PCtipp 1008 Browser im grossen Praxistest

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PCtipp 1008 Browser im grossen Praxistest
24
Internet Der beste Webbrowser
PCtipp, August 2010
OPTIMAL
SURFEN
Beim Surfen zählen Tempo, Sicherheit
und Benutzerfreundlichkeit. Lesen Sie im
grossen PCtipp­Vergleich, welcher Browser
am meisten überzeugt.
n von Janis Berneker
M
icrosoft bietet in Windows seit Kurzem verschiedene Webbrowser zur Auswahl. Jeder
Nutzer kann somit einfach und schnell
statt des Internet Explorers (IE) ein anderes Surfprogramm installieren. Das lohnt sich: Denn
unser Vergleichstest zeigt, dass der IE fürs Surfen
die denkbar schlechteste Software ist.
Die Browserauswahl von Windows umfasst
zwölf Programme. Fünf davon sind eigenständige
Anwendungen, bei den restlichen handelt es sich
um Erweiterungen für IE, Firefox & Co. Welcher
eigenständige Browser am meisten punkto Sicherheit, Geschwindigkeit, Bedienung und Funktionalität überzeugt, lesen Sie gleich nachfolgend.
Dazu mussten sich die Browser Internet Explorer,
Firefox, Chrome, Safari sowie Opera im Härtetest
beweisen. Alle Testdetails finden Sie in den blauen
Boxen auf dieser Doppelseite.
Die erwähnten Browseraufsätze empfehlen
wir nur bedingt. Sie bringen zwar mehr Funktionen, aber nicht unbedingt solche, die jeder benötigt. Wenn Sie bestimmte Zusatzfunktionen wünschen, rüsten Sie diese besser per Erweiterung
(Add-On) nach. Zudem gibt es Sicherheitsbedenken. Dennoch stellen wir Ihnen die wichtigsten
Browseraufsätze in der Box auf S. 26 kurz vor.
Bedienung
Wie bei jeder Software ist auch bei einem Webbrowser die Bedienung zentral. Die wichtigsten
Funktionen müssen in wenigen Mausklicks griffbereit sein, Menüleisten und Favoriten dürfen
nicht das halbe Browserfenster verdecken.
NOTE
NOTE
4
2
GUT
UNGENÜGEND
Mozilla Firefox 3.6.4
Bedienung: 80%
Sicherheit: 85%
SURFFLÄCHE: 1
Standard: 76%
Netbook: 72%
Ressourcenverbrauch: 65%
STARTZEIT:
6,6 Sekunden
Darstellung: 85%
ARBEITSSPEICHER: 2
122 MB
Microsoft Internet Explorer 8
Bedienung: 50%
TESTS
Dromaeo:
88 Durchgänge/
Sekunde
Peacekeeper:
2235 Punkte
Acid3:
94%
Sicherheit: 70%
SURFFLÄCHE: 1
Standard: 77%
Netbook: 75%
25897
Ressourcenverbrauch: 55%
STARTZEIT:
5,5 Sekunden
Grösse
ca. 8 MB
Darstellung: 75%
Download von
www.pctipp.ch
mit Webcode
ARBEITSSPEICHER: 2
186 MB
TESTS
Dromaeo:
kein Resultat
Peacekeeper:
674 Punkte
Acid3:
20%
Download von
www.pctipp.ch
mit Webcode
16223
Grösse
ca. 14,3 MB
25
Tausende von getesteten Software-Downloads auf www.pctipp.ch/downloads
NOTE
6
Google Chrome
5.0.375.50
AUSGEZEICHNET
Bedienung: 85%
Download von
www.pctipp.ch
mit Webcode
Sicherheit: 100%
Ressourcenverbrauch: 80%
46105
Darstellung: 90%
Grösse
ca. 17,6 MB
SURFFLÄCHE: 1
Standard: 84%
Netbook: 83%
STARTZEIT:
5,6 Sekunden
ARBEITSSPEICHER: 2
216 MB
TESTS
Dromaeo:
640 Durchgänge/
Sekunde
Peacekeeper:
5013 Punkte
Acid3:
100%
Testsieger Browser
8/10: Google Chrome 5.0.375.50
Testsystem: Windows 7 Ultimate 32 Bit, Intel-Prozessor Core 2 Duo T7200 (2,0 GHz), 2 GB RAM.
1 Die Standardauflösung beträgt 1280 x 800 Pixel
bei zwei offenen Tabs; für Netbooks haben wir die
Auflösung 1024 x 600 Pixel gewählt und die Lesezeichenleiste ausgeblendet.
2 Auslastung Arbeitsspeicher mit den 6 Webseiten
www.blick.ch, www.facebook.com, www.gmx.ch,
www.google.ch, www.pctipp.ch und www.youtube.ch.
NOTE
NOTE
5
3
SEHR GUT
GENÜGEND
Opera 10.60
Bedienung: 85%
Apple Safari 5.0
Sicherheit: 85%
SURFFLÄCHE: 1
Standard: 85%
Netbook: 80%
Ressourcenverbrauch: 80%
STARTZEIT:
4,4 Sekunden
Darstellung: 90%
ARBEITSSPEICHER: 2
199 MB
TESTS
Dromaeo:
221 Durchgänge/
Sekunde
Peacekeeper:
4977 Punkte
Acid3:
100%
Bedienung: 65%
Sicherheit: 80%
SURFFLÄCHE: 1
Standard: 82%
Netbook: 80%
16391
Ressourcenverbrauch: 60%
STARTZEIT:
5,5 Sekunden
Grösse
ca. 12,7 MB
Darstellung: 90%
Download von
www.pctipp.ch
mit Webcode
ARBEITSSPEICHER: 2
232 MB
TESTS
Dromaeo:
190 Durchgänge/
Sekunde
Peacekeeper:
3110 Punkte
Acid3:
100%
Download von
www.pctipp.ch
mit Webcode
47903
Grösse
ca. 31 MB
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Internet Der beste Webbrowser
Installation: Die Installation ist bei allen Browsern simpel und in wenigen Minuten erledigt.
Lediglich bei Safari kann es bei langsamen Internetleitungen etwas länger dauern. Dessen Download-Datei beträgt grosse 31 Megabyte.
Der Internet Explorer 8 ist in Windows 7 bereits vorinstalliert. Wer Windows Vista oder XP
besitzt, kann den IE8 direkt über das Windows
Update oder die Browserauswahl beziehen. Alle
anderen Surf-Tools laden Sie via Browserauswahl
oder unter www.pctipp.ch herunter. Die entsprechenden WEBCODES sind auf S. 24 und 25 ange­
geben (Info zum PCtipp-Webcode, S. 5).
Beim ersten Start können bei allen Webbrowsern in einem Assistenten die wichtigsten Einstellungen vorgenommen werden. Chrome und
Firefox lassen sich als einzige ohne ➔Administrator­
rechte installieren. Dies hat den Vorteil, dass diese
Surfprogramme auch am Arbeitsplatz problemlos installiert werden können. Nur das Festlegen
als Standardbrowser funktioniert nicht ohne
Administratorrechte.
Bei Chrome lässt sich vor dem Download festlegen, ob Google anonyme Nutzungsstatistiken
zur Verbesserung des Programms sammeln darf.
Dies empfehlen wir nicht. Da diese Funktion seit
einigen Monaten standardmässig deaktiviert ist,
gibt es dafür aber keine Punktabzüge.
Unterschiede zeigen sich beim Import von
Daten bereits installierter Browser (zum Beispiel
den Lesezeichen). Firefox importiert automatisch
sämtliche Favoriten des Internet Explorers,
sodass der Umstieg leicht fällt. Auch Safari kopiert automatisch alle Lesezeichen aus Internet
Explorer und Firefox. Am weitesten geht Chrome,
der zusätzlich die gespeicherten Passwörter übernimmt. Opera importiert standardmässig nichts,
bietet aber eine Funktion zum Übernehmen der
Lesezeichen. Im IE können Lesezeichen manuell
aus Firefox und Safari geladen werden.
Surffläche: Beim Surfen mit Notebooks oder
Netbooks ist es wichtig, dass wegen der kleinen
Monitore möglichst viel Bildschirmfläche für die
Webseiten reserviert ist. In diesem Bereich hat
sich viel getan, nachdem Google mit Chrome
einen Browser mit extrem grosser Surffläche veröffentlicht hat. Der PCtipp hat die fünf Surf­
boliden unter zwei Bedingungen verglichen:
Zuerst wurden sämtliche Programme mit Standardeinstellungen bei der verbreiteten Auflösung
von 1280 x 800 Pixeln verwendet.
Safari, Chrome und Opera überzeugen mit
tatsächlichen Surf­flächen von 82 bis 85 Prozent
des Monitors. Der Grund: Diese Browser verzichten auf eine Titelleiste und zeigen stattdessen
zuoberst die Webseitenregister (Tabs) an. Bei
Firefox und Internet Explorer sind es dagegen nur
76 bzw. 77 Prozent Surffläche.
FACHCHINESISCH
Administratorrechte
Der Administrator darf auf dem System alles
tun, inklusive Software installieren, Einstellungen ändern und Benutzerdateien löschen.
Lesen Sie dazu auch «Kein Zutritt für Viren»
im PCtipp 12/2009, S. 38, oder als PDF-File
unter www.pctipp.ch mit WEBCODE pdf091238.
PCtipp, August 2010
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Leeres Tab sinnvoll genutzt: Die häufig besuchten Webseiten sind in Safari nur einen Klick entfernt
Bei den kleinen Netbooks fallen auch die Menü­
leisten am oberen Bildschirmrand ins Gewicht,
da die vertikale Auflösung meist nur 600 Pixel
beträgt. Deshalb wurden im zweiten Testszenario
die horizontalen Lesezeichenleisten ausgeblendet, da diese unnötig Platz belegen. Hier liegt
Chrome mit 83 Prozent Surffläche an der Spitze,
dicht gefolgt von Safari und Opera mit je 80 Prozent. Die Schlusslichter bilden wiederum Internet
Explorer (75 Prozent) sowie Firefox (72 Prozent).
Weil Netbook-Bildschirme sehr klein sind, macht
sich dieser geringe Unterschied stark bemerkbar.
Synchronisierung: Wenn Sie oft an verschiedenen PCs surfen, ist es ärgerlich, wenn nicht auf
jedem Rechner dieselben Lesezeichen vorhanden
sind. Die Browser Opera und Chrome bieten deshalb standardmässig eine Funktion, mit der sich
besuchte Seiten sowie die Lesezeichen zwischen
mehreren PCs abgleichen lassen. Für Firefox ist
diese Funktion als Add-On namens Sync (www.
mozilla.com/de/firefox/sync) verfügbar. Praktisch: Es kann auch gespeicherte Passwörter und
Tabs abgleichen. Der IE und Safari benötigen
zum Synchronisieren ein Zusatzprogramm mit
dem Namen Xmarks (www.xmarks.com).
Funktionalität: Die getesteten Webbrowser bieten diverse Funktionen, mit denen das Surfen
erleichtert werden soll. So gibt es in Firefox,
Opera und Chrome die Möglichkeit, beim Beenden die geöffneten Seiten zu speichern. So können Benutzer beim nächsten Programmstart
genau an dem Punkt fortfahren, wo sie aufgehört
haben. Nützlich: Einige Browser zeigen beim Öffnen von neuen Tabs statt einer leeren Seite die
einer häufig verwendeten Webseite an. Bei Opera
müssen diese selbst festgelegt werden, bei Safari
und Chrome werden sie automatisch anhand des
Surfverhaltens generiert, Screen 1.
Bei letzteren beiden können Sie zusätzlich manuell Seiten bestimmen, die immer oder gar nie
im leeren Tab gezeigt werden sollen. In Firefox
lässt sich diese Funktion mittels Erweiterung
nachinstallieren (z. B. mit Speed Dial; http://
addons.mozilla.org/de/firefox/addon/4810). Der
Internet Explorer bietet kein solches Feature.
Oberfläche ändern: In dieser Disziplin machen
Firefox und Opera das Rennen. Für diese stehen
zahlreiche Oberflächen (Skins) im Internet bereit. Beide bieten ausserdem die Möglichkeit, die
Bedienelemente anzupassen oder zu verschieben.
HINTERGRUND
Die wichtigsten Browseraufsätze
Im Browserwahl-Fenster von
Windows werden ausser den
eigenständigen Browsern auch
sogenannte Browseraufsätze
vorgestellt. Sie basieren auf
den Techniken der getesteten
Browser. Das Problem: Nicht
alle nutzen immer die neuste
Version der Programmcodes,
was zu Sicherheitslücken führen kann. Nur bei den IE-Aufsätzen ist dies sichergestellt.
Die meisten Browseraufsätze
verwenden die IE-Engine.
n Avant Browser: Basiert auf
Internet Explorer. Dieser Aufsatz erweitert den IE um praktische Funktionen wie Mausgesten, Werbeblocker sowie
Onlinebackup für Lesezeichen
und Einstellungen.
n FlashPeak SlimBrowser:
Basiert auf Internet Explorer.
Ausser Werbeblocker und SkinUnterstützung bringt der SlimBrowser einen eigenen TextEditor mit, der Quellcodes von
Webseiten anzeigen kann.
n Flock: Basiert auf Chromium
(Google Chrome). Dieser Browser wurde speziell für soziale
Netzwerke optimiert und zeigt
etwa Facebook-Updates oder
Twitter-Nachrichten an.
n GreenBrowser: Basiert auf
Internet Explorer. Auch GreenBrowser erweitert den IE um
Funktionen wie einen Werbe-
blocker. Positiv fällt der Download-Manager auf, der dem IE
deutlich überlegen ist.
n K-Meleon: Basiert auf Gecko
(Mozilla Firefox). Dieser Browser gilt als besonders ressourcenschonend, was er durch ein
vereinfachtes Design erreicht.
n Maxthon Browser: Basiert
auf Internet Explorer. Dieser
Browseraufsatz bietet ebenfalls
Zusatzfunktionen wie einen
Screenshot-Button oder einen
RSS-Reader.
n Sleipnir: Basiert auf Internet
Explorer. Sleipnir verwendet
für die Seitenanzeige den IE,
kann aber per Add-On zusätzlich Firefox-Technik nutzen.
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Tausende von getesteten Software-Downloads auf www.pctipp.ch/downloads
2
Die Windows-7-Taskleiste bietet einen Überblick über alle geöffneten Seiten
Bei Google Chrome gibt es zwar auch sogenannte
Themes, diese verändern aber nur die Farben der
Oberfläche. Am wenigsten flexibel sind der Internet Explorer und Safari.
Erweiterbarkeit: Bezüglich Erweiterungen hat
ganz klar Firefox die Nase vorne. Kein anderer
Browser bietet so viele Add-Ons. Nahezu jede
erdenkliche Funktion ist als Erweiterung verfügbar. Ausserdem lassen sich diese bequem übers
ANZEIGE
3
Oft besuchte Seiten öffnen Sie bei Opera über die Taskleiste
Programmmenü herunterladen und installieren.
Auch andere Browser machen Fortschritte: Für
Chrome sind mittlerweile mehrere Tausend Erweiterungen verfügbar. Diese kommen aber
punkto Funktionalität und Effizienz nicht immer
an die Firefox-Add-Ons heran.
Die neuste Safari-Version unterstützt ebenfalls
Plug-Ins. Allerdings waren zum Testzeitpunkt
noch vergleichsweise wenige Erweiterungen verfügbar. Dies dürfte sich bald ändern.
Taskleiste von Windows 7: Das neue MicrosoftBetriebssystem hat eine sehr hilfreiche Funktion:
Fährt man mit der Maus über das Browsersymbol
in der Taskleiste, erscheinen Mini­vorschauen der
geöffneten Tabs, Screen 2. Diese Funktion wird
aktuell von Opera, IE und Safari unterstützt.
Ebenfalls praktisch: Per Rechtsklick auf das
Browsericon können bei Opera, Chrome und
dem Internet Explorer neue Tabs oder oft besuchte Seiten geöffnet werden, Screen 3.
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Internet Der beste Webbrowser
PCtipp, August 2010
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oder temporäre Dateien werden nicht gespeichert. Diese Funktion wird oft als «Porno-­
Modus» bezeichnet, ist aber vor allem nützlich,
wenn an fremden PCs gesurft oder E-Banking
gemacht wird. Mittlerweile bieten sämtliche
Browser einen «privaten Modus», teils unter anderem Namen: So versteckt sich dieser Modus im
Internet Explorer hinter «InPrivate-Browsen», in
Chrome heisst er «Neues Inkognito-Fenster».
Fazit Sicherheit: In dieser Disziplin holt Google
Chrome die maximale Punktzahl von 100 Prozent. Die anderen Webbrowser liegen nur wenig
zurück (80 bis 85 Prozent). Lediglich der IE
kommt auf schwache 70 Prozent.
Operas Download-Manager ist übersichtlich und leistungsstark
5
Der Internet Explorer warnt, falls ActiveX-Komponenten installiert werden
Download-Manager: Grosse Unterschiede gibt
es bei den Download-Managern der Webbrowser.
Am meisten überzeugt Opera, der alle Downloads sauber und detailliert auflistet, Screen 4.
Sogar ➔ BitTorrent-Unterstützung ist in diesem
Download-Manager enthalten. Die Manager von
Safari, Firefox und Chrome sind einfacher gestrickt, unterstützen aber immerhin das Pausieren von Downloads. Safari und Firefox können
sogar nach einem Neustart des Browsers mit dem
Herunterladen fortfahren. Der Manager des IE
hat keine der genannten Funktionen.
Fazit Bedienung: Bei der Bedienung liegen
Chrome und Opera mit 85 Prozent der möglichen Punkte vorne, dicht gefolgt von Firefox
(80 Prozent), der bei der Windows-7-Unterstützung und der geringen Surffläche Punkte verschenkt. Apples Safari ist mit 65 Prozent weit
hinten. Noch schlimmer ist es beim IE, der nur
auf 50 Prozent der möglichen Punkte kommt.
Sicherheit
Die Sicherheit ist bei Webbrowsern der wohl
wichtigste Aspekt, da man die Programme für
E-Banking und Zahlungen per Kreditkarte nutzt.
ActiveX: Bei ActiveX handelt es sich um eine
Technik für interaktive Webinhalte. Sie wurde
von Microsoft entwickelt und kommt nur im
Internet Explorer zum Einsatz. Andere Browser
nutzen für interaktive Inhalte meist JavaScript
oder Flash. Diese stellen ein geringeres Sicherheitsrisiko als ActiveX dar. Letzteres wird immer
wieder von Angreifern missbraucht. Microsoft
verzichtet bisher nicht auf ActiveX, hat aber zumindest dazugelernt: Im IE erscheinen spezielle
Warnhinweise, wenn ActiveX-Komponenten ins­
talliert werden sollen, Screen 5.
Update-Funktion: Grundsätzlich sind alle getesteten Webbrowser relativ sicher, wenn man eine
Firewall und ein Antivirenprogramm einsetzt,
aber nur solange sie auf dem neusten Stand sind.
Denn viele Gauner nutzen bekannte Sicherheitslücken in den Webbrowsern aus. Diese werden
jeweils vom Hersteller mittels Update geschlossen. Alle Browser im Testfeld haben dazu eine
automatische Update-Funktion.
Während die Anwender bei Firefox und Opera
über neue Updates informiert werden und diese
per Mausklick installieren, passiert die Aktualisierung bei Google Chrome vollständig im Hintergrund. Apple hat ein eigenständiges UpdateProgramm, das ausser Safari auch andere
Programme wie iTunes auf dem neusten Stand
hält. Der Internet Explorer wird direkt über das
Windows Update aktualisiert.
Separate Prozesse: Webbrowser lassen die einzelnen Webseitenregister zunehmend in separaten Prozessen laufen. Das bringt mehrere Vorteile:
So erhöht sich die Sicherheit, da es für einen
Schädling schwieriger wird, von einer geöffneten
Webseite auf eine andere geöffnete Seite zuzugreifen. Ausserdem stürzt jeweils nicht das ganze
Programm ab, wenn sich eine einzelne Webseite
verabschiedet – das funktioniert aber in der Praxis nur teilweise. Momentan nutzen erst Chrome
und der Internet Explorer separate Prozesse für
ihre Webseitenregister.
Ein angeblicher Nachteil der Technik: Es wird
kritisiert, dass mehr Arbeitsspeicher verbraucht
wird. Das stimmt aber nicht. Mehr dazu gleich
nachfolgend unter «Ressourcenverbrauch».
Privater Modus: Diese Funktion ist eine Neuerung der letzten Monate. Im «privaten Modus»
kann der Anwender surfen, ohne Spuren auf dem
Computer zu hinterlassen. Der Verlauf, Cookies
Ressourcenverbrauch
Webseiten werden stetig komplexer und bieten
immer mehr animierte Elemente. Das frisst
Rechenleistung. Ausserdem haben heute viele
Nutzer mehrere Webseiten parallel geöffnet. Deshalb ist es wichtig, dass der Browser effizient mit
den Systemressourcen umgeht.
Startzeit: Bei der Programmstartzeit gewinnt
Opera, der in nur 4,4 Sekunden startklar ist. Internet Explorer, Chrome und Safari benötigen
knapp 1 Sekunde länger. Bei Firefox vergehen in
der Standardausführung 6,6 Sekunden, mit Erweiterungen braucht er sogar noch länger.
Gut zu wissen: Bereits beim zweiten Programmstart in derselben Windows-Sitzung sind
alle Browser deutlich schneller geöffnet.
Speicherverbrauch: Wer oft mehrere Webseiten
parallel geöffnet hat, ist froh, wenn der Browser
dabei nicht allzu viel Arbeitsspeicher belegt. Im
Test haben wir mehrere Webseiten geöffnet,
darunter auch ein speicherlastiges YouTube-­
Video. Vorbildlich ist Firefox, der ohne Erweiterungen bei sechs offenen Webseiten 122 MB belegt. Internet Explorer und Opera folgen mit 186
und 199 MB. Mehr benötigen Chrome (216 MB)
und Safari (232 MB). Browser, die ihre Tabs
in separaten Prozessen laufen lassen (IE und
Chrome), belegen also nicht unbedingt mehr
Arbeitsspeicher als andere Surfprogramme.
Geschwindigkeit: Die Website www.dromaeo.
com stammt von den Firefox-Machern. Sie prüft
mit verschiedenen Tests die Leistung bei der
JavaScript-Verarbeitung. Hier gewinnt Chrome
mit durchschnittlich 640 Testdurchgängen pro
Sekunde. Der zweitplatzierte Opera kommt mit
221 Durchgängen pro Sekunde auf deutlich weniger als die Hälfte. Noch weiter abgeschlagen
sind Safari mit 190 und Firefox mit 88 Durchgängen pro Sekunde. Der IE verweigerte den Dienst
und konnte den Test nicht beenden.
Der Benchmark Peacekeeper (http://service.
futuremark.com/peacekeeper) ist etwas vielfältiFACHCHINESISCH
BitTorrent
Eine Technologie, mit der sich Dateien über
Tauschbörsen herunterladen lassen. Sie ermöglicht besonders schnelle Downloads.
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Tausende von getesteten Software-Downloads auf www.pctipp.ch/downloads
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HINTERGRUND
Was bringt die nächste Browsergeneration?
Google hat mit seinem neuen
Webbrowser Chrome viel Bewegung in den Browsermarkt gebracht. So hat sich das Tempo
bei der JavaScript-Verarbeitung
seither vervielfacht – und das
bei allen Browsern.
n Internet Explorer 9: Aktuell
gibt es eine Vorabversion des
neuen Internet Explorer 9, die
allerdings noch mitten in der
Entwicklung steckt. Diese sogenannte Plattform Preview
kann unter http://ie.microsoft.
com/testdrive heruntergeladen
werden. Sie bietet aber noch
keine richtige Programmoberfläche. Obwohl sich diese Vor-
abversion bis zur Veröffent­
lichung stark verändern wird,
erreicht sie im Acid3-Test bereits 83 Punkte und ist auch
im Peacekeeper-Benchmark
mehr als doppelt so schnell
wie der Vorgänger. In der finalen Fassung soll der IE9 laut
Entwickler im Acid3-Test volle
100 Punkte erreichen. Man
darf also sehr gespannt sein.
n Firefox 4: Die neue FirefoxVersion 4 kommt mit einer
überarbeiteten Oberfläche. Sie
dürfte Ende 2010 erscheinen.
Darüber hinaus soll die Synchronisation von Lesezeichen
und Passwörtern integriert wer-
den. Nicht zuletzt wird am
Tempo und an der Seiten­
darstellung gefeilt.
n Chrome 6: Google arbeitet
bereits fleissig am Nachfolger
von Chrome 5. Die Version 6
soll insbesondere durch mehr
Tempo und eine Synchronisation von Erweiterungen auftrumpfen. PDF-Reader und
Flash werden direkt integriert
sein, damit sie stets auf dem
neusten Stand sind.
n Opera und Safari: Bei
diesen beiden Webbrowsern
waren bei Redaktionsschluss
noch keine Details zu den
neusten Versionen verfügbar.
Der IE8 (unten) fällt im Acid3-Test durch
ger und berücksichtigt anders als Dromaeo auch
die Darstellungsleistung der Browser. Die Tests
umfassen ebenfalls Alltagsaufgaben. Hier gewinnt wieder Chrome mit 5013 Punkten. Mit
etwas Abstand folgen Opera (4977 Punkte) und
Safari (3110 Punkte). Firefox ist mit 2235 Punkten etwas langsamer. Einsames Schlusslicht ist der
Internet Explorer, der nur 674 Punkte erreicht.
Fazit Ressourcenverbrauch: Chrome und
Opera liegen in diesem Bereich mit 80 Prozent
aller Punkte vorne. Ersterer ist zwar klar schneller,
brauchte aber im Test mehr Arbeitsspeicher als
Opera. Der langsame Firefox und der speicherfressende Safari folgen mit 65 bzw. 60 Prozent.
Das Schlusslicht bildet erneut der Internet Explorer mit 55 Prozent.
Darstellung
Eine korrekte Seitendarstellung ist das A und O
für einen ungetrübten Surfgenuss. Viele Browserhersteller setzen auf eine eigene Darstellungstechnik (Engine), um Seiten aus dem World Wide
Web anzuzeigen. Was diese taugen, erfahren Sie
im folgenden Abschnitt.
Acid-Test: Um die Darstellungsgenauigkeit von
Webbrowsern zu messen, empfehlen sich die sogenannten Acid-Tests. Sie prüfen, wie genau sich
ein Surfprogramm an die Vorgaben des World
Wide Web Consortiums (W3C) hält.
Lobenswert: Den Acid2-Test (http://acid2.
acidtests.org) bestehen alle Webbrowser problemlos. Der Nachfolger namens Acid3 (http://
acid3.acidtests.org) ist viel komplexer. Chrome,
Opera und Safari absolvieren ihn dennoch mühe­
los. Firefox kommt immerhin auf 94 von 100
Prozent, während der Internet Explorer mit nur
20 Prozent komplett versagt, Screen 6.
Die Vorabversion des neuen Internet Explorer 9 liegt punkto Tempo weit vor dem Vorgänger
Doch hier gehen wieder einmal Theorie und Praxis auseinander: Denn im normalen Surfalltag ist
von den Schwächen des Internet Explorers wenig
zu sehen. Der IE ist immer noch der Browser mit
der grössten Verbreitung, weshalb die meisten
Webseiten für ihn optimiert sind.
Trotzdem hat sich die Situation stark verbessert, sodass man heute auch mit anderen Webbrowsern sehr selten auf problematische Seiten
stösst. Nur noch wenige Webseiten wie etwa das
Windows Update können allein mit dem IE geöffnet werden. Auch hierzu gibt es teilweise eine
Lösung: So ist für Firefox zum Beispiel eine
Erweiterung namens IE Tab 2 (https://addons.
mozilla.org/de/firefox/addon/92382) verfügbar,
mit der Sie einzelne Firefox-Tabs mit der IEEngine darstellen können. Für Chrome-Fans
bietet sich der erweiterte ChromePlus an, den Sie
von www.chromeplus.org herunterladen.
Fazit Darstellung: Opera, Chrome und Safari
erreichen allesamt 90 Prozent der Punkte. Firefox
liegt 5 Prozente dahinter, wegen des nicht ganz
erfolgreichen Acid3-Tests. Der Internet Explorer
erreicht immerhin 75 Prozent.
Endresultat: klarer Sieger
Der momentan beste Webbrowser heisst eindeutig Chrome. Er erreicht die Note 6 und kann in
allen Disziplinen überzeugen. Die Silbermedaille
geht an den ewigen Aussenseiter Opera, der auf
die Note 5 kommt und ebenfalls in keiner einzigen Disziplin versagt.
Den dritten Platz belegt Mozillas Firefox mit
der Note 4. Er verschenkt vor allem bei der Geschwindigkeit wertvolle Punkte. Apples Safari
liegt mit der Note 3 knapp dahinter, was vor allem
am hohen Speicherbedarf und der eingeschränkten Anpassbarkeit liegt.
Der Internet Explorer bildet mit der Note 2
das unrühmliche Schlusslicht. Er zeigt in nahezu
allen Bereichen grosse Schwächen – nicht zuletzt
bei der Bedienung und Geschwindigkeit. n