Maybach Telemann T54

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Maybach Telemann T54
Vintage vom Feinsten – Maybach Teleman T54
Wenn ich eine Telecaster sehe denke ich unwillkürlich an Erlebnisse mit großartigen Gitarristen, wie
das labsteel – artige Spiel von Mark Knopfler oder die genialen Riffs von Keith Richards und Bruce
Springsten auf der Tele, sie ist wohl die „amerikanischste E-Gittare, die ich mir vorstellen kann. Sie
gilt als erste in Massenfertigung produzierte Massivkorpus-E-Gitarre und wurde seit 1950 von der USamerikanischen Firma Fender hergestellt wird.. Ursprünglich in zwei Modelllinien unter den
Namen Esquire und Broadcaster vorgestellt, musste letztere aus namensrechtlichen Gründen bald
in Telecaster umbenannt werden. Sie wird seit ihrem Erscheinen von vielen namhaften Musikern –
nicht nur den drei vorgenannten Gitarristen - gespielt und gilt heute neben der Fender
Stratocaster und der Gibson Les Paul als Klassiker unter den E-Gitarren und wird neben Fender von
vielen anderen Firmen in gleicher oder ähnlicher Form gebaut. Dabei gibt es sowohl die Variante der
günstigen Einsteiger-Tele, als auch wirklich herausragende custommade Versionen des Klassikers.
Wir hatten von letzterer Variante nun eine Maybach Teleman T54 Butterscotch Blackguard Aged im
Test, die uns Toni Götz von i-music zur Verfügung stellte.
Maybach und die Teleman T54
Maybach Guitars werden in Kleinserie in Tschechien gefertigt. Tschechien gilt unter Kennern als
ganz feine Adresse in Europa für hochwertigen Instrumentenbau. Bei der Ausstattung der
Maybach Instrumente wurden nur die besten Materialen verwendet und jede Gitarre ist pure
Handarbeit.
Während die Gotoh – Mechaniken aus Japan bekannt und beliebt sind und neben Schaller zu
den meistgenutzten Mechaniken der Welt gehören, sind die Amber Tonabnehmer ein
außergewöhnliches, handgearbeitetes Produkt aus Deutschland. Und wir treffen hier auf einen
alten Bekannten in der Musikalienindustrie, sie werden von Wolfgang Damm, dem ehemaligen
Gibson – Produktmanager bei M&T, in Ribnitz – Dahlgarten erdacht und produziert.
AmberPickups haben Charakter, denn alle Spulen werden ausschließlich von Hand gewickelt.
Dadurch erhält jeder Tonabnehmer seinen eigenen, typischen Klangcharakter, der deutlich
lebendiger ist als auto-maschinell gewickelte Spulen. Die Draht führende Hand definiert gefühlvoll
die richtige Spannung des Drahtes und kennt deren Einfluss auf den Sound; kleine
Unregelmäßigkeiten, wie sie für handgewickelte Pickups typisch sind, machen das individuelle iTüpfelchen aus. Ein weiteres wichtiges Kriterium für gute Pickups ist die Wahl der richtigen Magnete.
In allen AmberPickups sorgt die legendäre Magnet-Legierung ALNICO (Aluminium-Nickel-Cobalt) für
einen ausgewogenen Klang mit bester Ansprache, Dynamik und Wärme.
Sugar Pine Wood als Holz, darüber eine hauchdünne nitrocellulose Lackierung und aged
finishing komplettieren das Prachtstück aus dem Hause i-music. Zugegeben, die Farbgebung in
Butterscotch (schmutzig – gelb) ist etwas gewöhnungsbedürftig aber originell.
Klang, Spielbarkeit und Fazit
Leichtes Holz, beste Hardware, Nitrolackierung, Gotoh Mechaniken und High Quality Amber
Tonabnehmer. Alles Voraussetzungen, um ein Instrument zu erschaffen, das Mensch nur zu
gerne spielen möchte.
Und so geschah es denn auch.
Für den Test setzen wir ein 59er Vintage Kabel von Klotz ein, das mit seinem Textilüberzug und
den an der Spitze vergoldeten Vintage Steckern aus Messing an die 50’s und 60’s erinnert, es
handelt sich um ein doppelt geschirmtes Kupferkabel, mit leitender PVC Isolierung, einer
Kapazität von 115 pF und 7,6 mm Durchmesser. An Effekten kamen der Tubedreamer 88 und
the Big Chill von Jam, sowie der halo chorus und memory lane 2 von Diamond zum Einsatz,
Effekte, die in diesem Fall das Feeling der guten alten Zeit verstärkten, unseres Erachtens aber
auch in keinem Setup fehlen sollten – deshalb setzen wir sie immer ein. An Amps kam erstmals
unser Yamaha thr10 Übungsverstärker und ein originaler Vox AC 30 zum Einsatz.
Und wir waren begeistert, die doch eher im Original dünn klingende Telecaster bekam einen
deutlich volleren prägnanten Sound, ohne den typischen Telecaster Charakter zu verlieren. Bei
den Tonabnehmern besticht die Halsposition besticht durch einen klaren, kräftig-dynamischen und
glockigen Sound, während die Stegposition mit leicht höherer Ausgangsleistung los rockt und ein Flair
von Sex & Drugs & Rock ’n’ Roll versprüht. Wunderbar, in Kombination mit den amp’s kommt ein
richtiges 70’s feeling auf, während mit den Diamonds ein zeitlos schönes Spiel Möglich ist. Und
obwohl die Maybach voller klingt, sind auch mit ihr labsteel artige Töne möglich, wir können diese
Traum einer Gitarre nur jedem Gitarristen ans Herz legen, der sich ein breites reportoire von
Möglichkeiten auf einer hochwertigen Vintage style Gitarre wünscht.
Und dabei ist sie mit einem empfohlenen Verkaufspreis von 1.399,- € nur ein Drittel so teuer wie eine
vergleichbare Telecaster der amerikanischen Linie von Fender. Ein dickes Kompliment an i-music,
dass sie diese außergewöhnlich hochwertige Gitarre im Vertriebsprogramm haben.
Klaus Linke