Reisebericht 1-2012

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Reisebericht 1-2012
Mit TuP durch die
Südstaaten der USA
Unsere Reise von
Memphis nach Miami
vom
02.02. – 24.02.2012
von Thomas Fingerhut
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Für Petra.
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Die Chronologie unserer Reise
02.02.2012: Von Düsseldorf nach Memphis und der erste gute Blues ................................................... 4
03.02.2012: Graceland, Loraine Motel und der Memphis Blues ............................................................ 7
04.02.2012: Gibson Factory, Sun Studios, Germantown und die Beale ................................................. 9
05.02.2012: Von Memphis nach New Orleans ..................................................................................... 11
06.02.2012: Swamp Tour, Marie Laveau und die Bourbon Street ........................................................ 13
07.02.2012: Oak Alley Plantage, Shopping und wieder die Bourbon Street ........................................ 16
08.02.2012: Der Golf von Mexico, Louisiana, Mississippi, Alabama, Florida..................................... 17
09.02.2012: Pensacola, Traumstrand in Destin und Daytona Beach..................................................... 20
10.02.2012: Der Atlantik in Daytona Beach und Orlando .................................................................... 22
11.02.2012: Hochzeitstag am Strand von Daytona und Kennedy Space Center ................................... 23
12.02.2011: Von Daytona Beach über das HRC in Tampa nach Clearwater Beach ............................. 25
13.02.2012: Am Strand von Clearwater Beach und Besuch des Umfelds ............................................ 27
14.02.2012: Clearwater, Clearwater Beach und wieder viel Sonne ...................................................... 28
15.02.2012: Von Clearwater Beach über die Alligator Alley nach Key Largo ..................................... 30
16.02.2012: Fahrt über die Keys und Besuch von Key West ................................................................ 31
17.02.2012: Bei den Alligators in den Everglades und auf Slough Slog Tour...................................... 33
18.02.2012: Tauchen auf Key Largo ..................................................................................................... 35
19.02.2012: Der Pfeilschanz-Krebs und der 2. Tauchtag auf Key Largo.............................................. 37
20.02.2012: Von Key Largo über Hollywood, FL, nach Miami Beach ................................................ 39
21.02.2012: Miami Beach und Downtown Miami ................................................................................ 41
22.02.2012: Stadt- und Hafenrundfahrt in Miami und der verbotene Lap-Dance Contest ................... 43
23./24.02.2012: Letztes Sonnenbad in North Beach und Rückflug in die Heimat ................................ 46
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02.02.2012: Von Düsseldorf nach Memphis und der erste gute Blues
06:15 Uhr, der Wecker schlägt unerbittlich zu und wir stehen auf. Es ist kalt in Deutschland,
aber mit der Hoffnung auf ein etwas milderes Klima wird uns schon vor dem Abflug etwas
warm. Duschen, Frühstücken, Anziehen, ein letzter Check unserer Unterlagen und dann geht
es los.
Es ist mal wieder eine von unseren selbst geplanten Reisen. Mit Google über die Landkarte,
Ziele und Aufenthaltsdauer festlegen, das passende Zeitfenster finden und dann noch die
Flüge buchen. Es geht in die südlichen USA. Wir haben diesmal etwas über 3 Wochen Zeit,
starten unsere Rundreise in Memphis und beenden die Fahrt dann in Miami.
Memphis, das zuerst für uns eine Stadt in den Südstaaten der USA, die wir mit Rock ’n‘ Roll
in Verbindung bringen. Hier liegt Graceland, das Anwesen des King of Rock, Elvis, es gibt
eine Gibson Gitarrenfabrik die man auch besuchen kann, das Lorraine Motel, etc.
Punkt 7:00 Uhr starten wir nach Düsseldorf zu den Airparks wo wir einen Parkplatz reserviert
haben. Wir schnattern ein wenig, aber das kann auch an der Aufregung liegen und nicht nur
am Frost, den wir an diesem Morgen haben. Der Shuttle-Bus des Parkplatzbetreibers bringt
uns zum Flughafen, unser Abflug ist um 10:10 Uhr mit dem Ziel in Atlanta, Georgia. Wir
haben Linienflüge bei KLM gebucht. KLM ist in einem Verbund mit Air France und DELTA.
Der Nonstop-Flug nach Atlanta wird von DELTA Airlines durchgeführt. Unsere Plätze sind
wieder vorgebucht und so gibt es auch keine Überraschungen. Die Sitzplatzreservierung ist
selbstverständlich kostenlos. Wir hatten mal wieder Glück, denn jeder hatte einen Zweiersitz.
Da konnten wir uns schön breit machen und hatten genug Platz um die Zeit des Fluges mit
ausreichend Schlaf abzukürzen.
DELTA hat ein vorzügliches Entertainmentsystem mit top-aktuellen Filmen und Serien in der
Lehne des Vordersitzes eingebaut. Wir haben das auch bis zur ersten Mahlzeit genutzt und
uns dann aber in die Schlafposition begeben. Ich sagte meiner geliebten TV-Serie
Californiacation lebe wohl und schlief wie Petra die nächsten 6 Stunden. Pünktlich um 13:30
Uhr bei einer Zeitverschiebung von -6 Stunden landeten wir in Atlanta.
Der Anschlussflug von Atlanta nach Memphis geht um 16:20 Uhr, aber vorher gibt es die
üblichen Zoll und Einreiseformalitäten in die USA. Wir mussten auch mit unseren Koffern
durch den Zoll, um sie dann für den Weiterflug nach Memphis wieder aufzugeben. So verging
wieder ein Teil der Zeit recht kurzweilig. Im Flughafen von Atlanta hatten wir dann aber noch
ein wenig Zeit und ich zog aus dem Automaten für den ersten Dollar eine Diet Coke und
danach noch ein Eis. Selten so faire Preise im Abflugbereich gesehen! Ich hatte mir in
Deutschland eine amerikanische SIM-Karte der Firma Cellion für das Telefon besorgt, mit der
das Telefonieren in den USA und nach Deutschland deutlich preiswerter als mit einem
deutschen Mobilfunkkarte ist, aktivierte die Karte nun im Flughafen und dann ging es auch
schon weiter.
Der Flug von Atlanta nach Memphis ist in etwas über einer Stunde absolviert. Wir saßen jetzt
in Reihe 11 und waren entsprechend schnell aus der Maschine. In Memphis beträgt die
Zeitverschiebung jetzt -7 Stunden. Den Flughafen kannten wir schon von unserer Fahrt im
vorigen Jahr und konnten uns so auch schnell zurechtfinden. Elvis ist hier die Symbolfigur
von fast jedem Shop im Airport. Die Koffer kamen zügig und dann ging es auch schon mit
dem Shuttle-Bus zur Leihwagenfirma.
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Der Wagen war wie das Zimmer bereits vorbestellt. Wir buchen die Fahrzeuge immer im
Voraus von Deutschland über rentalcars.com. Im Mietpreis ist bei unserer Buchung immer
eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbeteiligung, ein 2.Fahrer und eine Tankfüllung
enthalten. Man kann dann den Wagen mit fast leerem Tank abgeben und muss nicht noch das
Benzin zu überhöhten Preisen bei der Leiwagenfirma bezahlen. Uns blieb also nur noch die
Auswahl des Fahrzeugs übrig. Wir entschieden uns für einen grünen Jeep Liberty mit dem
schönen Kennzeichenaufdruck „Sweet Home Alabama“ – da ist doch schon richtig Musik
drin! Ich lege eine CD ins Autoradio und es
erklingt der Song „Walking in Memphis“ in
der Version von Cher. Aber es gibt noch ein
wenig Hektik bis wir endlich los fahren
können, da die Saughalterung für das Telefon
nicht an der Scheibe haften wollte. Auf dem
Telefon
befindet
sich
unser
Navigationsprogramm, CoPilot, ohne dass ich
nur ungern in die Stadt fahren mochte. Karten
haben wir natürlich gar keine und alle
wichtigen Stationen waren schon im Telefon
eingespeichert.
Das Tageslicht verabschiedet sich gerade als wir endlich los kommen. Wir hatten ein Zimmer
im Motel 6 an der South Pauline Street in Downtown Memphis reserviert.
Das Motel 6 ist zwar einfach, verfügt aber über alles was man zum Leben braucht, bietet
kostenlose Parkplätze, eine Eiswürfelmaschine, am Morgen kostenlosen Kaffee mit ein paar
kleinen Donuts und es ist sauber. Im Zimmer befindet sich
der obligatorische Eimer für die Eiswürfel und so hat man
auch eine kleine Kühlbox für z.B. eine Bierdose. Alternativ
wäre da das Peabody Hotel, das vom Preisniveau eher in die
Oberklasse gehört. Das Peabody ist berühmt für seine
Entenparade, die immer mit Musikbegleitung stattfindet. Die
Enten nehmen ein Bad im Brunnen in der Eingangshalle und
werden danach mit dem Aufzug auf das Flachdach
hochgefahren, wo sie „wohnen“.
Wir sind endlich da. Kostenlose Parkplätze gibt es reichlich. Kurz einchecken und dann das
Gepäck aufs Zimmer. Vom Zimmer aus kann am erst mal die Lage peilen. Auf der anderen
Straßenseite ist ein Wallgreens Supermarkt in dem man die notwendigsten Dinge für den
Anfang bekommt und ein paar kleine Geschäfte. Ein BK ist direkt nebenan. Wir sind zwar in
Downtown, aber vom Nightlife ist hier nichts zu erkennen. Wir machen uns kurz frisch,
Wasser ins Gesicht und dann los. Von Müdigkeit keine Spur, da wir ja auf dem langen Flug
ausreichend geschlafen hatten und jetzt nach der langen Zeit auch ein wenig aufgedreht sind.
Ich hatte mir für unser erstes Ziel, die Beale Street, schon zu Hause über Google den Fußweg
rausgesucht. Laufen ist aber nicht, da alle sagen, es sei zu gefährlich, obwohl es nur ca. 2
Kilometer dorthin sind. Wir erlaufen uns sonst eigentlich immer die Städte, da man dabei
immer die besten Eindrücke gewinnt. Alternativ hatte ich mir zusätzlich eine Busverbindung
rausgesucht, doch die nette Dame von der Hotelrezeption warnt auch vor der Benutzung der
öffentlichen Verkehrsmittel „after dark“. Also mit dem Taxi zur Beale Street! Unser
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Taxifahrer kommt aus Somalia und bereitet uns schon mal auf die Musikkneipen in der Beale
Street vor.
Auf dem Weg sehen wir das kleine Gebäude der Sun Studios – hier haben Elvis und Johnny
Cash ihre ersten Platten aufgenommen. Es riecht förmlich nach guter Musik, oder hier ist
definitiv einer der Geburtsorte des Rock`n Roll. Wir sind da - ein Traum – Musik vom
Feinsten, der Memphis Blues, erklingt aus jeder Kneipe und Kneipen, bzw. Clubs gibt es in
der Beale Street reichlich. Direkt gegenüber auf der Kreuzung liegt der B.B. King Blues Club.
B.B. King soll hier gelegentlich ohne
Vorankündigung auftreten. Wir lassen das
Treiben in der Beale erst einmal in Ruhe auf
uns einwirken, denn etwas Vergleichbares
haben wir noch nie gesehen! Man sagt uns,
dass gerade ein Blues Contest stattfindet und
so sieht es auch aus und so hört es sich an. Es
wird sogar teilweise direkt auf der Straße
gespielt. Die Gitarre auf dem Rücken oder mit
den Zähnen bearbeitet, dazu ein satter Bass
und ein Schlagzeug und schon geht die Post ab.
Hey hey, my my, Rock’n Roll will never die.
Zuerst gehen wir jedoch Essen. Wie es sich in der Hauptstadt des Barbecue gehört gehen wir
in ein Barbecue Restaurant. Im letzten Jahr hatten wir schon auf einem Flug nach Vegas die
Ehre mit der dänischen Barbecue Nationalmannschaft zu fliegen, die in Memphis an den
alljährlichen Barbecue Weltmeisterschaften teilnahm. Memphis hat für diesen Wettbewerb
ein eigenes Messegelände, das Memphis Cook Convention Center.
Uns war das City Blues Cafe empfohlen worden und da gingen wir auch rein. Tolle
Atmosphäre hier und wir bestellten uns das Gericht des Hauses, Spare Rips,
Schweinerippchen mit French Fries und einem
kühlen Bud – einfach köstlich! Es war „finger
lickin‘ good“, da man die Rippchen am Besten mit
den Finger aß und anschließend die leckere Soße
von den Fingern leckte. Das zweite Bud wurde auch
gleich getrunken. Jetzt hatten wir was im Magen und
plötzlich spürten wir doch etwas von der späten
Stunde. Wir gucken aber trotzdem am ersten Abend
schnell mal überall rein und kaufen im Hard Rock
Cafe sofort die üblichen Andenken. Ich bekomme
ein T-Shirt, sowie den Gitarren Pin und Petra ihren
Flaschenöffner. Dort bekommen wir ein großes Bierglas geschenkt, damit unser Gepäck auch
möglichst schnell anwachse.
Auf einem Platz neben der Statue von W.C. Handy, dem Ur-Vater des Blues, hören wir einer
Session der Blues Foundation aus Memphis zu. An unserem ersten Abend, dem mit Sicherheit
mal wieder längsten, erleben wir Blues Musik vom FEINSTEN und das alles live und ohne
technische Tricks! Hier kommen Leute mit ihren Gitarren, Bässen, Mundharmonikas, oder
Drumsticks vorbei und werden von den gerade auf der Bühne spielenden Musikern zum
Mitspielen animiert. Es wird kurz ein Klinkenstecker gereicht, oder das Schlagzeug frei
gemacht und schon geht es ohne Unterbrechung weiter. Nach ein paar Budweisern fahren wir
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dann mit dem gleichen Taxifahrer zurück zum Motel. Die fantastische Musik klingt noch im
Kopf nach. Zufrieden gehen wir am ersten Abend zu Bett - was für eine Stadt!
03.02.2012: Graceland, Loraine Motel und der Memphis Blues
Wir sehen aus dem Fenster - es regnet. Erst mal Frühstück mit dem leckeren Kaffee vom
Motel 6 und dann noch zu Mc D. Danach heißt es „Auf nach Graceland“! Wir kommen mit
unserem Wagen 5 Minuten vor der ersten Führung in Graceland an. Die Gegend macht hier
einen sehr ärmlichen Eindruck. Ich glaube, hier möchte man nicht einmal tot über dem Zaun
hängen. Zu den Zeiten von Elvis war es sicher anders. Kurzes Foto, traurige Zwangsabgabe
der Videokamera und dann rein in den Bus und über die Straße. Der Name Graceland kommt
nicht von Elvis Presley selbst. Elvis hatte das Haus
gebraucht gekauft. Der Vorbesitzer benannte das
„Anwesen nach seiner Frau Grace und Elvis behielt den
Namen danach einfach bei. 36.- $ pro Nase kostet der
Spaß und davon können die Erben von Elvis bei dem
Besucherandrang
der hier herrscht
auch heute noch
gut leben. Es
regnet und daher geht es zügig ins Haus. Alles sehr
kitschig, mit dem Höhepunkt im Jungle Room. Für
seine Zeit war sicher alles hoch modern – heute
verstehen Jugendliche sicher nicht die Ansammlung
von so vielen alten Röhrenfernsehern, zumal es
damals auch in den USA nur 3(!) Fernsehprogramme
gab.
Wir laufen an riesigen Wänden mit goldenen und platinen Schallplatten vorbei. Es gibt auch
eine Sonderausstellung seiner Jump Suits und viele Filmplakate, u.a. mit Elvis als Taucher. Es
wird hier aber immer nur der schlanke Elvis gezeigt. Der dicke Elvis ist hier wohl verpönt.
Fotos sind ja im Gegensatz zu Videoaufnahmen
erlaubt und so macht es hier unendlich häufig
klick. Insgesamt ist es im Haus eher eng und ein
Rock Star der heutigen Zeit würde hier wohl
eher die Nase rümpfen. Es ist zwar kein
deutsches Kottelet-Haus, aber die wahre
Größe liegt eher im Außengelände mit den
Pferdekoppeln und Wiesen, die zum
Gebäude gehören. Im Park befindet sich im
Bereich hinter dem Pool das Grab von Elvis und einiger naher Angehöriger. Es ist mit den
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üblichen Plastikblumen sehr bunt dekoriert. Auch wir halten hier kurz inne und machen uns
dann auf den Rundgang durch das Automuseum bei dem wir eine kurze Unterhaltung mit
einem Pärchen aus Kanada führen. Im Automuseum ist ein kleiner Teil von den Fahrzeugen
von Elvis ausgestellt. Man sieht dort auch den original Pink Cadillac, den
er seiner Mutter schenkte – ein wahnsinnig große Straßenkreuzer. Für
seine Zeit war Elvis der Topstar überhaupt und sein Reichtum ermöglichte
es ihm, sich sämtliche materiellen Wünsche zu erfüllen.
Es geht dann noch in den Flugzeugpark von Elvis, der einen seiner Düsenjets nach seiner
Tochter Lisa Marie benannte. Innen ist alles super toll im Stil der 60er Jahre eingerichtet.
Schlafzimmer, Konferenzbereiche und überall Stereoanlagen! Danach spazieren wir noch
kurz durch die Andenkenläden, wo man sehen kann wofür der arme Elvis alles seinen Namen
hergeben muss, Elvis Teddy, Elvis Barby (Ken), etc.. Dann zurück nach Memphis ins Motel
und kleine Pause. Nach einem leckeren Mittagessen starten wir dann wieder los.
Das nächste Ziel ist das Lorraine Motel. Hier wurde 1968 der schwarze Bürgerrechtler Dr.
Martin Luther King auf dem Balkon vor seinem Zimmer ermordet. Auf dem Leuchtschild vor
dem Hotel steht der wohl allen bekannte Spruch von MLK: „I have a dream“. Sein Traum ist
heute zum größten Teil Wahrheit geworden, nur leider ohne MLK. Heute ist das Motel ein
Museum für Menschenrechte – der Besuch war ein
sehr bewegender Moment. Der Rundgang durch
die Ausstellung des unglaublichen Leids der
schwarzen Bevölkerung in den USA endete mit
dem Ausblick in das Zimmer von Martin Luther
King vor dem er ermordet wurde. Ein großer weiß
geschmückter Kranz hängt von außen an der Stelle
des Balkons, an der er erschossen wurde. Im
Hintergrund lief leise die Musik von Mahalia
Jackson, die sie auf seiner Beerdigung gesungen
hatte. Das rührte auch uns zu Tränen.
Wir verlassen das Lorraine Motel und fahren mit der
historischen Straßenbahn, die hier für einen Dollar
pro Fahrt parallel zum Mississippi verläuft, die Main
Street entlang. Vom Damm der Straßenbahn aus
erblicken wir zum ersten Mal den Mississippi.
Wirklich ein sehr breiter Fluss, aber bei dem trüben
Wetter sieht er mit seiner bräunlichen Farbe nicht
sehr einladend aus. Der Raddampfer, die Memphis
Queen, liegt wohl vertäut am Anleger. In der
wärmeren Jahreszeit werden hier Rundfahrten
druchgeführt – aber jetzt leider nicht. Wir sehen
auch die Pyramide von Memphis, die an die Namensgleichheit mit dem ägyptischen Original
erinnern soll. Die Halle steht heute leer, da sie bei einem Brand während eines Konzertes von
Bob Seeger teilweise ausgebrannt. Wir steigen aus der Straßenbahn aus und essen in der
Fußgängerzone einen echten amerikanischen Burger und einen Salat.
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Die Stadt macht einen verlassenen Eindruck. Nirgendwo kann man
Shoppen und es sind auch keine Andenkenläden erkennbar – dafür
wird das Wetter besser und der leichte Regen hört zum späten
Nachmittag hin auf. Abends geht es wieder mit unserem
persönlichen Taxifahrer zur Beale Street. Auf dem Platz der Blues
Foundation geben sich die Musiker wieder die Klinkenstecker in die
Hand und Jammen was das Zeug hält. Zunächst besuchen wir noch das Warenhaus A.
Schwab. Hier gibt es Kuriositäten soweit das Auge reicht. Unglaubliche Dinge werden zum
Kauf angeboten und auch gekauft und so testet Petra flucks ein paar schöne
Kopfbedeckungen.
In der Beale kommen wieder viele Leute mit ihren Instrumenten vorbei, die teilweise mit
Gitarrenkoffern sogar in Sargform bewaffnet sind und die warten wiederum nur darauf, dass
sie ihr Instrument irgendwo einstöpseln können. Die Bühnen sind häufig sehr klein, aber 3 bis
4 Gitarristen, ein Schlagzeuger und ein Sänger finden dort immer Platz. Man kennt sich zwar
nicht, aber ohne Probleme steigen alle Gastmusiker sofort in die Jam-Session mit ein. Auch
ich werde gefragt, da ich ja immer so eine kleine
Gitarre vom Hard Rock Cafe an der Jacke trage und
deshalb wohl für den Supergitarristen aus Germany
gehalten werde, „Do you wanna join up the stage?“,
aber ich lehne dezent ab. Eine Gitarre zu bekommen
wäre hier absolut kein Problem gewesen, denn unter
Musikern hilft man sich eben. (Das kennen wir ja
von den Tauchern bei Luftknappheit auch!) Alle
haben sichtbar Spaß an der Musik und die Musik ist
absolut GUT – ich kann es nicht fassen! Was für ein
Abend! Es gibt wieder ein paar Budweiser und für
Petra ein Stück Pizza by the slice, bis wir uns mit dem Taxi wieder auf den Heimweg machen.
04.02.2012: Gibson Factory, Sun Studios, Germantown und die Beale
Nach dem Frühstück im Motel geht es zur Gibson Factory Tour. Die Parkplatzsuche dauert
etwas, aber wir werden doch noch fündig. Die Karten für die Führung durch die
Gitarrenfabrik hatte ich schon in
Deutschland über das Internet vorbestellt, da
die Führungen häufig ausverkauft sind. In
der Eingangshalle ist eine riesige ca. 10m
Hohe Gitarrennachbildung aufgestellt, die
der Lucille Gitarre von B.B. King
entspricht. Der Besuch im Gibson Shop ist
sehr interessant, aber ein T-Shirt bekomme
ich nicht. Angeblich besitze ich schon zu
viele davon!? Dann geht die Tour los. Jeder
bekommt eine Schutzbrille, denn die
Sicherheit geht aus Gründen der in den USA
üblichen überzogenen Regressansprüche
nun mal vor. Wir sehen in allen Details wie Gitarren gebaut werden und können nachher auch
welche kaufen. Vom einfachen Holzklotz, dem Rohling, über das Biegen der Hölzer, bis hin
zur individuellen Lackierung – hier wird alles deutlich erklärt und vorgeführt. Leider ist heute
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in der Testabteilung Ruhetag, denn sonst werden hier die fertigen Gitarren auf ihren Klang hin
voll ausgetestet. Die Tester sind nämlich allesamt Profis und sollen super spielen können schade.
Der Werksverkauf schließt sich an die Tour an. Bei Preisen ab 3.000,- Dollar und meiner
derzeit nicht vorhanden Spielfreude schlage ich nicht zu. Und auch deshalb nicht, weil ich die
Jungs in der Beale Street gehört hatte! Um so zu spielen, muss man üben, üben und nochmals
üben und da mach ich zurzeit doch lieber was anderes. Es ist aber schon toll zwischen
hunderten von hochglänzenden und toll lackierten Gibson Gitarren zu wandeln.
Als wir wieder auf die Straße kommen, findet wohl in dem gegenüber der Fabrik liegenden
FedEx Forum ein Spiel der Memphis Grizzlies statt, denn die Menschenmassen strömen nur
so in ihrer Fankleidung auf den riesigen Sporttempel zu.
Es geht danach zum Sun Studio an der Union
Ave – The Birthplace of Rock N Roll! Eine
tolle Führung durch das historische Tonstudio
in dem Elvis und Johnny Cash ihre ersten
Schallplatten aufgenommen haben. Auch U2
hatten für ihre CD Rattle & Hum hier zwei
Stücke eingespielt, eins davon mit B.B. King.
Das Studio wird auch heute noch für Sessions
genutzt. Wir sehen alte Aufnahmegeräte und
viele Relikte der hier zu Plattenaufnahmen
zusammengekommenen Musiker wie Elvis,
Johnny Cash, Little Richard und Carl Perkins.
Die Führung ist sehr ausführlich und lustig
erklärt. Zum Abschluss kann jeder noch im
Tonstudio ein Foto mit einem Mikrofon
machen, in das schon Elvis hineingehaucht
haben soll. Ist da noch etwas DNA von ihm
drin und springt das Feeling bei einer
Berührung über?
Wir gehen wieder auf die Straße. Das Umfeld ist hier eher nicht sehr einladend, alles ein
bisschen abgewrackt. Nach einer Pause in unserer Suite geht es zum Shoppen bis nach
Germantown, ein Ziel, das ich mir willkürlich auf der Karte rausgesucht habe. Die Stadt hat
ihren Namen von ihren Vorfahren, die nach der Überlieferung eine Glaubensgemeinschaft aus
Krefeld waren. Kirchen gibt es Straßenrand unheimlich viele. Die Südstaaten gehören ja auch
zum so genannten Bible Belt.
Wir suchen nach Lebensmitteln und natürlich dem wichtigen Reisekarton mit dem Budweiser.
Zuerst landen wir aber im Stau und stehen dann plötzlich vor einem Großmarkt, ähnlich der
Metro. Wir haben natürlich keine Karte für den Laden und können daher auch dort nicht
einkaufen. Also wieder rein in den Wagen und weiter suchen. Plötzlich sehen wir eine Filiale
von Aldi Süd, bei der wirklich alles so wie bei uns ist, sogar zwei Kopftuchträgerinnen waren
vor der Tür. Sehr ernüchternd und daher verlassen wir das Gelände fluchtartig wieder. Erst
auf dem Rückweg finden wir in Memphis was wir gesucht hatten – einen Lebensmittelladen –
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wir waren bei Kroger. Wir decken uns mit den üblichen Dingen ein, u. A. mit
kohlensäurehaltigem Mineralwasser, das wir dann aber leider im Laden liegen lassen –
damned, denn so eine Art von Wasser ist eher selten in den USA!
Auf dem Rückweg geht es noch kurz zur Tankstelle, wo wir unseren Reifendruck überprüfen,
denn morgen geht setzen wir unsere Fahrt in Richtung New Orleans fort. Unser Auto hatte auf
den letzten Fahrten immer einen Fehler beim Reifendruck gemeldet und vor der anstehenden
längeren Fahrt wollen wir doch alles in Ordnung haben.
Abends wieder zur Beale Street. Zuerst in einen größeren Laden mit Mainstream und Blues.
Ein Gast holt seine Mundharmonika raus, fragt die Musiker auf der Bühne, ob er kurz
einsteigen kann. Er singt seinen Song
absolut perfekt, verlässt dann wider die
Bühne und widmet sich dann wieder ganz
seinem Bier auf dem Tisch vor ihm. Es
zieht uns wieder zur Blues Foundation. Da
es etwas kühler ist hat man sich in einen
winzigen Laden zurückgezogen, der Platz
für die 8 Musiker und maximal ca. 20 Gäste
bot. Wir saßen direkt vor oder besser gesagt
mit in der Bühne und hier ging die Post ab.
Bei Proud Mary schien der Laden zu
explodieren! Es ist nicht zu beschreiben, die
Spielfreunde und das Können der
verschieden Musiker! Dann war plötzlich Schluss und nach einem „the pub is closed now“
gingen wir nach einen fantastischen Musikabend äußerst zufrieden in unser Motel zurück –
der Blues von Memphis hat uns ganz und gar gefangen genommen. Memphis war ein
Erlebnis der Extraklasse. Auch wer keinen Blues mag –
hier wird jeder in seinen Bann gezogen. Die Stadt Memphis
ist mit absoluter Sicherheit nicht schön, hat aber mit der
Beale Street, Grace Land, den Sun Studios, dem Rock &
Soul Museum, der Gibson Fabrik, seinem fantastischen
Barbecue und dem Lorraine Motel sehr viele attraktive
Sehenswürdigkeiten zu bieten. Ich hatte den Eindruck
gewonnen, dass auch Petra der Memphis Blues sehr
gefallen hat, auch wenn sie eigentlich aus der frühen Heavy
Metal Scene stammt – immerhin gehörte sie schon 1970 zu den Fans von Black Sabbath, mit
Ozzy Osborne als Lead-Sänger, die damals ihr inzwischen legendendäres Konzert in der
Sporthalle von Wanne-Eickel gaben.
05.02.2012: Von Memphis nach New Orleans
Wir fahren nach einem letzten Frühstück in Memphis nach New Orleans weiter - 600 km auf
einer relativ eintönigen Strecke durch die Staaten Tennessee – Mississippi - Louisiana. Unsere
Route über die Interstate 55 führt von Memphis über Jackson direkt bis nach New Orleans.
Die Fahrt verläuft dank des angenehmen Fahrstils der Amerikaner und des stets konstanten
Tempos sehr entspannt und da wir hier noch nie einen Stau hatten, auch ohne Zeitverlust. Der
Tempomat ist immer auf +10 Miles more eingestellt und wenn der Fuß doch mal zufällig
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dazwischen gerät geht es auch mal ein bisschen schneller, aber wir werden während unseres
gesamten Aufenthalts nicht einmal von der Polizei angehalten. Alles verläuft „just in time“.
Auf einem Rastplatz, den wir in der warmen Februar Sonne der
Südstaaten besuchen, stehen die ersten Warnschilder, die vor
diversen Giftschlangen warnen. Die Interstate 55 verläuft die letzten
80 km durch die Sümpfe auf Stelzen! Überall sieht man nur Wasser
und Sumpf. Ob hier auch schon die Alligators und Wasserschlangen
wohnen?
Dann taucht endlich die Skyline von New Orleans auf.
Die amerikanischen Städte erstrecken sich meist über
riesige Flächen, da Land hier scheinbar noch im
Überfluss vorhanden ist. New Orleans ist die größte
Stadt in Louisiana
und gilt als die
Wiege des Jazz.
New
Orleans
wurde von den
Franzosen
auf
einem
Hügel,
dem heutigen French Quater, gegründet. Durch seine
exponierte Lage auf einem Hügel wurde das French
Quater bei der Überflutung durch den Hurrikan Katrina
nicht überflutet und bleib weitestgehend unbeschadet. An der Mündung des Mississippi in den
Golf von Mexico gelegen, ist es hier deutlich touristischer als in Memphis. Wir sehen noch
die letzten Wagen eins Karnevalsumzuges, denn jetzt ist Mardi Gras in New Orleans, aber
leider nur am Wochenende und wir erreichen New Orleans erst am späten Sonntagnachmittag.
Das Wetter am Golf ist schon deutlich besser und man kann tagsüber in der Sonne bei 20 –
22°C nur mit dem T-Shirt rausgehen – immerhin haben wir Februar. Auch hier ist das Hotel,
das Queen und Crescent Hotel an der Camp Street, inklusive Parkplatz bereits vorgebucht.
Wenn man mitten im Zentrum residieren möchte und dann auch noch eine Parkmöglichkeit
für sein Auto benötigt, kommt um eine Vorbestellung nicht herum. Unser Navigator bringt
uns wie immer zielsicher vor den Eingang des Hotels. Wir checken ein, laden unser Gepäck
aus und übergeben den Autoschlüssel an den Valet Parking Dienst. Unser Hotel liegt ca. 10
Gehminuten vom French Quater entfernt und wir gehen natürlich nach einer kurzen Pause
auch dorthin. Das Zimmer im Hotel ist sehr schön und geräumig, beinhaltet Frühstück und
kostenlosen WLAN-Zugang im gesamten Hotel.
Das French Quater ist das Gegenstück zur Beale Street von Memphis nur deutlich größer. Den
Namen French Quater hat das
Viertel von den ursprünglichen
Kolonialherren, den Franzosen
erhalten. Die Häuser haben im
Obergeschoss
häufig
schmiedeeiserne Geländer und sind
üppig mit Blumen geschmückt. Mit
Frankreich
oder
einem
französischen Baustil hat das aber
hier alles nicht zu tun, auch wenn
das Symbol von New Orleans die
Lilie der französischen Kaiser und
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Könige ist. Alles ist viel größer als in Memphis, auch sind hier einige Rotlichtbetriebe neben
den Blues-Kneipen angesiedelt, aber am ersten Abend hier ist die Erinnerung an Memphis
noch zu frisch und wir gehen erst mal zeitig ins Bett. Zuviel Blues gehört? Morgen geht es in
die Bayous zu den Alligators. Petra will für einige Fotos ein spezielles Posing ausprobieren
und eventuell in einem Bayou schwimmen.
06.02.2012: Swamp Tour, Marie Laveau und die Bourbon Street
Das Hotel bietet ein Frühstück bestehend aus diversen Cornflakes-Mischungen, Kaffee,
Donuts Kuchen und Toast mit Butter an – besser als
nichts. Nebenbei machen wir einigen Fotos für What’s
App und Facebook, da hier wie fast überall in den USA
eine kostenlose WLAN Verbindung im Hotel existiert.
In Deutschland ist es zwar häufig schon sehr spät wenn
wir unsere Nachrichten abschicken, aber ist es denn
nicht schön um 3 Uhr Morgens ein Bild aus den USA
zu erhalten wenn man um 5 Uhr aufstehen muss?
Wir starten um 09:30 Uhr nach dem
Frühstück mit dem Auto zu unserer Swamp
Tour. Nach 25 Kilometern erreichen wir
unser Ziel. Wir sind 4 Personen inklusive des
Kapitäns und fahren ins Sumpfgebiet. Schon
nach wenigen Metern der erste Alligator und
eine Wasserschildkröte. Insgesamt eine sehr
schöne und ruhige Fahrt mit vielen
Alligatoren, Schildkröten und Wasservögeln.
Es geht auch an Onkel Tom´s Hütte vorbei
und alles sieht
hier
so
urwüchsig aus.
Die Stille an diesem Ort ist traumhaft, wenn der Motor des
Bootes abgestellt ist. Zum Tauchen scheint es aber wohl nicht
so gut geeignet zu sein?! Der Kapitän zeigt noch seine
Sammlung von Schildkrötenpanzern
und Alligatorköpfen und holt aus
einer Kiste sogar noch einen lebenden Mini-Alligator heraus. Der ist
getapet damit er
nicht beißen kann.
Der Körper des
kleinen Tiers ist
ganz kalt, aber die Augen folgen jeder
Bewegung. Seine Lebenserwartung wird
hier wohl nicht sehr hoch sein. Bei uns
würde man das als Tierquälerei bezeichnen,
aber hier gelten wohl andere Gesetze. Auch
am Anleger werden Handarbeiten aus
Alligatorteilen zum Kauf angeboten, die
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keine Chance hätten durch den Zoll zu kommen.
Nach der Rückkehr zum Hotel parken wir unser Auto, bzw. lassen es parken, da das Hotel
ausschließlich Valet Parking anbietet. Nun geht es zu Fuß zum Friedhof mit dem Grab von
Marie Laveau (der Echten!). Marie Laveau wird auch als Königin des Voodoo bezeichnet und
es ranken sich viele Legenden um ihre Person. Der Saint Louis Cemetery liegt an der Basin
Street im French Quater. Das Grab von Marie
Laveau ist eher unscheinbar. Ein kleiner weißer
tempelartiger Bau. Wenn jedoch direkt davor
steht erkennt man die Unmengen von Namen der
Personen, die mit Maries Hilfe einen Fluch
auferlegt bekommen sollen. Wir tun unsere
Pflicht, schreiben die Namen der zu
Verfluchenden an eine freie Stelle, machen
3 Kreuze und sprechen entsprechend dem
vorgegeben Ritual unseren Fluch aus. Da wir es beide machen, wird es sicher ganz
fürchterlich für die Verfluchten – Marie hilf!
Anschließend geht es zum Fotografieren ins French Quarter und zum Mississippi. Dort liegt
die Natchez, ein großer Randdampfer. Rundfahrten werden aber zur Zeit trotz des sehr
schönen Wetters nicht angeboten. Das French
Quater ist wirklich schön, aber sehr
touristisch aufgezogen. Hier drängen sich die
Menschenmassen häufig dicht an dicht durch
die
Gassen.
In
den
unzähligen
Andenkenläden werden wieder unglaubliche
Andenken aus Alligatorteilen und sogar
ganze ausgestopfte Alligatoren zum Kauf
angeboten. Kurzer Besuch im Hard Rock
Cafe
und
Kauf
der
üblichen
Erinnerungsstücke. Ich bekomme T-Shirt
Nr. 2, sowie den Gitarren Pin und Petra
ihren Flaschenöffner. Insgesamt werden
wir diesmal gut 8 Hard Rock Cafes auf
unserer Tour besuchen.
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Wir kommen auch an einem alten eher
unscheinbaren Gebäude vorbei indem sich die
angeblich wahren Hüter der Geheimnisse von
Marie Laveau mit ihren Voodoo Artikeln
niedergelassen haben. Auch wir erliegen dem
verlockenden Angebot und kaufen 3 Voodoo
Puppen. Eine packe ich sofort aus, gebe ihr einen
Namen und steche mit den beiliegenden Nadeln
erst einmal wahllos überall mal rein. Ich möchte
jetzt nicht sehen, wie sich der Verfluchte winden
muss, aber manchmal haben einige eben etwas
Haue verdient!
Im legendären Cafe Du Mont an der Decatur Street
nehmen wir einem Kakao zu uns und ich werde auf mein
Wanne-Eickel T-Shirt angesprochen. Es war ein
Straßenmusiker aus Krefeld! Er stellte mir die Frage:
„Have you ever been there (er meinte Wanne-Eickel)“?
Bei dieser Gelegenheit stellten wir fest, dass es sich als
Straßenmusiker gutes Geld verdienen lässt. Er hat an der
Ecke mindestens 100 Dollar gemacht und dafür
höchstens eine Stunde gespielt, denn dann wechselt man
die Örtlichkeit und spielt woanders weiter. Ein schöner Tag.
Den Abschluss bildet mal wieder ein musikalischer Höhepunkt in der Bourbon Street mit der
Ted Turner Blues Band. Wir wollen in den Hustler Blues Club am Anfang der Bourbon
Street, wenn man sie von der Canal Street betritt. In die Läden mit den Mädels an den Stangen
darf ich mal wieder nicht rein!
An der Ecke spielt vor einem Footlocker Laden
eine traditionelle New Orleans Brass Band
Dixielandmusik. Auch diese Musik wird voller
Hingabe gespielt. Wir ziehen aber die Musik aus
dem Hustler vor, denn man hört schon auf der
Straße, dass hier ein exzellenter Gitarrist wahrlich
den Blues zelebriert. Die Band ist natürlich auch
sehr gut, aber die häufigen bis zu 20 Minuten
andauernden Gitarrensoli machen den Mann zum
eindeutigen Star der Band. Wer so etwas mal
erlebt hat, fragt sich, warum bei uns die Konzerte
immer in so großen Hallen sein müssen und die
Künstler so weit von einem entfernt spielen. Hier kommen die Leute rein, stecken ihren
Klinkenstecker in irgendeinen Verstärker und spielen los, dass es eine wahre Freude ist, ihnen
zuzuhören. Am Tag zuvor hat hier Johnny Winter im House of Blues gespielt – da waren wir
aber leider wieder mal zu spät. Hier ist man mittendrin und die Musiker sind absolut erste
Wahl! Man trinkt sein Bier, oder seine Limo und hat nur eines, nämlich Spaß!
15
07.02.2012: Oak Alley Plantage, Shopping und wieder die Bourbon Street
Wir fahren wieder nach dem leckeren Frühstück im Hotel mit dem Auto bei strahlendem
Sonnenschein los. Es geht zu den großen
alten Plantagen. Erstes Ziel ist die Oak
Alley
Plantage.
Ein
sehr
schönes
Herrschaftshaus mit einer traumhaften Baumlandschaft. Es handelt sich um eine Zuckerrohr
Plantage, die früher von über 40 Sklaven zwangsbewirtschaftet wurde. Fürs Autofahren sind
die 22 Grad Außentemperatur schon ein wenig zu warm. Die Führung durchs Haus erfolgt mit
Führern in historischer Kleidung. Leider stehen die Sklavengebäude nicht mehr, dafür werden
wir aber auf der Nachbarplantage fündig. Überhaupt erfährt man mehr über das Leben der
verschiedenen Herrschaftsfamilien in diesem Haus, als über die, die hier als Sklaven den
Reichtum der Bewohner des Herrschaftshauses genährt haben.
Die Eichenallee des Hauses ist traumhaft schön und wurde schon als Kulisse für mehrere
Kinofilme genutzt. Im Haus selber wurde u.a. der Film „Interview mit einem Vampir“
gedreht. Im großen Garten des Hauses gibt es
noch ein paar alte Ford Automobile zu sehen und
einen Nachbau eines Zeltlagers der Südstaaten-
Armee aus dem amerikanischen Bürgerkrieg.
Man kann alles in Ruhe ansehen und auf sich
einwirken lassen, da von einem Touristenstrom
hier nirgendwo die Rede sein kann. Nach einem Blick auf den Mississippi, der hier deutlich
besser als in Memphis aussieht, geht es zum Tanger Outlet vor Baton Rouge.
Nichts los hier und alle Läden nur mit dem Auto erreichbar. Im Outlet besuchen wir den
bisher größten Weinhandel, den wir je gesehen haben. Hier gibt es alles für den sogenannten
kultivierten Trinker. Flaschen in Schränken mit Sicherheitsglas für mehrere tausend Dollar,
aber auch den Lambrusco aus Italien. Alles ist fein nach Ländern sortiert und die Halle ist so
groß wie ein Markt von Real bei uns, nur, dass es hier nicht außer Wein zu kaufen gibt. Wir
kehren nach diesem ebenso beeindruckenden Besuch wieder um und fahren mal wieder
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endlos auf der Interstate 55 durch die Sümpfe in Richtung New Orleans. Auf dem Weg haben
wir noch eine Kiste Budweiser, Wein und Käse beim Wal Mart gekauft und haben jetzt den
Reiseproviant für die weitere Fahrt ins Ungewisse vollständig. Viele amerikanische
Hotelbesucher laufen hier mit einem Budweiserkarton herum und so fallen wir eigentlich gar
nicht auf.
Wir machen noch einen Rundgang, um ein wenig zu Shoppen. Petra interessiert sich für einen
Tablett Computer und da man in New Orleans als Tourist keine Mehrwertsteuer zahlen muss,
gucken wir nach dem ultimativen Schnäppchen.
Schnell stellen wir jedoch fest, dass uns die
Händler für die absoluten Deppen halten und
uns hemmungslos übers Ohr hauen wollen. Als
uns ein Händler zur Untermauerung seines
vermeintlich
guten
Preises
für
einen
Preisvergleich seinen Laptop mit Internetzugang
zur Verfügung stellt und wir innerhalb von
Sekunden einen deutlichen niedrigeren Preis
ergoogelt haben, verliert er sofort das Interesse
an uns und räumt lieber wieder den Laden auf.
Damit
begraben
wir zunächst
unsere
Kaufabsichten und schauen uns die meisten Läden nur noch von außen an.
Am Abend ging es wieder in die Bourbon Street. Alles wieder gut besucht. Der Trubel
erinnerte ein Wenig an das Treiben auf der Cranger Kirmes, bis auf die Musik natürlich, denn
die ist hier eindeutig besser. Wir hörten den wahrscheinlich letzten guten Blues dieser Reise,
aber den hatten wir ja jetzt auch wirklich 6 Tage lang jeden Abend vom wirklich Allerfeinsten
gehört.
08.02.2012: Der Golf von Mexico, Louisiana, Mississippi, Alabama, Florida
Wir verlassen nun New Orleans und nehmen Kurs auf Mobile in Alabama.
Die Zahl der Andenken hat merklich zugenommen und das Gepäck wird entsprechend
schwerer. Die nächsten Ziele versprechen jedoch mehr Ruhe und somit wahrscheinlich auch
weniger Souvenirs. Am Anfang fahren wir wieder über mehr als 150 Kilometer durch
scheinbar unendliche Sumpflandschaften, die nur durch die aufgeständerte Interstate 10
durchbrochen wird. Louisiana – Mississippi – Alabama – Florida. Nach den Sümpfen wählen
wir die Scenic Route an der Küste und verlassen die Interstate 10. Der Weg führt nun ca. 90
Kilometer am Golf von Mexico entlang.
Traumhafte Strände und sehr schön anzusehende
Ferienhäuser gleiten während der Fahrt an uns vorbei, dass
es uns immer wieder
dazu anhält, eine
kurze Rast am Strand
zu machen. Alles hat
hier sehr viel Platz.
Das Wetter ist nun
absolut schön, blauer
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Himmel und zu unserer Rechten der karibisch blitzende Golf von Mexico mit unendlich
langen schönen weißsandigen Traumstränden.
Völlig unerwartet entdeckt Petra auf dem Weg einen Hinweis auf das Hard Rock in Biloxie.
Hatte ich selber bei meiner Routenplanung übersehen und danke Petra
herzlich dafür. Es ist DAS Spielerparadies in dieser Gegend und wird von
den Seminolen einem Indianerstamm aus Florida geführt. Im Inneren ist hier
kein Unterschied zu den Casinos in Vegas erkennbar, auch die „Musik“ der
Spielautomaten klingt mehr als vertraut. Lynard Skynard geben dort ein
Konzert, was aber leider schon ausverkauft ist – ich denke an den Song „Sweet Home
Alabama“ und dass das auch der Aufdruck auf unserem derzeitigen Nummernschild ist. Wir
kaufen kurz die üblichen Andenken, allerdings nur im Hard Rock Cafe und nicht im Hotel
und ich bekomme kein T-Shirt.
Danach fahren wir dann weiter nach Mobile im Bundesstaat Alabama. In Mobile liegt das
Schlachtschiff Alabama als Museumsschiff vor Anker. Die Alabama stammt aus der Zeit des
zweiten Weltkriegs und ist von der Größe her sehr beeindruckend. Wir besuchen auch den
Marine Park samt einem echten B52 Bomber und einem U-Boot Namens Drum. In dem UBoot herrscht eine
beeindruckende Enge und wir sind froh als Taucher im Meer über deutlich mehr
Bewegungsfreiheit zu verfügen. Hier muss fast jeder Zentimeter mit einer weiteren Person im
Wechsel geteilt werden – einer verrichtet seinen Dienst und der andere liegt in der
gemeinsamen Koje. Wir haben ja „keine Zeit“ und mussten uns daher in Mobile etwas
beeilen.
Ohne neues T-Shirt geht es jetzt in Richtung Pensacola. Hier haben wir den Tausch unseres
Leihwagens geplant. Da wir Oneway ausleihen, sind die Leihgebühren von Memphis nach
Miami deutlich höher als normal. Die Leihwagenfirma machte uns daher den Vorschlag
unterwegs den Wagen einfach zu tauschen, um ein wenig Geld zu sparen. Wir hatten kurz vor
der Abfahrt von New Orleans über das Internet ein
Zimmer im Days Inn Motel in Downtown Pensacola
vorgebucht. Petra ist immer beruhigter, wenn sie
weiß, dass ein Zimmer vorbestellt ist und man spart
sich auch die Zeit des Suchens vor Ort. Die
Zimmerbuchung auf der Reise über das Internet
funktioniert übrigens stets tadellos, da fast alle
Unterkünfte über einen WLAN Zugang verfügen.
Man ist also nie wirklich aus der Welt und kann so
prima mit der Heimat kommunizieren.
Als wir das Motel am frühen Nachmittag erreichen, ist es natürlich nicht überbucht und es
sind ausreichend Zimmer frei. Das Days Inn ist ein typisches amerikanisches Motel in
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zentraler Lage von Pensacola. Pensacola ist laut Reiseführer die älteste Ansiedlung der USA!
Das Zimmer 162 im Erdgeschoss wird uns zugewiesen und wir packen unser gesamtes
Gepäck ins Zimmer. Im Zimmer versuchte sofort ein relativ großes Fluginsekt in Petras
Koffer eine günstige Mitfahrgelegenheit zu ergattern, aber Petra wehrte das Unterfangen
erfolgreich ab.
Danach ging es zum kleinen Flughafen von Pensacola. Die Stadt ist zwar nicht groß, aber
einen Flughafen hat sie wie fast jede Stadt der USA. Hier sind die üblichen Leihwagenfirmen.
Zuerst geben wir unseren schönen Jeep bei National zurück
und gehen dann zum Dollar Schalter. Hier sagt man uns,
dass zur Zeit leider nichts in der Art des Jeeps vorhanden
wäre. Wir könnten zwar ein Fahrzeug der vorbestellten
Kategorie bekommen, aber die sahen alle aus wie
Familienkutschen vom Typ Zafira und hatten irgendwie
außer dem Nummernschild gar nichts Amerikanisches an
sich. Alternativ wurde uns ein preiswertes Upgrade
angeboten, ein schwarzer GMC Acadia mit 3,6Liter V6
Motor und 279 PS. Der Wagen mit einer Länge von 5,18m hatte natürlich kein
Rückfahrwarnsystem, dafür aber 3 Sitzreihen und trotzdem noch einen großen Kofferraum.
Wir legten die letzte Sitzreihe einfach um und hätten jetzt auf dieser Länge bequem schlafen
können – unglaublich dieses Fassungsvermögen. Als wir den Motor anließen hörte man
sofort, dass dieses Fahrzeug sicher sehr durstig sein muss. Mit diesem monströsen GMC
fahren wir also nun bis zum Ende unseres Urlaubs. Nach unserer Rückkehr im Motel gehen
nach einer kurzen Pause in die Altstadt.
Es sieht hier wirklich alles sehr gepflegt und nett aus. Kirchen gibt es scheinbar wieder im
Überfluss und für jede Glaubensrichtung. Auf unserem 20 minütigen Weg zur Altstadt sind es
bestimmt 12 Stück. Wir laufen zuerst durch bis zum Hafen, um uns ein grobes Bild vom Ort
zu machen. Die Häuser in der Altstadt sind entsprechend der amerikanischen Einstufung alle
historisch und sehen sehr nett aus. Es erinnert
teilweise an die Häuser in der Altstadt von
Sacramento, die wir im letzten Jahr besuchten. Im
Hafen liegt ein sehr großes Schiff mit einem
undefinierbaren Aufbau an Deck. Man erklärt uns,
dass es sich bei diesem Schiff um ein Schiff handelt,
dass Pipelines für den Erdöltransport auf dem
Meeresgrund verlegt. Der Golf von Mexico ist ja
bekanntlich vor der Küste von Texas voll von
Bohrplattformen.
Der Abend ist recht kühl und so kehren wir bald um und suchen zuerst mal wieder einen
Subway auf, um uns ein Schnittchen für den Abend zu gönnen. Danach geht es ab in die
nächste Bar. Dort erhalten wir von dem netten Barkeeper wichtige Informationen über die
nähere Umgebung und die angeblich schönsten Strände der USA. Die Bar ist ansonsten
ziemlich leer, nur ca. 10 Leute tummeln sich an dem etwa 20 m langen Tresen und den
Tischen. Der heiße Tipp war Destin und so wollen wir uns morgen nach dem Frühstück nach
dorthin aufmachen.
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09.02.2012: Pensacola, Traumstrand in Destin und Daytona Beach
Das Frühstück nehmen wir im Motel ein. Zum Toast gibt es
hier auch zum ersten Mal Schmierkäse, welch eine Freude
über diese Abwechslung. Nach einigen Tassen Kaffee gehen
wir dann ans Beladen unseres kleinen Transporters. Wir
müssen schon gucken dass hier nichts verschwindet bei dem
riesigen Volumen. Dann geht es endlich wieder los und wir
fahren in die Altstadt. Nach einem kleinen Rundgang durch
und einigen Fotos von Pensacola geht es über die
gebührenpflichtige Brücke der Pensacola Bay auf die
Küstenstraße 98. Die Sonne ist warm und es sieht nach einem schönen Tag aus. Ab jetzt geht
es ins Ungewisse. Wir haben nur noch grobe Ziele für die nächsten Wochen und wissen nur,
dass wir am 18.02.12 zum Tauchen auf den Keys und zum Rückflug am 24.02.2012 in Miami
sein müssen. Der Landstrich über den wir jetzt fahren ist teilweise nur 50 Meter breit und
bietet zur rechten Seite einen traumhaften Blick auf den türkisfarbenen Golf von Mexico. Hier
stehen endlos viele schöne Strandhäuser an einem sauberen weißsandigen Strand. Alles sieht
zur Zeit etwas unbewohnt aus, naja es ist halt Februar und 22 -24 Grad sind halt nicht
jedermanns Sache. In den Südstaaten werden im Sommer immer lockere 40 Grad erreicht.
Hotels gibt es im Bereich von Pensacola Beach keine, aber dafür ganz viel Punkte an denen
wir kurz anhalten mal eine Banane in der Sonne essen, zum Meer laufen und uns des Lebens
freuen. Es ist unglaublich schön hier.
Wir fahren aber weiter in Richtung Destin. Laut unserem Barkeeper von gestern soll dort ja
DER Strand sein! Die ca. 70 Kilometer auf der 98 sind einfach phantastisch. Man fährt
permanent mit Blickkontakt zum Traumstrand und dem Meer. Der weitaus größte Teil ist hier
unbebaut, aber es gibt immer wieder Haltepunkte
mit Parkplätzen und Bänken um die Landschaft zu
genießen. Wir erreichen Destin und müssen sagen
der Barkeeper hat nicht übertrieben. Das was wir
zuvor gesehen hatten war also doch noch zu
toppen. Die Aussicht vom Strand weg wurde aber
leider durch eine riesige Hotelkulisse zerstört, also
gibt es hier von uns einen Punktabzug. Strände mit
einem Sand, der puderzuckergleich und absolut
sauber war, hatten wir so noch nie gesehen.
Wir besorgten uns bei Subway einen Salat und einen
Sub und machten es uns am Strand mit unseren
Decken gemütlich. Die Decken hatten wir aus dem
Flugzeug und hier am Strand leisteten sie uns gute
Dienste. Karibikfeeling pur, mit den nackten Füßen
im Sand und der warmen Sonne auf dem Bauch. Im
Randbereich von Destin stehen wunderschöne
Strandhäuser und viele davon zum Verkauf. Nach
dem Essen stellen wir uns den Wecker und machen
einen Mittagsschlaf in der warmen Wintersonne. Was
für ein Leben! Als wir wach werden, verfüttern wir die letzten Krümmel unseres Mittagessens
an die uns umrundenden Vögel. Sofort gibt eine noch größere Zusammenballung, aber dann
sind die Krümmel alle und wir kehren zum Auto zurück. Das Hard Rock Cafe in Destin hatten
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wir leider am Strand verschlafen. Über die Mid Bay Bridge Road verlassen wir die
traumschöne Landzunge am Golf und kehren auf die Interstate 10 zurück.
Die Straße führt uns nun weiter nach Osten. Die Gegend hier wird immer wieder von
Sumpflandschaften durchzogen und erinnert teilweise an Louisiana. Viel Wasser, Marschland
und Morast. Ob hier auch Gators wohnen? Wir testen es besser nicht. Ursprünglich wollten
wir am heutigen Tag nur bis zur Hauptstadt von Florida, Tallahassee, fahren, aber die
Wetteraussichten für diese Region waren sehr schlecht, was wir auch während der Fahrt
deutlich merkten.
Mein ursprünglicher Plan, im See von Ichetucknee einige Tauchgänge zu machen, wurde
deshalb gestrichen. Der Ichetucknee See ist für sein glasklares Wasser und seine unglaublich
große Fernsicht bekannt, aber vielleicht kommen wir ja noch mal bei einer anderen Reise hier
vorbei.
Das was jetzt kam, war vollkommen ungeplant und wir entschlossen uns spontan, ab jetzt
Stützpunkte für mehrere Tage zu suchen, um dann von dort aus unsere Ausflüge ins Umfeld
zu unternehmen. Das ewige Koffer rein und raus und immer wieder die Zimmer neu
einrichten sollte damit entfallen. Unsere Wahl für das nächste Ziel fiel daher auf Daytona
Beach, bekannt durch die legendäre Rennstrecke und den weltbekannten Bikertreff. Die
Strecke war nicht besonders kurz und es gab unterwegs auch einiges an Regen. Über
Jacksonville und St. Augustin, nach Daytona Beach. St. Augustin ist angeblich die älteste
Stadt der USA. Pensacola ist zwar als Siedlung deutlich älter, wurde aber zeitweilig wieder
aufgegeben und somit ist heute St. Augustin die älteste Stadt der USA.
Daytona Beach erreichen wir um ca. 22:00 Uhr und cruisen auf der Suche nach einem Hotel
erst einmal die Atlantic Avenue rauf und runter. Wir nehmen uns schließlich ein Zimmer im
Rodway Inn. Das Motel liegt direkt am Sandstrand von Daytona Beach, ist sauber und super
ausgestattet. Küche, Kühlschrank, Mikrowelle,
WLAN-Zugang und ein Panoramafenster auf
den Atlantik. Über den Poolbereich hat man
direkten Zugang zum Strand und dem Meer. Ich hole den Reiseführer aus dem Auto, damit
wir das Programm für die nächsten Tage abstimmen. Für diesen Teil der Fahrt hatten wir
nichts geplant, aber wir kamen schnell überein, dass wir uns Orlando und natürlich das
Kennedy Space Center mit seinen Raumschiffen und Raketen ansehen wollten. Wir hören das
Meeresrauschen noch im Zimmer und gehen, nachdem wir uns kurz in unserer neuen Bleibe
eingerichtet hatten, noch auf ein Bier von Mr. Miller zum Strand. Schade, schon nach
wenigen Schritten war der Wein alle und wir gingen zurück. Gute Nacht.
21
10.02.2012: Der Atlantik in Daytona Beach und Orlando
Wir werden von den Geräuschen des Meeres und der
Seevögel geweckt. Was für ein toller Anblick durch unser
Fenster. Das Wetter ist zwar nicht ganz so klar. Aber man
kann schon erkennen, dass ich die Sonne schnell durch die
Wolken kämpfen wird. Wir gehen zum Frühstück ins
Office des Motels. Hier gibt es zum Kaffee mal wieder
mehr Süßes. Schlechte Nachrichten, denn wir müssen
unser Zimmer räumen. Der Nachtportier hatte nicht
gewusst, dass das Panoramazimmer mit dem tollem
Meerblick aus schon vorgebucht war. Nach kurzer Diskussion ziehen wir in ein anderes
Zimmer. Auch schön, aber nur noch Meerblick vom Küchenfenster aus. Wir machen einen
ausgedehnten Strandspaziergang von ca. 1,5 Stunden, beobachten die verschiedenen
Vogelarten am Strand und genießen. Es ist schön barfuß durch den Sand zu laufen, aber im
Wasser nicht so sehr, da es dort doch etwas kühler ist. Der Pazifik ist toll, aber im Vergleich
mit den Stränden des Golfs erinnert das hier eher an Holland. Nix Karibik. Petra füttert die
Möven und zum Dank klauen die Möven Petra das Futter aus der Hand. Eine sehr schnelle
Fütterung.
Unser großes Tagesziel lautet Orlando. Wir fahren an der riesig großen Nascar Rennstrecke in
Daytona Beach vorbei – die riesige und schier endlose Tribünenanlage ist schon
beeindruckend. Nach dem Tanken geht es nach
Orlando, der Welthauptstadt der Vergnügungsparks.
Wir erreichen die Stadt über die Interstate 4 nach
knapp einer Stunde Fahrzeit. Die Interstates sind alle
in einem top Zustand und das Autofahren ist hier
wie immer sehr stressfrei. Die Skyline von Orlando
ist schon von weitem beindruckend. Wir besuchen
als erstes das Hard Rock Cafe im Universal City
Walk,
dem
der
gleichnamige
Universal
Vergnügungspark angeschlossen ist. Der Park ist
wie immer sehr weitläufig und man wird
musikmäßig hervorragend beschallt. Vom Park aus kann man auch ein kostenloses ShuttleBoot zum sehr sehenswerten Hard Rock Hotel von Orlando nehmen - nehmen wir aber nicht.
Das Wetter ist vorzüglich und die Tagestemperatur hat mittlerweile die 28 Grad Marke
erreicht. Sehr schön warm. Da das HRC neben dem Eingang des Universal Vergnügungsparks
liegt, müssen wir auch dort auf dem Parkplatz 15 Dollar bezahlen.
Wir konzentrieren uns auf den Einkauf in Shop
des Hard Rock Cafes, der hier ein paar
Nummern größer als normal ausfällt –
wahrscheinlich wegen des immens hohen
Besucheraufkommens. Ich bekomme ein TShirt Nr. 3 vom HRC, ein Wunder. Den
obligatorischen Öffner und den Gitarren Pin
kaufen wir natürlich auch.
In Orlando gibt es unzählige Vergnügungsparks, die häufig reine Themenparks sind. Die
Anlagen sind alle sehr weit über das Gebiet von
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Orlando verstreut. Freunde dieser Art von Unterhaltung können hier sicher 2 bis 3 Wochen
verbringen. Wir sehen im Vorbeifahren den Disneypark mit dem Symbolschloss von Disney,
den Harry Potter Park, reine Achterbahnparks, usw..
Nach einem kurzen Aufenthalt bei Mac D.. nehmen wir Kurs auf ein Premium Outlet, denn es
gibt hier gleich zwei Outlets dieser Kette. Wir bleiben dann hier bis zum Einbruch der
Dunkelheit, dem Shoppingwahn verfallen. Meiner Einladung, mal richtig einzukaufen und die
Kreditkarte glühen zu lassen kommt Petra aus mir unverständlichen Gründen nicht nach und
es bleibt bei einem Paar Schuhe - immerhin stehen wir unmittelbar vor unserem Hochzeitstag.
Auf dem Rückweg gibt es heftigste Regenfälle und wir befürchten schon nichts Gutes für den
nächsten Tag. Auf einem Parkplatz wechseln wir uns kurz beim Fahren ab und dann geht es
zurück nach Daytona Beach, allerdings nicht besonders schnell. Wir kommen spät am Abend
nach Daytona zurück und kaufen noch kurz in einem Supermarkt am International Speedway
Boulevard ein paar Kleinigkeiten ein. Es geht noch kurz auf einen Drink an den Strand, bevor
die Nachtruhe einläuten um uns auf unseren großen Tag vorzubereiten.
11.02.2012: Hochzeitstag am Strand von Daytona und Kennedy Space Center
Unser Hochzeitstag und ein wolkenloser blauer Himmel – was für ein Start in den Tag! Wir
hatten Käse und etwas Wurst eingekauft, um dem süßen Frühstück des Motels zu entgehen
und stärken uns zunächst. Danach geht es erst einmal
an den Strand. Es ist Wochenende und dementsprechend voll sind die Unterkünfte und der Strand. Jetzt
wird hier auch mit Autos rumgefahren, aber wir
verzichten darauf. Der Strand soll auch Brutstätte für
Schildkröten sein, aber wie geht das mit den Autos? Es
ist zwar äußerst breit, aber die großen Autos fahren
beim Einparken bis über die absteckten Ränder und
woher soll die Schildkröte bei der Eiablage wissen wo
hier der geschützte Bereich ist?
Der Autoverkehr am Strand ist aber grundsätzlich gut geregelt. Fußgänger haben
grundsätzlich immer Vorfahrt und die Auto dürfen selbstverständlich auch nicht hupen. Bei
der Einstellung der Amerikaner zum Autofahren funktioniert das hier auch wirklich sehr gut,
denn wir haben bisher noch nie ein Land besucht, das so umsichtig mit Fußgängern umgeht.
Unser Strandspaziergang führt uns heute nach links, in Richtung des Peers. Wir sehen eine
Truppe Anwärtern für eine Eliteeinheit, die am
Strand gedrillt wird. Mit Sandsäcken bepackt,
werden Liegestütze und andere Spielerein
durchgeführt. Das Ganze wird auch im Wasser
fortgesetzt. Erst Liegestütze im Wasser, teilweise
mit dem Kopf unter Wasser, dann hochspringen,
danach im Sand wälzen und dann wieder von vorn.
Wir machen die Übungen nicht mit und laufen
weiter am Strand lang.
23
Unterwegs schenke ich Petra eine Hochzeitsfeder, die ein Vogel dort für sie deponiert hatte
und stoßen dann vor dem Peer von Daytona Beach bei
strahlendem Sonnenschein mit einem kleinen Creme-Likör auf
unseren Hochzeitstag an. Mit der Feder im Haar mache ich ein
Foto von uns mit dem Peer im Hintergrund und meine hübsche
Braut strahlt über das ganze Gesicht. Das Peer wird gerade
renoviert und kann daher nicht betreten werden und so machen
wir uns nach dem Foto-Shooting auf den Rückweg zum Motel.
Diese Spaziermärsche dauern immer gut 1,5 bis 2 Stunden.
Am frühen Nachmittag fahren wir zum Kennedy Space Center und sind stark beeindruckt. An
der Zufahrtsstraße sind Warnschilder vor Giftschlangen und Gators aufgestellt, daher macht
hier wohl auch keiner einen Stopp. Wir können
eine Vielzahl von Raketen bestaunen, sehen
verschiedenste Anzüge und Fahrzeuge der
Astronauten und können an einem
Automaten sogar Fotos von uns im
Raumanzug anfertigen, die wir auch sofort per EMail verschicken können. Es geht dann noch in
einen Shuttle-Simulator und ein 3D Kino. Alles
sehr schön, aber wir sind etwas zu spät und
können die Fahrt zur Abschussrampe nicht mehr
machen. Auch ein Original Spaceshuttle ist hier
ausgestellt. Wir kommen aber auch hier zu spät,
um es von innen besuchen zu können.
Auf dem Rückweg decken wir uns noch kurz mit Proviant beim Wal Mart ein und erreichen
gegen 20:00 Uhr wieder Daytona Beach. Nach kurzer Pause gehen wir ins Kaptain Steamer
auf der anderen Straßenseite. Hier spielt gerade eine LiveBand zwar ausschließlich Cover Versionen, aber wie immer
absolut professionell. Toller Sound, gute Atmosphäre und
nette Leute. Als die Nachricht vom Tod von Whitney
Housten rumgeht, interpretiert die Sängerin spontan solo
und sehr berührend den Song „I will always love you“ –
Whitney Houston war zu diesem Zeitpunkt gerade mal 10
Minuten tot. Danach geht es dann locker weiter und
nachdem der Saxophonist sein Solo in Rückenlage auf dem
Boden liegend absolviert hat, gehen wir um 23:00 Uhr zurück über den Atlantic Avenue in
unsere Honeymoon Sweet und lassen dort den Abend vergnügt ausklingen.
24
12.02.2011: Von Daytona Beach über das HRC in Tampa nach Clearwater Beach
Was für eine Nacht (!) und jetzt empfängt uns plötzlich eine eisige Kälte. Es ist zwar kein
Frost, aber mit 3 Grad um 8:00 Uhr recht kühl. So etwas hatten wir bisher noch nie auf dieser
Fahrt erlebt. Ein stärkendes Frühstück mit dem leckeren Kaffee aus dem Office bringt uns in
den Tag. Der Wagen wird beladen, aber wir werden ihn wohl nie voll bekommen, denn dann
hätten wir ein Gepäckproblem beim Rückflug –so fliegt alles etwas verloren auf der
Ladefläche herum. Ich mache noch schnell ein paar Fotos vom Strand und verschicke sie
wieder sofort über What’s App und Facebook, denn diesen guten WLAN Zugang muss man
einfach ausnutzen.
Wir machen noch unseren gewohnten morgendlichen
Strandspaziergang, diesmal mit Schuhen, füttern
ausgiebig die Möven und die anderen Vögel am Strand
und verlassen dann gegen Mittag Daytona Beach mit
dem Ziel Tampa. Ich bin mir jetzt schon sicher, dass wir
diese Spaziergänge sehr vermissen werden und die
Vögel natürlich Petra.
Wir halten noch kurz im Zentrum von Daytona Beach und bewundern auch hier die
Aufgeräumtheit und Sauberkeit der Innenstadt. In einem Wallgreens ergattern wir noch ein
aktuelles 2012 Daytona Racing T-Shirt für unseren Linus und dann geht es über die Interstate
4 weiter.
Nach zwei Stunden erreichen wir in Tampa das Hard Rock Hotel & Casino. Es handelt sich
hier tatsächlich um ein Spielcasino im Stil von Las Vegas. Das Klingeln ist äußerst laut und
wir fühlen uns hier sofort in einer ganz anderen Welt. War es draußen schwer einen Parkplatz
zu bekommen, so ist es hier schwer zwischen den ganzen Rollatoren und Rollstühlen
durchzukommen. Vom Dach des Parkhauses erkennen wir aber auch schnell den Grund für
den Andrang, denn auf der anderen Straßenseite ist ein großes Volksfest. Wir machen wieder
Fotos und verbreiten sie sofort via WLAN während wir gleichzeitig die Andenken, allerdings
nur im HRC und nicht im HRH, kaufen. Ich bekomme kein T-Shirt, aber Petra wieder ihren
Flaschenöffner.
Eigentlich hatten wir vor in Tampa ein Zimmer zu nehmen, aber der Ort ist zu groß und zu
voll und so suchen wir kurz nach einem Ersatz.
Ich schlage Clearwater Beach vor und Petra
willigt sofort ein. Wir verlassen Tampa alsdann
mit dem Ziel Clearwater Beach. Nach einer
halbstündigen Fahrt erreichen wir den Küstenort
am Golf von Mexico. Der Ort macht einen sehr
schönen Eindruck und man sieht sofort den
schönen Strand und das Meer. An der
Strandpromenade machen wir uns auf die Suche
nach einer Unterkunft.
Im Travelodge werden wir sofort fündig und bekommen ein Zimmer mit Blick auf das Meer
und den traumhaften Strand, der nur 20 Meter von unserem Fenster entfernt ist.
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Das Zimmer ist riesig mit Küche,
2 großen Betten und einem
Panoramafenster mit vorgebautem
Balkon, das einen Ausblick bot,
der einem den Atem verschlug.
Ein Traumstrand mit Palmen und
diesem karibisch leuchtenden
Meer. Clearwater Beach ist ein
sehr sauberer und aufgeräumter
Badeort mit einem feinsandigen
Sandstrand. Dort stehen die
typischen Häuschen der Lifeguard
in regelmäßigem Abstand am Strand, bei denen man vermuten möchte, dass im Notfall sofort
eine Pamela im roten Badeanzug, bzw. bei den Damen ein Retter von Typ Rainer Calmund,
zur Rettung eilt. Ein wunderschönes Bild, wie in einer Filmkulisse, nur wir sind mittendrin
und alles ist echt – bis auf die Pam, die war nicht da.
Jeder 2. Laden hat hier Strandkleidung, Bier und Surfbretter, der Rest Pizza, Sea Food, usw..
Wir machen einen Strandspaziergang, genießen die Sonne und freuen uns des Lebens. Petra
füttert mal wieder die Möven. Als Dank werde ich sofort von denen angeschissen. Wir laufen
zum Pier 39 und beobachten den Sonnenuntergang. Wir fotografieren ein Pärchen und werden
zum Dank natürlich auch vor der untergehenden Sonne
fotografiert. So ist das hier nun mal. Das Pier selber ist
nicht sonderlich aufregend. Im Hotel sagte uns ein Gast,
dass hier die Action wäre, aber das bezog sich wohl eher
auf das schöne Panorama beim Sonnenuntergang. Auf
dem Pier befindet sich nur ein Andenkenladen neben
dessen Eingang ein Typ mit einer akustischen Gitarre in
einer windgeschützten Ecke Evergreens zum Besten
gibt. Nach dem Sonnenuntergang leert sich auch das Pier
ziemlich schnell.
Wir kehren zurück zu unserem Zimmer. Um 21:30 Uhr machen wir uns auf den Weg zum
Abendessen und landen in einer Pizzeria um die Ecke. Wir bestellen eine 14“ Pizza mit Käse
und Pepperoni (Salami). Alle gucken etwas komisch, aber es ist hier wohl nicht üblich die
Pizza sofort aus dem Ofen in heißem Zustand zu essen. Der Amerikaner ist eine Pizza eher
kalt. Zum anderen ist eine 14“ Pizza eher was für die ganze Familie und wir waren ja nur zu
zweit. Das Ding ist also sehr groß und recht fettig. Morgen suchen wir uns was anderes, denn
nach dem Essen ist uns ein Wenig übel. Jetzt wollen wir noch was trinken gehen, stellen aber
schnell fest, dass in Clearwater Beach ALLE Lokale um 22:00 Uhr schließen - wir gehen also
leer aus und machen uns auf den Rückweg. Das ist hier ein ordentlicher Ort! Immerhin haben
die Kneipen hier Freitags und Samstags extra lange bis 23:00 Uhr auf und erst dann werden
die Bürgersteige hochgeklappt. Wir werden morgen eben früher losgehen und haben dann
sicher mehr Glück.
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13.02.2012: Am Strand von Clearwater Beach und Besuch des Umfelds
Nach einer sehr angenehmen Nacht machen wir morgens erwartungsvoll den Vorhang unseres
Panoramafensters auf. Ja, es ist alles noch da und noch viel schöner. Der Himmel blau und
das Meer zeigt die wunderschöne Färbung der Karibik. Wir frühstücken im Motel, dass
natürlich Kaffee, Donuts und Toast anbietet und starten danach zu einer ausgiebigen
Strandtour. Erst mal mit wetterfester
Kleidung, da die Temperaturen nach dem
teilweise schlechten Wetter hier auf 9 Grad
gefallen sind. Wir suchen uns eine
windgeschützte Düne vor unserem Zimmer, bereiten unsere roten Decken aus dem Flugzeug
im Sand aus und schlafen erst mal in der warmen Sonne ein. Als wir nach zwei Stunden wach
werden, ist uns richtig warm und wir tauschen die wetterfeste Kleidung gegen T-Shirt und
Short.
Jetzt geht es ein wenig am Strand entlang. Da das Meer gestern ein wenig unruhig gewesen
war, liegen heute allerlei Dinge am Strand, die von den Wellen angespült wurden. Es sind
auch viele sehr große Muscheln dabei, deren Innenleben bereits von den Vögeln dankbar
aufgenommen worden ist. Es liegen also nur noch die großen Schalen herum. Nach
intensivem und ausgiebigem Vergleich entscheidet sich Petra schließlich doch noch für eine
Muschel, die sie gerne mit nach Hause nehmen möchte. Im Zimmer wird das Muschelgehäuse
dann gereinigt und für den weiteren Transport gut verpackt. Eine wirklich schöne Muschel
und wir hoffen doch sehr, dass sie den
Transport übersteht. Jetzt haben wir aber
erst einmal Hunger. Es geht den Strand
entlang zum Mittagessen. Auf dem Weg
sehen wir wieder die auf Holzstützen
stehenden schön bemalten Wachhäuschen
27
der Beach Patrol in der Sonne strahlen und neben ihnen stehen in einer Reihe
Strandmuscheln, jeweils in der Farbe des Beobachtungspostens. Das Häuschen ist in Blau
gehalten und die angeschlossenen Strandmuscheln sind blau weiß gestreift. Ein Bild fürs
Gemüt, das ich auch sofort wieder über das Internet weiterleite, wenn auch ohne Pam. Wir
decken uns bei Subway ein und wollen am Strand essen. Eine Möve versucht sofort in Petras
Salat zu landen, als diese gerade den Deckel ihrer Salatbox anhebt. Die lieben Vögel sind
wohl von den ständig fütternden Touristen etwas zu forsch geworden. Daher verlassen wir
fluchtartig den Strandbereich.
An unserem Pool versuchen wir es erneut und finden hier auch die nötige Ruhe. Zwei
bequeme Liegestühle in der Sonne, aber diesmal nur den Ausblick auf den Pool. Der Pool ist
natürlich beheizt, aber wir legen keinen Wert auf ein Bad in gechlortem Wasser. Nach dem
Mittagsschläfchen starten wir zur Inselerkundung mit dem Auto. Wir wollen nach Treasure
Island und fahren an wunderschönen und sehr luxuriösen Ferienhäuser den Strand entlang.
Als plötzlich unser Copilot auf dem Telefon aussteigt, drehen wir um und machen uns beim
Sonnenuntergang auf den Heimweg. Wir merken zwischenzeitlich beide, dass wir von
unserem Strandaufenthalt mehr als genug Sonne abbekommen haben. Im Wallgreens werden
wir sofort auf unsere Verbrennungen 2. Grades angesprochen und mit den entsprechenden
Pflegemitteln versorgt. Am Strand hatten wir ja den Sonnenschutz mit dem Lichtschutzfaktor
0 dabei gehabt. Nach dem Einschmieren gehen wir noch zum Abendessen und dann in die
kleine Kneipe neben dem Hotel. Unsere Köpfe glühen und wir fühlen uns ein wenig wie die
letzten Indianer in dieser Region. Nach einem Schlummertrunk läuten wir dann die Nachtruhe
ein, denn in Clearwater Beach geht man ja bekanntlich zeitig zu Bett.
14.02.2012: Clearwater, Clearwater Beach und wieder viel Sonne
Valentines Day, der Tag auf den sich die amerikanische Nation seit Wochen fieberhaft
vorbereitet. Hierzu wird man im TV pausenlos mit Nachrichten über den V-Day bombadiert
und für jeden Unbeteiligten unübersehbar haben wirklich alle Geschäfte auf riesigen
Sonderverkaufsflächen alles an Kitsch zusammengetragen, das nun unter dem Motto
Valentines Day dargeboten wird. Der Kitsch der hier angeboten wird, ist wirklich kaum zu
überbieten, aber den Indianern wurde das Land hier ja teilweise auch mit Glasperlen
abgekauft und daher scheint es hier so eine Art Tradition mit dem Handel dieser Art von
Waren zu sein. Bei einem Teil der hier ansässigen weiblichen Bevölkerung scheint der ganze
Kram ja gut anzukommen!? Petra blieb aber standhaft und lehnte jedes Präsent aus dieser
Kategorie ab.
Heute ist Strand mit Verkleidung angesagt. Lange
Ärmel, Sonderschutz für den Nacken und lange
Hosenbeine sind unumgänglich, aber nackte Füße
sind möglich. Wir machen einen 2 stündigen Walk
in Richtung Norden und sehen auf unserem Weg
plötzlich eine größere Gruppe von Delfinen, die
vielleicht 4-5 Meter entfernt ist. Wir schauen ihnen
eine Weile sehr interessiert zu - ein sehr schöner
Anblick.
28
Auf dem Rückweg gehen wir dann bei Surf und
Style auf Andenkenjagd. Hier gibt es, was uns schon
in New Orleans aufgefallen ist, alles was man aus
Alligatoren herstellen kann. Es werden ganze Köpfe,
Zähne, Füße, usw. angeboten. Der Höhepunkt sind
jedoch lebende Einsiedlerkrebse mit handbemalten
Muschelhäusern. Der Respekt vor den Lebewesen
hört hier wohl beim Hund auf, denn für Hunde gibt
es hier alles im Überfluss, alles bis hin zum
Hundekinderwagen mit Strampelanzug. Im Laden
befindet sich aber auch noch was Interessantes, eine
Indoor Surfanlage. Dort kann man die zum Kauf angebotenen Surfbretter sofort testen, oder
gegen Geld einfach mal zum Spaß auf der Welle surfen. Sieht sehr einfach aus, ist es aber
wohl doch nicht. Nachdem der übliche Kram besorgt wurde, kehren wir beim großen M ein,
danach folgt eine ausgedehnte Mittagsruhe. Unser Aufenthalt in Clearwater Beach ist mehr
von Ruhe und Erholung geprägt, Hektik kommt eher selten auf. Eigentlich entspricht das hier
nicht unserer Art Urlaub zu machen, denn unser Motto lautete eher „Ausruhen kann ich auch
noch später in der Kiste!“.
Wir starten am Nachmittag in Richtung Post Office von Clearwater. Der Ort befindet sich um
16:00 Uhr kurz vor der Generalschließung, denn schließlich ist ja Valentines Day. Wir
bekommen aber in dem sehr schönen Postgebäude noch unsere Briefmarken. Der
Schalterbeamte spricht ein wenig deutsch und verwickelt Petra noch in ein kurzes Gespräch,
die grundsätzlich ja für jede Unterhaltung sehr empfänglich ist. Gegenüber der Post befindet
sich das Capitol Theatre in dem neben Filmvorführungen
auch Konzerte stattfinden, so tritt hier im Mai z.B. der
legendäre Glen Campbell auf. Wir verlassen Clearwater
fahren wir durch das Villenviertel unserer Insel – sehr
schön dort, aber viele Häuser stehen auch zum Verkauf.
Am Abend schauen wir uns den Sonnenuntergang am
Strand an und bevor die Sonne versunken ist, will Petra
schon wieder weg. Ihr ist bei 20 Grad zu kalt. Wir hatten es
uns dort mit unserer Decke und einigen leckeren Getränken
gemütlich gemacht, aber was nicht geht, geht eben nicht. Über die Schulter sehe ich beim
Verlassen des Strands aber doch noch den Sonnenuntergang, verrate Petra aber nichts davon.
Zum Abendessen sind wir beim Crabby’s am Strand und lassen unseren Valentines Day ruhig
ausklingen. Wir essen aber wieder was ganz normales wie z.B. Fischfilet. Von den großen
Krebsen lassen wir die Finger, da wir auch nicht wissen, wie man die fachgerecht zerlegt und
dann nicht alles in der Gegend verteilt wird. Auch im Crabby werde ich auf meine gesunde
rote Gesichtsfarbe hin angesprochen, ich hoffe doch sehr, dass sich das wieder legt. Morgen
wollen wir wieder weiter, denn jetzt sollte mal langsam wieder was passieren, obwohl es
ehrlich gesagt auch mal ganz schön ist, nichts zu tun. Vor dem Schlafengehen lasse ich mir
noch eine große Portion von dem Aftersun über den Kopf laufen, in der Hoffnung, dass es
hilft.
29
15.02.2012: Von Clearwater Beach über die Alligator Alley nach Key Largo
Zu letzten Mal in diesem Urlaub öffnen wir den Vorhang zu unserem Panoramafenster und
genießen den Anblick auf diesen Traumstrand. Ist das schön hier! Wir haben jetzt auch Wurst
und Käse eingekauft und können so ein
relativ normales Frühstück zubereiten. Bei
ständigem Blickkontakt durch unser Fenster
auf das Meer packen wir dann langsam
unsere Koffer und starten nach dem
Frühstück in Richtung Naples mit dem Ziel
Everglades. An Fort Meyers vorbei erreichen
wir Naples am frühen Mittag. Das Bild was
sich uns dort bietet, lässt uns erschauern. Die
Strände bevölkert wie in Rimini zu den
besten Zeiten. Mehrreihige Sonnenschirmbatterien, aber dazwischen Rampen für
Rollatoren und Rollstühle. Hier reiht sich
eine Klink an die Nächste an und wenn man in die Fahrzeuge neben sich schaut erkennt man
blad, dass das Durchschnittsalter hier bei ca. 90 liegen muss. Schön wenn man es sich
erlauben kann, hier in diesem warmen Klima seinen Lebensabend zu verbringen zu können,
wir fühlen uns jedoch noch etliche Jahre davon entfernt. Die einzig freien und halbwegs
bezahlbaren Hotels liegen 15 Kilometer vom Strand weg und so beschließen wir direkt nach
Key Largo durchzufahren und die Everglades von dort aus zu besuchen.
Mit unserer USA Telefonkarte führen wir ein Inlandsgespräch zur Tauchbasis und fragen an,
ob wir unser Zimmer dort schon 2 Tage vorher beziehen können. Es geht klar und wir fahren
die jetzt noch bevorstehenden 240 Kilometer über die Alligator Alley nach Key Largo. Die
Interstate 75, auch Alligator Alley genannt, ist sehr enttäuschend. 140 Kilometer
schnurgerade Strecke, links und rechts ein Zaun um angeblich die Alligatoren fernzuhalten,
aber die bleiben sicher in großem Abstand von der Interstate wegen des Autolärms. Wir
kommen an Miami vorbei und der Verkehr verdichtet sich. Wir fahren jetzt Richtung Keys
auf dem Overseas Highway No. 1 und erreichen am späten Nachmittag Key Largo. Es gibt
hier nur die eine Straße, die mal 2 und mal 4-spuirg über die Keys verläuft, je nach Breite der
Insel eben. Von der Straße aus hat man auf Key Largo nicht unbedingt einen schönen Blick
auf das Meer. Alles sieht ein wenig gezaubert aus.
Unser Motel, das Bayside Inn
befindet sich etwas zurückgesetzt von
der Kreuzung mit dem Highway 1.
Nebenan ist ein BK, der kostenlos
WLAN anbietet und uns später
häufiger nützlich wird, wenn die
WLAN Verbindung in unserem
Motel wegen Überlastung aussteigt.
Auf der anderen Straßenseite,
gefühlte 500m entfernt, befindet sich
ein riesengroßer Tauchshop, der nach
amerikanischer Sitte bestimmt den
Zusatz „world’s largest“ verdient hätte. Hier gab es einfach alles an Tauchzubehör im
Überfluss. Von der Fläche her konnte man den Laden gut mit einem Real Markt in
Deutschland vergleichen. Nebenan war noch ein großer Supermarkt, mit angebauten Liquor30
Store, der ständig kaltes Bier
hatte und eine Drive-Thru
Pharmacy. Es gab hier auch
noch einige Restaurants im
nahen Umfeld und das war es
dann auch schon. Also alles
was man zum Leben braucht in
unmittelbarer Nähe! Beim
Einchecken erfahren wir an der
Rezeption, dass man hier
geführte Wanderungen durch
die Everglades direkt bei den
Rangern buchen kann. Das
wollen wir natürlich ausprobieren, denn von den Fahrten mit den spektakulären Propellerbooten nehmen wir mit Rücksicht
auf den Naturschutz Abstand.
Wir buchen für den übernächsten Tag eine Slough Slog Tour. Die Wandertour mit dem
Ranger ist kostenlos, da die Ranger die Führungen alle ehrenamtlich durchführen. Nur der
Eintritt in den Everglades Nationalpark muss natürlich bezahlt werden. Wir nutzen zur
Buchung mal wieder unser Telefon mit der Cellion Karte und müssen mal wieder sagen, dass
das mit dem Telefonieren hier einwandfrei funktioniert. Das Zimmer hier ist eigentlich sehr
schön und geräumig, hat jedoch keinen Balkon und wenn man das Fenster öffnet blickt man
in einen dichten Urwald, der auch tagsüber kein Licht ins Zimmer fallen lässt.
Kaffeemaschine, Kühlschrank und Mikrowelle gehören hier auch wieder zur Grundausstattung. WLAN ist zwar vorhanden fällt aber bei übermäßiger Belastung häufig aus. Viele
Gäste verschicken hier häufig ganze Fotos über Facebook und blockieren damit das Netz –
schade, aber wir wissen uns ja mit dem WLAN bei BK zu helfen. Am Strand des Motels, der
mit seinen wunderschönen Palmen einen traumhaften Blick aufs Meer bietet, verpassen wir
leider um Sekunden den Sonnenuntergang, sehen aber eine Stunde später in einen
wunderschönen Sternenhimmel, da es hier nicht den Beleuchtungssmog einer Großstadt gibt.
Mit unseren Taschenlampen erkennen wir im Wasser die verschiedene Fische, bis hin zum
recht großen Barrakuda. Nur in weiter Ferne erahnt man die Lichter der 120 Kilometer
entfernt liegenden Stadt Miami.
Jetzt ist die Zeit angebrochen, ab der wir rund um die Uhr nur noch Barfuß, oder mit offenem
Schuhwerk und mit kurzen Ärmeln herumlaufen können. Auf den Keys ist es warum – 26°C
und mehr sind es immer und nachts gehen die Temperaturen kaum unter 22°C. Wir nehmen
unseren Drink am Strand und gehen dann zu Bett. Vom Highway 1 hört man nicht ein
Geräusch. Die Lage des Motels ist absolut gut.
16.02.2012: Fahrt über die Keys und Besuch von Key West
Wir nehmen unser Frühstück im überdachten Außenbereich neben der Anmeldung ein. Es
gibt hier wieder verschiedene Cornflakesmischungen, Kuchen, Bananen und natürlich Toast.
Nach dem Frühstück melden wir uns bei Anja von der Tauchbasis Scuba Fun in Key Largo
an. Die Basis ist ca. 1km vom Motel entfernt, aber da es hier natürlich keine Bürgersteige
gibt, fahren wir dorthin. Wir probieren die vorbestellte Ausrüstung für unsere bevorstehenden
4 Tauchgänge an und erhalten noch viele Tipps für Aktivitäten ins Umland der Keys. Unsere
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Anzüge hatten wir ja dabei, also mussten wir nur Flossen, Jacket und Atemregler ausleihen.
Das Ganze war nach dem Plausch mit Ania schnell erledigt und wir konnten uns ganz
unserem bevorstehenden Ausflug widmen.
Unser Tagesziel sind Key West und der Honda State Park. Der Weg nach Key West beträgt
ungefähr 150 Kilometer. Auf der einspurigen
Strecke dauert es mehr als zwei Stunden bis zum
Ziel. Die Fahrt über die vielen kleinen und
großen
Inseln
der Keys bietet
an jeder Stelle
ein anderes Bild.
Wunderschöne
Feriendomizile
in kleinen Buchten gelegen und
eigenem Bootsanleger, umsäumt von Palmen,
dazu ein kleiner weißer Sandstrand. Dann wechselt das Bild und man sieht zu beiden Seiten
der Straße mit nur wenigen Metern Abstand das Meer, dass hier in der Regel die
wunderschöne Farbe der Karibik aufweist. Zwischendurch sieht man immer wieder riesige
Mangrovenwälder in denen die unterschiedlichsten Vogelarten zu entdecken sind.
Schon beim Frühstück hörte ich vom Nachbartisch, dass Key West etwas ganz Besonderes
sein soll und ein ganz andere Welt darstellt und das ist Key West tatsächlich. Wir kennen so
etwas zwar von der Cranger Kirmes, aber den Amerikanern ist Wanne-Eickel trotz meines
entsprechenden T-Shirts offensichtlich fremd und unsere Kirmes somit auch. Hier reiht sich
eine lärmende Großraumschänke und T-Shirt Bude aneinander. Tausende Menschen drängen
über die Straßen, oder lassen sich in überfüllten Trolleybussen umherfahren. 3 Stunden
parken kosten 15 Dollar, aber man ist hier am
südlichsten Punkt des kontinentalen Gebietes der USA
und kann ja schließlich nicht im Wasser parken. Wir
laufen also die „Hauptstraße“ von Key West entlang.
Schöne Häuser und in den Geschäften sehe ich
interessante Schaufensterpuppen, denn ich habe noch nie
eine, geschweige denn so viele Schaufensterpuppen mit
Doppel D Bikinioberteilen gesehen. Ich glaube, solche
Schaufensterpuppen gibt es bei uns gar nicht!? Es
entspricht hier aber wohl alles dem amerikanischen
Schönheitsideal und so gehören wohl nur wir zu den Personen diese Puppen bestaunen. Das
Wetter ist super und an den bekannten Punkten von Key West bilden sich längere Schlangen
für das besondere Erinnerungsfoto. Wir schlendern noch ein wenig durch die Seitenstraßen,
vorbei am Hemingway Haus und dem Leuchtturm und erreichen dann den Kilometer 0 des
Overseas Highway. Hier fängt diese Straße an und ab hier orientiert man sich über Mile
Marker, die jede Meile gesetzt sind. Die Mile Marker ersetzen auf den Keys die
Hausnummern. Der Overseas Highway ist insgesamt 205 Kilometer lang und verbindet rund
40 Inseln der Keys miteinander. Er ist auch der einzige Rettungsweg im Falle einer
Umweltkatastrophe wie z.B. einem Hurrikan.
Wir kehren zum Essen bei Subway ein, kürzen dann den Weg ein wenig ab und sehen zu, dass
wir zurück-kommen. Die Häuser in Key West sind alle absolut schön, doch es ist hier einfach
zu voll! Im südlichsten US-Kontinentalen Hard Rock Cafe besorgen wir mal wieder die
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üblichen Andenken, es werden insgesamt 8 HRCs auf dieser
Fahrt sein. Ein T-Shirt bekomme ich mal wieder nicht, dafür
aber den Gitarren Pin und Petra ihren Flaschenöffner.
Es geht zurück. Wir wollen Pause im Honda State Park
machen und das machen
wir auch. Super schöne Ansichten. Karibische Strände,
Palmen, das Meer – traumhaft. In der Dunkelheit erreichen
wir wieder unser Hotel, das Bayside Inn, nehmen noch
einen Schlummertrunk am Strand und bereiten uns auf den
morgigen Tag vor – mit den Rangern zu den Alligators in
die Everglades.
17.02.2012: Bei den Alligators in den Everglades und auf Slough Slog Tour
Nach dem wieder feudalen Frühstück räumen wir unser Zimmer, da wir ein besseres Zimmer
für die nächsten drei Tage bekommen sollen. Wir sind aber nach dem Tausch enttäuscht, da
sich außer der Etage nichts geändert hat – wozu also der Aufwand?
Danach fahren wir zu den Everglades. Hier haben wir eine Tour mit den Rangern des
Everglades Nationalparks durch die Sümpfe vorbestellt. Der Weg zum Nationalpark ist etwas
schwierig, da weder das Navigationsprogramm, noch der Ausdruck von Google Maps zum
Ziel führen und da bei beiden eine falsche Zieladresse angegeben wurde. Wir schaffen es aber
trotzdem mit ein paar Telefonanrufen zur vereinbarten Zeit im Park zu sein.
Im Park zahlt man grundsätzlich pro Fahrzeug 10 Dollar Eintritt und kann damit die ganze
Woche den Park besuchen. Die verschiedenen Führungen mit den Rangern sind alle kostenlos
und werden ehrenamtlich durchgeführt. Das ist eine
echte Alternative zu den sehr teuren kommerziellen
Touren durch die Everglades, die mit äußerst
reißerischer Werbung überall auf den Keys auf sich
aufmerksam machen. Nach kurzer Zeit erscheint auch
schon unser Ranger mit
Namen Thomas und unsere
kleine
Gruppe
von
10
Todesmutigen macht sich auf
den Weg. Man verspricht uns
Alligatoren in freier Wildbahn,
Echsen, Schlangen und natürlich Unmengen von unterschiedlichen Vögeln. Wir fahren ein paar Meilen durch den
Park, ehe wir an einer eher
33
unscheinbaren Stelle anhalten und aussteigen. Unser vorgebuchter Fußmarsch durch ein
Sumpfgebiet ist etwas sehr Spezielles.
Alle Teilnehmer waren zuvor aufgefordert worden, eine alte Hose und altes Schuhwerk
anzuziehen, sowie für Sonnen- und Insektenschutz zu sorgen. Bei unserer Ankunft bekamen
wir unsere Ausrüstung, einen stabilen Besenstiel. Dieser sollte uns zum Abstützen und
eventuell auch zur Abwehr vor den Gators nützlich sein. Jetzt ging es los, zuerst über eine
große Ebene. Unser Ranger, Thomas Marquardt, eine
deutsch/französische
Gemeinschaftsproduktion,
erklärte
im
wahrsten Sinne des Wortes jeden Grashalm
und sagte uns, was man anfassen darf und was
auf gar keinen Fall.
Hier versanken schon mal die ersten Füße
im Schlamm und alle dachten, dass es
bestimmt nicht schlimmer werden kann, da
unser Ranger ja vor der Führung immer
von der jetzigen Jahreszeit als der trockenen Jahreszeit gesprochen hatte. Doch dann führte er uns in einen Wald, der mit seinen
weißen und kahlen Baumstämmen recht abgestorben aussah. Nach wenigen Metern standen
wir etwas tiefer im Wasser und wateten von nun an teilweise knietief durch den Sumpf. Wir
sahen Fische, Echsen und sehr viele verschiedene Vogelarten, bis hin zu Greifvögeln.
Auf dem weiteren Weg versanken wir bis über die Knie im Wasser und wollten teilweise
schon nicht mehr genau wissen was da alles im Wasser lebt, sondern lieber wieder raus auf
eine erhöhte Grasnabe. Das Ganze hier im Sumpf hatte schon was Abenteuerliches. Und dann
sahen wir sie tatsächlich – nur wenige Meter von uns entfernt ruhten zwei Alligatoren im
Unterholz. Ein etwas größeres Exemplar, von ca. 4-5m Länge ruhte auf einer kleinen
Erhöhung außerhalb des Wassers und schien zu schlafen. Ein weiteres Tier ruhte auf einem
auf dem Boden liegenden Ast, nahm aber
ebenfalls keine Notiz von uns. Gut so,
denn wir standen mal wieder bis zu den
Knien im Wasser und durch das dichte
Gestrüpp hier war an Weglaufen eh nicht
zu denken. Das waren hier wirkliche
Wildtiere, aber der Ranger erklärte uns,
dass die Tiere im Normalfall sehr scheu
seien und daher eher die Flucht ergreifen,
als den Versuch zu unternehmen uns
anzugreifen. Wir glauben ihm mal, sind
aber froh, als wir den Bereich dort
verlassen.
34
Nach diesem einmaligen Erlebnis
geht es zu einer weiteren Stelle im
Park, wo man Wasserschildkröten
und
Alligatoren
in
größerer
Stückzahl zu sehen bekommen soll.
Hier sind zwar richtige Wege
angelegt, aber die Alligatoren nutzen
diese Wege auch! Es stehen überall
Warnschilder, sich den Alligatoren
auf maximal 5 Metern hin zu
nähern, woran sich auch fast alle
halten. Ich mache daher einige tolle
Nahaufnahmen aus ca. 2m, während
Petra hier tatsächlich Angst um mein Leben
bekundet, da sich wohl die Augen des
Alligators geöffnet hatten und er wohl auch
seine Beinstellungen verändert hatte. Das ist
mir im Fotofieber natürlich nicht aufgefallen.
Ich schätze aber, dass ich es auch irgendwann
noch mitbekommen hätte, da das Objektiv auf
das Maul gerichtet war und dann hätte ich
durch den Sucher bestimmt gesehen, wenn es
sich weit öffnet. Glück gehabt!
Man sieht hier Alligatoren in sämtlichen Größen und in sehr großen Ansammlungen, sowie
Wasservögel, Hechte und Schildkröten. Den Alligatoren kommt man auf den Wegen teilweise
so nah, dass man besser einen großen Bogen darum macht. Grundsätzlich haben sie bei
unserem Besuch aber kein Interesse an den Besuchern gezeigt. Zufrieden mit dem Erlebten
machen wir uns gegen 17:00 Uhr über den Highway 1 auf den Heimweg. Zuvor essen wir
noch zu Abend und begeben dann in unser neues Zimmer. Da wir offenbar die letzten sind,
bekommen wir nicht wie zugesagt das Zimmer mit Meerblick und sind daher etwas
verstimmt. Aber was soll‘s, wir haben doch Urlaub. Schlummertrunk am Strand und dann
schlafen – was für ein erlebnisreicher Tag.
18.02.2012: Tauchen auf Key Largo
Nach dem Frühstück machen wir uns erst mal auf zum
Strand. Der Sonnenbrand ist ja grade verheilt und da
kann man es ja mal wieder probieren. Nach einer
halben Stunde mache ich mich auf zur Hängematte
zwischen den Palmen – hier lässt es sich aushalten.
Wir haben mit unserer Tauchausfahrt noch bis 12:45
Uhr Zeit, daher kann ich hier noch sehr bequem ein
Nickerchen machen, während Petra ihren persönlichen
Grill auf schwarzen Toast gestellt hat. Man muss doch
auch in der Heimat erkennen, dass man im Urlaub war.
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Danach geht es mit unserem GMC über die Straße zum Bootsanleger. Die Maschine heult
kurz auf und saugt sich kurz bestimmt an die 10 Liter für den ca. 800m langen Weg rein, aber
mit dem ganzen Tauchgepäck wäre der
Weg über die riesige Kreuzung zum
Bootsanleger doch zu beschwerlich
geworden. Es haben sich gut 20
freiwillige Taucher eingefunden und
nach einer kurzen Einführung fahren wir
auch schon los zum ersten Tauchspot. Das
Meer hat hier wieder diese wunderschöne
helltürkiese Farbe –traumhaft! Wir sind da
und auch sofort als erste im Wasser. Das
Wasser ist mit 24 Grad nicht ganz so warm,
aber ich bin trotzdem zufrieden. Wir sehen
sofort die üblichen Verdächtigen, Ammen-Hai, Barsche, Barrakudas, Makrelen und viele
bunte Fische. Die karibische Unterwasserwelt glänzt nicht mit so einer Farbenvielfalt wie das
Rote Meer, hat aber trotzdem auch seine Reize. Die Farbe Violett dominiert hier bei den
Weichkorallen eindeutig.
Der zweite Tauchgang wird, nachdem wir den Tauchplatz gewechselt haben, gut 30 Minuten
nach dem Auftauchen gestartet. So ist
das eben in den USA. Bei einer
durchschnittlichen Tauchtiefe von 7
Metern beim ersten Tauchgang aber
auch kein Problem. Beim zweiten
Tauchgang beträgt die maximale
Tauchtiefe sogar nur 6 Meter, dafür
werden wir von einer heftigen
Strömung empfangen. Die starke
Dünung, aufgrund der geringen
Wassertiefe ist nicht gerade angenehm.
Wir sehen einen großen gelben
Flötenfisch, eine Schildkröte, eine
Muräne, riesige Barsche – kurz wieder
ein schöner Tauchgang.
Das Schnellboot bahnt sich
auf dem Rückweg wieder
sehr schnell seinen Weg
durch die Wellen. Danach zur
Basis, Logbuch ausfüllen und
Erfahrungen austauschen. Es
sind auch ein paar Deutsche
unter den Tauchern gewesen,
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die wie wir ihre Tauchgänge bei Scuba Fun auf der Boot in Düsseldorf gebucht hatten. Nach
dem Abendessen noch ein Schlummertrunk am Strand, dabei die Live-Musik aus dem Lokal
von Nebenan. Ist zwar alles Mainstream und fast alles gecovert, aber wie immer sehr gut
gespielt, eben Amis am Werk und da hört man dann auch gerne mal Mainstream. Und dann
bereiten wir uns auch schon auf unseren nächsten Tauchtag vor. Das Internet ist heute leider
wieder ausgefallen, irgendwie fehlt uns das, aber der BK Laden von nebenan springt da
natürlich sofort ein – nur dass wir dann immer mit unseren Netbooks vor dem Laden auf der
Straße stehen, denn immer nur Burger essen damit man ins Internet kommt geht auch nicht.!
19.02.2012: Der Pfeilschanz-Krebs und der 2. Tauchtag auf Key Largo
Zum Frühstück läuft das Internet mal wieder kurz und wir können die wichtigsten
Nachrichten austauschen, während wir unseren Kaffee in
der warmen Morgensonne genießen. Danach geht es erst
mal wieder in unsere Strandbucht, dort sehen wir im Wasser
einen großen runden Krebs, neben den pumpenden Quallen,
die hier am Boden zu wachsen scheinen. Das runde Teil ist
ein Pfeilschwanz-Krebs. Dies ist eine uralte Lebensform,
die schon seit Millionen von Jahren existiert. In der
Rezeption hatten wir bisher nur immer einen leeren Panzer
dieses Krebses gesehen. Dass die hier einfach so im
Uferbereich rumspazieren, damit hatten wir nicht gerechnet.
Nach ca.1 Stunde Sonne mache ich mich wieder in die zwischen zwei Palmen befestigte
Hängematte auf und denke immer wieder –
die Sonne geht auf, die Sonne geht unter –
das Leben ist schön. Hier hänge ich dann
durch bis wir um 12:30 Uhr wieder zu
unserem Tauchboot starten. Wir sind heute nur 12 Taucher auf dem Boot und fahren
pünktlich los. Der Weg zum Meer führt durch diverse Kanäle an denen nicht ganz so arme US
Amerikaner ihre Ferienhäuser mit davor liegendem Bootsanleger haben. Viel haben sogar
einen Bootslift und damit das Boot außerhalb des Wasser geparkt ist. Sieht meistens ganz toll
aus. Die Häuser wirken teuer und die Boote davor auch. Bezahlt man das hier auch mit dem
Trick mit den vielen Kreditkarten? Ich haben zwar auch zwei mit, versuche es aber dann doch
nicht.
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Wir haben unseren Tauchspot erreicht und das Meer hat wie immer die traumhafte karibische
Wasserfärbung. Es ist heute etwas unruhig und so machen wir uns zügig auf ins Wasser. Der
Tauchgang ist sehr schön und sehr fischreich. Sehr große Barrakudaschwärme, die nur aus
ausgewachsenen Tieren bestehen, schwimmen immer wieder vorbei. Wir sehen aber auch
noch Schildkröten und viele andere schöne Fische. Nach der Rückkehr auf das Boot, ist dies
ganz schön am Schaukeln. Bevor ich zum zweiten Tauchgang starte, bringe ich Neptun ein
Opfer dar. Es sind meine zwei Schokowaffeln, die ich zwei Stunden zuvor gegessen hatte und
die wohl noch nicht verdaut waren. Der Empfänger war mit dem Geschenk zufrieden und ich
konnte danach erleichtert abtauchen. Auch
hier wieder viel Fisch
und Petra entdeckte
einen Hai. Er aber sie
wohl nicht und sie
konnte ungehindert wietertauchen! Danach trafen wir auf eine furchtlose Schildkröte, die in
der Dünung vor sich
hindümpelte und sich
ungeniert von allen
Seiten
fotografieren
ließ. Ein unglaublich
schöner Moment, denn
die Schildköte guckte
mich an und ich sie.
Und während wir so dahindümpelten, mal nach links, mal nach rechts, machte ich mit
meinem kleinen Nikon Fotoapperat unentwegt Fotos. Es wurden mein bisher schönsten
Nahaufnahmen von einer Schildkröte.
Nach dem Auftauchen ging es dann wieder mit
fliegender Fahrt zurück. Ein letzter Blick auf das
phantastische Meer und dann sind wir auch schon
wieder in dem Labyrinth aus Grachten und nähern
uns unserem Anleger. Um unsere Ausrüstung
mussten wir uns glücklicherweise nicht kümmern, da
die Tauchbasis die Leihausrüstungen auswäscht. Wir
fuhren zum Hotel, wo wir zum Erschrecken
feststellten, dass unser Zimmer nicht gemacht war
und das Internet mal wieder nicht funktionierte. Also
Beschwerde an der Rezeption. Als alles bis auf das
Internet geregelt war gingen wir zum Abendessen in
den benachbarten Bayside Grill. Dort aßen wir hawaianische Thunfischzubereitungen an
Seegras – sehr lecker und nur zu empfehlen. Die Koffer hatten wir schon für unseren
morgigen Umzug nach Miami Beach gepackt und gingen zeitig zu Bett. Auch hier machen die
meisten Lokale um 22:00Uhr zu.
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20.02.2012: Von Key Largo über Hollywood, FL, nach Miami Beach
Wir gehen nach einer schönen Nacht zum Frühstück. Feiertag in den USA, es ist Presidents
Day. Ursprünglich wurde an diesem Tag der Geburtstag von George Washington gefeiert, bis
er zu Ehren aller US Präsidenten erweitert wurde. Bei der hier ansässigen reicheren
Bevölkerung bleibt es aber beim Washington’s day, da Obama hier als viel zu sozialistisch
gilt. Nach dem Frühstück machen wir uns auf zur Tauchbasis und stempeln unsere
Logbücher. Fast hätte ich meinen
Tauchanzug vergessen, aber Petra hat sich
in letzter Minute daran erinnert – so ist das
eben, wenn man bis zur letzten Minute am
Quatschen ist. Wir packen zum vorletzten
Mal auf dieser Reise unsere Koffer und
nähern uns nun dem Ort unseres
Rückfluges, Miami. Zunächst fahren wir
jedoch einmal quer durch Miami nach
Hollywood, FL. Hier wollen wir das Hard
Rock Cafe besuchen. Die Strecke auf dem
Highway 1 führt uns ein letztes Mal vorbei
an den Magrovenküsten und Sandstränden
der Keys und geht dann direkt in die Florida 821, eine kostenpflichtige Straße, in Richtung
Miami über. Hollywood in Florida hat nur die Namensgleichheit mit Hollywood in LA.
Der Ort macht einen eher einfachen und unschönen Eindruck. Das Hard Rock Hotel und
Casino der Seminolen Indianer ist hiervon jedoch die absolute Ausnahme. Ein Hotel mit
allem Luxus vom Pool bis zur Beachkulisse und ein Casino in Vollausstattung wie in Las
Vegas. Durch den Namen Seminolen angeregt suche ich in Google nach der Hard Rock Kette
und den Seminolen, weil ich hier einen Zusammenhang vermute. Ich werde schnell fündig.
Die Seminolen sind ein Indianerstamm aus Florida, der voller Stolz von sich behaupten kann,
nie gegen eine Streitmacht der weißen Eroberer verloren zu haben. 2006 kauften die
Seminolen die gesamte Kette
der Hard Rock Cafes und
Hotels auf und holen sich jetzt
wohl all das wieder, was der
weiße Mann ihnen einst
genommen hat. Die Seminolen
haben im Rechtssystem von
Florida einen Sonderstatus und
können eigenständig Glücksspiellizenzen vergeben. Diese
erhalten dann wohl nur die
Hard Rock Hotels und Casinos
und da lässt der weiße Mann
dann sein Geld! Späte Gerechtigkeit.
Wir gehen ein wenig durch den Seminolen Way, das zugehörige kleine Einkaufszentrum,
erfreuen uns des sehr schönen Wetters und kaufen mal wieder Andenken. Petra kauft vier
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Bottle Opener, obwohl sie selber lieber die Flaschen mit dem Korken öffnet. T-Shirt für mich
gibt es wieder nicht, nur den Gitarren Pin.
Von Hollywood starten wir zum letzten Ziel unserer Reise, Miami Beach. Schon von weitem
erkennt man die imposante Skyline von Miami, die die drittgrößte der USA darstellt. Ist das
Durchqueren von Miami durch die Hochhausschluchten noch recht einfach, kommen wir bei
unserer Weiterfahrt nach Miami Beach in einen
richtigen Stau. Als Ausgleich können wir aber
vom MacArthur Causeway aus im Hafen die
riesigen Kreuzfahrtschiffe bestaunen, die von
hier jede Woche zu einer Karibikkreuzfahrt
aufbrechen. Auch ein Aida Schiff liegt hier,
wirkt aber gegen die großen Karibikkreuzer der
Amerikaner eher wie eine Miniaturausgabe
eines Kreuzfahrtschiffes.
Als wir endlich Miami Beach erreichen, sind
wir auch gleich in einer anderen Welt. Hier
ist alles auf Strandleben und schönes
Ambiente ausgelegt. Die Strandpromenade
ist voll mit Hotels im so genannten Art Deco
Stil, die besonders bei Nacht mit ihrer
farbigen Neonbeleuchtung ihren vollen
optischen Reiz ausspielen. Wir biegen noch
ein paar Mal ab und erreichen unser Hotel,
das Clay um ca. 14:30 Uhr. Im Clay Hotel
wurden damals Teile der legendären Serie Miami Vice gedreht, aber von Sonny und Crocket
sehen wir jetzt leider nichts mehr. Das Hotel gehört zu den so genannten Boutique Hotels und
liegt auch im Art Deco Viertel in South Beach. Das Zimmer ist wirklich das allerkleinste, das
wir seit Jahren gesehen haben. Ein Schrank ist nicht wirklich da, dafür aber Klimaanlage und
Kühlschrank.
OHNE Klimaanlage ist es heiß im
Zimmer, MIT verdammt laut. Wir
schaffen es die Koffer auf dem
Boden aufzubauen und können
dann noch mit ein wenig Geschick
unser Bett erreichen. Die Aussicht
aus dem Fenster geht in einen engen Hinterhof von dem
noch mehr Wärme ausgeht, da hier viele Außeneinheiten von Klimasplittgeräten installiert sind. Aber für 3 Nächte wird es schon noch gehen,
denn schließlich sind wir hier im absoluten Zentrum von Miami Beach, am South Beach.
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Das Hotel liegt genau auf der Ecke Washington
Ave / Espanola Way. Der Espanola Way ist rein
fußläufig und von wird von unzähligen
gemütlichen Restaurants gesäumt.
Vom Balkon des Hotels aus schauen wir direkt
in ein kleines Zoogeschäft, das kleine Hunde
anbietet. Hier herrscht häufig großer Andrang,
aber keiner scheint hier darüber nachzudenken,
dass der Hund auch mal größer wird. Es hat den
Anschein, als wären die Hunde
hier reine Reiseandenken. Wir
machen uns kurz frisch, nehmen
uns unsere roten Decken und
gehen zum Strand. Miami
Beach ist der bisher größte
„Badeort“ den wir gesehen
haben. Riesige Hotels entlang
des sehr breiten Strandes. Es ist
der erste Strand mit imposanter
Hochhauskulisse. In unserem
Abschnitt hält es sich noch in
Grenzen, da wir vor dem
Lummus Park residieren.
Wir bereiten unser Lager zu und sehen unendlich viele Menschen unter unendlich vielen
Sonnenschirmen. Nach einer halben Stunde verlassen wir wieder den Strand und laufen ein
wenig durch die Straßen.
Die meisten Läden haben hier ihre Auslagen auf die „Reichen und Schönen“ abgestimmt,
viele Markengeschäfte reihen sich aneinander. Als es dunkel wird, erkennen wir, dass wir
mitten in der Partymeile liegen, ein riesiger Lap
Dance-Schuppen gegenüber vom Hotel und Musik aus
allen Ecken. Am morgigen Tag soll es einen Lap
Dance Contest geben. Aber wie bei den HRC T-Shirts
darf ich auch hier keine Eintrittskarte kaufen. Was ist
eigentlich aus der Selbstbestimmung des Mannes
geworden? Schauen wir mal, wie die Nacht wird einen Stuhl haben wir ja auch im Zimmer. Es recht
warm im Hotelzimmer und die Klimaanlage sehr laut.
Aber irgendwie wird es dann doch noch Morgen. Den
Stuhl haben wir aber nicht benutzt!
21.02.2012: Miami Beach und Downtown Miami
Frühstück. Es gibt in der kleinen Etagenküche einige Toaster, Mikrowellen und natürlich
Kaffee. In unserem Kühlschrank haben wir den notwendigen Brotbelag, um uns einige
leckere Schnittchen zuzubereiten. Ein Toastbrot hatten wir uns natürlich auch besorgt. Wir
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machen mal wieder einen Datenabgleich über das WLAN mit der Heimat und bereiten uns
dann gemütlich auf den Tag vor.
Zuerst gehen wir wieder zum Strand. Auch hier sind, wie in Clearwater Beach diese schönen
bunten Häuschen der ortsansässigen Baywatch zu sehen. Der Strand ist einfach toll und das
Meer, ja was soll man dazu noch
sagen. Wir legen uns auf unsere
Decken und genießen die warme
Sonne auf dem Bauch. Manchmal ist
eben auch das reine Nichtstun schön,
aber auch nur manchmal. Am Strand
ist auch WLAN und so wird mir nicht
so schnell langweilig. Gegen 12:30
Uhr verlassen wir den Strand und
kehren zum Mittagessen bei Mc D ein.
Jetzt geht es erst mal zurück zum Hotel,
duschen, umziehen und dann lassen wir uns
den Wagen vorfahren, denn auch hier gibt
es nur Valet Parking. Wir fahren nach
Miami Downtown. Diesmal ist der
MacArthur Causeway frei und wir sind in
gut 10 Minuten in Downtown Miami. Zwischen den riesigen Wolkenkratzern fällt uns und
auch dem GPS Empfänger manchmal die Navigation etwas schwer, aber mit etwas Geduld
geht alles.
Wir besuchen das letzte Hard Rock Cafe dieses
Urlaubs, kaufen die letzten 2 Flaschenöffner,
einen Gitarren Pin und natürlich wieder kein TShirt. Wir danach zum Shoppen, aber in dem
Stadtteil den wir aufsuchen schließen die
Geschäfte schon um 19:00 Uhr und so huschen
wir nur noch mal schnell durch Macys ohne was
zu kaufen! Wir fahren zurück nach Miami Beach
und gehen über zur Lincoln Road Mall, einer
Einkaufsstraße mit größtenteils sehr teuren
Markengeschäften für die oberen Zehntausend.
In den Seitenstraßen parken dann auch die
entsprechenden Fahrzeuge wie Maserati, Rolls
Royce, Ferrari, etc.. Auch hier findet man wieder
die Schaufensterpuppen mit den überdimensionalen Oberweiten.
Es gibt hier auch sehr viele Straßenlokale, die aber trotz der warmen Witterung fast überall
für uns völlig unverständlich mit zusätzlichen Gasheizungen nachwärmen. Danach machen
wir noch einen Bummel an der Collins Ave entlang. Hier gilt das Motto sehen und gesehen
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werden. Das Preisniveau der Lokale und Hotels ist hier mit Abstand am höchsten, aber wenn
man in sein will, muss man eben auch leiden, wenn es auch hier mehr der Geldbeutel ist. Die
Kulisse der Collins Ave ist im Bereich von South Beach das Beste was man vom Art Deco
Stil erwarten kann. Die Hotels sind alle top gepflegt und jedes besitzt seine eigene Schönheit,
die durch die teils recht aufwendige Neonbeleuchtung gerade bei Nacht erst noch ins rechte
Licht gesetzt wird. Wir setzen uns auf eine Bank gegenüber der Hotelpromenade und
genießen den Anblick eine Weile, in der Hand eine braune Papiertüte mit einer Dose Getränk
drin. Das war mal wieder ein schöner Tag und wir gehen zufrieden zurück in unser Zimmer.
Auch diese Nacht werden wir hier noch überstehen.
22.02.2012: Stadt- und Hafenrundfahrt in Miami und der verbotene Lap-Dance Contest
Wir starten in den Tag mit einem gemütlichen Frühstück im Zimmer. Unsere Vorräte gehen
langsam zur Neige, aber morgen müssen wir ja leider doch die Koffer packen und uns auf den
Heimweg machen. Doch zunächst steht eine ausgedehnte Stadtrundfahrt durch Miami Beach
und Miami mit dem Bus auf dem Programm. Wir werden pünktlich vor unserem Hotel
abgeholt, sind jedoch enttäuscht als wir den
Rundfahrtbus sehen. Der Bus ist der totale Flopp! Die
Scheiben seitlich sind schwarz verklebt, ideal für Fotos
und nach vorn ist nur Sicht für den Fahrer. Einige
Dinge werden nur vom Bus aus erklärt und wir können
deshalb weder Filmen noch Fotografieren. Die Busfahrt
gestaltet sich dann aber doch als sehr interessant, da wir
3 Stopps einlegen bei denen wir auch aussteigen und
während der Fahrt durch unsere nette Fahrerin viele
interessante Informationen erhalten.
In Little Havanna laufen wir durch den kubanischen
Stadtteil von Miami. Die Sonne brennt und es kommt
ein wenig Bacardi Feeling auf. Viele Geschäfte
verkaufen hier handgedrehte Zigarren, aber wir sehen
nur zu als Nichtraucher. Der nächste Stopp ist am
Biltmore Hotel, einem Luxushotel in einem äußerst
luxuriösen Stadtviertel. Unsere kleine Reisegruppe
spaziert dann in aller Seelenruhe durch
das Hotel, passiert den schönen Pool und
einige nette Innenhöfe, um dann wieder
zum Bus zurück zu kehren. Der Stadtteil
Coral Gabels ist hier nur den Reichen und
Schönen vorbehalten, aber nur denen der
2. Kategorie, denn die wirklich
Superreichen residieren hier auf den
Inseln zwischen Miami und Miami
Beach.
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Der Bus bringt uns zum Hafen von wo aus unserer
Hafenrundfahrt starten wird. Wir haben aber noch bis
zur Abfahrt des Schiffes eine Stunde Zeit und kehren
zum Mittagessen bei Hooters ein. Nette Bedienung!
Wir bestellen uns Burger und sind überrascht, dass
wir hier mal wieder wirklich schmackhafte
Frikadellen bekommen. Die Dinger sind zwar sehr
groß, liegen aber von der Qualität her weit über den
Burgern von Mc D.
Nach einem kurzen Rundgang ohne Einkauf durch die Shoppingmall geht es dann aufs Boot.
Wir gehören zu den ersten an Board
und bekommen dadurch sehr gute
Plätze. Das Schiff wird aber bis zur
Abfahrt bis auf den letzten Platz
gefüllt und wir sind froh, dass wir
nicht Plätze in der Mitte haben. Leider
ist auch ein Bus Franzosen an Board,
die jeweils ihre eigene Ansage
bekommen, da Franzosen ja kein
Englisch verstehen wollen. Die
französische Reiseleiterin erklärt alles
etwas sehr langatmig, was die übrigen
Gäste natürlich ziemlich schnell nervt.
Bei der Ausfahrt aus dem Hafen hat
man eine fantastische Sicht auf die Skyline von Miami – ein gewaltiges Panorama. Die Fahrt
ist trotz der Franzosen sehr unterhaltsam
und wir sehen wirkliche Luxusanwesen.
Einige der Inseln können nur mit dem
eigenen
Hubschrauber
angeflogen
werden. Wer keinen hat, darf hier auch
nicht wohnen! Unterwegs werden uns
wieder viele Namen von Prominenten
genannt, die hier ihre Anwesen auf den
Inseln haben, ob man das Glauben soll
sei dahin gestellt. Fakt ist aber, dass man
hier Häuser mit absolut purem Überfluss
sieht.
Terrassenartig
angelegte
Poollandschaften, gesäumt von großen
Parkanlagen und weißen Sitzgruppen für
ca. 60 Menschen – nur keiner war dort zu
sehen. Wir machen jede Menge Fotos und auch einige Minuten an Videofilm, bevor es wieder
mit dem Bus zurück zu unserem Hotel geht. Ein schöner Tag bisher.
Als es dämmert, machen wir uns wieder auf den Weg. Gegenüber auf der anderen
Straßenseite werden gerade die großen Werbebuchstaben des gestrigen Lap Dance
Wettbewerbes entfernt – schade, aber vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal, und ich
nehme mir vor, von nun an etwas artiger zu sein. Da wir bei unseren Spaziergängen auch
immer etwas Durst haben und ich keine Lust habe mit einer Papiertüte umherzulaufen, kaufen
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wir uns kleine Cola-Flaschen und dazu Bacardi. Wäre doch gelacht wenn wir so nahe an
Kuba nicht ein wenig Bacardi-Feeling hinbekommen. Und es funktionierte. Wir machten uns
eine Mischung und ich merkte bald, dass man dieses Getränk nicht so schnell wie Bier trinken
sollte. Etwas vergnügt gingen wir durch die Straßen.
Am Miami Beach Police Office,
direkt neben der City Hall,
bestaunten wir den rosafarbenen
Polizeiwagen, von dem wir auch
sofort einige Fotos machten. Und
dann standen wir plötzlich vor dem Tattoo Studio
von Miami Ink, bekannt aus DMAX, usw..
Ermutigt durch unser Bacardi-Feeling ging es nach ein wenig Zögern rein in den Laden. Alles
wie im Fernsehen hier. Petra blättert alle Vorlagenalben durch, wild entschlossen sich noch
hier und jetzt ein Tattoo machen zu lassen. Leider findet sie aber kein Motiv. Das von ihr
gewünschte Motiv, ein Feuerfisch, ist zu aufwendig und würde Tage dauern.
Wir ziehen also weiter, aber nicht
traurig. Jetzt geht es von einem Tattoo
Studio in das Nächste, aber auch hier
kein Erfolg. An einer Haltestelle
sehen wir eine lustigen Aufkleber
gegen
Alkoholmissbrauch
im
Straßenverkehr auf dem steht: „Don’t
drink and drive – drink and get a
tattoo!“ und daneben sieht man das
Bild des „Zahnarztes“ aus Hangover.
Es ist zwar schon teuflisch spät, aber auch
gleichzeitig unser letzter Abend dieser
Reise. Also geht es noch einmal zum Late Night Shopping auf die Lincoln Road Mall.
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Petra deckt sich noch ein wenig mit Modeschmuck ein, während ich hier doch ein wenig
langweile. Wir nahmen langsam Abschied von Miami und bewunderten noch einmal die
wunderschön beleuchteten Hotels an der Collins Ave, bevor wir uns für die Nacht in unser
schönes kleines Zimmer zurückzogen. In dieser Nacht störte uns die Wärme überhaupt nicht
und wir nahmen auch keine Geräusche wahr.
23./24.02.2012: Letztes Sonnenbad in North Beach und Rückflug in die Heimat
Der Wecker rappelt und wir springen erholt von der Nacht aus dem Bett. Petra ist eigentlich
ganz froh, dass sie sich kein Tattoo hat machen lassen. In der gelockerten Stimmung in der
wir gestern waren, hätte auch die Möglichkeit eines Gesichts-Tattoos ala Hangover 2
bestanden, getreu dem Motto „don’t drink and drive – drink and get a tattoo“ und das hätte sie
heute bestimmt sehr bereut.
Es ist der Tag unserer Abreise, doch der Rückflug geht
erst um 18:45 Uhr. Wir frühstücken wieder gemütlich in
unserem Zimmer und vertilgen die wenigen Reste aus
dem Kühlschrank. Es reicht aber gerade noch für uns
beide. Unser Zimmer müssen wir bis um 11:00 Uhr
geräumt haben, aber das sollte kein Problem sein. Wir
packen in aller Ruhe unsere Koffer, checken aus und
lassen dann unseren GMC vorfahren.
Ich habe als nächstes Ziel den Bereich von North Beach ausgewählt, um hier noch ein wenig
die Sonne und das Meer genießen zu können. South Beach bietet keine, oder aber nur
sündhaft teure Parkplätze und wir haben jetzt alles im Auto und wollen den Wagen daher
auch nicht allzu weit entfernt von uns parken. Uns bleiben jetzt noch mindestens 3 Stunden
für ein Sonnenbad am Strand, denn der Leihwagen sollte bis 16:30 Uhr bei Dollar zurück
gegeben sein. Unser Ziel ist also der nördliche Teil von Miami Beach. Wir fahren also an der
Strandpromenade entlang. Nach gut 25 Kilometern ist auch weitester Ferne noch kein Ende
des Strandes erkennbar und wir beschließen an der nächsten Zufahrt einen Parkplatz zu
suchen. Wir werden sofort fündig, packen unsere Strandsachen und gehen durch die Dünen
Richtung Meer. Wir sind mal wieder
völlig erschlagen von dem traumhaft
schönen Anblick, der sich uns hier bietet.
Der Sandstrand ist hier zwar nicht mehr
so breit, dafür ist er hier nicht so stark
bevölkert und das Meer besticht mal
wieder durch diese fantastische karibische
Farbe. Ist das schön hier. Die Decken
werden zum letzten Mal ausgebreitet und
wir legen uns in die wohlig warme Sonne,
lassen
uns
noch
einmal
kurz
durchwärmen.
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Auch hier sind wieder die
schönen
Häuschen
der
Strandaufsicht und wir machen
letzte Fotos. Als der Wecker
rappelt, verlassen dann endgül-tig
unsere momentane Sonnenseite
des Lebens. Auf dem Parkplatz
machen wir uns nach alter
Tauchersitte für den Rückflug
fertig. Short gegen lange Hose,
Sandale gegen Socken und festes
Schuhwerk und das alles bei gut
30 Grad und wolkenlosem
Himmel.
Nach einer kurzen Stärkung bei
Mc D. von wo aus wir auch noch
einmal Kontakt über Facebook
und What’s App zur Heimat
aufnehmen und ich glaube es war Leonie Sommer der ich zuletzt antwortete, bevor es zurück
in den Winter ging. Gegen 15:00 Uhr machten wir uns dann auf in Richtung Flughafen. Die
Rückfahrt wird etwas hektisch, da wir in unzählige Staus geraten und der Bereich der
Leihwagenrückgabe am Flughafen durch eine Baustelle jetzt eine völlig geänderte
Zufahrtsituation hat. Diese ist einerseits total schlecht ausgeschildert, die Beschilderung ist
auch teilweise unvollständig und zum anderen kennt unser CoPilot den Umleitungsweg über
völlig neue Straßen natürlich auch nicht. Trotzdem erreichten wir relativ pünktlich gegen
16:30 Uhr die Rückgabestation.
Von nun an geht alles seinen gewohnten Gang. Wir übergeben unseren 6 Zylinder und
vergessen leider im Auto unseren Saughalter für das Telefon, aber der hatte ja schon zu
Beginn der Fahrt Probleme gemacht und daher ist der Verlust vielleicht auch ein Vorteil, da
wir bei der nächsten Fahrt ganz bestimmt einen neuen Halter haben werden. Wir checken ein,
das automatische Boarding funktioniert mal wieder nicht mit unseren Tickets und wir müssen
uns in eine Schlange einreihen. Dann ist endlich alles erledigt, die Koffer sind auf dem Weg
und wir begeben uns zum Zoll für die Ausreiseformalitäten. Der Rückflug findet planmäßig
statt. Zu unserer großen Freude ist die Maschine noch nicht einmal zur Hälfte belegt, daher
können wir uns jeder wieder auf einer vollen 3-er Reihe breit machen. Ich erfinde noch kurz
den Kissensack, indem ich 3 kleine Flugzeugkissen in eine Decke einknote und damit ein
schönes bequemes Kissen erzeuge. Vorbei sind die Zeiten, in denen die kleinen Kissen in
allen möglichen Ritzen verschwanden. Petra ist begeistert und tut es mir sofort nach, da ich
meine Erfindung natürlich gerne mit ihr teile.
Ja, das war es also. Die Maschine hebt ab und wir warten noch kurz auf unser Abendessen.
Nach dem Essen kommen die Ohrenstöpsel rein, die Schlafmaske wird aufgesetzt, wir legen
uns hin und werden erst 6 Stunden später wieder wach. Da ist der Flug dann auch schon fast
zu Ende, denn der erste Teil der Rückreise führt uns nach London Heathrow und hierhin
beträgt die Flugzeit 8 Stunden und 45 Minuten. In Heathrow müssen wir wieder voll durch
sämtliche Kontrollen. Unsere Zeit wird knapp, denn der Weiterflug nach Amsterdam mit
KLM geht in einer Stunde – wir schaffen es aber noch rechtzeitig.
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Eine weitere Stunde später sind wir dann in Amsterdam. Diesmal keine Einreiseformalitäten,
dafür aber hetzen wir nun durch den ganzen Flughafen, denn der Anschlussflug nach
Düsseldorf geht in 45 Minuten. Wir sind ziemlich außer Atem als wir 5 Minuten vor dem
Boarding an unserem Gate eintreffen. Plötzlich wird die Meldung durchgegeben, dass es ein
Problem mit unserer Maschine gibt und sich der Abflug um ca. 2 Stunden verzögern wird.
Wir sind sauer und zusätzlich noch durchgeschwitzt! Nach einer halben Stunde geht es aber
dann doch los und so landen wir eben mit einer halben Stunde Verspätung gegen 15:00 Uhr in
Düsseldorf. Die Koffer kommen schnell und wir begeben uns zur Haltestelle unseres Shuttle
Busses.
Das war es also. Vor ein paar Stunden noch in der Sonne bei 30 Grad und jetzt hat uns der
deutsche Winter zurück. Wir nehmen unser Auto in Empfang und fahren mit der gewohnten
Ruhe nach Hause. Da sind wir also wieder und was bleibt ist die Erinnerung an eine wirklich
abenteuerliche Reise mit unendlich vielen unvergesslichen Erlebnissen.
Als ich diesen Bericht endlich fast 5 Monate nach unserer Rückkehr fertiggestellt hatte und
mir sicher war, den größten Teil unserer Erlebnisse hier niedergeschrieben zu haben (denn
alles geht nun mal nicht), lehne ich mich zurück und schaue auf mein Whiteboard. Dort habe
ich bereits eine neue Route angeheftet, durch Texas und New Mexico, denn das Fernweh
treibt uns weiter. Wir haben nur noch keinen Termin, keine Flüge und und und, aber wir
machen bestimmt weiter, denn ausruhen können wir später noch in der Kiste und bis dahin ist
bestimmt noch sehr viel Zeit für weitere schöne Reisen.
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