI
Tab. 113 (vorläufige) Normwerttabelle Männer 25 - 29 Jahre
XXXII
Tab. 114 vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, 25 - 29 Jahre)
XXXIII
Tab. 115 (vorläufige) Normwerttabelle Männer 30 - 34 Jahre
XXXIV
Tab. 116 vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, 30 - 34 Jahre)
XXXV
Tab. 117 (vorläufige) Normwerttabelle Männer 35 - 39 Jahre
XXXVI
Tab. 118 vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, 35 - 39 Jahre)
XXXVII
Tab. 119 (vorläufige) Normwerttabelle Frauen
XXXVIII
Tab. 120 vorläufige Beurteilungstabellen (Frauen)
XXXIX
Tab. 121 vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, 40 - 44 Jahre)
XL
Tab. 122 vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, 45 - 49 Jahre)
XLI
Tab. 123 vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, > 49 Jahre)
XLII
-XI-
2.
Erhebungsinstrumente
Erhebungsinstrumente
XII
Testbeschreibungen
XIII
Testerfassungsbogen
XIX
soziologischer Fragebogen
XX
Testleiterbefragung
XXIV
sportmedizinische Zusatzstudie
XXV
Testbeschreibungen
- XII -
Pendellauf 4 x 9 m
TESTAUFGABE
Die Strecke zwischen START-/ZIEL-Linie und WENDE-Marke soll
möglichst schnell durchlaufen werden.
TESTBESCHREIBUNG
Die Testperson steht in der Hochstart-Position hinter der START/ZIEL-Linie. Auf das Kommando "FERTIG-LOS" wird der Lauf
gestartet. Bei den Wenden an der START-/ ZIEL-Linie und der
WENDE-Marke muß ein Fuß die Linie berühren oder überschreiten. Beim Zieleinlauf muß die ZIEL-Linie überlaufen werden. Jede
Testperson hat 2 Versuche.
Während des Laufs steht der Testleiter an der START-/ZIELLinie.
MESSWERTAUFNAHME/FEHLERQUELLEN
Gemessen wird die Zeit vom Startsignal bis zum Durchlaufen der
ZIEL-Linie.
Die Laufzeit wird auf 1/10 sec genau gemessen. Von den beiden
Läufen wird der bessere gewertet.
Es können folgende Fehler auftreten:
Fehlstarts
kein Berühren bzw. Überschreiten der Bodenmarkierung bei
den Wenden
TESTAUFBAU
Im Abstand von 9m bzw. 10 m werden eine START-/ZIEL-Linie
und eine WENDE-Marke auf dem Boden markiert1.
TESTMATERIALIEN
Stoppuhr
Klebeband (4)
BESONDERE HINWEISE
Für einen ausreichenden Auslauf ist zu sorgen (Verletzungsgefahr)
1
Für den 4x9m Lauf können, falls vorhanden, die Linien des
Volleyballfeldes als START-/ZIEL-Linie bzw. WENDEMarke einbezogen werden
Sit-up (40 sec)
TESTAUFGABE
In der angegebenen Zeit möglichst viele Sit-up in der vorgeschriebenen Ausführungsform absolvieren.
TESTBESCHREIBUNG
Die Testperson liegt in Rückenlage auf einer Gymnastikmatte.
Die Knie sind gebeugt (ca. 90 Grad). Die Hände sind im Nacken
verschränkt. Ein Partner kniet vor der Testperson und fixiert dessen Füße auf dem Rist am Boden. Auf das Kommando "FERTIGLOS" richtet sich die Test-person auf und berührt mit den Ellbogen die Knie. Darauf geht sie wieder in die Ausgangsposition zurück. Diese Übung wird in der vorge-gebenen Zeit so oft wie möglich wiederholt.
MESSWERTAUFNAHME/FEHLERQUELLEN
Gezählt werden die korrekt ausgeführten Sit-up. Als Punkt zählt
Aufrichten - Knieberührung (mit dem Ellbogen) - Ablegen.
Es können folgende Fehler auftreten:
statt fixieren der Füße (auf dem Rist) umklammern der Waden
Knieberührung mit nur einem Ellbogen
nicht in die Ausgangslage zurückgehen
TESTAUFBAU
Zur Durchführung sind keine speziellen Vorbereitungen notwendig.
TESTMATERIALIEN
Stoppuhr
Gymnastikmatte
BESONDERE HINWEISE
Die Sit-up sind in verschiedenen Publikationen kritisiert worden,
weil bei der Übungsausführung neben der Bauchmuskulatur auch
der Hüftbeuger und in der letzten Phase des Aufrichtens die
Beinstrecker wirksam werden. Die Sit-up in der vorgeschriebenen
Ausführungsform sollten daher nicht als Trainingsform zur Kräftigung der Bauch-muskulatur verwendet werden. Als Trainingsvarianten sind Sit-up ohne Fixierung der Füße oder mit Auflage der
Unterschenkel auf einem Kleinkasten geeignet.
Testbeschreibungen
- XIII -
Testbeschreibungen
- XIV -
Standweitsprung
TESTAUFGABE
Aus dem parallelen Stand, mit beidbeinigen Absprung, so weit
wie möglich nach vorne springen.
TESTBESCHREIBUNG
Die Testperson steht im parallelen Stand an der Vorderkante der
Absprunglinie. Er entscheidet selbständig über den Zeitpunkt des
Absprunges. Schwungholen mit den Armen und durch Beugung
der Knie ist erlaubt. Der Absprung erfolgt beidbeinig. Die Landung
erfolgt auf beiden Füßen; es darf mit der Hand nicht nach hinten
gegriffen werden.
Jede Testperson hat 3 Versuche.
MESSWERTAUFNAHME/FEHLERQUELLEN
Gemessen wird die Entfernung von der Vorderkante der Absprunglinie bis zur Ferse des hinteren Fußes. Die Meßwertaufnahme erfolgt im Zentimetern. Die beste Weite aus den 3 Versuchen wird gewertet.
Es können folgende Fehler auftreten:
einbeiniger Absprung
nach hinten fallen oder greifen bei der Landung
kein Fersenabdruck
TESTAUFBAU
3 Gymnastikmatten werden in Längsrichtung hintereinandergelegt. Auf der ersten Matte wird eine Absprunglinie mit Kreide oder
Klebeband markiert.
TESTMATERIALIEN
Maßband
3 Gymnastikmatten
Klebeband / Kreide
BESONDERE HINWEISE
Bei der Durchführung muß darauf geachtet werden, daß von Matte zu Matte gesprungen wird. Daher soll die Absprunglinie mindestens 50 cm vom Mattenrand entfernt sein.
Die Aufnahme des Meßpunktes wird durch Markieren der Sportschuhe mit Kreide vor dem Sprung sichergestellt.
Liegestütz (40 sec)
TESTAUFGABE
In der angegebenen Zeit möglichst viele Liegestütz in der vorgeschrie-benen Ausführungsform absolvieren.
TESTBESCHREIBUNG
Die Testperson liegt in der Bauchlage auf dem Boden, die Hände
berühren sich auf dem Rücken. Die Beine sind geschlossen, der
Körper ist angespannt, (Ausgangsstellung).
Nach dem Kommando "FERTIG-LOS" wird die Berührung der
Hände auf dem Rücken gelöst. Die Testperson setzt die Hände
neben den Schultern auf und drückt sich vom Boden ab, bis die
Arme gestreckt sind. Während des Hochdrückens haben lediglich
Hände und Fußspitzen Bodenkontakt. Sind die Arme gestreckt,
löst sich eine Hand vom Boden und berührt die andere Hand bzw.
den Unterarm. Danach werden die Arme wieder gebeugt bis die
Ausgangsstellung erreicht ist. Die Hände lösen sich vom Boden
und müssen sich auf dem Rücken berühren. Auf die Körperstreckung (= gerader Rücken) während des gesamten Vorganges ist
zu achten.
Dieser Vorgang wird in der vorgegebenen Zeit so oft wie möglich
wiederholt.
MESSWERTAUFNAHME/FEHLERQUELLEN
Gezählt werden die in 40 sec richtig ausgeführten Liegestütz. Als
1 Punkt zählt: Jede Berührung der Hände auf dem Rücken (nach
Beginn).
Es können folgende Fehler auftreten:
keine Körperstreckung
kein Berühren der Stützhand bzw. des Unterarmes
kein Zurückgehen in die Ausgangsposition
TESTAUFBAU
Zur Durchführung sind keine speziellen Vorbereitungen notwendig.
TESTMATERIALIEN
Stoppuhr
Testbeschreibungen
- XV -
Testbeschreibungen
- XVI -
12-Minuten-Lauf, Feld
TESTAUFGABE
In 12 Minuten eine möglichst große Laufstrecke zurücklegen.
TESTBESCHREIBUNG
Die Testpersonen werden darüber informiert, daß möglichst
gleichmäßig gelaufen werden sollte. Bei Ermüdung muß weitergegangen werden. Alle Läufer eines Durchganges starten gleichzeitig von verschiedenen Startpositionen aus. Startpositionen sind
die 100 m Markierungen auf der Laufbahn. Ein Testleiter startet
("FERTIG-LOS") und beendet den Lauf nach 12 Minuten. Während des Laufes gibt er in Minutenabstän-den die noch zu laufende Zeit an.
MESSWERTAUFNAHME/FEHLERQUELLEN
Gemessen wird die in 12 Minuten zurückgelegte Strecke auf 25
Meter genau, gegebenenfalls wird aufgerundet.
Es können folgende Fehler auftreten:
Abkürzen der Laufstrecke durch unkorrektes Vorbeilaufen
an den Begrenzungskegeln
Laufen in Gruppen und nicht nach individueller Temposteuerung
TESTAUFBAU
An der Innenseite einer 400 m Rundbahn werden im Abstand von
25 m Begrenzungskegel2 aufgestellt. Wenn keine 400 m Laufbahn zur Verfü-gung steht, kann auch eine andere Laufstrecke
(oval) abgemessen und markiert werden; die Anzahl der Läufer
sollte 15 nicht überschreiten.
TESTMATERIALIEN
Stoppuhren, Begrenzungskegel ggf. Markierungskreide
BESONDERE HINWEISE
Ein Abweichen von der vorgeschriebenen Rundenlänge führt zu
nicht vergleichbaren Ergebnissen. Günstig ist ein zusätzlicher
Zeitnehmer. Es ist darauf zu achten, daß die Testpersonen nach
Beendigung des Laufes nicht abrupt stehenbleiben, sondern sich
weiter bewegen (auslaufen).
2
Kreidemarkierungen auf Aschenbahn
12-Minuten-Lauf, Halle
TESTAUFGABE
In 12 Minuten eine möglichst große Laufstrecke zurücklegen.
TESTBESCHREIBUNG
Die Testpersonen werden darüber informiert, daß möglichst
gleichmäßig gelaufen werden sollte. Bei Ermüdung muß weitergegangen werden. Alle Läufer eines Durchganges starten gleichzeitig von verschiedenen Startpositionen aus. Startpositionen sind
die Ecken des Volleyballfeldes. Ein Testleiter startet ("FERTIGLOS") und beendet den Lauf nach 12 Minuten. Während des Laufes gibt er in Minutenabständen die noch zu laufende Zeit an.
MESSWERTAUFNAHME/FEHLERQUELLEN
Gemessen wird die in 12 Minuten zurückgelegte Strecke auf 1/2
Runde (=27 m) genau, gegebenenfalls wird aufgerundet.
Es können folgende Fehler auftreten:
Abkürzen der Laufstrecke durch unkorrektes Vorbeilaufen
an den Begrenzungskegeln
Laufen in Gruppen und nicht nach individueller Temposteuerung
TESTAUFBAU
An den Eckpunkten des Volleyballfeldes werden, 50 cm nach innen gesetzt, Begrenzungskegel aufgestellt; die Anzahl der Läufer
sollte 13 nicht überschreiten.
TESTMATERIALIEN
Stoppuhren
Begrenzungskegel ggf. Markierungskreide
BESONDERE HINWEISE
Ein Abweichen von der vorgeschriebenen Rundenlänge führt zu
nicht vergleichbaren Ergebnissen. Günstig ist ein zusätzlicher
Zeitnehmer.
Es ist darauf zu achten, daß die Testpersonen nach Beendigung
des Lau-fes nicht abrupt stehenbleiben, sondern sich weiter bewegen (auslaufen).
Testbeschreibungen
- XVII -
- XVIII -
Testerfassungsbogen
TESTERFASSUNGSBOGEN
I.
Persönliche Daten
Nummer:
(_______)
Alter (volle Jahre)
Geschlecht (m=1; w=2)
Testsituation
(______)
(____)
a) Ersttest (1) , Testwiederholung (2)
(____)
b) allg. mil. Dienst (1), Grundwehrdienst (2), Lehrgang (3), Reservist (4), BW-Bewerber (5)
(____)
c) Teilstreitkraft
- Luftwaffe
- Heer
- Marine
(____)
II.
(1)
(2)
(3)
- andere OrgBer(z.B. San) (4)
- Zivilpersonal (5)
Somatometrische Daten
Körpermasse [kg]
(___ ___ ___)
Körperhöhe [cm]
(___ ___ ___)
III.
Physical Fitneß Test
(1) Pendellauf (1/10 sec)
1. Lauf
2. Lauf
(2)
_________
_________
Bestwert
Sit-up
Anzahl in 40 Sekunden
(3)
(____ ____)
Standweitsprung (cm)
1. Versuch
2. Versuch
3. Versuch
(4)
(___ ___ ___)
(___ ___ ___)
(___ ___ ___)
Bestwert
Feld
Halle
(___ ___ ___)
Liegestütz
Anzahl in 40 Sekunden
(5)
(___ ___,___)
(____ ____)
12-Minuten-Lauf
(2)
(1)
Laufstrecke Feld______Runden (x 400 m)
(____)
+ _____ m =
Laufstrecke Halle _____Runden (x 54 m) + evtl. 1/2 Runde =
Laufstrecke
(__________)
Laufstrecke [Runden] (______ , __)
soziologischer Zusatzfragebogen
- XIX -
Zusatzfragebogen zum 'Physical Fitneß Test'
Testperson Nr. (_ _ _)
Frage 1:
Welchen Schulabschluß besitzen Sie?
Keinen
Abschluß
1
Hauptschulabschluß
2
( )
mittlere
Reife
3
Abitur
4
Hochschulabschluß
5
Frage 2:
In der Schule erreichte ich zuletzt folgende Sportnote.
( )
Frage 3:
Treiben Sie aktiv Sport? (ja=1; nein=2)
( )
Frage 4:
Wieviele Stunden Sport treiben Sie in der Woche?
Frage 5:
Sie Sie Mitglied in einem Sportverein? (ja=1, nein=2)
(_ _)
Frage 6:
Bestreiten Sie dort regelmäßig Wettkämpfe? (ja=1, nein=2)
(_ _)
Frage 7:
Warum betreiben Sie Sport?
(_ _ _)
Bitte tragen Sie jeweils die Zahl der Antwort in die entsprechende Klammer ein, die für Sie persönlich
am ehesten zutrifft (Bitte alle Klammern füllen!).
trifft
völlig zu
trifft
zu
unentschieden
trifft
nicht zu
trifft überhaupt
nicht zu
5
4
3
2
1
Ich betreibe Sport,
-
um etwas für die Gesundheit zu tun
( )
-
um mich zu entspannen
( )
-
um meine Kräfte mit anderen zu messen
( )
-
um andere Menschen kennenzulernen
( )
-
um mich fit zu halten
( )
-
um mit Freunden zusammen zu sein
( )
-
um meine Leistungsfähigkeit zu verbessern
( )
-
um Neues zu erleben
( )
- XX -
soziologischer Zusatzfragebogen
Frage 8:
-
Welche Antwort trifft Ihre Einstellung zu Sport am ehesten?
Sport ist für mich die wichtigste Freizeitbeschäftigung
Sport gehört für mich mit zu den wichtigsten Freizeitaktivitäten
Sport besitzt für mich einen mittleren Stellenwert
andere Freizeitaktivitäten sind mir wichtiger
Sport hat für mich in der Freizeit keine Bedeutung
Frage 9:
(
(
(
(
(
)
)
)
)
)
Außer Sport betreibe ich folgende Aktivitäten in meiner Freizeit.
Bitte kreuzen Sie in den Klammern an der linken Seite alle Aktivitäten an, für die Sie in der Woche
mehr als 2 Stunden aufwenden. Tragen Sie anschließend bei den angekreuzten Aktivitäten an, wie
wichtig Ihnen diese sind.(Stufen 1-5)
sehr
wichtig
5
wichtig
unentschieden
4
3
Aktivität > 2 Stunden
( )
( )
( )
( )
( )
( )
( )
( )
( )
Frage 10:
weniger
wichtig
2
könnte ich
entbehren
1
Wichtigkeit
( )
( )
( )
( )
( )
( )
( )
( )
( )
Fernsehen
Musik hören
basteln, heimwerken
Computer
Spazierengehen
Lesen
Gaststätte, Disco
mit Freunden zusammen sein
sonstiges
Kommen Sie bei Aktivitäten außer Sport ins Schwitzen ?
(Bitte kreuzen Sie das Zutreffende an)
eigentlich nein
bei der Arbeit
in der Freizeit außer bei Sport (z.B. bei Gartenarbeit)
Frage 11:
( )
( )
( )
Sind Sie mit Ihrer körperlichen Verfassung zufrieden?
Bitte tragen Sie jeweils die Zahl der Antwort in die entsprechende Klammer ein, die für Sie persönlich
am ehesten zutrifft.
-
trifft
völlig zu
trifft
zu
unentschieden
trifft
nicht zu
trifft überhaupt
nicht zu
5
4
3
2
1
mit meiner jetzigen Verfassung bin ich zufrieden
früher fühlte ich mich insgesamt besser
im Vergleich zu anderen fühle ich mich recht gut
(___)
(___)
(___)
soziologischer Zusatzfragebogen
- XXI -
Wir bitten Sie, Ihre Gesundheit anhand der folgenden Fragen zu beurteilen.
Machen Sie ein Kreuz in eines der Kästchen entsprechend Ihrer eigenen
Einschätzung, oder tragen Sie eine entsprechende Ziffer ein (Fragen 22 u.
23).
12.
Wie beurteilen Sie Ihre Gesundheit?
sehr
gut
mäßig
schlecht
gut
(__)
13.
(__)
(__)
(__)
viel
(__)
besser
gleich
schlechter
(__)
(__)
(__)
verbessert
gleich-
(__)
(__)
(__)
sehr
verschlechtert
(__)
(__)
Wie beeinflußt Ihre Gesundheit Ihre berufliche Leistungsfähigkeit?
sehr
(__)
positiv
überhaupt
negativ
nicht
(__)
sehr
negativ
(__)
(__)
überhaupt
negativ
(__)
Wie beinflußt Ihre Gesundheit Ihre Freizeitaktivität?
sehr
positiv
positiv
(__)
nicht
(__)
(__)
sehr
negativ
(__)
(__)
Wie stark achten Sie im allgemeinen auf Ihre Gesundheit?
sehr
stark
stark
(__)
18.
verschlechtert
geblieben
positiv
17.
(__)
Hat sich Ihre Gesundheit in den letzten fünf Jahren verändert?
sehr
16.
viel
schlechter
verbessert
15.
(__)
Wie beurteilen Sie Ihre Gesundheit im Vergleich zu Altersgenossen?
besser
14.
sehr
schlecht
(__)
mittel-
weniger
gar
mäßig
stark
nicht
(__)
(__)
(__)
Welche Meinung haben Sie darüber, wie sehr man seinen eigenen Gesundheitszustand beeinflussen
kann?
Man kann selbst ...
sehr
viel
einiges
wenig
nichts
(__)
(__)
(__)
(__)
viel
(__)
tun, um seinen Gesundheitszustand zu erhalten oder zu verbessern.
- XXII -
soziologischer Zusatzfragebogen
Wenn Raucher: Anzahl der Zigaretten pro Tag?
19.
Rauchgewohnheiten
Raucher
(__)
Nie Raucher
(__)
Ex Raucher
(__)
(seit mindestens 3 Monaten)
20.
Sind bei Ihren leiblichen Angehörigen (Eltern, Geschwister, Kinder)
folgende Krankheiten festgestellt worden ?
ja
nein
weiß nicht
Herzinfarkt
(__)
(__)
(__)
Schlaganfall
(__)
(__)
(__)
Bluthochdruck
(__)
(__)
(__)
Zuckerkrankheit
(__)
(__)
(__)
21.
Wurden bei Ihnen (in den letzten zwei Jahren) folgende Untersuchungen durchgeführt?
ja
nein
Blutdruck-Messung
(__)
(__)
Blutfett-Untersuchung
(__)
(__)
22.
1-4
5 - 14
15 - 24
25 und mehr
Pfeife oder Zigarre? ja
(__)
(__)
(__)
(__)
(__)
weiß nicht
(__)
(__)
Im folgenden finden Sie Aussagen, die Ihr körperliches Wohlbefinden betreffen. Bitte lesen Sie
jede Aussage sorgfältig durch und entscheiden Sie, in welchem Ausmaß die Aussage auf Sie
zutrifft oder nicht zutrifft. Sie haben dabei sechs verschiedene Antwortmöglichkeiten.(Bitte alle
Klammern füllen!)
trifft
sehr zu
1
trifft
zu
2
trifft
etwas zu
3
trifft eher
nicht zu
4
trifft
nicht zu
5
trifft
gar nicht zu
6
-
Wenn ich Beschwerden habe, suche ich gewöhnlich einen Arzt auf.
(___)
-
Wenn ich Beschwerden habe, frage ich andere um Rat.
(___)
-
Wenn es das Schicksal so will, dann bekomme ich körperliche Beschwerden.
(___)
-
Ich verdanke es meinem Schicksal, wenn meine Beschwerden wieder verschwinden.
(___)
-
Wenn ich Beschwerden habe, weiß ich, daß ich mir selbst helfen kann.
(___)
-
Es liegt an mir, wenn meine Beschwerden nachlassen.
(___)
23.
Bitte geben Sie anhand der vorgegeben Skala an, in wieweit die Aussagen zum Ernährungsverhalten auf Sie zutreffen.
trifft
sehr zu
1
trifft
zu
2
trifft
etwas zu
3
trifft eher
nicht zu
4
trifft
nicht zu
5
trifft
gar nicht zu
6
-
Ich esse in der Regel immer zu etwa gleichen Zeitpunkten.
(___)
-
Es kommt schon einmal vor, daß ich abends warm esse.
(___)
-
Alkoholische Getränke nehme ich gelegentlich zu mir.
(___)
-
Fett- oder kalorienarme Produkte nehme ich bewußt zu mir.
(___)
-
Ab und zu esse ich Vollwertkost.
(___)
Testleiterbefragung
- XXIII -
Testleiterbefragung zum "Physical Fitneß Test"
Bitte beurteilen Sie die Testaufgaben mit Hilfe der Bewertungsskala hinsichtlich Anwendbarkeit (leichte und ökonomische Durchführung, Verständlichkeit der Testbeschreibungen) und Aussagekraft (Relevanz der Testinhalte, adäquate Erfassung der
Testinhalte).
(Bitte alle Klammern füllen)
sehr gut
geeignet
5
gut
geeignet
4
mittelmäßig
geeignet
3
kaum
geeignet
2
Anwendbarkeit
()
()
()
()
()
()
nicht
geeignet
1
Aussagekraft
Pendellauf
(Aktionsschnelligkeit)
Sit-Up
(Kraftausdauer Rumpf)
Standweitsprung
(Schnellkraft untere Extr.)
Liegestütz
(Kraftausdauer obere Extr.)
12-Min-Lauf (Feld)
(aerobe Ausdauer)
12-Min-Lauf (Halle)
(aerobe Ausdauer)
Weitere Anmerkungen zu den Testaufgaben:
()
()
()
()
()
()
- XXIV -
sportmedizinische Zusatzstudie
Zusätzliche Datenerfassung beim 'Physical Fitneß Test'
1.
2.
3.
Laktat
[Einheit __________]
Ruhelaktat vor Sporttest
( )
Ruhelaktat vor COOPER
( )
Laktat nach COOPER [> ____ min]
( )
Herzfrequenz [über Sporttester]
vor COOPER
0. min ( )
bei COOPER
1. min ( )
bei COOPER
2. min ( )
bei COOPER
3. min ( )
bei COOPER
4. min ( )
bei COOPER
5. min ( )
bei COOPER
6. min ( )
bei COOPER
7. min ( )
bei COOPER
8. min ( )
bei COOPER
9. min ( )
bei COOPER
10. min ( )
bei COOPER
11. min ( )
bei COOPER
12. min ( )
nach COOPER
13. min ( )
nach COOPER
14. min ( )
nach COOPER
15. min ( )
Biomechanik Kraftmeßstuhl BÖS [Einheit da N]
1. Versuch
2. Versuch
Bestwert
Armstrecker
(_ _ _)
(_ _ _)
wird
Armbeuger
(_ _ _)
(_ _ _)
vom
Rückenstrecker
(_ _ _)
(_ _ _)
Programm
Rückenbeuger
(_ _ _)
(_ _ _)
berechnet
Beinstrecker
(_ _ _)
(_ _ _)
Beinbeuger
(_ _ _)
(_ _ _)
sportmedizinische Zusatzstudie
- XXV -
- XXVI -
sportmedizinische Zusatzstudie
sportmedizinische Zusatzstudie
- XXVII -
Calipermetrie
(Messung nutzarmseitig, nach 2 sec)
Testperson-Nr: (_____)
Nutzarm:
links
rechts
(___)
(___)
über biceps brachii
............
............
............ ... mm
über triceps brachii
............
............
............ ... mm
über crista iliaca
............
............
............ ... mm
unter apex scapulae
............
............
............ ... mm
Berechnung:
y (Männer) = 1.1610 - 0.0632 x
x
= log Summe (4 Hautfaltendichten)
Fett (%)
= ((4.95 / Körperdichte) - 4.5) - 100
- XXVIII -
3.
Normwert- und Beurteilungstabellen
Normwerttabellen
XXIX
Männer, 18 - 24 Jahre
XXX
Männer, 25 - 29 Jahre
XXXII
Männer, 30 - 34 Jahre
XXXIV
Männer, 35 - 39 Jahre
XVI
Frauen, 18 - 24 Jahre
XXXVIII
Männer, 40 - 44 Jahre
XL
Männer, 45 - 49 Jahre
XLI
Männer, > 49 Jahre
XLII
Normwertabellen
Tab. 111
- XXIX -
(vorläufige) Normwerttabelle Männer 18 - 24 Jahre
Testaufgaben
Normen
ZW
PR
Pendel-
Sit-Up
Standweit-
Liegestütz
12-Minuten-Lauf
lauf, 4 x 9m
40 sec
sprung
40 sec
(Feld)
(Halle)
70
0
11.4
11
162
7
1125
1386
72
0
11.3
12
166
7
1200
1440
74
0
11.1
14
171
8
1275
1494
76
1
11.0
15
175
9
1350
1548
78
1
10.8
16
179
10
1450
1611
80
2
10.7
17
183
11
1525
1665
82
3
10.6
19
187
12
1600
1719
84
5
10.5
20
192
12
1675
1782
86
8
10.3
21
195
13
1750
1836
88
12
10.2
22
200
14
1825
1890
90
16
10.1
24
204
15
1900
1944
92
21
10.0
25
208
16
1975
2007
94
27
9.8
26
213
17
2050
2061
96
34
9.7
27
217
18
2125
2115
98
42
9.6
29
221
18
2225
2169
100
50
9.5
30
225
19
2300
2232
102
58
9.4
31
229
20
2375
2286
104
66
9.3
32
233
21
2450
2340
106
73
9.1
34
238
22
2525
2394
108
79
9.0
35
242
23
2600
2457
110
84
8.9
36
246
24
2675
2511
112
88
8.7
37
250
25
2750
2565
114
92
8.6
39
254
26
2825
2628
116
95
8.5
40
259
27
2900
2682
118
96
8.3
41
263
28
3000
2736
120
98
8.2
42
267
29
3075
2790
122
99
8.1
44
271
30
3150
2853
124
99
7.9
45
275
30
3225
2907
126
100
7.8
46
279
31
3300
2961
128
100
7.6
47
284
32
3375
3015
130
100
7.5
48
288
33
3450
3078
- XXX -
Tab. 112
Aufgabe
Normwertabellen
vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, - 24 Jahre)
Punktwert
Z-Wert
Prozentrang
< 8.6
8.6 - 9.1
9.2 - 9.7
9.8 - 10.3
> 10.3
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
> 39
34 - 39
27 - 33
21 - 26
< 21
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
> 256
238 - 256
217 - 237
195 - 216
< 195
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Liegestütz
> 26
22 - 26
18 - 21
13 - 17
< 13
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Lauf Feld
> 2850
2526 - 2850
2126 - 2525
1751 - 2125
< 1751
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Lauf Halle
> 2646
2377 - 2646
2107 - 2376
1837 - 2106
< 1837
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Pendellauf
Sit-up
Standweitsprung
Meßwert
Normwertabellen
Tab. 113
- XXXI -
(vorläufige) Normwerttabelle Männer 25 - 29 Jahre
Testaufgaben
Normen
ZW
PR
Pendel-
Sit-Up
Standweit-
Liegestütz
12-Minuten-Lauf
lauf, 4 x 9m
40 sec
sprung
40 sec
(Feld)
(Halle)
70
0
11.5
11
160
6
1075
1341
72
0
11.3
12
164
7
1150
1404
74
0
11.2
13
168
8
1225
1458
76
1
11.1
14
172
9
1300
1512
78
1
11.0
15
176
9
1400
1566
80
2
10.8
16
181
10
1450
1620
82
3
10.7
18
185
11
1550
1674
84
5
10.6
19
189
12
1625
1728
86
8
10.5
20
193
12
1700
1782
88
12
10.3
21
197
13
1775
1836
90
16
10.2
22
201
14
1850
1890
92
21
10.1
24
205
15
1925
1953
94
27
9.9
25
210
16
2000
2007
96
34
9.8
26
214
17
2075
2061
98
42
9.7
27
218
17
2150
2115
100
50
9.6
28
222
18
2225
2169
102
58
9.5
29
226
19
2300
2223
104
66
9.3
31
230
20
2375
2277
106
73
9.2
32
234
21
2450
2331
108
79
9.1
33
238
21
2525
2385
110
84
9.0
34
243
22
2600
2439
112
88
8.8
35
247
23
2675
2502
114
92
8.7
36
251
24
2775
2556
116
95
8.6
38
255
25
2850
1610
118
96
8.4
39
259
25
2925
2664
120
98
8.3
40
263
26
3000
2718
122
99
8.2
41
267
27
3075
2772
124
99
8.1
42
271
28
3150
2826
126
100
7.9
44
276
29
3225
2880
128
100
7.8
45
280
29
3300
2934
130
100
7.7
46
284
30
3375
2997
- XXXII -
Tab. 114
Aufgabe
Normwertabellen
vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, 25 - 29 Jahre)
Punktwert
Z-Wert
Prozentrang
< 8.7
8.7 - 9.2
9.3 - 9.8
9.9 - 10.5
> 10.5
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
> 37
32 - 37
26 - 31
20 - 25
< 20
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
> 253
23 - 253
214 - 233
193 - 213
< 193
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Liegestütz
> 24
21 - 24
17 - 20
12 - 16
< 12
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Lauf Feld
> 2800
2456 - 2800
2076 - 2450
1701 - 2075
< 1701
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Lauf Halle
> 2584
2332 - 2584
2062 - 2331
1783 - 2061
< 1783
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Pendellauf
Sit-up
Standweitsprung
Meßwert
Normwertabellen
Tab. 115
- XXXIII -
(vorläufige) Normwerttabelle Männer 30 - 34 Jahre
Testaufgaben
Normen
ZW
PR
Pendel-
Sit-Up
Standweit-
Liegestütz
12-Minuten-Lauf
lauf, 4 x 9m
40 sec
sprung
40 sec
(Feld)
(Halle)
70
0
11.6
10
158
6
1075
1305
72
0
11.4
11
162
6
1150
1359
74
0
11.3
12
166
7
1225
1413
76
1
11.2
13
170
8
1275
1467
78
1
11.1
14
174
9
1350
1521
80
2
10.9
16
178
10
1425
1575
82
3
10.8
17
182
10
1500
1629
84
5
10.7
18
186
11
1575
1683
86
8
10.6
19
190
12
1650
1737
88
12
10.4
20
194
12
1725
1791
90
16
10.3
21
198
13
1800
1845
92
21
10.2
22
202
14
1875
1899
94
27
10.1
23
207
15
1950
1953
96
34
9.9
24
211
16
2025
1998
98
42
9.8
26
215
16
2100
2052
100
50
9.7
27
219
17
2175
2106
102
58
9.6
28
223
18
2250
2160
104
66
9.5
29
227
19
2325
2214
106
73
9.3
30
231
19
2400
2268
108
79
9.2
31
235
20
2450
2322
110
84
9.1
32
239
21
2525
2376
112
88
9.0
33
243
22
2600
2430
114
92
8.8
34
247
22
2675
2484
116
95
8.7
35
251
23
2750
2538
118
96
8.6
37
255
24
2825
2592
120
98
8.5
38
259
25
2900
2646
122
99
8.3
39
263
25
2975
2700
124
99
8.2
40
268
26
3050
2745
126
100
8.1
41
272
27
3125
2799
128
100
8.0
42
276
28
3200
2853
130
100
7.7
43
280
28
3275
2907
- XXXIV -
Tab. 116
Aufgabe
Normwertabellen
vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, 30 - 34 Jahre)
Punktwert
Z-Wert
Prozentrang
< 8.8
8.8 - 9.3
9.4 - 9.9
10.0 - 10.6
> 10.6
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
> 34
30 - 34
24 - 29
19 - 23
< 19
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
> 249
232 - 249
211 - 231
190 - 210
< 190
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Liegestütz
> 22
19 - 22
16 - 18
12 - 15
< 12
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Lauf Feld
> 2700
2401 - 2700
2026 - 2400
1651 - 2025
< 1651
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Lauf Halle
> 2565
2269 - 2565
1999 - 2268
1729 - 1998
< 1729
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Pendellauf
Sit-up
Standweitsprung
Meßwert
Normwertabellen
Tab. 117
- XXXV -
(vorläufige) Normwerttabelle Männer 35 - 39 Jahre
Testaufgaben
Normen
ZW
PR
Pendel-
Sit-Up
Standweit-
Liegestütz
12-Minuten-Lauf
lauf, 4 x 9m
40 sec
sprung
40 sec
(Feld)
(Halle)
70
0
11.7
9
155
5
1025
1269
72
0
11.5
10
159
6
1100
1322
74
0
11.4
11
163
6
1175
1377
76
1
11.3
13
167
7
1250
1431
78
1
11.2
14
171
8
1325
1476
80
2
11.1
15
176
9
1400
1530
82
3
10.9
16
180
10
1450
1584
84
5
10.8
17
184
10
1525
1638
86
8
10.7
18
188
11
1600
1683
88
12
10.6
19
192
12
1675
1737
90
16
10.5
20
196
12
1750
1791
92
21
10.3
21
200
13
1825
1845
94
27
10.2
22
204
14
1900
1890
96
34
10.1
23
208
15
1950
1944
98
42
10.0
24
212
15
2025
1998
100
50
9.9
25
216
16
2100
2052
102
58
9.7
26
220
17
2175
2097
104
66
9.6
27
224
17
2250
2151
106
73
9.5
28
228
18
2325
2205
108
79
9.4
29
232
19
2400
2259
110
84
9.2
30
236
19
2475
2313
112
88
9.1
31
240
20
2525
2358
114
92
9.0
32
244
21
2600
2412
116
95
8.9
33
248
22
2675
2466
118
96
8.7
34
252
22
2750
2511
120
98
8.6
35
256
23
2825
2565
122
99
8.5
36
260
24
2900
2619
124
99
8.4
37
264
24
2975
2673
126
100
8.3
39
268
25
3025
2718
128
100
8.1
40
272
26
3100
2772
130
100
8.0
41
276
26
3175
2826
- XXXVI -
Tab. 118
Aufgabe
Normwertabellen
vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, 35 - 39 Jahre)
Punktwert
Z-Wert
Prozentrang
< 9.0
9.0 - 9.5
9.6 - 10.1
10.2 - 10.7
> 10.7
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
> 32
28 - 32
23 - 27
18 - 22
< 18
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
> 246
229 - 246
208 - 228
188 - 207
< 188
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Liegestütz
> 21
18 - 21
15 - 17
11 - 14
< 11
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Lauf Feld
> 2625
2326 - 2625
1951 - 2325
1601 - 1950
< 1601
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Lauf Halle
> 2430
2188 - 2430
1945 - 2187
1675 - 1944
< 1675
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Pendellauf
Sit-up
Standweitsprung
Meßwert
Normwertabellen
Tab. 119
- XXXVII -
(vorläufige) Normwerttabelle Frauen
Testaufgaben
Normen
ZW
PR
Pendel-
Sit-Up
Standweit-
Liegestütz
12-Minuten-Lauf
lauf, 4 x 9m
40 sec
sprung
40 sec
(Feld)
(Halle)
70
0
12.1
9
130
6
875
1062
72
0
12.0
10
133
7
925
1107
74
0
11.9
12
136
8
975
1152
76
1
11.8
13
140
9
1050
1197
78
1
11.6
14
143
10
1100
1242
80
2
11.5
15
147
10
1175
1278
82
3
11.4
16
150
11
1225
1322
84
5
11.3
17
153
12
1275
1368
86
8
11.2
17
157
13
1350
1413
88
12
11.0
19
160
14
1400
1458
90
16
11.0
20
163
14
1475
1503
92
21
10.8
21
167
15
1525
1539
94
27
10.7
22
170
16
1575
1584
96
34
10.6
23
173
17
1650
1629
98
42
10.5
24
177
18
1700
1674
100
50
10.4
25
180
19
1775
1719
102
58
10.3
26
183
19
1825
1764
104
66
10.2
27
187
20
1875
1800
106
73
10.0
28
190
21
1950
1845
108
79
9.9
29
193
22
2000
1890
110
84
9.8
30
197
22
2075
1935
112
88
9.7
31
200
24
2125
1980
114
92
9.6
32
204
24
2175
2016
116
95
9.5
34
207
25
2250
2061
118
96
9.4
35
210
26
2300
2106
120
98
9.3
36
214
27
2350
2151
122
99
9.1
37
217
28
2425
2196
124
99
9.0
38
220
28
2475
2241
126
100
8.9
39
224
29
2550
2277
128
100
8.8
40
227
30
2600
2322
130
100
8.7
41
230
31
2675
2367
- XXXVIII -
Tab. 120
Aufgabe
Normwertabellen
vorläufige Beurteilungstabellen (Frauen)
Punktwert
Z-Wert
Prozentrang
< 9.5
9.5 - 10.0
10.1 - 10.6
10.7 - 11.2
> 11.2
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
> 32
28 - 32
23 - 27
17 - 22
< 17
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
> 206
190 - 206
173 - 189
157 - 172
< 157
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Liegestütz
> 24
21 - 24
17 - 20
13 - 16
< 13
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Lauf Feld
> 2200
1951 - 2200
1651 - 1950
1351 - 1650
< 1351
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Lauf Halle
> 2025
1837 - 2025
1621 - 1836
1405 - 1620
< 1413
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Pendellauf
Sit-up
Standweitsprung
Meßwert
Normwertabellen
Tab. 121
Aufgabe
- XXXIX -
vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, 40 - 44 Jahre)
Punktwert
Z-Wert
Prozentrang
< 9.1
9.1 - 9.6
9.7 - 10.2
10.3 - 10.8
> 10.8
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
> 30
26 - 30
22 - 25
17 - 21
< 17
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
> 242
223 - 242
204 - 222
184 - 203
< 184
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Liegestütz
> 20
17 - 20
14 - 16
10 - 13
< 10
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Lauf Feld
> 2575
2226 - 2575
1876 - 2225
1526 - 1875
< 1526
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Lauf Halle
> 2376
2107 - 2376
1864 - 2106
1621 - 1863
< 1620
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Pendellauf
Sit-up
Standweitsprung
Meßwert
- XL -
Tab. 122
Aufgabe
Normwertabellen
vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, 45 - 49 Jahre)
Punktwert
Z-Wert
Prozentrang
< 9.2
9.2 - 9.7
9.8 - 10.3
10.4 - 10.9
> 10.9
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
> 28
25 - 28
21 - 24
15 - 20
< 15
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
> 238
220 - 238
200 - 219
180 - 199
< 180
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Liegestütz
> 18
16 - 18
13 - 15
9 - 12
< 9
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Lauf Feld
> 2475
2151 - 2475
1826 - 2150
1476 - 1825
< 1476
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Lauf Halle
> 2295
2053 - 2295
1810 - 2052
1567 - 1809
< 1567
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Pendellauf
Sit-up
Standweitsprung
Meßwert
Normwertabellen
Tab. 123
Aufgabe
- XLI -
vorläufige Beurteilungstabellen (Männer, > 49 Jahre)
Punktwert
Z-Wert
Prozentrang
< 9.3
9.3 - 9.8
9.9 - 10.4
10.5 - 11.1
> 11.1
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
> 26
23 - 26
19 - 22
14 - 18
< 14
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
> 235
216 - 235
198 - 215
178 - 197
< 178
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Liegestütz
> 17
15 - 17
12 - 15
8 - 11
< 8
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Lauf Feld
> 2425
2076 - 2425
1751 - 2075
1426 - 1750
< 1426
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Lauf Halle
> 2214
1972 - 2214
1756 - 1971
1513 - 1755
< 1513
4
3
2
1
0
> 115
106 - 115
96 - 105
86 - 95
< 86
> 92
69 - 92
32 - 68
8 - 31
< 8
Pendellauf
Sit-up
Standweitsprung
Meßwert
- XLII -
4.
Testauswertungsbogen
Testauswertungsbogen zum `Physical Fitneß Test'
XLIV
Testauswertungsbogen zum `Physical Fitneß Test'
TESTAUFGABE
Punkte
Aktionsschnelligkeit
Pendellauf, 4 x 9m
Kraftausdauer
Sit up, 40 sec
Schnellkraft
Standweitsprung
Kraftausdauer
- XLIII -
Testdatum: ___ / ___ / ___
Testdatum: ___ / ___ / ___
Testdatum: ___ / ___ / ___
4
3
2
1
0
4
3
2
1
0
4
3
2
1
0
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
_-_
-
-
_
-
-
-
-
-
-
-
-
-
_
_-_ _-_
-
_-_
_
_-
-
-
-
-
-
_-_ _-_
-
_
-
-
_-_
-
_
_-
-
-
-
-
12-Minuten-Lauf
-
_-_
-
-
_
_-_
-
-
-
_
_-
-
-
-
-_
Gesamtergebnis
-
-
-
-
_
-
_-_
-
-
_
_-
-
-
-
-
>16
-16
-13
-10
<8
>16
-16
-13
-10
<8
>16
-16
-13
-10
<8
Liegestütz, 40 sec
aerobe Ausdauer
Punkte
Erklärung
Hiermit erkläre ich, Jochen Beck, wohnhaft in 46325 Borken, Bocholterstr. 6,
daß ich die Dissertation
Diagnose motorischer Leistungsfähigkeit
- Entwicklung und Evaluation eines sportmotorischen Fitneßtests
für die Bundeswehr -
selbständig verfaßt und alle in Anspruch genommenen Hilfsmittel angegeben
habe.
Borken, März 12, 2010
Lebenslauf
Name:
Geburtsdatum:
Geburtsort:
Staatsangehörigkeit:
Wohnsitz:
Jochen Beck
10. September 1957
Bad Hersfeld/Hessen
deutsch
Bocholter Str. 6, 46325 Borken
Schulbildung:
1964 - 1967
1967 - 1979
Grundschule, Borken
Gymnasium Borken
Berufsausbildung:
1981 - 1982
1982 - 1986
1986 - 1988
Arbeitsverhältnisse:
1987 - 1988
1988 - 1989
1990 - 1991
seit 1991
Studium Dipl. Geographie, Universität Köln
(ohne Abschluß)
Dipl. Sportwissenschaft, DSHS Köln
Abschluß: Dipl. Sportlehrer
Promotions - Aufbaustudium, DSHS Köln
(ohne Abschluß)
Breitensportreferent, Kreissportbund Borken
wiss. Mitarbeiter, Universität Frankfurt
Arbeitsbereich: Freizeit- und Gesundheitssport
Jugendhilfeplaner, Kreis Borken
wiss. Mitarbeiter, Universität Frankfurt
Arbeitsbereich: Freizeit- und Gesundheitssport
I.
Theoretische Grundlagen
1.
Leistung und Leistungsfähigkeit
2
2.
Relevanz motorischer Leistungsfähigkeit
3.
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
16
10
-2-
1.
Leistung und Leistungsfähigkeit
Leistung und Leistungsfähigkeit
Der Begriff `Leistung' findet Anwendung sowohl im Alltag als auch in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen. Je nach wissenschaftlicher Ausrichtung finden sich hierzu definitorische Bestimmungen aus anthropologischer,
kulturphilosophischer, medizinischer, soziologischer, physikalischer oder trainingswissenschaftlicher Sichtweise (CARL in RÖTHIG et al. 1992, 274ff.)
Auch in der Sportwissenschaft wird der Begriff der `Leistung' und `Leistungsfähigkeit' vielfältig verwendet. So erwähnen GÖTZE/SIEGER (1977) über 100,
aber nur 26 definierte Leistungsbegriffe. Eine Auflistung der am häufigsten verwendeten Begriffe und kritische Diskussion derselben findet sich bei
BÖS/MECHLING (1983, 100ff.).
Leistung und Leistungsfähigkeit stehen in einem engen Zusammenhang, sind
aber nicht identisch (LUTTER/SCHRÖDER 1972). So bedeutet eine niedrigere
Leistung nicht zwangsläufig eine mindere Leistungsfähigkeit (SEHLBACH 1988,
84). In diesem Sinne fordern auch BÖS/MECHLING (1983, 108) eine klare
Trennung von Leistungsprozeß, -resultat und -bewertung. Sie grenzen sich damit klar von u.a. SCHNABEL ab, der Leistung als " ... Einheit von Vollzug und
Ergebnis einer sportlichen Handlung oder einer komplexen Handlungsfolge ..."
(SCHNABEL 1986, 16) sieht und folgen damit der Sichtweise von SIEGER
(1976, 603) und CARL (1983, 26), die eine produkt- und prozeßorientierte Differenzierung fordern. Ausgehend von einer strikten Trennung von internen Prozessen (Motorik) und nach außen sichtbaren Prozessen (Bewegung) differenzieren BÖS/MECHLING (1983, 107) zwischen `motorischer Leistung' und `Bewegungsleistung'.
Das Gesamtsystem sportlichen Handelns läßt sich am geeignetsten über handlungstheoretische Modelle (NITSCH 1985, PÖHLMANN et al. 1979) erfassen.
Motorische Fähigkeiten stellen die Verbindung zwischen internen Prozessen
und dem nach außen sichtbaren Verhalten dar und sind somit " ... Analyseeinheiten ..., die sowohl einen allgemeinen Einfluß auf das Leistungsgeschehen an
der konkret beobachtbaren Verhaltensebene haben als auch Entsprechungen
auf der Ebene der Steuerungs-, Regelungs- und Adaptationsmechanismen besitzen" (BÖS 1984, 479).
Das Resultat einer sportlichen Leistung basiert auf unterschiedlichen Strukturen, die nicht summativ zur Gesamtleistung beitragen, aber mit zunehmender
Komplexität ausgeprägtere Kompensationschancen aufweisen (ZINNER 1987,
21).
Leistung und Leistungsfähigkeit
-3-
Schon für relativ einfache Kraftleistungen haben motivationale Aspekte entscheidende Bedeutung (RÖCKER/STOBOY 1970, zit. nach HOLLMANN/HETTINGER 1980, 193).
Die Leistungsvoraussetzungen im Sport differenziert MECHLING (1989, 241) in
exogene (apersonale) und endogene (personale) Faktoren (Abb. 1).
Leistungsvoraussetzungen
im Sport
apersonale
materiale
personale
soziale
psychische
Leistungsbereitschaft
Abb. 1
physische/
körperliche
Leistungsfähigkeit
Körperkonstitution
Leistungsvoraussetzungen im Sport (nach Mechling 1989, 241f.)
Auf einer weiteren Ebene seines "Strukturierungsbaumes" unterschiedet MECHLING `Fähigkeiten' und `Fertigkeiten'.
Fähigkeiten stellen nicht beobachtbare (latente) Konstrukte dar, die als "... Voraussetzungen für das Zustandekommen von bestimmten Leistungen" (GUNDLACH 1968, 199) erachtet werden können. Fertigkeiten hingegen sind durch
eine zunehmende Spezifität geprägt und werden von ROTH im Hinblick auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten als "spezielle Fähigkeiten" (1982, 23) bezeichnet.
In Abgrenzung zu GROPLER/THIESS (1976) und SCHNABEL (1986), welche
Leistungsfähigkeit noch weiter in die Teilkomponenten körperliche, psychische
und sportliche Leistungsfähigkeit differenzieren, versteht MECHLING (1989,
241) Leistungsfähigkeit als Komplexkategorie potentieller personaler Leistungsvoraussetzungen zur Bewältigung von Aufgaben und Anforderungen.
-4-
Leistung und Leistungsfähigkeit
Im weiteren wird mit ROTH (1982, 22) die Bezeichnung "(sport-) motorische
Leistungsfähigkeit" präferiert und verwendet.
Leistung und Leistungsfähigkeit
1.1
-5-
Dimensionalität motorischer Leistungsfähigkeit
Ebenso vielfältig wie das Begriffsspektrum zu `Leistung' und `Leistungsfähigkeit'
ist die Terminologiediskussion zu `motorischen Fähigkeiten'.
Nahezu synonym werden Oberbegriffe wie "physische Eigenschaften" (KUNATH/ THIESS 1962), "konditionelle und koordinative Fähigkeiten" (GUNDLACH 1968), "motorische Fähigkeiten" (MEINEL/SCHNABEL 1987) oder "motorische Eigenschaften" (SOBOTKA 1977) verwendet.
Tabelle 1 gibt einen Überblick über gängige Begriffsbezeichnungen zu `allgemeinen sportmotorischen Fähigkeiten', weitere Übersichten dazu geben BÖS
(1987, 85) und ROTH (1982, 27).
Tab. 1
Allgemeine sportmotorische Fähigkeiten (WILLIMCZIK/ROTH 1983, 59)
-6-
Leistung und Leistungsfähigkeit
Eine Bestimmung und Systematisierung einzelner Teilkomponenten der `motorischen Leistungsfähigkeit' erfolgt auf induktivem Wege über die Beobachtung
nach Außen sichtbarer Verhaltensweisen oder/und deduktiv unter Einbeziehung
von Kenntnissen über interne Prozesse (BLUME 1978, WILLIMCZIK/ROTH
1983).
Ideal ist die Systematisierung `motorischer Leistungsfähigkeit' über die Integration beider Wege, so fordern WILLIMCZIK/ROTH (1983, 56), daß "Die induktiv
gefundenen Fähigkeitsdimensionen ... mit theoretischen Systemen konfrontiert
werden (müssen), und umgekehrt bedürfen aus Theorien abgeleitete motorische Fähigkeiten ... der empirischen Überprüfung". Eine Vernachlässigung der
jeweils anderen Sichtweise führt zu Begrifflichkeiten, die aus der anderen
Sichtweise nicht nachvollziehbar sind. So entspricht beispielsweise eine deduktiv abgeleitete Teilkomponenten `lokale aerobe statische Ausdauer' (HOLLMANN/HETTINGER 1980, 512) keiner tatsächlichen Erscheinungsform auf der
Verhaltensebene.
Auch wenn je nach Sichtweise unterschiedliche Systematisierungen mit einer
entsprechenden begrifflichen Vielfalt vorliegen1, herrscht doch weitgehend Einigkeit darüber, daß die heterogene Gesamtstruktur `motorischer Leistungsfähigkeit' durch die Oberbegriffe `Kraft', `Ausdauer', `Schnelligkeit', `Koordination'
und `Beweglichkeit' dargestellt wird.
Abbildung 2 zeigt GUNDLACHs Modell zur Strukturierung konditioneller Fähigkeiten nach `Belastungsdauer', `-intensität' und der `Ausführungsgeschwindigkeit bei der Belastung'.
1
BÖS 1987, 87
Leistung und Leistungsfähigkeit
Abb. 2
-7-
Funktionelle Darstellung des Systems der Kraft-, Ausdauer- und Schnelligkeitsfähigkeiten (GUNDLACH 1968 in BÖS 1987, 89)
Basierend auf den Arbeiten von GUNDLACH (1968) hat sich die Subkategorisierung in energetisch determinierte konditionelle Fähigkeiten und durch Steuerungs-/Regelungs-prozesse determinierte koordinative Fähigkeiten etabliert
(MARSCHNER 1975, GROP-LER/THIESS 1976).
Basierend auf Forschungsergebnissen anderer Autoren und publizierten Strukturierungen2 hat BÖS einen Vorschlag zur Differenzierung `motorischer Fähigkeiten' vorgelegt.
passive Systeme der
Energieübertragung
MOTORISCHE FÄHIGKEITEN
energetisch determinierte
(KONDITIONELLE) FÄHIGKEITEN
AUSDAUER
AA
AnA
KRAFT
KA
MK
SCHNELLIGKEIT
SK
AA = aerobe Ausdauer
KA = Kraftausdauer
SK = Schnellkraft
RS = Reaktionsschnelligkeit
KP = Koordination (Präzision)
Abb. 3
informationsorientierte
(KOORDINATIVE) FÄHIGKEITEN
AS
KOORDINATION
RS
KZ
BEWEGLICHKEIT
KP
B
AnA = anaerobe Ausdauer
MK = Maximalkraft
AS = Aktionsschnelligkeit
KZ = Koordination (Zeitdruck)
B = Beweglichkeit
Differenzierung motorischer Fähigkeiten (nach BÖS 1987, 94)
Aufgrund einer angenommenen hierarchischen Struktur von Fähigkeiten (HACKER 1973, GAGNE 1973) läßt sich die Gültigkeit dieser Differenzierung für
ein unteres und mittleres Leistungsniveau ableiten. Für differenzierte Aussagen
auf hohem Leistungsniveau und für sportartspezifische Fragestellungen hingegen ist diese Systematisierung nicht präzise genug (BÖS 1987, 93).
2
BÖS 1987, 93f.
-8-
Leistung und Leistungsfähigkeit
Empirische Untersuchungen3 bestätigen diese Differenzierung und weisen `aerobe Ausdauer', `Maximalkraft' und `Koordination bei Präzisionsaufgaben' als
(auch stabile4) Basisdimensionen aus.
3
BÖS/MECHLING 1983, WYDRA 1986, MULTERER 1991, ROTH 1982
4
MULTERER 1991
Leistung und Leistungsfähigkeit
1.2
-9-
Diagnose motorischer Leistungsfähigkeit
Motorische Fähigkeiten stellen konstruierte Merkmale dar, sie sind `hypothetische Konstrukte' oder "latente Eigenschaften" (FISCHER 1974, 18), die "... realiter nicht existieren" (LETZELTER/LETZELTER 1979, 14).
Die Messung dieser Konstrukte ist somit nicht direkt, sondern nur indirekt über
die Verhaltensebene möglich. Sportmotorische Tests setzen auf der Ebene von
Bewegungshandlungen an und ermöglichen damit den Rückschluß auf motorische Fähigkeiten (BLUME 1979, 81).
LIENERT (1989, 21) klassifiziert Tests in `Intelligenztests', `Leistungstests' und
`Persönlichkeitstests'. Der hier angesprochene Bereich der Diagnose `motorischer Leistungsfähigkeit' ist demnach eindeutig zuzuordnen.
Sportmotorische Tests sind häufig sowohl allgemein (`Sinn vs. Unsinn'; GRUBITZSCH/RELIXIUS 1978, SCHMID/SCHOLZ 1975) als auch spezifisch der
Kritik einer vermeintlich niedrigeren Validität ausgesetzt; im Unterschied zu
biomechanischen oder physiologischen Verfahren.
Letztere haben im Hinblick auf Aussagekraft erhebliche Vorteile gegenüber
sportmotorischen Tests; so ist beispielsweise die `aerobe Ausdauer' wesentlich
differenzierter über spiroergometrische Verfahren zu diagnostizieren (BALLREICH/BAUMANN 1982) als mit Ausdauerläufen (z.B. `12-Minuten Lauf'). Dieser in der Regel sehr hohe technische und apparative (und damit kostenintensive) Aufwand ist für den Bereich des Hochleistungssports und für spezifische
Fragestellungen (z.B. Rehabilitation) notwendig und gerechtfertigt. Für Anwendungen auf unterem und mittlerem Leistungsniveau (z.B. Freizeitsport) können
derartige Verfahren kaum in Betracht kommen (BÖS 1987, 20). Aufgrund der
hohen korrelativen Beziehungen zu Ergebnissen mit labordiagnostischen Verfahren stellen sportmotorische Tests geeignete Instrumente zur Diagnose `motori-scher Leistungsfähigkeit' dar.
Nach BÖS (1987, 61) sind sportmotorische Tests " ... wissenschaftliche Routineverfahren zur Untersuchung eines oder mehrerer theoretisch definierbarer
und empirisch abgrenzbarer Persönlichkeitsmerkmale. Gegenstandsbereiche
sind das individuelle, allgemeine und spezielle motorische Fähigkeitsniveau.
Ziel ist eine möglichst quantitative Aussage über den relativen Grad der individuellen Merkmalsausprägung. Tests müssen unter Standardbedingungen
durchführbar sein und den statistischen Gütekriterien des jeweiligen testtheoretischen Modells genügen."
- 10 -
Leistung und Leistungsfähigkeit
Synonym zum Begriff `sportmotorischer Test' finden sich auch die Bezeichnungen `motorischer Test', `sportmethodischer Test', `körperlicher Leistungstest',
`Bewegungs-test' oder `psychomotorischer Test' (BÖS 1987, BALLREICH
1970, BLUME o.A.).
Über die Rahmenziele sportmotorischer Tests herrscht weitestgehend Einigkeit,
insgesamt lassen sich fünf (zum Teil überschneidende) Aufgabenbereiche unterscheiden5:
-
Leistungsdiagnose
Entwicklungsdiagnose
-
Prognose
Dimensionsanalyse
Experiment.
Zur Systematisierung sportmotorischer Tests liegt eine Vielzahl von Vorschlägen vor (BÖS 1987, 63ff.). In Anlehnung an LIENERT (1967) unterscheiden
FETZ/KORNEXL (1978) Elementartests und Testsysteme. Nach Testdimensionalität und formalen Auswertungsmerkmalen unterscheiden sie insgesamt fünf
Typen von Tests.
Sportmotorische Tests
Sportmotorische
Elementartests
Sportmotorische
Testsysteme
Sportmotorische
Testbatterien
Sportmotorische
Testprofile
Homogene
sportmotorische
Testbatterien
Abb. 4
Heterogene
sportmotorische
Testbatterien
Homogene
sportmotorische
Testprofile
Heterogene
sportmotorische
Testbatterien
Systematisierung sportmotorischer Tests (HAAG in RÖTHIG 1992, 293)
Elementartests erfassen einen weitestgehend klar abgegrenzten Merkmalsbereich; als Beispiel kann der COOPER-Test zur Diagnose der `aeroben Ausdau5
BALLREICH 1970, NEUMAIER 1983, STÜBLER 1966
Leistung und Leistungsfähigkeit
- 11 -
er' angeführt werden. Testprofile und Testbatterien sind nach LIENERT
(1989, 366) eine Kombination mehrerer Einzelteste, in denen die Einzelteste "...
ein Höchstmaß an Eigenständigkeit bewahren ..." (Testprofil) oder "... ihre Eigenständigkeit aufgeben und ausschließlich in den Dienst eines gemeinsamen
Ziels treten ..." (Testbatterie). Ein und derselbe Test kann durchaus (je nach
Auswertungsstrategie) sowohl als Testprofil wie auch als Testbatterie fungieren.
Für Testprofile fordert LIENERT, daß "... jeder Einzeltest ... mit jedem anderen
möglichst niedrig korreliert" (1989, 366). Für Testbatterien unterscheidet er zwei
Möglichkeiten:
-
hohe Interkorrelation der Einzelteste mit dem Ziel der Diagnose eines eng
umschriebenen Merkmals (z.B. Maximalkraft)
niedrige Interkorrelation der Einzelteste mit dem Ziel der Diagnose eines
weiter gefaßten Merkmals (z.B. Fitneß).
Auf den beiden ersten Systematisierungsebenen (Abb. 4) werden nach den
formalen Aspekten `Anzahl und Eigenständigkeit der Testaufgaben' Elemetartests von Testsystemen sowie im weiteren Testprofile von Testbatterien unterschieden. Unter Einbeziehung des inhaltlichen Aspekt `Testdimensionalität'
werden auf der dritten Ebene Testprofile/-batterien nach deren Fähigkeitsspektrum als heterogen oder homogen bezeichnet.
- 12 -
2.
Relevanz motorischer Leistungsfähigkeit
Relevanz motorischer Leistungsfähigkeit
Körperliche Aktivität, Fitneß und Gesundheit6 stehen miteinander in enger
Wechselwirkung. So nimmt körperliche Aktivität bei der Arbeit oder in der Freizeit, sowohl direkt als auch indirekt über die Fitneß Einfluß auf die Gesundheit.
Abbildung 5 verdeutlicht dieses Beziehungsgefüge.
Abb. 5
Wechselbeziehung zwischen körperlicher Aktivität, Fitneß und Gesundheit
(BOUCHARD et al. 1990, 5)
Beeinflußt werden diese Komponenten sowohl durch interne wie auch externe
Faktoren wie Genetik, Lebensstil und Umwelt. Ziel von Interventionsmaßnahmen (z.B. sportliche Aktivität) ist es, diese Wechselwirkung (Abb. 5) optimal zu
beeinflussen.
In Anlehnung an SCHWARZER/LEPPIN (1989) und FUCHS/LEPPIN (1992) hat
KNOLL ein Modell des Wirkungsgefüges sportlicher Aktivität vorgelegt.
Hiernach hat motorische Leistungsfähigkeit, z.B. als Resultat sportlicher Aktivität, unterschiedliche Wirkungen auf die Gesundheit. Je nach Wirkungsweise
unterscheidet KNOLL Haupt-, Puffer- und Mediatoreffekte (Abb. 6).
6
Auf nähere Betrachtungen zum Gesundheitsbegriff wird hier verzichtet; Übersichtsarbeiten hierzu haben
u.a KNOLL (1993), KRAUS (1987) und VENTH (1987) vorgelegt.
Relevanz motorischer Leistungsfähigkeit
- 13 -
Anforderungen
in
Alltag und Beruf
Schutz- Risikofaktoren faktoren
* external
* internal
(2)
Sportliche
Aktivität
(3)
(1)
Aktueller
Gesundheitszustand
* physisch
* psycho-sozial
Abb. 6
Wirkungsgefüge sportlicher Aktivität als gesundheitsfördernde Maßnahme
(KNOLL 1993, 77)
Einen "Haupteffekt" hat sportliche Aktivität auf die physische / psychische Gesundheit; so führt Ausdauertraining beispielsweise zu einer Senkung der Herzfrequenz und Verbesserung des Sauerstoffaufnahmevermögens.
Als "Puffereffekt" bezeichnet KNOLL die Auswirkung auf externale und internale berufliche Anforderungen.
Als "Mediatoreffekt" bezeichnet sie die indirekten Auswirkungen sportlicher
Aktivität auf die Gesundheit durch Veränderungen des Verhältnisses von
Schutz- und Risikofaktoren.
- 14 -
2.1
Relvanz motorischer Leistungsfähigkeit
Motorische Leistungsfähigkeit und Gesundheit
Zur Beziehung zwischen motorischer Leistungsfähigkeit (durch sportliche Betätigung) und gesundheitlichen Parametern liegt eine Vielzahl empirischer Untersuchungen vor. Übersichtsarbeiten und zusammenfassende Beurteilungen haben SAAM (1990), KNOLL (1993) und SCHLICHT (1994) vorgelegt. Sie differenzieren hierbei Gesundheit in "somatische und psychische Gesundheit"
(SAAM) bzw. "physische und psycho-soziale Gesundheit" (KNOLL).
Die Effekte körperlicher Aktivität auf die physische Gesundheit lassen sich nach
KNOLL (1993, 60f.) in kardiovaskuläre, metabolische, endokrine und hämodynamische Wirkungen zusammenfassen.
Für den Bereich der psycho-sozialen Gesundheit faßt KNOLL zusammen, daß "
... durch körperliche/sportliche Aktivität Befindlichkeit und Selbstkonzept gesteigert sowie Angst und Depression abgebaut werden können" (1993, 70).
Abbildung 7 zeigt die Bedeutung von motorischer Leistungsfähigkeit als Ausdruck sportlicher Aktivität auf die subjektive bzw. objektive Gesundheitsbeurteilung.
Abb. 7
Zusammenhang zwischen Sporttreiben und Gesundheitseinschätzung
(BÖS/OPPER/POHLENZ 1993, 38)
Mit zunehmendem Umfang sportlicher Aktivität (und somit höherer motorischer
Leistungsfähigkeit) steigt sowohl die eigene Beurteilung des Gesundheitszustandes als auch die Arzteinschätzung desselben.
Relevanz motorischer Leistungsfähigkeit
2.2
- 15 -
Motorische Leistungsfähigkeit und berufliche Anforderungen
Die Auswirkungen motorischer Leistungsfähigkeit auf berufliche Anforderungen
werden häufig unter dem betriebswirtschaftlichen Aspekt der Reduzierung von
Fehlzeiten gesehen. Die besondere Bedeutung dieses Aspektes (aus Sicht der
Arbeitgeber) verdeutlicht die Aussage von MÜLLER (1992, 20), daß " ... die
Hälfe der Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (1990 rd. 141 Mrd.
DM) für Behandlungen von Krankheiten aufgewendet werden, die durch Genußmittelmißbrauch, fehlerhafte Ernährung und Bewegungsmangel zumindest
mitbedingt sind".
Eine zusammenfassende Darstellung von Befunden zum Zusammenhang zwischen der Förderung körperlicher Aktivität und betrieblichen Fehlzeiten hat
FRIES (1993) vorgelegt. Es stellt fest, daß Maßnahmen7 zur Förderung der
körperlichen Aktivität mit einer Reduzierung von betrieblichen Fehlzeiten einhergehen und daß Arbeitnehmer mit einer höheren körperlichen Leistungsfähigkeit seltener fehlen (1993, 111).
In der o.a. Untersuchung haben BÖS/OPPER/POHLENZ (1993) die "Pufferwirkung" sportlicher Aktivität überprüft. Danach wirkt sich aktives Sporttreiben moderierend auf berufliche Belastungen aus (Abb. 8), "Sportlich aktive Personen
können die negativen Auswirkungen von Arbeitsbelastungen ... offensichtlich
besser kompensieren" (BÖS/ OPPER/POHLENZ 1993, 41).
Abb. 8
7
Zusammenhang zwischen Sporttreiben, Arbeitsbelastung und Gesundheit,
Arzteinschätzung (BÖS/OPPER/POHLENZ 1993, 41)
Basis seiner Aussagen hierzu sind empirische Befunde vor allem aus Nordamerika
- 16 -
2.3
Relvanz motorischer Leistungsfähigkeit
Motorische Leistungsfähigkeit und militärische Anforderungen
Die körperliche Leistungsfähigkeit ist eine wesentliche Komponente im soldatischen Anforderungsprofil, müssen doch schwere Gegenstände bewegt (motorische Anforderungen) oder neben den physischen Beanspruchungen hohe Konzentrationsleistungen (psychische Anforderungen) erbracht werden (u.a.
v.RESTORFF 1993).
In der Literatur wird häufig in martialischer Art und Weise auf die militärische
Bedeutung motorischer Leistungsfähigkeit hingewiesen, so läßt sich "... mit der
Verbesserung der körperlichen Ausdauerleistungsfähigkeit ... die Gefechtsbereitschaft nachweislich erhöhen" (HOFFMANN 1975, 81), und PATTON spricht
sogar davon, daß "eine gut körperliche Verfassung ... ausschlaggebend für den
Sieg (sei). Trägheit macht uns alle zu Feiglingen, Menschen in guter körperlicher Verfassung werden nicht träge" (PATTON 1944, zit. nach MANCA 1990).
Ferner sei eine gute "physische Leistungsfähigkeit von entscheidender Bedeutung für eine hohe Verteidigungsbereitschaft" (TAPPERT 1973, 939) und entscheidende "Vorausetzung für die Erhöhung der Kampfkraft und Gefechtsbereitschaft" (GESTEWITZ 1983, 199).
SCHMIDT (1972) zitiert einige Forschungsarbeiten, die eine militärbezogene
Bedeutung körperlicher Leistungsfähigkeit belegen. So fordern beispielsweise
MÜLLER und GERSTNER aus den Ergebnissen deduktiv abgeleiteter Tätigkeitsprofile ein "Ausdauer-training zur Steigerung der Widerstandsfähigkeit gegen Ermüdung" (MÜLLER 1968 in SCHMIDT 1972, 119) für das nachrichtenund funktechnische Personal bzw. Aus-dauer, Kraft und Gewandheit für Pioniertruppen (GERSTNER 1968 in SCHMIDT 1972, 119).
Wesentlich allgemeiner halten sich EHRSAM/LÜTHI, welche die Notwendigkeit
einer guten körperlichen Leistungsfähigkeit in der Truppe für unbestreitbar halten (1991, 201), und auch HOLLMANN et al. weisen darauf hin, daß der "Wehrdienst ... besondere körperliche Ansprüche (stellt), die ein gutes Leistungsvermögen des Soldaten voraussetzen" (1966, 582).
Trotz revolutionierender Entwicklungen steht immer noch der Mensch im Mittelpunkt militärischer Handlungen (JODL 1974, 274; AUTORENKOLLEKTIV 1989,
91), und so weist HOLLMANN (1990, 437) dementsprechend auch darauf hin,
daß auch in einer hochtechnisierten Armee dem Gesichtspunkt einer guten körperlichen Leistungsfähigkeit hohe Bedeutung beigemessen werden sollte.
Relevanz motorischer Leistungsfähigkeit
- 17 -
"Quantitative und qualitative neue Anforderungen" (AUTORENKOLLEKTIV
1989, 91) führen in Teilbereichen zu einem überproportionalen Anstieg psychischer Belastungen, "energetisch hoch belastende militärische Tätigkeiten ...
(hingegen) sind heute seltener geworden" (KRÜGER 1990, 219).
Auch JUNG weist aufgrund empirischer Untersuchungen zur Verbesserung der
Streßtoleranz bei Soldaten durch Ausdauertraining darauf hin, "... daß neben
physischem auch psychischer Streß durch einen besseren Trainingszustand ...
günstig zu beeinflussen ist" (1985, 212). Da die allgemeine Streßstabilität entscheidend durch die körperliche Fitneß geprägt wird, sollte jeder Soldat über
eine gute körperliche Fitneß verfügen (KOLEI 1993, 367), denn: "Körperliche
Fitneß hält unter Belastung den Kopf frei" (NAUMANN 1993 in BECK et al.
1993, 401) und "Wer fit ist, ist auch leistungsfähig" (NEHREN/ VINZ 1994, 10).
RATHGEBER verweist auf die Notwendigkeit einer guten körperlichen Leistungsfähigkeit, indem er vom Sport (als Mittel zur Leistungssteigerung) verlangt,
"... daß der Bundeswehr zur Erfüllung ihres Auftrages ein bewegungstüchtiger,
physisch und psychisch leistungsfähiger Soldat ... zur Verfügung steht" (1990,
429).
Neben gesamtgesellschaftlichen Aspekten einer aktiven Gesundheitsförderung
fordert SIMON auch, daß die Bundeswehr "... aus Gründen der Auftragserfüllung an einer starken Betonung des Sports und der körperlichen Aktivität als
Mittel zur Steigerung der physischen und psychischen Belastbarkeit interessiert
sein (sollte)" (1986, 59).
Außer diesen funktionalen Komponenten erfüllt der Sport in der Bundeswehr
auch pädagogische Aufgaben. So fördert er positives Sozialverhalten und bietet
neben dem Schulsport nochmals die Möglichkeit, positiv auf eine Motivation zu
lebenslangem Sporttreiben hinzuwirken.
- 18 -
3.
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
Allgemein versteht man unter "Fitneß" die Fähigkeit des Menschen zur Bewältigung vielfältiger Anforderungen (KAYSER in RÖTHIG 1992, 165;
BÖS/FELDMEIER 1992, 78). In einem engeren (sportwissenschaftlich ausgerichteten) Begriffsverständnis werden häufig (fälschlicherweise) körperliche
bzw. motorische Fitneß synonym verwendet (PHILLIPS/HORNAK 1979, 17),
dies entspricht der semantischen Diskussion um den Leistungsbegriff.
CLARKE (1976) differenziert das Spektrum körperlicher Leistungsfähigkeit (general motor ability) in einen `engeren' und einen `weitergefaßten' Fitneßbegriff.
Unter Fitneßtests summiert BÖS (1987) Tests der Bereiche `Physical Fitness'
und `Motor Fitness'.
PHYSICAL FITNESS
MOTOR FITNESS
GENERAL MOTOR ABILITY
Arm-eye
coordination
Muscular power
Agility
Muscular Muscular
strength
endurance
Circuloendurance
Flexibility
Speed
Footeye
coordination
ORGANIC SOUNDNESS AND PROPER NUTRITION
Abb. 9
Chart of Physical Elements (CLARKE 1976 in BÖS 1987, 333)
Begriff und Ursprung von Fitneß stammen aus den USA und haben ihren Ursprung in Forschungsarbeiten von KRAUS/HIRSCHLAND (1953), die bei interkulturellen Vergleichsstudien (USA - Europa) feststellten, daß dieser Vergleich
"eindeutig zu ungunsten der amerikanischen Kinder ausfiel" (HAAG/DASSEL
1981, 61). Reaktion hierauf war die Forcierung der Bemühungen um Fitneß8,
8
vgl. auch HAAG 1966, 1967, 1970
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 19 -
die u.a. Ausdruck fanden in der Bildung von AAHPER9 sowie einer Vielzahl
publizierter Fitneßtests.
Auf die Vielzahl dieser Fitneßtests soll hier nicht näher eingegangen werden.
Eine umfassende Dokumentation und Diskussion bestehender Testverfahren
beschreibt BÖS (1987), weitere Zusammenstellungen finden sich bei GROSSER/STARISCHKA (1986), HAAG/DASSEL (1981), FETZ/KORNEXL (1978),
RAPP/SCHODER (1977), MAINKA/THEINERT (1984 u. 1985) und STÜBLER
(1966); ferner für den anglo-amerikanischen Raum bei BARROW/McGEE
(1989), BAUMGARTNER/JACKSON (1975, 1991), BOSCO (1983), CAMPBELL/TUCKER (1967), MATHEWS (1978), MEYERS/BLESH (1962), CLARKE
(1976, 1987), JENSEN/HIRST (1980), JOHNSON/NELSON (1974, 1979,
1986), KIRBY (1991), KIRKENDALL (1980, 1987), MILLER (1988), MONTOYE
(1978), PHILIPPS/HORNAK (1979), SAFRIT (1973, 1981, 1990), SAFRIT/WOOD (1989) und VERDUCCI (1980). Aus dem osteuropäischen Bereich
ist eine Zusammenstellung von MEKOTA/BLAHUS (1983) bekannt.
3.1
Fitneßtests in militärischen Verbänden
Auch in militärischen Verbänden haben Fitneßtests lange Tradition, ihre Relevanz für diese Zielgruppe unterstreichen auch die Ergebnisse einer internationalen Befragung von Fitneßexperten durch BÖS (1992).
Im einzelnen sollen sportmotorische Testverfahren10, die in militärischen Verbänden eingesetzt werden/wurden, kurz vorgestellt und analysiert werden nach:
Testtyp/Testdimensionalität
-
Testinhalt (Fähigkeiten vs. Fertigkeiten)
Testtyp11,12 (Elementartest, Testbatterie, Testprofil)
Hauptgütekriterien
-
Hauptgütekriterien überprüft
Ergebnisse dargestellt / transparent
Testanwendung
9
10
Gültigkeitsbereich (Alter, Geschlecht)
American Alliance for Health, Physical Education and Recreation
Eine umfassende Sammlung von Einzeltests, vornehmlich aus der Sportmedizin, finden sich im Final
Report der NATO/DEFENCE RESEARCH GROUP (1986)
11
12
vgl. I.1.2
berücksichtigt werden lediglich die Testaufgaben, die eindeutig fähigkeits-orientierten Charakter besitzen
- 20 -
-
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
Testauswertung (Profil, Summenscore, Normen)
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
3.1.1
- 21 -
Testverfahren in der Bundeswehr
In der Bundeswehr13 sind einige sportmotorische Testverfahren bekannt, die
unterschiedlichen Zielsetzungen dienen. So bestehen Tests zur aktuellen Diagnose der motorischen Leistungsfähigkeit bis hin zu Testverfahren, denen prognostische Bedeutung im Sinne einer Berufseignung zugesprochen wird.
Physical Fitneß Test [1]
Der Physical Fitneß Test dient der Überprüfung der allgemeinen motorischen
Leistungsfähigkeit und kann von den Soldaten gefordert werden (Zdv 3/10,
138):
-
vor und nach der allgemeinen Grundausbildung
in allen Lehrgängen, in denen der Nachweis der Leistungsfähigkeit erbracht werden muß
als Routineprüfung einmal jährlich.
-
Die Übungen sind an zwei, höchstens drei Tagen zu absolvieren, wobei der
Ausdauerlauf zwingend als letzte Disziplin zu absolvieren ist.
Testaufgaben des "Physical Fitneß Test":
Sprint, 50 m
Standweitsprung
Medizinballwurf gegen Wand aus Bauchlage, 30 sec
Sit up, 30 sec
Klimmzüge, max.
Pendellauf, 4x10 m, mit Gerätetransport (Seil)
Ausdauerlauf, 2000 m
Testtyp/Testdimensionalität
AA
1
AnA
KA
MK
3
SK
AS
1
2
RS
KZ
KP
B
Der Test besteht aus fähigkeitsorientierten Aufgaben und kann als "heterogenes sportmotorisches Testprofil14" charakterisiert werden. Die Profil-darstellung
13
und der ehemaligen NVA
14
zur Charakterisierung vgl. I.1.2
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 22 -
zeigt, daß eine Aufgabe `aerobe Ausdauer' mißt, 3 Aufgaben `Kraftausdauer',
eine Aufgabe `Schnell-kraft' und 2 Aufgaben `Aktionsschnelligkeit'.
Gütekriterien
Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.
CHRIST (1986) untersuchte die wissenschaftlichen Gütekriterien an 22 34jährigen Männern. Er berechnet Einzelreliabilitäten von .70 - .87 und eine
Batteriereliabilität von .88, Dimensionsanalysen dokumentieren die Heterogenität des Tests, eine kriterienbezogene Validierung führt zu Korrelationen von 0.65 bzw. - 0.70. In seiner Untersuchung veränderte CHRIST allerdings nicht
nur die Durchführungsvorschriften, sondern mischte ferner die Ergebnisse von
Untergruppen, die mit unterschiedlichem Design getestet wurden. Aufgrund
dieser gravierenden methodischen Probleme wird auf die Ergebnisse nicht weiter eingegangen.
Testanwendung
Der Test findet Anwendung für Männer. Es bestehen alterspezifische Beurteilungstabellen (Standardnotenskala) für drei Alterstufen ( - 32 Jahre, 32 - 40
Jahre, > 40 Jahre). Ein Hinweis auf die Basis dieser Tabellen fehlt. Angaben zur
Auswertung der Testaufgaben werden nicht gemacht. Die altersspezifischen
Beurteilungstabellen implizieren einen Abfall der motorischen Leistungsfähigkeit15 je Altersklasse von (zum Teil meßtheoretisch bedingten) 3.7% (Ausdauerlauf) bis zu 25% (Klimmzüge).
Bewertung
Der "PFT" dient der Überprüfung der allgemeinen motorischen Leistungsfähigkeit. Insgesamt wird das Spektrum der Fähigkeiten adäquat repräsentiert, das
Grundprinzip des Test hat sich bewährt. Kritikwürdig sind die Durchführungsvorschriften einiger Testaufgaben sowie die ausstehende wissenschaftliche Absicherung und Normierung des Tests. Problematisch ist ferner die stark motivationsabhängige Testaufgabe `Klimm-züge' bis zur maximalen Erschöpfung.
Fraglich ist, ob die altersspezifischen Nor-mierungstabellen und die Alterskategorien dem Abfall der motorischen Leistungsfähigkeit gerecht werden.
15
Berechnungsgrundlage dieser Prozentwerte sind die der Note 3.0 zugeordneten Rohwerte
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 23 -
Testverfahren an der Offiziersbewerberprüfzentrale (OPZ) [2]16
Die sportmotorische Prüfung an der OPZ ist eingebunden in ein umfangreiches
Testsystem zur Eignungsfeststellung für Bewerber der Offizierlaufbahnen.
Testaufgaben des "OPZ-Tests":
Hindernislauf (mit unterschiedlichen konditionellen / koordinativen Anforderungen)
basketballähnliches Ballspiel.
Testtyp/Testdimensionalität
AA
AnA
KA
MK
SK
AS
RS
KZ
KP
B
1
Das basketballähnliche Spiel ist eindeutig fertigkeitsorientiert. Die Anforderungen der anderen Testaufgabe sind zum Teil fertigkeitsorientiert, der Test kann
als "sportmotorischer Elementartest" charakterisiert werden.
Gütekriterien
Aussagen zu Gütekriterien liegen nicht vor.
Testanwendung
Der Test findet Anwendung für Männer, die in der Regel unter 25 Jahren alt
sind. Altersspezifische Normierungstabellen liegen nicht vor, aufgrund der geringen potentiellen Altersspanne ist dies auch gerechtfertigt. Untere Schranken
im Sinne von CUT-OFFS liegen vor.
Der "Test" dient nach v.RENTHE-FINK (1984) nicht der Leistungsüberprüfung
sondern soll dem Bewerber die Möglichkeit geben, "in einigen Situationen
Spannkraft, Geschicklichkeit, Einsatzvermögen sowie körperliche Gewandheit
zu Geltung zu bringen und gewisse spontane Bewegungsabläufe zu absolvieren" (v.RENTHE-FINK 1984, VOIGT 1986).
Bewertung
TSCHAKERT/TEIPEL (1986) haben eine umfassende Kritik an dem "Testverfahren" vorgelegt und weisen u.a. auf gravierende Objektivitätsprobleme hin
(1986, 14). Sie kommen zu der Forderung, "... die Sportprüfung ausschließlich
auf die Erfassung der aktuellen sportmotorischen Leistungsfähigkeit der Bewerber zu konzentrieren und klar definierte und operationalisierbare Merkmalsdimensionen vorzugeben" (TSCHAKERT/ TEIPEL 1986, 19).
16
ersetzt durch den neuen PFT (BÖS/BECK 1989)
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 24 -
Test der Freiwilligenannahmestellen [3]
Analog zum Testverfahren der OPZ besteht an den Freiwilligenannahmestellen
ein sportmotorisches Testverfahren. Nach den gültigen Bestimmungen für die
Laufbahnen soll der Test Hinweise geben auf:
-
die sportliche Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit des Bewerbers
das Verhalten des Bewerbers im körperlichen Einsatz (OTTE, o.A., 1).
Der Test besteht aus acht Testaufgaben, die im Stationsbetrieb durchgeführt
werden. Die Testdauer je Übung beträgt 20 sec. Für jede Aufgabe werden
Punkte entsprechend der erbrachten Leistung vergeben.
Testaufgaben des Tests an der Freiwilligenannahmestelle:
Sprung über die Matte
Liegestütz
Sit up
Bankspringen
Medizinballwurf gegen Wand aus Bauchlage
Anhocken an Sprossenwand
Stufenbarrendurchschwung
Klimmzüge
Testtyp/Testdimensionalität
AA
AnA
KA
MK
SK
AS
RS
KZ
KP
B
8
Die Testaufgaben sind zum überwiegenden Teil fähigkeitsorientiert, der Test
kann als "homogene sportmotorische Testbatterie" zur Überprüfung der `Kraftausdauer' bezeichnet werden.
Gütekriterien
Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.
OTTE (o.A.) untersuchte an 1510 Untersuchungsprotokollen die Testaufgaben.
Er kommt u.a. zu dem Schluß, daß bei einigen Aufgaben die vorgegebene Zeitdauer nicht trennscharf genug sei.
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 25 -
Er findet einige statistisch signifikante, aber in der numerischen Höhe unbedeutende Korrelationen zwischen den Testaufgaben. Aus Dimensionsanalysen interpretiert er drei Faktoren;
-
allgemeine physisch - motorische Belastbarkeit
Körperbeherrschung in der Sprungbewegung
Armkraft
Testanwendung
Der Test findet analog zum Test an der OPZ Anwendung bei Männern. Ein 9stufiger Bewertungvorschlag liegt vor. Der Gesamttestwert ergibt sich aus der
Addition der Einzelwerte, wobei den Testleitern gestattet ist, bei unkorrekter
Ausführung Punktabzüge vorzunehmen. Altersspezifische Normierungstabellen
liegen nicht vor, aufgrund der geringen potentiellen Altersspanne ist dies auch
gerechtfertigt.
Bewertung
Der Circuit hat einen eindeutigen Schwerpunkt im Bereich `Kraftausdauer'. Für
Aussagen zur allgemeinen motorischen Leistungsfähigkeit erscheint dies zu
undifferenziert. Die Übungsdauer von 20 sec je Station ist für differenzierte
Aussagen nicht trennscharf genug. Fraglich ist die Objektivität und Reliabilität
des Verfahrens. Das Testverfahren wird im Stationsbetrieb durchgeführt, d.h.,
nicht für alle Testpersonen ist die gleiche Reihenfolge an Aufgaben gewährleistet. Wie OTTE erwähnt, sind die Bewerber "am Anfang der Sportprüfung ... körperlich noch wenig belastet ... und erreichen damit höhere Übungswiederholungen" (15f.). Die Testleistung an den einzelnen Stationen ist damit stark organisationsabhängig und somit wenig reliabel. Inwiefern die Aussagen zur Testdimensionalität zutreffen, läßt sich aufgrund o.a. methodischer Probleme nicht
sagen.
Insgesamt stellt der Parcours eine gute Trainingsform dar, zur Diagnose der
allgemeinen motorischen Leistungsfähigkeit ist er aber ungeeignet.
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 26 -
Soldatensportwettkampf [4]
Neben den Physical Fitneß Test und der Dienstaufsicht stellt der Soldatensportwettkampf ein weiteres Mittel zur Beurteilung der soldatischen Leistungsfähigkeit dar (ZDv 3/10, 136).
In fünf Gruppen sind Testaufgaben zusammengefaßt, wobei jeder Soldat aus
einer Gruppe eine Testaufgabe nach Wahl zu absolvieren hat. Der Test ist gemäß ZDv von jedem Soldaten einmal je Jahr durchzuführen.
Testaufgaben des "Soldatensportwettkampfes":
Gruppe 1
-
Sprint: 50 m17, 75 m18, 100 m, 400 m
Gruppe 2
-
Weitsprung, Hochsprung, Standweitsprung19
Gruppe 3
-
Kugelstoßen, Steinstoßen, Gewichtheben
Gruppe 4
-
Brustschwimmen: 100 m, 200 m
Freistil: 100 m, 200 m
Gruppe 5
-
Ausdauerlauf: 3000 m, 5000 m
Schwimmen: 1000 m
Testtyp/Testdimensionalität
AA
1
AnA
KA
MK
SK
AS
1
1
1
RS
KZ
KP
B
Einige Testaufgaben sind fertigkeitsorientiert, der Test kann als "heterogenes
sportmotorisches Testprofil" charakterisiert werden.
17
ab dem 45. Lebensjahr wählbar
18
ab dem 40. Lebensjahr wählbar
19
ab dem 50. Lebensjahr wählbar
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 27 -
Gütekriterien
Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.
Testanwendung
Der Test findet Anwendung bei Männern und Frauen. Ab dem 40. Lebensjahr
ist die Teilnahme freiwillig20. Für die Testauswertung werden die Rohwerte in
Punktwerte transformiert (100 Punkte Tabelle, Basis Prozentränge). Es liegen
Auswertungstabellen für vier Altersklassen vor (< 32, 32 - 39, 40 - 44, > 44 Jahre).
Fundierte alterspezifische Beurteilungsvorschläge auf der Grundlage der Testergebnisse von über 150.000 Soldaten liegen für Männer vor (BEHNKE 1983,
BEHNKE/ NEHREN 1984). Der empirisch ermittelte Abfall der motorischen
Leistungsfähigkeit21 beträgt bei den über die Altersspanne vergleichbaren Testaufgaben 2.5% (`Weitsprung'), 3.5 - 7% (`Hochsprung') bzw. 2.2 - 3.5% (`Sprint,
100 m'). Bei der Testaufgabe `Ausdauerlauf, 5000 m' tritt der Artefakt ein, daß
die Testergebnisse der älteren Soldaten (> 40 Jahre) besser sind als die der
Altersklasse 1 (< 32 Jahre).
Bewertung
Die Fähigkeiten Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit werden durch die Testaufgaben gut repräsentiert. Problematisch erscheinen die fertigkeitsorientierten
Schwimm - Aufgaben und die Testaufgabe `Sprint, 400 m', die starke anaerobe
Komponenten beinhaltet und somit andere Inhalte mißt als die anderen Aufgaben der Gruppe 1. Eine Normierung an der Gesamtstichprobe, die sich aus unterschiedlichen Untergruppen zusammensetzt, führt zu Effekten, die erhebliche
Akzeptanz- und Umsetzungsprobleme nach sich ziehen22.
Als Diagnoseverfahren allgemeiner motorischer Leistungsfähigkeit erscheint der
Soldatensportwettkampf ungeeignet.
20
BUNDESMINSTERIUM DES INNERN 1983
21
Berechnungsgrundlage sind die Testergebnisse der Erhebung von NEHREN/ BEHNKE (1984), als
100% gelten dabei die Testresultate der Altersklasse 1 (< 32 Jahre).
22
So ist kaum verständlich, warum ein über 45jähriger für eine Testleistung von 21:36,0 min im `5000 m Lauf' 50 Punkte erhält, während ein < 31jähriger für die gleiche Testleistung 61 Punkte erhält (BEHNKE/NEHREN 1984).
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 28 -
Achtertest der Nationalen Volksarmee [5]
Der Achtertest der NVA wurde von den Wehrpflichtigen der DDR zu Beginn des
Grundwehrdienstes durchgeführt. Je nach erreichtem Testergebnis sollten die
Wehrpflichtigen entsprechend trainiert werden (JODL 1974, 279).
Aufgrund einer 1964 durchgeführten Untersuchung wurden die Mindestanforderungen den "gestiegenen Anforderungen an die Kampfkraft und die Gefechtsbereitschaft der NVA" (TAPPERT 1973, 939) angepaßt. Mit dieser Korrektur wurden auch einige Testübungen verändert, um die Aussagekraft zu erhöhen und
Vergleichsdaten zu anderen Testverfahren (Sportabzeichen der DDR, Normen
für militärische Körperertüchtigung der NVA) zu haben.
Testaufgaben des "Achtertests" (in Klammern: "alte Version" TAPPERT
1971):
Liegestütz, max. (dito)
Sprint, 100 m (Sprint, 60 m)
Klettern 5 m, (dito)
Dreierhop (Schlußstrecksprung)
Klimmzüge, max. (dito)
Dauerlauf, 3000 m (Dauerlauf, 1000 m)
Handgranatenzielwurf (dito)
Sturmbahn, 400 m (Sturmbahn, 200 m)
Testtyp/Testdimensionalität
AA
AnA
KA
1
1
3
MK
SK
AS
2
1
RS
KZ
KP
B
Die Aufgaben des Tests sind fähigkeitsorientiert, der Test kann als "heterogenes sportmotorisches Testprofil" charakterisiert werden.
Gütekriterien
Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.
Testanwendung
Der Test findet Anwendung bei Männern von 18 - 30 Jahren. Mindestanforderungen als Kriterium der physischen Wehrbefähigung legten GÖTZE/KUBIZIEL/TAPPERT (1971) für die ursprüngliche Version und TAPPERT
(1973) für die "neue Version" vor. Punktetabellen und 5-stufige Beurteilungskategorien finden sich bei TAPPERT (1971 und 1973). Altersspezifische Beurteilungstabellen liegen nicht vor.
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 29 -
Bewertung
Die Testaufgaben spiegeln das Spektrum der allgemeinen motorischen Leistungsfähigkeit gut wieder, wobei Kraft mit 5 Testaufgaben am höchsten gewichtet ist.
Problematisch sind die sehr stark motivationsabhängigen Testaufgaben
(`Klimmzüge', `Liegestütz') bis zur Erschöpfung. Die militärspezifischen Testaufgaben `Handgranaten-wurf' und `Sturmbahn' ließen sich problemlos durch
strukturähnliche allgemeine Testaufgaben ersetzen (BÖS 1987, 324).
- 30 -
3.1.2
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
Testverfahren in anderen militärischen Verbänden (Europa)
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 31 -
Schweizer Leistungstest [6]
Der Schweizer Leistungstest besteht in unterschiedlichen Formen seit 1907,
BURGENER (1981) beschreibt den Werdegang dieses "ersten Sporttests auf
nationaler Ebene" von den ersten Anfängen über das Pilotprojekt (1906/1907)
bis hin zur Einführung 1907.
Es gibt 2 Parallelformen (Hallen- und Feldvariante) mit jeweils 5 Testaufgaben.
Testaufgaben des "Schweizer Leistungstests" (in Klammern: Hallenvariante)
Klettern, 5 m hohe Stange (dito)
Weitsprung (Standweitsprung)
Weitwurf, 500 g Ball (Medizinballwurf, 3 kg)
Sprint, 80 m (Pendellauf, 4 x 10 m)
Ausdauerlauf, 12-Min (dito)
Testtyp/Testdimensionalität
AA
AnA
1
KA
1
MK
SK
AS
2
1
RS
KZ
KP
B
Die Testaufgaben sind fähigkeitsorientiert, der Test kann als "heterogene
sportmotorische Testbatterie" bezeichnet werden.
Gütekriterien
Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.
Testanwendung
Der Test findet Anwendung bei 18 - 20jährigen Männer. Auf der Basis empirischer Ergebnisse liegen aufgabenspezifische Normierungstabellen (100 Punkte
Tabellen) und Bewertungsvorschläge (4-stufig) zur Gesamtbeurteilung vor
(EIDGENÖSSISCHES MILITÄRDEPARTMENT 1973 und 1981). Das Testergebnis wird über Addition der transformierten Rohwerte (=Punkte) ermittelt.
Bewertung
Der Test hat einen deutlichen Schwerpunkt im Bereich `Schnellkraft', Kraftausdauerkomponenten fehlen gänzlich. Die Zusammenfassung von Testwerten zu
einem Gesamtwert ist bei heterogenen Testbatterien als Globalinformation ausreichend, sinnvoller wären Profilauswertungen (BÖS 1987, 464 ff). Positiv zu
bewerten ist, daß bei der Hallen- und Feldvariante gleiche Fähigkeiten und
Muskelgruppen Testinhalt sind.
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 32 -
Test militair end aplitude physique (TMAP) [7]23
Der TMAP wird in der belgischen Armee als jährlicher Test der motorischen
Leistungsfähigkeit eingesetzt.
Testaufgaben des "TMAP":
Schwimmen
Klimmzüge, max.
Sit up, max.
Ausdauerlauf, 2400 m
Testtyp/Testdimensionalität
AA
AnA
1
KA
MK
SK
AS
RS
KZ
KP
B
2
Der Test besteht überwiegend aus fähigkeitsorientierten Testaufgaben und
kann als "heterogene sportmotorische Testbatterie" charakterisiert werden.
Gütekriterien
Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.
Testanwendung
Der Test findet Anwendung ab dem 17. Lebensjahr, Angaben dazu, ob der Test
für Frauen Gültigkeit besitzt, werden nicht gemacht. Die Aufgaben werden in
Punktwerte (0-20) transformiert, der Ausdauerlauf ist doppelt gewichtet (0-40
Punkte). Es liegen Normierungstabellen mit Mindestanforderungen vor für die
Testaufgaben und die Gesamtbeurteilung. Die Testauswertung erfolgt altersspezifisch (17 - 35, 36 - 40, 41 - 45, 46 - 50, >50 Jahre). Für Ältere werden diese Punktwerte mit einem Alterskoeffizienten (=BONUS-Faktor) multipliziert. Der
Alterskoeffizient entspricht einem jährlichen BONUS von 4%, beginnend ab
dem 35ten Lebensjahr. Die Datenbasis der Normierungstabellen ist nicht ersichtlich. Angaben zu den Alterskoeffizienten, die einen linear gleichen Abfall
der motorischen Leistungsfähigkeit für alle Fähigkeiten implizieren, werden
nicht gemacht.
Bewertung
Problematisch sind die stark motivationabhängigen Testaufgaben `Sit up' und
`Klimmzüge' bis zur Erschöpfung und die fertigkeitsorientierte Testaufgabe
`Schwimmen'. Fraglich sind die anscheinend willkürlichen Alterskoeffizienten.
23
v.RESTORFF (1992), NEHREN (1989)
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 33 -
Physical Test [8]24
Der Physical Test der belgischen Armee besteht aus 6 Testaufgaben.
Testaufgaben des "Physical Test":
Sit up, 120 sec
Liegestütz, 120 sec
flutter kicks, 120 sec
body builders, 180 sec
Hampelmann, 120 sec
Dauerlauf in Formation
Testtyp/Testdimensionalität
AA
AnA
KA
MK
SK
AS
RS
KZ
KP
B
5
Der Test besteht überwiegend aus fähigkeitsorientierten Testaufgaben und
kann als "homogene sportmotorische Testbatterie" charakterisiert werden.
Gütekriterien
Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.
Testanwendung
Der Test findet Anwendung bei 17-39jährigen Personen, Angaben dazu, ob der
Test auch für Frauen Gültigkeit besitzt werden nicht gemacht. Für die drei Alterskategorien (17-19, 20-29, 30-39 Jahre) liegen 2-stufige Beurteilungswerte
(genügend, gut) vor.
Bewertung
Die Testaufgaben zur Überprüfung der Kraftausdauer sind mit zwei / drei Minuten stark motivationsabhängig. Die Diagnose individueller Leistungsfähigkeit mit
"Gruppentests" ist ungeeignet.
24
NEHREN (1989)
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 34 -
Basic Fitneß Test (BFT) [9]25
Der BFT wird in der britischen Armee zweimal jährlich durchgeführt und beinhaltet zwei Testaufgaben,
Testaufgaben des BFT:
Ausdauerlauf, 1,5 Meilen (Gruppe)
Ausdauerlauf, 1,5 Meilen (einzeln).
Zuerst laufen die Soldaten als Formation 1.5 Meilen. Die Laufstrecke ist auf
Straßen, als Kleidung dient der "Dienstanzug incl. Kampfstiefel". Direkt anschließend haben die Soldaten noch einmal die 1.5 Meilen alleine zu absolvieren.
Testtyp/Testdimensionalität
AA
AnA
KA
MK
SK
AS
RS
KZ
KP
B
1
Die individuelle Testaufgabe ist fähigkeitsorientiert und ist als "sportmotorischer
Elementartest" zur Messung der `aeroben Ausdauer' zu charakterisieren.
Gütekriterien
Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.
Testanwendung
Der Test findet Anwendung bei Personen bis zu 49 Jahren, Angaben dazu, ob
der Test auch für Frauen Gültigkeit besitzt, werden nicht gemacht.
Für die Testauswertung des Individual-Laufs liegen Mindestanforderungen für
fünf Altersklassen (< 30, 30 - 34, 35 - 39, 40 - 44, 45 - 49 Jahre) vor.
Bewertung
Der Test überprüft lediglich die `aerobe Ausdauerleistungsfähigkeit' und spiegelt
das Spektrum motorischer Leistungsfähigkeit keinesfalls wieder.
25
v.RESTORFF (1992)
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 35 -
Combat Fitneß Test (CFT) [10]26
Der CFT ist ein Testverfahren, das militärische Anforderungen nachahmen soll.
Er wird an zwei Tagen durchgeführt. Differenziert nach "Friedens-" bzw. "Einsatz-Zeit" bestehen unterschiedliche Anforderungen.
Testaufgaben des CFT:
"Friedens-Zeit"
1. Tag
12 km Marsch mit 30 kg Gepäck + Waffe (in 2:00 Std.)
2. Tag
12 km Marsch mit 15 kg Gepäck + Waffe (in 1:48 Std.)
Pendellauf, 8 x 40 m (10 sec Pause nach jedem Lauf)
"Einsatz-Zeit"
1. Tag
20 km Marsch mit 30 kg Gepäck + Waffe (in 3:20 Std.)
2. Tag
20 km Marsch mit 15 kg Gepäck + Waffe (in 3:00 Std.)
Pendellauf, 8 x 40 m (10 sec Pause nach jedem Lauf)
Testtyp/Testdimensionalität
AA
AnA
KA
MK
SK
AS
RS
KZ
KP
B
1
Der Test besteht aus einer einer fähigkeitsorientierten Testaufgabe, und kann
als "sportmotorischer Elementartest" charakterisiert werden kann.
Gütekriterien
Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.
Testanwendung
Angaben zu altersgemäßen Spezifikationen und einer Gültigkeit für Frauen liegen nicht vor.
Bewertung
Für die Diagnose der allgemeinen motorischen Leistungsfähigkeit ist das Spektrum zu undifferenziert. Allgemein problematisch sind die begrifflichen Differenzierungen in "Friedens-" und "Einsatz-Zeit".
26
v.RESTORFF (1992)
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 36 -
Netherlands Fitneß Test (NFT) [11]27
Der (noch einzuführende) niederländische Fitneß Test besteht aus drei Aufgaben.
Testaufgaben des NFT:
Ausdauerlauf, 12-Min
Liegestütz, 120 sec
Sit up, 120 sec.
Testtyp/Testdimensionalität
AA
AnA
1
KA
MK
SK
AS
RS
KZ
KP
B
2
Die Testaufgaben sind fähigkeitsorientiert, der Test kann (vorbehaltlich der Art
der Auswertung) als "heterogenes sportmotorisches Testprofil" charakterisiert
werden.
Gütekriterien
Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.
Testanwendung
Der Test soll Anwendung finden bei Männern und Frauen.
Für die Testauswertung liegen Minimalanforderungen differenziert nach Geschlecht und Alter (< 30, 31 - 35, 36 - 40, 41 - 45, 46 - 50, >50 Jahre) vor. Bezogen auf die Anforderung an die Alterskategorie 1 (< 30 Jahre) beträgt der Abfall je Altersklasse 4% beim Ausdauerlauf bzw. 10% bei den Kraftausdauerübungen. Für die Frauen beträgt der entsprechende Abfall 5% beim Ausdauerlauf bzw. 10-15% bei den Kraftausdauerübungen. Geschlechtsspezifisch liegen
die Anforderungen (Frauen/Männer) nach Alter bei 73-79% (Ausdauerlauf) bzw.
30-66% (Kraftausdauerübungen).
Bewertung
Der Test mißt lediglich (Kraft-) Ausdauerfähigkeit. Die Testaufgaben `Liegestütz'
und `Sit up' sind mit 2 Minuten Ausführungsdauer stark motivationsabhängig.
Die Mindestanforderungen implizieren einen fähigkeits- und geschlechtsspezifischen linearen Abfall der motorischen Leistungsfähigkeit.
Auch wenn empirische Befunde differenziertere Tabellen nahelegen, ist diese
alters- und geschlechtsspezifische Beurteilung positiv zu bewerten.
27
v.RESTORFF (1992)
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 37 -
Norwegischer Fitneß Test [12]28
Der norwegischer Fitneß Test besteht aus 7 Aufgaben.
Testaufgaben des norwegischen Fitneß Test:
Ausdauerlauf, 3000 m
Schwimmen, 500 m
Marschieren, 15 km
Skilaufen, 10 km
Radfahren, 20 km
Liegestütz, max. (Frauen)
Klimmzüge, max. (Männer)
Sit up
Testtyp/Testdimensionalität
AA
AnA
1
KA
MK
SK
AS
RS
KZ
KP
B
2
Der überwiegende Teil der Testaufgaben (4 von 7) ist fertigkeitsorientiert, die
anderen fähigkeitsorientierten Testaufgaben können (vorbehaltlich der Art der
Auswertung) als "heterogenes sportmotorisches Testprofil" charakterisiert werden.
Gütekriterien
Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.
Testanwendung
Der Test findet Anwendung bei Frauen und Männern. Für die Testauswertung
werden die Rohwerte (der Fertigkeitstests und des Ausdauerlaufs) geschlechtsund altersspezifisch (-29, 30-34, 35-39, 40-44, 45-49, 50-55, >55 Jahre) in
Punktwerte (0-6 Punkte) transformiert. Für die Kraftausdauerübungen erfolgt
lediglich eine geschlechtsspezifische Differenzierung. Die Anforderungen bei
der Aufgabe `Sit up' sind für Männer und Frauen gleich.
Bewertung
Der Test ist vornehmlich (Kraft-) Ausdauerorientiert. Als Fitneßtest ist er damit
zu undifferenziert. Bei den fertigkeitsorientierten Testaufgaben können Testergebnisse in starkem Maße von Vorerfahrungen abhängen. Unverständlich ist,
daß bei sämtlichen Testaufgaben alters- und geschlechtsspezifisch differenziert
wird, lediglich bei der Testaufgabe `Sit up' hingegen nicht.
28
v.RESTORFF (1992)
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 38 -
3.1.3
Testverfahren in anderen militärischen Verbänden (USA/ Übersee)
Navy Standard Physical Fitneß Test [13]
Der Test besteht aus fünf Aufgaben:
Testaufgaben des Navy Standard Physical Fitneß Test:
Hocksprünge, 60 sec
sit up, 30 sec
Liegestütz, max.
Klimmzüge, max.
Wechselsprünge, 60 sec
Testtyp/Testdimensionalität
AA
AnA
KA
MK
SK
AS
RS
KZ
KP
B
5
Die sämtlich fähigkeitsorientierten Testaufgaben charakterisieren den Test als
"homogene sportmotorische Testbatterie" zur Diagnose der `Kraftausdauer'.
Gütekriterien
Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor (JOHNSON/NELSON 1974,
158).
Testanwendung
Der Test besitzt Gültigkeit für Männer ab dem 18. Lebensjahr. Normierungstabellen auf der Basis vom T-Werten liegen vor. Die Testrohwerte werden in TWerte transformiert und zu einem Summenscore addiert. Für die Testauswertung erfolgt keine Altersdifferenzierung.
Bewertung
Der Test überprüft lediglich die Komponente `Kraftausdauer'. Für Grobinformationen ist die Zusammenfassung der Testrohwerte zu einem Summenscore vertretbar, da der Test offensichtlich über eine eindimensionale Itemstruktur verfügt. Zu überprüfen bliebe aber, inwieweit eine Gewichtung der Testitems vorgenommen werden müßte (BÖS 1987, 466).
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 39 -
Army Physical Fitneß Test [14]
Auf unterschiedliche Versionen des APFT wird in zwei Quellen verwiesen.
a)
JOHNSON/NELSON 1974, 154
Testaufgaben des "Army Physical Fitneß Test":
Klimmzüge, max.
Liegestütz, max.
Hocksprünge
Sit up, max.
Wechselsprünge, 60 sec oder Ausdauerlauf, 300 yard
Testtyp/Testdimensionalität
AA
AnA
KA
/1
5/4
MK
SK
AS
RS
KZ
KP
B
Die Testaufgaben sind fähigkeitsorientiert, der Test ist als "homogene sportmotorische Testbatterie" zur Diagnose der `Kraftausdauer' zu charakterisieren.
Gütekriterien
Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor (JOHNSON/NELSON 1974,
154).
Testanwendung
Der Test findet Anwendung für Männer ab dem 18. Lebensjahr. Die Testauswertung erfolgt über Addition der transformierten Rohwerte in einen Gesamtwert. 4-stufige Normierungstabellen (100 Punkte Skala) werden angeboten. Es
werden keine Angaben zu einer altersdifferenzierten Testauswertung gemacht.
Bewertung
Die Testaufgaben dienen der Überprüfung der `Kraftausdauer'. Problematisch
ist die Auswahlmöglichkeit bei der letzten Testaufgabe, da hier unterschiedliche
Inhalte erfaßt werden. Nicht zuletzt deswegen ist die Bildung eines Summenscores sehr fragwürdig.
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 40 -
b)
v.RESTORFF 1992
Testaufgaben des "Army Physical Fitneß Test":
Liegestütz, 120 sec.
Sit up, 120 sec.
Ausdauerlauf, 2 Meilen
Testtyp/Testdimensionalität
AA
AnA
1
KA
MK
SK
AS
RS
KZ
KP
B
2
Die Testaufgaben sind fähigkeitsorientiert, der Test ist als "heterogene sportmotorische Testbatterie" zu charakterisieren.
Gütekriterien
Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.
Testanwendung
Der Test findet Anwendung für Männer und Frauen.
Die Testergebnisse werden transformiert in Punkte (0-100 Punkte), die Gesamtbeurteilung erfolgt über Addition dieser Punkte. Als Mindestanforderung
gelten 180 Punkte bei diesen drei Disziplinen. Es werden keine Angaben zu
eine altersdifferenzierten Testauswertung gemacht.
Bewertung
Für eine differenzierte Beurteilung der motorischen Leistungsfähigkeit ist das
Testprofil zu undifferenziert. Problematisch erscheint die stark motivationsabhängige Dauer der Testaufgaben zur Diagnose der `Kraftausdauer' und die
Mindestanforderung von 180 Punkten, da hierbei Testergebnisse nivelliert werden.
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 41 -
West Point Physical Fitneß Test [15]
Der Test wurde 1935 entwickelt und dient der Diagnose motorischer Leistungsfähigkeit von Kadetten der Offiziersakademie der amerikanischen Armee
(KRÜGER 1972). 10 Testübungen werden in einer Art Parcour in 15 Minuten
durchlaufen. Nach jeder Übung muß eine Runde (=135m) gelaufen werden,
ebenso vor der ersten Aufgabe, sodaß die Laufstrecke ca. 1500 m beträgt. Für
die Aufgaben stehen jeweils 45 sec zur Verfügung (KRÜGER 1972, 59).
Testaufgaben des "West Point Physical Fitneß Test":
Kniebeugen
Sit up
Seilspringen
Klimmzüge
20 kg Hantel heben in Hochhalte
20 kg Hantel heben in Vorhalte
am Reck hängend Fußgelenke zwischen die Hände bringen
Aufrichten aus der Brücke an Sprossenwand
Beugestütz am Barren
aus vorgebeugter Haltung 20 kg Hantel an die Brust reißen
Testtyp/Testdimensionalität
AA
AnA
KA
MK
7
3
SK
AS
RS
KZ
KP
B
Der Test kann als "heterogenes sportmotorisches Testprofil" bezeichnet werden.
Gütekriterien
Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.
Testanwendung
Der Test gilt für Männer und Frauen. Angaben zur Testauswertung werden
nicht gemacht. Aufgabenbezogen liegen 5-stufige Normierungtabellen (Noten)
vor.
Bewertung
Der Test hat einen Schwerpunkt im Bereich `Kraftausdauer'. Problematisch ist
die Durchführung, die es jeder Testperson überläßt, bei Überschreiten des Zeitlimits "... das nächste Mal die Wiederholungen pro Station (zu) verringern oder
(zu) beschleunigen - oder die Strecke zwischen den Stationen schneller zurückzulegen" (KRÜGER 1972, 42).
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 42 -
Army Air Force Physical Fitneß Test29 [16]
Der Test besteht aus drei Aufgaben:
Testaufgaben des USAF:
Chinnings
Sit up
Dauerlauf, 250/300 yard
Testtyp/Testdimensionalität
AA
AnA
KA
1
2
MK
SK
AS
RS
KZ
KP
B
Die Testaufgaben sind fähigkeitsorientiert, der Test kann (vorbehaltlich der Art
der Aus-wertung) als "heterogenes sportmotorisches Testprofil" charakterisiert
werden.
Gütekriterien
Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.
Testanwendung
Angaben zur Testanwendung liegen nicht vor.
Bewertung
Der Test hat einen eindeutigen Schwerpunkt im Bereich `Kraftausdauer', für
eine Überprüfung der allgemeinen motorischen Leistungsfähigkeit erscheint
dies nicht differenziert genug. Die Streckenlänge des Ausdauerlaufes ist zu kurz
zur Überprüfung der `aeroben Ausdauerleistungsfähigkeit'.
29
BÖS 1987, 332
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 43 -
Army Physical Efficiency Test30 [17]
Der Test besteht aus fünf Testaufgaben:
Testaufgaben des "Army Physical Efficiency Test":
Klimmzüge
Wechselsprünge
Liegestütz
Sit up
Pendellauf, 300 yard
Testtyp/Testdimensionalität
AA
AnA
KA
1
4
MK
SK
AS
RS
KZ
KP
B
Die Testaufgaben sind fähigkeitsorientiert, der Test kann (vorbehaltlich der Art
der Auswertung) als "heterogenes sportmotorisches Testprofil" charakterisiert
werden.
Gütekriterien
Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.
Testanwendung
Angaben zur Testanwendung liegen nicht vor.
Bewertung
Der Test hat einen Schwerpunkt im Bereich `Kraftausdauer', für eine Überprüfung der allgemeinen motorischen Leistungsfähigkeit ist dies nicht differenziert
genug. Die Streckenlänge des Ausdauerlaufes ist zu kurz zur Überprüfung der
`aeroben Ausdauerleistungsfähigkeit' (BAUMGARTNER/JACKSON 1975, 205
ff).
30
BÖS 1987, 333
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 44 -
Marine Corps Physical Fitneß Test31 [18]
Für den Test bestehen geschlechtsspezifisch zwei unterschiedliche Testformen.
Testaufgaben des "Marine Corps Physical Fitneß Test":
Testanwendung: Männer
Klimmzüge
Sit up
Dauerlauf, 3 Meilen
jump and reach
Dauerlauf, 600 yard
Testanwendung: Frauen
Pendellauf
Liegestütz
Sit up
Testtyp/Testdimensionalität
AA
AnA
2
KA
2 (2)
MK
SK
AS
1
(1)
RS
KZ
KP
B
Die Testaufgaben sind fähigkeitsorientiert, der Test kann (vorbehaltlich der Art
der Auswertung) als "heterogenes sportmotorisches Testprofil" charakterisiert
werden.
Gütekriterien
Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor.
Testanwendung
Angaben zur Testanwendung liegen nicht vor.
Bewertung
Die Zusammenstellung der Testaufgaben für die Männer spiegelt das Spektrum
motorischer Leistungsfähigkeit gut wieder. Neben Aufgaben zur Überprüfung
der `Kraftaus-dauer' finden sich solche zur Diagnose von `Schnellkraft' und `aerober Ausdauer'. Die Testaufgabe `Dauerlauf, 600 yard' ist redundant, da die
`aerobe Ausdauer' wesentlich besser über den `3-Meilen-Lauf' abgetestet wird
(BAUMGARTNER/JACKSON 1975, 205 ff).
31
BÖS 1987, 333
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 45 -
Physical Combat Proficiency Test [19]
REILLY (1960) stellt einen neuen Test vor, der aus fünf "militärspezifischen"
Aufgaben besteht.
Testaufgaben des "Physical Combat Proficiency Test":
Kriechen, 40 yard
Klettern
Hindernislauf
Handgranatenwurf
Dauerlauf, 1 Meile
Testtyp/Testdimensionalität
AA
AnA
KA
MK
SK
AS
RS
KZ
KP
B
1
Lediglich eine Aufgabe ist fähigkeitsorientiert und kann als "sportmotorischer
Elementartest" charakterisiert werden.
Gütekriterien
Numerische Angaben zu den Gütekriterien liegen nicht vor, es wird lediglich
erwähnt, daß die Testbatterie reliabel sei.
Testanwendung
Angaben zu einer alters- und geschlechtsspezifischen Testgültigkeit sowie
Normierungstabellen und Beurteilungsvorschläge liegen nicht vor.
Bewertung
Der Test ist stark fertigkeitsorientiert. Die Streckenlänge im Ausdauerlauf ist zu
kurz zur Überprüfung der `aeroben Ausdauer'.
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 46 -
Physical Achievement Test [20]32
Der Test besteht aus fünf Testaufgaben:
Testaufgaben des "Physical achievement Test":
Seilkettern, 5 sec
Sprint, 75 yard
Dreierhop
Abschleppen einer Person, 150 yard
Dauerlauf, 1 Meile
Testtyp/Testdimensionalität
AA
AnA
KA
1
MK
SK
AS
2
1
RS
KZ
KP
B
Vier der fünf Aufgaben sind fähigkeitsorientiert, der Test kann (vorbehaltlich der
Art der Auswertung) als "heterogenes sportmotorisches Testprofil" charakterisiert werden.
Gütekriterien
Aussagen zu den Gütekriterien liegen nicht vor.
Testanwendung
Angaben zu Normtabellen werden in der Quelle nicht gemacht.
Bewertung
Die Streckenlänge im Ausdauerlauf ist zu gering zur Überprüfung der `aeroben
Ausdauer'.
32
REILLY (1960)
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 47 -
Kanadischer Einheitstest [21]33
Testaufgaben des "Kanadischen Einheitstests":
Gepäckmarsch
Graben (Standarderde, Standardspaten)
Verwundete bergen
Kanister tragen
Munition verladen
Testtyp/Testdimensionalität
AA
AnA
KA
MK
SK
AS
RS
KZ
KP
B
Sämtliche Testaufgaben sind tätigkeitsorientiert.
Gütekriterien
Angaben zu Gütekriterien liegen nicht vor.
Testanwendung
Angaben, ob der Test für Frauen Gültigkeit besitzt sowie Normierungstabellen
liegen nicht vor.
Bewertung
Die Testaufgaben sind sehr spezifisch ausgerichtet, es wäre ebenso möglich,
sie durch allgemeinere zu ersetzen. Grundsätzlich fraglich ist allerdings, ob in
Zeiten der Hochtechnisierung derartige Testaufgaben "relevant" sind, wie beispielsweise v.RESTORFF (1993, 11) fordert.
33
v.RESTORFF (1989)
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 48 -
Health and Physical Readiness Test [22]
BENNETT (1987) beschreibt den Test, der aus aus drei Testaufgaben besteht,
zusätzlich wird der Körperfettanteil bestimmt.
Testaufgaben des "Health and Physical readiness Test":
Ausdauerlauf, 1,5 Meilen oder Schwimmen, 500 yard
Sit up, max.
Sit and reach
Körperfett
Testtyp/Testdimensionalität
AA
AnA
1
KA
MK
SK
AS
RS
1
KZ
KP
B
1
Die Testaufgaben sind fähigkeitsorientiert und charakterisieren den Test als
"heterogenes sportmotorisches Testprofil".
Gütekriterien
Angaben zu den Gütekriterien werden nicht gemacht.
Testanwendung
Der Test findet Anwendung bei Männern. Für die Testauswertung liegen für fünf
Altersklassen (<30, 30-34, 35-39, 40-44, 45-49, >50 Jahre) Beurteilungsvorschläge mit Minimalanforderungen vor.
Bewertung
Problematisch ist die stark motivationsabhängige Testaufgabe `Sit up' bis zur
Erschöpfung. Aus gesundheitsorientierter Sicht interessant ist, daß der Körperfettanteil in diesem Test integriert ist.
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 49 -
Zusammenfassende Darstellung
Insgesamt wurden 22 Fitneßtests aus militärischen Verbänden vorgestellt. Auffallend ist u.a. die Häufigkeit einiger Aufgaben (z.B. `Sit up', `Liegestütz'), die
Dauer der Kraftausdauerübungen im nordamerikanischen Bereich (bis zur Erschöpfung) und die überwiegend identische Ausrichtung der Tests mit allgemeinen Inhalten (vs. militärspezifische Inhalte. Nachfolgende Tabellen 3 - 5 fassen diese Analysen übersichtsmäßig zusammen.
Testanwendung
In der Mehrzahl der Tests wurden in den zugänglichen Quellen keine Angaben
dazu gemacht, ob/wann der Test eingesetzt wird. Das Spektrum des definierten
Einsatzes lag zwischen dem einmaligen Einsatz bei Einstellungsuntersuchungen bis hin zu einem jährlich zweimaligen Einsatz beim Basic Fitneß Test [9].
Testtypologisierung (Tab. 3)
Von den 117 Testaufgaben der 22 Tests ist der überwiegende Anteil (97=83%)
fähigkeitsorientiert, lediglich 20 Testaufgaben (=17%) sind fertigkeitsorientiert.
Ein Teil dieser fertigkeitsorientierten Aufgaben hat starke militärspezifische
Komponenten (Handgranatenwurf, Marschieren, ...) und ein Test (Kanadischer
Einheitstest [21]) besteht ausschließlich aus derartigen Aufgaben. Die fähigkeitsorientierten Testaufgaben sind zum überwiegenden Anteil in 19 (=86.4%)
sportmotorischen Testbatterien/-profilen zusammengestellt.
Testdimensionaliät (Tab. 4)
Von den 97 fähigkeitsorientierten Testaufgaben dienen über die Hälfte
(56=57.7%) der Diagnose der `Kraftausdauer', 14 Aufgaben testen `aerobe
Ausdauer', 9 (=9.3%) `Schnellkraft'. Den Dimensionen `Koordination' und `Beweglichkeit' sind lediglich 2 Testaufgaben zuzuordnen.
Die Verteilung der Testaufgaben nach den Fähigkeitsbereichen zeigt, daß `aerobe Ausdauer', `Kraftausdauer', `Schnellkraft' und `Aktionsschnelligkeit' im soldatischen Anforderungsprofil als relevante Fähigkeiten erachtet werden, wobei
der `Kraftausdauer' eindeutige Priorität zukommt.
Gütekriterien / Geltungsbereich (Tab. 5)
Zu keinem der hier vorgestellten Testverfahren ließen sich Angaben zur expliziten Überprüfung der Gütekriterien finden. Fünf Testverfahren besitzen auch für
Frauen Gültigkeit und in 6 Tests wird explizit eine Altersbeschränkung erwähnt.
Normwerte liegen für die meisten Verfahren vor.
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 50 -
Tab. 2
Nr
Übersicht über militärische Fitneßtests in Europa und Übersee
Testname
Land
Anwendung
1
Physical Fitneß Test
BRD
kann
2
Testverfahren der OPZ
BRD
1* zwingend
3
Testverfahren der FrAnSt
BRD
1* zwingend
4
Soldatensportwettkampf
BRD
< 40 zwingend
5
Achtertest der NVA
DDR
zwingend
6
Schweizer Leistungstest
Schweiz
1* jährlich
7
Test militairend aplitude physique
Belgien
1* jährlich
8
Physical Test
Belgien
?
9
Basic Fitneß Test
England
2* jährlich
10
Combat Fitneß Test
England
?
11
Netherlands Fitneß Test
Niederlande
?
12
Norwegischer Fitneß Test
Norwegen
?
13
Navy Standard Fitneß Test
USA
?
14
Army Physical Fitneß Test
USA
?
15
West Point Physical Fitneß Test
USA
?
16
Army Air Force Physical Fitneß Test
USA
?
17
Army Physical Efficiency Test
USA
?
18
Marine Corps Physical Fitneß Test
USA
?
19
Physical Combat Proficiency Test
USA
?
20
Physical Achievement Test
USA
?
21
Kanadischer Einheitstest
Kanada
?
22
Health and Physical Readiness Test
USA
?
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
Tab. 3
- 51 -
Testtyp von Fitneßtests in militärischen Verbänden
TESTTYP (fähigkeitsorientierte Aufgaben)
Elementartest
Anzahl/Inhalt
Testaufgaben
Nr
∑
1
7
2
2
3
8
4
5
5
fertig. fähig.
Testsystem
Testbatterie
Testprofil
hom.
hom. het.
het.
7
1
1
x
x
8
1
x
4
x
8
8
x
6
5
5
x
7
4
1
3
x
8
2
1
1
x
9
3
2
1
x
10
3
11
7
12
6
13
14
3
x
3
4
x
1
5
x
5
5
x
5
5
x
3
3
15
10
10
x
16
3
3
x
17
5
5
x
18
5
5
x
3
3
x
x
19
5
4
1
20
5
1
4
x
21
5
5
22
3
3
x
∑
117
20
97
x
4
4
3
12
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
- 52 -
Tab. 4
Nr
1
Testdimensionalität von Fitneßtests in militärischen Verbänden
AA
AnA
1
KA
MK
3
SK
AS
1
2
2
KZ
KP
B
1
3
8
4
1
1
1
5
1
3
2
1
6
1
1
2
1
7
1
2
8
1
9
1
1
1
10
1
2
11
1
3
12
5
13
5
14
1
1
4
2
15
7
16
1
2
17
1
4
18
RS
2
3
2
1
2
1
19
1
20
1
22
1
∑
14
5
56
4
9
7
1
1
15.3
5.1
57.7
4.1
9.3
7.1
1.0
1.0
∑%
2
1
1
1
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
Tab. 5
Nr
- 53 -
Testgütekriterien/Geltungsbereich von Fitneßtests in militärischen Verbänden
Gütekriterien
überprüft
gültig für
Normen
vorhanden
Altersbereich
1
nein
Männer
ja
ohne Angabe
2
nein
Männer
nein
- 25 Jahre
3
nein
Männer
ja
ohne Angabe
4
nein
Männer/Frauen
ja
ohne Angabe
5
nein
Männer
ja
18 - 30 Jahre
6
nein
Männer
ja
18 - 30 Jahre
7
nein
Männer
ja
ohne Angabe
8
nein
Männer
ja
< 50 Jahre
9
nein
Männer
ja
ohne Angabe
10
nein
Männer/Frauen
ja
ohne Angabe
11
nein
Männer/Frauen
ja
ohne Angabe
12
nein
Männer
ja
17 - 39 Jahre
13
nein
Männer
ja
ohne Angabe
14
nein
Männer
ja
ohne Angabe
nein
Männer/Frauen
ja
ohne Angabe
15
nein
Männer
ja
ohne Angabe
16
nein
ohne Angabe
o. A.
ohne Angabe
17
ohne Angabe
ohne Angabe
o. A.
ohne Angabe
18
ohne Angabe
Männer/Frauen
o. A.
ohne Angabe
ohne Angabe
Männer
o. A.
ohne Angabe
19
nein
ohne Angabe
nein
ohne Angabe
20
nein
ohne Angabe
nein
ohne Angabe
21
nein
ohne Angabe
nein
ohne Angabe
22
nein
Männer
ja
<30 - >50 J.
- 54 -
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
Fazit und Konsequenz
Die Relevanz motorischer Leistungsfähigkeit läßt sich aus unterschiedlichen
Betrachtungsweisen begründen. Zur Diagnose derselben (Fitneß) sind auf unterem/mittlerem Leistungsniveau sportmotorische Tests geeignete Verfahren, die
auch für den Einsatz in militärischen Verbänden als wichtig erachtet werden.
Die Analyse von Fitneßtests in militärischen Verbänden zeigt die breite Akzeptanz dieser und weist `aerobe Ausdauer', `Kraftausdauer', `Schnellkraft' und
`Aktionsschnellig-keit' als relevante Fähigkeiten im soldatischen Anforderungsprofil aus.
Eine differenzierte Betrachtung der Test / Testaufgaben zeigt, daß das Spektrum möglicher Aufgaben sehr breit ist und kein Verfahren den wissenschaftlichen Anforderungen genügt, die an Tests gestellt werden. Eine Analyse der in
der BRD eingesetzten Tests/ Testaufgaben (im militärischen Bereich) zeigt, daß
aufgrund unterschiedlicher Ausfüh-rungsformen keine Vergleiche möglich. Eine
Neuentwicklung eines einheitlichen Tests zwingt sich förmlich auf.
Aus wissenschaftlicher Sicht ist es perspektivisch wünschenswert, daß für interkulturelle Vergleiche (z.B. auf NATO-Ebene) Konsenz gefunden würde in
diagnostischen Verfahren entsprechend den Bestrebungen des Council of Europe mit der Entwicklung des EUROFIT für Jugendliche.
II.
Testentwicklung
1.
Rahmenbedingungen
53
2.
Fähigkeiten und Testaufgaben
54
3.
Fazit der Erprobung und weiteres Vorgehen
65
4.
Item- und Testanalyse des `Physical Fitneß Test'
66
5.
Normen
110
Rahmenbedingungen
1.
- 56 -
Rahmenbedingungen
Der `Physical Fitneß Test' ist bisheriges Endprodukt eines Forschungsauftrages
des Bundesministers der Verteidigung an das Institut für Sportwissenschaft der
Universität Frankfurt/Main.
Auf der dritten Arbeitstagung der AG "Weiterentwicklung Annahmeverfahren
Offizierbewerber" vom 02. - 04. März 1988 wurde vorgeschlagen, "... die Sportprüfung für Offizierbewerber den Erfordernissen der personellen Bedarfsdeckung in den 90er Jahren anzupassen und dabei den Test so zu gestalten, daß
er als bundeswehreinheitlicher Leistungstest genutzt werden kann"34.
Begründet wurde die notwendige Modifikation des bisherigen Tests (vgl. S. 20)
u.a. mit der zum 01. Juni 1989 vorgesehenen Einstellung von Sanitätsoffizieranwärterinnen. Desweiteren sollte mit dem neu zu entwickelndem Verfahren
die Testvielfalt in der Bundeswehr reduziert werden.
Mit Auftragserteilung durch den Bundesminister der Verteidigung vom 10. Januar 198935 wurden für den Auftragnehmer36 u.a. folgende Rahmenbedingungen festgelegt:
1.
Der Test soll die konditionellen Fähigkeiten von Bewerbern/Innen
feststellen.
2.
Als mögliche Testaufgaben sind zu berücksichtigen:
3.
Fähigkeit
Testaufgabe
aerobe Ausdauer
Kraftausdauer
Kraftausdauer
Schnellkraft
Schnellkraft
Aktionsschnelligkeit
Beweglichkeit
12-Minuten Lauf
Liegestütz
Sit up
Medizinballwurf
Standhoch-/Standweitsprung
Pendellauf, 4 x 10 m
Rumpfbeugen
Eine einfache und ökonomische Handhabung ist dem Test als wesentliches Kriterium zugrunde zu legen.
Für die Testdurchführung ist eine exakte Definition der Aufgaben (Ausführung,
Dauer, Meßwertaufnahme) und eine Festlegung der Reihenfolge vorzunehmen.
34
P II 3, AZ 16-20-00 vom 14.11.1988
35
Auftragsnummer T/R629/K0008/K3004
36
Prof. Dr. Klaus Bös, Institut für Sportwissenschaft der Universität Frankfurt/M.
- 57 -
2.
Fähigkeiten und Testaufgaben
Fähigkeiten und Testaufgaben
Nach dem fähigkeitsorientierten Ansatz zur Systematisierung motorischer Leistungsfähigkeit (BÖS/MECHLING 1983, ROTH 1982) lassen sich informationsorientierte (koordinative) Fähigkeiten von energetisch determinierten (konditionellen) Fähigkeiten unterscheiden (Abb. 10).
Die Beweglichkeit nimmt in diesem Modell ein Sonderstellung ein, da sie weder
als energetisch determiniert noch als informationsorientiert bezeichnet werden
kann. Ferner besteht keine lineare Beziehung zwischen Testleistung und Beurteilung; so ist ein hohes Maß an Beweglichkeit nicht zwangsläufig ein positiver
Leistungsindikator (MEINEL/ SCHNABEL 1987, 243).
Nach den Parametern Belastungsumfang, -dauer und -intensität lassen sich die
`Grundeigenschaften' Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit in 10
motorische Fähigkeiten ausdifferenzieren. Diese Systematisierung trägt den
unterschiedlichen Formen von Energiebereitstellung, Muskelkrafteinsatz und
sensorischen Regulationsmechanismen Rechnung und geht auf grundlegende
Arbeiten von BÜHRLE/ SCHMIDTBLEICHER (1981), HARRE (1982), HOLLMANN/HETTINGER (1980) und ROTH (1982) zurück.
Abbildung 10 und 11 zeigen die hieraus resultierende Systematisierung motorischer Fähigkeiten (Abb. 10) und deren inhaltliche Begründung (Abb. 11).
passive Systeme der
Energieübertragung
MOTORISCHE FÄHIGKEITEN
energetisch determinierte
(KONDITIONELLE) FÄHIGKEITEN
AUSDAUER
AA
AnA
KRAFT
KA
SCHNELLIGKEIT
MK
AA = aerobe Ausdauer
KA = Kraftausdauer
SK = Schnellkraft
RS = Reaktionsschnelligkeit
KP = Koordination (Präzision)
Abb. 10
informationsorientierte
(KOORDINATIVE) FÄHIGKEITEN
SK
AS
KOORDINATION
RS
KZ
KP
BEWEGLICHKEIT
B
AnA = anaerobe Ausdauer
MK = Maximalkraft
AS = Aktionsschnelligkeit
KZ = Koordination (Zeitdruck)
B = Beweglichkeit
Differenzierung motorischer Fähigkeiten (nach BÖS 1987, 94)
- 58 -
Abb. 11
Fähigkeiten und Testaufgaben
Charakterisierung der energetischen Anteile motorischer Fähigkeiten (BÖS 1987,
98)
In empirischen Untersuchungen an unterschiedlichen Stichproben kommen
BÖS/MECHLING (1983), WYDRA (1985) und MULTERER (1991) zum übereinstimmenden Ergebnis, daß `aerobe Ausdauer', `Maximalkraft' und `Koordination bei Präzisionsaufgaben' als relativ unabhängige Basisdimensionen bezeichnet werden können. Durch diese drei Fähigkeiten wird ca. 40% der Varianz komplexer sportmotorischer Leistungen erklärt.
MULTERER kommt in seiner Untersuchung ferner zu dem Ergebnis, daß diese
Basisdimensionen auch über längere Zeiträume Stabilität besitzen.
In Anlehnung an GENTILE (1972) hat BÖS (1987) ein Taxonomieraster zur Beschreibung sportmotorischer Testaufgaben vorgelegt. Hiernach können allgemeine sportmotorische Tests nach den Gesichtspunkten Fähigkeits- und Aufgabenstruktur in 99 Parzellen ausdifferenziert werden.
Eine erhebliche Anzahl dieser Zellen (ca. 50%) läßt sich aus theoretischen Überlegungen zu motorischen Fähigkeiten zum Teil trivialerweise ausschließen;
so ist beispielsweise Schnelligkeit keinesfalls statisch zu diagnostizieren (BÖS
1987, 448). In seiner Analyse (40 sportmotorischer Testbatterien) stellt BÖS
fest, daß neben diesen logischen Ausschlüßen eine weitere Vielzahl an Parzellen nicht oder nur sehr gering mit Testaufgaben besetzt ist. Insgesamt strukturiert er 25 verschiedene Basisitems, wobei eine Differenzierung nach Ausführungsform und Dauer nicht durchgeführt wurde.
Fähigkeiten und Testaufgaben
- 59 -
In eigenen Untersuchungen (BECK/BÖS 1994) konnte festgestellt werden, daß
das Spektrum an möglichen Testaufgaben unter Einbeziehung möglicher Systematisierungsgesichtspunkte wie `Art der Meßwertaufnahme' und `Belastungsdauer' erheblich ist. Vergleiche eigener Forschungsergebnisse mit publizierten
Daten sind somit kaum durchführbar.
Für die Basisfähigkeit `aerobe Ausdauer' ließen sich 32 verschiedene Testaufgaben finden. Tabelle 6 zeigt eine Auflistung dieser Testaufgaben und die Häufigkeit in den 400 gesichteten Quellen.
Tab. 6
Testaufgaben `aerobe Ausdauer' (nach BECK/BÖS 1994)
Testaufgabe
Anzahl
Quellen
Ergometrie
Kniebeugen
56
1
Dauerlauf, 1/2 Meile (804, 50 m)
Dauerlauf, 1 Meile (1609 m)
Dauerlauf, 1, 5 Meilen (2713, 50 m)
Dauerlauf, 2 Meilen (3218 m)
Dauerlauf, 3 Meilen (4827 m)
Dauerlauf, 1000 m
Dauerlauf, 800 m
Dauerlauf, 1200 m
Dauerlauf, 1500 m
Dauerlauf, 2000 m
Dauerlauf, 2900 m
Dauerlauf, 3000 m
Dauerlauf, 5000 m
Dauerlauf, 5800 m
Dauerlauf, 10000 m
Dauerlauf, 4 Minuten
Dauerlauf, 5 Minuten
Dauerlauf, 6 Minuten
Dauerlauf, 7 Minuten
Dauerlauf, 8 Minuten
Dauerlauf, 9 Minuten
Dauerlauf, 10 Minuten
Dauerlauf, 12 Minuten
Dauerlauf, 15 Minuten
Dauerlauf, 35 Minuten
1
4
1
1
2
16
36
1
2
16
1
17
2
1
2
1
1
17
2
2
3
2
23
7
1
Dauerlauf, 12-Min mit Tempovorgabe
Ausdauerpendellauf
CONCONI
Stufentests
WALK - Test
1
10
5
26
2
- 60 -
2.1
Fähigkeiten und Testaufgaben
Selektion relevanter Fähigkeiten
Die Auswahl relevanter Fähigkeiten basiert auf:
-
der Systematisierung motorischer Leistungsfähigkeit (Abb. 10)
-
den Zielsetzungen und Rahmenvorgaben des Auftraggebers
-
dem soldatischen Anforderungsprofil gemäß der Analyse vergleichbarer
Tests in anderen militärischen Verbänden
-
sowie den Zielsetzungen des Sports in der Bundeswehr.
Nach der Aufgabenstellung soll der Test die konditionellen Fähigkeiten sowie
`Beweglichkeit' zum Inhalt haben. Dies korrespondiert sowohl mit den o.a. Betrachtungen zum Gegenstandsbereich von `Fitneß' als auch mit den Zielen der
"... Entwicklung und Erhaltung einer guten allgemeinen körperlichen Leistungsfähigkeit ... (als) wesentliche Aufgabe des Sports in der Bundeswehr" (BÖS et
al. 1993, 629).
Aufgrund der Nebengütekriterien einer einfachen und ökonomischen Handhabung entfällt die Einbeziehung der `Maximalkraft', da diese hinreichend gut lediglich über apparative Verfahren (z.B. Handdynamometer) erfasst werden
kann (BÖS/WOHLMANN 1988). Ferner zeigen die Analysen militärischer Fitneßtests sowie eine internationale Befragung von Fitneßexperten (BÖS 1992),
daß die Diagnose der `Maximalkraft' mittels sportmotorischer Tests keine Anwendung / Akzeptanz findet.
Die explizite Diagnose der `anaeroben Ausdauer' wird für den hier vorgesehen
Testeinsatzbereich (unteres/mittleres Leistungsniveau) vernachlässigt, da in
anderen Fähigkeitsbereichen (`Kraftausdauer', `aerobe Ausdauer') Aspekte der
anaeroben Energiebereitstellung eine Rolle spielen. So weist u.a. MULTERER
(1991, 112ff.) in seiner Studie nach, daß neben der aeroben Energiebereitstellung auch anaerobe Komponenten für die Leistung im `12-Minuten Lauf' von
Bedeutung sind.
Fähigkeiten und Testaufgaben
2.2
- 61 -
Selektion relevanter Testaufgaben
Die Auswahl der Testaufgaben orientiert sich an etablierten Tests.
`Aerobe Ausdauer'
Die Erfassung der `aeroben Ausdauer' mittels sportmotorischer Tests geschieht
in der Regel über Lauftests, wobei nach Art der Standardisierung zwischen Zeitund Streckenläufen differenziert werden kann.
Streckenläufe (z.B. `3000m Lauf') haben den Vorteil des räumlich klar definierten Zieles, Zeitläufe (z.B. `6-Minuten Lauf') hingegen den des organisatorisch
bedeutsamen Vorteil eines zeitlich klar definierten Endes.
Im Hinblick auf den o.a. geplanten Testeinsatz an der Offizierbewerberprüfzentrale ist aufgrund der dortigen räumlichen und zeitlichen Situation (Test in kleiner
Sporthalle, begrenzte Zeitkapazität) die Durchführung eines Zeitlaufes günstiger.
Aus der Analyse unterschiedlicher Forschungsarbeiten kommen BAUMGARTNER/JACKSON (1975, 205) zu dem Ergebnis, daß die höchste Korrelation mit
der maximalen Sauerstoffaufnahme (als Indikator der `aeroben Ausdauer') bei
Streckenläufen über 2 Meilen oder Zeitläufen von 12 Minuten bestehen. Beim
`12-Minuten Lauf' (COOPER-Test) fanden sie mittlere Korrelationen (zwischen
VO2-max. und der Laufstecke) von r= .68.
Aus inhaltlichen und organisatorischen Gründen wird daher der `12-Minuten
Lauf' zur Diagnose der `aeroben Ausdauer' gewählt.
Kraftausdauer
Aus den Analysen militärischer Fitneßtests wurde ersichtlich, daß der `Kraftausdauer' im soldatischen Anforderungsprofil eine wesentliche Bedeutung zugewiesen wird. BÖS (1987, 451) konnte in seiner Analyse 37 Testaufgabentypen (=17.4%) dieser Fähigkeit zuweisen, wobei er folgende Grundtypen fand:
-
Klimmzüge
Liegestütz
Sit up
Beine anheben
Dauerspringen.
- 62 -
Fähigkeiten und Testaufgaben
Der von den Experten37 angenommenen Bedeutung der `Kraftausdauer' im soldatischen Anforderungsprofil soll dadurch Rechnung getragen werden, daß 2
Testaufgaben mit unterschiedlicher muskulärer Beanspruchung diesen Fähigkeitsbereich repräsentieren.
Die sportmotorische Testgrundform `Dauerspringen' wird aufgrund hoher koordinativer Komponenten nicht berücksichtigt.
In einer internationalen Befragung von Fitneßexperten zur Relevanz von Fitneßtests und -programmen in Europa wurden die o.a. Testgrundtypen im Hinblick
auf ihre Anwendbarkeit beurteilt. Die Testaufgaben `Sit up' und `Liegestütz'
wurden hierbei mit Abstand am besten beurteilt (BÖS 1992).
In verschiedenen Publikationen (u.a. KNEBEL 1985) wurden die `Sit up' kritisiert, da neben der Bauchmuskulatur auch der Hüftbeuger und der Beinstrecker
wirksam sind. In neueren Forschungsarbeiten (WYDRA 1994) konnte jedoch
nachgewiesen werden, daß die Kräftigung des Hüftbeugers nicht zwangsweise
zu einer Verkürzung führt.
Zur Diagnose der Kraftausdauer der Bauch- und Hüftbeugemuskulatur sind statische Aufgaben besser geeignet. Die `Sit up' sind nur bei sachgerechter Ausführung vertretbar und stellen in diesem Sinne eine `Notlösung' dar. Ihr Einsatz
liegt in der weiten Verbreitung begründet (BÖS 1992), ferner belegen Ergebnisse empirischer Studien bei isolierter Messung der Bauchmuskulatur einen engen Zusammenhang zu den Testleistungen bei den `Sit up'
(BÖS/WYDRA/KARISCH 1992, 174). Desweiteren muß zu dieser (zum Teil vehement geführten) Diskussion angemerkt werden, daß es sich hierbei um eine
Testform und nicht um eine Trainingsform handelt.
Um auch unterschiedliche Muskelgruppen/Körperregionen zu repräsentieren,
wurden zur Diagnose der `Kraftausdauer' die Aufgaben `Liegestütz' und `Sit up'
ausgewählt.
Im Hinblick auf energetische Prozesse und eine ausreichende Trennschärfe
wurde die Durchführungsdauer auf zunächst 60 Sekunden festgelegt. Die Ausführungsform entspricht der in etablierten Testbatterien (IPPTP38, EUROFIT39).
Bei der Supervision der Testdurchführung wurde die Ausführungsform der `Liegestütz' von Teilnehmerinnen als "frauengerecht" bezeichnet und auch Testleiter befürworteten aufgrund der kurzfristigen Entlastung der Arme diese Form.
37
Konstrukteuren der vergleichbaren militärischen Tests
38
BÖS/MECHLING 1985
39
COUNCIL OF EUROPE: EUROFIT. European Test of Physical Fitness. Manual 1993
Fähigkeiten und Testaufgaben
- 63 -
Schnellkraft
Für die Diagnose der `Schnellkraft` gibt es 3 Grundtypen von Aufgaben (BÖS
1987, 450ff.):
-
Würfe
-
Stöße
Einfach- und Komplexsprünge
In der o.a. Befragung von BÖS (1992) wurde von den Testaufgaben der `Dreierhop' am schlechtesten beurteilt. SCHEWE (1979) konnte in ihrer Untersuchung nachweisen, daß die Aufgabe `jump and reach' als "... nicht so valides
Instrument zur Beurteilung der Sprungkraft angesehen werden kann" (BÖS
1987, 109).
Als Testaufgabe zur Diagnose der `Schnellkraft (obere Extremität)' eignen sich
Würfe/Stöße u.a. mit dem Medizinball. Da im Gerätebestand der Bundeswehr
der 3kg Medizinball ausgewiesen ist, wird die "Wurf-Variante" vorgezogen.
Als Testaufgaben für den Bereich `Schnellkraft' werden daher `Standweitsprung' und `Medizinballwurf, 3 kg' ausgewählt.
Aufgrund (zu vermutender) unterschiedlicher Vorerfahrungen der Testteilnehmer könnte es bei den Aufgaben zu "unfairen" (SIMONS 1978) Ergebnissen
kommen, daher gilt bei beiden Aufgaben der Bestwert aus 3 Versuchen als
Testergebnis.
Aktionsschnelligkeit
Zur Diagnose der `Aktionsschnelligkeit' gibt es 2 Grundtypen:
-
Sprints
Wende- oder Zick-Zack-Läufe
Die räumlichen Voraussetzungen an der OPZ40, welche für die Bundeswehr als
durchaus repräsentativ angesehen werden können, sind ein wesentliches Argument für die Auswahl eines `Pendellaufes', da für Sprints z.B. über 100m kein
ausreichender Auslauf vorhanden ist. Desweiteren favorisierten auch Fitneßexperten `Pendelläufe' gegenüber `Sprints' (BÖS 1992). Im bisherigen `Physical
Fitneß Test' wurde u.a. ein `Pendellauf (4 x 10m)' durchgeführt. Diese Aufgabe
hat sich grundsätzlich bewährt und soll daher in die Erprobung einbezogen
40
Standardhalle (15 x 27 m)
- 64 -
Fähigkeiten und Testaufgaben
werden. Entsprechend der Begründung der Mehrversuche bei den Schnellkraftaufgaben gilt als Testergebnis der Bestwert aus 2 Versuchen.
Beweglichkeit
Die Fähigkeit `Beweglichkeit' steht außerhalb des Konstruktes Kondition und
wird lediglich aufgrund der Vorgabe des Auftraggebers mit berücksichtigt.
Zur Diagnose der `Beweglickeit' hat sich, - vorbehaltlich der o.a. Einwände zur
Aussagekraft -, die Testaufgabe `Rumpfbeugen vorwärts' bewährt, so ist sie
u.a. Gegenstand etablierter Testbatterien (z.B. EUROFIT).
Aufgrund der Beurteilungsproblematik geschieht die Meßwertaufnahme nicht
intervallskaliert, sondern als dichotomisierter Wert (erfüllt/nicht erfüllt), wobei
das Erreichen des Sohlenniveau als Kriterium definiert wird.
Fähigkeiten und Testaufgaben
2.3
- 65 -
Testbatterie (Vorform) zur Diagnose der motorischen Leistungsfähigkeit
Aus der Fähigkeits- und Aufgabenselektion ergibt sich eine erste Version der
Testbatterie `Physical Fitneß Test'.
Für die Testaufgaben wurde unter dem Aspekt, daß weder gleiche Muskelgruppen noch sich beeinflussende Fähigkeitsbereiche nacheinander beansprucht
werden sollten, folgende Reihenfolge festgelegt41 (BÖS/BECK 1989):
Tab. 7
Testaufgaben des `Physical Fitneß Test' (Vorform)
Testaufgabe
Testinhalt (Fähigkeit)
1. Pendellauf, 4 x 10 m
Aktionsschnelligkeit
2. Sit up, 60 sec
Kraftausdauer
3. Standweitsprung
Schnellkraft
4. Medizinballwurf, 3 kg
Schnellkraft
5. Liegestütz, 60 sec
Kraftausdauer
6. 12-Minuten Lauf
aerobe Ausdauer
Die Testevaluation erfolgte in 2 Phasen von November 1988 - August 1989.
Insgesamt wurden in diesen Testphasen 82 Frauen und 1100 Männer im Alter
von 18 - 30 Jahren untersucht.
Im weiteren werden übersichtsmäßig die Ergebnisse der Analyse zu den Gütekriterien dargestellt, eine ausführliche Darstellung u.a. dieser Analysen findet
sich im ersten Abschlußbericht zum Forschungsvorhaben42.
41
Die Testaufgabe `Rumpfbeugen vorwärts' wird hierbei nicht mit aufgeführt, da sie im Vorfeld der Testungen neben der Erfassung von Größe und Gewicht durchgeführt wird.
42
BÖS/BECK 1989
- 66 -
Fähigkeiten und Testaufgaben
Objektivität
Die Objektivität wurde als Korrelation der Testwerte bei Versuchsleiterwechsel ermittelt. Für die einzelnen Testaufgaben ergaben sich folgende Koeffizienten:
Tab. 8
Objektivitätskoeffizienten des `Physical Fitneß Test' (Vorform) (BÖS/BECK 1989)
Aufgabe
r (obj)
Pendellauf
.87
Sit up
.99
Standweitsprung
.96
Medizinballwurf
.99
Liegestütz
.97
12-Minuten Lauf (Feld)
.91
Nach Standards zur Beurteilung dieser Ergebnisse (z.B. BALLREICH 1970, 34)
genügen die Testaufgaben den wissenschaftlichen Anforderungen an Tests.
Reliabilität
Die Reliabilität wurde mittels des Test - Retest Verfahren ermittelt. Mit unterschiedlichen Testgruppen wurden Retests nach Zeitintervallen von 3 - 8 Tagen
durchgeführt.
Aufgaben- und zeitintervallbezogen betragen die Reliabilitätskoeffizienten:
Tab. 9
Reliabilitätskoeffizienten des `Physical Fitneß Test' (Vorform) (BÖS/BECK 1989)
Testaufgabe
43
44
45
G143
G244
G345
Pendellauf
.45
.69
.78
.66
Sit up
.72
.81
.45
.69
Standweitsprung
.84
.86
.91
.82
Medizinballwurf
.88
.86
.92
.88
Liegestütz
.87
.78
.68
.74
12-Minuten Lauf (Feld)
.64
.92
.66
.80
_δt: 3 Tage, N=36
_δt: 8 Tage, N=32
_δt: 8 Tage, N=76
ø
Fähigkeiten und Testaufgaben
- 67 -
Validität
Im Rahmen einer Expertenbefragung (Testleiter, Sportlehrer der Bundeswehr)
zur inhaltlich - logischen Validität wurden die Testaufgaben im Hinblick auf
Anwendbarkeit und Aussagekraft beurteilt. Die vorgegebene Notenskala reichte
von 1 (sehr gut geeignet) bis 5 (nicht geeignet).
Tab. 10
Expertenbeurteilung des `Physical Fitneß Test' (Vorform) (BÖS/BECK 1989)
Testaufgabe
Aussagekraft
Anwendbarkeit
x
s
N
x
s
N
Pendellauf
2.39
.91
49
2.13
.70
48
Sit up
1.88
.86
51
1.80
.64
49
Standweitsprung
2.39
.85
51
1.90
.65
49
Medizinballwurf
2.65
.87
51
2.22
.80
49
Liegestütz
2.08
.89
51
2.16
.92
49
12-Minuten Lauf (Halle)
3.37 1.16
30
3.62 1.15
49
12-Minuten Lauf (Feld)
2.02
51
2.12 1.18
29
Durchschnitt46
2.24
.97
2.06
Die Ergebnisse liegen durchweg im positiven Bereich und bescheinigen dem
Test eine gute inhaltlich - logische Validität.
Analysen zur Testdimensionalität bestätigen die implizierte heterogene Teststruktur. Die durchschnittlichen Interkorrelationen betragen im Mittel r=.35. Eigenwertsverläufe und rotierte Faktorenmatrixen bestätigen einen Generalfaktor
`allgemeine motorische Leistungsfähigkeit' und die Eigenständigkeit der Testaufgaben (BÖS/BECK 1989).
Analysen mit Außenkriterien (Konstitution, sportliche Aktivität, Motive) bescheinigen dem Test eine hohe kriterienbezogene Validität (BÖS/BECK 1989).
Normen
Für den Altersbereich der 18 - 30jährigen Männer und Frauen wurden auf der
Basis von Z-Werten Normwerttabellen und Beurteilungsvorschläge erstellt
(BÖS/BECK 1989).
46
Zur Berechnung des Durchschnitts wurde die Version 12-Minuten Lauf (Feld) berücksichtigt.
Fazit der Erprobung und weitere Vorgehensweise
3.
- 68 -
Fazit und weitere Vorgehensweise
Die Ergebnisse der Aufgabenselektion und ersten Erprobung lassen sich wie
folgt zusammenfassen:
-
Das Testkonzept hat sich bewährt und weist den `Physical Fitneß Test' als
heterogene Testbatterie/Testprofil zur Diagnose der allgemeinen motorischen Leistungsfähigkeit aus.
-
Die Testaufgabe `Rumpfbeugen vorwärts' hat sich nicht bewährt47 und
wird im weiteren nicht berücksichtigt.
-
Der Bewegungsablauf der Testaufgabe `Medizinballwurf, 3 kg' kann durch
Rotation und Hyperlordosierung im Lendenbereich zu einer Schädigung
der Bandscheiben bzw. kleinen Wirbelgelenke (insbesondere bei Älteren)
führen. Testbeobachtungen zeigen ferner, daß der Medizinball (3 kg) für
Frauen zu schwer ist, daher wird auf diese Testaufgabe verzichtet.
-
Die Übungsdauer der Aufgaben `Sit up' und `Liegestütz' erscheint im Hinblick auf den geplanten Testeinsatz auch für Ältere aufgrund energetisch
bedingter Übersäuerungen zu lang. Eine Reduzierung auf 40 sec ist aus
theoretischen Aspekten zur Energiebereitstellung und teststatistischen
Aspekten zur Trennschärfe angemessen.
-
Aus organisatorischen Gründen wird die Streckenlänge des Pendellaufs
auf 4 x 9m reduziert, dies trägt bestehenden Hallenmarkierungen Rechnung. Inhaltliche Bedenken gegen diese Reduzierung um 10% (40 m vs.
36 m) bestehen nicht.
-
Bisher liegen aus untersuchungstechnischen Gründen nur Erfahrungen
und Normierungstabellen für 18 - 30jährige vor. Eine empirische Untersuchung mit über 30jährigen zur Erweiterung des Gültigkeitsbereichs ist daher notwendig.
Für die Item- und Testanalyse werden die Testaufgaben `Pendellauf, 4 x 9m',
`Sit up, 40 sec', `Standweitsprung', `Liegestütz, 40 sec' und der `12-MinutenLauf' ausgewählt.
47
Das Ergebnis, daß 96% der Männer und annähernd alle Frauen das Kriterium ('Sohlenniveau erreichen
und 2 sec halten') erfüllen, scheint aufgrund alltäglicher Erfahrungen und vergleichbarer Untersuchungen (WYDRA 1985) sehr unwahr-scheinlich.
- 69 -
Item- und Testanalysen des *Physical Fitneß Test’
4.
Item- und Testanalyse des `Physical Fitneß Test'
Teststatistische Kennziffern der Item- und Testanalyse sind elementare Bestandteile von Tests. In der überwiegenden Zahl genügen sportmotorische
Testverfahren allerdings nicht den Standards, die hinsichtlich der Haupt- und
Nebengütekriterien gestellt werden. So konnte BÖS (1987, 470ff.) in einer Analyse publizierter Tests feststellen, daß lediglich 6 von 27 Konditionstests (=22%)
aus dem internationalen Bereich "umfassend" im Hinblick auf die Gütekriterien
überprüft waren. Einer Vielzahl von Test wird "via Augenschein ... Meßgenauigkeit, Meßzuverlässigkeit und einsichtige Gültigkeit ("face validity") bescheinigt"
(BÖS 1987, 471).
Tabelle 11 und 12 zeigen übersichtsmäßig Teilergebnisse der Studie von BÖS
im Hinblick auf den Aspekt der teststatistischen Evaluation.
Tab. 11
Aufgaben und Testanalysen bei sportmotorischen Tests (BÖS 1987, 471)
Umfang der teststatistischen Überprüfung
umfassend
Teilanalysen
keine Testanalyse
Gesamt
Tab. 12
Konditionstests
Koordinationstests
Gesamt
6
(22%)
11
(84%)
17
(42%)
13
(48%)
1
(8%)
14
(35%)
8
(30%)
1
(8%)
9
(23%)
27
(100%)
13
40
(100%)
(100%)
Überprüfung von Testgütekriterien bei sportmotorischen Tests (BÖS 1987, 471)
Gütekriterium
Konditionstests
Koordinationstests
Gesamt
Objektivität
10
(37%)
7
(54%)
17
(43%)
Reliabilität
19
(70%)
12
(92%)
31
(78%)
Validität
14
(52%)
11
(85%)
25
(63%)
Im weiteren sollen die Testaufgaben des `Physical Fitneß Test' Item- und Testanalysen unterworfen werden. Wichtiger Aspekt bei diesen Analysen ist neben
der Beurteilung der teststatistischen Kennziffern (Objektivität, Reliabilität, Validität) die Frage möglicher sich hieraus ableitender Konsequenzen.
- 70 -
4.1
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
Objektivität
Für sportmotorische Testverfahren, deren Meßwerte auf intervallskalierten Daten (cm, sec) beruhen, ist die Auswertungs- und Interpretationsobjektivität
zwangsläufig gegeben (ROTH 1989, 113). Kritisch betrachtet allerdings SEHLBACH (1988, 84) diese pauschale Billigung der Interpretationsobjektivität. So
verfügt eine Testperson, die bei der Testaufgabe `Standweitsprung' höhere
Leistungen als eine zweite Person erzielt, nicht pauschal über mehr Sprungkraft, da äußere Faktoren wie beispielsweise anthropometrische Voraussetzungen gänzlich unberücksichtigt bleiben.
Als gängiges Verfahren zur Überprüfung der Durchführungsobjektivität gilt die
Methode des Versuchsleiterwechsels. Als Grad der Übereinstimmung gilt die
Korrelation der Ergebnisse.
An einer Gruppe mit 50 männlichen Testpersonen (18 - 24 Jahre) wurde eine
Studie zur Durchführungsobjektivität durchgeführt. Tabelle 13 zeigt die Ergebnisse dieser Studie.
Tab. 13
Objektivität der Testaufgaben des Physical Fitneß Test
Testleiter 1
Testaufgabe
x
Pendellauf, 4 x 10m
10.1
Sit up, 60 sec
43.7
Standweitsprung
226.5
Liegestütz, 60 sec
28.5
12-Min-Lauf (Feld) 2498.9
Durchschnitt
s
.5
6.2
18.6
5.5
286.7
Testleiter 2
x
10.1
43.7
226.9
28.3
2495.8
s
.5
6.3
18.3
5.6
285.7
statistische Kennziffern
p
.34
.48
.48
.24
.24
t
.95
.70
.70
1.12
1.19
r (obj)
N
.87
.99
.97
.97
.99
50
50
50
50
49
.96
Die Koeffizienten betragen r=.87 - r=.99 und liegen im Mittel bei r=.96 und bescheinigen den Testaufgaben des `Physical Fitneß Test' eine "ausgezeichnete"
Objektivität (BARROW/McGEE in BALLREICH 1970, 33). Der niedrigere Koeffizient beim `Pendellauf' ist durch die Meßwertaufnahme (Handstoppung) begründet. Eine Gegenüberstellung der ermittelten Koeffizienten mit vergleichbaren Untersuchungen bestätigt die zusammenfassende Betrachtung von BÖS,
"...daß bei metrischen Datenerfassungen eine hohe Meßgenauigkeit hinsichtlich
der Testdurchführung, -auswertung und -interpretation gewährleistet ist" (1987,
472).
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
4.2
- 71 -
Reliabilität
Vorbemerkungen
Zur Bestimmung der Reliabilität können unterschiedliche Verfahren Anwendung
finden, die nach CRONBACH (1964) verschiedene Arten der Reliabilität erfassen.
Für Elementartests gilt als gängiges Verfahren die Test - Retest Methode.
Testhalbierung und Konsistenzanalyse sind Verfahren, die bei homogenen
Testbatterien Anwendung finden, empfiehlt BALLREICH (1970, 38) in Anlehnung an GUILFORD (1965) für heterogene Testbatterien die Test - Retest - Methode.
Bei Testbatterien, die aus mehreren homogenen Testitems bestehen, können
Reliabilitätsbestimmungen nach der Testhalbierungsmethode (Split - Half)
durchgeführt werden. Bei Testaufgaben, bei denen die Meßwertaufnahme eine
Teilung in zwei gleiche Hälften gestattet, kann die Testhalbierungsmethode
prinzipiell durchgeführt werden (BÖS 1987, 126).
- 72 -
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
4.2.1
Itemreliabilitäten
4.2.1.1
Test - Retest Analysen zur Itemreliabilität
Nach `Länge des Zeitintervalls' und `Höhe des Reliabilitätskoeffizienten' unterscheidet ROTH (1983, 119) `Bedingungskonstanz' und/oder `Merkmalskonstanz' als Interpretationsfaktoren des Reliabilitätskoeffizienten. Testverfahren,
die über einen längeren Zeitraum hinweg ausreichende Reliabilitätskoeffizienten
liefern, verfügen sowohl über eine hohe Merkmals- als auch Bedingungskonstanz.
Tab. 14
Test - Retest - Reliabilität und Zeitintervall (nach ROTH 1983, 119)
r tt
Zeit
ausreichend
nicht ausreichend
kurz
hohe Bedingungskonstanz
geringe Bedingungskonstanz
(Kurzzeit - Funktionsfluktuation)
lang
hohe Merkmalskonstanz
hohe Bedingungskonstanz
geringe Merkmalskonstanz
(Langzeit - Funktionsfluktuation)
Während bei zu kurzen Zeitintervallen die Reliabilität durch Erinnerungseffekte
erhöht ist (LIENERT 1989, 216), können bei langen Zeitintervallen Merkmalsfluktuationen auftreten (ROTH 1983, 118f).
Zur Kontrolle intraindividueller Variabilitäten, die durch Übungseffekte bzw.
Merkmalsfluktuation auftreten können, wurde zur Bestimmung der Reliabilität
der Retest nach unterschiedlichen Zeitintervallen durchgeführt.
Im einzelnen werden itemweise Test - Retest Analysen mit folgenden Zeitintervallen48 durchgeführt:
-
Zeitintervall: wenige Minuten (Versuch zu Versuch)
-
Zeitintervall: 3 Tage, (Test - Retest)
-
Zeitintervall: 8 Tage, (Test - Retest)
-
Zeitintervall: 6 Wochen, (Test - Retest)
48
Im den folgenden Abbildungen als "δt" bezeichnet
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
- 73 -
Zeitintervall: wenige Minuten (Versuch zu Versuch)
Bei Testaufgaben, bei denen mehrere Versuche durchgeführt werden (`Pendellauf', `Standweitsprung') lassen sich Reliabilitäten von Versuch zu Versuch berechnen. Basis dieser Analysen ist eine Stichprobe von 1.087 Männern (18 - 49
Jahre) und 82 Frauen (18 - 24 Jahre).
Tabelle 15 zeigt die Ergebnisse für die Testaufgabe `Pendellauf'. Die Korrelationen zwischen 1. und 2. Versuch betragen zwischen r= .79 bei den 18 24jährigen Männern und r=.98 bei den 40 - 44jährigen Männer. Sie liegen im
Mittel bei r=.88 und können als "sehr gut" bezeichnet werden (BÖS 1987, 123).
Tab. 15
Reliabilitäten Pendellauf 1. / 2. Versuch
1. Versuch
Geschlecht/Alter
x
2. Versuch
s
x
statistische Kennziffern
s
p
t
rtt
N
.00
.01
.00
.00
.04
.00
8.79
2.85
3.68
4.72
2.16
4.56
.79
.93
.87
.85
.98
.84
778
48
120
99
26
16
.55
.60
.88
80
Männer
18 - 24
25 - 29
30 - 34
35 - 39
40 - 44
45 - 49
9.52
9.22
9.48
9.76
9.83
9.25
.81
.90
.75
.85
1.60
.53
18 - 24
10.20
.70
9.36 .73
9.07 .97
9.35 .84
9.54 .86
9.71 1.69
8.92 .51
Frauen
Durchschnitt
10.16
.60
.88
Bei den Männern treten in allen Altersklassen (im Mittel) Leistungsverbesserungen von Versuch zu Versuch auf, die hochsignifikant sind und im Durchschnitt
ca. 2/10 Sekunden betragen. Bei den Frauen treten (im Mittel) numerisch und
statistisch unbedeutende Unterschiede auf.
- 74 -
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
Die Tabellen 16 und 17 zeigen entsprechende Ergebnisse für die Testaufgabe
`Standweitsprung'.
Tab. 16
Reliabilitäten Standweitsprung 1. / 2. Versuch
1. Versuch
Geschlecht/Alter
x
s
2. Versuch
x
statistische Kennziffern
s
p
t
rtt
N
Männer
18 - 24
25 - 29
30 - 34
35 - 39
40 - 44
45 - 49
220.62
223.19
216.32
213.33
209.34
201.87
22.50
21.93
18.43
17.72
15.27
24.41
223.80
226.80
220.47
215.36
213.28
210.93
21.79
23.87
20.07
17.91
18.63
20.21
.00
.08
.00
.04
.08
.00
7.11
1.79
3.99
2.14
1.80
3.51
.84
.82
.82
.85
.75
.92
763
46
124
107
32
15
18 - 24
175.51
19.70
176.79
21.61
.25
1.16
.89
82
Frauen
Durchschnitt
Tab. 17
.84
Reliabilitäten Standweitsprung 2. / 3. Versuch
2. Versuch
Geschlecht/Alter
x
s
3. Versuch
x
statistische Kennziffern
s
p
t
rtt
N
Männer
18 - 24
25 - 29
30 - 34
35 - 39
40 - 44
45 - 49
223.80
226.80
220.47
215.36
213.28
210.93
21.79
23.87
20.07
17.91
18.63
20.21
226.02
227.82
222.39
217.75
214.31
215.07
21.84
24.09
21.43
17.79
18.07
20.88
.00
.51
.04
.02
.45
.04
5.44
.66
2.12
2.31
.76
2.25
.87
.90
.88
.82
.91
.94
763
46
124
107
32
15
18 - 24
176.79
21.61
180.09
21.10
.00
3.70
.93
82
Frauen
Durchschnitt
.89
Die Korrelationskoeffizienten zwischen den Versuchen betragen zwischen r=.75
und r=.93 und liegen im Mittel bei r=.87. Nach BÖS (1987, 123) können diese
Koeffizienten als "sehr gut" bezeichnet werden.
In allen Altersklassen und auch bei den Frauen treten (im Mittel) Leistungsverbesserungen von Versuch zu Versuch auf, die im Mittel 3.0 cm betragen.
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
- 75 -
Zeitintervall: 3 Tage
Basis dieser Analyse ist eine Stichprobe von 30 männlichen Versuchspersonen
im Alter von 18 - 24 Jahren. Bei den Testaufgaben `Pendellauf', `Liegestütz'
und `Sit up' handelt es sich um modifizierte Vorformen.
Die Reliabilitätskoeffizienten betragen itembezogen zwischen r=.69 und r=.92.
Sie liegen im Durchschnitt bei r=.82 und können als "sehr gut" bezechnet werden.
Tab. 18
Ergebnisse Test - Retest (δt 3 Tage)
Test
Testaufgabe
x
Retest
s
Pendellauf, 4 x 10m
9.25
.50
Sit up, 60 sec
42.43
6.16
Standweitsprung
237.70 21.41
Liegestütz, 60 sec
32.13
4.22
12-Min-Lauf (Feld)
2903.50 234.73
Durchschnitt
x
statistische Kennziffern
s
9.46
.55
46.53
7.13
236.00 21.13
32.57
3.81
2764.93 280.61
p
t
rtt
N
.01
.00
.40
.38
.00
2.81
5.42
.85
.88
6.82
.69
.81
.86
.78
.92
30
30
30
30
30
.82
Bei den Testaufgaben `Pendellauf', `Sit up' und `12-Minuten Lauf' treten zwischen Test und Retest signifikante Veränderungen auf, die von der Richtung
nicht eindeutig sind. In diesem kurzen Zeitintervall von Test und Retest spielt
die Testmotivation wohl eine große Rolle.
- 76 -
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
Zeitintervall: 8 Tage
Basis dieser Analyse ist eine Stichprobe von 21 männlichen Versuchspersonen
im Alter von 18 - 24 Jahren.
Die Reliabilitätskoeffizienten betragen itembezogen zwischen r=.74 und r=.86.
Sie liegen im Durchschnitt bei r=.79 und können als "annehmbar" bezeichnet
werden (BÖS 1987, 123).
Tab. 19
Ergebnisse Test - Retest (δt 8 Tage)
Test
Testaufgabe
x
Pendellauf, 4 x 10m
9.67
Sit up, 60 sec
31.52
Standweitsprung
230.71
Liegestütz, 60 sec
19.71
12-Min-Lauf (Feld) 2447.90
Durchschnitt
Retest
statistische Kennziffern
s
x
.45
5.77
16.68
3.39
335.90
9.50
.50
33.57
5.78
228.57 16.97
21.67
2.89
2385.71 397.85
s
p
t
rtt
N
.03
.01
.43
.00
.26
2.34
2.66
.80
5.13
1.15
.75
.81
.74
.86
.79
21
21
21
21
21
.79
Bei den Testaufgaben `Pendellauf', `Sit up' und `Liegestütz' treten zwischen
Test und Retest signifikante Verbesserungen auf. Die geringeren Leistungen
bei den anderen Testaufgaben sind weder numerisch noch statistisch bedeutsam.
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
- 77 -
Zeitintervall: 6 Wochen
Basis der Analysen ist eine Stichprobe von 29 männlichen Testpersonen im
Alter von 18 - 24 Jahren.
Die Reliabilitätskoeffizienten betragen itembezogen zwischen r=.70 und r=.85.
Sie liegen im Durchschnitt bei r=.75 und können als "annehmbar" bezeichnet
werden (BÖS 1987, 123).
Tab. 20
Ergebnisse Test - Retest (δt 6 Wochen)
Test
Testaufgabe
x
Pendellauf, 4 x 10m
8.91
Sit up, 60 sec
36.93
Standweitsprung
243.48
Liegestütz, 60 sec
22.65
12-Min-Lauf (Feld) 2504.31
Durchschnitt
Retest
statistische Kennziffern
s
x
.38
4.25
17.42
2.38
103.09
9.35
.38
38.96
4.37
232.24 13.11
23.69
3.78
2708.62 216.74
s
p
t
r tt
N
.00
.00
.00
.03
.00
8.00
3.31
6.53
2.23
7.07
.70
.70
.85
.76
.75
29
29
29
29
29
.75
Zur Überprüfung der Koeffizienten auf mögliche Einflußfaktoren wurden t Tests durchgeführt. Bei allen Testaufgaben treten signifikante Veränderungen
auf, die jedoch fähigkeitsbezogen unterschiedlich ausfallen. Während bei Testaufgaben mit hohen Schnellkraft-/Schnelligkeitsanteilen (`Pendellauf', `Standweitsprung') Verschlechterungen eintreten, finden sich bei den Testaufgaben
mit hohen Kraft-/Ausdaueranteilen (`Sit up', `Liegestütz', `12-Minuten Lauf')
Verbesserungen von Test zu Retest.
Zwischen den Testzeitpunkten absolvierten die Testpersonen ein spezifisches
Lehrgangsprogramm. Aufgrund der Ergebnisse liegt die Vermutung nahe, daß
dieser Lehrgang eindeutige Schwerpunkte im Bereich Kraft-/Ausdauer hatte.
- 78 -
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
Zusammenfassende Betrachtung der Test - Retest Analysen
Zur Beurteilung der aus Itemanalysen gewonnenen Reliabilitätskoeffizienten
liegen unterschiedliche Meinungen vor. So hält LIENERT (1989, 309) TestRetest Koeffizienten von über r=.50 für Gruppenanalysen und Koeffizienten von
über r=.70 für Individualdiagnosen als ausreichend. MEYERS/BLESH fordern
für ebenselbige Analysen Koeffizienten von r=.75 (Gruppenanalysen) bzw.
r=.85 (Individualanalyse). Sehr extreme Positionen vertreten u.a. EKMAN
(1955), MATHEWS (1969) und MEILI (1961), die Reliabilitätskoeffizienten von
über r=.90 als Mindestmaß fordern.
Die Analyse der unterschiedlichen Test-Retest Koeffizienten (Versuch zu Versuch, δt: 3 Tage - 6 Wochen) ergab im Mittel Koeffizienten von r=.79, die aufgabenbezogen zwischen r=.75 (`Pendellauf') und r=.83 (`Standweitsprung') differieren. Die für die beiden Kraftausdauerübungen ermittelten Split-Half Koeffizienten liegen im Mittel bei r=.82. Insgesamt genügen die itemweisen Reliabilitätskoeffizienten voll den Anforderungen, die an sportmotorische Testverfahren
gestellt werden.
Voraussetzung zur Berechnung von Test - Retest Reliabilitäten ist eine Unabhängigkeit beider Testungen. Neben Lern- und Übungseffekten können ferner
unterschiedliche Testdurchführungsbedingungen (Motivation, Testleiterverhalten, körperliches Befinden) Faktoren intraindividueller Leistungsunterschiede
zwischen Test und Retest sein. Diese Unterschiede können "... zwar als Indikator für eine mangelnde Stabilität der Messungen aufgefaßt werden, ... (müssen)
aber noch nicht zwangsläufig niedrigere Reliabilitätskoeffizienten implizieren ..."
(BÖS 1987, 123).
Bei der empirischen Ermittlung der Reliabilitätskoeffizienten konnten unabhängig vom Zeitintervall Leistungsunterschiede von Test zu Retest festgestellt werden, die keine Minderung der Reliabilität nach sich zogen. Diese intraindividuellen Unterschiede (zwischen Test und Retest) sind gut erklärbar und durch Lerneffekte (z.B. Tempogestaltung beim `Pendellauf') oder gezielte Trainingsmaßnahmen (z.B. Kraftausdauertraining der Testgruppe:δt= 6 Wochen) verursacht,
führen aber zu keiner bedeutsamen Veränderung der Rangreihenstabilität.
Für die Interpretation der Reliabilitätskoeffizienten ist das zwischen Test und
Retest liegende Zeitintervall von Bedeutung. Für die Testwiederholung ist nach
LIENERT (1989, 214) ein Zeitpunkt zu wählen, an dem "... Erinnerungseinflüße
weitestgehend unwirksam geworden sind, ... die Merkmalskonstanz (andererseits) noch angenommen werden kann".
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
- 79 -
Die empirische Ermittlung ergab unabhängig vom Zeitintervall und Testaufgabe
Reliabilitätskoeffizienten, welche den Testaufgaben des `PFT' sowohl eine hohe
Bedingungs- wie auch Merkmalskonstanz bescheinigen (ROTH 1983, 119). In
Abhängigkeit vom Zeitintervall ist jedoch eine Abnahme der Koeffizientenhöhe
von r=.82 (δt: 3 Tage), r=.79 (δt: 8 Tage) bis zu r=.75 (δt: 6 Wochen) zu beobachten. Auch wenn diese Ergebnisse aufgrund unterschiedlicher Stichproben
kritisch zu betrachten sind ist eine Übereinstimmung mit ebenfalls Zeitinteravll
bedingten Reliabilitätsminderungen bei BÖS (1987, 131) festzustellen.
- 80 -
4.2.1.2
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
Split - Half Analysen zur Itemreliabilität
Bei den Testaufgaben `Sit up', `Liegestütz', und `12-Minuten Lauf' gestattet die
Meßwertaufnahme eine Testhalbierung in zwei gleiche Hälften49.
Die Testhalbierung erfolgte nach dem Kriterium der Durchführungszeit. Eine
Testhalbierung wäre auch nach dem erzielten Ergebnis möglich, würde plausiblerweise aber zu einer Reliabilität von "1" führen (MAGNUSSSON in BALLREICH 1970, 39).
An einer Stichprobe von 50 (29) männlichen Testpersonen im Alter von 18 - 24
Jahren wurden für die o.a. Aufgaben Analysen nach der Split - Half Methode
durchgeführt. Tabelle 21 zeigt die Ergebnisse dieser Reliabilitätsanalysen nach
den Testzeitpunkten T1 und T2, welche den Zwischenergebnissen bei 30 sec
bzw. 6-Minuten (T1) und den Testleistungen der zweiten 30 sec bzw. 6-Minuten
(T2) entsprechen.
Tab. 21
Split - Half Reliabilitäten ausgewählter Testaufgaben des `Physical Fitneß Test'
T1
Testaufgabe
Sit up, 60 sec
Liegestütz, 60 sec
12-Min-Lauf (Feld)
x
24.9
15.2
1415.5
T2
s
3.1
3.1
180.3
x
18.8
13.3
1035.9
statistische Kennziffern
s
p
t
r tt
N
4.1
2.8
333.4
.00
.00
.00
11.4
6.7
4.92
.50
.77
-.24
50
50
29
Die niedrigen Reliabilitätskoeffizienten bei den Testaufgaben `Sit up' und
`12Minuten Lauf' sind ursächlich auf die stark unterschiedlichen Variabilitäten
zwischen den Testzeitpunkten zurückzuführen. Die ermittelten Variabilitätskoeffizienten ergaben Werte von F=1.77 (`Sit up') und F=2.52 (`12Minuten Lauf), die
deutlich über dem kritischen Wert liegen.
Eine differenzierte Betrachtung der Testergebnisse beim `12-Minuten Lauf'
zeigt, daß Personen mit niedrigem/hohem50 Gesamtergebnis beim Meßzeitpunkt T1 über annähernd gleiche Zwischenergebnisse verfügen. In der zweiten
Teilzeit laufen die Personen der Subgruppe P100 jedoch fast doppelt soweit wie
die Vergleichsgruppe P50.
49
Für die Testaufgabe `Pendellauf' bestände auch die Möglichkeit der Testhalbierung, aus organisatorischen Gründen konnten aber keine Analysen hierzu durchgeführt werden.
50
nach dem Gesamtergebnis wurde die Gruppe nach dem Percentilwert P50 in die Subgruppen P50
(niedriges Gesamtergebnis) und P100 (hohes Gesamtergebnis) unterteilt
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
- 81 -
Diese Ergebnisse lassen sich in der Hinsicht interpretieren, daß die leistungsdifferenzierenden Aspekte beim `12-Minuten Lauf' und bei den `Sit up' erst in der
zweiten Hälfte zum Tragen kommen und ihre Ursache in einer unterschiedlichen Fähigkeitsausprägung und/oder unterschiedlichen Vorerfahrungen (Zeitgefühl) haben. Dies sind aber kein Reliabilitäts-, sondern Objektivitäts- und Validitätsaspekte.
- 82 -
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
4.2.2
Gesamttestreliabilität
Für heterogene Testbatterien gibt LIENERT (1989, 378) zwei Methoden zur
Ermittlung einer Batteriereliabilität an,
-
die empirische Ermittlung
über Addition der Gesamtrohwerte aller Testaufgaben und Korrelation dieses Gesamtwertes mit entsprechendem Gesamtwert einer Parallelbatterie
bzw. Korrelation mit einer Wiederholung derselben Testbatterie
-
die rechnerische Ermittlung
über Miteinbeziehung der Testiteminterkorrelationen.
Für heterogen Testprofile können desweiteren sogenannte `Profilreliabilitäten'
berechnet werden, Grundlage hierfür ist u.a. eine hinreichende Reliabilität der
Einzeltests.
4.2.2.1
Batteriereliabilität
Stichprobenbezogen betragen die Korrelationen im Mittel r=.80, wobei die Koeffizienten mit zunehmendem Zeitintervall geringer werden (Ausnahme: `Standweitsprung'). Aufgabenbezogen betragen die Korrelationen zwischen r=.70 und
r=.92.
Tab. 22
Test Retest Korrelationen nach Testaufgabe und Zeitintervall
Zeitintervall
Testaufgabe
51
[3 Tage]
[8 Tage]
[6 Wochen]
ø
Pendellauf
.69
.75
.70
.71
Sit up
.81
.81
.70
.77
Standweitsprung
.86
.74
.85
.82
Liegestütz
.78
.86
.76
.80
12-Min-Lauf (Feld)
.92
.79
.75
.82
Durchschnitt51
.82
.79
.78
.80
Die Durchschnittbildung erfolgte nach vorheriger Transformation des Korrelationskoeffizienten in FISHERsche z-Werte (vgl. CLAUSS/EBNER 1989, 276)
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
- 83 -
Grundlage der Verfahren zur Berechnung der Batterie- und Profilreliabilität ist
die Korrelationmatrix der Testaufgaben im Test und Retest. In Tabelle 23 - 25
sind die Interkorrelationen der Testaufgaben des `Physical Fitneß Test' für Test
und Retest in den den drei Stichproben [δt: 3 Tage - 6 Wochen] dargestellt.
Tab. 23
Korrelationsmatrix Test - Retest, (δt 3 Tage, N=30)
Testaufgabe
1
2
3
4
5
1.
Pendellauf, 4 x 10m
.69
-.22
-.71
-.14
-.18
2.
Sit up, 60 sec
-.02
.81
-.12
.46
.30
3.
Standweitsprung
-.67
.02
.86
-.12
.33
4.
Liegestütz, 60 sec
.09
.61
-.19
.78
.13
5.
12-Minuten Lauf (Feld)
-.21
.42
.21
.24
.92
Die Reliabilitätskoeffizienten liegen zwischen r=.69 und r=.92 und betragen im
Mittel r=.81. Die Interkorrelationen der Testaufgaben sind erwartungsgemäß
wesentlich niedriger und betragen im Mittel r=.27 sowohl beim Erst- als auch
beim Retest nach 3 Tagen.
Tab. 24
Korrelationsmatrix Test - Retest, (δt 8 Tage, N=21)
Testaufgabe
1
2
3
4
5
1.
Pendellauf, 4 x 9m
.75
-.45
-.36
-.49
-.24
2.
Sit up, 40 sec
-.44
.81
.55
.26
.55
3.
Standweitsprung
-.47
.52
.74
.40
.50
4.
Liegestütz, 40 sec
-.50
.60
.52
.86
.49
5.
12-Minuten Lauf (Feld)
-.17
.40
.57
.34
.89
Die Reliabilitätskoeffizienten liegen zwischen r=.74 und r=.89 und betragen im
Mittel r=.81. Die Interkorrelationen der Testaufgaben betragen im Mittel r=.45
beim Ersttest und r=.43 beim Retest nach 8 Tagen.
- 84 -
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
Tab. 25
Korrelationsmatrix Test - Retest, (δt 6 Wochen, N=29)
Testaufgabe
1
2
3
4
5
1.
Pendellauf, 4 x 9m
.70
-.28
-.61
-.19
-.22
2.
Sit up, 40 sec
-.09
.70
.17
.04
.07
3.
Standweitsprung
-.27
.16
.85
.14
.43
4.
Liegestütz, 40 sec
-.02
.27
.25
.76
.41
5.
12-Minuten Lauf (Feld)
-.25
.42
.30
.39
.75
Die Reliabilitätskoeffizienten liegen zwischen r=.70 und r=.85 und betragen im
Mittel r=.75. Die Interkorrelationen der Testaufgaben betragen im Mittel r=.24
beim Ersttest und r=.26 beim Retest nach 6 Wochen.
Die Reliabilitäten der Unterteste liegen für die drei Stichproben im Durchschnitt
bei r=.79 und betragen stichprobenspezifisch r=.81 [δt: 3 / 8 Tage] bzw. r=.75
[δt: 6 Wochen]. Die Interkorrelationen sind aufgrund der Testheterogenität erwartungsgemäß niedriger und liegen im Mittel bei r=.32, stichprobenspezifisch
betragen sie r=.27 [δt: 3 Tage], r=.24 [δt: 8 Tage] bzw. r=.44 [δt: 6 Wochen].
Empirische Ermittlung der Batteriereliabilität
Empirisch wird die Reliabilität einer Testbatterie bestimmt, " ... indem man die
Rohwerte der Einzelteste zu einem Gesamtrohwert addiert und diesen Gesamtrohwert mit dem einer Paralleltestbatterie oder mit dem einer Wiederholung mit
derselben Testbatterie korreliert" (LIENERT 1989, 378).
Aufgrund der unterschiedlichen Meßdimensionen (sec, cm, Anzahl Wiederholungen, m) wurden die Rohwerte zuvor standardisiert in z - Werte.
z = ( xi - x ) / s
xi = Testrohwert
x = arithmetischer Mittelwert
s = Standardabweichung
Abb. 12
Formel zur Transformation in z - Werte
Voraussetzung zur Transformation in standardisierte Werte (hier z - Werte) ist
eine Normalverteilung der Testrohwerte. Die Testaufgaben wurden mit dem
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
- 85 -
Kolmogorov-Smirnov Anpassungstest auf Normalverteilung überprüft. Dieser
Test ist nach LIENERT (1973, 459 ff) für Stichproben bis zu N=100 sehr effizient.
Tabelle 26 zeigt die Ergebnisse des Anpassungstests auf Normalverteilung differenziert nach Testaufgabe und Stichprobe, sowohl für Test als auch für Retest. Angegeben sind die Werte der Prüfgröße (K-S Z) und die dazugehörige
Irrtumswahrscheinlichkeit (p).
Tab. 26
Ergebnisse im Kolmogorov-Smirnov Anpassungstest nach Testaufgabe
und Stichprobe für Test und Retest [δt: 3 Tage]
Test
Testaufgabe
K-S Z
Retest
p
K-S Z
p
Pendellauf, 4 x 10m
.84
.48
.82
.50
Sit up, 60 sec
.65
.79
.45
.99
Standweitsprung
.58
.88
.53
.94
Liegestütz, 60 sec
.76
.61
.69
.73
12-Minuten Lauf (Feld)
.85
.47
.86
.44
Sämtliche Testaufgaben im Test und Retest dieser Stichprobe sind normalverteilt.
Tab. 27
Ergebnisse im Kolmogorov-Smirnov Anpassungstest nach Testaufgabe
und Stichprobe für Test und Retest [δt: 8 Tage]
Test
Testaufgabe
K-S Z
Retest
p
K-S Z
p
Pendellauf, 4 x 9m
.71
.69
.69
.73
Sit up, 40 sec
.49
.97
.82
.52
Standweitsprung
.94
.34
.65
.79
Liegestütz, 40 sec
.48
.97
.57
.90
12-Minuten Lauf (Feld)
.49
.97
.59
.87
Sämtliche Testaufgaben im Test und Retest dieser Stichprobe sind normalverteilt.
- 86 -
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
Tab. 28
Ergebnisse im Kolmogorov-Smirnov Anpassungstest nach Testaufgabe
und Stichprobe für Test und Retest [δt: 6 Wochen]
Test
Testaufgabe
K-S Z
Retest
p
K-S Z
p
Pendellauf, 4 x 9m
.82
.51
.66
.51
Sit up, 40 sec
.68
.74
.69
.73
Standweitsprung
.65
.79
1.47
.03
Liegestütz, 40 sec
.57
.90
.65
.79
12-Minuten Lauf (Feld)
.70
.72
.95
.32
Bis auf den Retest `Standweitsprung' kann für alle Aufgaben/Testungen die Annahme der Normalverteilung bestätigt werden. Die Voraussetzung zur ZTransformation als Grundlage der Berechnung der Batteriereliabilität ist somit
gegeben.
Im Mittel ergaben sich Batteriereliabilitäten von r=.88, stichprobenspezifisch
betragen diese Koeffizienten r=.89 [δt: 3 Tage], r=.92 [δt: 8 Tage] bzw. r=.84 [δt:
6 Wochen].
Rechnerische Ermittlung der Batteriereliabilität
Die rechnerische Ermittlung für heterogene Testbatterien geschieht mittels Berücksichtigung der Itemkorrelationen nach:
bat rtt = 1 - (k-Σrtt)/(k+2(ΣrtT))
k = Anzahl der Testaufgaben
rtt = Reliabilitäten der Unterteste
rtT = Interkorrelationen der Unterteste
Abb. 13
Formel zur rechnerischen Ermittlung der Reliabilität von heterogenen Testbatterien
(LIENERT 1989, 380)
Die rechnerische Ermittlung ergab im Mittel Koeffizienten von r=.94, stichprobenspezifisch betragen diese r=.94 [δt: 3 Tage], r=.95 [δt: 8 Tage] und r=.92 [δt:
6 Wochen]. Als Mindesmaß für Batteriereliabilitäten nennt LIENERT (1989) Koeffizienten von r=.90, die (rechnerische und empirische) Ermittlung der Batteriereliabilität ergab im Mittel Koeffizienten von r=.91, die bezogen auf das Zeitinterall (δt: 3 Tage - 6 Wochen) zwischen r=.89 und r=.95 differieren.
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
4.2.2.2
- 87 -
Profilreliabilität
Für heterogene Testbatterien empfiehlt sich aufgrund möglicher Nivellierungen
im Merkmalsprofil bei einer Gesamtwertbeurteilung eine Profilanalyse. Für diese Testprofile lassen sich Profilreliabilitäten berechnen. Voraussetzung zur Anwendung der in Abbildung 14 dargestellten Formel ist eine hinreichende Einzeltestreliabilität, die für die Testaufgaben gegeben ist. Die Profilreliabilität berechnet sich aus:
prof rtt = (rtt - rtT) / (1 - rtT)
rtt = arithmetisches Mittel der Reliabilitätskoeffizienten aller Teste
rtT = arithmetisches Mittel der Interkorrelationen aller Teste
Abb. 14
Formel zur rechnerischen Ermittlung der Profilreliabilität (LIENERT 1989, 373)
Für Testprofile fordert LIENERT (1989, 373) Reliabilitätskoeffizienten von über
.50, die Ermittlung der entsprechenden Koeffizienten des PFT ergab mittlere
Werte von .68, die stichprobenspezifisch zwischen .62 und .74 liegen.
4.2.3
Aspekte der Reliabilität
4.2.3.1
Reliabilität und Standardfehler
Der Standardfehler ist nach dem Axiom der klassischen Testtheorie der Anteil
an der Standardabweichung eines Testes, der in der mangelnder Reliabilität
begründet ist. Der Standardfehler (se) ist definiert als:
se = sx √(1-rtt)
se = Standardfehler
sx = Standardabweichung von x
rtt = Reliabilitätskoeffizient
Abb. 15
Berechnung des Standardfehlers
- 88 -
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
Mit Hilfe des Standardfehlers lassen sich Vertrauenintervalle (CI) für den wahren Testwert (`true score') bestimmen.
CIx = x ± z * se
x = Testwert
z = 1.96 (p = 5%) oder z = 2.58 (p = 1%))
se = Standardfehler
Abb. 16
Formel zur Berechnung des Konfidenzintervalles
Problematisch ist hierbei allerdings die implizite Unterstellung der Unabhängigkeit des Standardfehlers vom Messwertniveau. "So gibt es Hinweise, daß der
Standardmeßfehler bei extremen Werten geringer ist als bei mittleren Werten"
(LEICHNER 1979, 49). Aussagen zu Standardfehler und Konfidenzintervall sind
nur global und nicht individuell zu interpretieren (WOTTAWA 1980, 92).
Die Tabellen 29 - 31 zeigen die Konfidenzintervale und Standardfehler für die
Stichproben differenziert nach Testaufgaben. Neben den Mittelwerten und
Standardabweichungen52 sind der Standardfehler (se) und das Konfidenzintervall (CI) dargestellt, das den Bereich beschreibt, in dem (bei entsprechender
Irrtumswahrscheinlichkeit) der wahre Meßwert der Testperson liegt.
Tab. 29
Konfidenzintervalle und Standardfehler53 [δt 3 Tage]
Testaufgabe
x
s
Pendellauf, 4 x 10m
9.25
.50
42.43
6.16
237.70
21.41
32.13
4.22
2903.50
234.73
Sit up, 60 sec
Standweitsprung
Liegestütz, 60 sec
12-Minuten Lauf (Feld)
52
53
se
CI (p=0.05)
8.01
± 15.70
66.39
± 130.13
des Ersttests
Aufgrund zum Teil unterschiedlicher Ausführungen sind die Konfidenzintervalle nicht für die Testaufgaben ‘Pendellauf’, ‘Situp’ und’Liegestütz’ dargestellt.
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
Tab. 30
Konfidenzintervalle und Standardfehler [δt 8 Tage]
Testaufgabe
Pendellauf, 4 x 9m
Sit up, 40 sec
Standweitsprung
Liegestütz, 40 sec
12-Minuten Lauf (Feld)
Tab. 31
- 89 -
s
se
9.67
.45
.22
± .41
31.52
5.77
2.51
± 4.92
230.71
16.68
8.50
± 16.66
x
CI (p=0.05)
19.71
3.39
1.27
± 2.49
2447.90
335.90
153.93
± 301.70
Konfidenzintervalle und Standardfehler [δt 6 Wochen]
Testaufgabe
Pendellauf, 4 x 9m
Sit up, 40 sec
Standweitsprung
Liegestütz, 40 sec
12-Minuten Lauf (Feld)
s
se
8.91
.38
.21
± .41
36.93
4.25
2.33
± 4.57
243.48
17.42
6.75
± 13.23
22.65
2.38
1.16
± 2.27
2504.31
103.09
51.54
± 101.02
x
CI (p=0.05)
Für normalverteilte Daten lassen sich Ergebnisse unterschiedlicher Dimensionen (cm, g, sec) standardisieren; z.B. in Z-Werte. Ein Z-Wert von 100 entspricht
dem Mittelwert, ein Z-Wert von 10 einer Standardabweichung. Somit lassen
sich die Ergebnisse und auch Standardfehler der Testaufgaben direkt miteinander vergleichen. Die Standardisierung von Roh- in Z-Werte geschieht nach:
Z = 100 + 10 * (( x - x ) / s))
s = Standardabweichung von x
x = Testrohwert
x = arithmetischer Mittelwert
Abb. 17
Formel zur Umrechnung von Roh- in Z-Werte
Nach Standardisierung in Z-Werte ergibt sich der Standardfehler aus:
se [Z] = 10 √(1-rtt)
se = Standardfehler
rtt = Reliabilitätskoeffizient
Abb. 18
Berechnung des Standardfehlers [in Z-Werten
- 90 -
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
Im Idealfall, - einer Reliabilität von "1.0" -, ist der Standardfehler "0". Derartige
Reliabilitätskoeffizienten sind allerdings unrealistisch. Als "ausgezeichnet" werden Koeffizienten von über .90 bezeichnet54, hierbei beträgt der Standardfehler
3.16 Z-Werte.
Für die Stichproben ergeben sich entsprechend der Formel aus Abbildung 18
folgende Standardfehler [in Z-Werten].
Tab. 32
Standardfehler in Z-Werten nach Testaufgabe und Stichprobe
Zeitintervall
Testaufgabe
[3 Tage]
[8 Tage]
[6 Wochen]
ø
Pendellauf
5.56
5.00
5.48
5.34
Sit up
4.36
4.36
5.48
4.73
Standweitsprung
3.74
5.10
3.87
4.23
Liegestütz
4.69
3.74
4.90
4.44
12-Minuten Lauf (Feld)
2.82
4.58
5.00
4.13
Durchschnitt
4.23
4.58
5.00
4.57
Stichprobenbezogen beträgt der Standardfehler weniger als 5 Z-Werte, entsprechend 1/2 Standardabweichung. Aufgrund der unterschiedlichen Testreliabilitäten und Standardabweichungen ergibt sich im Durchschnitt für die Stichprobe [δt: 6 Wochen] ein geringfügig höherer Standardfehler. Aufgabenbezogen
beträgt der Standardfehler im Mittel zwischen 4.32 (`Liegestütz') und 5.24 ZWerte (`Pendellauf').
Aufgrund dieser Ergebnisse bieten sich für die spätere Normierung und Klassenbildung Kategorien in 10er Schritten (± 5 Z-Werte) an.
54
vgl. u.a. BALLREICH (1970), FETZ/KORNEXL (1978), STÜBLER (1966), BARROW/McGEE (1989)
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
4.2.3.2
- 91 -
Reliabilität und 'kritische Rohwertdifferenz'
Aus Reliabilität und Standardabweichung einer Rohwertverteilung lassen sich
Konfidenzintervall und `kritische Rohwertdifferenz' bestimmen, mit deren Hilfe
sich inter-/intraindividuelle Unterschiede auf Signifikanz überprüfen lassen. Im
einzelnen lassen sich mittels `kritischer Differenzen' Aussagen machen zu:
-
interindividuellen Querschnittsvergleichen
intraindividuellen Profilvergleichen
interindividuellen Längsschnitttsvergleichen.
Interindividuelle Vergleiche lassen sich auf der Basis der Rohwerte durchführen, für intraindividuelle Profilvergleiche hingegen ist aufgrund der unterschiedlichen Meßdimensionen eine Standardisierung der Rohwerte notwendig.
Die Berechnung der `kritischen Differenzen' geschieht nach:
(x1 - x2)crit = z * s √ (2*(1-rtt))
s = Standardabweichung
z = 1.96 (p= 5 %) oder z = 2.58 (p = 1%))
rtt = Reliabilitätskoeffizient
Abb. 19
Berechnung der `kritischen Differenzen' nach BÖS (1987, 127)
Aus der Formel wird ersichtlich, daß mit steigender Reliabilität die `kritische Differenz' überproportional abnimmt. Abbildung 20 zeigt dies graphisch.
16
15
14
13
12
11
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
Abb. 20
70
72
74
76
78
80
82
84
86
88
90
92
94
96
98
Reliabilitätskoeffizient und `kritische Differenzen' zur Beurteilung von Leistungsunterschieden bei einer Testaufgabe
- 92 -
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
Die Tabellen 33 und 34 zeigen diese `kritischen Differenzen' für die Stichproben
sowohl in Roh55- als auch in transformierten Z-Werten.
Stichprobenbezogen betragen die Differenzen im Durchschnitt 12.7 [δt: 8 Tage]
bzw. 13.7 Z-Werte [δt: 6 Wochen], aufgabenbezogen liegen die Differenzen zwischen 11.9 (`Liegestütz') und 14.5 Z-Werten (`Pendellauf').
Tab. 33
`Kritische Differenzen' (in Rohwerten) nach Testaufgabe und Stichprobe
Zeitintervall
Testaufgabe
[3 Tage]
Pendellauf
Sit up
Standweitsprung
22.20
Liegestütz
12-Minuten Lauf (Feld)
Tab. 34
184.03
[8 Tage] [6 Wochen]
ø
.62
.58
.60
6.97
6.45
6.71
23.57
18.70
21.49
3.51
3.23
3.37
436.71
142.87
254.54
`Kritische Differenzen' (in Z-Werten) nach Testaufgabe und Stichprobe
Zeitintervall
Testaufgabe
[3 Tage]
[8 Tage] [6 Wochen]
ø
Pendellauf
15.43
13.86
15.18
14.82
Sit up
12.08
12.08
15.18
13.11
Standweitsprung
10.37
14.13
10.73
11.74
Liegestütz
13.00
10.37
13.58
12.31
7.84
13.00
13.86
11.57
11.74
12.68
13.70
12.71
12-Minuten Lauf (Feld)
Durchschnitt
Anhand dieser Differenzen lassen sich Aussagen zu interindividuellen Leistungsunterschieden einer Testaufgabe sowohl im Quer- als auch im Längsschnitt machen.
So haben beispielsweise zwei Testpersonen [δt: 8 Tage] dann eine signifikant
unterschiedliche Leistungsfähigkeit im `Pendellauf', wenn sie sich um mehr als
.62 Sekunden unterscheiden. Entsprechendes gilt zur Beurteilung von Leistungsveränderungen von Test zu Retest.
55
Aufgrund zum Teil unterschiedlicher Ausführungen sind die `kritischen Differenzen' nicht für die Testaufgaben `Pendellauf', `Sit up' und `Liegestütz' dargestellt.
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
- 93 -
Zur Beurteilung intraindividueller (Profil-) Unterschiede bedarf es der Transformation der Testrohwerte in Z-Werte. Ein Vergleich dieser Profilwerte kann nach
LIENERT (1989, 458ff) sowohl über die Konfidenzintervalle der Einzelteste als
auch über den Standardfehler und die `kritischen Differenzen' geschehen.
Konzept: Konfidenzintervall und Testprofil
Für die statistische Interpretation von Testprofilen über die Konfidenzintervalle
der Einzeltests wird gefordert, daß die Konfidenzintervalle der beteiligten Tests
sich nicht überschneiden. Aus den Reliabilitäten (und damit den Standardfehlern) der Einzeltests läßt sich der notwendige Unterschied berechnen.
Abb. 21
Die Bedeutsamkeit des Unterschiedes zweier (standardisierter) Testmeßpunkte,
beurteilt nach dem Konfidenzintervall (LIENERT 1989, 459)
Abbildung 22 zeigt die graphische Darstellung des Zusammenhanges zwischen
der Reliabilität zweier Tests und den daraus resultierenden Differenzen.
24
22
20
18
16
70
14
12
80
10
90
8
Abb. 22
65
70
75
80
85
90
95
Reliabilitätskoeffizienten und Konfidenzdifferenzen zur Beurteilung von
Leistungsunterschieden zwischen zwei Testaufgaben nach LIENERT (1989, 459)
- 94 -
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
So ergibt sich bei Reliabilitäten von .90 zweier Tests eine kritische Konfidenzdifferenz (ucrit) von über 12 Z-Werten.
Aus den Reliabilitäten der Einzelteste läßt sich ucrit wie folgt berechnen.
ucrit = z * s (√ (1 - rt1) + √ (1 - rt2))
s = Standardabweichung
z = 1.96 (p = 5 %) oder z = 2.58 (p = 1%))
rt1 = Reliabilitätskoeffizient 1. Testaufgabe
rt2 = Reliabilitätskoeffizient 2. Testaufgabe
Abb. 23
Berechnung der notwendigen Testaufgabendifferenzen für Profilanalysen auf der
Basis von Konfidenzintervallen nach LIENERT (1989, 459)
Für die Stichproben wurden die kritischen Differenzen gemäß dem Konzept der
Konfidenzintervalle berechnet. Aufgabenbezogen liegen diese Differenzen zwischen 9.2 und 21.5 Z-Werten, stichprobenbezogen differieren diese Werte aufgrund der unterschiedlichen Reliabilitäten um ca. 2 Z-Werte.
Abbildung 24 verdeutlicht die Unterschiede der beiden Konzepte zur Berechnung der `kritischen Differenzen'.
Konfidenzintervall und Standardmeßfehler
bei angenommener Korrelation (r=.80)
22
20
Kon
fide
nzin
18
terv
all
16
14
Stand
ardm
12
10
8
Abb. 24
65
70
75
eßfeh
ler
80
85
90
95
r
tt
Vergleich der Konzepte zur Berechnung der `kritischen Differenzen'
Wesentlich genauer und ökonomischer geschieht nach LIENERT (1989, 460)
die Interpretation von Profildifferenzen nach dem `Konzept des Standardfehlers
von Profildifferenzen'. Daher sollen die Ergebnisse der auf der Basis des Konfidenzintervall-Konzeptes durchgeführten Analysen auch nicht weiter betrachtet
werden.
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
- 95 -
Konzept: Standardfehler und `kritische Differenz`
Die Berechnung dieser `kritischen Differenzen' geschieht nach folgender Formel:
dcrit = z * s √ (2-(rt1 + rt2))
s = Standardabweichung
z = 1.96 (p= 5 %) oder z = 2.58 (p = 1%))
rt1 = Reliabilitätskoeffizient 1. Testaufgabe
rt2 = Reliabilitätskoeffizient 2. Testaufgabe
Abb. 25
Berechnung der `kritischen Differenzen' für Profilvergleiche
nach LIENERT (1989, 460)
Abbildung 26 zeigt die graphische Darstellung dieses Zusammenhanges zwischen unterschiedlichen Reliabilitäten zweier Tests und den daraus resultierenden `kritischen Differenzen'.
r
95
95
90
85
80
75
tt
70
B
65
90
85
80
r
tt
B
75
70
65
6,2
7,6
8,7
9,8
10,7
11,6
d crit
Abb. 26
12,4
13,1
13,8
14,2
15,2
15,8
(Z)
Reliabilitätskoeffizienten und `kritische Differenzen' zur Beurteilung von
Leistungsunterschieden zwischen zwei Testaufgaben (p= .95)
So ergibt sich beispielsweise bei Reliabilitäten von r=.75 (rttA) und r=.95 (rttB)
eine `kritische Differenz' von 10.756 Z-Werten. Die Ergebnisse aus diesen zwei
56
Nach dem o.a. Konzept des Konfidenzintervalls würden sich kritische Differenzen von ucrit=14.2 ergeben.
- 96 -
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
Tests wären also erst dann signifikant unterschiedlich, wenn sie sich um 11 ZWerte unterschieden.
Besonders übersichtlich geschieht die Darstellung der Profildifferenzen in einer
Matrix. Für die drei Stichproben sind diese Differenzenmatrixen in den Tabellen
35 - 37 dargestellt, eine zusammenfassende Matrix (der drei Teilstichproben)
zeigt Tabelle 38. Zur Berechnung der jeweiligen kritischen Differenzen des Gesamttestes wurden die ermittelten (rechnerischen und empirischen) Batteriereliabilitäten gemittelt.
Tab. 35
Differenzenmatrix für Profilvergleiche, [δt 3 Tage, N=30]
Testaufgabe
1.
Pendellauf, 4 x 10m
2.
Sit up, 60 sec
3.
Standweitsprung
4.
Liegestütz, 60 sec
5.
12-Min-Lauf (Feld)
6.
Gesamttest
Tab. 36
1
2
3
4
15.4
5
6
13.8
13.1
14.3
12.2
12.2
12.1
11.2
12.5
10.2
10.2
10.4
11.8
9.2
9.2
13.0
10.7
10.7
7.8
10.0
7.8
Differenzenmatrix für Profilvergleiche, [δt 8 Tage, N=21]
Testaufgabe
1.
Pendellauf, 4 x 9m
2.
Sit up, 40 sec
3.
Standweitsprung
4.
Liegestütz, 40 sec
5.
12-Min-Lauf (Feld)
6.
Gesamttest
1
2
3
4
13.8
5
6
13.0
14.0
12.2
13.3
10.7
12.1
13.1
11.2
12.4
9.6
14.1
12.4
13.4
10.9
10.4
11.6
8.5
13.0
10.0
6.8
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
Tab. 37
Differenzenmatrix für Profilvergleiche, [δt 6 Wochen, N=29]
Testaufgabe
1.
Pendellauf, 4 x 9m
2.
Sit up, 40 sec
3.
Standweitsprung
4.
Liegestütz, 40 sec
5.
12-Min-Lauf (Feld)
6.
Gesamttest
Tab. 38
- 97 -
1
2
3
4
5
6
15.2
15.2
13.1
14.4
14.5
12.1
12.2
13.1
14.4
14.5
12.1
10.8
12.2
12.4
9.4
13.6
13.8
11.1
13.9
11.2
9.6
Differenzenmatrix für Profilvergleiche aller Stichproben im Durchschnitt
Testaufgabe
1.
Pendellauf
2.
Sit up
3.
Standweitsprung
4.
Liegestütz
5.
12-Min-Lauf (Feld)
6.
Gesamttest
1
2
3
4
5
6
15.4
14.1
13.4
13.7
13.4
12.1
13.3
12.5
12.8
12.5
11.1
11.8
12.1
11.8
10.2
12.4
12.1
10.5
11.8
10.2
8.3
Eine Testperson hat im `Pendellauf' eine bessere Leistungsfähigkeit als im `12Minuten Lauf', wenn das Testergebnis im Pendellauf um 14 (13.4) Z-Werte höher ist als im `12-Minuten Lauf'. Aufgrund der höheren Batteriereliabilitäten57
ergeben sich für Gesamttestvergleiche (Test - Retest) wesentlich niedrigere
Differenzwerte.
Im Mittel betragen die Differenzen der Itemreliabilitäten (Test - Retest) 12.5 ZWerte, wobei diese Werte mit zunehmendem Zeitintervall aufgrund der abnehmenden Reliabilitäten (Durchschnitt der Testreliabilitäten) steigen (11.7 - 12.7 13.1). Die Differenzen der Unterteste liegen geringfügig höher (11.9 - 12.6 13.8) und betragen im Mittel 12.8 Z-Werte.
57
vgl. S. 79ff.
- 98 -
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
`Globale kritische Differenz'
Die Beurteilung von Profildifferenzen geschieht wesentlich einfacher über eine
`globale kritische Differenz', die für alle Aufgaben Gültigkeit besitzt. Notwendige
Voraussetzung zur Berechnung dieser `globalen kritischen Differenz' ist, daß
die Reliabilitätskoeffizienten der Einzeltests keine signifikanten Unterschiede
aufweisen.
Eine Überprüfung der Reliabilitätskoeffizienten auf Homogenität geschieht nach
LIENERT (1989, 460) mittels des Chi2-Tests, hierfür bedarf es der vorherigen zTransformation der Reliabilitäten. Diese Transformation geschah mittels der
FISHER'schen z-Tabellen (LIENERT 1989, 569).
Für die Stichproben wurden Werte von 7.94 [δt: 3 Tage], 1.11 [δt: 8 Tage] bzw.
2.86 [δt: 6 Wochen] ermittelt. Sämtliche Prüfwerte liegen unter der entsprechenden Chi2-Testgröße 9.48858 (p=0.05, df=4).
Die H0-Hypothese, - Homogenität der Reliabilitätskoeffizienten - , kann somit
beibehalten werden.
Aufgrund der nachgewiesenen Homogenität der (Einzel-) Reliabilitäten läßt sich
die `globale kritische Differenz' berechnen als:
dcrit = z * sx √ (2 (1 - rtt))
rtt = arithmetisches Mittel der Reliabilitätskoeffizienten aller Teste
sx = Standardabweichung von x
z = 1.96 (p = 5%) oder z = 2.58 (p = 1%))
Abb. 27
Formel zur Ermittlung der `globalen kritischen Differenz' nach LIENERT (1989,
461)
Für die Stichproben ergeben sich im Mittel `globale kritische Differenzen' von
12.4 Z-Werten, stichprobenspezifisch betragen die Differenzen 11.8 [δt: 3 Tage], 12.7 [δt: 8 Tage] bzw. 13.0 [δt: 6 Wochen] Z-Werte.
58
vgl. Tafel 5 in LIENERT (1989, 566)
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
4.2.3.3
- 99 -
Reliabilität und Testgruppenhomogenität
Korrelation und damit auch Reliabilitäten stehen im engen Zusammenhang mit
der Merkmalsstreuung (Varianz) in den Stichproben.
Aufgrund der (mathematischen) Definition der Reliabilität als Quotient aus `truescore'-Varianz (s2t) und Testvarianz (s2x) liegt der Reliabilitätskoeffizient zwischen "0" und "1". Ein Wert von "1" ergibt sich bei einem identischen Wert beider Varianzen, ein Wert von "0" hingegen bei identischen Werten von Test- und
Fehlervarianz.
Mit zunehmender Fehlervarianz sinkt, mit abnehmender Fehlervarianz steigt die
Reliabilität.
In homogenen Testgruppen sind zwangsläufig die Varianzen und damit die Reliabilitätskoeffizienten niedriger. Im Extremfall, einer völlig homogenen Testgruppe59, basiert die Varianz lediglich auf Fehlervarianz, damit wird der Reliabilitätskoeffizient "0". Hier stößt das Reliabilitätskonzept der klassischen Testtheorie auf (meßmethodisch) bedingte, inhaltlich unplausible Grenzen.
Durch Aggregierung in sich homogener, aber untereinander heterogener Subgruppen kann es zu einer Überschätzung der Reliabilität kommen. Als ein Beispiel sei auf MOLL 1981 (in BÖS 1987, 129) hingewiesen, der bei der Diagnose
der Maximalkraft von Bundesligaschwimmern eine Reliabilität von r=.94 in der
Gesamtstichprobe sowie Reliabilitäten von r=.89 (Männer) und r=.74 (Frauen)
in den homogeneren Teilstichproben ermittelte.
Für Reliabilitätsanalysen ist daher eine exakte Beschreibung der (möglichst)
homogenen Stichprobe unerläßlich.
Im folgenden sollen aus dem vorliegenden Datenbestand einige Beispiele angeführt werden, die den Zusammenhang zwischen Stichprobenhomogenität und
Höhe des Reliabilitätskoeffizienten belegen.
Testgruppenhomogenität und Item- / Gesamttestreliabilität
Für Testaufgaben, bei denen mehrere Versuche zu absolvieren sind, wurden
Reliabilitäten `von Versuch zu Versuch' ermittelt. Abbildung 28 zeigt die Korrelation zwischen 1./2. Versuch beim `Standweitsprung', sowohl für die Gesamt-
59
alle Testpersonen verfügen über den gleichen `wahren Wert'
- 100 -
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
gruppen (nach Altersklassen) als auch für die nach dem `Percentil-50' geteilten
Subgruppen.
Standweitsprung (1. - 2. Versuch)
r
Männer und Frauen (>< P50)
tt
1
0,9
0,8
0,7
0,6
0,5
0,4
18-24
25-29
30-34
gesamt
Abb. 28
35-39
> P50
Frauen (18-24)
< P50
Reliabilität `Versuch zu Versuch'
Testaufgabe, Standweitsprung (1./2. Versuch) [N>1.000]
Alters-/geschlechtsunabhängig zeigen sich die erwarteten Effekte der verminderten Reliabilität in homogenen Subgruppen. Vergleichbare Ergebnisse zeigen
die Analysen anderer Testaufgaben/anderer Stichproben.
Abbildung 29 zeigt die Batteriereliabilitäten für die drei Test - Retest Stichproben und die jeweiligen `Percentil-50' Subgruppen.
Gesamtwert (Z)
bat
r
(>< P50)
tt
1
0,8
0,6
0,4
0,2
0
(3 Tage)
(8 Tage)
gesamt
Abb. 29
Batteriereliabilität in Subgruppen
> P50
(6 Wochen)
< P50
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
- 101 -
In allen Stichproben sinken die Reliabilitäten in den jeweiligen PercentilSubgruppen aufgrund steigender Testgruppenhomogenität.
- 102 -
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
Zusammenfassende Betrachtung der Reliabilitätsanalysen
An einer Stichprobe von 1.100 Männer (18 - 49 Jahre) und 82 Frauen (18 - 24
Jahre) wurden Reliabilitätsanalysen durchgeführt. Basis dieser Analysen sind
unterschiedliche Verfahren.
Zur Kontrolle intraindividueller Variabilitäten und der Überprüfung der Testaufgaben / des Gesamttest im Hinblick auf auf die Merkmale Bedingungs- und
Merkmalskonstanz (ROTH 1983, 119) wurden Test - Retests mit unterschiedlichen Zeitintervallen durchgeführt. Die ermittelten Koeffizienten genügen hierbei
voll den Anforderunegn, die an sportmotorische Tests gestellt werden.
Die Ergebnisse der Split -Half - Analysen ausgewählter Testaufgaben legen den
Schluß nahe, daß derartige Verfahren für sportmotorische Elementartests keine
geeigneten Verfahren sind.
Aufgrund der Berechnungen zum Konfidenzintervall und den `kritischen Rohwertdifferenzen' leiten sich Kategorien intra-/interindividueller Beurteilung ab.
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
4.3
- 103 -
Validität
Entsprechend der Reliabilität und Objektivität lassen sich mehrere Aspekte der
Validität unterscheiden, deren Überprüfung auf unterschiedlichen Wegen geschieht. Grundsätzlich lassen sich folgende Aspekte der Validität voneinander
unterscheiden:
-
inhaltlich - logische Validität
als unmittelbar einsichtige Beziehung zwischen Testverhalten und dem
zu erfassenden Merkmal
-
Konstruktvalidität
als Übereinstimmung zwischen Testverhalten und dem theoretischen
Konstrukt
-
kriterienbezogene Validität
als Beziehung zwischen Testverhalten und einem Außenkriterium, welches als valide erachtet wird
Während sich die Hauptgütekriterien Reliabilität und Objektivität eher auf unterschiedliche Außenbedingungen beziehen und durch technisch - organisatorische Maßnahmen zu optimieren sind, bezieht sich die Validität auf inhaltlich theoretische Aspekte (BÖS 1987, 133).
Die Überprüfung der inhaltlich - logischen Validität erfolgt zumeist über Expertenratings und bezieht sich auf die Plausibilität und Anwendbarkeit der Testitems.
Gängige Methoden der Konstruktvalidierung sind Faktorenanalysen zur Aufhellung der Dimensionalität.
Die Überprüfung der kriterienbezogenen Validität erfolgt über Korrelationsund Varianzanalysen und ist unter anwendungsorientierten Gesichtspunkten
das wichtigste Maß für die Beurteilung eines Tests (BÖS 1987, 145).
- 104 -
4.3.1
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
Inhaltlich - logische Validität
Die inhaltlich - logische Validität wird häufig auch als "triviale Validität" (LIENERT 1989, 260) bezeichnet, da unterstellt wird, daß die Übereinstimmung
zwischen Test und Merkmal offenkundig ist.
Aufgrund methodischer Vorgehensweisen zur Überprüfung derselben wird die
inhaltlich - logische Validität häufig auch als Expertenvalidität bezeichnet. Auf
die Probleme von Expertenratings weist MEINIG (1975) hin. So ermittelte er in
eigenen Untersuchungen nicht immer übereinstimmende Ergebnisse zwischen
Expertenurteil und anderen Validitätsaspekten (z.B. Dimensionsanalysen). Zu
sehr guten Übereinstimmungen kommen hingegen BÖS/MECHLING (1982) bei
Expertenratings zu sportmotorischen Tests.
Eine ausführliche Diskussion zur Begrifflichkeit und Methodik inhaltlicher Validität liefert BÖS (1987, 135ff), daher sei hier lediglich darauf verwiesen.
An einer Stichprobe von 51 Testleitern wurde eine Studie zur inhaltlich - logischen Validität durchgeführt. In einem Fragebogen (vgl. V. Anhang, S. XXIV)
wurden die Experten gebeten, die Testaufgaben im Hinblick auf Anwendbarkeit
und Aussagekraft zu beurteilen. Zur besseren Interpretation wurde in Anlehnung an Schulnoten eine 5-stufige Ratingskala vorgegeben. Tabelle 40 zeigt die
Ergebnisse dieser Studie differenziert nach Testaufgabe und Fragestellung.
Tab. 39
Expertenrating zur Beurteilung des Physical Fitneß Test60
Testaufgabe
Anwendbarkeit
Aussagekraft
x
s
N
x
s
N
Pendellauf, 4x10m
2.1
0.7
48
2.4
0.9
49
Sit up, 60sec
1.8
0.6
49
1.9
0.9
51
Standweitsprung
1.9
0.6
49
2.4
0.8
51
Liegestütz, 60sec
2.2
0.9
49
2.1
0.9
51
12-min-Lauf (Feld)
2.1
1.2
49
2.0
1.0
51
12-min-Lauf (Halle)
3.6
1.1
29
3.4
1.2
30
Durchschnitt61
2.0
60
2.2
Bei den Testaufgaben ‘Pendenllauf’, ‘Situp’ und ‘Liegestütz’ handelt es sich um modifizierte Vorformen;
‘Pendenllauf’ 4x10m (vs 4x9m), ‘Situp’ (Dauer) und ‘Liegestütz’ 60sec (vs. 40sec)
61
ohne 12-Min-Lauf (Halle)
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
- 105 -
Die Testaufgaben werden im Hinblick auf Anwendbarkeit und Aussagekraft von
den Experten durchweg positiv bewertet.
Eine Ausnahme bildet die Beurteilung der Hallenvariante des 12-Minuten Laufes. Hier wird der enge Kurvenradius als einschränkend für die Anwendbarkeit
und Aussagekraft angesehen. In eigenen Untersuchungen konnte festgestellt
werden, daß bei vergleichbaren Stichproben ferner die Testleistung in der Halle
um ca. 200m unter der im Freien erreichten Laufleistung liegt.
Aufgabenbezogen betragen die Beurteilungen zwischen 1.9 und 2.2 (Anwendbarkeit) bzw. 1.9 und 2.4 (Aussagekraft).
Am besten bewertet wird die Testaufgabe `Sit up'. Fast 90% der Experten beurteilen die `Sit up' hinsichtlich Anwendbarkeit und Aussagekraft als "sehr gut /
gut". Dies überrascht, da die 'Sit up' in verschiedenen Publikationen kritisiert
wurden. Aufgrund neuer Forschungsergebnisse kann diese Kritik allerdings
entkräftet werden.
Zur übersichtlicheren Darstellung wurden die Kategorien 1 (sehr gut geeignet)
und 2 (gut geeignet) zusammengefaßt. Tabelle 40 zeigt diese aggregierten Ergebnisse nach Testaufgabe und Fragestellung.
Tab. 40
Expertenrating zur Beurteilung des Physical Fitneß Test62,
hier: Zusammenfassend sehr gut geeignet / gut geeignet
Testaufgabe
Anwendbarkeit
Aussagekraft
%
N
%
N
Pendellauf, 4x10m
77.1
37
63.3
31
Sit up, 60sec
87.8
43
82.4
42
Standweitsprung
87.8
43
59.6
29
Liegestütz, 60sec
69.4
34
70.6
36
12-min-Lauf (Feld)
67.3
33
68.6
31
Durchschnitt
77.8
68.9
Im Durchschnitt beurteilten 78% der Befragten die Testaufgaben hinsichtlich
deren Anwendbarkeit, 69% hinsichtlich der Aussagekraft für gut/sehr gut.
62
Bei den Testaufgaben ‘Pendenllauf’, ‘Situp’ und ‘Liegestütz’ handelt es sich um modifizierte Vorformen;
‘Pendenllauf’ 4x10m (vs 4x9m), ‘Situp’ (Dauer) und ‘Liegestütz’ 60sec (vs. 40sec).
- 106 -
4.3.2
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
Konstruktvalidität
Im Unterschied zur kriterienbezogenen Validität, die sich eher mit pragmatischen Gesichtspunkten beschäftigt, ist die Konstruktvalidität mit der Aufhellung
nicht beobachtbarer Merkmale mehr theoretisch orientiert. So definiert FISCHER Konstruktvalidität als "... Korrelation zwischen dem Test und einer latenten Dimension" (1974, 77).
Als gängige Methode zur Aufdeckung dieser latenten Dimensionen gilt die Faktorenanalyse, deren methodischer Einsatz historisch in der Intelligenz- und Persönlichkeitsforschung liegt. Aber auch in der Sportwissenschaft haben faktorenanalytische Ansätze Tradition. Eine Zusammenstellung sportwissenschaftlicher Arbeiten hierzu sowie eine kritische Auseinandersetzung mit Sinn und
Zweck der Faktorenanalyse liefert BÖS (1987, 141ff).
Zusammenfassend stellt er fest, daß die Faktorenanalyse nicht für die Theorienbildung, sondern vielmehr für die Überprüfung theoretischer Vorannahmen
Einsatz finden sollte.
Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wurden faktorenanalytische Studien zur Testdimensionalität des `Physical Fitneß Test' gemacht. Die Stichprobe
setzte sich aus 929 männlichen Testpersonen im Alter von 18 - 39 Jahren zusammen.
Im einzelnen wurden folgende Fragestellungen bearbeitet:
-
Ist der `Physical Fitneß Test' ein Fitneßtest zur Überprüfung der
`allgemeinen motorischen Leistungsfähigkeit'?
-
Sind die Testaufgaben weitestgehend unabhängig voneinander und
charakterisieren den `Physical Fitneß Test` im weiteren als heterogene Testbatterie?
-
Ist die Fähigkeitsstruktur / Dimensionalität des `Physical Fitneß
Test' unabhängig von Alter und Geschlecht?
Grundlage der Faktorenanalyse ist die Korrelationsmatrix der Testaufgaben.
Hierbei wird erwartet, daß es zu geringen Korrelationen zwischen den Testaufgaben kommt, da diese unterschiedliche Fähigkeiten repräsentieren. Aufgrund
einer nicht vollständigen Unabhängigkeit der Fähigkeiten wird im Sinne einer
konvergenten und diskriminanten Validität (ROTH 1983, 128) weiter erwartet,
daß die Korrelation zwischen konstruktnahen Testaufgaben höher ist als die
zwischen konstruktfernen.
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
- 107 -
Bei der Testerprobung wurde der `12-Minuten Lauf' sowohl in der Hallen- als
auch in der Feldvariante durchgeführt. Für die nachfolgenden faktorenanalytischen Untersuchungen wurden nur diejenigen Testpersonen berücksichtigt, die
den `12-Minuten Lauf' auf der Laufbahn (Feldvariante) absolvierten.
Tabelle 41 zeigt die Korrelationsmatrix für die Gesamtstichprobe. Dargestellt
sind die Itemkorrelationen (unterhalb der Diagonale) und die dazugehörigen
Signifikanzniveaus (oberhalb der Diagonale).
Tab. 41
Korrelationsmatrix der Testaufgaben des `Physical Fitneß Test' (N=929)
Testaufgabe
1
2
3
4
5
.00
.00
.00
.00
.00
.00
.00
.00
.00
1.
Pendellauf, 4 x 9m
2.
Sit up, 40 sec
-.41
3.
Standweitsprung
-.47
.42
4.
Liegestütz, 40 sec
-.36
.47
.25
5.
12-Minuten Lauf (Feld)
-.35
.43
.29
.00
.42
Die Korrelationsmatrix weist sämtlich hochsignifikante, aber keine numerisch
bedeutsamen Zusammenhänge auf. Die Itemkorrelationen betragen zwischen
r=.27 und r=.48 und liegen im Mittel bei r=.39. Aufgrund des hohen Stichprobenumfanges werden diese geringen Zusammenhänge aber statistisch signifikant.
Entsprechend der Annahmen der konvergenten und diskriminanten Validität
sind die Korrelationen zwischen konstruktnahen Testaufgaben höher als die
zwischen konstruktfernen. So liegen beispielsweise die Korrelationen zwischen
den beiden Kraftausdaueritems (`Sit up', `Liegestütz') bei r=.48, während die
Korrelationen mit diesen Items im Durchschnitt bei r=.38 liegen.
Aufgrund der niedrigen Interkorrelation der Testaufgaben ist die Grundvoraussetzung zur Durchführung von Faktorenanalysen gegeben.
Für die Extraktion und Interpretation der Faktoren gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen, eine ausgewählte Auflistung der Kriterien zur Bestimmung der
Faktorenzahl liefern BACKHAUS et al. (1989, 100).
- 108 -
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
Danach kann die Anzahl zu extrahierender Faktoren durch folgende Kriterien
bestimmt werden:
-
95% Varianzaufklärung
-
`Kaiser-Kriterium'
`Scree-Test'
Extraktion aller (nach der Rotation) interpretierbaren Faktoren
Extraktion einer vorgegebenen (theoretisch begründbaren) Faktorenzahl.
Aufgrund der theoretischen Vorüberlegungen soll der `Physical Fitneß Test' eine heterogene Testbatterie zur Diagnose der allgemeinen motorischen Leistungsfähigkeit sein. Inhaltlich bedeutet dies, daß der Test (in seiner Gesamtheit)
eine Aussage über die allgemeine motorische Leistungsfähigkeit macht und die
Testaufgaben (für sich) relativ unabhängig voneinander sind, d.h. die implizierten Fähigkeitsbereiche gut widerspiegeln.
Für die faktorenanalytische Auswertung werden somit Ergebnisse erwartet, die
auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen. So wird bezüglich der Eigenwertverläufe eine Generalfaktorstruktur erwartet, welche nach dem `KaiserKriterium' eine einfaktorielle Extraktion nahelegen würde. Aufgrund der implizierten Eigenständigkeit der Testitems ist jedoch ferner zu erwarten, daß die
rotierte Faktorenmatrix diese Heterogenität eindeutig widerspiegelt.
Tabelle 42 zeigt Eigenwerte und entsprechende Varianzaufklärungen.
Tab. 42
Eigenwerte und aufgeklärte Varianzen des `Physical Fitneß Test'
Faktor
Eigenwert
erklärte
Varianz
kumulierte
Varianz
1
2.55
51.1 %
51.1 %
2
.83
16.6 %
67.7 %
3
.59
11.9 %
79.6 %
4
.55
11.1 %
90.7 %
5
.46
9.3 %
100.0 %
Der Verlauf der Eigenwerte zeigt eine eindeutige Generalfaktorstruktur und bestätigt somit die Annahme eines überlagernden Faktors der `allgemeinen motorischen Leistungsfähigkeit'. Insgesamt 51.1 % der Gesamtvarianz lassen sich
durch diesen Faktor erklären, die verbleibenden 48.9 % entfallen auf spezifische Fähigkeitsmerkmale und ungeklärte Fehlervarianz.
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
- 109 -
Die Faktoren 2 - 5 weisen Eigenwerte zwischen .83 und .46 auf und erklären
zwischen 16.6% und 9.3% der Varianz. Aufgrund der möglichen Kriterien
`Scree-Test', 95%ige Varianzaufklärung und der theoretischen Vorannahmen
einer Testheterogenität wurde eine Extraktion aller Faktoren durchgeführt. Als
faktorenanalytische Methode wurde eine Hauptkomponentenanalyse mit anschließender Varimax-Faktorenrotation gewählt. Diese Rotationsform verstärkt
starke Ladungen und schwächt niedrige Ladungen.
Tabelle 43 zeigt die Faktorenmatrix als Ergebnis der Varimax-Rotation (6 Iterationen).
Tab. 43
Faktorenmatrix des `Physical Fitneß Test'
Testaufgabe
1
2
3
4
5
-.22
-.15
-.15
.94
-.16
1.
Pendellauf, 4 x 9m
2.
Sit up, 40 sec
.18
.19
.22
-.17
.92
3.
Standweitsprung
.95
.11
.08
-.21
.17
4.
Liegestütz, 40 sec
.09
.18
.94
-.15
.20
5.
12-Minuten Lauf (Feld)
.11
.95
.18
-.14
.17
Die Faktorenmatrix bestätigt die Eigenständigkeit der Testitems. Jedes Item
weist jeweils auf einem Faktor hohe Ladungen von über r=.90 auf, die weiteren
Ladungen liegen im Durchschnitt bei r=.16, substantielle Nebenladungen sind
nicht zu beobachten.
Die Ergebnisse der Faktorenanalyse, Generalfaktorstruktur bei ausgewiesener
Heterogenität der Testitems, legt nahe, daß es nach Art des Testergebnisses
unterschiedliche "Typen" von Testpersonen gibt.
Zum einen Personen, die sich durch eine "allgemeine motorische Leistungsfähigkeit" ("Generalfaktortypen") auszeichnen und bei allen Testaufgaben hohe /
niedrige Leistungen erbringen; zum anderen Personen, die eine Heterogenität
im Testprofil aufweisen ("Heterogenitätstypen") und sowohl hohe als auch niedrige Leistungen in unterschiedlichen Testaufgaben erbringen.
- 110 -
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
Aufgrund des überlagernden Faktors der "allgemeinen motorischen Leistungsfähigkeit" wird erwartet, daß diese Ausprägung ("Generalfaktortypen") auch am
häufigsten auftritt. Zur Überprüfung dieser Frage wurde eine (dichotome)
Auspartialisierung der Testpersonen nach der erreichten Leistung vorgenommen. Kriterium war bei jeder Testaufgabe der Percentilwert-50, danach ergeben
sich für die 5 Testaufgaben insgesamt 32 (25) Kombinationsmöglichkeiten.
In die Analyse einbezogen wurden 1079 männliche Testpersonen im Alter von
18 - 39 Jahren, für die bei allen Testaufgaben Daten vorlagen63. Eine Häufigkeitsauszählung ergab, daß sämtliche 32 möglichen Kategorien auch besetzt
sind. Die Verteilungen auf die Klassen betragen zwischen 21.4% (N=231) und
1.0% (N=11). Im Sinne der o.a. "Typologisierung" (Generalfaktor- vs. Heterogenitätstypen) wurde im weiteren eine Aggregierung dieser 32 Klassen vorgenommen. Danach können 6 Gruppen unterschieden werden:
-
2 Gruppen (A/B)
deren Personen in allen Aufgaben über (A) bzw. unter (B) dem Percentilwert-50 liegen [Generalfaktortypen]
-
2 Gruppen (C/D)
deren Personen bei einer Testaufgabe von der Generaltypologie abweichen (1*>P50 und 4*<P50 [C] bzw. 1*<P50 und 4*>P50 [D])
-
2 Gruppen (E/F)
deren Personen bei zwei Testaufgaben von der Generaltypologie abweichen (2*>P50 und 3*<P50 [E] bzw. 2*<P50 und 3*>P50 [F])
Tabelle 44 zeigt die Verteilung der 1079 Testpersonen auf diese 6 Klassen.
Tab. 44
Verteilung der Testpersonen nach Leistungstypologie
Gruppe
Anzahl
A
B
C
D
E
F
231
94
137
221
175
221
21.4
8.7
12.7
20.5
16.2
20.5
1079
100.0
Summe
63
Prozent
Aus Gründen der Vergleichbarkeit wurde die Testergebnisse altersklassenbezogen Z-transformiert.
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
- 111 -
Im weiteren wurde überprüft, wie stabil die Faktorenstruktur und somit die Testdimensionalität des `Physical Fitneß Test` hinsichtlich stichprobenspezifischer
Effekte ist. Hierzu wurde eine Auspartialisierung hinsichtlich des Alters der
Testpersonen vorgenommen. Die Aufteilung der Altersklassen erfolgte entsprechend der Normierungstabellen. Einbezogen wurde desweiteren eine Stichprobe von 65 Frauen im Alter von 18 - 24 Jahren.
Tabelle 45 zeigt für die vier männlichen Altersgruppen (und vergleichend für die
Gesamtstichprobe) und für die Subgruppe der Frauen die statistischen Kennziffern der Faktorenanalyse;
-
Eigenwerte des ersten Faktors64
durch den ersten Faktor aufgeklärte Varianzanteile
durchschnittliche Korrelationen der Testitems (der Korrelationsmatrix)
Anzahl der Testpersonen
durchschnittliche Faktorenladung der Testitems (der rotierten Faktorenmatrix)
-
durchschnittliche Nebenladung der Testitems (der rotierten Faktorenmatrix)
Tab. 45
Statistische Kennziffern der Faktorenanalyse im Vergleich
Altersklasse
Faktor 1
Eigenwert Varianz
ø Ladungen
Haupt- Neben-
N
ø rtt
Männer
18 - 24 Jahre
2.54
51.0 %
.94
.16
623
.38
25 - 29 Jahre
3.04
60.9 %
.89
.21
41
.50
30 - 34 Jahre
2.44
48.8 %
.95
.15
152
.36
35 - 39 Jahre
2.12
42.5 %
.96
.14
113
.27
Gesamt
2.55
51.1 %
.94
.16
929
.39
3.11
62.2 %
.87
.25
65
.52
Frauen
18 - 24 Jahre
Altersspezifisch liegen die Eigenwerte zwischen 2.1 und 3.1 und erklären damit
42% - 62% der Varianz. Die Annahme eines Generalfaktors `allgemeine motorische Leistungsfähigkeit' wird auch in den auspartialisierten Subgruppen bestätigt. Die durchschnittlichen Faktorladungen von r=.89 - r=.96 bei entsprechenden Nebenladungen von r=.14 - r=.25 bestätigen ferner die Eigenständigkeit der
Testaufgaben und somit die Heterogenität der Testbatterie.
64
Da in jeder Subgruppe nur der erste Faktor Eigenwerte von über "1" aufweist, werden an dieser Stelle
lediglich diese Eigenwerte dargestellt.
- 112 -
4.4
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
Aufgabenschwierigkeit und Trennschärfe
Die Trennschärfe gibt Auskunft darüber, inwieweit interindividuelle Unterschiede
in den Testleistungen festzustellen sind. Während zwischen Objektivität und
Reliabilität eine annähernd lineare Beziehung besteht, ist die Beziehung zwischen Aufgabenschwierigkeit und Trennschärfe U-förmig. So ergibt eine zu hohe oder zu geringe Aufgabenschwierigkeit eine geringe Trennschärfe, die besten (höchsten) Trennschärfen sind bei mittlerer Aufgabenschwierigkeit zu erwarten (vgl. LIENERT 1989, 40).
Zur Überprüfung der Trennschärfe nominalskalierter (dichotomer) Merkmale
liegen eine Reihe von Indices vor (LIENERT 1989, 93ff.), deren Anwendung für
die in der Regel intervallskalierten sportmotorischen Tests problematisch erscheint.
Eine Möglichkeit zur Bestimmung der Trennschärfe sportmotorischer Tests ist
die Berechnung des Trennschärfenkoeffizienten (rit) als Korrelation zwischen
den einzelnen Testaufgaben und dem Summenscore der anderen 4 Aufgaben.
Für heterogene Testbatterien werden hierbei niedrige Koeffizienten erwartet, da
die Testaufgaben relativ unabhängig voneinander sind und unterschiedliche
Merkmalsbereiche erfassen.
Tabelle 46 zeigt die Ergebnisse der Berechnung der Trennschärfe, differenziert
nach Alter(sklasse) und Geschlecht. Datengrundlage sind die Ergebnisse von
1.244 Testpersonen im Alter von 18 - 39 Jahren.
Tab. 46
Trennschärfenkoeffizienten (rit) des `Physical Fitneß Test'
Testaufgabe
Männer
18 - 24
(N=806)
Männer
25 - 29
(N=64)
Männer
30 - 34
(N=169)
Männer
35 - 39
(N=123)
Frauen
18 - 24
(N=82)
ø
1.
Pendellauf, 4 x 9m
.54
.73
.51
.37
.75
.58
2.
Sit up, 40 sec
.56
.74
.56
.56
.64
.61
3.
Standweitsprung
.44
.49
.49
.26
.55
.44
4.
Liegestütz, 40 sec
.50
.61
.44
.41
.56
.50
5.
12-Minuten Lauf
.48
.59
.53
.40
.58
.51
Durchschnitt
.50
.63
.50
.40
.61
.53
Im Durchschnitt betragen die Korrelationen r=.53, entsprechen 28% gemeinsamer Varianzaufklärung.
Item- und Testanalysen des `Physical Fitneß Test'
- 113 -
Für normalverteilte Testaufgaben, deren Meßwerte intervallskaliert sind, hat
JESCHKE (1977) Vorschläge zur Bestimmung der Trennschärfe vorgelegt.
Danach kann die Trennschärfe bestimmt werden als:
-
relative Häufigkeit des Dichtemittels
[ p = (Häufigkeit des Modalwertes / Stichprobenumfang) * 100 (%) ]
Variabilitätskoeffizient
[ v = (s/ x ) * 100 (%) ]
Trennschärfenkoeffizient (TI)
[ TI = v/p ]
-
An einer Stichprobe von ca. 1.000 Männern (18 - 39 Jahre) und 62 Frauen (18 24 Jahre) wurde die Trennschärfe nach o.a. drei Verfahren berechnet. Tabelle
48 zeigt die Trennschärfenkoeffizienten (TI) der einzelnen Testaufgaben des
`Physical Fitneß Test', differenziert nach Geschlecht und Alter(sklasse).
Tab. 47
Trennschärfenkoeffizienten (TI) des `Physical Fitneß Test'
Testaufgabe
1.
Pendellauf, 4 x 9m
2.
Männer
18 - 24
Männer
25 - 29
Männer
30 - 34
Männer
35 - 39
Frauen
18 - 24
ø
.96
.98
.65
.53
.43
.71
Sit up, 40 sec
2.44
1.55
2.13
1.40
1.03
1.71
3.
Standweitsprung
1.63
.82
1.33
1.37
.81
1.19
4.
Liegestütz, 40 sec
1.87
2.78
1.92
1.52
.90
1.80
5.
12-Minuten Lauf
3.92
1.68
2.14
2.07
1.94
2.35
Durchschnitt
2.16
1.56
1.63
1.38
1.02
1.55
Entsprechend den Bewertungsvorschlägen von JESCHKE (1977, 219) kann die
Trennschärfe sowohl alters- als auch geschlechtsunabhängig als "gut - sehr
gut" bezeichnet werden. Am besten beurteilt werden hiernach die Testaufgabe
`12-Minuten Lauf' ("sehr gut") und die beiden Kraftausdaueraufgaben `Sit up'
und `Liegestütz' ("gut"), eine mittlere Bewertung erhält der `Pendellauf'.
Normen
5.
- 114 -
Normen
Basierend auf den Axiomen der klassischen Testtheorie stellt die "Normierung"
eines der Nebengütekriterien dar. Hierbei suggeriert die Bezeichnung "Nebengütekriterium" eine mindere Bedeutung, aus anwendungsorientierter Sicht sind
jedoch Orientierungswerte zur intra- und interindividuellen Beurteilung der Testergebnisse von großer Bedeutung (KLAUSMEIER/RIPPLE 1975).
Während eine Normierung psychologischer und pädagogischer Testverfahren
mittels alters-, geschlechts- und gruppenspezifischer Tabellen überwiegt, ist die
Normierung sportmotorischer Tests eher selten. So fand BÖS (1987) heraus,
daß von 24 Konditionstests lediglich 11 normiert waren. Legt man den Normierungen ferner einfachste Standards (Transparenz der Datengrundlage, ...) zugrunde, so verringert sich die Anzahl noch weiter.
Begriffe und Zielsetzungen von Normen werden unterschiedlich definiert und
diskutiert (BALLREICH 1978, GUTJAHR 1974, ISRAEL 1983, KLAUER 1982,
KRAPP 1979, RHEINBERG 1978, WITTEKOPF 1975 u. 1983, WUTSCHERK
1983) und auch die Erstellung von Normwerttabellen geschieht nach unterschiedlichen Methoden (BALLREICH 1970, BÖS 1987, KOINZER/ISRAEL
1984, LIENERT 1989).
Auf der Grundlage experimenteller epidemiologischer Untersuchungen differenziert beispielsweise ISRAEL (1985, 15) die Spannbreite motorischer Leistungsfähigkeit in 4 Kategorien;
-
Minimalnorm
als Abgrenzung physiologischer Befunde von pathologischen Zuständen
-
Majoritätsnorm
als statistischer Regelfall in der Population
-
Idealnorm
als optimale Ausprägung verschiedener Aspekte
-
Spezialnorm
als Voraussetzung für hochspezifische Tätigkeiten
Exemplarisch hat ISRAEL Normwerte für die o.a. Kategorien definiert.
Normen
Tab. 48
- 115 -
Modellhafte Kenngrößen in den 4 Normwertkategorien (nach ISRAEL 1985, 16)
Ruheschlagfrequenz (1/min)
VO2 max
(ml/min/kg)
Körperhöhe - 100/
Körpergewicht (kg)
Minimalnorm
90
30
0.8
Majoritätsnorm
70
40
0.9
Idealnorm
55
52
1.1
Spezialnorm
(Marathonläufer)
40
75
1.2
Aufgrund der komplexen Struktur motorischer Leistungsfähigkeit können je
nach Tätigkeit auf ein Individuum mehrere Normkategorien zutreffen.
Majoritätsnormen unterliegen als Abbild der Realität sehr stark Kohorten- und
Stichprobeneffekten, so kann z.B. aufgrund der direkten SOLL-IST Abhängigkeit die Tendenz der abnehmenden motorischen Leistungsfähigkeit toleriert und
zur Norm erklärt werden (WITTEKOPF 1975, 987).
Orientierungswerte der relativen maximalen Sauerstoffaufnahme als Kriterium
einer `allgemeinen aeroben Ausdauerleistungsfähigkeit' haben GROSSER et al.
(1986, 113f.) für verschiedene Leistungsstufen vorgelegt.
Tab. 49
Werte relativer VO2max als Orientierungswerte für verschiedene
Ausdauerleistungsfähigkeiten (GROSSER et. al 1986, 114)
motorisches Leistungsnivaeu
rel. max. VO2
Fitneß (Männer)
45 ml/kg/min
Fitneß (Frauen)
38 ml/kg/min
Bewegungsmangel (Männer)
< 35 ml/kg/min
Bewegungsmangel (Frauen)
< 28 ml/kg/min
Ausdauertrainierte
55 - 65 ml/kg/min
Ausdauersportler (internationales Niveau)
65 - 80 ml/kg/min
Spitzensportler (gemessene Höchstwerte)
85 - 90 ml/kg/min
Normwerte zu (ausgewählten) sportmotorischen Testaufgaben haben
BECK/BÖS (1994) vorgelegt. Grundlagen ihrer Tabellen ist eine systematische
Reanalyse publizierter Testdaten der Jahre 1970 - 1992.
- 116 -
5.1
Normen
Normierung des `Physical Fitneß Test'
Die Testnormierung des `Physical Fitneß Test' erfolgt alters- und geschlechtsbezogen. Datenbasis für die Normierung sind alle im Projektzeitraum der 2.
Testphase65 getesteten Männer und Frauen.
Die Normierung des `Physical Fitneß Test' orientiert sich an den Ergebnissen
der Item-/Testanalyse und an Fragestellungen, deren Beantwortung möglich
sein soll.
Anhand vorliegender Normierungstabellen sollen folgende Beurteilungen und
Analysen möglich sein:
-
absolute Beurteilung
(z.B. alters- und geschlechtsspezifische Vergleiche)
-
relativer intraindividueller Vergleich
(individuelle Profilanalyse)
-
relativer interindividueller Vergleich
(interindividuelle Profilvergleiche)
Es wurden Altersgruppen in 5-Jahres-Schritten66 gebildet. Nach Alter(sgruppe)
und Geschlecht setzt sich die Untersuchungsstichprobe wie folgt zusammen.
Tab. 50
Untersuchungsstichprobe der 2. Testphase nach Alter und Geschlecht
Frauen
N
%
Gesamt
N
%
62 95.4
1059 70.9
4.5
2 3.1
66 4.4
30 - 34
180 12.6
1 1.5
181 12.1
35 - 39
132
9.2
132 8.8
40 - 44
34
2.4
34 2.3
45 - 49
22
1.5
22 1.5
Gesamt
1429
Alter
18 - 24
25 - 29
65
Männer
N
%
997 69.8
64
65
1494
1. Testphase: Forschungsauftrag 1988 - 1989
2. Testphase: Forschungsauftrag 1991 - 1994
66
Die Einteilung der Altersklassen erfolgte in Anlehnung an das "Deutsche Sportabzeichen"
Normen
- 117 -
Stichprobenprobleme:
1.
Geschlechtsverteilung der Stichprobe
Die Stichprobe ist in Bezug auf Alter und Geschlecht sehr unausgewogen.
Es wurden bisher nur 65 Frauen getestet. Bei diesen Frauen handelt es
sich um Bewerberinnen für den Sanitätsdienst. Insgesamt gibt es zur Zeit
ca. 750 Frauen in der Bundeswehr. Diese sind überwiegend 21 - 25 Jahre
alt (N=285), sodaß für Frauen keine Testnormierung über die gesamte Altersspanne erfolgen kann / notwendig ist.
Vorläufig werden daher für die Frauen nur Orientierungsdaten für die Altersgruppe 18 - 24 Jahre vorgelegt.
2.
Altersverteilung der getesteten Männer
Es wurden bisher 1429 Männer getestet. Pro Altersgruppe von 20 - 39
Jahren wurden zwischen 64 und 997 Personen getestet. Die Zellenbesetzungen sind für die Altersnormierung ausreichend groß; in der Altersklasse 25-29 Jahre allerdings mit Einschränkungen.
3.
Selektionseffekte
Die unterschiedliche Verfügbarkeit von Testpersonen in der Bundeswehr
führt zu Selektionseffekten. So konnten insbesondere in den älteren Jahrgängen bisher vorwiegend Lehrgangsteilnehmer getestet werden. Bei diesen Soldaten handelt es sich zumeist um leistungsfähigere Personen.
Ein anderes Problem stellt die Testmotivation dar. Personen in Auswahlund Bewerbungssituationen (z.B. Offiziersbewerber an der OPZ) waren
bei der Testdurchführung höher motiviert als routinemäßig getestete Soldaten (z.B. Grundwehrdienstleistende).
- 118 -
5.1.1
Normen
Vorgehensweise bei der Testnormierung
Spezifische Probleme der Normierungsstichprobe:
Die oben angesprochenen Selektions- und Motivationseffekte führen zu Testergebnissen, die nicht mit publizierten Befunden übereinstimmen.
So erzielen die getesteten Lehrgangsteilnehmer der Altersgruppen über 30 Jahren bei einigen Testaufgaben bessere Ergebnisse als 20jährige Grundwehrdienstleistende. Eine Normierung auf der alleinigen Basis von Altersgruppenmittelwerten würde zu einer Benachteiligung älterer Soldaten führen, da diese, um
gleiche Bewertungen zu erreichen, höhere Ergebnisse als jüngere Soldaten
erzielen müßten. Ebenso lassen sich Testergebnisse aus Bewerbungssituationen (z.B. OPZ) nicht mit Ergebnissen aus Routinetestungen (z.B. Grundwehrdienstleistende) vergleichen.
Um diese beiden Effekte zu berücksichtigen, wurde analog zur Ermittlung von
Idealnormen nach KOINZER/ISRAEL (1984) eine mehrstufige Vorgehensweise
für die Erstellung der Normierungstabellen gewählt.
1.
Testpersonen in Bewerbungssituationen wurden aus der Normierungsstichprobe ausgeschlossen, ebenso Zivilisten und Reservisten.
2.
Die Normierungstabellen für die Altersgruppe der unter 25-jährigen
wurde auf der Basis der Daten der Grundwehrdienstleistenden erstellt.
Bei der Gruppe der Grundwehrdienstleistenden handelt es sich um eine
nahezu flächendeckend erhobene Stichprobe aus 11 Standorten mit insgesamt 534 Soldaten. Eine Analyse der Strukturmerkmale "Bildung" und
"Sportverhalten" legt nahe, daß diese Stichprobe annähernd repräsentativ
ist.
3.
Die Normierungstabellen für die älteren Soldaten wurden in einem
zweistufigen Verfahren ermittelt, in dem neben dem Leistungsniveau
der Grundwehrdienstleistenden als Referenzmaßstab der altersspezifische Leistungsabfall von 20 - 39 Jahren berücksichtigt wurde.
Normen
- 119 -
Berechnung der Altersnormen
1.
Bestimmung des altersbezogenen Leistungsabfalls
Tabelle 51 zeigt als Normierungsgrundlage die Ergebnisse der 18 39jährigen Testpersonen, unberücksichtigt sind hierbei die Testergebnisse
der Grundwehrdienstleistenden, die im weiteren als Bezugspunkt der
Normierung dienen sollen.
Tab. 51
Verlauf der motorischen Leistungsfähigkeit im Altersgang [Männer, 18 - 39 Jahre]
Altersklassen [AK]
Testaufgabe
18 - 24
Pendellauf, 4 x 9m N
Sit up, 40 sec
x
s
in Prozent
Standweitsprung
N
x
s
in Prozent
Liegestütz, 40 sec N
x
s
in Prozent
12-Min-Lauf (Feld) N
x
s
in Prozent
35 - 39
je AK
54
9.11
.90
99.01
169
9.30
.73
96.98
119
9.40
.80
95.95
~ 1.4
345
34.37
5.54
100
52
31.36
6.95
91.24
170
29.86
6.33
86.87
119
28.65
5.48
83.35
~ 5.5
354
230.76
19.53
100
55
229.52
20.93
99.46
168
225.33
18.29
97.64
119
221.11
16.91
95.82
~ 1.4
352
22.26
3.75
100
55
19.67
3.75
88.36
170
19.10
4.84
85.80
118
18.25
3.70
81.98
~ 6.0
318
2637.52
357.45
100
41
2530.73
399.60
95.95
148
2443.86
373.22
92.65
101
2426.34
384.95
91.99
~ 2.7
100
94.80
91.98
89.88
~ 3.4
s
N
30 - 34
351
9.02
.60
100
x
in Prozent67
25 - 29
Durchschnitt
in Prozent
Für die einzelnen Testaufgaben ergibt sich ein altersspezifischer Leistungsabfall
von 0.3 - 1.2 % pro Jahr bzw. 1.5 - 6 % pro Altersgruppe (5-Jahres-Schritte). Im
Durchschnitt betragen die Differenzen 3.4%, aufgabenbezogen liegen sie zwischen 1.4% (`Pendel-lauf') und 6.0% (`Liegestütz').
67
18 - 24 Jahre = 100 Prozent
- 120 -
2.
Normen
Berücksichtigung der Stichprobe der Wehrpflichtigen
Es wird davon ausgegangen, daß jüngere im Durchschnitt leistungsfähiger
sind als ältere und daß die untersuchten Grundwehrdienstleistenden eine
annähernd repräsentative Stichprobe sind. Ausgehend von den Testresultaten der Grundwehrdienstleistenden wurden unter Berücksichtigung des
durchschnittlichen altersbezogenen Leistungsabfalls die Gruppenmittelwerte für die Älteren (25 - 39 Jahre) errechnet.
Beispiel: Standweitsprung
Der Mittelwert der Grundwehrdienstleistenden (18 - 24 Jahre) beträgt
225.18 cm (Tab. 53); der Altersfaktor68 liegt bei ca. 1.4% pro Altersklasse,
entsprechend 0.28%/Jahr (d.h. 0.63 cm/Jahr). Daraus ergibt sich ein
SOLL-Wert für die 30 - 34jährigen von: [225.2 cm - 6.3 cm = 218.9 cm]
Anmerkung:
Der empirische Mittelwert der 30 - 34jährigen beträgt 225.33 cm (Tab. 53).
Würde man dieses Ergebnis für die Normierung zugrunde legen, so würden die älteren Testpersonen zu schlecht beurteilt, da der durchschnittliche altersbezogene Leistungsabfall unberücksichtigt bliebe. Zum Vergleich: Der empirische Mittelwert der 18 - 24jährigen Grundwehrdienstleistenden beträgt 225.18 cm.
Die Tabellen 52 - 53 zeigen die Datengrundlage der Normierungstabellen, zum
einen die empirisch erhobenen Mittelwerte getrennt nach Geschlecht und Alter,
zum anderen die aus Tabelle 51 ermittelten durchschnittlichen Entwicklungsverläufe in Prozent.
Tab. 52
Datengrundlage der Normierungstabellen, [Grundwehrdienstleistende 18 - 24 Jahre]
Testaufgabe
Pendellauf
4 x 9m
Sit up
40 sec
Standweitsprung
Liegestütz
40 sec
12-Minuten Lauf
Feld
Hal-
le
GWDL69 < 25
= Normbasis
empirisch x
empirisch:s
% GWDL
=> theor.: -_x
=> theor.:s
N=532
N=340
N=532
N=530
N=505
N=113
9.46
.64
100
9.46
.64
30.04
6.25
100
30.04
6.25
225.18
20.95
100
225.18
20.95
19.45
4.27
100
19.45
4.27
2290.90
388.35
100
2290.90
388.35
2229.40
281.90
100
2229.40
281.90
68
Tab. 52
69
GWDL = Grundwehrdienstleistende
Normen
Tab. 53
- 121 -
Datengrundlage der Normierungstabellen [Männer 18 - 39 Jahre; Frauen 18 - 24
Jahre]
Testaufgabe
Pendellauf
4 x 9m
Männer < 25
(ohne GWDL)
empirisch: x
empirisch:s
theor. % GWDL
=> theor.: x
=> theor.:s
Männer 25-29
N=13
(ohne GWDL)
empirisch: x
empirisch:s
theor. % GWDL
=> theor.: x
=> theor.:s
Männer 30-34
N=16
(ohne GWDL)
empirisch: x
empirisch:s
theor.% GWDL
=> theor.: x
=> theor.:s
Männer 35-39
N=10
(ohne GWDL)
empirisch: x
empirisch:s
theor. % GWDL
=> theor.: x
=> theor.:s
70
Standweitsprung
Liegestütz
40 sec
12-Minuten Lauf
Feld
Halle
N=351
N=345
N=354
N=352
N=318
N=23
9.02
.60
100
9.46
.64
34.37
5.54
100
30.04
6.25
230.76
19.53
100
225.18
20.95
22.26
3.75
100
19.45
4.27
2637.52
357.45
100
2290.90
388.35
2187.91
512.01
100
2229.40
281.90
N=54
N=52
N=55
N=55
N=41
31.36
6.95
94.5
28.39
5.90
229.52
20.93
98.6
222.02
20.65
19.67
3.75
94.0
18.28
4.01
2530.73
399.60
97.3
2229.04
377.86
2457.54
344.37
97.3
2169.21
274.80
N=169
N=170
N=168
N=170
N=148
29.86
6.33
89.0
26.73
5.56
225.33
18.29
97.2
218.87
20.36
19.10
4.84
88.0
17.12
3.76
2443.86
373.22
94.6
2167.19
367.38
2474.18
336.99
94.6
2109.01
266.67
N=119
N=119
N=119
N=118
N=101
28.65
5.48
83.5
25.08
5.21
221.11
16.91
95.8
215.72
20.07
18.25
3.70
82.0
15.95
3.50
2426.34
384.95
91.9
2105.33
357.44
2316.20
298.21
91.9
2048.82
259.06
N=65
N=65
N=65
N=65
N=65
29.22
5.70
84.0
25.23
5.25
181.12
19.11
80.0
180.14
16.76
19.48
3.89
96.0
18.67
4.10
2007.54
374.13
77.0
1763.99
299.03
1861.50
186.20
77.0
1716.64
217.06
9.11
.90
98.6
9.59
.63
9.30
.73
97.2
9.72
.62
9.40
.80
95.8
9.85
.61
Frauen 18 - 24
N=50
empirisch: x
empirisch:s
% Männer70
=> theor.: x
=> theor.:s
Sit up
40 sec
10.12
.58
90.0
10.40
.57
Grundlage: OPZ Frauen / OPZ Männer (BÖS/BECK 1989)
- 122 -
Normen
Zielsetzung des Forschungsvorhaben war u.a. die Erstellung von Normwerten
über die Altersspanne. In einer sportmedizinischen Zusatzstudie sollte überprüft
werden, inwieweit das Testkonzept auch für Ältere (>39 Jahre) Gültigkeit besitzt.
Erste Ergebnisse dieser Studie machten es zwingend erforderlich, den geplanten Testeinsatz auf die Altersgruppe der unter 40jährigen zu beschränken und
für ältere Personen ein modifiziertes Design71 zu entwickeln (KÖLLMANN
1994). So mußten bei der selektiven Stichprobe der positiv motivierten (Sport-)
Lehrgangsteilnehmer 6 Personen (=15%;) der über 40jährigen Männer in der
Spiroergometrie schon bei geringen Watt - Stufen aufgrund cardialer Rhythmusstörungen und/oder einer Belastungshypertonie die Belastung abbrechen
(KÖLLMANN 1994).
Um aber auch für über 39jährige erste Orientierungswerte zur Beurteilung der
motorischen Leistungsfähigkeit zur Verfügung zu stellen, wurden entsprechend
der Entwicklungsverläufe (Tab. 51) für die Altersklassen von 40 bis 49 Jahren
Normwerttabellen erstellt. Tabelle 54 zeigt die entsprechenden (theoretischen)
Mittelwerte für diese Altersklassen, für die eine geringe Anzahl von empirischen
Vergleichsdaten vorliegt.
Tab. 54
Datengrundlage der Normierungstabellen [hier Männer > 39 Jahre]
Testaufgabe
Pendellauf
4 x 9m
Männer 40-44
N=11
(ohne GWDL)
empirisch: x
empirisch:s
theor. % GWDL
=> theor.: x
=> theor.:s
Männer 45-49
N=15
(ohne GWDL)
empirisch: x
empirisch:s
theor. % GWDL
=> theor.: x
=> theor.:s
71
9.50
1.52
94.4
9.98
.60
8.95
.49
93.0
10.11
.59
Sit up
40 sec
Standweitsprung
Liegestütz
40 sec
12-Minuten Lauf
Feld
Halle
N=34
N=34
N=34
N=34
N=22
26.17
7.07
78.0
23.43
4.87
219.59
16.56
94.4
212.57
19.69
18.59
5.50
76.0
14.78
3.24
2393.36
366.20
89.2
2043.48
346.41
2210.36
376.05
89.2
1988.62
251.45
N=22
N=22
N=22
N=22
N=7
24.45
5.77
72.5
21.78
4.53
214.09
19.67
93.0
209.41
19.48
17.95
3.36
70.0
13.61
2.99
2728.57
177.61
86.5
1981.63
335.92
2223.00
358.00
86.5
1928.43
243.84
zur Zeit besteht die Möglichkeit der Testteilnahme für über 39jährige auf Freiwilligenbasis; geplant ist
der Testeinsatz des PFT (auch in dieser Form) nach ärztlicher Bescheinigung der "Testtauglichkeit"
Normen
5.1.2
- 123 -
Anwendung der Normierungstabellen
Zur besseren Handhabung werden die Testergebnisse in Punktwerte und Beurteilungskategorien umgerechnet. Um die o.a. Fragestellungen beantworten zu
können, müssen aufgrund der unterschiedlichen Meßdimensionen die Testrohwerte allerdings vorher in Z-Werte transformiert werden.
Mit Hilfe der Z-transformierten Normwerttabellen72 ist sowohl eine Aussage über
das erreichte Leistungsniveau relativ zur Bezugsgruppe als auch eine personenbezogene Aussage zu individuellen Stärken und Schwächen möglich.
Nach den o.a. Vorgaben sind im einzelnen folgende Beurteilungen möglich:
1.
Absolute Beurteilung von Testergebnissen
Beispiel:
Eine Laufzeit von 9.8 sec eines 23jährigen Soldaten im `Pendellauf' entspricht einem Z-Wert von 94 und einem Prozentrang von 27. Bei den
Frauen entspricht das gleiche Resultat einem Z-Wert von 110 und einem
Prozentrang von 84.
2.
Relativer intraindividueller Vergleich von Testergebnissen
Beispiel:
Ein Testergebnis eines 24jährigen Soldaten von 10.1 sec im `Pendellauf'
(Z=90; PR=16) ist relativ gesehen besser als 195 cm im `Standweitsprung'
(Z=86; PR=8) aber schlechter als 2450m im `12-Minuten Lauf (Feld)
(Z=104, PR=66).
3.
Relativer interindividueller Vergleich von Testergebnissen
Beispiel:
Ein Testergebnis eines 33jährigen Mannes von 198 cm im `Standweitsprung' (Z=90; PR=16) ist relativ gesehen besser als 200 cm eines
23jährigen (Z=88; PR=12), und ebenso gut wie 196 cm eines 37jährigen
(Z=90, PR=16).
Aufgrund der Ergebnisse zur Testdimensionalität eignet sich der Gesamttestwert (als Summe der Einzelpunktwerte) zur globalen Beurteilung der `allgemeinen motorischen Leistungsfähigkeit'. Dieser Gesamttestwert nivelliert aber individuelle Stärken und Schwächen im Leistungsprofil. Für die Einleitung gezielter
Trainingsmaßnahmen bedarf es daher der Differentialdiagnose für die einzelnen Fähigkeitsbereiche.
72
vgl. V.3, S. XXIXff.
- 124 -
Normen
5.1.2.1
Routineeinsatz des `Physical Fitneß Test'
Die Reliabilitätsanalysen ergaben `globale kritische Differenzen' für die Testitems von 12.4 Z-Werten, die Kategorien sollten daher entsprechend dieser Ergebnisse geringere Spannweiten aufweisen.
Die Analysen zum Konfidenzintervall legen eine Klassenbildung in 10er Schritten (± 5 Z-Werte) nahe, für die Testitems ergeben sich somit folgende Beurteilungskategorien:
Tab. 55
Beurteilungskategorien der Testaufgaben des `Physical Fitneß Test'
Punktwert
Z-Wert
4
Prozentrang
> 115
verbale Beurteilung
> 92
weit überdurchschnittlich
3
106
- 115
69
- 92
überdurchschnittlich
2
96
- 105
32
- 68
durchschnittlich
1
86
- 95
8
- 31
unterdurchschnittlich
<
weit unterdurchschnittlich
0
< 86
8
Entsprechend der Reliabilitäten für den Gesamttestwert wurden kritische Differenzen von 8.3 Z-Werten ermittelt. Tabelle 56 zeigt die empirisch ermittelten
Gesamttestwerte in Punkten analog der Beurteilungen aus Tabelle 55, differenziert nach Alter und Geschlecht.
Aufgrund der mehrstufigen Vorgehensweise bei der Testnormierung auf der
(Referenz-) Basis der Daten der Grundwehrdienstleistenden ergeben sich für
alle Altersklassen im Durchschnitt höhere Mittelwerte.
Tab. 56
Gesamttestergebnisse im `Physical Fitneß Test' [in Punkten] nach Alter und Geschlecht
Geschlecht, Alter
N
x
Männer, 18 - 24 Jahre
640
11.74
3.51
Männer, 25 - 29 Jahre
54
12.83
4.25
Männer, 30 - 34 Jahre
164
12.57
3.65
Männer, 35 - 39 Jahre
113
12.97
3.17
Frauen, 18 - 24 Jahre
65
12.29
3.98
12.48
3.71
Durchschnitt
s
Normen
- 125 -
Entsprechend der kritischen Differenzen (8.3 Z-Werte) und den durchschnittlichen Standardabweichungen der Gesamttestergebnisse (3.71 Punkte) ergeben
sich für die Kategorien zur Gesamttestbeurteilung Spannweiten von 3.08 Punkten73. Zusätzlich wird als Mindestkriterium für jede Aufgabe 1 Punkt festgelegt.
Eine Testperson hat somit den Test nicht bestanden, wenn in einer Testaufgabe kein Punkt erzielt wird.
Für die Beurteilung des Gesamttestwertes leiten sich somit folgende Kategorien
ab.
Tab. 57
Beurteilungskategorien des Gesamttestwertes im `Physical Fitneß Test'
Punkte
verbale Beurteilung
> 16
sehr gut
14
- 16
gut
11
- 13
befriedigend
8
- 10
ausreichend
<
8
mangelhaft
x
0
nicht bestanden
1
Tabelle 58 zeigt die Ergebnisse im Gesamttestwert nach den o.a. Beurteilungskategorien, differenziert nach Alter und Geschlecht.
Tab. 58
Beurteilungskategorien des Gesamttestwertes im `Physical Fitneß Test'
Punkte
18 - 24
N %
25 - 29
N
%
N
> 16
54 5.3
9
14.1
23
12.8
16
12.1
12 18.5
14
- 16
192 19.2
22
34.4
42
23.3
43
32.6
17 26.2
11
- 13
236 23.7
10
15.6
58
32.2
37
28.0
16 24.6
8
- 10
134 13.5
8
12.5
25
13.9
13
9.8
8 12.3
2
1
35 - 39
N
%
<
8
29 2.9
2
3.1
5
2.8
3
2.3
x
0
352 35.4
13
20.3
27
15.0
20
15.2
997
64
Gesamt
73
30 - 34
%
(3.71 / 10) x 8.3
180
132
Frauen
N %
3.1
10 15.4
65
- 126 -
Normen
Beispiel: Gesamttestwert und Leistungsprofil
Tabelle 59 zeigt die (fiktiven) Testergebnisse eines 23jährigen Mannes.
Tab. 59
Testergebnis Hans Mustermann, 23 Jahre
Testaufgabe
Pendellauf, 4 x 9m
Sit-up, 40 sec
Standweitsprung
Liegestütz, 40 sec
12-Min-Lauf (Feld)
Meßwert
Z-Wert
8.4
26
246
16
2300
117
94
110
92
100
Punktwert
4
1
3
1
2
Gesamtergebnis
11
Insgesamt verfügt Hans Mustermann gemäß Tabelle 57 über eine befriedigende motorische Leistungsfähigkeit. Diese Gesamtbeurteilung nivelliert aber seine
gravierende Schwächen im Bereich `Kraftausdauer' und seine ausgepägte
Stärke im Bereich `Aktionsschnelligkeit'.
Beispiel für eine Profilanalyse
Testaufgabe
0
1
Punktwerte (Testleistung)
2
3
Pendellauf, 4 x 9m
Sit up, 40 sec
(8.4)
(26)
Standweitsprung
Liegestütz, 40 sec
(246)
(16)
12-Min-Lauf (Feld)
Abb. 30
4
(2300)
Leistungsprofil Hans Mustermann, 23 Jahre
Die Profilanalyse zeigt, daß Hans Mustermann im `12-Minuten Lauf' durchschnittliche', im `Pendellauf' und beim `Standweitsprung' `überdurchschnittliche'
bzw. 'weit überdurchschnittliche' Testergebnisse erzielt. Bei den `Sit up' und
`Liegestützen' ist die Leistung 'unterdurchschnittlich'.
Insgesamt sollte Hans Mustermann geraten werden, mehr für seine Ausdauer
zu tun. Gerade aus gesundheitsorientierter Sicht ist ein Ausdauertraining in
Verbindung mit gezieltem Krafttraining (Arme, Rumpf) anzuraten.
Normen
5.1.2.2
- 127 -
`Physical Fitneß Test' als Selektionsinstrument der Eignungsdiagnose
Der `Physical Fitneß Test' wird u.a. eingesetzt als Instrument der Eignungsdiagnose. Auf die methodischen Probleme dieser `prognostischen Validität' wird
hier nicht weiter eingangen, eine Diskussion dieses Problemfeldes liefert BÖS
(1987, 146 ff.).
Grundsätzlich bieten sich bei Selektionsentscheidungen folgende Strategien an:
1.
"Positiv - Auslese"
mit dem vermeintlichen "Risiko", keine geeigneten Bewerber zu finden
2.
"Negativ - Auslese"
mit dem "Risiko", mehr geeignete Bewerber zu finden als Planstellen verfügbar sind
3.
"Quoten - Auslese"
mit dem "Risiko" einer qualitätsunabhängigen Planstellenauslastung
Aufgrund der methodischen Probleme und der Vorgehensweisen in anderen
Diagnosebereichen wird für die `motorische Leistungsfähigkeit' als erster Selektionsschritt eine "Negativ-Auslese" empfohlen.
Aufgrund der besonderen Testsituation sollte der Beurteilungsvorschlag zum
`Physical Fitneß Test' für derartige Situationen "verschärft" werden. Für den
Testeinsatz in Annahme- oder Auswahlverfahren wird daher vorgeschlagen:
Der `Physical Fitneß Test' ist bestanden, wenn:
bei jeder Aufgabe mindestens 1 Punkt und
insgesamt mindestens 11 Punkte erzielt werden.
Inhaltlich bedeutet dies, daß eine Testperson zum Bestehen insgesamt über
eine "befriedigende" Leistungsfähigkeit ohne gravierende fähigkeitsbezogene
Schwäche verfügen muß.
An einer Stichprobe von 142 männlichen Testpersonen74 (18 - 24 Jahre) wurde
dieser Vorschlag evaluiert. Insgesamt 43 Personen (30.3%) genügten den "verschärften" Anforderungen nicht, 10 Personen (7.0%) erzielten bei einer Testaufgabe weniger als 1 Punkt und weitere 33 Personen (23.2%) erzielten in der
Summe weniger als 11 Punkte.
74
Testpersonen in Annahmeverfahren der OPZ
III.
Testanwendung
- Gruppenvergleiche im Rahmen einer kriterienbezogenen Validierung des `Physical Fitneß Test' -
1.
Leistungsbestimmende Faktoren
126
1.1.
Testergebnis (PFT) und Geschlecht
126
1.2.
Testergebnis (PFT) und Alter
133
1.3.
Testergebnis (PFT) und Bildung
139
1.4.
Testergebnis (PFT) und Konstitution
146
1.5.
Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität
154
2.
Sportliche Aktivität und Gesundheit
174
- 120 -
Testanwendung / kriterienbezogene Validierung
In einer Vielzahl von Publikationen wird auf die (auch vielfach empirisch überprüfte) Komplexität motorischer Leistungsfähigkeit hingewiesen (MECHLING
1989, 240). Dabei kann vereinfachend von endogenen und exogenen leistungsbestimmenden Faktoren gesprochen werden. Exogene Faktoren sind z.B.
Geschlecht, Alter und Körperbaumerkmale; exogene Faktoren Sozialschicht,
Einstellungen sowie Aktivitäts- und Trainingsmerkmale. Diese unterschiedlichen
Faktoren führen zu Variabilitäten in der Leistungsfähigkeit.
Im Rahmen der kriterienbezogenen Validierung wird daher erwartet, daß die
durch exogene / endogene Faktoren bedingten Gruppenunterschiede sich auch
in den Testleistungen des `Physical Fitneß Test' niederschlagen.
Exemplarisch wird auf den Zusammenhang von Leistungsfähigkeit und leistungsbestimmenden Faktoren eingegangen. Aufgrund der besonderen Bedeutung unterschiedlicher Aspekte von "Gesundheit" wird diesem komplexen Aspekt gesondert Rechnung getragen.
Die Ergebnisse der Analysen beruhen auf den Daten von männlichen und weiblichen Bewerbern, Berufs-/Zeitsoldaten und Grundwehrdienstleistenden im Alter
von 18 - 44 Jahren. Je nach Fragestellung wurden hieraus zum Teil unterschiedliche Subgruppen zusammengestellt.
Testanwendung / kriterienbezogene Validierung
1.
Leistungsbestimmende Faktoren
1.1
Testergebnis (PFT) und Geschlecht
- 121 -
In einer Vielzahl von Studien wird auf geschlechtsspezifische Unterschiede in
der motorischen Leistungsfähigkeit verwiesen und diese Differenz auch quantifiziert (FETZ 1975, FETZ 1982, FETZ 1983, HETTINGER 1959). Während vor
der Pubertät lediglich geringfügige Unterschiede zu verzeichnen sind, nehmen
geschlechtsspezifische Unterschiede mit ansteigendem Alter zu und erreichen
ein Maximum in der Altersklasse der 26 - 30jährigen (BECK/BÖS 1994, 68).
Ursachen dieser auch fähigkeitsspezifisch graduell unterschiedlichen Leistungsfähigkeit sind sowohl physiologisch-morphologisch (HOLLMANN/ HETTINGER
1980, deMAREES 1981, STEGEMANN 1977) als auch mit ansteigendem Alter
vermehrt sozial bedingt.
Fragestellungen / Hypothesen75
I.
Besteht ein Zusammenhang zwischen motorischer Leistungsfähigkeit und Geschlecht?
H1:
Männer verfügen über eine höhere motorische Leistungsfähigkeit als Frauen.
H2:
Geschlechtsspezifisch bedingte Unterschiede motorischer Leistungsfähigkeit sind im weiteren auch fähigkeitsbezogen unterschiedlich.
Untersuchungsmethodik
Als Kriterium der motorischen Leistungsfähigkeit gelten die Testergebnisse im
`Physical Fitneß Test'. Datenbasis sind die Testergebnisse von 708 Männern
und 82 Frauen im Alter von 18 - 24 Jahren. Bei dieser Subgruppe handelt es
sich sowohl um Bewerber (für die Offizierlaufbahn) als auch um Grundwehrdienstleistende.
Unterschiedliche Testsituationen wie Annahmeverfahren (Bewerber) oder Routinebetrieb (Grundwehrdienst) haben Bedeutung für die Testmotivation und so-
75
Fragestellungen und Hypothesen werden im weiteren durchnumeriert
- 122 -
Testanwendung / kriterienbezogene Validierung
mit auf das Testresultat. Zur Kontrolle dieser Effekte wird bei den Analysen die
Testsituation mit berücksichtigt.
Formal ist der Vergleich grundwehrdienstleistender Männer und Frauen nicht
voll zutreffend, da die Frauen zwar Grundwehrdienst leisten, sie aber (im Gegensatz zu den Männern) richtigerweise als Zeitsoldaten bezeichnet werden
müßten. Während die Frauen "freiwillig" Dienst verrichten ist die entsprechende
Vergleichgruppe rekrutiert, was zu selektionsbedingten Stichprobeneffekten
führen kann.
Tabelle 60 zeigt die Verteilung der Stichprobe nach Geschlecht und Testsituation.
Tab. 60
Verteilung der Stichprobe nach Geschlecht und Testsituation
Testsituation
Männer
Frauen
Gesamt
Grundwehrdienst
Annahmeverfahren
534
174
62
20
596
194
Gesamt
708
82
790
Abbildung 31 verdeutlicht die für diese 4 Gruppen möglichen Vergleichsanalysen:
-
Testleistungen männlicher und weiblicher Grundwehrdienstleistender [1]
Testleistungen männlicher und weiblicher Bewerber [2]
situationsbedingte Leistungsunterschiede bei Männern und Frauen [3]
situationsbedingte Testleistungen von Männern [4] und Frauen [5]
Abb. 31
Vergleichsmöglichkeiten nach Geschlecht und Testsituation
Testanwendung / kriterienbezogene Validierung
Darstellung / Interpretation:
- 123 -
Testergebnis (PFT) und Geschlecht
Tabelle 61 zeigt die Ergebnisse eines varianzanalytischen Vergleichs der Testleistungen von Männern und Frauen für die Stichprobe der 708 Männer und 82
Frauen in den einzelnen Aufgaben sowie im Gesamtergebnis76.
Tab. 61
Testleistungen im `PFT' von Männern und Frauen (18 - 24 Jahre)
Testaufgabe
Pendellauf, 4 x 9m
x
Männer
s
N
x
Frauen
s
N
F
p
9.37
.62
706
10.06
.61
82
8.83
.00
30.59
5.79
513
29.30
5.69
82
3.51
.06
228.69
20.99
706
182.97
20.50
82
350.13
.00
Liegestütz, 40 sec
19.76
3.95
704
19.52
3.77
82
.27
.60
12-Min-Lauf (Feld)
2290.89
388.89
505
1989.35
373.01
62
33.57
.00
12-Min-Lauf (Halle)
2297.94
289.97
168
1930.60
264.57
20
29.18
.00
Gesamtergebnis [Z]
102.08
6.35
470
92.90
7.09
82
140.84
.00
Sit up, 40 sec
Standweitsprung
In sämtlichen Testaufgaben erzielen die Männer die höheren Resultate. Im
Durchschnitt sind diese Ergebnisse um 12% höher als die der Frauen. Aufgabenspezifisch betragen die (geschlechtsspezifischen) Unterschiede zwischen
1.2% (`Liegestütz') und 24.9% (`Standweitsprung'). Während die Leistungsunterschiede bei den Aufgaben `Pendellauf', `Standweitsprung', `12-Minuten-Lauf
(Halle/Feld)' und im Gesamtergebnis hochsignifikant sind, weisen die geringe
Differenzen bei den Kraftausdaueraufgaben `Sit up' und `Liegestütz' geringe
bzw. keine Signifikanz auf.
Aufgrund der situationsbedingten Unterschiede wird für weitere Analysen die
Stichprobe nach dem Faktor Testsituation unterschieden.
Tabelle 62 zeigt die Ergebnisse des Vergleichs der Testleistungen im `PFT' von
männlichen und weiblichen Grundwehrdienstleistenden (GWDL).
76
Die Z-Transformation beruht jeweils auf Mittelwerten/Standardabweichungen der 708 Männer und 82
Frauen
- 124 -
Tab. 62
Testanwendung / kriterienbezogene Validierung
Testleistungen im `PFT' von Männern und Frauen (hier Grundwehrdienstleistende)
Testaufgabe
x
Männer
s
Pendellauf, 4 x 9m
Sit up, 40 sec
Standweitsprung
Liegestütz, 40 sec
12-Min-Lauf (Feld)
9.46
30.03
225.18
19.45
2290.89
.64
6.25
20.94
4.27
388.89
Gesamtergebnis [Z]
101.32
6.92
N
x
532
10.15
340
29.13
532
180.00
530
19.52
505 1989.35
313
92.48
Frauen
s
N
.57
5.79
18.85
3.98
373.01
62
62
62
62
62
7.30
62
Range (R)
in [%]
7.3
3.1
25.1
0.4
15.1
Bis auf die Leistungsunterschiede in den Kraftausdaueraufgaben `Sit up' und
`Liege-stütz' sind alle Differenzen hochsignifikant. Überraschend ist, daß die
Frauen bei den `Liegestütz' im Durchschnitt sogar geringfügig höhere Testergebnisse als die Männer erzielen. Dies kann möglicherweise in den o.a. Stichprobeneffekten begründet sein. Im Durchschnitt liegen die Testresultate der
Männer 10% über denen der Frauen, aufgabenspezifisch betragen die Unterschiede zwischen -.4% (`Liegestütz') und 25.1% (`Standweitsprung').
Tabelle 63 zeigt entsprechende Ergebnisse für die Subgruppe der 194 männlichen und weiblichen Bewerber.
Bei allen Testaufgaben erzielen die Männer höhere Testergebnisse. Während
die Unterschiede bei den Liegestütz' nur geringe Signifikanz aufweisen (p=.06),
sind die Differenzen aller anderer Aufgaben und im Gesamtergebnis hochsignifikant (p=.00). Im geschlechtsspezifischen Vergleich sind die Testresultate der
Männer im Durchschnitt 12% höher, aufgabenspezifisch betragen die Unterschiede zwischen 6.2% (`Sit up') und 24.6% (`Standweitsprung').
Tab. 63
Testleistungen im `PFT' von Männern und Frauen (hier Bewerber)
Testaufgabe
x
Männer
s
Pendellauf, 4 x 9m
Sit up, 40 sec
Standweitsprung
Liegestütz, 40 sec
12-Min-Lauf (Halle)
9.10
31.69
239.43
20.70
2299.39
.48
5.48
17.19
2.57
291.69
Gesamtergebnis [Z]
103.60
4.68
N
x
174
9.77
173
29.85
174
192.20
174
19.55
158 1990.60
157
94.20
Frauen
s
N
.65
5.48
23.07
3.13
264.57
20
20
20
20
20
6.39
20
Range
in [%]
7.4
6.2
24.6
5.9
15.5
Für die Testaufgaben wurde ein Vergleich der (situationsbedingten) Unterschiede in den Testresultaten von Männern und Frauen durchgeführt. Für die
Testanwendung / kriterienbezogene Validierung
- 125 -
Testaufgabe `12-Minuten Lauf' sind diese Unterschiede aufgrund unterschiedlicher Durchführungsform (Halle/Feld) allerdings nur bedingt interpretationsfähig.
Während sich die Testleistungen der Männer (situationsbedingt) im Durchschnitt um 5.5% zugunsten der Bewerber unterscheiden betragen entsprechende Differenzen bei den Frauen lediglich 3.3% bei gleicher Tendenz. Aufgabenspezifisch liegen die Unterschiede bei den Männern zwischen 3.9% (`Pendellauf') und 6.4% (`Liegestütz'), bei den Frauen zwischen 0.1% (`Liegestütz') und
6.8% (`Standweitsprung').
Zur Überprüfung der Bedeutung der Faktoren Geschlecht und Testsituation
wurden für die Testaufgaben und das Gesamtergebnis zweifaktorielle Varianzanalysen durchgeführt. Abbildung 32 zeigt das Ergebnis dieser Analyse für das
Gesamtergebnis im `PFT'.
110
104
105
101
100
95
94
92
90
85
80
Grundwehrdienst
Annahmeverfahren
Männer
N
Gesamtergebnis [Z]
Abb. 32
552
Testsituation (T)
F
p
eta
14.02 .00
.17
Frauen
Geschlecht (G)
F
p
eta
137.55
.00
.45
T*G
F
p
.09
.76
Gesamtergebnis im `PFT bei 18 - 24jährigen nach Testsituation und Geschlecht
Unabhängig von der Testsituation erzielen Männer die höheren Testresultate.
Entsprechend den Erwartungen erzielen sowohl Männer als auch Frauen in der
berufsentscheidenden Bewerbungssituation die höheren Ergebnisse. Interessant sind die in beiden Testsituationen annähernd gleichen Leistungsunterschiede zwischen Männern und Frauen. Die Vermutung einer Stichprobenverfälschung aufgrund unterschiedlicher Rekrutierung zur Bundeswehr kann nicht
bestätigt werden.
- 126 -
Testanwendung / kriterienbezogene Validierung
Aufgabenspezifisch zeigen sich Unterschiede zu dem in Abb. 32 dargestellten
Ergebnis.
Tab. 64
Ergebnisse im `PFT' bei 18 - 24jährigen nach Testsituation und Geschlecht
Testsituation (T)
F
p
eta
Geschlecht (G)
F
p
eta
Testaufgabe
N
Pendellauf, 4 x 9m
788
50.28 .00
.23
93.51
.00
Sit up, 40 sec
595
9.43 .00
.13
2.79
Standweitsprung
788
71.55 .00
.24
Liegestütz, 40 sec
786
12.63 .00
12-Min-Lauf [Z]
749
Gesamtergebnis [Z]
552
T*G
F
p
.32
.02
.88
.09
.08
.95
.55
380.57
.00
.56
.14
.71
.12
.26
.60
.02
1.31
.25
.01 .90
.00
54.12
.00
.26
.49
.48
14.02 .00
.17
137.55
.00
.45
.09
.70
Während die Testsituation bei allen Testaufgaben hochsignifikante Bedeutung
hat77, trägt der Faktor Geschlecht bei den Kraftausdaueraufgaben `Sit up' und
`Liegestütz' isoliert nicht signifikant zur Varianzaufklärung bei. Insgesamt werden durch beide Faktoren aufgabenbezogen im Durchschnitt 12.4% und im Gesamtergebnis 22% Varianz geklärt. Die nicht signifikante Bedeutung des Faktors Geschlecht bei den `Sit up' und `Liegestütz' ist auf unterschiedliche Gewichts- und Hebelverhältnisse zurückzuführen.
Unter Einbeziehung von Größe und Gewicht als Kovariaten haben sowohl Testsituation (F=10.5, P=.00) wie auch Geschlecht (F=6.88, p=.00) hochsignifikante
Bedeutung zur Varianzaufklärung bei den `Sit up'. Für die `Liegestütz' gilt dies
bezüglich Testsituation (F=11.96, p=.00) entsprechend, für den Faktor Geschlecht (F=2.04, p=.15) tendenziell.
Im weiteren wurde überprüft, ob diese geschlechts- und situationsbedingten
Unterschiede auch in spezifischen Subgruppen aufzufinden sind. Für weitere
Analysen wurden als Subgruppe die männlichen und weiblichen Sportler zugrunde gelegt.
Tabelle 65 zeigt die Verteilung der Testpersonen auf die 4 Subgruppen, die sich
aus Kombination von Geschlecht und Testsituation ergeben.
77
mit Ausnahme des in unterschiedlichen Formen (Feld/Halle) durchgeführten `12-Minuten Laufs'
Testanwendung / kriterienbezogene Validierung
Tab. 65
- 127 -
Verteilung der Stichprobe nach Geschlecht und Testsituation (hier Sportler)
Testsituation
Männer
Frauen
Gesamt
Grundwehrdienst
Annahmeverfahren
179
149
36
19
215
168
Gesamt
328
55
383
Analysen dieser 383 Personen hinsichtlich deren Beurteilung sportlicher Aktivität ergaben keine signifikanten Unterschiede (F= .30, p= .82). Hinsichtlich des
Umfangs sportlicher Aktivität ergaben sich jedoch hochsignifikante Differenzen
(F=7.55, p= .00). So betreiben die männlichen und weiblichen Bewerber mit
durchschnittlichen 7.8 / 6.7 Stunden deutlich mehr Sport/Woche als die grundwehrdienstleistenden Männer (5.8 Std.) und Frauen (5.1 Std.).
Abbildung 33 zeigt das Gesamtergebnis [Z] für die 4 Subgruppen.
110
104,2
105
103,9
100
95,1
95
94,8
90
85
80
Grundwehrdienst
Annahmeverfahren
Männer
Gesamtergebnis [Z]
Abb. 33
N
Testsituation (T)
F
p
eta
304
.14
.71
.06
Frauen
Geschlecht (G)
F
p
eta
96.33
.00
.50
T*G
F
p
49.80
.00
Gesamtergebnis im `PFT' bei 18 - 24jährigen Sportlern nach Testsituation und
Geschlecht
Hinsichtlich des Gesamtergebnisses ist die Bedeutung der Testsituation nicht
signifikant, während Geschlecht hochsignifikant zur Varianzaufklärung beiträgt.
Insgesamt werden durch beide Faktoren 24% Varianz erklärt.
- 128 -
1.2
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Alter
Testergebnis (PFT) und Alter
Eine Vielzahl von Autoren publizieren Entwicklungskurven motorischer Leistungsfähigkeit über die Altersspanne. Danach ist diese Entwicklung gekennzeichnet durch einen relativ steilen Anstieg im Kindes- und Jugendalter sowie
einem sowohl biologisch wie auch sozial begründeten Rückgang im weiteren
Altersverlauf.
Abbildung 34 zeigt die modellhafte Kurve motorischer Entwicklung von WEISS.
Abb. 34
Aufbau, Abbau und Erhaltung der allgemeinen körperlichen Leistungsfähigkeit
Fehler! Textmarke nicht definiert.
(nach WEISS in EGGER 1978, 58)
Empirische Untersuchungen belegen ferner, daß es sowohl geschlechts- als
auch fähigkeitsspezifische Unterschiede zu dieser generalisierten Kurve gibt
(BECK/BÖS 1994, HOLLMANN/HETTINGER 1980, ISRAEL et al. 1986 u.
1987, JOCH/KRAUSE 1978, JOCH 1977).
So zeigt sich, daß in Bereich Schnelligkeit / Ausdauer das Leistungsmaximum
wesentlich früher erreicht wird als in Kraftmessungen. ISKE et al. (1985) beschreiben anhand empirisch erhobener Daten diese altersspezifischen Unterschiede und sprechen von unterschiedlichen `Gipfelleistungsaltern'.
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Alter
- 129 -
Fragestellungen / Hypothesen
II.
Besteht ein Zusammenhang zwischen motorischer Leistungsfähigkeit und ansteigendem Lebensalter?
H3:
Im Erwachsenenalter sinkt die motorische Leistungsfähigkeit
mit ansteigendem Alter.
H4:
Der altersbedingte Abfall der motorischen Leistungsfähigkeit ist
fähigkeitsspezifisch unterschiedlich.
Untersuchungsmethodik
Als Kriterium der motorischen Leistungsfähigkeit gelten die Testergebnisse im
`Physical Fitneß Test'. Datenbasis sind die Testergebnisse von 742 männlichen
Zeit-/ Berufssoldaten im Alter von 18 - 44 Jahren. Aufgrund testsituativ bedingter Unterschiede wurden für diese Analysen die Ergebnisse der Grundwehrdienstleistenden und der Bewerber nicht berücksichtigt.
Tabelle 66 zeigt die Verteilung der Testpersonen auf die Altersklassen.
Tab. 66
Verteilung der Testpersonen nach Altersklasse
Altersklasse
N
Prozent
18 - 24 Jahre
358
48.2
25 - 29 Jahre
56
7.5
30 - 34 Jahre
170
22.9
35 - 39 Jahre
124
16.7
40 - 44 Jahre
34
4.6
742
100.0
Gesamt
- 130 -
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Alter
Darstellung / Interpretation:
Testergebnis (PFT) und Alter
Tabelle 67 und 68 zeigen die Ergebnisse eines Vergleichs der Testleistungen in
den einzelnen Testaufgaben des `Physical Fitneß Test' sowie im Gesamtergebnis78.
Tab. 67
Testergebnisse der 18 - 44jährigen Männer nach Aufgabe und Altersklasse
x
s
N
F
9.02
9.11
9.30
9.41
9.50
9.18
.60
.91
.73
.79
1.52
.77
351
54
169
123
34
731
9.79
.00
34.37
31.36
29.85
28.77
26.17
31.76
5.54
6.95
6.34
5.43
7.07
6.46
345
52
170
123
34
724
36.81
.00
230.76
229.53
225.33
221.36
219.59
227.33
19.53
20.92
18.29
16.77
16.56
19.16
354
55
168
123
34
734
8.16
.00
Liegestütz, 40 sec
18 - 24
25 - 29
30 - 34
35 - 39
40 - 44
Gesamt
22.26
19.67
19.10
18.17
18.58
20.48
3.75
5.82
4.84
3.67
5.50
4.62
352
55
170
122
34
733
30.56
.00
12-Min-Lauf (Feld)
18 - 24
25 - 29
30 - 34
35 - 39
40 - 44
Gesamt
2637.52
2530.73
2443.86
2428.20
2393.96
2542.26
357.44
399.59
373.22
384.68
366.20
380.72
318
41
148
105
22
634
11.35
.00
Aufgabe/Alter
Pendellauf, 4 x 9m
18 - 24
25 - 29
30 - 34
35 - 39
40 - 44
Gesamt
Sit up, 40 sec
18 - 24
25 - 29
30 - 34
35 - 39
40 - 44
Gesamt
Standweitsprung
18 - 24
25 - 29
30 - 34
35 - 39
40 - 44
Gesamt
78
Die Z-Transformation beruht jeweils auf Mittelwerten/Standardabweichungen der 742 Männer
p
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Alter
Tab. 68
- 131 -
Gesamttestergebnis [Z] der 18 - 44jährigen Männer nach Altersklasse
Alter
18 - 24 Jahre
25 - 29 Jahre
30 - 34 Jahre
35 - 39 Jahre
40 - 44 Jahre
Gesamt
x
102.94
100.57
98.15
96.39
95.12
100.17
s
N
F
6.33
8.65
6.83
5.81
8.87
7.28
327
51
161
115
33
687
31.48
p
.00
Die Ergebnisse zeigen, daß mit ansteigendem Lebensalter die motorische Leistungsfähigkeit sinkt. Sowohl aufgabenbezogen als auch im Gesamtergebnis
erweisen sich diese altersbedingten Unterschiede statistisch als hochsignifikant
(p= .00).
Zur Überprüfung fähigkeitsspezifischer Unterschiede dieser Alterseffekte wurden die Testergebnisse der 25 - 44jährigen zu denen der 18 - 24jährigen in Beziehung gesetzt. Aufgrund dieser querschnittlich erhobenen Daten sind diese
"Entwicklungsverläufe" jedoch mit einigen methodischen Problemen behaftet,
so sind Stichproben- und Kohorteneffekte nicht auszuschließen. Da Längsschnittstudien über einen solchen Zeitraum nicht vorliegen und perspektivisch
auch kaum realisierbar erscheinen ist diese Vorgehensweise ein pragmatischer
Kompromiß.
Tabelle 69 zeigt die Differenzen der Testleistungen der 25 - 44jährigen zu denen der 18 - 24jährigen in Prozent; die Testleistungen der 18 - 24jährigen wurden hierbei auf 100% gesetzt.
Tab. 69
Leistungsfähigkeit 25 - 44jähriger Männer in den Testaufgaben des `PFT' in Relation zur Leistungsfähigkeit 18 - 24jähriger (in Prozent)
Aufgabe / Alter
79
25 - 29
30 - 34
35 - 39
40 - 44
Pendellauf, 4 x 9m
Sit up, 40 sec
Standweitsprung
Liegestütz, 40 sec
12-Minuten Lauf (Feld)
99.0
91.2
99.5
88.4
95.9
97.0
86.8
97.6
85.8
92.6
95.8
83.7
95.9
81.6
92.1
94.9
76.1
95.1
83.5
90.8
0.3
1.2
0.2
0.8
0.5
Durchschnitt79
Rückgang / Jahr
94.4
1.0
91.9
0.8
89.8
0.7
88.1
0.6
0.6
0.8
Zur Durchschnittberechnung herangezogen wurden die einzelnen Testaufgaben
ø / Jahr
- 132 -
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Alter
Sowohl aufgaben- als auch altersbezogen zeigen sich deutliche Unterschiede.
Aufgabenbezogen betragen die Unterschiede (zur Leistungsfähigkeit der 18 24jährigen) pro Jahr zwischen 0.2% (`Standweitsprung') und 1.2% (`Sit up'),
altersbezogen nehmen die über die Testaufgaben gemittelten Unterschiede mit
ansteigendem Alter kontinuierlich ab von 1% (25 - 29jährige) bis zu 0.6% bei
den 40 - 44jährigen Testpersonen.
Zur Überprüfung der kompensatorischen Bedeutung sportlicher Aktivität auf den
altersbedingten Leistungsrückgang wurde ein Vergleich des Gesamtergebnisses im `PFT' von Sportlern und Nichtsportlern der fünf Altersklassen durchgeführt. Abbildung 35 zeigt die Darstellung dieser zweifaktoriellen Varianzanalyse,
die beiden Faktoren (Alter / sportliche Aktivität) hochsignifikante Bedeutung zur
Varianzaufklärung beimißt.
110
105
104
101
101
100
99
100
100
99
96
95
94
93
90
85
80
18-24
25-29
30-34
Sportler
N
Gesamtergebnis [Z]
Abb. 35
596
F
Alter (A)
p
eta
20.95 .00
.36
35-39
40-44
Nichtsportler
sportliche Aktivität (sA)
F
p
eta
46.21
.00
.28
A * sA
F
p
.95
.43
Kompensatorische Bedeutung sportlicher Aktivität auf den altersbedingten Rückgang motorischer Leistungsfähigkeit (hier Gesamtergebnis im PFT)
Während sich bei der Gruppe der `sportlich Inaktiven' ein annähernd linearer
Rückgang der Leistungsfähigkeit von durchschnittlich 2 Z-Werten je Altersklasse zeigt, ist das Gesamtergebnis im PFT bei den `sportlich Aktiven' geringfügig
unterschiedlich.
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Alter
- 133 -
Die Abbildung zeigt ferner, daß mit ansteigendem Lebensalter diese Differenz80
von 2-3 Z-Werten bei den unter 30jährigen bis zu 4, 5 bzw. 7 Z-Werten in den
weiteren Altersklassen ansteigt. Diese (optisch erkennbare) interaktive Wechselwirkung zwischen beiden Faktoren erweist sich jedoch statistisch als nicht
signifikant.
Aufgabenspezifisch bestätigt sich diese Tendenz der kompensatorischen Bedeutung sportlicher Aktivität. Exemplarisch zeigt Abbildung 36 entsprechend
Abbildung 35 die Ergebnisse für die Testaufgabe `12-Minuten Lauf (Feld)'.
110
105
104
103
101
100
100
97
100
96
95
90
93
18-24
25-29
30-34
Sportler
N
12-Min-Lauf (Feld)
Abb. 36
100
550
F
Alter (A)
p
eta
10.64 .00
.23
92
35-39
40-44
Nichtsportler
sportliche Aktivität (sA)
F
p
eta
41.81
.00
.27
A * sA
F
p
.54
.71
Kompensatorische Bedeutung sportlicher Aktivität auf den altersbedingten Rückgang motorischer Leistungsfähigkeit (hier '12-Minuten-Lauf (Feld)')
Die Differenz in den Testleistungen von Sportlern und Nichtsportlern beträgt bei
den 18 - 24jährigen 4 Z-Werte und steigt an auf 8 Z-Werte bei den 40 44jährigen.
Beide Faktoren haben hochsignifikante Bedeutung zur Varianzaufklärung. Ähnlich wie in Abbildung 35 wird der lineare Rückgang der Leistungsfähigkeit bei
`sportlich Inaktiven' und der kompensatorische Effekt sportlicher Aktivität auf
den altersbedingten Rückgang deutlich.
80
der Testleistung zwischen Sportlern und Nichtsportlern
- 134 -
1.3
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Bildung
Testergebnis (PFT) und Bildung
Neben Alter und Geschlecht gelten Schicht- und Bildungsmerkmale als relevante Determinanten des Sport- und Freizeitverhaltens. Entsprechend werden in
einer Vielzahl von Untersuchungen (BAUR 1989, EGGERT/SCHUCK 1975,
FETZ 1982, JANEV/ GENOV 1982, JESCHKE 1972, KLEIN 1982, RENSON et
al. 1977, RIGAUER 1982) Leistungs- und Verhaltensunterschiede in Abhängigkeit von diesen Faktoren dargestellt.
Während sich Unterschiede hinsichtlich der Art des Sporttreibens u.a. mit unzureichenden finanziellen Resourcen begründen lassen (SACK 1980), sind Differenzen in der motorischen Leistungsfähigkeit ursächlich auch auf die bildungsbedingt unterschiedliche Sportsozialisation zurückzuführen (OPASCHOWSKI
1987, SCHLAGENHAUF 1977).
Fragestellungen / Hypothesen
III.
Besteht ein Zusammenhang zwischen bildungsbedingter Sportsozialisation und motorischer Leistungsfähigkeit?
H6:
Zwischen der Höhe des Bildungsniveaus und der Leistungsfähigkeit besteht ein positiver Zusammenhang.
H7:
Zwischen der Höhe des Bildungsniveaus und der sportlichen
Aktivität besteht ein positiver Zusammenhänge.
Untersuchungsmethodik
Als Kriterium der motorischen Leistungsfähigkeit gelten die Testergebnisse im
`Physical Fitneß Test', das Bildungsniveau wurde im soziologischen Fragebogen erfasst über:
-
Frage 1: Welchen Schulabschluß besitzen Sie?
Datenbasis sind die Testergebnisse / Antworten von 1038 Männern im Alter von
18 - 39 Jahren. Nicht einbezogen in diese Stichprobe wurden die Daten der 18 24jährigen Bewerber, da testsituativ bedingte Unterschiede zu Verfälschungen
führen könnten.
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Bildung
- 135 -
Für die weitere Datenverarbeitung wurde die Angaben zum Bildungsniveau zusammengefaßt und kategorisiert zu:
-
niedriges Bildungsniveau (kein Abschluß, Hauptschulabschluß)
-
mittleres Bildungsniveau (mittlere Reife)
hohes Bildungsniveau (Abitur, Hochschulabschluß)
Tabelle 70 zeigt die Verteilung der 1038 Testpersonen nach dem kategorisierten Bildungsniveau, dem Alter (in den Altersklassen) und der sportlichen Aktivität (Sportler vs. Nichtsportler).
Tab. 70
Verteilung der Stichprobe nach Bildungsniveau, Alter und sportlicher Aktivität
(Männer, 18 - 39 Jahre)
18-24
Männer
25-29
30-34
N
N
in %
N
in %
251
95
37.8
156
62.2
18
10
55.6
8
44.4
N
N
in %
N
in %
120
63
52.5
57
47.5
N
N
in %
N
in %
N
N
in %
N
in %
Bildungsniveau/sportliche Aktivität
niedrig
-
davon Sportler
-
davon Nichtsportler
mittel
-
davon Sportler
-
davon Nichtsportler
hoch
-
davon Sportler
-
davon Nichtsportler
gesamt
-
davon Sportler
-
davon Nichtsportler
35-39
ð / ø%
31
18
58.1
13
41.9
23
8
34.8
18
65.2
323
131
40.6
192
59.4
22
14
63.6
8
36.4
60
25
41.7
35
58.3
36
24
66.7
12
33.3
238
126
52.9
112
47.1
378
225
59.5
153
40.5
16
13
81.2
3
18.8
49
31
63.3
18
36.7
34
18
88.9
16
11.1
477
287
60.2
190
39.8
749
383
51.1
366
48.9
56
37
66.1
19
33.9
140
74
52.8
66
47.2
93
50
53.7
43
46.3
1038
544
52.4
494
47.6
Auffallend ist, daß fast 50% der 18 - 24jährigen (meist grundwehrdienstleistenden) Männer angibt, sich nicht sportlich aktiv zu betätigen. Hier liegt noch ein
großes Potential zentraler Einflußnahme auf die Motivationsförderung zu lebenslangem Sporttreiben.
Im Durchschnitt betreiben 40.6% der Personen mit niedrigen Bildungsniveau
Sport. In der Gruppe mit mittleren Bildungsniveau liegt der Anteil bei 52.9% und
bei den Testpersonen mit hohem Bildungsniveau sogar bei 60.2%.
- 136 -
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Bildung
Abbildung 37 zeigt für die Gruppe der 18 - 24jährigen eine graphische Darstellung dieses Zusammenhangs zwischen bildungsbedingter Sportsozialisation
und sportlicher Aktivität.
70
62,2
59,5
60
52,5
47,5
50
40
40,5
37,8
30
niedrig
mittel
hoch
sportliche Aktivität
Sportler
Nichtsportler
Abb. 37
Bildungsniveau und sportliche Aktivität 18 - 24jähriger Männer
Im weiteren wurde untersucht, ob sich Sportler / Nichtsportler mit unterschiedlichem Bildungsniveau hinsichtlich Beurteilung und zeitlichem Umfangs sportlicher Aktivität unterscheiden.
Bezüglich der Beurteilung sportlicher Aktivität ergaben sich für die Gesamtgruppe (18 - 39 Jahre) jeweils hochsignifikante Unterschiede. Sowohl Sportler
als auch Nichtsportler bewerten mit steigendem Bildungsniveau sportliche Aktivität zunehmend positiver. Bei einer Auspartialisierung in die Altersklassen findet sich dieses Ergebnis jedoch nur bei der Subgruppe der Nichtsportler und ist
dort lediglich in der Altersklasse der 18 - 24jährigen hochsignifikant (F=6.52, p=
.00). Bei den Sportlern finden sich in den nach Alter und Bildungsniveau
auspartialisierten Subgruppen keine bedeutsamen Unterschiede hinsichtlich der
Beurteilung sportlicher Aktivität.
Hinsichtlich des zeitlichen Umfangs sportlicher Aktivität findet sich in der Gesamtgruppe der 18 - 39jährigen Sportler mit steigendem Bildungsniveau eine
signifikante Zunahme des zeitlichen Umfangs (F=2.96, p= .05). Diese Tendenz
findet sich auch in den Alterssubgruppen, ist dort aber statistisch nicht bedeutsam (p= .11 - .90).
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Bildung
Darstellung / Interpretation:
- 137 -
Testergebnis (PFT) und Bildung
Tabelle 71 und 72 zeigen die Testergebnisse im `Physical Fitneß Test' nach
dem kategorisierten Bildungsniveau und der sportlichen Aktivität. Dargestellt
sind die Ergebnisse der einzelnen Testaufgaben sowie das Gesamtergebnis81
der 18 - 24jährigen Männer, für die alle Parzellen eine ausreichende Stichprobenbesetzung aufweisen.
Tab. 71
Testleistungen im `PFT' nach Bildungsniveau und sportlicher Aktivität
von 18 - 24jährigen Männern (hier: Sportler)
Bildungsniveau
mittel
niedrig
Testaufgabe
Pendellauf, 4 x 9m
Sit up, 40 sec
Standweitsprung
Liegestütz, 40 sec
12-Min-Lauf (Feld)
12-Min-Lauf (Halle)
Gesamtergebnis [Z]
Tab. 72
x
s
N
x
s
9.3
.6 95
8.9 1.0
32.6 6.0 37
31.6 6.9
230.7 19.8 94 228.8 24.0
19.8 4.4 95
19.8 5.8
2331.9 416.4 89 2483.4 498.6
2194.0 237.5 6 (2182.0 531.9
102.8
7.1 36
101.5
x
s
N
63
8.9
.5 222
58
34.8 5.5 222
63 233.0 19.4 223
63
22.6 3.5 222
55 2670.0 375.6 207
5) (2010.0 296.9 2)
9.4 56
104.6
Range (R)
in %
4.5
10.1
1.8
14.1
14.5
5.9 207
Testleistungen im `PFT' nach Bildungsniveau und sportlicher Aktivität
von 18 - 24jährigen Männern (hier: Nichtsportler)
Bildungsniveau
mittel
niedrig
Testaufgabe
x
s
N
x
s
Pendellauf, 4 x 9m
9.7
.6 156
9.4
.8
Sit up, 40 sec
26.9 5.9 41
30.6 6.5
Standweitsprung
219.2 20.5 156 225.8 19.7
Liegestütz, 40 sec
17.8 3.9 154
18.7 4.7
12-Min-Lauf (Feld) 2144.5 371.8 150 2256.8 313.9
12-Min-Lauf (Halle) (2323.0 784.9
5) 1911.1 503.8
Gesamtergebnis [Z]
81
N
hoch
95.1
7.2
38
98.8
N
hoch
x_
s
N
56
9.2
.5 150
43
32.1 5.4 143
57 228.1 20.5 151
57
21.2 3.6 149
50 2467.4 381.1 147
7 (2565.0
1)
7.2 42
101.1
Range (R)
in %
5.4
19.3
4.1
19.1
15.0
6.0 139
Die Z-Transformation beruht jeweils auf Mittelwerten/Standardabweichungen der 1038 Männer (18 - 39
Jahre)
- 138 -
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Bildung
In beiden Gruppen (Sportler/Nichtsportler) ist mit zunehmendem Bildungsniveau eine (signifikant) höhere Testleistung zu beobachten.
Auffallend ist in beiden Gruppen, daß die bildungsbedingten Leistungsunterschiede auch fähigkeitsspezifisch unterschiedlich ausfallen. So liegen sie bei
den Aufgaben mit hohen Ausdaueranteilen (`Sit up', `Liegestütz', `12-Minuten
Lauf') deutlich höher.
Die Ursachen dieser bildungsbedingten Leistungsunterschiede liegen in einer
längeren schulsportlichen Aktivität der Personen mit höherem Bildungsniveau.
Die bildungsbedingten Leistungsunterschiede82 betragen im Durchschnitt
bei den Sportlern 9% und bei den Nichtsportlern 12.6%. In beiden Subgruppen
finden sich die geringsten Unterschiede beim `Pendellauf' und `Standweitsprung'. Die aktivitätsbedingten Leistungsunterschiede83 betragen im
Durchschnitt 7% und sind mit 10.1% in der Subgruppe `niedriges Bildungsniveau' am größten. Aufgabenbezogen sind beim `Pendellauf' (4.4%) und beim
`Standweitsprung' (2.9%) die geringsten, bei den `Liegestütz' (7.9%) und dem
`12-Minuten Lauf (Feld)' (8.9%) die größten Leistungsunterschiede festzustellen.
Die vorliegenden Ergebnisse zeigen:
-
daß der altersbedingte Leistungsabfall (δt: Schulabschluß - Testzeitpunkt)
fähigkeitsbezogen sehr unterschiedlich ist. Dies bestätigt noch einmal die
Ergebnisse der o.a. Analysen zum fähigkeitsspezifisch unterschiedlichen
Verlauf der Leistungsfähigkeit im Altersgang.
-
daß sportliche Aktivität kompensierend auf diesen Abfall wirkt. So sind die
bildungsbedingten Leistungsunterschiede prozentual verglichen bei Sportlern geringer als bei Nichtsportlern. Auch dies steht in Einklang mit o.a.
Ergebnissen zur kompensatorischen Wirkung sportlicher Aktivität auf den
altersbedingten Leistungsabfall.
Abbildung 38 zeigt das Ergebnis einer zweifaktoriellen Varianzanalyse für das
Gesamtergebnis im `PFT' von Sportlern und Nichtsportlern der unterschiedlichen Bildungsniveaus. Beide Faktoren tragen hochsignifikant zur Varianzaufklärung bei. Dies trifft sowohl auf das Gesamtergebnis wie auch auf die einzelnen
Testaufgaben zu.
82
Vergleich: niedriges - mittleres - hohes Bildungsniveau
83
Vergleich: Sportler - Nichtsportler des jeweiligen Bildungsniveaus
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Bildung
N
Gesamtergebnis [Z]
518
Bildung (B)
F
p
eta
14.45 .00
.24
- 139 -
sportliche Aktivität (sA)
F
p
eta
44.34
.00
.29
B * sA
F
p
3.50
.03
Abb. 38
Gesamtergebnis 18 - 24jähriger Männer im `PFT' nach Bildung und sportlicher
Aktivität
Tab. 73
Testergebnisse 18 - 24jähriger Männer im `PFT' nach Bildung und sportlicher Aktivität
Testaufgabe
N
Pendellauf, 4 x 9m
Sit up, 40 sec
Standweitsprung
Liegestütz, 40 sec
12-Min-Lauf (Feld)
12-Min-Lauf (Halle)
742
544
744
740
698
26
Bildung (B)
F
p
eta
36.25
16.80
6.37
48.10
50.57
.55
.00
.00
.00
.00
.59
.00
.34
.25
.16
.37
.39
.22
sportliche Aktivität (sA)
F
p
eta
49.33
31.03
19.48
25.38
45.14
.00
.00
.00
.00
.00
.00
.95
.30
.25
.19
.23
.30
.04
B * sA
F
p
3.14
3.62
2.44
.69
.09
.84
.05
.03
.09
.50
.91
.41
Signifikante Wechselwirkungen finden sich im Gesamtergebnis sowie beim
`Pendellauf' und den `Sit up'. Während Personen mit hohem Bildungsniveau
sowohl in der Gruppe der Sportler wie der Nichtsportler die höchsten Testergebnisse erzielen, verfügen in den Gruppen der Sportler die Personen mit niedrigem Bildungsniveau über höhere Testergebnisse als entsprechende Personen
mit mittlerem Bildungsniveau. In der Gruppe der Nichtsportler ist diesbezüglich
jedoch eine Linearität festzustellen.
Insgesamt werden durch Bildung und sportliche Aktivität im Gesamtergebnis
13% und in den Testaufgaben zwischen 5% und 20% Varianz erklärt.
Aufgrund möglicher statusbedingter Verfälschungen wurde für die 18 24jährigen Männer unter Einbeziehung von Dienstverhältnis (Grundwehrdienstleistende vs. Berufs-/Zeitsoldaten) eine dreifaktorielle Varianzanalyse durchgeführt. Tabelle 74 zeigt das Ergebnis dieser Analysen für die Aufgaben sowie
das Gesamtergebnis nach den beobachteten Faktoren Bildung, sportliche Aktivität und Dienstverhältnis.
Tab. 74
Testergebnisse 18-24jähriger Männer im `PFT' nach Bildung (B), sportlicher Aktivität (sA) und Dienstverhältnis (D)
Testaufgabe
FB
FsA
FD
FB*sA
FB*D
FsA*D
FB*sA*D
- 140 -
Pendellauf
N=742
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Bildung
F 19.84
p .00
43.00
.00
14.68
.00
1.21
.29
1.73
.17
.72
.39
.13
.87
F 12.01
p .00
27.31
.00
53.16
.00
3.28
.06
.93
.33
3.21
.07
1.95
.14
Standweitsprung
N=744
F 5.14
p .00
19.07
.00
.03
.86
.41
.66
1.50
.22
6.97
.00
.30
.74
F 25.57
p .00
18.59
.00
40.27
.00
.87
.42
2.63
.07
1.32
.25
.58
.55
12-Min (Feld)
N=698
F 18.27
p .00
34.98
.00
67.28
.00
.26
.77
2.31
1.00
.39
.53
.79
.45
Gesamttest
N=518
F 10.87
p .00
38.92
.00
37.85
.00
2.39
.09
2.07
.13
1.24
.27
.36
.69
Sit up
N=544
Liegestütz
N=740
Im Durchschnitt werden durch die beobachteten Faktoren 18.8% Varianz erklärt. Alle drei Faktoren haben (Ausnahme: `Standweitsprung') isoliert betrachtet hochsignifikante Bedeutung, interaktive Wechselwirkungen sind beim
`Standweitsprung' zu beobachten. Hier verfügen in der Subgruppe der Berufs/Zeitsoldaten Personen mit niedrigem Bildungsniveau über höhere Testergebnisse als Personen mit hohem Bildungsniveau. Tendenziell kann festgestellt
werden, daß Berufs-/Zeitsoldaten höhere Testergebnisse erzielen als Grundwehrdienstleistende; Sportler höhere Testergebnisse erzielen als Nichtsportler
und daß die Testleistungen mit ansteigendem Bildungsniveau höher werden.
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Konstitution
1.4
- 141 -
Testergebnis (PFT) und Konstitution
Ergebnisse aus sportmotorischen Tests oder vergleichbaren Meßverfahren stehen in engem Zusammenhang mit Konstitutionsmerkmalen (TITTEL/ WUTSCHERK 1972). In einer Vielzahl von Untersuchungen konnte belegt werden,
daß bei Testaufgaben, in denen die eigene Körpermasse positiv eingesetzt
werden kann (z.B. bei Würfen) Personen mit hohem Konstitutionsindex (z.B.
BODY-MASS-INDEX) Vorteile haben. Umgekehrt dazu haben diese Personen
Nachteile bei Aufgaben, in denen die eigene Körpermasse bewegt werden muß
(z.B. Ausdauerläufen).
Fragestellungen / Hypothesen
IV.
Besteht ein Zusammenhang zwischen Konstitutionsmerkmalen
und motorischer Leistungsfähigkeit?
H8:
Personen mit hohem BODY-MASS-INDEX (BMI) verfügen über
eine niedrigere Leistungsfähigkeit als Personen mit niedrigem
BMI.
Untersuchungsmethodik
Als Kriterium der motorischen Leistungsfähigkeit gelten die Testergebnisse im
`Physical Fitneß Test', die Kategorisierung des Konstitutionsindexes basiert auf
den somatometrischen Angaben im Testerfassungsbogen zu:
-
Körperhöhe [cm]
Körpermasse [kg]
sowie die Bestimmung des Körperfettanteils mittels Calipermetrie84.
Einsatz finden die verschiedenen Indices in der Praxis zur Bestimmung des relativen Körpergewichts als Hinweis auf Übergewicht und mögliche Adipositas.
Geeignet scheinen hierbei Indices, die hohe Korrelationen zur Körpermasse bei
gleichzeitig niedrigen Korrelationen zur -höhe aufweisen (CIBA GEIGY 1985,
11).
84
V.2
- 142 -
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Konstitution
An einer Stichprobe von 66 Personen im Alter von 18 - 39 Jahren wurden unterschiedliche Konstitutionsindices sowie der Körperfettanteil mittels Calipermetrie bestimmt.
Die Calipermetrie an verschiedenen Meßpunkten des Körpers erlaubt eine
Schätzung des Körperfettanteils auf unterschiedlichen Niveaustufen aufgrund
hoher korrelativer Beziehungen zwischen Gesamtkörperfett und Unterhautfettgewebe (VIOL 1991). Als hinreichend informativ und etabliert gilt dabei das
Meßverfahren nach MÖHR (1970) mit vier Meßpunkten.
Tabelle 75 zeigt die deskriptiven Ergebnisse sowie statistischen Kennziffern
eines varianzanalytischen Vergleichs der Testpersonen nach dem Alter für die
SI85-Einheiten, diverse Konstitutionindices (CIBA GEIGY 1985, 12) sowie die
Calipermetrie. Dargestellt sind neben Anzahl, Mittelwert und Standardabweichung der Gesamtstichprobe die statistischen Kennziffern (F, p) des varianzanalytischen Vergleichs der entsprechenden Daten der 4 Altersgruppen.
Tab. 75
Somatometrische Indices männlicher Sportler (18 - 39 Jahre)
Index
[Formel]
x
s
N
F
p
SI-Einheiten
Masse
[kg]
79.0
9.4
66
1.98
.12
Höhe
[cm]
179.6
6.3
66
.11
.95
[kg/m2]
24.4
2.3
66
2.87
.04
[cm-100]
79.6
6.3
66
.11
.95
[kg/m3]
13.6
1.3
66
2.30
.08
PONDERAL-INDEX
[kg1/3/m]
2.3
.08
66
2.28
.09
SHELDON-INDEX
[m/kg1/3]
.42
.01
66
2.27
.09
[m3/kg]
.07
.00
66
2.28
.09
SUMME HAUTFALTEN
86
39.1
16.54
61
2.54
.06
PROZENT KÖRPERFETT
87
16.1
3.96
61
2.21
.09
Indices
BODY-MASS-INDEX
BROCA-INDEX
ROHRER-INDEX
LEANNESS-INDEX
Calipermetrie
Hinsichtlich der unterschiedlichen Indices sowie des prozentualen Körperfettanteils finden sich einige signifikante Unterschiede.
85
Standard International
86
Summe der 4 Hautfalten
87
Berechnung nach PARIZKOVA (1971)
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Konstitution
- 143 -
Die Tabellen 76 und 77 zeigen die Interkorrelationen der unterschiedlichen Indices sowie deren Korrelationen mit Körpermasse, -höhe sowie dem prozentualen Körperfettanteil.
Datengrundlage der Tabelle 76 sind die 66 Männer, bei denen auch calipermetrische Daten erhoben wurden (unterhalb der Diagonale) sowie 1458 Männer
im Alter von 18 - 44 Jahren (oberhalb der Diagonale).
Tab. 76
Korrelationsmatrix der Konstitutionsindices
Index
1
1. BMI
2
3
4
.95
.94
-.93
-.92
-.02
.99
-.99
-.98
-.33
-.99
-.99
-.35
.99
.35
2. ROHRER
.93
3. PONDERAL
.93
.99
4. SHELDON
-.92
-.99
-.99
5. LEANNESS
-.92
-.99
-.99
.99
6. BROCA
-.02
-.32
-.33
.33
5
.35
.32
Auffallend ist die hohe Interkorrelation der meisten Indices sowie die geringe
Korrelation aller Indices mit dem BROCA-Index. Dieser weist auch die niedrigsten Korrelationen zum Körperfettanteil und erscheint damit für die Praxis (als
Indikator für adipositas) als relativ unbrauchbar.
Tab. 77
Korrelationsmatrix unterschiedlicher Konstitutionsindices mit Körpermasse, -höhe
und relativem Körperfettanteil 18 - 39jähriger Männer (N=66)
Index
Masse
Körperfett
.04
.81
.45
ROHRER-INDEX
-.32
.54
.39
PONDERAL-INDEX
-.33
.53
.39
SHELDON-INDEX
.33
-.53
-.40
LEANNESS-INDEX
.32
.53
-.41
1.00
.62
.09
BODY-MASS-INDEX
BROCA-INDEX
Höhe
Während die meisten Indices mittlere Korrelationen sowohl zur Körperhöhe als
auch zur -masse aufweisen, hat der BODY-MASS-INDEX hohe Korrelationen
zur Masse und niedrige Korrelationen zur Höhe. Desweiteren verfügt er über
- 144 -
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Konstitution
die höchsten Korrelationen zum calipermetrisch bestimmten Körperfettanteil,
daher wird im weiteren auf diesen Index zurückgegriffen.
Zur Beurteilung des BMI finden sich unterschiedliche Kategorisierungen, so gelten BMI-Werte von 23 - 25 als "normalgewichtig", Werte über 27 bzw. unter 21
als Hinweise auf Über-/Untergewicht (BÖS in BÖS/FELDMEIER 1992, 48).
Für weitere Analysen wird eine 5-stufige Kategorisierung vorgenommen;
-
`BMI < 21' (untergewichtig)
`BMI 21 - 23' (leicht untergewichtig)
`BMI 23 - 25' (normalgewichtig)
`BMI 25 - 27' (leicht übergewichtig)
`BMI > 27' (übergewichtig).
Für Vergleiche zur kriterienbezogenen Validität wurde die Stichprobe erweitert88; die weiteren Berechnungen basieren somit auf den Ergebnissen von
1291 Männern im Alter von 18 - 39 Jahren. Nicht berücksichtigt wurden hierbei
die Gruppe der Bewerber. Tabelle 78 zeigt die Verteilung dieser Personen nach
Alter(sklasse) und BMI-Kategorie.
Tab. 78
Verteilung der Stichprobe nach Alter und BMI-Kategorie
BMI
Kategorie
18 - 24
N %
< 21
21 - 23
23 - 25
25 - 27
> 27
209
304
248
110
67
Summe
938
22.3
32.4
26.4
11.7
7.2
Altersgruppe
25 - 29
30 - 34
N %
N %
9
17
18
11
6
61
14.8
27.9
29.5
18.0
9.8
6
30
62
42
26
166
3.6
18.1
37.3
25.3
15.7
35 - 39
N %
4
30
30
30
32
126
3.2
23.8
23.8
23.8
25.4
Summe
N
%
228
381
358
193
131
17.7
29.5
27.7
14.9
10.1
1291
Auffallend ist, daß 10% der Testpersonen über einen `BMI > 27' verfügen. Über
die Hälfte dieser Personen (N=67; 51.1%) entstammt dabei der Altersgruppe
der 18 - 24jährigen. Bemerkenswert ist ferner der mit 17.7% hohe Anteil von
(vornehmlich jungen) Personen mit niedrigem BMI.
Für weitere varianzanalytische Vergleiche werden die drei mittleren Gruppen
zusammengefaßt zu `BMI 21 - 27'.
88
um Personen, bei denen keine Calipermetrie durchgeführt wurde
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Konstitution
- 145 -
Vergleiche ergaben für den BODY-MASS-INDEX mit ansteigendem Alter einen
annähernd linearen Zuwachs, welcher sowohl numerisch bedeutsam als auch
statistisch hochsignifikant (F=45.06, p= .00) ist. Da keine signifikanten Höhenunterschiede zu vermuten sind muß dieser Anstieg auf eine auch absolute Zunahme der Körpermasse zurückzuführen sein. Dies bestätigen auch varianzanalytische Vergleiche (Höhe: F= .23, p= .87; Masse: F=30.67, p= .00).
Aufgrund eines differenten Körperbewußtseins sowie eines erhöhten Energieumsatzes ist zu vermuten, daß sportliche Aktivität einen positiven Einfluß auf
die relative und auch absolute Körpermasse hat. Auch wenn dieser "Einfluß"
mittels der vorliegenden querschnittlich erhobenen Daten nicht überprüft werden kann so ist er doch vielfach belegt und praktisch genutzt ("Abnimm - Kurse", ...).
Abbildung 39 zeigt die graphische Darstellung einer zweifaktoriellen Varianzanalyse für die Stichprobe der 18 - 39jährigen Männer. Sowohl Alter als auch
sportliche Aktivität haben signifikante Bedeutung für die Höhe des BODYMASS-INDEX. Statistisch bedeutsame interaktive Wechselwirkungen treten
nicht auf, lediglich in der Altersgruppe der 25 - 29jährigen verfügen Sportler gegenüber Nichtsportlern entgegen der Tendenz über einen höheren Index.
27
26
25,5
25
24
24
23
24,5
22,7
25,8
24,9
23,5
23,2
22
21
20
18-24
25-29
30-34
35-39
sportliche Aktivität
Sportler
Nichtsportler
N
BMI
Abb. 39
1094
F
Alter (A)
p
eta
46.68 .00
.34
sportliche Aktivität (sA)
F
p
eta
7.21
.00
.07
A * sA
F
p
.61
.60
BODY-MASS-INDEX 18-39jähriger Männer nach Alter und sportlicher Aktivität
- 146 -
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Konstitution
Darstellung / Interpretation: Testergebnis (PFT) und Konstitution
Tabelle 79 zeigt die Ergebnisse eines Vergleichs in den Testaufgaben sowie im
Gesamtergebnis89 für die Gruppe der 18 - 24jährigen Männer
Tab. 79
Testleistungen im `PFT' und BODY-MASS-INDEX 18 - 24jähriger Männer
Testaufgabe
BODY-MASS-INDEX (Kategorie)
< 21
21 - 27
> 27
x
s N
x
s N
x
s
N
Range (R)
in %
18 - 24 Jahre
Pendellauf, 4 x 9m
Sit up, 40 sec
Standweitsprung
Liegestütz, 40 sec
9.4
.7 204
9.3
.7 659
9.6
.8
66
2.1
30.9
6.0 163
32.5
6.3 525
28.4
5.5
46
14.4
213.5 21.0
66
5.7
3.8
63
7.8
2094.2 366.8
57
15.4
223.6 23.6 206 225.7 23.5 660
20.2
4.0 204
20.7
4.4 661
12-Min-Lauf (Feld) 2411.5 450.5 198 2417.3 412.1 615
Gesamtergebnis [Z]
98.9
7.9 153 100.7
8.1 498
19.2
94.2
7.7
39
Bei allen Testaufgaben erzielen Personen mit mittlerem BMI (21 - 27) die
höchsten und Personen mit hohem BMI (> 27) die niedrigsten Testergebnisse.
Die BMI-bedingten Leistungsunterschiede betragen im Durchschnitt 7.1% und
liegen aufgabenbezogen zwischen 2.1% (`Pendellauf') und 15.4% (`12-Minuten
Lauf (Feld)'). Die größsten Unterschiede sind bei den Testaufgaben mit hohem
Ausdaueranteil zu beobachten.
Zur Quantifizierung der Leistungsunterschiede in den BMI-Subgruppen aufgrund sportlicher Aktivität wurden die Testergebnisse der 18 - 24jährigen differenziert nach deren sportlicher Aktivität herangezogen.
Tabelle 80 zeigt diese Ergebnisse für die BMI-Subgruppen der Sportler und
Nicht-sportler. Numerisch betragen die Unterschiede von Sportlern zugunsten
der Nicht-sportlern 7.1%. Aufgabenbezogen liegen sie im Mittel zwischen 3.7%
(`Standweit-sprung') und 9.9% (`Liegestütz').
89
Die Z-Transformation beruht jeweils auf Mittelwerten/Standardabweichungen der 1291 Männer (18 - 39
Jahre)
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Konstitution
Tab. 80
- 147 -
Testergebnisse 18-24jähriger Sportler und Nichtsportler nach BMI-Kategorie
Testaufgabe
BMI-Kategorie
Pendellauf, 4 x 9m
< 21
21 - 27
> 27
Sit up, 40 sec
< 21
21 - 27
> 27
Standweitsprung
< 21
21 - 27
> 27
Liegestütz, 40 sec
< 21
21 - 27
> 27
12-Min-Lauf (Feld)
< 21
21 - 27
> 27
Gesamtergebnis [Z]
< 21
21 - 27
> 27
x
Sportler
s
N
x
Nichtsportler
s
N
Range (R)
in %
9.30
9.06
9.18
.68
.62
1.07
94
297
20
9.49
9.49
9.75
.84
.69
.62
80
269
35
2.0
4.7
6.2
32.23
34.26
30.80
5.91
5.98
5.77
81
252
15
30.46
30.72
26.40
6.00
6.00
5.52
54
180
20
5.8
11.5
16.6
223.07
230.65
219.25
24.17
23.07
24.47
95
296
20
223.07
220.60
211.60
25.16
24.38
20.29
84
271
35
0.0
4.5
3.6
21.04
21.61
19.44
3.99
4.51
4.47
95
297
18
18.83
19.40
18.23
3.96
4.32
3.07
81
271
34
11.7
11.4
6.6
2455.32
2546.81
2133.92
537.48
417.43
549.00
92 2351.51
276 2279.17
14 2025.00
387.09
401.77
290.63
83
255
34
4.4
11.7
5.5
99.89
103.22
96.09
8.33
7.75
10.82
7.92
8.46
6.60
52
174
19
78
240
11
98.21
97.82
92.63
Die BMI-bedingten Leistungsunterschiede90 betragen bei den Sportlern im
Durchschnitt 9.9% und bei den Nichtsportlern 9.4%. Die größten Unterschiede
treten aufgabenbezogen bei dem `12-Minuten Lauf' (19.3% Sportler / 16.1%
Nichtsportler) auf.
Die aktivitätsbedingten Leistungsunterschiede91 betragen im Durchschnitt
7.1% und nehmen mit ansteigendem BMI zu. Aufgabenbezogen sind die größten Differenzen bei den Aufgaben mit hohem Ausdaueranteil (`Sit up', `Liegestütz', `12-Minuten Lauf (Feld)') festzustellen.
Aufgrund des Zusammenhangs zwischen Dienstverhältnis und Testergebnis
wurde dieser Faktor im weiteren mit einbezogen. Tabelle 81 zeigt die Ergebnis-
90
Vergleich der BMI - Subgruppen
91
Vergleich Sportler - Nichtsportler
- 148 -
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und Konstitution
se dieser dreifaktoriellen Varianzanalyse für die Stichprobe der 18 - 24jährigen
Männer.
Tab. 81
Testergebnisse 18 -24jähriger Männer im `PFT' nach Dienstverhältnis (D), BMI (B)
und sportlicher Aktivität (sA)
Testaufgabe
FB
FsA
FD*B
F 74.31
p .00
1.99
.13
42.27
.00
.56
.56
3.70
.06
2.32
1.00
1.89
.15
F 79.48
p .00
7.09
.00
35.50
.00
.27
.76
7.26
.00
1.60
.20
.15
.86
Standweitsprung
N=801
F 23.59
p .00
3.96
.02
13.15
.00
.89
.40
8.33
.00
4.26
.01
1.66
.19
2.07
.12
30.62
.00
.97
.38
.00
.94
.23
.79
.62
.54
12-Min (Feld)
N=754
F178.10
p .00
11.73
.00
28.56
.00
1.45
.23
.11
.74
2.86
.06
.45
.63
Gesamttest
N=574
F 99.52
p .00
8.31
.00
36.16
.00
.45
.63
3.22
.07
3.34
.04
.76
.47
Pendellauf
N=799
Sit up
N=602
Liegestütz
N=796
FD
F 88.73
p .00
FD*sA
FB*sA
FD*B*sA
In Abhängigkeit von den beobachteten drei Faktoren zeigen sich einige interaktive Wechselwirkungen. Die Interaktion zwischen Dienstverhältnis und sportlicher Aktivität bei den Aufgaben `Sit up' und `Standweitsprung' sind darauf zurückzuführen, daß die aktivitätsbezogenen Leistungsunterschiede (Sportler vs.
Nichtsportler) bei den Grundwehrdienstleistenden erheblich größer sind als bei
den Berufs-/Zeitsoldaten. So betragen diese Unterschiede bei den `Sit up' 5.1%
(B/Z92) bzw. 14.85 (GWDL93); beim `Standweitsprung' entsprechend 0.4% (B/Z)
bzw. 4.6% (GWDL). Die Wechselwirkungen im Gesamtergebnis beruhen darauf, daß Sportler mit mittlerem BMI (21 - 27) das höchste Gesamtergebnis erzielen während bei Nichtsportlern eine Linearität zu beobachten ist; je höher der
BMI, desto niedriger ist das Gesamtergebnis.
92
Berufs-/Zeitsoldaten
93
Grundwehrdienstleistende
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität
1.5
- 149 -
Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität
Zusammenhänge zwischen sportlicher Aktivität und motorischer Leistungsfähigkeit sind evident und vielfach empirisch nachgewiesen (BÖS/MECHLING
1983, BRAUN 1983, ISRAEL et al. 1987, KOLB 1985, NOWACKI 1987). Entsprechend wird erwartet, daß sich sportlich aktive von sportlich nicht aktiven
Personen in der Testleistung des `PFT' unterscheiden. Obwohl zwischen Einstellung und Verhalten nicht trivialerweise eine hohe Beziehung besteht (SINGER et al. 1980) so wird doch erwartet, daß zwischen der Einstellung zu sportlicher Aktivität und der motorischen Leistungsfähigkeit Beziehungen bestehen.
Für die Motivation zu sportlicher Betätigung gibt es verschiedene modellhafte
Vorstellungen (SINGER et al. 1987), wobei angenommen werden kann, daß
physisch orientierte Motive (Gesundheit, Fitneß) eher eine Beziehung zur Leistungsebene aufweisen als psycho-soziale Gründe (Wellness, soziale Erfahrung).
Fragestellungen / Hypothesen
V.
Besteht ein Zusammenhang zwischen sportlicher Aktivität und
motorischer Leistungsfähigkeit?
VI.
Besteht ein Zusammenhang zwischen der Einstellung zu sportlicher Aktivität und motorischer Leistungsfähigkeit?
VII.
Besteht ein Zusammenhang zwischen Motiven sportlicher Aktivität und motorischer Leistungsfähigkeit?
H9:
Sportler haben eine höhere Leistungsfähigkeit als Nichtsportler.
H10:
Der Umfang sportlicher Aktivität hat eine positive Bedeutung für
die motorische Leistungsfähigkeit.
H11:
Sportler, die sportliche Aktivität für wichtig erachten, verfügen
über eine höhere motorische Leistungsfähigkeit als Sportler, die
dieser Aktivität weniger Bedeutung beimessen.
H12:
Eine vornehmlich physisch motivierte sportliche Aktivität hat
eine positive Bedeutung für die motorische Leistungsfähigkeit.
- 150 -
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität
Untersuchungsmethodik: PFT und eigene sportliche Betätigung
Als Kriterium der motorischen Leistungsfähigkeit gelten die Testergebnisse im
`Physical Fitneß Test', die sportliche Aktivität (Sportler/Nichtsportler) und der
Umfang derselben wurde im soziologischen Zusatzfragebogen erfasst über:
-
Frage 3: Treiben Sie aktiv Sport?
Frage 4: Wieviel Stunden Sport treiben Sie in der Woche?
Datenbasis sind die Testergebnisse / Antworten von 1050 Männern im Alter von
18 - 39 Jahren. Nicht einbezogen wurde die Subgruppe der Bewerber. Tabelle
82 gibt einen Überblick über die Zusammensetzung der Stichprobe nach sportlicher Aktivität und Alter.
Tab. 82
Verteilung der Stichprobe nach Alter, Geschlecht und sportlicher Aktivität
Alter
N
Sportler
%
Nichtsportler
N
%
Gesamt
N
18 - 24 Jahre
25 - 29 Jahre
30 - 34 Jahre
35 - 39 Jahre
388
37
74
48
51.0
64.9
52.5
52.2
372
20
67
44
49.0
35.1
47.5
47.8
760
57
141
92
Summe
547
52.1
503
47.9
1050
Nach dem Umfang der sportlichen Aktivität erfolgte eine 3-stufige Kategorisierung auf der Basis von Percentilbereichen (- 33, 34 - 66, 67 - 100). Tabelle 83
zeigt die Verteilung dieser Subgruppen nach Alter und kategorisierter sportlicher Aktivität.
Tab. 83
Anzahl männlicher Sportler nach Umfang der sportlichen Aktivität und Alter
Alter
Umfang sportlicher Aktivität (h)
- 4 Std.
5 - 7 Std.
> 7 Std.
N %
N %
N %
Summe
N
18 - 24 Jahre
25 - 29 Jahre
30 - 34 Jahre
35 - 39 Jahre
112
11
35
27
29.8
29.8
47.9
56.2
135
10
26
13
35.9
27.0
35.6
27.1
129
16
12
8
34.3
43.2
16.5
16.7
376
37
73
48
Summe
185
34.6
184
34.5
165
30.9
534
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität
- 151 -
Untersuchungsmethodik: PFT und Einstellung zu sportlicher Aktivität
Die Einstellung zu sportlicher Aktivität wurde mit erfasst über:
-
Frage 8: Welche Antwort trifft Ihre Einstellung zu Sport am ehesten?
Anhand einer 5-stufigen Ratingskala (1=unwichtig, 5=sehr wichtig) wurden die
Testpersonen gebeten, ihre Einstellung zu sportlicher Aktivität zu bewerten.
Datenbasis der weiteren Analysen sind zu einen die Testergebnisse / Antworten
von 1038 Männern (18 - 39 Jahre), nicht einbezogen wurde die Subgruppe der
Bewerber. Zum anderen dienen als Datenbasis zur Überprüfung des Zusammenhangs zwischen Leistungsfähigkeit und Einstellung zu sportlicher Aktivität
die Ergebnisse der 547 männlichen Sportler (18 - 39 Jahre). Tabelle 84 zeigt
als Übersicht eine Häufigkeitsverteilung der Antworten zur Frage der Bedeutung
von sportlicher Aktivität.
Tab. 84
Verteilung der Stichprobe nach Alter und Bedeutung sportlicher Aktivität
Altersgruppe
Beurteilung Sport
5 (sehr wichtig)
18 - 24
N %
25 - 29
N %
30 - 34
N %
35 - 39
N %
Gesamt
N %
57
14.9
6
16.3
5
6.7
5
10.4
73
13.4
4 (wichtig)
187
48.7
19
51.3
37
50.0
18
37.5
261
48.1
3 (mittel)
108
28.1
9
24.3
21
28.4
23
47.9
161
29.7
28
7.3
2
5.4
9
12.2
2
4.2
41
7.6
4
1.0
1
2.7
2
2.7
0
7
1.3
48
543
2 (weniger wichtig)
1 (unwichtig)
Gesamt
384
37
74
Für weitere Gruppenvergleiche wurden die Antwortkategorien zusammengefaßt
zu drei Kategorien:
-
Personen, denen sportliche Aktivität wichtig ist (5 und 4)
Personen, die sportlicher Betätigung eine mittlere Bedeutung beimessen
(3)
Personen, denen sportliche Aktivität unwichtig ist (1 und 2).
Als unwichtig erachten 48 Personen (=8.8%) ihre sportliche Betätigung, 334
(=61.1%) halten sie für wichtig und 161 Personen (=29.4%) weisen Sport eine
mittlere Bedeutung zu.
- 152 -
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität
Untersuchungsmethodik: PFT und Motive sportlicher Aktivität
Die Motivstruktur der Sportler wurde erfasst über:
-
Frage 7: Ich betreibe Sport um ...
Anhand einer 5-stufigen Ratingskala (1=unwichtig, 5=sehr wichtig) wurden die
Testpersonen gebeten, die Gründe für ihr Sporttreiben zu bewerten. Impliziert in
die 8 Statements (Tab. 85) sind 4 vermutete Motive, die jeweils mit 2 Statements belegt sind:
-
Motiv: `Gesundheit' [Statement 1 und 5]
Motiv: `soziale Kontakte' [Statement 4 und 6]
Motiv: `Entspannung' [Statement 2 und 8]
-
Motiv: `Kräftevergleich' [Statement 3 und 7]
Datenbasis sind die Testergebnisse / Antworten der 388 männlichen Sportler im
Alter von 18 - 24 Jahren, nicht einbezogen wurde die Subgruppe der Bewerber.
Tabelle 85 zeigt die deskriptiven Ergebnisse nach Art des Dienstverhältnisse94
sowie die statistischen Kennziffern eines varianzanalytischen Vergleichs zwischen diesen Subgruppen. Signifikante Unterschiede in der Bewertung finden
sich bei einigen Statements. So beurteilen Berufs-/Zeitsoldaten bis auf `Leistungsfähigkeit verbessern' sämtliche Statements höher als Grundwehrdienstleistende.
5
4,5
4
3,5
3
2,5
2
Gesundheit
Entspannung
Kräftevergleich
Menschen
Fitneß
Freunde
Dienstverhältnis
Berufs-/Zeitsoldat
Grundwehrdienstler
94
Berufs-/Zeitsoldat und Grundwehrdienstleistende
Leistungsfähigkeit
Neues
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität
- 153 -
Abb. 40
Beurteilung verschiedener Gründe zum Sporttreiben nach Dienstverhältnis
[1=unwichtig, 5=sehr wichtig]
Tab. 85
Statements zur Motivstruktur sportlicher Aktivität 18 - 24jähriger Männer nach
Dienstverhältnis
Ich betreibe Sport, ...
Statement
x
s
N
F
p
1)
um etwas für die Gesundheit zu tun
- Berufs-/Zeitsoldaten
- Grundwehrdienstleistende
4.09
4.22
3.94
.78 388
.71 209
.82 179
11.91 .00
2)
um mich zu entspannen
- Berufs-/Zeitsoldaten
- Grundwehrdienstleistende
3.23 1.14 388
3.35 1.13 209
3.11 1.14 179
4.21 .04
3)
um meine Kräfte mit anderen zu messen
- Berufs-/Zeitsoldaten
- Grundwehrdienstleistende
2.94 1.18 388
3.07 1.16 209
2.80 1.18 179
4.99 .02
4)
um andere Menschen kennenlernen
- Berufs-/Zeitsoldaten
- Grundwehrdienstleistende
3.08 1.07 388
3.15 1.08 209
3.00 1.06 179
2.09 .15
5)
um mich fit zu halten
- Berufs-/Zeitsoldaten
- Grundwehrdienstleistende
4.30
4.49
4.09
.75 388
.59 209
.85 179
28.81 .00
6)
um mit Freunden zusammen sein
- Berufs-/Zeitsoldaten
- Grundwehrdienstleistende
3.68 1.04 388
3.65 1.03 209
3.71 1.05 179
.25 .61
7)
um meine Leistungsfähigkeit zu verbessern
- Berufs-/Zeitsoldaten
- Grundwehrdienstleistende
4.06 .92 388
3.65 1.03 209
3.71 1.05 179
28.73 .00
8)
um Neues zu erleben
- Berufs-/Zeitsoldaten
- Grundwehrdienstleistende
3.08 1.17 388
3.12 1.16 209
3.05 1.16 179
.39 .53
Gängige Methode zur Aufdeckung latenter Konstrukte ist die Faktorenanalyse,
deren Einsatz hypothesenbestätigend und weniger hypothesenbildend sein soll
(BÖS 1987, 141ff.).
- 154 -
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität
Als Beweggründe des Sporttreibens wurden vier Motive vermutet. Die faktorenanalytische Aufhellung konnte diese Motivstruktur auch nach einer alters- und
geschlechtsspezifischen Ausdifferenzierung jedoch nicht bestätigen. So konnten die Statements 2 und 8 (vermutetes Motiv: `Wellness') nicht einem Faktor
zugeordnet werden. Desweiteren wies das Statement 7 (`Leistungsfähigkeit
verbessern') Hauptladungen auf dem vermuteten Faktor sowie substantielle
Nebenladungen auf dem Motiv `Fitneß/Gesundheit' auf.
Die beiden Statements 2 und 8 wurden im weiteren nicht berücksichtigt, für die
verbleibenden 6 Statements erwies sich eine zweifaktorielle Extraktionslösung
als am besten interpretierbar. Tabelle 86 zeigt als Basis der Faktorenanalyse
die Korrelationsmatrix der sechs Statements für die 18 - 24jährigen Grundwehrdienstleistenden (oberhalb der Diagonale) sowie Berufs-/Zeitsoldaten (unterhalb
der Diagonale).
Tab. 86
Korrelationsmatrix der Statements zur Motivstruktur
Statement
1
2
3
4
5
6
.10
.10
.59
-.03
.51
.20
.12
.21
.25
-.00
.48
.15
.03
.60
1
Gesundheit
2
Kräftevergleich
-.02
3
Menschen
-.03
.21
4
Fitneß
.51
.00
.09
5
Freunde
.01
.21
.61
-.13
6
Leistungsfähigkeit
.33
.14
.01
.40
.06
-.05
Eine Reihe der Korrelationen sind numerisch hoch und auch statistisch signifikant. In beiden Subgruppen bestehen zwischen den Statements `Gesundheit',
`Fitneß' und `Leistungsfähigkeit' sowie zwischen `Kräftevergleich', `Menschen
kennenlernen' und `Freunde' hohe Interkorrelationen (ø .40) bei niedrigen "Nebenkorrelationen" (ø r=.07).
Anhand der Korrelationsmatrix und theoretischer Überlegungen lassen sich
zwei Motive des Sporttreibens vermuten. Zum einen `physische' Beweggründe,
welche durch die Statements `Gesundheit', `Fitneß' und `Leistungsfähigkeit'
repräsentiert werden, zum anderen ein durch `Kräftevergleich', `Menschen kennenlernen' und `Freunde' charakterisierter `psycho-sozialer' Beweggrund.
Tabelle 87 zeigt die Eigenwertsverläufe und die durch die Faktoren aufgeklärten
Varianzanteile. Der Eigenwertsverlauf legt eine zweifaktorielle Extraktionslösung nahe, sowohl nach dem Kaiser-Kriterium als auch nach dem Kriterium einer Extraktion theoretisch begründbarer Faktoren (BACKHAUS 1989, 100).
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität
- 155 -
Insgesamt klären beide Faktoren ca. 63% der Varianz, wobei ein Faktor geringfügig höhere Varianzaufklärung aufweist.
Tab. 87
Eigenwerte und aufgeklärte Varianzen der Statements zur Motivstruktur
Faktor
Eigenwert
1
2
3
4
5
6
2.11
1.66
.86
.51
.45
.38
erklärte
Varianz
kumulierte
Varianz
35.2 %
27.8 %
14.4 %
8.7 %
7.6 %
6.3 %
35.2 %
62.9 %
77.4 %
86.0 %
93.7 %
100.0 %
Als faktorenanalytische Methode wurde eine Hauptkomponentenanalyse mit
anschließender Varimax-Rotation gewählt. Diese Methode verstärkt die Faktorendifferenzierung. Tabelle 88 zeigt die Faktorenmatrix nach der VarimaxRotation.
Tab. 88
Faktorenmatrix der Statements zur Motivstruktur nach Varimax-Rotation
Faktor
Statement
1
2
Gesundheit
.80
.02
Kräftevergleich
.20
.51
-.01
.84
.86
-.03
-.09
.83
.80
.12
Menschen
Fitneß
Freunde
Leistungsfähigkeit
Das Ergebnis der Faktorenanalyse bestätigt die zweifaktorielle Motivstruktur.
Jedes Item weist auf einem Faktor hohe Ladungen (ø r=.77) und unbedeutsame Nebenladungen (ø r=.08) auf. Die Faktoren lassen sich als `physischer' und
`psycho-sozialer' Beweggrund interpretieren und werden im weiteren als solche
bezeichnet.
- 156 -
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität
Für die weitere statistische Verwendung wurden die ermittelten Faktorenwerte
Z-transformiert und danach nach dem Percentilwert (P50) dichotomisiert. Hieraus ergibt sich für die Kombinationsmöglichkeit der beiden Faktoren eine klassische Vierfeldertafel.
Abb. 41
Vierfeldertafel von Motiven und Fragestellungen
Abbildung 41 verdeutlicht diese Tafel und die über t-Tests / Varianzanalysen
möglichen Vergleiche. Die o.a. Hypothese wird hierbei durch die Analysen 1
und 2 dargestellt. Tabelle 89 zeigt die Verteilung der Testpersonen auf diese
vier Felder differenziert nach deren Dienstverhältnis.
Tab. 89
Verteilung männlicher Sportler nach Motivkategorisierung
Gruppe
Dienstverhältnis
Berufs-/Zeitsoldat Grundwehrdienst
Gesamt
G1
39
18.7 %
52
29.1 %
91
23.5 %
G2
46
22.0 %
57
31.8 %
103
26.5 %
G3
67
32.0 %
36
20.1 %
103
26.5 %
G4
57
27.3 %
34
19.0 %
91
23.5 %
Gesamt
209 100.0 %
179 100.0 %
388 100.0 %
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität
Darstellung / Interpretation:
- 157 -
Testergebnis (PFT) und eigene sportliche
Betätigung
Tabelle 90 und 91 zeigen die Ergebnisse eines varianzanalytischen Vergleichs
der Testleistungen in den einzelnen Aufgaben sowie im Gesamtergebnis95 von
Sportlern und Nichtsportlern für die Gesamtstichprobe der 1050 Männer (18 39 Jahre). Aufgrund der altersspezifischen Heterogenität der Stichprobe der
Männer wird bei deren Ergebnisdarstellung ferner nach dem Alter unterschieden.
Die zugunsten der Sportler zu verzeichnenden Leistungsunterschiede96 betragen im Durchschnitt 7.7%. Aufgabenbezogen liegen sie zwischen 2.7% (`Pendellauf') und 12.0% (`Liegestütz'), altersbezogen zwischen 6.1% (25 - 29 Jahre)
und 8.8% (35 - 39 Jahre). In allen Altersklassen sind die größten Leistungsunterschiede bei Testaufgaben mit hohem Ausdaueranteil zu beobachten. Wechselwirkungen sind bei den 25 - 29jährigen zu beobachten, wo Nichtsportler bei
den `Liegestütz' und im `12-Minuten Lauf (Feld)' die höheren Testergebnisse
erzielen.
Tab. 90
Vergleich der Testleistungen im `Physical Fitneß Test' von männlichen Sportlern
und Nichtsportlern nach Alter (hier 18 - 29 Jahre)
Alter/Testaufgabe
18 - 24 Jahre
Pendellauf, 4 x 9m
Sit up, 40 sec
Standweitsprung
Liegestütz, 40 sec
12-Min-Lauf (Feld)
12-Min-Lauf (Halle)
Gesamtergebnis [Z]
95
x
Sportler
s
9.05
33.97
231.84
21.48
2557.62
2161.08
104.29
.62
5.99
20.34
4.43
430.41
360.13
6.70
N
385
322
385
384
355
13
302
x
Nichtsportler
s
N
9.45
30.84
233.91
20.66
2257.62
2119.84
100.21
.65
5.99
20.66
4.20
395.80
625.63
6.56
4.4
10.1
3.5
11.0
13.3
Die Z-Transformation beruht jeweils auf Mittelwerten/Standardabweichugen der Gesamtstichprobe
(N=1050).
96
368
231
370
366
352
13
222
Range
in [%]
unberücksichtigt bei diesen Berechnungen: 12-Minuten-Lauf (Halle)
- 158 -
25 - 29 Jahre
Pendellauf, 4 x 9m
Sit up, 40 sec
Standweitsprung
Liegestütz, 40 sec
12-Min-Lauf (Feld)
12-Min-Lauf (Halle)
Gesamtergebnis [Z]
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität
9.13
31.91
230.69
18.61
2604.53
2546.86
102.25
.92
5.67
16.82
5.13
396.96
364.34
7.35
35
33
36
36
28
7
32
9.17
29.65
227.20
20.95
2407.33
(2435.20
100.50
.93
8.05
26.39
6.68
361.58
275.95
9.94
20
20
20
20
15
5)
20
0.4
7.6
1.5
12.6
8.2
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität
Tab. 91
- 159 -
Vergleich der Testleistungen im `Physical Fitneß Test' von männlichen Sportlern
und Nichtsportlern nach Alter (hier 30 - 39 Jahre)
x
Alter/Testaufgabe
Sportler
s
N
x
Nichtsportler
s
N
Range
in [%]
30 - 34 Jahre
Pendellauf, 4 x 9m
Sit up, 40 sec
Standweitsprung
Liegestütz, 40 sec
12-Min-Lauf (Feld)
12-Min-Lauf (Halle)
Gesamtergebnis [Z]
9.23
.78
31.67
5.63
229.16 19.18
20.29
4.87
2582.54 326.15
2441.70 402.99
101.74
6.32
73
74
66
74
63
10
71
9.45
28.68
222.57
18.34
2342.28
2437.14
97.92
.69
6.30
18.05
4.75
361.00
306.30
6.31
67
67
66
67
57
7
63
2.4
10.4
3.0
10.6
10.2
35 - 39 Jahre
Pendellauf, 4 x 9m
Sit up, 40 sec
Standweitsprung
Liegestütz, 40 sec
12-Min-Lauf (Feld)
12-Min-Lauf (Halle)
Gesamtergebnis [Z]
9.22
.51
30.54
4.79
4.29 16.60
19.62
3.92
2525.14 369.66
(2565.00 338.31
100.47
4.71
48
48
48
48
42
3)
45
9.56
27.25
217.62
17.26
2268.72
(2313.00
95.67
.81
5.20
16.62
3.29
356.78
296.18
5.12
43
43
43
42
39
3)
42
3.7
12.1
3.1
13.7
11.3
Aufgrund der Heterogenität der Subgruppe der 18 - 24jährigen, die sich sowohl
aus Berufs-/Zeitsoldaten wie auch Grundwehrdienstleistenden zusammensetzt
wurde für diese Gruppe eine zweifaktorielle Varianzanalyse nach Dienstverhältnis und sportlicher Aktivität durchgeführt. Tabelle 92 zeigt das Ergebnis dieses
Vergleichs für die Aufgaben und das Gesamtergebnis.
Tab. 92
Testleistungen im `Physical Fitneß Test' 18 - 24jähriger Männer nach Dienstverhältnis und sportlicher Aktivität
Testaufgabe
N
Dienstverhältnis (D)
F
p
eta
sportliche Aktivität (sA)
F
p
eta
Pendellauf, 4 x 9m
753
48.95 .00
.29
53.61
.00
Sit up, 40 sec
553
65.14 .00
.34
31.10
Standweitsprung
755
3.00 .08
.10
Liegestütz, 40 sec
750
88.00 .00
12-Min-Lauf (Feld)
707
Gesamtergebnis [Z]
524
D * sA
F
p
.30
5.28
.02
.00
.25
4.59
.03
23.89
.00
.19
11.54
.00
.36
25.70
.00
.24
.04
.83
137.39 .00
.44
43.39
.00
.30
.85
.35
45.94 .00
.30
42.77
.00
.29
2.98
.13
Beide beobachteten Faktoren haben durchweg hohe Bedeutung zur Varianzaufklärung. Im Durchschnitt werden durch sie 14.9% Varianz erklärt, dieser Be-
- 160 -
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität
trag liegt aufgabenbezogen zwischen 4.0% (`Liegestütz') und 24.0% (`12Minuten Lauf (Feld)'). Nicht signifikant ist Dienstverhältnis bei der Aufgabe `Liegestütz', bei der Grundwehrdienstleistende entgegen der Tendenz höhere Testergebnisse erzielen als Berufs-/Zeitsoldaten. Die interaktiven Wechselwirkungen bei den Aufgaben `Pendellauf', `Sit up' und `Standweitsprung' sind darauf
zurückzuführen, daß die Leistungsunterschiede zwischen Sportlern und Nichtsportlern bei der Subgruppe der Grundwehrdienstleistenden erheblich größer
sind. So betragen diese Differenzen bei den `Sit up' beispielsweise 5.4% (B/Z)
bzw. 13.9% (GWDL).
Insgesamt kann gesagt werden, daß Sportler höhere Testleistungen als Nichtsportler erzielen und Berufs-/Zeitsoldaten höhere Testleistungen als Grundwehrdienstleistende erzielen.
Im Rahmen des o.a. soziologischen Zusatzfragebogen wurden die Testpersonen zum Umfang ihrer sportlichen Aktivität befragt. Zur Beantwortung der Fragestellung zur Bedeutung des Umfangs sportlicher Aktivität auf die motorische
Leistungsfähigkeit wurden die Testergebnisse der 547 männlichen Sportler als
Datenbasis herangezogen. Aufgrund fehlender Angaben konnten 13 Personen
in weitere Analysen nicht einbezogen werden.
Die sportliche Betätigung der verbleibenden Stichprobe (N=534) beträgt im Mittel 6.4 Stunden / Woche (s=3.8; mode=4.0) und liegt zwischen 1 und 24 Stunden. Varianzanalysen ergaben, daß sich bezogen auf die jeweiligen Altersklasse die Zeiten für sportliche Aktivität hochsignifikant unterscheiden (F=4.5;
p=.00). So sinken mit zunehmendem Alter die Umfänge kontinuierlich. Andere
Freizeitaktivitäten (Familie) treten hier verstärkt in den Vordergrund.
Im weiteren wurde untersucht, welche Bedeutung der Umfang sportlicher Aktivität für die Testleistungen hat. Tabelle 93 zeigt die deskriptiven Ergebnisse nach
den o.a. Aktivitätskategorien für die vier Altersklassen. Aufgrund der Heterogenität der Subgruppe der 18 - 24jährigen sind deren Ergebnisse zusätzlich nach
Dienstverhältnis (Grundwehr-dienst vs. Berufs-/Zeitsoldat) ausgewiesen.
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität
Tab. 93
- 161 -
Testleistungen im `PFT' und Umfang sportlicher Aktivität 18 - 39jähriger Männern
Alter/Testaufgabe
Umfang sportlicher Aktivität (h)
- 4 Std.
5 - 7 Std.
> 7 Std.
x
s N
x
s N
x
s
N
Range (R)
in %
18 - 24 Jahre
Pendellauf, 4 x 9m
9.2
.6 112
9.1
.5 132
8.9
.7 129
Sit up, 40 sec
31.9 6.0 86
33.8 5.4 109
35.1 6.1 115
Standweitsprung
227.1 21.1 112 232.6 20.0 132 234.9 18.9 129
Liegestütz, 40 sec
20.4 4.1 111
21.1 4.6 133
22.8 4.0 128
12-Min-Lauf (Feld) 2352.7 443.7 102 2522.6 397.0 118 2756.1 359.7 123
Gesamtergebnis [Z] 101.3 6.9 81 103.8 6.0 97 106.9 6.1 112
3.4
10.0
3.4
11.7
17.1
25 - 29 Jahre
Pendellauf, 4 x 9m
9.9
.5
Sit up, 40 sec
29.1 6.6
Standweitsprung
225.0 16.9
Liegestütz, 40 sec
16.0 4.0
12-Min-Lauf (Feld) 2487.7 299.4
Gesamtergebnis [Z] 96.5 5.6
10
8.9 1.0 10
8.6
.6 14
10
33.7 4.0 9
33.4 5.3 13
11 231.2 15.4 10 234.1 18.2 14
11
20.0 4.9 10
20.1 5.3 14
10 2812.5 241.2 6 2618.2 520.2 11
9 105.2 6.3 9 104.8 6.8 13
15.1
15.8
4.0
25.6
13.0
30 - 34 Jahre
Pendellauf, 4 x 9m
9.4
.7
Sit up, 40 sec
30.3 6.1
Standweitsprung
227.5 18.8
Liegestütz, 40 sec
20.4 5.2
12-Min-Lauf (Feld) 2458.0 295.0
Gesamtergebnis [Z] 100.5 6.9
35
9.0
.7 24
8.9
.7 10
35
33.0 5.2 25
33.2 4.4 10
34 230.3 20.7 25 233.0 17.4 10
35
19.8 3.2 25
22.1 7.4 10
30 2669.3 316.9 22 2698.1 335.1 8
33 102.9 5.3 24 104.3 5.4 10
5.6
9.6
2.4
11.6
9.8
35 - 39 Jahre
Pendellauf, 4 x 9m
9.3
.5
Sit up, 40 sec
30.1 5.1
Standweitsprung
223.1 15.9
Liegestütz, 40 sec
19.4 3.0
12-Min-Lauf (Feld) 2517.5 318.2
Gesamtergebnis [Z] 100.0 4.1
26
9.0
.4 12
9.1
.4
26
30.8 3.1 12
32.5 5.8
26 225.2 18.7 12 230.9 15.4
26
19.7 2.1 12
20.8 7.8
22 2583.6 323.5 11 2514.3 457.9
24 101.2 3.4 12 102.7 6.4
8
8
8
8
7
7
3.3
7.9
3.5
7.2
2.7
In allen Altersklassen läßt sich bestätigen, daß zwischen dem Umfang sportlicher Aktivität und der Höhe der Leistungsfähigkeit ein positiver Zusammenhang
besteht. Die aktivitätsbedingten Leistungsdifferenzen betragen im Durchschnitt
9.1%. Aufgabenbezogen liegen sie zwischen 3.3% (`Standweitsprung') und
10.6% (`12-Minuten-Lauf (Feld)'), altersbezogen zwischen 4.9% bei den 35 39jährigen und 14.7% bei den 25 - 29jährigen.
Tabelle 94 zeigt einen Vergleich der Testleistungen der 18 - 24jährigen Männer
nach Aktivitätskategorie und Dienstverhältnis.
- 162 -
Tab. 94
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität
Testleistungen im `PFT' nach Umfang sportlicher Aktivität 18 - 24jähriger Männer
nach Dienstverhältnis
Alter/Testaufgabe
Dienstverhältnis
Umfang sportlicher Aktivität (h)
- 4 Std.
5 - 7 Std.
> 7 Std.
x
s N
x
s N
x
s
Pendellauf, 4 x 9m
- Grundwehrdienst
- Berufs-/Zeitsoldat
9.2
9.2
9.2
.6112
.6 69
.6 43
9.1
9.2
8.9
.5 132
.5 67
.5 65
8.9
9.0
8.8
.7 129
.6 37
.8 92
3.4
2.2
4.5
Sit up, 40 sec
- Grundwehrdienst
- Berufs-/Zeitsoldat
31.9
30.3
33.7
6.0 86
5.9 44
5.7 42
33.8
32.2
35.0
5.4 109
5.9 47
4.6 62
35.1
34.0
35.9
6.1 115
6.8 24
5.9 91
10.0
12.2
6.5
234.9 18.9 129
238.9 21.3 37
233.4 17.7 92
3.4
5.3
2.6
Standweitsprung
- Grundwehrdienst
- Berufs-/Zeitsoldat
Liegestütz, 40 sec
- Grundwehrdienst
- Berufs-/Zeitsoldat
12-Min-Lauf (Feld)
- Grundwehrdienst
- Berufs-/Zeitsoldat
Gesamtergebnis [Z]
- Grundwehrdienst
- Berufs-/Zeitsoldat
227.1 21.1112
226.9 20.5 69
227.5 22.3 43
20.4
19.7
21.7
11.7
9.2
7.8
2352.7 443.7102 2522.6 397.0 118 2756.1 359.7 123
2252.2 359.5 64 2391.2 382.4 64 2640.9 473.7 37
2522.2 519.9 38 2678.4 358.7 54 2805.6 287.1 86
17.1
17.2
11.2
6.9 81
6.0 41
7.6 40
21.1
19.5
22.7
103.8
101.9
105.2
4.6 133
5.3 67
3.0 66
6.0 97
6.6 43
4.9 54
22.8
21.3
23.4
Range (R)
in %
4.0 128
4.2 37
3.8 91
101.3
100.0
102.6
4.1111
3.6 68
4.5 43
232.6 20.0 132
235.2 22.9 66
229.8 16.4 66
N
106.9
107.0
106.8
6.1 112
6.8 24
6.0 88
Die aktivitätsbedingten Leistungsunterschiede betragen im Durchschnitt 9.2%
bei den Berufs-/Zeitsoldaten und 6.5% bei den Grundwehrdienstleistenden.
Aufgabenbezogen betragen die Leistungsunterschiede von Berufs-/ Zeitsoldaten und Grundwehrdienstleistenden im Durchschnitt 6.8% zugunsten der Berufs-/Zeitsoldaten. Die größten Unterschiede finden sich hierbei bei den Aufgaben mit hoherm Ausdaueranteil.
Unter Berücksichtigung der durch unterschiedliche Dienstverhältnisse bedingten
Leistungsunterschiede in der Subgruppe der 18 - 24jährigen wurden Analysen
zur Bedeutung des Umfangs sportlicher Aktivität in diesen Gruppen durchgeführt.
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität
- 163 -
Abbildung 42 und Tabelle 95 zeigen das Ergebnis dieser zweifaktoriellen Varianzanalyse im Gesamtergebnis sowie den einzelnen Aufgaben.
110
107
106,8
105,2
105
102,8
101,9
100
100
95
90
Grundwehrdienst
Berufs-/Zeitsoldat
Zeit für Sport (h)
-4
5-7
>7
Testaufgabe
N
Gesamtergebnis [Z]
290
Abb. 42
Dienstverhältnis (D)
F
p
eta
6.94 .00
.23
Umfang Sport (US)
F
p
eta
14.15
.00
.34
F
D * US
p
1.80
.16
Gesamtergebnis im `PFT' 18 - 24jähriger Sportler nach Dienstverhältnis und Umfang sportlicher Aktivität
Die Ergebnisse weisen beiden Faktoren hohe Bedeutung zu, interaktive Wechselwirkungen sind nicht zu beobachten. Im Durchschnitt werden durch beide
Faktoren 10.8% Varianz erklärt, aufgabenbezogen liegen diese Quoten zwischen 3.2% (`Standweit-sprung') und 21.9% (`12-Minuten Lauf (Feld)').
Tab. 95
Testleistungen im `PFT' 18 - 24jähriger Sportler nach Dienstverhältnis und Umfang
sportlicher Aktivität
Dienstverhältnis (D)
F
p
eta
Umfang Sport (US)
F
p
eta
F
D * US
p
.20
.65
.52
.00
.24
.31
.73
5.82
.00
.16
.85
.43
.33
4.59
.01
.23
.74
.47
31.64 .00
.36
18.78
.00
.38
.80
.45
6.94 .00
.23
14.15
.00
.34
1.80
.16
Testaufgabe
N
Pendellauf, 4 x 9m
373
7.23 .00
.19
4.96
.00
Sit up, 40 sec
310
15.3 .00
.27
5.22
Standweitsprung
373
2.76 .09
.04
Liegestütz, 40 sec
372
32.49 .00
12-Min-Lauf (Feld)
343
Gesamtergebnis [Z]
290
- 164 -
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität
Insgesamt kann gesagt werden, daß Berufs-/Zeitsoldaten höhere Testergebnisse erzielen als Grundwehrdienstleistende und der Umfang sportlicher Aktivität
eine positive Bedeutung für die Höhe des Testergebnisses hat.
Ein entsprechender Vergleich der Testleistungen der 18 - 39jährigen Berufs-/
Zeitsoldaten (nach Alter und Umfang sportlicher Aktivität) zeigt in ähnlicher
Form, daß der Umfang sportlicher Aktivität bei der Varianzaufklärung aller Aufgaben hochsignifikante Bedeutung hat. Interaktive Wechselwirkungen sind auch
hier nicht zu beobachten. Tabelle 96 zeigt diese Ergebnisse.
Tab. 96
Testleistungen im `PFT' von 18 - 39jährigen Sportlern nach Alter und Umfang
sportlicher Aktivität (hier Berufs-/Zeitsoldaten)
Alter (A)
p
eta
Umfang Sport (US)
F
p
eta
F
T * US
p
Testaufgabe
N
F
Pendellauf, 4 x 9m
349
.60
.61
.16
12.89
.00
.30
1.96
.07
Sit up, 40 sec
343
7.76
.00
.32
6.44
.00
.28
.37
.89
Standweitsprung
351
.62
.60
.11
3.30
.04
.16
.06
.99
Liegestütz, 40 sec
351
11.75
.00
.34
4.92
.00
.23
.92
.48
12-Min-Lauf (Feld)
305
1.03
.38
.19
10.12
.00
.30
.97
.44
Gesamtergebnis [Z]
323
4.82
.00
.29
13.20
.00
.34
.91
.48
Während Alter bei einigen Testaufgaben nur geringe Bedeutung zur Varianzaufklärung hat ist die Bedeutung des Faktors Umfang sportlicher Aktivität hochsignifikant. Interaktive Wechselwirkungen sind nicht zu beobachten. Insgesamt
werden durch beide Faktoren durchschnittlich 10% Varianz erklärt.
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität
- 165 -
Darstellung / Interpretation:
Testergebnis (PFT) und Einstellung zu
sportlicher Aktivität
Zur Überprüfung des Zusammenhangs zwischen eigener sportlicher Aktivität
und der Beurteilung von Sport wurden Varianzanalysen durchgeführt. Tabelle
97 zeigt die statistischen Kennziffern, differenziert nach Alter und Geschlecht
der Testpersonen.
Tab. 97
Beurteilung sportlicher Aktivität von Sportlern und Nichtsportlern
x
Sportler
s
18 - 24 Jahre
3.69
.85
383
2.61
.97
364
259.58
.00
25 - 29 Jahre
3.73
.90
37
2.85
.93
20
12.05
.00
30 - 34 Jahre
3.45
.80
74
2.85
.80
67
17.95
.00
35 - 39 Jahre
3.51
.74
48
2.63
.75
44
33.79
.00
Alter
N
x
Nichtsportler
s
N
F
p
Altersunabhängig zeigen sich hochsignifikante Unterschiede in der Beurteilung
sportlicher Aktivität zwischen Sportlern und Nichtsportlern. Lediglich geringe
Unterschiede zeigen sich bei einem altersbezogenen Vergleich. Dies bestätigt
auch das Ergebnis einer zweifaktoriellen Varianzanalyse.
Tab. 98
Beurteilung sportlicher Aktivität von Sportlern und Nichtsportlern nach Alter und
sportlicher Aktivität
Testaufgabe
N
Beurteilung
1038
F
.52
Alter (A)
p
eta
.67
.06
sportl. Aktivität (sA)
F
p
eta
316.34
.00
.48
A * sA
F
p
2.85
.04
Während der Faktor sportliche Aktivität eine hochsignifikante Bedeutung für die
Beurteilung sportlicher Aktivität hat, besitzt der Faktor Alter lediglich geringe
Bedeutung. Statistisch signifikante interaktive Wechselwirkungen treten auf. So
haben die 30 - 34jährigen Sportler eine niedrigere positive Einstellung zu sportlicher Betätigung als vergleichbare Altersgruppen während die Nichtsportler
dieser Altersklasse sportliche Aktivität deutlich positiver (als vergleichbare Altersgruppen) bewerten. Durch beide Faktoren wird 24% der Varianz der Einstellung zu sportlicher Aktivität erklärt.
- 166 -
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität
Aufgrund der Heterogenität der Subgruppe der 18 - 24jährigen wurde für diese
Personen eine entsprechende Analyse der Bedeutung sportlicher Aktivität nach
dem Dienstverhältnis durchgeführt. Hierbei zeigt sich, daß beide Faktoren
(sportliche Aktivität, Dienstverhältnis) hochsignifikante Bedeutung haben. Sportlich aktive/inaktive Berufs-/Zeitsoldaten bewerten sportliche Aktivität deutlich
positiver als entsprechende Grundwehrdienstleistende. Ferner sind die Bewertungsunterschiede zwischen Sportlern/ Nichtsportlern in der Gruppe der
Grundwehrdienstleistenden deutlich größer als bei den Berufs-/Zeitsoldaten,
was zu interaktiv bedeutsamen Wechselwirkungen führt.
Tabelle 99 zeigt die deskriptiven Ergebnisse im `PFT' nach den o.a. Beurteilungskategorien für die 18 - 24jährigen Männer, zusätzlich ausgewiesen sind
diese Ergebnisse für die Dienstverhältnisse Berufs-/Zeitsoldat und Grundwehrdienstleistender.
Tab. 99
Testleistungen männlicher Sportler (18 - 24 Jahre) im `Physical Fitneß Test' nach
Einstellung zu sportlicher Aktivität und Dienstverhältnis
Testaufgabe
Beurteilung sportlicher Aktivität
unwichtig
mittel
wichtig
x
s N
x
s N
x
s
N
Range (R)
in %
Pendellauf, 4 x 9m
- Grundwehrdienst
- Berufs-/Zeitsoldat
9.3
9.2
9.5
.5 32
.5 19
.6 13
9.2
9.3
9.1
.5 107
.6 46
.5 61
8.9
9.1
8.8
.6 242
.6 114
.7 128
4.6
2.2
8.3
Sit up, 40 sec
- Grundwehrdienst
- Berufs-/Zeitsoldat
29.8
29.1
30.5
5.6 24
6.3 11
5.2 13
32.7
30.4
33.8
5.5 91
6.0 31
4.8 60
35.1
33.1
36.4
5.9 203
6.1 79
5.5 124
17.8
13.8
19.6
235.1 19.7 242
236.0 21.8 113
234.2 17.8 129
5.4
5.4
5.7
Standweitsprung
- Grundwehrdienst
- Berufs-/Zeitsoldat
Liegestütz, 40 sec
- Grundwehrdienst
- Berufs-/Zeitsoldat
12-Min-Lauf (Feld)
- Grundwehrdienst
- Berufs-/Zeitsoldat
Gesamtergebnis [Z]
- Grundwehrdienst
- Berufs-/Zeitsoldat
223.0 16.6 32
224.0 17.6 19
221.5 15.5 13
20.1
19.1
21.4
4.7 241
5.1 113
3.7 128
9.1
5.6
9.3
2284.6 432.8 26 2423.6 428.8 97 2642.1 405.9 229
2139.7 353.6 17 2234.2 358.2 44 2493.3 417.9 110
2558.3 474.8 9 2580.9 421.6 53 2779.6 342.6 119
5.6
16.5
8.4
98.7
97.9
99.4
4.2 32
4.0 19
4.2 13
227.9 21.3 107
229.3 22.6 46
226.8 20.3 61
5.7 20
6.4 9
5.3 11
21.0
19.4
22.2
101.9
98.9
103.1
3.9 107
3.6 46
3.7 61
6.5 85
6.8 30
6.6 55
21.9
20.2
23.4
106.0
103.9
107.3
6.3 194
6.8 75
5.6 119
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität
- 167 -
Die durch durch die unterschiedliche Einstellung zu sportlicher Aktivität bedingten Leistungsunterschiede betragen im Durchschnitt 8.5%. Aufgabenbezogen
liegen sie zwischen 4.6% (`Standweitsprung') und 17.8% (`Sit up'). Ein Vergleich der Testleistungen nach dem Dienstverhältnis erbringt im Durchschnitt
höhere Testleistungen der Berufs-/Zeitsoldaten von 8.3%. Einstellungsbezogen
liegen diese Unterschiede zwischen 8.0% (`unwichtig') und 8.8% ('wichtig'),
aufgabenbezogen sind die größten Differenzen in den Testleistungen mit hohem Ausdaueranteil auffindbar.
Zur Bedeutung von Dienstverhältnis und Beurteilung von sportlicher Aktivität auf
die Leistungsfähigkeit wurde eine zweifaktorielle Varianzanalyse durchgeführt.
Tabelle 100 zeigt die statistischen Kennziffern dieser Analyse.
Tab. 100
Testleistungen männlicher Sportler (18 - 24 Jahre) im `PFT' nach Dienstverhältnis
und Bedeutung sportlicher Aktivität
Testaufgabe
N
Dienstverhältnis (D)
F
p
eta
Bedeutung Sport (BS)
F
p
eta
Pendellauf, 4 x 9m
381
13.05
.00
.18
11.50
.00
.24
3.40
.04
Sit up, 40 sec
318
23.72
.00
.26
13.24
.00
.27
.33
.72
Standweitsprung
381
.99
.32
.04
8.45
.00
.21
.01
.99
Liegestütz, 40 sec
380
47.60
.00
.34
3.17
.04
.13
.18
.83
12-Min-Lauf (Feld)
352
56.99
.00
.37
16.27
.00
.29
.45
.64
Gesamtergebnis [Z]
299
18.72
.00
.23
21.58
.00
.35
.18
.83
F
D * ES
p
Die Bedeutung sportlicher Aktivität hat bei allen Testaufgaben einen signifikante
Bedeutung zur Varianzaufklärung, gleiches gilt mit Ausnahme des `Standweitsprung' für den Faktor Dienstverhältnis. Interaktive Wechselwirkungen sind
beim `Pendellauf' zu beobachten, hier erzielen Grundwehrdienstleistende, die
sportliche Aktivität als unwichtig erachten entgegen dem Trend höhere Testergebnisse als Berufs-/Zeitsoldaten. Beide Faktoren klären im Gesamtergebnis
17.4% der Varianz auf, aufgabenbezogen liegen diese Quoten zwischen 8.7%
(`Pendellauf') und 21.1% (`12-Minuten Lauf (Feld)').
Bedeutsame Beziehungen bestehen ferner zwischen der Einstellung zu Sport
und dem tätsächlichen Sporttreiben. Dies ist ursächlich darauf zurückzuführen,
daß nicht Einstellung sondern das eigene Verhalten beurteilt wird.
- 168 -
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität
Darstellung / Interpretation:
Testergebnis (PFT) und Motive sportlicher
Aktivität
Auf der Grundlage der Testergebnisse 388 männlicher Sportler (18 - 24 Jahre)
wurden varianzanalytische Leistungsvergleiche differenziert nach Motivstruktur
und Dienstverhältnis durchgeführt. Tabelle 101 zeigt die deskriptiven Ergebnisse für die Aufgaben sowie im Gesamtergebnis.
Tab. 101
Testergebnisse männlicher Sportler (18 - 24 Jahre) nach Motivstrukturen und
Dienstverhältnis
Dienstverhältnis
Aufgabe/Gruppe
x
Pendellauf, 4 x 9m
G1
G2
G3
G4
Berufs-/Zeitsoldat
s
N
x
Grundwehrdienst
s
N
9.25
8.86
8.95
8.80
.57
.67
.61
.56
38
46
66
56
9.17
9.24
9.09
9.12
.49
.63
.56
.56
52
57
36
34
G1
G2
G3
G4
33.11
33.43
35.83
37.09
4.48
5.16
5.35
6.03
37
46
65
53
31.24
31.00
32.79
34.54
5.84
5.56
6.54
7.24
37
38
24
22
Standweitsprung
G1
G2
G3
G4
224.26
231.78
230.59
234.75
21.34
18.50
17.47
18.35
38
46
66
57
234.81
225.44
237.80
238.00
18.44
23.35
23.32
20.19
52
57
35
34
Liegestütz, 40 sec
G1
G2
G3
G4
21.68
22.89
23.41
22.94
3.22
3.57
3.59
4.33
38
46
66
56
19.67
19.52
20.17
20.62
4.59
4.25
4.46
5.51
51
57
36
34
12-Min-Lauf (Feld)
G1
G2
G3
G4
2524.40
2665.83
2753.13
2801.67
433.13
402.20
337.38
345.78
30
42
58
54
2306.94
2298.47
2457.14
2599.69
417.88
345.06
373.11
502.80
48
55
35
33
Gesamtergebnis [Z]
G1
G2
G3
G4
101.71
104.82
106.04
107.56
6.16
5.74
6.16
6.27
31
44
62
51
101.47
100.78
103.50
105.27
6.25
6.87
5.85
7.88
34
36
22
22
Sit up, 40 sec
Testanwendung / Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität
- 169 -
Sowohl aufgabenspezifisch als auch im Gesamttestergebnis zeigt sich die in
der Hypothese formulierte Tendenz, daß physische Motive eine höhere Bedeutung zur Leistungsebene aufweisen als psycho - soziale Motive.
In sämtlichen Vergleichen zur Hypothesenüberprüfung bestätigt sich, daß ein
mehr an physisch - orientierter Motivation mit einer höheren Leistungsfähigkeit
verbunden ist. Sowohl bei den Berufs-/Zeitsoldaten wie auch in der Gruppe der
Grundwehrdienstleistenden erzielen Personen der Motivgruppen G4/G2 höhere
Testergebnisse als Personen aus G3/G1. Numerisch betragen diese Unterschiede (zwischen den Motivgruppen) im Durchschnitt 5%.
Zur Bedeutung von Motivstruktur und Dienstverhältnis wurde eine zweifaktorielle Varianzanalyse durchgeführt. Tabelle 102 zeigt diese Ergebnisse für das Gesamtergebnis sowie die einzelnen Aufgaben des `PFT'.
Tab. 102
Testleistungen im `PFT' 18 - 24jähriger Sportler nach Dienstverhältnis und Motivstruktur
Testaufgabe
N
Motivstruktur (M)
F
p
eta
Dienstverhältnis (D)
F
p
eta
Pendellauf, 4 x 9m
385
2.42
.05
.16
9.49
.00
Sit up, 40 sec
322
7.49
.00
.29
13.61
Standweitsprung
385
3.15
.00
.14
Liegestütz, 40 sec
384
1.38
.25
12-Min-Lauf (Feld)
355
8.22
Gesamtergebnis [Z]
302
7.51
M*D
F
p
.18
2.52
.06
.00
.25
.13
.94
2.52
.11
.05
3.22
.02
.16
40.21
.00
.39
.58
.62
.00
.31
43.24
.00
.37
.86
.46
.00
.30
9.49
.00
.22
1.07
.36
Die Ergebnisse weisen beiden Faktoren hohe Bedeutung zu. Interaktive Wechselwirkungen sind beim `Standweitsprung' zu beobachten, bei dem die Grundwehrdienstleistenden in allen Motivgruppen (Ausnahme: G2) höhere Testergebnisse erzielen als Berufs-/Zeitsoldaten. Nicht signifikant zur Varianzaufklärung bei den `Liegestütz' trägt der Faktor Motivstruktur bei, aber auch hier zeigen sich von der Richtung her hypothesenkonforme Ergebnisse (G3 > G1 und
G4 > G2). Im Durchschnitt werden durch beide Faktoren 10.3% Varianz erklärt,
aufgabenbezogen liegen diese Quoten zwischen 2.7% (`Standweitsprung') und
19.6% (`12-Minuten-Lauf (Feld)').
- 168 -
2.
Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit
Sportliche Aktivität und Gesundheit
Die Wechselwirkung zwischen körperlicher Aktivität, Fitneß und Gesundheit
sowie die faktische und quantitative Bedeutung sportlicher Aktivität auf die motorische Leistungsfähigkeit wurde an anderer Stelle dargelegt.
Empirische Forschungsarbeiten belegen, daß regelmäßige sportliche Aktivität
das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen mindert (HOLLMANN et al. 1983).
Hinsichtlich der subjektiven Gesundheitseinschätzung faßt BÖS zusammen,
daß "... regelmäßig sportlich Aktive im Durchschnitt weniger über Beschwerden
klagen, ... sich für körperlich fitter und insgesamt streßresistenter halten, ... sich
wohler fühlen, ... ihren Gesundheitszustand insgesamt besser bewerten und ...
ausgeprägter daran glauben, ihre Gesundheit aktiv beeinflussen zu können ... "
(1994, 25).
Theoretischer Hintergrund von Analysen zum Zusammenhang von sportlicher
Aktivität und Gesundheit war lange Zeit das Risikofaktorenmodell (SCHÄFER/BLOHMKE 1978), in dem versucht wurde die Wahrscheinlichkeit für Erkrankungen mittels Risikofaktoren (z.B. Übergewicht) zu erklären. Neuere Gesundheitsmodelle (ANTONOVSKY 1979 u. 1987, BECKER 1992) versuchen,
weniger Krankheit zu erklären als vielmehr die Erhaltung der Gesundheit in den
Vordergrund zu stellen.
Bewegungsmangel hatte im Risikofaktorenmodell als einer der relevanten Faktoren Bedeutung, in Forschungsarbeiten zu den neueren saluto-genetisch orientierten Gesundheitsmodellen wird versucht, sportliche Aktivität und Fitneß als
Schutzfaktor einzubeziehen (WOLL/BÖS 1994). KNOLL (1993) hat ein Modell
des Wirkungsgefüges sportlicher Aktivität vorgelegt, in dem sie Haupt-, Pufferund Mediatoreffekte sportlicher Aktivität unterscheidet.
Anforderungen
in
Alltag und Beruf
*
*
Schutzfaktoren
Risikofaktoren
external
internal
(2)
(3)
Sportliche
Aktivität
(1)
*
*
Aktueller
Gesundheitszustand
physisch
psycho-sozial
(1) Haupteffekt
(2) Puffereffekt
(3) Mediatoreffekt
Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit
Abb. 43
- 169 -
Effekte sportlicher Aktivität als gesundheitsfördernde Maßnahme (nach KNOLL
1993)
Fragestellungen / Hypothesen
VIII.
Besteht ein Zusammenhang zwischen sportlicher Aktivität und
dem aktuellen Gesundheitszustand ? [Haupteffekt]
IX.
Besteht ein Zusammenhang zwischen sportlicher Aktivität und
der gesundheitlich bedingten Beeinträchtigung beruflicher / alltäglicher Leistungsfähigkeit ? [Puffereffekt]
X.
Besteht ein Zusammenhang zwischen sportlicher Aktivität und
Schutz-/Risikofaktoren ? [Mediatoreffekt]
H13:
Sportler beurteilen ihren Gesundheitszustand positiver als
Nichtsportler.
H14:
Die gesundheitsbedingte Beeinträchtigung der beruflichen / alltäglichen Leistungsfähigkeit ist bei Nichtsportlern größer als bei
Sportlern.
H15:
Sportler verfügen über ein besseres Verhältnis von Schutz- und
Risikofaktoren.
Untersuchungsmethodik: Sportliche Aktivität und aktueller Gesundheitszustand
Als Kriterium des aktuellen Gesundheitszustandes wurde die subjektive Einschätzung des eigenen Gesundheitszustandes durch die Testpersonen herangezogen. Dies wurde im soziologischen Fragebogen erfasst über:
-
Frage 12: Wie beurteilen Sie Ihre Gesundheit?
Anhand einer 5-stufigen Ratingskala (1=sehr schlecht, 5=sehr gut) wurden die
Testpersonen gebeten, ihren aktuellen Gesundheitszustand zu bewerten. Da-
- 170 -
Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit
tenbasis sind die Testergebnisse / Antworten von 1031 Männern im Alter von
18 - 39 Jahren, nicht einbezogen wurde die Subgruppe der Bewerber. Tabelle
103 zeigt die deskriptiven Ergebnisse differenziert nach Alter.
Tab. 103
Beurteilung des aktuellen Gesundheitszustandes 18 - 39jähriger Männer
Altersgruppe
Gesundheit
18 - 24
N %
25 - 29
N %
30 - 34
N %
35 - 39
N %
Gesamt
N %
5 (sehr gut)
4 (gut)
3 (mäßig)
2 (schlecht)
1 (sehr schlecht)
1 0.1
11 1.5
114 15.4
513 69.1
103 13.9
1 1.8
3 5.4
7 12.8
40 72.7
4 7.3
1 0.7
0 0.0
19 13.7
104 74.8
15 10.8
0
1
15
66
6
Gesamt
742 100.0
55 100.0
139100.0
88 100.0 1031 100.0
0.0
3
1.2
15
17.0 155
75.0 729
6.8 129
0.3
1.4
15.0
70.7
12.5
Für spätere varianzanalytische Vergleiche zum Zusammenhang von aktuellem
Gesundheitszustand und Testleistungen im `Physical Fitneß Test' wurden die
Antwortkategorien zu Frage 12 zusamengefaßt zu:
-
positive Gesundheitsbeurteilung (sehr gut, gut)
negative Gesundheitsbeurteilung (sehr schlecht, schlecht, mäßig)
Über 80% beurteilen ihren eigenen Gesundheitszustand als `positiv'. Aufgrund
der positiven Selektion der Stichprobe97 ist erstaunlich, daß fast 17% ihren aktuellen Gesundheitszustand als `negativ' beurteilen.
Untersuchungsmethodik: Sportliche Aktivität und gesundheitlich bedingte Beeinträchtigung beruflicher / alltäglicher Leistungsfähigkeit
Mögliche gesundheitsbedingte Beeinträchtigungen der beruflichen / alltäglichen
Leistungsfähigkeit wurden erfragt über:
-
97
Frage 15: Wie beeinflußt Ihre Gesundheit Ihre berufliche Leistungsfähigkeit?
Frage 16: Wie beeinflußt Ihre Gesundheit Ihre alltägliche Leistungsfähigkeit?
Am Test / der Befragung beteiligten sich nur Gesunde
Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit
- 171 -
Anhand einer 5-stufigen Ratingskala (1=sehr negativ, 5=sehr positiv) wurden
die Testpersonen gebeten, die o.a. Statements zur Leistungsbeeinflussung zu
bewerten. Datenbasis sind die Testergebnisse / Antworten von 1031 Männern
im Alter von 18 - 39 Jahren, nicht einbezogen wurde die Subgruppe der Bewerber.
Die Tabellen 104 und 105 zeigen die deskriptiven Ergebnisse für beide Aspekte
differenziert nach Alter.
Tab. 104
Gesundheitsbedingte Beeinflussung beruflicher Leistungsfähigkeit
Altersgruppe
Beinflussung
18 - 24
N %
25 - 29
N %
5 (sehr positiv)
0 0.0
4 (positiv)
50 6.7
3 (überhaupt nicht) 231 31.2
2 (negativ)
386 52.0
1 (sehr negativ)
75 10.1
0 0.0
6 10.5
11 19.3
35 61.4
5 8.8
Gesamt
57 100.0
Tab. 105
742 100.0
30 - 34
N %
1
6
35
86
14
0.7
4.2
24.6
60.6
9.9
142 100.0
35 - 39
N %
0
9
20
53
8
Gesamt
N %
0.0
1
10.0
71
22.2 297
58.9 560
8.9 102
0.1
6.9
28.8
54.3
9.9
90 100.0 1031 100.0
Gesundheitsbedingte Beeinflussung alltäglicher Leistungsfähigkeit
Altersgruppe
Beeinflussung
18 - 24
N %
25 - 29
N %
5 (sehr positiv)
0 0.0
4 (positiv)
37 5.0
3 (überhaupt nicht) 234 31.5
2 (negativ)
374 50.4
1 (sehr negativ)
97 13.1
0 0.0
4 7.0
11 19.3
37 64.9
5 8.8
Gesamt
57 100.0
742 100.0
30 - 34
N %
0
5
35
80
22
0.0
3.6
24.6
56.3
15.5
142 100.0
35 - 39
N %
0
7
20
57
6
Gesamt
N %
0.0
0
7.8
53
22.2 300
63.3 548
6.7 130
0.0
5.1
29.1
53.2
12.6
90 100.0 1031 100.0
Die Ergebnisse wurden zu einem Index "Leistungsbeeinflussung" zusammengefaßt98. Für spätere Vergleiche zum Zusammenhang von "Leistungsbeeinflussung" und Testleistungen wurden diese Ergebnisse weiter zusammengefaßt zu:
-
98
positive Leistungsbeeinflussung (sehr positiv, positiv)
negative Leistungsbeeinflussung (sehr negativ, negativ, überhaupt
nicht).
(Frage 15 + Frage 16) / 2
- 172 -
Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit
Über 70% der Personen geben an, durch ihre Gesundheit in der Leistungsfähigkeit im Beruf und Alltag `positiv' beeinflußt zu werden, fast 30% hingegen
werden aufgrund ihrer Gesundheit `negativ' beeinflußt.
Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit
- 173 -
Untersuchungsmethodik: Sportliche Aktivität / Testergebnis (PFT) und
Schutz-/Risikofaktoren
Abbildung 44 verdeutlicht die Wirkung sportlicher Aktivität im Saluto-GeneseModell.
sportliche
Aktivität
Risikofaktoren
z.B. Übergewicht
Schutzfaktoren
z.B. körperliche
Leistungsfähigkeit
Krankheit - - - - - - - - - - - - - - - - - Gesundheit
Abb. 44
Wirkung sportlicher Aktivität im Saluto-Genese-Modell (nach WOLL/BÖS 1994, 25)
Dargestellt wurde an anderer Stelle die Bedeutung sportlicher Aktivität für Positionierung im `Gesundheits-Krankheits-Kontinuum'99 sowie die Bedeutung sportlicher Aktivität für die motorische Leistungsfähigkeit100.
Diese Erhöhung der Komponente `Schutzfaktoren' führt zwangsläufig zu einer
Verbesserung des in der Hypothese formulierten Quotienten von Schutz- und
Risikofaktoren. Da Bewegungsmangel ferner als ein Risikofaktor gilt verfügen
Sportler (methodisch bedingt) über weniger Risikofaktoren.
Im weiteren wurde überprüft, welche Beziehung zwischen sportlicher Aktivität
und den Risikofaktoren besteht und wie sich diese Beziehungen auch auf der
Leistungsebene (Testergebnis `PFT') niederschlagen.
Datenbasis sind die Testergebnisse / Antworten von 1246 Männern im Alter von
18 - 39 Jahren, nicht einbezogen wurde die Subgruppe der Bewerber.
99
Sportler beurteilen ihren Gesundheitszustand positiver als Nichtsportler
100
Sportler verfügen über eine höhere motorische Leistungsfähigkeit als Nichtsportler
- 174 -
Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit
Folgende Parameter wurden im soziologischen Fragebogen sowie dem Testerfassungsbogen erfaßt und wie folgt operationalisiert:
-
Übergewicht
[BODY-MASS-INDEX · 27]
-
Bewegungsmangel
[Nichtsportler; Frage 3]
-
Rauchen
[Raucher; Frage 19]
-
familiäre Belastungen101
[Frage 20]
An einer Subgruppe von 66 Personen im Alter von 18 - 39 Jahren wurden zusätzlich folgende Laborparameter erfaßt102 und wie folgt folgt operationalisiert.
Grundlage dieser "Risiko" - Kategorisierungen sind Empfehlungen der NIH
Consensus Development Conference on Blood Cholesterol sowie der Deutschen Herz-Kreislauf-Präventions-studie (DHP 1989).
-
Glucose [mmol/l]
[< 6.2 = kein Risiko; > 6.1 = Risiko]
-
HDL Cholesterin [mmol/l]
[> 1.2 = kein Risiko; < 1.3 = Risiko]
-
LDL Cholesterin [mmol/l]
[< 5.2 = kein Risiko; > 5.1 = Risiko]
-
LDL Cholesterin / HDL Cholesterin [einheitslos]
[< 4.0 = kein Risiko; > 3.9 = Risiko]
-
Blutdruck [mmHg]
[systolisch > 159 oder diastolisch > 94 = Risiko]
Diese Risikofaktoren wurden dichotomisiert (ja [1] / nein [0]) aufgenommen und
im weiteren zu einem Gesamtindex addiert, welcher von "0" (kein Risiko) bis
maximal "4"103 (Risikofaktoren) reicht.
101
Herzinfarkt, Schlaganfall, Bluthochdruck oder Zuckerkrankheit bei leiblichen Angehörigen
102
in SI - Einheiten
103
bzw. "9" bei der Subgruppe der 66 Personen, bei denen Laborwerte aufgenommen wurden
Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit
- 175 -
Die Tabellen 106 und 106 zeigen die Verteilung dieses Indexes der nach Alterskategorie für die Gesamtgruppe sowie die Subgruppe der 66 Personen.
Tab. 106
Verteilung der Stichprobe nach Alter und Summe der Risikofaktoren1
(hier: Gesamtstichprobe, N=1246)
Alter
Risiko-Index
25 - 29
N
%
30 - 34
N
%
35 - 39
N
%
Gesamt
N
%
0
322 36.1
12
20.3
59
34.1
41
33.6
434
34.8
1
2
3
4
287 32.2
197 22.1
74 8.3
12 1.3
25
15
6
1
42.4
25.4
10.2
1.7
51
47
13
3
29.5
27.2
7.5
1.7
39
24
16
2
32.0
19.7
13.1
1.6
402
283
109
18
32.3
22.7
8.7
1.5
892
59
Gesamt
Tab. 107
18 - 24
N
%
173
122
1246
Verteilung der Stichprobe nach Alter und Summe der Risikofaktoren1
(hier: Subgruppe, N=66)
Alter
Risiko-Index
18 - 24
N
%
25 - 29
N
%
30 - 34
N
%
35 - 39
N
%
Gesamt
N
%
0
0
0.0
0
0.0
1
5.5
1
8.3
2
3.0
1
2
3
4
5
6
5
3
3
5
2
0
27.8
16.7
16.7
27.8
11.1
0.0
2
5
4
4
2
1
11.1
27.8
22.2
22.2
11.1
5.5
3
5
3
4
2
0
16.7
27.8
16.7
22.2
11.1
0.0
3
1
4
1
2
0
25.0
8.3
33.3
8.3
16.7
13
14
14
14
8
1
19.7
21.2
21.2
21.2
12.1
1.6
Gesamt
18
18
18
12
66
Über keinen Risikofaktor104 verfügen 34.8%, über mehr als zwei potentielle Belastungen 10.2% der Personen der Gesamtstichprobe.
Die Tabellen 108 und 109 zeigen die absolute / relative105 Verteilung der jeweiligen Belastungen nach Alter für die Gesamtstichprobe sowie die Subgruppe
der 66 Personen, bei denen auch Laborparameter erfaßt wurden.
104
der 4 Faktoren Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen, familiäre Belastungen
105
Aufgrund möglicher Mehrfachbelastungen addieren sich die Spaltenprozente nicht auf 100%
- 176 -
Tab. 108
Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit
Verteilung der Stichprobe nach Alter und Art der Risikofaktoren
Alter
Risikofaktor
18 - 24
N
%
Übergewicht
67 11.7
Bewegungsmangel 372 65.3
Rauchen
297 52.1
fam. Belastungen 215 37.7
Gesamt
570
25 - 29
N
%
6
20
26
25
12.7
42.6
55.3
53.2
47
30 - 34
N
%
26
67
60
43
22.8
58.8
52.6
37.7
114
35 - 39
N
%
32
44
34
33
39.5
54.3
42.0
40.7
81
Gesamt
N
%
131
503
417
316
16.1
61.9
51.3
38.9
812
Bei der Art der Risikofaktoren treten Bewegungsmangel und Rauchen am deutlich häufigsten auf.
Tab. 109
Verteilung der Stichprobe nach Alter und Art der Risikofaktoren
Alter
Risikofaktor
18 - 24
N
%
Übergewicht
Bewegungsmangel
Rauchen
fam. Belastungen
3
2
4
11
16.7
11.1
22.2
61.1
0
6
10
7
Glucose
HDL-Cholesterin
LDL-Cholesterin
LDL/HDL Chol.
Blutdruck
3
12
2
8
5
16.7
66.7
11.1
44.4
27.8
6
13
3
9
2
Gesamt
18
25 - 29
N
%
18
30 - 34
N
%
35 - 39
N
%
Gesamt
N
%
0.0
33.3
55.6
38.9
4
5
5
7
22.2
27.8
27.8
38.9
3
3
2
6
25.0
25.0
16.7
50.0
10 15.2
16 24.2
21 31.8
31 47.0
33.3
72.2
16.7
50.0
11.1
3
11
5
8
0
16.7
61.1
27.8
44.4
0.0
0
5
5
5
2
0.0
27.8
27.8
27.8
11.1
12 18.2
41 62.1
15 22.7
30 45.5
9 13.6
18
12
66
Aufgrund des geringen Stichprobenumfangs der Subgruppe mit erfaßten Laborparametern wurden für weitere interferenzstatistische Analysen lediglich die
Parameter Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen und familiäre Belastungen zugrunde gelegt.
Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit
Darstellung / Interpretation:
- 177 -
Sportliche Aktivität / Testergebnis (PFT) und
aktueller Gesundheitszustand
Aufgrund alters- und durch das Dienstverhältnis bedingter Leistungsunterschiede wurden diese Aspekte bei den weiteren Betrachtungen berücksichtigt. Abbildung 45 zeigt das Ergebnis eines varianzanalytischen Vergleichs der subjektiven Gesundheitsbeurteilung der 18 - 24jährigen nach Dienstverhältnis und
sportlicher Aktivität.
5
4,5
4
3,5
3
Berufs-/Zeitsoldat
Grundwehrdienstler
sportliche Aktivität
Sportler
Nichtsportler
N
Gesundheitszustand
Abb. 45
Dienstverhältnis (D)
F
p
eta
720 12.68
.00
.16
sportliche Aktivität (sA)
F
p
eta
16.83
.00
.18
D * sA
F
1.74
p
.19
Beurteilung des eigenen Gesundheitszustandes von 18 - 24jährigen Berufs/Zeitsoldaten sowie Grundwehrdienstleistenden (1=sehr schlecht, 5=sehr gut)
In beiden Subgruppen106 beurteilen Sportler ihren Gesundheitszustand positiver
als Nichtsportler. Beide beobachteten Faktoren tragen signifikant zur Varianzaufklärung bei, interaktive Wechselwirkungen sind nicht zu beobachten.
Eine entsprechende Analyse der Gesundheitsbeurteilung der 18 - 39jährigen
Berufs-/ Zeitsoldaten zeigt, daß in allen Altersklassen Sportler ihren Gesundheitszustand positiver als Nichtsportler beurteilen. Beide beobachteten Faktoren
(Alter, sportliche Aktivität) tragen hochsignifikant zur Varianzaufklärung bei, interaktive Wechselwirkungen sind nicht zu beobachten.
106
Grundwehrdienstleistende, Berufs-/Zeitsoldaten
- 178 -
Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit
Im weiteren wurde überprüft, welche Beziehung zwischen der subjektiven Gesundheitsbeurteilung und dem Gesamtergebnis im `PFT' besteht. Ob eine positive Gesundheitsbeurteilung auf eine höhere Leistungsfähigkeit oder eine höhere Leistungsfähigkeit auf eine positivere Gesundheitsbeurteilung zurückzuführen ist kann mit diesen Analysen jedoch nicht gesagt werden.
Abbildung 46 zeigt das Ergebnis dieser dreifaktoriellen Analyse für die Subgruppe der 18 - 24jährigen, entsprechend o.a. Differenzierung nach Dienstverhältnis, sportlicher Aktivität und dichotomisierter Gesundheitsbeurteilung.
Insgesamt erzielen Berufs-/Zeitsoldaten höhere Testergebnisse als Grundwehrdienstleistende, Sportler höhere Testergebnisse als Nichtsportler und Personen mit positiver Gesundheitsbeurteilung höhere Testergebnisse als Personen mit negativer Beurteilung. Alle beobachteten (drei) Faktoren haben hochsignifikante Bedeutung und erklären gemeinsam 17.3% Varianz. Interaktive
Wechselwirkungen sind nicht zu beobachten.
110
105
100
95
90
GWDL
Gesundheit (+)
GWDL
Gesundheit (-)
B/Z
Gesundheit (+)
B/Z
Gesundheit (-)
sportliche Aktivität
Sportler
Nichtsportler
N=505
Abb. 46
FD
F 35.82
p .00
FsA
38.54
.00
FG
7.54
.00
FD*sA
2.49
.11
FD*G
1.96
.16
FsA*G
.52
.47
FD*sA*G
3.35
.07
Gesamtergebnis [Z] 18 - 24jähriger Männer im `PFT' nach Dienstverhältnis (D),
sportlicher Aktivität (sA) und Gesundheitsbeurteilung (G)
Ein entsprechender Vergleich der Testleistungen der 18 - 39jährigen Berufs-/
Zeitsoldaten zeigt, daß alle beobachteten Faktoren hochsignifikante Bedeutung
besitzen und gemeinsam 19.5% der Varianz erklären. Interaktive Wechselwirkungen sind nicht zu beobacheten.
Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit
Darstellung / Interpretation:
- 179 -
Sportliche Aktivität / Testergebnis (PFT) und
gesundheitlich bedingte Beeinträchtigung
beruflicher / alltäglicher Leistungsfähigkeit
Abbildung 47 zeigt das Ergebnis eines varianzanalytischen Vergleichs der
"Leistungsbeeinflussung" der 18 - 24jährigen nach Dienstverhältnis und sportlicher Aktivität.
5
4,5
4
3,5
3
Berufs-/Zeitsoldat
Grundwehrdienstler
sportliche Aktivität
Sportler
Nichtsportler
Leistungsbeeinfl.
Abb. 47
N
Dienstverhältnis (D)
F
p
eta
sportliche Aktivität (sA)
F
p
eta
740
12.73 .00
46.08
.18
.00
.27
D * sA
F
p
.33
.56
Gesundheitsbedingte Beeinflussung der beruflichen / alltäglichen Leistungsfähigkeit von 18 - 24jährigen Berufs-/Zeitsoldaten sowie Grundwehrdienstleistenden
(1=sehr negativ, 5=sehr positiv)
In beiden Subgruppen107 ist festzustellen, daß (aufgrund ihrer Gesundheit)
Sportler positiver als Nichtsportler in ihrer Leistungsfähigkeit beeinflußt werden.
Beide beob-achteten Faktoren tragen signifikant zur Varianzaufklärung bei, interaktive Wechsel-wirkungen sind nicht zu beobachten. Durch beide Faktoren
wir 8.8% Varianz erklärt.
Eine entsprechende Analyse der Antworten der 18 - 39jährigen Berufs/Zeitsoldaten zeigt, daß altersunabhängig Sportler in der Leistungsfähigkeit positiver als Nichtsportler beeinflußt werden. Beide beobachteten Faktoren (Alter,
107
Grundwehrdienstleistende, Berufs-/Zeitsoldaten
- 180 -
Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit
sportliche Aktivität) tragen hochsignifikant zur Varianzaufklärung bei, interaktive
Wechselwirkungen sind nicht zu beobachten.
Im weiteren wurde überprüft, welche Beziehung zwischen der Art Leistungsbeeinflussung und dem Gesamtergebnis im `PFT' besteht.
Abbildung 48 zeigt das Ergebnis dieser dreifaktoriellen Analyse für die Subgruppe der 18 - 24jährigen, differenziert nach Dienstverhältnis, sportlicher Aktivität und dichotomisierter Leistungsbeeinflussung.
Insgesamt erzielen Berufs-/Zeitsoldaten höhere Testergebnisse als Grundwehrdienstleistende, Sportler höhere Testergebnisse als Nichtsportler und Personen mit positiver Leistungsbeeinflussung höhere Testergebnisse als Personen mit negativer Leistungsbeeinflussung. Alle beobachteten (drei) Faktoren
haben hochsignifikante Bedeutung und erklären gemeinsam 20.9% Varianz.
Interaktive Wechselwirkungen sind nicht zu beobachten.
110
105
100
95
90
GWDL
Gesundheit (+)
GWDL
Gesundheit (-)
B/Z
Gesundheit (+)
B/Z
Gesundheit (-)
sportliche Aktivität
Sportler
Nichtsportler
N=505
Abb. 48
FD
F30.32
p .00
FsA
27.41
.00
FL
31.70
.00
FD*sA
.08
.77
FD*L
.02
.88
FsA*L
1.02
.31
FD*sA*L
.77
.38
Gesamtergebnis [Z] 18 - 24jähriger Männer im `PFT' nach Dienstverhältnis (D),
sportlicher Aktivität (sA) und Leistungsbeeinflussung (L)
Ein entsprechender Vergleich der Testleistungen der 18 - 39jährigen Berufs/Zeitsol-daten zeigt ähnliche Ergebnisse, alle beobachteten Faktoren haben
hochsignifikante Bedeutung und erklären gemeinsam 20.5% der Varianz. Interaktive Wechselwirkungen sind nicht zu beobacheten.
Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit
Darstellung / Interpretation:
- 181 -
Sportliche Aktivität/Testergebnis (PFT) und
Schutz-/ Risikofaktoren
Mit dem vorliegenden (querschnittlichen) Untersuchungsdesign können keine
kausalen Wirkungszusammenhänge von sportliche Aktivität und unterschiedlichen Risikofaktoren nachgewiesen werden. In verschiedenen Studien konnte
jedoch gezeigt werden, daß sportliche Aktivität zu einer Reduktion der HerzKreislauf Risikofaktoren führen kann (PAFFENBERGER et al. 1990). In einer
repräsentativen Studie108 konnten WOLL/BÖS nachweisen, daß - unabhängig
vom Alter - Sportler über weniger Risikofaktoren verfügen als Nichtsportler
(1994, 73).
Abbildung 49 zeigt für die 3 Risikofaktoren Übergewicht, Rauchen und familiäre
Belastungen den prozentualen Anteil der Sportler / Nichtsportler an der Subgruppe der Personen mit dem jeweiligen Risikofaktor.
60
50
40
30
20
10
0
Übergewicht
Rauchen
familiäre Belastung
sportliche Aktivität
Sportler
Nichtsportler
Abb. 49
Anteil 18 - 39jähriger Sportler / Nichtsportler an Personengruppen mit verschiedenen Risikofaktoren
Bei allen beobachteten Risikofaktoren ist der Anteil der Personen mit diesem
Risiko bei den Nichtsportlern relativ höher. So sind beispielsweise fast 30% der
Sportler Raucher während dieser Anteil bei den Nichtsportlern 50% beträgt.
Auch nach einer Ausdifferenzierung in die 4 Altersklassen zeigt sich dieser höhere Anteil der Raucher in der Subgruppe der Nichtsportler.
108
Modellvorhaben "Kommunale Gesundheitsförderung in Bad Schönborn"
- 182 -
Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit
70
60
50
40
30
20
10
0
18-24
25-29
30-34
35-39
sportliche Aktivität
Sportler
Nichtsportler
Abb. 50
Anteil 18 - 39jähriger Sportler / Nichtsportler an der Subgruppe der Raucher
Für die Subgruppe der 18 - 24jährigen wurde untersucht, welche Bedeutung der
Risikofaktor Rauchen für die Leistungsfähigkeit von Sportlern / Nichtsportlern
hat. Aufgrund der Heterogenität dieser Subgruppe wurde der Faktor Dienstverhältnis mit einbezogen. Abbildung 51 zeigt das Ergebnis dieser dreifaktoriellen
Varianzanalyse für das Gesamtergebnis im `Physical Fitneß Test'.
110
105
100
95
90
Berufs-/Zeitsoldat
Raucher (Sp)
N=524
Abb. 51
FD
F47.13
p .00
Grundwehrdienstler
Rauchen / Sport
Raucher (Nsp)
Nichtraucher (Sp)
FsA
37.24
.00
FR
16.66
.00
FD*sA
2.08
.15
Nichtraucher (Nsp)
FD*R
.61
.43
FsA*R
1.70
.19
FD*sA*R
2.17
.14
Gesamtergebnis [Z] 18 - 24jähriger Männer im `PFT' nach Dienstverhältnis (D),
sportlicher Aktivität (sA) und Rauchgewohnheiten (R)
Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit
- 183 -
Unabhängig von der Art des Dienstverhältnisses erzielen sportlich aktive Nichtraucher die höchsten und nicht sportlich aktive Raucher die niedrigsten Testergebnisse. Alle beobachteten Faktoren haben hochsignifikante Bedeutung zur
Varianzaufklärung, interaktive Wechselwirkungen sind nicht zu beobachten.
Insgesamt werden 18.5% Varianz erklärt.
Zur Quantifizierung der durch Rauchen "bedingten" Leistungsunterschiede wurden für die Testaufgaben des `PFT' entsprechende Vergleiche für Sportler /
Nichtsportler durchgeführt. Tabelle 110 zeigt diese deskriptiven Ergebnisse.
Tab. 110
Testergebnisse 18 - 24jähriger grundwehrdienstleistender Sportler und Nichtsportler nach Rauchgewohnheit
Testaufgabe
sportliche Aktivität
Pendellauf, 4 x 9m
Sportler
Nichtsportler
Sit up, 40 sec
Sportler
Nichtsportler
Standweitsprung
Sportler
Nichtsportler
Liegestütz, 40 sec
Sportler
Nichtsportler
12-Min-Lauf (Feld)
Sportler
Nichtsportler
Gesamtergebnis [Z]
Sportler
Nichtsportler
Nichtraucher
x
s
N
x
Raucher
s
N
Range (R)
in %
9.08
9.49
.54
.64
114
111
9.31
9.68
.57
.67
65
135
2.5
2.0
32.69
28.21
6.19
5.62
93
66
30.00
28.02
6.07
5.15
28
44
8.9
0.6
235.52
221.72
22.42
18.30
113
111
228.63
220.70
20.39
21.70
65
135
3.0
0.5
20.64
18.62
4.76
4.44
114
109
18.59
18.23
4.10
3.83
64
134
11.0
2.1
2479.04
2231.30
416.91
347.83
108 2241.32
108 2133.57
381.34
394.63
63
133
10.6
4.6
103.23
97.73
6.79
5.95
6.32
6.90
26
42
88
64
99.46
97.64
In allen Vergleichen erzielen Nichtraucher höhere Testergebnisse als Raucher.
Prozentual betragen diese Unterschiede im Durchschnitt 4.6%. Aufgabenbezogen liegen sie zwischen 1.8% (`Standweitsprung') und 7.6% (`12-Minuten
Lauf'). Aktivitätsbezogen (Sportler vs. Nichtsportler) sind diese Unterschiede
zwischen Rauchern und Nichtrauchern bei den Sportlern durchweg höher und
sämtlich hochsignifikant (p<.05). Sowohl bei Sportlern wie auch Nichtsportlern
sind die größten Leistungsunterschiede zwischen Rauchern und Nichtrauchern
bei den Testaufgaben mit hohem Ausdaueranteil zu verzeichnen.
- 184 -
Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit
Zusammenfassende Betrachtung der Ergebnisse zur kriterienbezogene
Validität
Im Rahmen der kriterienbezogenen Validierung wurde überprüft, ob sich die
durch exogene / endogene Faktoren bedingten Gruppenunterschiede auch in
den Testleistungen des `PFT' niederschlagen.
Die Analysen ergaben geschlechtsspezifisch bedingte Leistungsunterschiede
von durchschnittlich 10%, die aufgabenbezogen stark differieren. Die größten
Unterschiede fanden sich beim `Standweitsprung' und beim `12-Minuten Lauf'
und lassen sich in einer niedrigeren (relativen) Muskelmasse und einer verminderten maximalen Sauerstoffaufnahme begründen.
Altersbezogen konnte der erwartete Abfall der Leistungsfähigkeit nachgewiesen und quantifiziert werden. Im Durchschnitt sinkt die Leistungsfähigkeit mit
zunehmendem Alter, wobei große fähigkeitsspezifische Unterschiede zu beobachten sind. Der größte Leistungsabfall wurde bei Testaufgaben mit hohem
Ausdaueranteil beobachtet. Eine kompensatorische Bedeutung sportlicher Aktivität auf den altersbedingten Leistungsabfall wurde festgestellt.
Bildungsbezogen zeigte sich mit zunehmendem Bildungsniveau ein Anstieg
des Umfangs von sportlicher Aktivität. Es konnten bildungsbedingte Leistungsunterschiede festgestellt werden, die bei Nichtsportlern (12.6%) größer sind als
bei Sportlern (9%). Ferner wurde eine mit zunehmendem Bildungsniveau steigende Bereitschaft zu sportlicher Aktivität beobachtet.
Konstitutionsbezogen wurde ein mit ansteigendem Lebensalter zunehmender
BMI beobachtet. Personen mit ausgewogenem BMI erzielten die höchsten Testergebnisse, Personen mit hohem BMI die niedrigsten Ergebnisse. Aufgabenbezogen wurden die größten Unterschiede bei den Testaufgaben mit hohem
Ausdaueranteil beobachtet.
Sportliche Aktivität hat eine positive Bedeutung für die Höhe der Leistungsfähigkeit. Unterschiede zugunsten der Sportler konnten beobachtet und mit fast
8% quantifiziert werden, die größten Unterschiede wurden wiederum bei den
Aufgaben mit hohem Ausdaueranteil beobachtet. Neben der Wertmessung haben Motive zum Sporttreiben wichtige Bedeutung für die Höhe der Leistungsfähigkeit. Physisch orientierte Beweggründe schlagen sich hierbei höher in
Leistungsvariablitäten nieder als psycho soziale Beweggründe.
Die modellhaft formulierten Effekte sportlicher Aktivität auf unterschiedliche Aspekte von Gesundheit konnten bestätigt werden. Ferner zeigte sich, daß diese
Effekte sich auch auf der Leistungsebene niederschlagen.
Testanwendung / sportliche Aktivität und Gesundheit
- 185 -
Insgesamt bestätigen die Analysen publizierte Ergebnisse und können den
`PFT' als kriterienbezogen valide bezeichnen.
IV.
Zusammenfassung
und
Perspektiven
Zusammenfassung und Perspektiven
- 187 -
Zusammenfassung und Perspektiven
Zielsetzung des Forschungsvorhaben war die "Entwicklung eines einheitlichen
Sporttests für die Bundeswehr"131. Aufgrund semantischer Aspekte ist der Begriff `Fitneßtest' allerdings zutreffender, da weniger `Sport' als vielmehr `Fitneß'
Gegenstand des Diagnoseverfahren ist.
`Motorische Leistungsfähigkeit' bzw. `motorische Fitneß' besitzen aus unterschiedlichen Sichtweisen Relevanz auch für militärische Anforderungen. So ist
sowohl der Zusammenhang zwischen motorischer Leistungsfähigkeit und physischer/psycho-sozialer Gesundheit wie auch die Bedeutung motorischer Leistungsfähigkeit im soldatischen Anforderungsprofil vielfach empirisch belegt.
Aufgrund von Rahmenvorgaben des Auftraggebers (Konditionstest) sowie trainingswissenschaftlicher Grundlagen (Systematisierung motorischer Fähigkeiten) wurde unter Einbeziehung der Ergebnisse einer systematischen Analyse
vergleichbarer Fitneßtests aus militärischen Verbänden eine Vorform des neuen
`Physical Fitneß Test (PFT)' abgeleitet. Die wissenschaftliche Überprüfung ergab gute teststatistische Koeffizienten für den PFT.
Dennoch wurde aus inhaltlichen und organisatorischen Gründen das Testdesign geringfügig modifiziert. Umfangreiche Item- und Testanalysen bescheinigen dieser modi-fizierten (und hier vorliegenden) Version eine gute Testgültigkeit.
Die Analysen zur Durchführungsobjektivität ergaben für alle Aufgaben erwartungsgemäß "ausgezeichnete" Koeffizienten.
Die Ergebnisse der Analysen zur Item- wie auch Gesamttestreliabilität genügen
voll den Anforderungen, welche an sportmotorische Tests gestellt werden. Differenzierte Betrachtungen der Split - Half Ergebnisse zeigen, daß dieses Verfahren für sportmotorische Elementartests keine Anwendung finden kann.
Die Befragung von Experten bescheinigt den Testaufgaben eine gute Anwendbarkeit und Aussagekraft und bestätigt den Test als inhaltlich - valide.
131
Titel des Forschungsvorhaben
[T/R629/K0008/K3004 und In San I-1 0391-V-6593]
- 188 -
Zusammenfassung und Perspektiven
Dimensionsanalysen bestätigen die Heterogenität des Tests und die Eigenständigkeit der Testaufgaben. Faktorenanalysen zeigen ferner, daß mit dem PFT
das Konstrukt Fitneß abgebildet wird. Diese Testdimensionalität erweist sich
auch bei einer alters- und geschlechtsspezifischen Betrachtung als stabil.
Für die alters- und geschlechtsspezifische Testnormierung ergaben sich einige
Stichprobenprobleme, die eine mehrstufige Vorgehensweise für die Erstellung
der Normwerttabellen notwendig machte. Basis der Normtabellen sind die Ztransformierten Rohwerte, welche inter- und intraindividuelle Vergleiche gestatten. Zur Vereinfachung der Auswertung wurden auf der Grundlage der Ergebnisse der Item- und Testanalysen sowohl aufgabenbezogen als auch für den
Gesamttest Beurteilungskategorien entwickelt.
Aufgrund erster Ergebnisse einer sportmedizinischen Zusatzstudie sowie von
Stichprobenproblemen wurde die Gültigkeit des Tests auf den Altersbereich 18
- 39 Jahre festgelegt. Um dennoch auch für Ältere (die freiwillig am Test teilnehmen wollen) Orientierungsdaten anbieten zu können wurden für diese Altersklassen entsprechende Tabellen erstellt.
Im Rahmen von Testanwendungen wurden Analysen zur kriterienbezogenen
Validierung durchgeführt die weitestgehend mit publizierten Forschungsergebnissen übereinstimmen und den PFT somit auch als kriterienbezogen valide
bestätigen.
Geschlechtsspezifisch zeigten sich die erwarteten Leistungsunterschiede zugunsten der Männer, welche fähigkeitsbezogen sehr unterschiedlich sind.
Der Abfall der motorischen Leistungsfähigkeit im Altersgang konnte (vorbehaltlich methodischer Probleme) nachgewiesen und quantifiziert werden. Es zeigte
sich, daß sportliche Aktivität eine kompensatorische Bedeutung auf diesen Leistungsabfall hat.
Bildungsspezifische Leistungsunterschiede konnten nachgewiesen werden, die
bei Nichtsportlern größer sind als bei Sportlern. Ferner zeigten sich im weiteren
auch Effekte einer bildungsbedingten Sportsozialisation.
Unterschiedliche Konstitutionsindices wurden analysiert. Die positive Bedeutung
eines `ausgewogenen' BODY-MASS-INDEXES zur Höhe der Leistungsfähigkeit
konnte aufgezeigt und quantifiziert werden.
Es zeigte sich, daß Bedeutung, Umfang und Motivstruktur sportlicher Aktivität
fähigkeitsspezifisch betrachtet unterschiedliche Bedeutung für die Höhe der
motorischen Leistungsfähigkeit haben.
Die in Gesundheitsmodellen postulierten Effekte sportlicher Aktivität sowie deren enger Zusammenhang zur Leistungsebene konnten aufgezeigt werden.
Zusammenfassung und Perspektiven
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Es wurde dargestellt, daß motorische Leistungsfähigkeit Relevanz für militärische Tätigkeiten hat. Die Erstellung von Arbeitsplatzanalysen sowie von tätigkeitsspezifischen Anforderungsprofilen wären neue Fragestellungen. Hierbei
sollten neben motorischen auch kognitive Aspekte Berücksichtigung finden.
Aufgrund des querschnittlich angelegten Untersuchungsdesigns konnten lediglich Bedeutungs- aber keine kausalen Wirkungszusammenhänge aufgezeigt
werden. Hier ergeben sich interesssante neue Fragestellungen, so z.B. zur Wirkung sportlicher Aktivität auf den altersbedingten Leistungsabfall.
Die Erstellung der Normwerte beruht ebenso auf querschnittlich erhobenen Daten. Nachzufragen bliebe, ob reale Längsschnittanalysen diese pragmatische
Verfahrensweise `legitimieren' oder ob Kohorteneffekte zu erheblichen Verzerrungen führen. Gemischte Quer-/Längsschnittanalysen wären hier an unterschiedlichen Stichproben durchzuführen. Hierbei sollte auch überprüft werden,
inwieweit anhand dieser Klientel (Bundeswehr) für die Bundesrepublik repräsentative Aussagen möglich sind.
Nicht überprüft wurde die Akzeptanz von Rückmeldungen über die motorische
Leistungsfähigkeit. Hier bliebe zu überprüfen, ob diese Rückmeldungen auf Akzeptanz stoßen und zu einem Handeln / zu Training führen.
Einige der Instrumente bedürfen einer weiteren Evaluation. So konnte Aspekte
der Motivstruktur sportlichen Handelns nur "oberflächlich" betrachtet werden.
Ob dieses Instrument (8 Statements zur Motivstruktur) sowie die hier nicht dargestellten Statements zu Kontrollüberzeugungen überarbeitet werden müßten
oder ob die Besonderheit der Stichprobe Grund für nicht erklärbare Ergebnisse
ist bliebe zu hinterfragen.
Der neue `Physical Fitneß Test' wird seit dem 1.1.1994 flächendeckend als einheitlicher Fitneßtest in der Bundeswehr eingesetzt. In einer zweijährigen Erprobungsphase sollen weitere Erfahrungen mit der Testanwendung gesammelt
werden.
Anhand einer (für die Bundeswehr) repräsentativen Stichprobe ist ferner eine
Evaluation der Normwerttabellen vorgesehen. Einige Fragestellungen, die im
Forschungszeitraum (zum Teil aus organisatorischen Gründen) nicht zufriedenstellend angegangen werden konnten, sollen in dieser Erprobungsphase bearbeitet werden. Vorgesehen ist die Durchführung einer `echten' Längsschnittanalyse, diverser Stichprobenvergleiche sowie die Erstellung eines Umsetzungskonzeptes PFT-Datenbank.
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Vorwort
Die vorliegende Arbeit ist das Ergebnis eines seit 1988 vom Bundesminister der
Verteidigung geförderten Forschungsvorhaben. Ein Projekt dieses Umfanges ist
nur mit der Hilfe einer Vielzahl von Personen durchzuführen.
Ein erster Dank sei an die über 3.000 Personen gerichtet, deren Testergebnisse
als fundierte Datengrundlage dienten.
Ein weiterer Dank gilt Herrn Josef Nehren für die umfangreichen organisatorischen Umsetzungen des Forschungsvorhabens.
Hilfreich waren ferner die zahlreichen kritisch geführten Diskussionen mit den
Sportlehrern der Bundeswehr sowie der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Gerrit Simon.
Mein ganz besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Klaus Bös für seine Anregungen und Hilfestellungen, die wesentlich zum Gelingen dieser Dissertation beigetragen haben.
Jochen Beck
Borken, im November 1994
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Einleitung - Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit
I.
Theoretische Grundlagen
1
1.
Leistung und Leistungsfähigkeit
2
1.1
Dimensionalität motorischer Leistungsfähigkeit
4
1.2
Diagnose motorischer Leistungsfähigkeit
7
2.
Relevanz motorischer Leistungsfähigkeit
10
2.1
Motorische Leistungsfähigkeit und Gesundheit
12
2.2
Motorische Leistungsfähigkeit und berufliche Anforderungen
13
2.3
Motorische Leistungsfähigkeit und militärische Anforderungen
14
3.
Fitneßtests als Diagnoseverfahren motorischer Leistungsfähigkeit
16
3.1
Fitneßtests in militärischen Verbänden
17
3.1.1
Testverfahren in der Bundeswehr
18
3.1.2
Testverfahren in anderen militärischen Verbänden (Europa)
27
3.1.3
Testverfahren in anderen militärischen Verbänden (USA/Überseee)
35
Zusammenfassende Darstellung
46
Fazit und Konsequenz
51
Inhaltsverzeichnis
II.
Testentwicklung
52
1.
Rahmenbedingungen
53
2.
Fähigkeiten und Testaufgaben
54
2.1
Selektion relevanter Fähigkeiten
57
2.2
Selektion relevanter Testaufgaben
58
2.3
Testbatterie (Vorform) zur Diagnose der motorischen Leistungsfähigkeit
62
3.
Fazit der Erprobung und weiteres Vorgehen
65
4.
Item- und Testanalyse des `Physical Fitneß Test'
66
4.1
Objektivität
67
4.2
Reliabilität
68
4.2.1
Itemreliabilitäten
79
4.2.1.1
Test - Retest Analysen zur Itemreliabilität
69
Zusammenfassende Betrachtung der Test - Retest - Analysen
75
4.2.1.2
Split - Half Analysen zur Itemreliabilität
77
4.2.2
Gesamttestreliabilität
79
4.2.2.1
Batteriereliabilität
79
4.2.2.2
Profilreliabilität
84
4.2.3
Aspekte der Reliabiliät
84
4.2.3.1
Reliabilität und Standardfehler
84
4.2.3.2
Reliabilität und `kritische Rohwertdifferenz'
88
4.2.3.3
Reliabilität und Testgruppenhomogenität
96
Zusammenfassende Betrachtung der Reliabilitätsanalysen
98
Inhaltsverzeichnis
4.3
Validität
99
4.3.1
Inhaltlich - logische Validität
100
4.3.2
Konstruktvalidität
102
4.4
Aufgabenschwierigkeit und Trennschärfe
108
5.
Normen
5.1
Normierung des `Physical Fitneß Test'
112
5.1.1
Vorgehensweise bei der Testnormierung
114
5.1.2
Anwendung der Normierungstabellen
119
5.1.2.1
Routineeinsatz des `Physical Fitneß Test'
120
5.1.2.2
`Physical Fitneß Test' als Selektionsinstrument der Eignungsdiagnose 123
110
III.
Testanwendung - Gruppenvergleiche im Rahmen einer kriterienbezogenen
Validierung
des
`Physical
Fitneß
Test'
124
1.
Leistungsbestimmende Faktoren
1.1.
Testergebnis (PFT) und Geschlecht
126
1.2.
Testergebnis (PFT) und Alter
133
1.3.
Testergebnis (PFT) und Bildung
139
1.4.
Testergebnis (PFT) und Konstitution
146
1.5.
Testergebnis (PFT) und sportliche Aktivität
154
2.
Sportliche Aktivität und Gesundheit
126
175
Zusammenfassende Betrachtung der Ergebnisse zur kriterienbezogenen Validität189
Inhaltsverzeichnis
IV.
Zusammenfassung und Perspektiven
Literaturverzeichnis
190
194
V.
Anhang
I
1.
Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen
II
2.
Erhebungsinstrumente
XII
Testbeschreibungen
XIII
Testerfassungsbogen
XIX
soziologischer Fragebogen
XX
3.
4.
Fragebogen Testleiterbefragung
XXIV
sportmedizinischen Zusatzstudie
XXV
Normwert- und Beurteilungstabellen
XXIX
Männer, 18 - 24 Jahre
XXX
Männer, 25 - 29 Jahre
XXXII
Männer, 30 - 34 Jahre
XXXIV
Männer, 35 - 39 Jahre
XXXVI
Frauen; 18 - 24 Jahre
XXXVIII
Männer, 40 - 44 Jahre
XL
Männer, 45 - 49 Jahre
XLI
Männer, > 49 Jahre
XLII
Testauswertungsbogen zum `Physical Fitneß Test'
XLIII
Einleitung - Problemstellung und Zielsetzung
Einleitung - Problemstellung und Zielsetzung
Sowohl im Alltag als auch in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen
finden die Begriffe `Leistung' und `Leistungsfähigkeit' Anwendung. Je nach wissenschaftstheoretischer Ausrichtung reicht das Begriffsspektrum hierbei vom
wertfreien physikalischen Leistungsbegriff bis hin zu wertenden kulturphilosophischen Betrachtungsweisen (CARL in RÖTHIG et al. 1992, 274). In der
Sportwissenschaft ist das Spektrum an Begriffen zu `Leistung' und `Leistungsfähigkeit' zwar vielfältig (BÖS/MECHLING 1983), aber nur selten klar definitorisch abgegrenzt (GÖTZE/SIEGER 1977). So finden Begriffe wie `motorische'
und `körperliche' Leistungsfähigkeita nahezu synonyme Verwendung, obwohl
klare inhaltliche Abgrenzungen vorhanden sind.
Aus Betrachtungen zur Bewältigung alltäglicher sowie allgemeiner/spezifischer
beruflicher Anforderungen besitzt `motorische Leistungsfähigkeit' Relevanz; so
sind Auswirkungen derselben auf die physische sowie psycho-soziale Gesundheit in einer Vielzahl empirischer Untersuchungen belegt (SAAM 1990, KNOLL
1993, SCHLICHT 1994). Für militärspezifische Tätigkeiten stellt die körperliche
(und motorische) Leistungsfähigkeit eine wesentliche Komponente dar, da u.a.
der Körper oder schwere Gegenstände bewegt oder bei hoher körperlicher Beanspruchung zusätzlich Konzentrationsleistungen erbracht werden müssen
(v.RESTORFF 1993, JUNG 1985, KOLEI 1993). Empirische Befunde fordern
tätigkeitsorientierte Anforderungsprofile und entsprechende Trainingsmaßnahmen (SCHMIDT 1972) und bestätigen physiologische und psychologische Auswirkungen der militärischen Grundausbildung (WEIMAN et al. 1986, LEIBFRIED
1987, BOUTCHER 1990, TROUMBLEY et al. 1990; zit.n. v.RESTORFF 1990).
Sportmotorische Testverfahren zur Diagnose der allgemeinen motorischen
Leistungsfähigkeit stehen häufig sowohl allgemein als auch spezifisch in der
Kritik. So kann z.B. die `aerobe Ausdauer' über apparative Verfahren wie die
Spiroergometrie wesentlich genauer erfaßt werden als mit Ausdauerläufen (z.B.
`12-Minuten Lauf'). Für den Hochleistungsbereich oder spezifische medizinische Fragestellungen ist dieser (zumeist kostenintensive) Aufwand notwendig
und gerechtfertigt, für Anwendungen auf unterem und mittlerem Leistungsniveau (z.B. Freizeitsport) kommen derartige Verfahren kaum in Betracht.
Hier wird davon ausgegangen, daß sportmotorische Tests, die leicht und ökonomisch durchführbar sind, ausreichen. Solche sportmotorischen Tests, meist
als Fitneßtests bezeichnet, finden Einsatz in Schule, Verein und Freizeit und
a
oder der auf KRAUS/HIRSCHLAND (1953) beruhende Oberbegriff `Fitneß'
Einleitung - Problemstellung und Zielsetzung
werden von Experten auch für militärische und vergleichbare Institutionen als
relevant erachtet (BÖS 1992).
In der Bundeswehr existieren einige Fitneßtests, die unterschiedlichen Zielsetzungen dienen. So sind leistungsdiagnostische wie auch verwendungsspezifische prognostische Verfahren bekannt. Für alle Tests gilt hierbei, daß sie weder
hinsichtlich der wissenschaftlichen Gütekriterien überprüft sind, noch für Vergleiche adäquate Normwerte vorliegen.
Für Fragestellungen der Berufseignung werden an den jeweiligen Entscheidungsinstitutionenb spezifische diagnostische Verfahren sowie diverse sportmotorische Tests eingesetzt. Im Verfahren zur Eignungsfeststellung von Bewerbern für die Offizierlaufbahnen ist der sportmotorische Test eingebunden in ein
umfangreiches Testsystem psychologischer und pädagogischer Diagnoseverfahren. Während sämtliche anderen Verfahren weitgehend etabliert sind, ist der
Subtest `motorische Leistungsfähigkeit' teilweise heftiger Kritik ausgesetzt, da
mit ihm u.a. gleichzeitig motorische Leistungsfähigkeit und psychische Einstellungen erfaßt werden sollen (TSCHAKERT/TEIPEL 1986). Im Eignungsverfahren für untere und mittlere Laufbahngruppen (Mannschaften, Unteroffiziere)
wird ein sportmotorischer Test eingesetzt, der neben Leistungsfähigkeit auch
Belastbarkeit und Verhalten testen soll (vgl. OTTE o.A.). Neben dieser grundsätzlichen Problematik der Vermischung von Meßinhalten werden einzelne Aufgaben sowie die Testdimensionalität kritisiert.
Ein großes Defizit der verschiedenen sportmotorischen Tests liegt neben der
fehlenden wissenschaftlichen Absicherung in der fehlenden Vergleichbarkeit
untereinander. So findet sich keine Testaufgabe, die identisch in einem anderen
Verfahren eingesetzt ist. Aufgrund dieser fehlenden Vergleichbarkeit und der
inhaltlichen Kritik an einzelnen Testübungen, sowie einer aufgrund der Einstellung von Frauen veränderten Rahmensituation wurde vom Bundesministerium
der Verteidigung beschlossen, die Testvielfalt zu reduzieren und ein einheitliches Verfahren zu entwickeln.
Zur Zeit gehören der Bundeswehr als Soldaten etwa 300.000 Männer sowie fast
2.000 Frauen im Alter von 18 - 60 Jahren an, darunter über 150.000 Grundwehrdienstleistende im Alter von 18 - 24 Jahren. Diese Grundwehrdienstleistenden entstammen allen Gesellschaftsschichten wie auch geographischen
Regionen Deutschlands, so daß die Daten dieser Gruppe (18 - 24 Jahre) annähernd repräsentative Aussagen für die Bundesrepublik Deutschland zulassen.
b
Freiwilligenannahmestellen, Offizierbewerberprüfszentrale
Einleitung - Problemstellung und Zielsetzung
Die kontinuierliche Zugriffsmöglichkeit auf diese Daten macht desweiteren Kohortenvergleiche möglich und dokumentiert somit gesamtgesellschaftliche Entwicklungen. Für die Gruppe der Berufs-/Zeitsoldaten sind neben Kohorten- und
Stichprobenvergleichen (echte) längsschnittliche Betrachtungen zum Verlauf
motorischer Leistungsfähigkeit möglich. Hier liegt ein Forschungsdefizit, da bisher lediglich quasi-längsschnittliche Entwicklungsprofile (CRATTY 1979, FETZ
1982 u. 1987, MEINEL/SCHNABEL 1987) oder Längsschnittuntersuchungen für
abgegrenzte Lebensabschnitte vorliegen (CRASSELT et al. 1985, VOGT 1978,
OSTYN et al. 1980).
Desweiteren ist auf der Basis dieser enormen Datenmenge die Erstellung von
differenzierten Normwerten über die Altersspanne von 18 - 60 Jahren möglich,
deren adäquate Realisation immer noch aussteht (THIESS 1990, EHRLER/BARTEL 1990).
Ziel der Arbeit war die Erstellung eines einheitlichen Fitneßtest für die Bundeswehr unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Grundlagen sowie auftragsspezifischer Rahmenvorgaben. Einzelne Grobziele / Arbeitsinhalte waren hierbei:
-
Selektion relevanter Fähigkeiten und Testaufgaben
Unter Einbeziehung theoretischer Überlegungen, auftragsspezifischer
Rahmenvorgaben sowie einer Analyse vergleichbarer militärischer Tests
wurden ein `militärisches Fähigkeitsprofil' und entsprechende Testitems
abgeleitet.
-
Entwicklung und Erprobung einer Testvorform
Im Rahmen einer Erprobungsstudie wurde die "deduktiv abgeleitete"
Testvorform auf die wissenschaftlichen Gütekriterien sowie Praktikabilität
und Akzeptanz überprüft.
-
Entwicklung und Evaluation der Testendform
Im Rahmen der Evaluation wurde der Test umfangreichen Item- und Testanalysen zur Ermittlung der wissenschaftlichen Gütekriterien unterworfen.
Versifikationen der allgemeinen Fragestellungen zur Objektivität, Reliabilität und Validität des Tests/der Testitems lagen in Aspekten wie beispielsweise Zeitintervallc und Alterd. Unter anwendungsorientierten Gesichtpunkten nimmt die alters- und geschlechtsspezifische Testnormierung über die
Altersspanne und die Entwicklung anwendungsspezifischer Beurteilungs-
c
Merkmals-/Bedingungskonstanz
d
(altersunabhängige) Testdimensionalität
Einleitung - Problemstellung und Zielsetzung
vorschläge hohe Bedeutung ein. Schwerpunkt der kriterienbezogenen Validierung sind uni-/multivariate Fragestellungen zur Bedeutung von Leistungsfähigkeit und Einstellungen/Verhaltensweisene, Dispositionenf sowie
Modellvorstellungen zum Zusammenhang von Gesundheit und Sport.
Die inhaltlichen Fragestellungen / Arbeitsschritte leiteten sich zum Teil aus den
gängigen Methoden der Erstellung von Tests ab. Übersichtsmäßig seien hier
einige Fragestellungen genannt:
Aspekt: Testgütekriterien
-
Genügen die Items den wissenschaftlichen Anforderungen an die Objektivität?
-
Ist der Test auch unter unterschiedlichen Bedingungenh reliabel?
-
Sind die Aufgaben des Tests unter dem Aspekt von Anwendbarkeit und
Akzeptanz inhaltlich - logisch valide?
-
Ist der Test eine heterogene Testbatterie zur Überprüfung der allgemeinen
motorischen Leistungsfähigkeit?
-
Ist die Testdimensionalität alters- und geschlechtsunabhängig?
-
Sind die Testaufgaben hinreichend trennscharf?
Aspekt: Testanwendung
-
Welche Konsequenzen ergeben sich aus den Ergebnissen zur Bestimmung der Testgütekriterien?
-
Welche Beziehungen bestehen zwischen motorischer Leistungsfähigkeit
und Einstellungen / Verhaltensweiseni, Dispositionenk? (univariate Fragestellung)
e
z.B. Motiven und Einstellungen
f
z.B. Geschlecht und Alter
h
unterschiedliche Zeitintervalle, Item vs. Gesamttest
i
Umfang, Bedeutung und Motivstruktur sportlicher Aktivität; subjektive Gesundheitseinschätzung, Kontrollüberzeugungen zu Gesundheit und Krankheit
k
Alter, Geschlecht, Bildungsniveau, Konstitution, Risikofaktoren
Einleitung - Problemstellung und Zielsetzung
-
Welche Bedeutung haben unterschiedliche Strukturmerkmale (Alter, Geschlecht, Bildung) für o.a. univariate Beziehungen zu motorischer Leistungsfähigkeit? (multivariate Fragestellung)
-
Sind die uni-/multivariaten Beziehungen fähigkeitsspezifisch different?
Einleitung - Problemstellung und Zielsetzung
Aufbau der Arbeit
Eine begriffliche Einordnung von Leistung und Leistungsfähigkeit (I.1) wird in
Kapitel I vorgenommen. Desweiteren wird die Bedeutung motorischer Leistungsfähigkeit für unterschiedliche Zielgruppen dargestellt (I.2) und eine Bestandsaufnahme / -analyse gängiger Fitneßtests in militärischen Verbänden
durchgeführt (I.3).
In Kapitel II wird die Testentwicklung beschrieben; beginnend mit der Darstellung formaler Rahmenbedingungen (II.1) über die Selektion relevanter Fähigkeiten und Testaufgaben (II.2), der Erprobung einer Vorform (II.3) bis hin zu der
Item- und Test-analyse der Testendform (II.4) und der Erstellung alters- und
geschlechtsspezifischer Normtabellen sowie anwendungsorientierter Beurteilungsvorschläge (II.5).
Im Rahmen einer kriterienbezogenen Validierung werden in Kapitel III anwendungsorientierte Studien durchgeführt. Hierbei soll die Bedeutung von Einstellungen / Verhaltensweisen, Dispositionen und motorischer Leistungsfähigkeit
überprüft werden.
Eine Zusammenfassung aller Ergebnisse sowie ein `Blick nach vorne' erfolgt in
Kapitel IV.
Im Anhang (Kapitel V) finden sich ein Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen (V.1), sämtliche Erhebungsinstrumente der Studie (V.2), alters- und geschlechtsspezifische Normwerttabellen (V.3) sowie eine Testauswertungsbogen
(V.4).