PCtipp 1008 Browser im grossen Praxistest
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PCtipp 1008 Browser im grossen Praxistest
24 Internet Der beste Webbrowser PCtipp, August 2010 OPTIMAL SURFEN Beim Surfen zählen Tempo, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit. Lesen Sie im grossen PCtippVergleich, welcher Browser am meisten überzeugt. n von Janis Berneker M icrosoft bietet in Windows seit Kurzem verschiedene Webbrowser zur Auswahl. Jeder Nutzer kann somit einfach und schnell statt des Internet Explorers (IE) ein anderes Surfprogramm installieren. Das lohnt sich: Denn unser Vergleichstest zeigt, dass der IE fürs Surfen die denkbar schlechteste Software ist. Die Browserauswahl von Windows umfasst zwölf Programme. Fünf davon sind eigenständige Anwendungen, bei den restlichen handelt es sich um Erweiterungen für IE, Firefox & Co. Welcher eigenständige Browser am meisten punkto Sicherheit, Geschwindigkeit, Bedienung und Funktionalität überzeugt, lesen Sie gleich nachfolgend. Dazu mussten sich die Browser Internet Explorer, Firefox, Chrome, Safari sowie Opera im Härtetest beweisen. Alle Testdetails finden Sie in den blauen Boxen auf dieser Doppelseite. Die erwähnten Browseraufsätze empfehlen wir nur bedingt. Sie bringen zwar mehr Funktionen, aber nicht unbedingt solche, die jeder benötigt. Wenn Sie bestimmte Zusatzfunktionen wünschen, rüsten Sie diese besser per Erweiterung (Add-On) nach. Zudem gibt es Sicherheitsbedenken. Dennoch stellen wir Ihnen die wichtigsten Browseraufsätze in der Box auf S. 26 kurz vor. Bedienung Wie bei jeder Software ist auch bei einem Webbrowser die Bedienung zentral. Die wichtigsten Funktionen müssen in wenigen Mausklicks griffbereit sein, Menüleisten und Favoriten dürfen nicht das halbe Browserfenster verdecken. NOTE NOTE 4 2 GUT UNGENÜGEND Mozilla Firefox 3.6.4 Bedienung: 80% Sicherheit: 85% SURFFLÄCHE: 1 Standard: 76% Netbook: 72% Ressourcenverbrauch: 65% STARTZEIT: 6,6 Sekunden Darstellung: 85% ARBEITSSPEICHER: 2 122 MB Microsoft Internet Explorer 8 Bedienung: 50% TESTS Dromaeo: 88 Durchgänge/ Sekunde Peacekeeper: 2235 Punkte Acid3: 94% Sicherheit: 70% SURFFLÄCHE: 1 Standard: 77% Netbook: 75% 25897 Ressourcenverbrauch: 55% STARTZEIT: 5,5 Sekunden Grösse ca. 8 MB Darstellung: 75% Download von www.pctipp.ch mit Webcode ARBEITSSPEICHER: 2 186 MB TESTS Dromaeo: kein Resultat Peacekeeper: 674 Punkte Acid3: 20% Download von www.pctipp.ch mit Webcode 16223 Grösse ca. 14,3 MB 25 Tausende von getesteten Software-Downloads auf www.pctipp.ch/downloads NOTE 6 Google Chrome 5.0.375.50 AUSGEZEICHNET Bedienung: 85% Download von www.pctipp.ch mit Webcode Sicherheit: 100% Ressourcenverbrauch: 80% 46105 Darstellung: 90% Grösse ca. 17,6 MB SURFFLÄCHE: 1 Standard: 84% Netbook: 83% STARTZEIT: 5,6 Sekunden ARBEITSSPEICHER: 2 216 MB TESTS Dromaeo: 640 Durchgänge/ Sekunde Peacekeeper: 5013 Punkte Acid3: 100% Testsieger Browser 8/10: Google Chrome 5.0.375.50 Testsystem: Windows 7 Ultimate 32 Bit, Intel-Prozessor Core 2 Duo T7200 (2,0 GHz), 2 GB RAM. 1 Die Standardauflösung beträgt 1280 x 800 Pixel bei zwei offenen Tabs; für Netbooks haben wir die Auflösung 1024 x 600 Pixel gewählt und die Lesezeichenleiste ausgeblendet. 2 Auslastung Arbeitsspeicher mit den 6 Webseiten www.blick.ch, www.facebook.com, www.gmx.ch, www.google.ch, www.pctipp.ch und www.youtube.ch. NOTE NOTE 5 3 SEHR GUT GENÜGEND Opera 10.60 Bedienung: 85% Apple Safari 5.0 Sicherheit: 85% SURFFLÄCHE: 1 Standard: 85% Netbook: 80% Ressourcenverbrauch: 80% STARTZEIT: 4,4 Sekunden Darstellung: 90% ARBEITSSPEICHER: 2 199 MB TESTS Dromaeo: 221 Durchgänge/ Sekunde Peacekeeper: 4977 Punkte Acid3: 100% Bedienung: 65% Sicherheit: 80% SURFFLÄCHE: 1 Standard: 82% Netbook: 80% 16391 Ressourcenverbrauch: 60% STARTZEIT: 5,5 Sekunden Grösse ca. 12,7 MB Darstellung: 90% Download von www.pctipp.ch mit Webcode ARBEITSSPEICHER: 2 232 MB TESTS Dromaeo: 190 Durchgänge/ Sekunde Peacekeeper: 3110 Punkte Acid3: 100% Download von www.pctipp.ch mit Webcode 47903 Grösse ca. 31 MB 26 Internet Der beste Webbrowser Installation: Die Installation ist bei allen Browsern simpel und in wenigen Minuten erledigt. Lediglich bei Safari kann es bei langsamen Internetleitungen etwas länger dauern. Dessen Download-Datei beträgt grosse 31 Megabyte. Der Internet Explorer 8 ist in Windows 7 bereits vorinstalliert. Wer Windows Vista oder XP besitzt, kann den IE8 direkt über das Windows Update oder die Browserauswahl beziehen. Alle anderen Surf-Tools laden Sie via Browserauswahl oder unter www.pctipp.ch herunter. Die entsprechenden WEBCODES sind auf S. 24 und 25 ange geben (Info zum PCtipp-Webcode, S. 5). Beim ersten Start können bei allen Webbrowsern in einem Assistenten die wichtigsten Einstellungen vorgenommen werden. Chrome und Firefox lassen sich als einzige ohne ➔Administrator rechte installieren. Dies hat den Vorteil, dass diese Surfprogramme auch am Arbeitsplatz problemlos installiert werden können. Nur das Festlegen als Standardbrowser funktioniert nicht ohne Administratorrechte. Bei Chrome lässt sich vor dem Download festlegen, ob Google anonyme Nutzungsstatistiken zur Verbesserung des Programms sammeln darf. Dies empfehlen wir nicht. Da diese Funktion seit einigen Monaten standardmässig deaktiviert ist, gibt es dafür aber keine Punktabzüge. Unterschiede zeigen sich beim Import von Daten bereits installierter Browser (zum Beispiel den Lesezeichen). Firefox importiert automatisch sämtliche Favoriten des Internet Explorers, sodass der Umstieg leicht fällt. Auch Safari kopiert automatisch alle Lesezeichen aus Internet Explorer und Firefox. Am weitesten geht Chrome, der zusätzlich die gespeicherten Passwörter übernimmt. Opera importiert standardmässig nichts, bietet aber eine Funktion zum Übernehmen der Lesezeichen. Im IE können Lesezeichen manuell aus Firefox und Safari geladen werden. Surffläche: Beim Surfen mit Notebooks oder Netbooks ist es wichtig, dass wegen der kleinen Monitore möglichst viel Bildschirmfläche für die Webseiten reserviert ist. In diesem Bereich hat sich viel getan, nachdem Google mit Chrome einen Browser mit extrem grosser Surffläche veröffentlicht hat. Der PCtipp hat die fünf Surf boliden unter zwei Bedingungen verglichen: Zuerst wurden sämtliche Programme mit Standardeinstellungen bei der verbreiteten Auflösung von 1280 x 800 Pixeln verwendet. Safari, Chrome und Opera überzeugen mit tatsächlichen Surfflächen von 82 bis 85 Prozent des Monitors. Der Grund: Diese Browser verzichten auf eine Titelleiste und zeigen stattdessen zuoberst die Webseitenregister (Tabs) an. Bei Firefox und Internet Explorer sind es dagegen nur 76 bzw. 77 Prozent Surffläche. FACHCHINESISCH Administratorrechte Der Administrator darf auf dem System alles tun, inklusive Software installieren, Einstellungen ändern und Benutzerdateien löschen. Lesen Sie dazu auch «Kein Zutritt für Viren» im PCtipp 12/2009, S. 38, oder als PDF-File unter www.pctipp.ch mit WEBCODE pdf091238. PCtipp, August 2010 1 Leeres Tab sinnvoll genutzt: Die häufig besuchten Webseiten sind in Safari nur einen Klick entfernt Bei den kleinen Netbooks fallen auch die Menü leisten am oberen Bildschirmrand ins Gewicht, da die vertikale Auflösung meist nur 600 Pixel beträgt. Deshalb wurden im zweiten Testszenario die horizontalen Lesezeichenleisten ausgeblendet, da diese unnötig Platz belegen. Hier liegt Chrome mit 83 Prozent Surffläche an der Spitze, dicht gefolgt von Safari und Opera mit je 80 Prozent. Die Schlusslichter bilden wiederum Internet Explorer (75 Prozent) sowie Firefox (72 Prozent). Weil Netbook-Bildschirme sehr klein sind, macht sich dieser geringe Unterschied stark bemerkbar. Synchronisierung: Wenn Sie oft an verschiedenen PCs surfen, ist es ärgerlich, wenn nicht auf jedem Rechner dieselben Lesezeichen vorhanden sind. Die Browser Opera und Chrome bieten deshalb standardmässig eine Funktion, mit der sich besuchte Seiten sowie die Lesezeichen zwischen mehreren PCs abgleichen lassen. Für Firefox ist diese Funktion als Add-On namens Sync (www. mozilla.com/de/firefox/sync) verfügbar. Praktisch: Es kann auch gespeicherte Passwörter und Tabs abgleichen. Der IE und Safari benötigen zum Synchronisieren ein Zusatzprogramm mit dem Namen Xmarks (www.xmarks.com). Funktionalität: Die getesteten Webbrowser bieten diverse Funktionen, mit denen das Surfen erleichtert werden soll. So gibt es in Firefox, Opera und Chrome die Möglichkeit, beim Beenden die geöffneten Seiten zu speichern. So können Benutzer beim nächsten Programmstart genau an dem Punkt fortfahren, wo sie aufgehört haben. Nützlich: Einige Browser zeigen beim Öffnen von neuen Tabs statt einer leeren Seite die einer häufig verwendeten Webseite an. Bei Opera müssen diese selbst festgelegt werden, bei Safari und Chrome werden sie automatisch anhand des Surfverhaltens generiert, Screen 1. Bei letzteren beiden können Sie zusätzlich manuell Seiten bestimmen, die immer oder gar nie im leeren Tab gezeigt werden sollen. In Firefox lässt sich diese Funktion mittels Erweiterung nachinstallieren (z. B. mit Speed Dial; http:// addons.mozilla.org/de/firefox/addon/4810). Der Internet Explorer bietet kein solches Feature. Oberfläche ändern: In dieser Disziplin machen Firefox und Opera das Rennen. Für diese stehen zahlreiche Oberflächen (Skins) im Internet bereit. Beide bieten ausserdem die Möglichkeit, die Bedienelemente anzupassen oder zu verschieben. HINTERGRUND Die wichtigsten Browseraufsätze Im Browserwahl-Fenster von Windows werden ausser den eigenständigen Browsern auch sogenannte Browseraufsätze vorgestellt. Sie basieren auf den Techniken der getesteten Browser. Das Problem: Nicht alle nutzen immer die neuste Version der Programmcodes, was zu Sicherheitslücken führen kann. Nur bei den IE-Aufsätzen ist dies sichergestellt. Die meisten Browseraufsätze verwenden die IE-Engine. n Avant Browser: Basiert auf Internet Explorer. Dieser Aufsatz erweitert den IE um praktische Funktionen wie Mausgesten, Werbeblocker sowie Onlinebackup für Lesezeichen und Einstellungen. n FlashPeak SlimBrowser: Basiert auf Internet Explorer. Ausser Werbeblocker und SkinUnterstützung bringt der SlimBrowser einen eigenen TextEditor mit, der Quellcodes von Webseiten anzeigen kann. n Flock: Basiert auf Chromium (Google Chrome). Dieser Browser wurde speziell für soziale Netzwerke optimiert und zeigt etwa Facebook-Updates oder Twitter-Nachrichten an. n GreenBrowser: Basiert auf Internet Explorer. Auch GreenBrowser erweitert den IE um Funktionen wie einen Werbe- blocker. Positiv fällt der Download-Manager auf, der dem IE deutlich überlegen ist. n K-Meleon: Basiert auf Gecko (Mozilla Firefox). Dieser Browser gilt als besonders ressourcenschonend, was er durch ein vereinfachtes Design erreicht. n Maxthon Browser: Basiert auf Internet Explorer. Dieser Browseraufsatz bietet ebenfalls Zusatzfunktionen wie einen Screenshot-Button oder einen RSS-Reader. n Sleipnir: Basiert auf Internet Explorer. Sleipnir verwendet für die Seitenanzeige den IE, kann aber per Add-On zusätzlich Firefox-Technik nutzen. 27 Tausende von getesteten Software-Downloads auf www.pctipp.ch/downloads 2 Die Windows-7-Taskleiste bietet einen Überblick über alle geöffneten Seiten Bei Google Chrome gibt es zwar auch sogenannte Themes, diese verändern aber nur die Farben der Oberfläche. Am wenigsten flexibel sind der Internet Explorer und Safari. Erweiterbarkeit: Bezüglich Erweiterungen hat ganz klar Firefox die Nase vorne. Kein anderer Browser bietet so viele Add-Ons. Nahezu jede erdenkliche Funktion ist als Erweiterung verfügbar. Ausserdem lassen sich diese bequem übers ANZEIGE 3 Oft besuchte Seiten öffnen Sie bei Opera über die Taskleiste Programmmenü herunterladen und installieren. Auch andere Browser machen Fortschritte: Für Chrome sind mittlerweile mehrere Tausend Erweiterungen verfügbar. Diese kommen aber punkto Funktionalität und Effizienz nicht immer an die Firefox-Add-Ons heran. Die neuste Safari-Version unterstützt ebenfalls Plug-Ins. Allerdings waren zum Testzeitpunkt noch vergleichsweise wenige Erweiterungen verfügbar. Dies dürfte sich bald ändern. Taskleiste von Windows 7: Das neue MicrosoftBetriebssystem hat eine sehr hilfreiche Funktion: Fährt man mit der Maus über das Browsersymbol in der Taskleiste, erscheinen Minivorschauen der geöffneten Tabs, Screen 2. Diese Funktion wird aktuell von Opera, IE und Safari unterstützt. Ebenfalls praktisch: Per Rechtsklick auf das Browsericon können bei Opera, Chrome und dem Internet Explorer neue Tabs oder oft besuchte Seiten geöffnet werden, Screen 3. 28 Internet Der beste Webbrowser PCtipp, August 2010 4 oder temporäre Dateien werden nicht gespeichert. Diese Funktion wird oft als «Porno- Modus» bezeichnet, ist aber vor allem nützlich, wenn an fremden PCs gesurft oder E-Banking gemacht wird. Mittlerweile bieten sämtliche Browser einen «privaten Modus», teils unter anderem Namen: So versteckt sich dieser Modus im Internet Explorer hinter «InPrivate-Browsen», in Chrome heisst er «Neues Inkognito-Fenster». Fazit Sicherheit: In dieser Disziplin holt Google Chrome die maximale Punktzahl von 100 Prozent. Die anderen Webbrowser liegen nur wenig zurück (80 bis 85 Prozent). Lediglich der IE kommt auf schwache 70 Prozent. Operas Download-Manager ist übersichtlich und leistungsstark 5 Der Internet Explorer warnt, falls ActiveX-Komponenten installiert werden Download-Manager: Grosse Unterschiede gibt es bei den Download-Managern der Webbrowser. Am meisten überzeugt Opera, der alle Downloads sauber und detailliert auflistet, Screen 4. Sogar ➔ BitTorrent-Unterstützung ist in diesem Download-Manager enthalten. Die Manager von Safari, Firefox und Chrome sind einfacher gestrickt, unterstützen aber immerhin das Pausieren von Downloads. Safari und Firefox können sogar nach einem Neustart des Browsers mit dem Herunterladen fortfahren. Der Manager des IE hat keine der genannten Funktionen. Fazit Bedienung: Bei der Bedienung liegen Chrome und Opera mit 85 Prozent der möglichen Punkte vorne, dicht gefolgt von Firefox (80 Prozent), der bei der Windows-7-Unterstützung und der geringen Surffläche Punkte verschenkt. Apples Safari ist mit 65 Prozent weit hinten. Noch schlimmer ist es beim IE, der nur auf 50 Prozent der möglichen Punkte kommt. Sicherheit Die Sicherheit ist bei Webbrowsern der wohl wichtigste Aspekt, da man die Programme für E-Banking und Zahlungen per Kreditkarte nutzt. ActiveX: Bei ActiveX handelt es sich um eine Technik für interaktive Webinhalte. Sie wurde von Microsoft entwickelt und kommt nur im Internet Explorer zum Einsatz. Andere Browser nutzen für interaktive Inhalte meist JavaScript oder Flash. Diese stellen ein geringeres Sicherheitsrisiko als ActiveX dar. Letzteres wird immer wieder von Angreifern missbraucht. Microsoft verzichtet bisher nicht auf ActiveX, hat aber zumindest dazugelernt: Im IE erscheinen spezielle Warnhinweise, wenn ActiveX-Komponenten ins talliert werden sollen, Screen 5. Update-Funktion: Grundsätzlich sind alle getesteten Webbrowser relativ sicher, wenn man eine Firewall und ein Antivirenprogramm einsetzt, aber nur solange sie auf dem neusten Stand sind. Denn viele Gauner nutzen bekannte Sicherheitslücken in den Webbrowsern aus. Diese werden jeweils vom Hersteller mittels Update geschlossen. Alle Browser im Testfeld haben dazu eine automatische Update-Funktion. Während die Anwender bei Firefox und Opera über neue Updates informiert werden und diese per Mausklick installieren, passiert die Aktualisierung bei Google Chrome vollständig im Hintergrund. Apple hat ein eigenständiges UpdateProgramm, das ausser Safari auch andere Programme wie iTunes auf dem neusten Stand hält. Der Internet Explorer wird direkt über das Windows Update aktualisiert. Separate Prozesse: Webbrowser lassen die einzelnen Webseitenregister zunehmend in separaten Prozessen laufen. Das bringt mehrere Vorteile: So erhöht sich die Sicherheit, da es für einen Schädling schwieriger wird, von einer geöffneten Webseite auf eine andere geöffnete Seite zuzugreifen. Ausserdem stürzt jeweils nicht das ganze Programm ab, wenn sich eine einzelne Webseite verabschiedet – das funktioniert aber in der Praxis nur teilweise. Momentan nutzen erst Chrome und der Internet Explorer separate Prozesse für ihre Webseitenregister. Ein angeblicher Nachteil der Technik: Es wird kritisiert, dass mehr Arbeitsspeicher verbraucht wird. Das stimmt aber nicht. Mehr dazu gleich nachfolgend unter «Ressourcenverbrauch». Privater Modus: Diese Funktion ist eine Neuerung der letzten Monate. Im «privaten Modus» kann der Anwender surfen, ohne Spuren auf dem Computer zu hinterlassen. Der Verlauf, Cookies Ressourcenverbrauch Webseiten werden stetig komplexer und bieten immer mehr animierte Elemente. Das frisst Rechenleistung. Ausserdem haben heute viele Nutzer mehrere Webseiten parallel geöffnet. Deshalb ist es wichtig, dass der Browser effizient mit den Systemressourcen umgeht. Startzeit: Bei der Programmstartzeit gewinnt Opera, der in nur 4,4 Sekunden startklar ist. Internet Explorer, Chrome und Safari benötigen knapp 1 Sekunde länger. Bei Firefox vergehen in der Standardausführung 6,6 Sekunden, mit Erweiterungen braucht er sogar noch länger. Gut zu wissen: Bereits beim zweiten Programmstart in derselben Windows-Sitzung sind alle Browser deutlich schneller geöffnet. Speicherverbrauch: Wer oft mehrere Webseiten parallel geöffnet hat, ist froh, wenn der Browser dabei nicht allzu viel Arbeitsspeicher belegt. Im Test haben wir mehrere Webseiten geöffnet, darunter auch ein speicherlastiges YouTube- Video. Vorbildlich ist Firefox, der ohne Erweiterungen bei sechs offenen Webseiten 122 MB belegt. Internet Explorer und Opera folgen mit 186 und 199 MB. Mehr benötigen Chrome (216 MB) und Safari (232 MB). Browser, die ihre Tabs in separaten Prozessen laufen lassen (IE und Chrome), belegen also nicht unbedingt mehr Arbeitsspeicher als andere Surfprogramme. Geschwindigkeit: Die Website www.dromaeo. com stammt von den Firefox-Machern. Sie prüft mit verschiedenen Tests die Leistung bei der JavaScript-Verarbeitung. Hier gewinnt Chrome mit durchschnittlich 640 Testdurchgängen pro Sekunde. Der zweitplatzierte Opera kommt mit 221 Durchgängen pro Sekunde auf deutlich weniger als die Hälfte. Noch weiter abgeschlagen sind Safari mit 190 und Firefox mit 88 Durchgängen pro Sekunde. Der IE verweigerte den Dienst und konnte den Test nicht beenden. Der Benchmark Peacekeeper (http://service. futuremark.com/peacekeeper) ist etwas vielfältiFACHCHINESISCH BitTorrent Eine Technologie, mit der sich Dateien über Tauschbörsen herunterladen lassen. Sie ermöglicht besonders schnelle Downloads. 29 Tausende von getesteten Software-Downloads auf www.pctipp.ch/downloads 6 HINTERGRUND Was bringt die nächste Browsergeneration? Google hat mit seinem neuen Webbrowser Chrome viel Bewegung in den Browsermarkt gebracht. So hat sich das Tempo bei der JavaScript-Verarbeitung seither vervielfacht – und das bei allen Browsern. n Internet Explorer 9: Aktuell gibt es eine Vorabversion des neuen Internet Explorer 9, die allerdings noch mitten in der Entwicklung steckt. Diese sogenannte Plattform Preview kann unter http://ie.microsoft. com/testdrive heruntergeladen werden. Sie bietet aber noch keine richtige Programmoberfläche. Obwohl sich diese Vor- abversion bis zur Veröffent lichung stark verändern wird, erreicht sie im Acid3-Test bereits 83 Punkte und ist auch im Peacekeeper-Benchmark mehr als doppelt so schnell wie der Vorgänger. In der finalen Fassung soll der IE9 laut Entwickler im Acid3-Test volle 100 Punkte erreichen. Man darf also sehr gespannt sein. n Firefox 4: Die neue FirefoxVersion 4 kommt mit einer überarbeiteten Oberfläche. Sie dürfte Ende 2010 erscheinen. Darüber hinaus soll die Synchronisation von Lesezeichen und Passwörtern integriert wer- den. Nicht zuletzt wird am Tempo und an der Seiten darstellung gefeilt. n Chrome 6: Google arbeitet bereits fleissig am Nachfolger von Chrome 5. Die Version 6 soll insbesondere durch mehr Tempo und eine Synchronisation von Erweiterungen auftrumpfen. PDF-Reader und Flash werden direkt integriert sein, damit sie stets auf dem neusten Stand sind. n Opera und Safari: Bei diesen beiden Webbrowsern waren bei Redaktionsschluss noch keine Details zu den neusten Versionen verfügbar. Der IE8 (unten) fällt im Acid3-Test durch ger und berücksichtigt anders als Dromaeo auch die Darstellungsleistung der Browser. Die Tests umfassen ebenfalls Alltagsaufgaben. Hier gewinnt wieder Chrome mit 5013 Punkten. Mit etwas Abstand folgen Opera (4977 Punkte) und Safari (3110 Punkte). Firefox ist mit 2235 Punkten etwas langsamer. Einsames Schlusslicht ist der Internet Explorer, der nur 674 Punkte erreicht. Fazit Ressourcenverbrauch: Chrome und Opera liegen in diesem Bereich mit 80 Prozent aller Punkte vorne. Ersterer ist zwar klar schneller, brauchte aber im Test mehr Arbeitsspeicher als Opera. Der langsame Firefox und der speicherfressende Safari folgen mit 65 bzw. 60 Prozent. Das Schlusslicht bildet erneut der Internet Explorer mit 55 Prozent. Darstellung Eine korrekte Seitendarstellung ist das A und O für einen ungetrübten Surfgenuss. Viele Browserhersteller setzen auf eine eigene Darstellungstechnik (Engine), um Seiten aus dem World Wide Web anzuzeigen. Was diese taugen, erfahren Sie im folgenden Abschnitt. Acid-Test: Um die Darstellungsgenauigkeit von Webbrowsern zu messen, empfehlen sich die sogenannten Acid-Tests. Sie prüfen, wie genau sich ein Surfprogramm an die Vorgaben des World Wide Web Consortiums (W3C) hält. Lobenswert: Den Acid2-Test (http://acid2. acidtests.org) bestehen alle Webbrowser problemlos. Der Nachfolger namens Acid3 (http:// acid3.acidtests.org) ist viel komplexer. Chrome, Opera und Safari absolvieren ihn dennoch mühe los. Firefox kommt immerhin auf 94 von 100 Prozent, während der Internet Explorer mit nur 20 Prozent komplett versagt, Screen 6. Die Vorabversion des neuen Internet Explorer 9 liegt punkto Tempo weit vor dem Vorgänger Doch hier gehen wieder einmal Theorie und Praxis auseinander: Denn im normalen Surfalltag ist von den Schwächen des Internet Explorers wenig zu sehen. Der IE ist immer noch der Browser mit der grössten Verbreitung, weshalb die meisten Webseiten für ihn optimiert sind. Trotzdem hat sich die Situation stark verbessert, sodass man heute auch mit anderen Webbrowsern sehr selten auf problematische Seiten stösst. Nur noch wenige Webseiten wie etwa das Windows Update können allein mit dem IE geöffnet werden. Auch hierzu gibt es teilweise eine Lösung: So ist für Firefox zum Beispiel eine Erweiterung namens IE Tab 2 (https://addons. mozilla.org/de/firefox/addon/92382) verfügbar, mit der Sie einzelne Firefox-Tabs mit der IEEngine darstellen können. Für Chrome-Fans bietet sich der erweiterte ChromePlus an, den Sie von www.chromeplus.org herunterladen. Fazit Darstellung: Opera, Chrome und Safari erreichen allesamt 90 Prozent der Punkte. Firefox liegt 5 Prozente dahinter, wegen des nicht ganz erfolgreichen Acid3-Tests. Der Internet Explorer erreicht immerhin 75 Prozent. Endresultat: klarer Sieger Der momentan beste Webbrowser heisst eindeutig Chrome. Er erreicht die Note 6 und kann in allen Disziplinen überzeugen. Die Silbermedaille geht an den ewigen Aussenseiter Opera, der auf die Note 5 kommt und ebenfalls in keiner einzigen Disziplin versagt. Den dritten Platz belegt Mozillas Firefox mit der Note 4. Er verschenkt vor allem bei der Geschwindigkeit wertvolle Punkte. Apples Safari liegt mit der Note 3 knapp dahinter, was vor allem am hohen Speicherbedarf und der eingeschränkten Anpassbarkeit liegt. Der Internet Explorer bildet mit der Note 2 das unrühmliche Schlusslicht. Er zeigt in nahezu allen Bereichen grosse Schwächen – nicht zuletzt bei der Bedienung und Geschwindigkeit. n