Sport mit Augenmaß und Vernunft treiben!
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Sport mit Augenmaß und Vernunft treiben!
LokaLes Seite 18 B3 · Nummer 20 freitag, 24. Januar 2014 Zahlreiche Zuhörer nutzten die Gelegenheit und nahmen Ratschläge entgegen, wie sie das Risiko, den plötzlichen Herztod beim sport zu erleiden, weiter minimieren können. „Sport mit Augenmaß und Vernunft treiben!“ Fotos: andreas Röchter LsG eschweiler und stadtsportbund laden zu einer Informationsveranstaltung ins Rathaus ein. Professor Dr. Uwe Janssens spricht über plötzlichen Herztod. Eschweiler. Es sind (glücklicherweise) höchst seltene Einzelfälle! Doch diese reißen meist junge Menschen, die gesund und aktiv zu sein scheinen, von einem Moment auf den anderen aus dem Leben. Im vergangenen Jahr brach ein 26-jähriger Athlet beim LSGVolkslauf im Ziel zusammen und verstarb trotz schneller ärztlicher Hilfe wenig später. Und erst am vergangenen Samstag ereilte einen Handballer des TFB Röhe das gleiche Schicksal. Der plötzliche Herztod bei Sportlern ist ein Phänomen, das vor allem medizinischen Laien beinahe unerklärlich erscheint. Christoph Herzog, der als Modera- häufigste Todesursache, der in den tor durch den Abend führte, zu Be- USA jährlich 250 000 bis 300 000 ginn der Veranstaltung. „Der Tod Menschen erliegen. „Nicht selten eines Sportlers wird in der Öffent- ereilt er auch Menschen, die an lichkeit besonders wahrgenom- keinen Vorerkrankungen leiden“, men, da man dieser Gruppe von Menschen im Allgemeinen eine be„sowohl sehr hohe als auch sonders gute Gesundheit bescheinigt“, so der Vorsehr niedrige Temperaturen sitzende des Stadtsportführen zu einer erhöhung der bundes. Bürgermeister Rudi Bertram gestand in Herzfrequenz.“ seinem kurzen GrußPRofESSoR DR. UwE JANSSENS wort, in den Vorgesprächen zur Vortragsveranstaltung erfahren zu haben, dass er während seiner eige- so der Chefarzt. Die Chance, einen nen Sportlerlaufbahn wohl einiges Herzschlag zu überleben, sei geUrsachen, Risiken, Symptome falsch gemacht habe. „Und zwar ring. „Etwa acht Prozent der Patiohne es zu wissen. Deshalb ist der enten gelingt dies“, lieferte ProfesIn Zusammenarbeit mit den Ver- plötzliche Herztod bei Sportlern sor Dr. Uwe Janssens eine ernüchantwortlichen des Stadtsportbun- ein Thema, das viele von uns etwas ternde Zahl. des sowie der LSG Eschweiler infor- angeht“, unterstrich der VerwalEine genaue Definition des mierte nun am Mittwochabend tungschef. plötzlichen Herztodes sei äußerst mit Professor Dr. Uwe Janssens der „Dieser Vortrag soll ihnen auf schwierig: „Der Zeitraum zwiChefarzt der Klinik für Innere Me- keinen Fall Angst einjagen, weiter- schen dem Auftreten erster Sympdizin und Internistische Intensiv- hin Sport zu treiben. Sport ist defi- tome und dem Tod muss kleiner medizin des St.-Antonisein als eine Stunde, wobei kein us-Hospitals zahlreiche traumatisches Ereignis vorliegen Zuhörer im vollbesetzten darf“, erklärte der Mediziner. Zu „Dosiertes Training unter Ratssaal des Rathauses den Hauptrisikofaktoren zählten anleitung verbessert die angeborene und erworbene Herzüber Ursachen, Risiken fehler, die oft unerkannt seien und sowie Symptome, die Herzleistung, senkt die zum plötzlichen Herztod teilweise auch erst zu erkennen Frequenz und vermindert den seien, wenn deutliche Probleme führen können, und gab Ratschläge, wie sich „Eine intensive körperliGefäßwiderstand. Der körper aufträten. che Belastung wird über die HerzHobby- und Breitenbildet quasi seine eigenen frequenz ausgeglichen. Diese Fresportler in bestimmten quenz bestimmt auch die Höhe des Situationen verhalten Medikamente.“ Sauerstoffverbrauchs. Ab einem sollten. Tenor des PRofESSoR DR. UwE JANSSENS Abends: „Sport ist definibestimmten Erschöpfungsgrad ist der Transport von Sauerstoff aber tiv lebensverlängernd, nicht mehr in ausreichender wenn er mit Augenmaß und Vernunft betrieben wird!“ nitiv lebensverlängernd“, sprach Menge gewährleistet. Hinzu „Es klingt etwas paradox, dass Professor Dr. Uwe Janssens dann kommt, dass Stresshormone ausgerade Sportler unter gewissen gleich zu Beginn seines Vortrags geschüttet werden, die den HerzUmständen einem deutlich höhe- deutliche Worte. Dennoch gelte muskel zusätzlich belasten. In eiren Risiko zu unterliegen scheinen, es, bestimmte Dinge zu beachten. ner solchen Situation kann es auch den plötzlichen Herztod zu erlei- Unabhängig vom Sport sei der in einem gesunden Herzen zu den, als Nichtsportler“, betonte plötzliche Herztod weltweit die Rhythmusstörungen kommen, die Juwelier Horn BARANKAUF VON GOLD UND SILBER letztlich zum Kammerflimmern führen. Das Herz bleibt stehen!“, beschrieb Professor Dr. Uwe Janssens den möglichen Verlauf eines plötzlichen Herztodes. Begleitfaktoren seien eine steigende Körpertemperatur bis hin zum Fieber, der Verlust von Körpersalzen sowie das Verklumpen von Blutplättchen, die so die Gefäße verstopften. Während bei Personen über 35 Jahren die Ursachen für einen plötzlichen Herztod zu 80 Prozent in koronaren Herzerkrankungen (Erkrankung der Herzkranzgefäße) zu finden seien, seien bei jüngeren Menschen auch genetische Veranlagungen nicht zu vernachlässigen. „Erliegt ein Mensch in sehr jungen Jahren dem plötzlichen Herztod, ist es für die Angehörigen unbedingt ratsam, sich untersuchen zu lassen.“ Trotz der aktuellen tragischen Ereignisse sei jedoch der plötzliche Herztod bei Sportlern ein sehr selten auftretendes Phänomen. „Langzeitstudien in Frankreich und den USA kamen zu dem Ergebnis, dass von einer Million Sportler 5,45 den plötzlichen Herztod erleiden“, nannte der Referent erneut Zahlen. Auffällig: 95 Prozent der Opfer sind Männer! „Klar und einleuchtend sollte und muss sein, dass auch Sportler vor Krankheiten nicht gefeit sind! Deshalb muss die Maxime lauten: Bei einer akuten Erkrankung kein Sport!“, appellierte Professor Dr. Uwe Janssens an seine Zuhörer. Warnsymptome seien eine sehr hohe Herzfrequenz, Schmerzen bei Belastung oder auftretende Rhythmusstörungen. Erleide ein Sportler einen Kollaps und damit einen Bewusstseinsverlust, sei dies sehr ernst zu nehmen. „Dann muss der Weg in ein Krankenhaus führen. Schließlich wissen sie nicht, ob eine Herzmuskelerkrankung vorliegt. Viren nisten sich gerne im Herzen ein, ohne dass sie es merken. Die Konsequenz kann eine Herzmuskelentzündung sein!“ Deshalb gelte es, Infekte komplett auszukurieren und einen übertriebenen Ehrgeiz zu ver- Nikotin und Diabetes Weitere Risikofaktoren seien mit unter anderem Übergewicht, Nikotin, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes die üblichen Verdächtigen. Professor Dr. Uwe Janssens benannte die Ursachen, Risiken und symptome, die zum plötzlichen Herztod bei sportlern führen können. meiden. „Fühlt sich der Sportler wieder gesund, sollte er seinem Körper noch drei bis vier Tage Rekonvaleszenz gönnen und dann langsam wieder mit dem Training beginnen“, so der Rat des Mediziners, der anschließend auf die positiven Auswirkungen des Sports auch bei Herzpatienten einging. „Dosiertes Training unter Anleitung verbessert die Herzleistung, senkt die Frequenz und vermindert den Gefäßwiderstand. Der Körper bildet quasi seine eigenen Medikamente.“ Darüber hinaus werde auch die Leistungsfähigkeit der Lunge optimiert. Ein seltenes Ereignis „Der plötzliche Herztod bei Sportlern ist ein seltenes Ereignis, das teilweise unvermeidbar, also schicksalshaft auftritt. Die Aufgabe der Sportler ist es, Vorsorge zu betreiben. Sie sollten die Risiken kennen, auf Symptome achten und sich bei einem Arzt melden, wenn Unregelmäßigkeiten auftreten“, so das Fazit von Professor Dr. Uwe Janssens zum Ende seines Vortrags, dem sich eine lebhafte Diskussion mit den Zuhörern anschloss. In deren Verlauf unterstrich der Arzt unter anderem, dass Sport treiben unter Medikamenten keinesfalls empfehlenswert sei. „Wenn der Körper ihnen Schmerzsignale sendet, dann steckt ein Sinn dahinter. Diese Signale durch Medikamente zu unterdrücken, ist der falsche Weg.“ Vorsicht sei auch geboten, Sport bei extremen Witterungsbedingungen zu treiben. „Sowohl sehr hohe als auch sehr niedrige Temperaturen führen zu einer Erhöhung der Herzfrequenz“, gab Professor Dr. Uwe Janssens den zahlreichen Gästen der Vortragsveranstaltung mit auf den Heimweg. (ran) Veranstaltungen Altgold · Zahngold · Schmuck · Nachlässe Kompetenz seit 30 Jahren Theaterstraße 51 Aachen · 0241 - 38872 Feiern Sie mit uns! 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