MITEINANDER 2_12_Miteinander 1_12
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64. Jahrgang Anno 2012 Nr. 2 I.R. ITEINANDER INSIEME Vers. im P. A. lt. Art. 2 ABS 20/C, Gesetz 662/96 - Zweigstelle Bozen Spedizione in a. p. art. 2 comma 20/C, legge 662/96 - Filiale di Bolzano Chiesa Evangelica Luterana in Italia Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien Foto: Andrea Burgenmeister Diakonie zwischen Gebirge und Meer Mützen aus Meran für Genua Diaconia tra mari e monti cappelli di Merano per marinai di Genova I N H A LT S V E R Z E I C H N I S • I N D I C E Goethe, Pasolini und die Musik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Goethe, Pasolini e la musica . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 LEBENSBILDER • VITA UMANA Shirin Ebadi: »Menschenrechte kann man nicht mit Bomben erzwingen« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Shirin Ebadi: «I diritti umani non si possono estorcere con le bombe» . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 ELKI • CELI Gedenkfeier zum 100. Geburtstag von Idelmo Poggioli in Torre Annunziata . . . . . . . . . . . 39 Sanremo: 130 Jahre evangelisch-lutherische Kirche . . . 42 Musikalische ELKI-Reise auf Bachs Spuren . . . . . . . . . . 46 ELKI – Wanderfreizeit 2012 Fassatal (Trentino) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Mit der ELKI unterwegs nach Slowenien und Ungarn . 48 Einladung zum ELKI-Tag - 12.–14. Oktober 2012 . . . . . 49 Dear friends at the Lutheran Church Connection … . . 54 Meraner Mützen für Genua . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Commemorazione per il 100° anniversario della nascita di Idelmo Poggioli a Torre Annunziata . . . . . . . . . . . . . . . 39 130 anni di Chiesa Evangelica Luterana a Sanremo . . . . . 42 Viaggio musicale della CELI nei luoghi di Bach . . . . . . . . . 44 Seminario teologico . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Escursioni in montagna con la CELI – Edizione 2012 Val di Fassa (Trentino) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Viaggio CELI in Slovenia e Ungheria . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Invito alla Giornata CELI - 12–14 ottobre 2012 . . . . . . . . 49 Caro amico, ti scrivo … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Cappelli di lana «Made in Merano» per Genova . . . . . . . . 55 SÄULEN DER GEMEINDE • COLONNE DELLE COMUNITÀ Antje Andreini: Vom Jungmädchentraum zum 40-jährigen Dienstjubiläum . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Antje Andreini: Dal sogno di una ragazzina al giubileo di 40 anni di servizio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 GLAUBE • FEDE Die Kopten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Bernardino Ochino (1487–1564) . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Roberto Tresoldi: Der Weg ist das Ziel . . . . . . . . . . . . . 65 Copti Egiziani . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Bernardino Ochino (1487–1564) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Roberto Tresoldi: Il cammino è la meta . . . . . . . . . . . . . . . 65 BLICK ÜBER DEN TELLERRAND • NON SOLO NOI Non é facile … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 L’Italia sono anch’io – Auch ich bin Italien . . . . . . . . . . 69 Non è facile … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 L’Italia sono anch’io . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 KULTUR & MEDIEN • MEDIA & CULTURA Helmut Fischer: Musste Jesus für uns sterben? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Il Gesù delle parabole – Der Jesus aus den Gleichnissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Helmut Fischer: Era necessario che Gesù morisse per noi? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Il Gesù delle parabole. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 VERANSTALTUNGSKALENDER • APPUNTAMENTI Geistliche Abendmusik zur Karwoche . . . . . . . . . . . . . 74 Geistliche Abendmusik zum Karfreitag . . . . . . . . . . . . 74 Konzert »Von der Finsternis zum Licht« . . . . . . . . . . . . 74 Musica Sacra per la Settimana Santa . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Musica Sacra per il Venerdì Santo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 «Dalle Tenebre alla Luce» - Concerto . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 Otto per mille . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 Otto per mille . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 34 Goethe, Pasolini und die Musik Goethe, Pasolini e la musica Jubiläen regen zum Nachdenken an. Ein Blick in die Geschichte ist auch ein Blick auf unser Werden als Menschen, als Gesellschaft, als Kirche und hilft, neue Seiten daran zu entdecken. Im Jahr der Reformationsdekade »Reformation und Musik« liegt der Blick auf Komponisten und Lieddichter nahe. Doch ich möchte in dieser Ausgabe einen anderen Zugang wählen, einen Umweg. Zwei ganz unterschiedliche Personen sind mir begegnet. Einer, an dessen 180. Todestag (22. März 1832) in diesem Jahr erinnert wird, der deutsche Dichter Johann Wolfgang Goethe, und ein Italiener, der am 5. März 2012 seinen 90. Geburtstag gefeiert hätte, der Regisseur und Schriftsteller, Pier Paolo Pasolini. Zwei Männer, deren Lebensstil und Lebenskonzept wohl kaum unter einen Hut zu bringen gewesen wären: ein Italiener und ein Deutscher … Auf der einen Seite steht der Aufsteiger des entstehenden Bildungsbürgertums, ein etwas überheblicher Machtmensch, Jupiter der Weimarer Klassik und »Dichterfürst«, Italien-Reisender und Italien-Liebhaber. Auf der anderen sehen wir das Kriegskind, ein sensibler, sozialkritischer und angefochtener Linksintellektueller im Italien der 60er und 70er Jahre, ein Fremder im eigenen Land. Zwei Persönlichkeiten, die kaum die Nähe oder Bekanntschaft des anderen gesucht hätten. Gleichwohl waren sie beide Dichter, aus Leidenschaft und mit Leidenschaft. Und darin liegt ein Berührungspunkt: In einem Aufsatz untersucht Pasolini die Musik Johann Sebastian Bachs. Die Sprache dieser Musik ist für Pasolini unmittelbar, erreicht die Sinne ohne Umweg, ergreift und befreit zugleich, ohne aber sentimental zu sein. In diesem Aufsatz nun zitiert Pasolini eine Stelle aus dem Werk Johann Wolfgang Goethes, und zwar, wie passend, aus dessen »Italienischer Reise«. Goethe kam 1829 nach Venedig und begegnete dort einem ungewöhnlichen Phänomen: dem Gesang der Schiffer auf der Lagune. Zwischen denen, die sich auf dem Wasser befinden, und denen, die am Land blieben, entspinnt sich ein Wechselgesang, von dem Goethe schreibt: »Da ward mir der Sinn des Gesangs erst aufgeschlossen. Als Stimme aus der Ferne klingt es höchst sonderbar, wie eine Klage ohne Trauer; es ist darin etwas unglaublich, bis zu Tränen Rührendes.« Und von den Frauen des Lido weiß Goethe zu berichten: »Sie haben die Gewohnheit, wenn ihre Männer aufs Fischen ins Meer sind, sich ans Ufer zu setzen und mit durchdringender Stimme abends diese Gesänge erschallen zu lassen, bis sie auch von ferne die Stimme der Ihrigen vernehmen und sich so mit ihnen unterhalten.« Dieser Bericht fasziniert Pasolini. Vor allem, weil der Gesang einen weiten Bogen schlägt und Ferne und Trennung überwindet. In Goethes Worten findet er einen Hinweis auf die Ursprünglichkeit und ewige Wahrheit des Gesanges. Die Noten sind nur toter Buchstabe, wenn sie aber gesungen werden und in der Einsamkeit der Seele eine Antwort finden, so atmen sie das Leben in seiner ganzen Tiefe. Können wir über Grenzen und Unterschiede hinweg im gemeinsamen Lied ein Stück des Lebens miteinander teilen? Können wir den Zauber der Musik als Teil der Botschaft von Freiheit und Frieden spüren und ihm Raum geben im Leben unserer Kirche? Können wir ein wenig in die Rolle derer schlüpfen, die vom Strand aus denen draußen auf dem Meer Gli anniversari invitano alla riflessione. Uno sguardo alla storia è anche uno sguardo al nostro divenire di persone, di società, di chiesa e ci aiuta a scoprirne nuovi aspetti. In questa decade della Riforma, l’anno che viviamo è dedicato a «Riforma e musica». E ci conduce verso il ricordo di compositori e poeti, ma – nel saluto di oggi – voglio scegliere un’altra strada, magari un pò più tortuosa. Mi voglio riferire a due persone completamente differenti fra loro: uno di cui si ricorda il 180° anniversario della morte, avvenuta nel marzo 1832, il poeta tedesco Johann Wolfgang Goethe, e un italiano che – sempre nel mese di marzo 2012 – avrebbe compiuto 90 anni, il regista e scrittore Pier Paolo Pasolini. Due persone il cui stile e concezione di vita sarebbe difficile accomunare: un italiano ed un tedesco … da un lato l’arrampicatore della nascente borghesia acculturata, un uomo di potere un pò presuntuoso, divinità del classicismo a Weimar e «principe dei poeti», viaggiatore nell’Italia che amava. Dall’altro un figlio della guerra, un intellettuale di sinistra sensibile e contestato, un critico sociale degli anni 60/70, straniero nel proprio paese. Due personalità che non si sarebbero certamente cercate per conoscersi. Eppure erano ambedue poeti, per passione e con passione ed è questo che li accomuna. In un suo scritto Pasolini esamina la musica di Johann Sebastian Bach. Il linguaggio di questa musica è, per Pasolini, immediato, raggiunge i sentimenti senza giri di parole, afferra e libera contemporaneamente senza scadere nel sentimentalismo. In questo scritto Pasolini cita un passo dell’opera di Goethe – e chi l’avrebbe mai detto – dal «Viaggio in Italia». Goethe giunge in Italia, a Venezia, nel 1829 e lì si confronta con un curioso fenomeno: il canto dei barcaioli sulla laguna. Fra coloro che si trovavano sull’acqua e coloro che restavano sulla riva si tesseva un canto alternato di cui Goethe scrive: «Ed all’improvviso mi si chiarì il senso del canto. Come voce in lontananza risuona altamente starna, come un lamento senza tristezza in cui c’era qualcosa di incredibile che toccava fino alle lacrime», e delle donne del Lido Goethe racconta: «Hanno l’abitudine, quando i loro mariti sono a pescare sul mare, di sedere sulla riva e, con voce penetrante, di sera, lasciano riecheggiare i loro canti fino a che la loro voce non venga udita in lontananza, e così dialogano fra loro». È una narrazione che affascina Pasolini soprattutto perché il canto supera, va al di là della lontananza e della separazione. Nelle parole di Goethe trova l’indicazione dell’origine e dell’eterna verità del canto. Le note sono lettere morte, ma se vengono cantate e trovano una risposta alla solitudine dell’anima, allora respirano l’atmosfera della vita nella sua intera pienezza. Possiamo noi condividere, superando limiti e differenze, una parte della vita nel canto comune? Possiamo noi sentire la magia della musica come parte del messaggio di libertà e di pace e darle spazio nella vita della nostra chiesa? Possiamo entrare, anche se solo per un pò, nel ruolo di coloro che, dalla riva, danno coraggio, sicurezza ed orientamento a coloro che sono sul mare? 35 Zuspruch, Sicherheit und Richtung geben? Kurzum: Stimmen wir ein Stück Osterbotschaft an, einen Anklang an die Kraft der Auferstehung, die Risse schließen, Wunden heilen und das Leben zum Klingen bringen will. Das Musik-Jahr in der Reformationsdekade lädt uns auch dazu ein. Ich wünsche uns in den Gemeinden und in der Landeskirche reiche und berührende Erfahrungen damit. Ihr Holger Milkau In breve: cantiamo un pezzo dell’annuncio di Pasqua, ed un accordo sulla forza della Resurrezione che ricuciano spaccature, guariscano ferite e portino armonia nella vita! L’anno della musica, nella decade della Riforma, ci invita anche a questo. Auguro a tutti noi, nelle singole comunità come in tutta la chiesa, di farne una ricca e diretta esperienza. Il Vostro Holger Milkau L E B E N S B I L D E R • V I TA U M A N A Immer wieder wird mir zugetragen, dass die Lebensbilder-Reihe zu den beliebtesten MITEINANDER-Rubriken gehört. Frau Dorothea Kraiss-Vinciguerra aus Taormina hat einen nicht unerheblichen Anteil daran. Nach einigen Beiträgen zu historischen Frauenpersönlichkeiten in den Jahren 2007/ 2008, stellte sie uns ab der MITEINANDERAusgabe 2009/4 in loser Folge, angefangen bei Bertha von Suttner, die Friedensnobelpreisträgerinnen vor. Gegen Ende des vergangenen Jahres, kurz nach Abgabe des Artikels über Jody Williams, bat mich Frau Kraiss-Vinciguerra darum, nach einer Nachfolgerin für die Lebensbilder-Reihe zu suchen. Ich hoffe, dass sie uns in Zukunft gelegentlich wieder mit spontanen Einzelbeiträgen (ohne den Stress der Serie) erfreuen wird und danke ihr an dieser Stelle ganz herzlich für die gute Zusammenarbeit. Als würdige Nachfolgerin mit einem Faible für Biographien konnten wir Frau Nicole Dominique Steiner aus Bozen gewinnen, die sich in dieser Ausgabe mit einem Beitrag über Shirin Ebadi einführt. Lassen Sie sich überraschen! Sabine Wolters Spesso mi è stato riferito che la rubrica Vita umana conterebbe tra quelle più amate di INSIEME. Una bella parte di questa popolarità è certamente dovuta alla Signora Dorothea KraissVinciguerra di Taormina. Dopo alcuni articoli negli anni 2007/2008 dedicati a personalità storiche al femminile, a partire dell’edizione 2009/4 di INSIEME ha iniziato a farci conosere le Premio Nobel per la Pace da Bertha Suttner in poi. Verso la finel del 2011, la Signora Kraiss-Vinciguerra mi chiese di trovare un’altra donna interessata a continuare la serie Vita umana. Spero che continuerà a deliziarci con qualche articolo spontaneo (senza lo stress della serie) in futuro e la ringrazio a questo punto di cuore per l’ottima collaborazione. Per la degna successione abbiamo potuto trovare un’autrice con un debole per le biografie, la Signora Nicole Dominique Steiner di Bolzano, che esordisce su questo numero con un articolo su Shirin Ebadi. Fatevi sorprendere da lei! Sabine Wolters Shirin Ebadi, iranische Juristin, Menschenrechtsaktivistin und Trägerin des Friedensnobelpreises 2003 Shirin Ebadi, giuristata iraniana, attivista per i diritti umani e detentrice del Premio Nobel per la pace 2003 »Menschenrechte kann man nicht mit Bomben erzwingen« «I diritti umani non si possono estorcere con le bombe» Seit der Wiederwahl Mahmud AhmadhinedDalla rielezione di Mahmud Ahmadinejad la schads ist ihre Heimat ein zu heißes Pflaster. Im sua patria è diventata per lei un posto pericoloStaatsfernsehen verkündete ihr Mann zur besten so. Alla televisione di stato, nella fascia oraria Sendezeit und gegen seine Überzeugung, sie sei migliore, suo marito, contro la sua stessa coneine schlechte Ehefrau, sei politisch fehlgeleitet vinzione, ha dovuto affermare che è una cattiva und habe gar mit einem Schuh nach ihm gewormoglie, che è stata manovrata politicamente e fen! Die Iranerin Shirin Ebadi, Juristin und bis zur che gli avrebbe anche tirato addosso una scarRevolution 1979 erste weibliche Richterin des pa! L’iraniana Shirin Ebadi, avvocata e primo Iran, unbeirrte Verfechterin der Menschenrechte, giudice donna in Iran fino alla rivoluzione del ist eine der bemerkenswerten Frauen, die sich 1979, difenditrice indefessa dei diritti umani è von einem frauenfeindlichen Regime zwar einen Shirin Ebadi - Wpclipart-com una di quelle donne più degne di nota che si laSchleier aufs Haar setzen aber keinen Maulkorb scia mettere un velo in testa da un regime misohat verpassen lassen. 2003 wurde sie für ihre Zivilcourage mit gino, ma sicuramente non si fa appioppare nessuna museruodem Friedensnobelpreis ausgezeichnet; seit Oktober 2009 la. Nel 2003 le è stato conferito il Premio Nobel per la pace lebt sie im Exil in Großbritannien. per il suo impegno nel difendere i diritti umani; dall’ottobre del Aufgewachsen ist die 1947 geborene Tochter aus gutbürger2009 vive in esilio in Gran Bretagna. lichem Haus im pro-westlich eingestellten, pseudomodernen Nata nel 1947 in una famiglia borghese è cresciuta nell’Iran Iran des Schah Reza Pahlevi. Ihrem Selbstverständnis nach ist pro-occidentale, pseudo-moderno dello scià Reza Pahlevi. 36 sie eine demokratiL’immagine che ha di se stessa è sche Frau muslimiquella di una donna democratica di schen Glaubens. fede mussulmana. Unter dem Schah Sotto lo scià aveva protestato contro protestierte sie la tortura nelle carceri ed era scesa in gegen Folter in den campo per la libertà di stampa. IniGefängnissen und zialmente aveva appoggiato la rivotrat für Pressefreiheit luzione iraniana. Ma la rivoluzione ein. Zunächst unterfinì per tradire i suoi figli. Con la stützte sie auch die presa del potere degli ayatollah nel iranische Revolution. 1979 la vita di Shirin Ebadi cambiò Aber die Revolution radicalmente. Il regime non sapeva verriet ihre Kinder. come utilizzare un giudice donna, la Mit der Machtübergiurista altamente qualificata venne nahme der Ayatolinquadrata come segretaria. Più lahs 1979 änderte tardi ha lavorato come libera avvosich ihr Leben radicata e docente di giurisprudenza alkal. Für eine weiblil’università di Teheran. che Richterin hatte Mit freundlicher Genehmigung von Silvana Frivoli/«dedicato a Shirin Ebadi l’avvo- I diritti dei bambini delle donne e das Regime keine catessa iraniana che lotta per i diritti civili» – olio su tela di Silvana Frivoli una legislazione equa sono questioni Verwendung, die hochqualifizierte Juristin wurde als Sekretäche l’hanno sempre riguardata da vicino. Il credo della madre rin eingestuft. Später arbeitete sie als freie Rechtsanwältin di due figlie è la «Dichiarazione congiunta per i diritti umani». und Dozentin für Rechtswissenschaften an der Universität TeRivendica l’equiparazione delle donne nella vita pubblica, diheran. fende i diritti dei bambini e scende in campo per una riforma Die Rechte von Kindern und Frauen und eine gerechte Gedella giustizia con giudici ed avvocati indipendenti. Giudica la setzgebung sind der Mutter von zwei Töchtern seit jeher ein giurisdizione vigente in Iran, che tollera l’omicidio d’onore e Anliegen. Ihr Credo ist die »Allgemeine Erklärung der Menprevede l’amputazione degli arti e la lapidazione, che dichiaschenrechte«. Sie fordert eine gleichberechtigte Rolle der ra imputabili bambine di nove anni e ragazzi di 15 anni, Frauen im öffentlichen Leben, tritt für die Rechte von Kindern come un’interpretazione errata della sharia e come abuso und für eine Justizreform mit unabhängigen Richtern und Andella religione islamica. wälten ein. Die geltende Rechtsprechung im Iran, die EhrenShirin Ebadi si adopera per una società pluralista democratica morde toleriert, die Abtrennung von Gliedmaßen und Steininell’Iran post-Khomeini e rifiuta il patrimonio ideologico fongung vorsieht, die neunjährige Mädchen und 15jährige Jundamentalista del regime di Ahmadhinejad. Vorrebbe produrre gen für strafmündig erklärt, bezeichnet sie als Fehlinterpretadei cambiamenti all’interno della società; per questo non aption der Scharia und als Missbrauch der Religion des Islam. prova le misure militari contro il suo paese. «I diritti umani Shirin Ebadi setzt sich für eine pluralistische demokratische non si possono estorcere con le bombe», di questo è convinta Gesellschaft im Post-Khomeini-Iran ein und lehnt das fundala detentrice del Premio Nobel. mentalistische Gedankengut des Ahmadhinedschad Regimes Questa donna coraggiosa e risoluta non ha mai pensato al ab. Veränderungen möchte sie innerhalb der Gesellschaft beproprio pericolo personale. Né quando viveva ancora in Iran wirken; sie lehnt deshalb militärische Maßnahmen gegen ihr né ora. Come avvocata ha difeso intellettuali e dissidenti. Il Land ab. »Menschenrechte kann man nicht mit Bomben ersuo impegno nei processi per l’uccisione di due intellettuali e di zwingen«, davon ist die Nobelpreisträgerin überuna canadese di origini zeugt. iraniane in carcere ha riAuf ihr persönliches Risiko hat diese mutige und rechiamato l’attenzione solute Frau nie geschaut. Solange sie noch im Iran internazionale dell’opilebte und auch jetzt nicht. Als Rechtsanwältin vernione pubblica sulla sitrat sie Intellektuelle und Dissidenten. Ihr engagiertuazione in Iran. Già tre ter Einsatz in den Prozessen um den Mord an zwei anni prima, nell’anno Intellektuellen und einer Kanadierin iranischer Ab2000, Shirin Ebadi a stammung im Gefängnis lenkte das internationale causa del suo lavoro di Interesse auf die Situation im Iran. Bereits drei Jahre avvocato difensore era zuvor, im Jahr 2000, war Shirin Ebadi aufgrund stata condannata a 26 ihrer Arbeit als Verteidigerin zu 26 Tagen Einzelhaft giorni di isolamento e diund teilweisem Berufsverbot verurteilt worden. vieto parziale di eserci1995 war die Juristin Mitbegründerin der Kinder- Die grüne Revolution / La rivoluzione verde – Quelle/ Fonte: tare la professione. rechtsorganisation Society for Protecting the Internet Nel 1995 la giurista è Child’s Rights, 2002 des Zentrums Verfechter der stata cofondatrice delMenschenrechte, das 2006 vom Regime in Teheran verboten l’organizzazione per i diritti dei bambini Society for Protecting wurde. Den Schleier trägt sie im Iran, weil es die dortigen Gethe Child’s Rights, nel 2002 del Centro Difensori dei diritti setze vorschreiben; im Westen präsentiert sie sich in der Öfumani, che è stato vietato nel 2006 dal regime di Teheran. Il fentlichkeit ohne. So auch bei der Verleihung des Friedensnovelo lo porta in Iran, perché le leggi del suo paese lo prescrivobelpreises am 10. Oktober 2003 in Stockholm. Eine Provokano; in Occidente invece, si presenta senza velo in pubblico, tion für das Regime. così come ha fatto quando le è stato conferito il Premio Nobel 37 Auch heute setzt sich die mittlerweile 65-jährige hartnäckig per la pace il 10 ottobre 2003 a Stoccolma. È stata una profür die Wahrung der Menschenrechte ein; die Lage in ihrer vocazione per il regime. Heimat ist nach wie vor ihr größtes Anliegen. Derzeit kämpft Anche oggi l’ormai 65enne continua a combattere tenacesie für die Freilassung von Sakineh Mohammadi Ashtiani, die mente per la difesa dei diritti umani; segue sempre con wegen Ehebruchs zumTod durch Steinigung verurteilt worgrande impegno la situazione nel suo paese. Attualmente den ist. Im Januar 2012 rief sie zum Boykott der lotta per la liberazione di Sakineh Mohammadi in diesem Jahr anstehenden Parlamentswahlen Ashtiani, che per aver commesso adulterio è im Iran auf. stata condannata a morte per lapidazione. Nel Am 6. Mai 2012 wird Shirin Ebadi in der Frankgennaio 2012 ha incitato a boicottare le elezioni furter Paulskirche eine weitere Auszeichnung verparlamentari che si svolgeranno quest’anno in liehen: der Avicenna-Preis für »wegweisende IniIran. tiativen von Personen oder Institutionen zur inIl 6 maggio 2012 Shirin Ebadi riceverà un’altra terkulturellen Verständigung insbesondere zwionorificenza nella chiesa di S. Paolo a Francoforschen Orient und Okzident«. Eine weitere Bestäte: il Premio Avicenna per «iniziative innovatrici Shirin Ebadi - by wikipedia tigung für sie, ihren Weg unbeirrt fortzusetzen! di persone o istituzioni per la comprensione interculturale soprattutto fra l’Oriente e l’Occidente». Un’ulteriore Shirin Ebadi in eigenen Worten conferma per continuare il suo cammino! Im Exil lebt Shirin Ebadi eigentlich in Großbritannien. In Citazioni di Shirin Ebadi Wirklichkeit sind seit drei Jahren Flughäfen und Hotels ihre Heimat. Unermüdlich setzt sich die Juristin in VorträCitazioni di Shirin Ebadi Shirin Ebadi vive in esilio in Gran Bregen und Interviews für die Menschenrechte in ihrer Heitagna ma in realtà da tre anni è più a casa negli aeroporti e mat Iran ein. negli hotel. La giurista si adopera instancabilmente, tenendo conferenze e rilasciando interviste, per i diritti umani nella sua »Die ganze Welt muss wissen, dass der Fall von Sakineh Mopatria, l’Iran. hammadi Ashtiani (zum Tod durch Steinigung verurteilte Frau, Anm. d. Red.) nicht der einzige ist und es auch nicht «Il mondo intero deve sapere che il caso di Sakineh Mohambleiben wird.« madi Ashtiani (la donna condannata a morte per lapidazione, nota della redazione) non è né l’unico né lo resterà.» »Die demokratische Bewegung in meinem Land, die 2009 aus der grünen Revolution hervorgegangen ist, wächst täg«Il movimento democratico nel mio paese, sorto nel 2009 lich. Der Unterschied zu den Revolutionen in Ägypten und in dalla rivoluzione verde, continua a crescere ogni giorno. A difTunesien ist, dass die Macht in der Hand der Revolutionsferenza con le rivoluzioni in Egitto e in Tunisia il potere è nelle wächter und der Miliz liegt und der Regierungschef gleichzeimani dei custodi della religione e della milizia e il capo del tig oberster Wächter der Religion ist.« governo è allo stesso tempo il custode supremo della religione.» »Die Verleihung des Friedensnobelpreises an mich hat die Opposition im Iran gestärkt.« «Il fatto che mi abbiano conferito il Premio Nobel per la pace »Glaube ist für mich eine Lebensphilosophie. Ich glaube an ha rafforzato l’opposizione in Iran.» den Islam und respektiere ihn als Religion, aber das ist Privatsache!« «La fede è per me una filosofia di vita. Credo nell’Islam e lo ri»Wir müssen die Zerrbilder über den Islam mit Bildung und spetto come religione, ma questo è un affare privato!» kultureller Entwicklung bekämpfen.« «Con la cultura e lo sviluppo vanno combattute le immagini »Sie drohen mir. Ich weiß, dass ich auf den Todeslisten des deformate che si hanno dell’Islam.» Regimes stehe. Aber ich glaube an meine Arbeit und werde sie im Rahmen der Menschenrechte fortsetzen. Ich liebe «Mi minacciano. Il mio nome è segnato nella lista nera del remein Land und ich liebe meinen Glauben. Sterben müssen gime. Ma credo nel mio lavoro e continuerò a battermi per i wir alle – irgendwann.« diritti umani. Amo il mio paese e la mia fede. Tanto, morire dobbiamo tutti, prima o poi.» »Ich bin permanent auf Reisen, lebe auf Flughäfen, um die Stimme der Menschen im Iran an die Weltöffentlichkeit zu «Sono continuamente in viaggio, vivo negli aeroporti per portare all’opinione pubblica mondiale la voce delle persone in bringen.« Iran.» Zum Weiterlesen • Angelika U. Reutter, Anne Rüffer: Frauen leben für den Frieden. Die Friedensnobelpreisträgerinnen von Bertha von Suttner bis Schirin Ebadi. Piper, München 2004. • ISBN 3-492-24209-X • Katajun Amirpur: Gott ist mit den Furchtlosen. Schirin Ebadi. Die Friedensnobelpreisträgerin und der Kampf um die Zukunft Irans. Herder, Freiburg 2004. • ISBN 3-451-05469-8 Nicole Dominique Steiner 38 Per approfondire • Shirin Ebadi, Azadeh Moaveni. Il mio Iran. Una vita di rivoluzione e speranza. Milano, Sperling & Kupfer, 2006. • ISBN 9788820040772 • Shirin Ebadi. La gabbia d'oro. Tre fratelli nell'incubo della rivoluzione iraniana. Milano, Rizzoli, 2008. • ISBN 9788817025935 Nicole Dominique Steiner Traduzione: Maria Clara Finetti ELKI • CELI Gedenkfeier zum 100. Geburtstag von Idelmo Poggioli in Torre Annunziata Commemorazione per il 100° anniversario della nascita di Idelmo Poggioli a Torre Annunziata Eine Hommage von Jürg Kleemann Un omaggio di Jürg Kleemann So Viele waren gekommen, trotz Werktag! Sie wollten an Idelmo Poggioli denken. Was ich dazu beitragen konnte, fasse ich zusammen. Bei Wegweisern halten wir, um Orientierung zu finden. Idelmo Poggioli steht für Wege, die weiter zu erkunden sind. Erfahrung damit begegnete mir in Elvira und Paolo Poggioli, in Gesichtern der Anwesenden und zwei Weggefährten, die mir sehr fehlten, Edilia Granato und Dr. Gaetano Marullo. In seinem Hause planten wir einst als Konsistorium Intesa und das Centro polivalente in Torre Annunziata. Erano venuti in tanti, nonostante fosse un giorno lavorativo! Volevano ricordare Idelmo Poggioli. Qui di seguito riassumo il contributo che ho potuto dare. Quando incontriamo degli indicatori stradali ci fermiamo per trovare l’orientamento. Idelmo Poggioli è sinonimo di vie che è necessario continuare a esplorare. Quest’esperienza la riconosco in Elvira e Paolo Poggioli, nei volti dei presenti e di due compagni di viaggio di cui sento la mancanza, Edilia Granato e il dr. Gaetano Marullo. A casa sua noi membri del Concistoro un tempo abbiamo progettato l’Intesa e il Centro polivalente di Torre Annunziata. Rom 1975 Mein erster Pfarrkonvent, wie zuhause, alle reden Deutsch. Unterwegs ins Dekanat streift mein Hamburger Kollege einen Fiat. Panik! Polizei? Doch unser Mitfahrer ist schon ausgestiegen. Un Signore, schwarz der Anzug, die Krawatte … Lebhafte Gesten und Wortwechsel mit dem anderen Fahrer, dann knapp auf Deutsch: »50.000 Lire und alles ist erledigt.« Eine Lektion Italienisch! Nützlicher als lächerliche vier Wochen Sprachkurs, weil zukunftsweisend. Die erste Begegnung mit dem begnadeten Vermittler brachte mich auf Wege, die so nur in unserer Kirche zu gehen sind! Wie wär’s erst mal Kinder im Mittelpunkt / I bambini al centro mit Kinderlärm? Ein Kinderlied steht bei Alberto Saggese am Anfang der Biografie von Idelmo Poggioli Ein Leben für das Evangelium. Im besten Sinn des Evangeliums: Kinder in der Mitte Das bleibt eine Provokation für Kirchen, die mehr denn je beschäftigt sind mit Problemen des Amtes (Primat!). Jesus stellt ein Kind in die Mitte als Antwort an Petrus auf die Frage, wer der Größte sei. Da müsste man sich bücken! Was erfahren wir, was gibt es zu tun, von unten gesehen? Aus dieser Perspektive entwickelte Idelmo Poggioli zeitlebens sein Menschenbild und den evangelischen Blick für kleine Leute, für sie dienliche Projekte. Aus diesem Kraftfeld des Himmelreichs widerstand er zusammen mit Cosimo Leuzzi der Religion als Machtgewinn: kein Missbrauch der Kinder für lutherische Mission oder gewalttätige Ideale! Ziel waren schulische Bildung und Umgangsformen ohne Ansehen der Person oder Roma 1975 Al mio primo Convegno dei pastori mi sento come a casa, tutti parlano tedesco. Andando in macchina al Decanato il mio collega di Amburgo ha strisciato contro una Fiat. Panico! Chiamiamo la polizia? Ma l’altro passeggero che viaggiava con noi è già sceso. Un Signore, vestito di nero, con la cravatta … Gesti animati e una discussione con l’altro guidatore, poi brevemente in tedesco: «50.000 lire e tutto è risolto.» Una lezione di italiano! Più utile di 4 ridicole settimane di corso di lingua, perché è un orientamento per il futuro. Il primo incontro con l’efficace mediatore mi ha condotto sulle vie che si possono percorrere in questo modo solo nella nostra Chiesa! Che ne dite di cominciare con il baccano dei bambini? Alberto Saggese ha messo una canzone per bambini all’inizio della biografia di Idelmo Poggioli Una vita per l’Evangelo. Nel significato migliore dell’Evangelo: i bambini al centro Questa rimane una provocazione per le Chiese che si occupano più che mai dei problemi legati al ministero (superiorità!). Quando Pietro gli chiese chi fosse il più grande Gesù gli rispose mettendo al centro un bambino. Bisognerebbe chinarsi! Cosa apprendiamo, che cosa c’è da fare visto da sotto? Idelmo Poggioli per tutta la sua vita ha sviluppato la sua immagine dell’uomo da questa prospettiva e ha mantenuto lo sguardo evangelico per i piccoli, sviluppando progetti che servissero loro. Da questo campo di forze del regno dei cieli insieme a Cosimo Leuzzi si oppose alla religione come acquisizione di potere: nessun abuso dei bambini per una missione luterana o 39 Konfession. Das war kirchlichen Geldgebern schwer zu vermitteln, obwohl gut lutherisch. Mit Luther für Lesen und Schreiben Die Wege der Kinder führen ins Herz der lutherischen Reformation: Lehrt nicht die Grammatik der Rechtfertigungslehre kindliches Vertrauen? Rebellisch wirkt das Kinder-Ich im jungen Luther, poetisch dann im Lied und in später Liebe, revolutionär in pädagogischer Empathie für Kinder. Auch Mädchen (!) sollen Wissen erwerben: Schreiben und Lesen gibt Kenntnis anderer Sprachen und damit Gewinn an Realität und Erfahrung mit Gott. Weltoffen im Kontext neapolitanischer Hafenstädte … Poggioli stritt mit Schulverwaltung und Eltern, Luther mit Bürgermeistern. Volksbildung im Sinne des Humanismus, jedoch nicht elitär, sondern für die Kleinen! Auf ihr Verständnis zielte der »Kleine Katechismus« mit Frage und Antwort. Über Rezitieren hinaus sollen Fragen und Teilnahme erlaubt sein … Zweifel an Autoritäten, informierter Umgang mit Bibel und Lehre, so sah Idelmo den Theologen und jeden Christen. Welche Kirchen boten dafür gute Aussichten? Ausgerechnet deutsche Lutheraner ideali violenti! L’obiettivo era l’istruzione scolastica e un comportamento senza alcuna distinzione fra la persona o la sua confessione. Questo era molto difficile da trasmettere ai finanziatori, anche se interpretava al meglio lo spirito luterano. Con Lutero per leggere e scrivere Le vie dei bambini conducono al cuore della Riforma luterana: la grammatica della dottrina della giustificazione non insegna forse la fiducia infantile? L’Io-bambino risulta ribelle nel giovane Lutero, poetico nella canzone e nell’amore tardivo, rivoluzionario nell’empatia pedagogica per i bambini. Anche le ragazze (!) devono acquisire le conoscenze: leggere e scrivere fa conoscere altre lingue e quindi guadagnare maggiore senso della realtà ed esperienza con Dio. Cosmopolita nel contesto delle città portuali napoletane … Poggioli litigava con l’amministrazione scolastica e con i genitori, Lutero con i sindaci. Istruzione popolare nel senso umanistico, ma non elitaria, bensì per i piccoli! Il «piccolo catechismo» mirava alla sua comprensione, con le domande e le risposte. Oltre a recitare deve essere permesso di porre domande e di partecipare … Mettere in dubbio le autorità, avere un approccio informato alla Bibbia e alla dottrina, così Idelmo vedeva il teologo e ogni cristiano. Quali chiese offrivano buone prospettive in questo senso? Unterwegs von den Fundamenten amerikanisch-lutherischer Mission zum deutschsprachigen Luthertum, begann Idelmo eine wahrlich visionäre Reise, war doch »interkulturell« noch kein Modewort. Sie mutet seither Golfgemeinden wie »AuslandsProprio i luterani tedeschi gemeinden« einen Exodus zu, ohne Yuppidu – Idelmo und Nevia Poggioli auf der legendären Sertum / jene mentalen Landkarten, die als loIn cammino dai fondamenti kale, nationale und sogenannte kul- Idelmo e Nevia Poggioli sulla leggendaria Sertum. della missione luterana ameriturelle Grenzen festschreiben, was in täglicher Erfahrung flüscana al luteranesimo di lingua tedesca, Idelmo ha iniziato un sig wird. Damit bietet die ELKI Aussichten, in verschiedenen viaggio davvero visionario, dato che «interculturale» non era religiösen und sozialen Welten zu siedeln, auch im europäancora diventata una parola di moda. Da allora ha richiesto isch-italienischen Nord-Süd-Zwiespalt (»Wie lege ich mein un esodo alle comunità del Golfo come alle «comunità all’esteGeld an« die einen, die anderen »Wie komme ich damit zum ro» di una volta, senza quelle cartine geografiche mentali che Monatsende?«). Die ideologische Rhetorik vom Konflikt der stabiliscono i confini locali, nazionali e quelli cosiddetti cultuKulturen scheitert am Gesicht des anderen: Nicht versteinerrali, ciò che nell’esperienza quotidiana diventa fluido. In quete Identitäten, sondern plastische Ebenbilder Gottes stoßen sto modo la CELI offre delle prospettive per insediarsi in diveraufeinander. Ob Synode, Reisen zu Lutherstätten, Ökumene se realtà religiose e sociali, anche nel conflitto europeo-italiaoder Latte-macchiato-Italianità, einander Fremde kommen no fra il nord e il sud («Come investo i miei soldi» gli uni, gli miteinander weiter. Bei der Vermittlung fremder Welten entaltri però «Come arrivo alla fine del mese?»). La retorica ideowickelte Idelmo eine präzise pastorale Kompetenz, die ich, logica del conflitto delle culture naufraga a causa dell’aspetto ganz Religionsbeamter aus dem Norden, als Einladung zum dell’altro: non identità fossilizzate ma ritratti plastici di Dio si Geschwätz verdächtigte. So sehr war ich gewöhnt an Gottesimbattono l’uno nell’altro. Nel Sinodo, nei viaggi nei luoghi wort im Talar am Altar. storici luterani, nell’ecumene o nell’italianità del latte macchiato, estranei fra loro vanno avanti insieme. Nella mediazioDas gesprächige Gotteswort ne fra realtà straniere Idelmo sviluppò una competenza pastoGott ist längst in Europa gelandet. Er lässt wissen: So soll das rale precisa, che io come impiegato religioso del nord sospetWort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird tavo essere un invito alla chiacchiera. Talmente ero abituato nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird alla parola di Dio con la veste talare davanti all’altare. tun, was mir gefällt. Und ihm wird gelingen, wozu ich es La loquace Parola di Dio sende« (Jes.55, 11). Dem Gotteswort hinterher, so ging Idelmo vertrauensvoll in die Welt des Barbiers, der Bar, Küche, Dio è arrivato da tempo in Europa. Ci informa: Così è della Kinder und der Feinde. Er wollte zuhören, und wie! Denn aus mia parola, uscita dalla mia bocca: essa non torna a me 40 den unmöglichsten Menschen, aus Kindermund und Gerücht vuoto, senza aver compiuto ciò che io voglio e condotto a konnten ihn Fragmente oder fernes Echo des Evangeliums buon fine ciò per cui l’ho mandata (Isaia 55, 11). Seguendo la treffen. Für diese Situation fand ich in Donne della RepubbliParola di Dio Idelmo entrava con fiducia nel mondo dei barca Treffendes: »Er war einer, der dich anschaut und das Gebieri, dei bar, delle cucine, dei bambini e dei nemici. Voleva fühl gibt, dass du ihm gerade etwas beibringst und er aus ascoltare eccome! Perché dalle persone più improbabili, dalla deinen paar Worten verändert herauskommen wird: gebocca di un bambino o da una chiacchiera poteva scoprire nerell eine weise Lebenshaltung und einer der Schlüssel frammenti o un’eco lontana dell’Evangelo. Per descrivere quefür ernsthaften Austausch: Jeder kann erfahren – wenn sta situazione ho trovato un testo calzante in Donne della Reauch statistisch unwahrscheinlich – dass ein paar Sätze pubblica: È una di quelle persone che guardandoti restituiscosein Leben verändern.« no l’idea che stai per insegnarle qualcosa, e usciranno trasforSolche Kompetenz wird gebraucht für die verwirrende Vielfalt mate dalle poche parole che stai per pronunciare: è una delle der Menschen. In unserer gesprächsbereiten und ihre Minchiavi della serietà, oltre che un’attitudine saggia per la conderheit phantasievoll gestaltenden Kirche wäre monologische duzione della vita in genere, dal momento che chiunque – per oder liturgisch selbstverliebte Wortverwaltung samt segretaquanto statisticamente improbabile – potrebbe cambiare la riato telefonico anachronistisch. Es hätte Idelmo gefallen, in vita con un giro di frase. der Intesa mit dem italienischen Staat zu lesen (Art. 14), dass Questa è la competenza che serve alla disorientante molteplidieser die Abhaltung des lutherischen Kultes außerhalb von cità delle persone. Nella nostra Chiesa aperta al dialogo e che Kirchen und Gebäuden der ELKI zur Kenntnis nimmt! gestisce la sua minoranza in maniera fantasiosa un’amminiIdelmo Poggioli hatte stets den Schraubenzieher dabei: Symstrazione monologica o liturgica narcisista della parola con bol einer diakonischen Theologie, die besessen war, lutheriannesso segretariato telefonico risulterebbe anacronistica. Sasche Grammatikübungen – sprich Glaubenslehre – alltagsrebbe piaciuto ad Idelmo leggere nell’Intesa con lo Stato itatauglich zu beweisen: Mahlzeit, Heizung, Lächeln (!), Kranliano (art. 14), che questi prende atto della celebrazione del kenbett, Theaterspiel, Kirchenbank, Ferienkolonie und – culto luterano al di fuori delle chiese e dei locali della CELI! Schulzimmer. Ja, die Kinder! Bei ihnen endet konsequent Idelmo Poggioli aveva sempre con sé un cacciavite: simbolo di nicht nur die Biografie Idelmo Poggiolis, sondern auch seine una teologia diaconale, che era ossessionata dal dimostrare in Kunst des Wortwechsels: als Gebet. Um ein Uhr vor dem maniera adatta alla quotidianità gli esercizi grammaticali luMittagessen betete er mit den Kindern und aß in der terani, vale a dire la dottrina della fede: nei pasti, nel riscaldaMensa mit allen anderen zusammen. Um sich unterhalten mento, nel sorriso(!), al capezzale, nell’opera teatrale, fra i zu können, musste man den Lärm von 150 Löffeln überbanchi di chiesa, nella colonia e nell’aula scolastica. Già, i winden, die gleichzeitig die Suppe löffelten. Das alte Lied bambini! Con loro si conclude in maniera coerente non solo la sang man schon lange nicht mehr und Idelmo hörte am biografia di Idelmo Poggioli, ma anche la sua arte dello scam11. Januar 1983 ganz auf, es zu singen. biarsi le parole: come preghiera. All’una guidava i bambini in Was ich am Lebenswerk von Idelmo Poggioli wegweisend preghiera, prima del pranzo, e mangiava nel refettorio con finde, wählte Philipp Melanchthon als Lebensmotto: »nati tutti gli altri. Per chiacchierare bisognava superare il chiasso sumus ad mutuam sermonis communcationem«, ich überdi più di cento cinquanta cucchiai che si immergevano consetze: geboren um uns gegenseitig das Wort zu lassen. Einer temporaneamente nella minestra. La vecchia canzoncina des anderen Prediger! ormai non si cantava più, ed Idelmo smise di cantarla definiBei Martin Luther liest man es in den Artikeln von Schmalkaltivamente l’11 gennaio 1983. den (1537), also in den lutherischen Bekenntnisschriften, so: Ciò che io trovo fondamentale nell’opera della vita di Idelmo Wir wollen nun wieder zum Evangelium kommen, welPoggioli è stato scelto da Filippo Melantone come motto di ches nicht nur auf einerlei Weise Rat und Hilfe wider die vita: «nati sumus ad mutuam sermonis communcationem», Sünde gibt. Denn Gott ist reich in seiner Gnade: Erstens tradotto: siamo nati per scambiarci le nostre parole. Uno è il durchs mündliche predicatore per l’altro! Wort, worin VergeIn Martin Lutero negli articoli di Smalcalda (1537), bung der Sünde quindi negli scritti confessionali luterani, si legge: gepredigt wird in Vogliamo ora ritornare all’Evangelo che non ci dà alle Welt, welches solo allo stesso modo consiglio ed aiuto contro il das eigentliche peccato. Perchè Dio è pieno di grazia: Primo attraAmt des Evangeliverso la parola detta a voce, nella quale viene prediums ist. Zum ancata la remissione dei peccati in tutto il mondo, il dern durch die che è il compito di fondo del Vangelo. Poi attraverso Taufe, zum dritten il battesimo, terzo per il Sacramento dell’altare; durchs Heilige Saquarto per la forza delle chiavi e … anche per mutukrament des Altars; um colloquium et consolationem fratrum (attraverso zum vierten durch Idelmo Poggioli ist in seinen Gemeinden unvergessen. / il mutuo colloquio e la consolazione dei fratelli), die Kraft der Idelmo Poggioli – indimenticato nelle sue Comunità. Matteo 18, 20: Ubi duo fuerint congregari (poiché Schlüssel und … dovunque due o tre sono riuniti) ecc. **** ((articoli di auch per mutuum colloquium et consolationem fratrum Smalcalda 1537 III, 4. Dell’Evangelo)) (durch gegenseitiges Unterreden und Trösten der BrüJürg Kleemann, Traduzione: Maria Clara Finetti der), Mt 18, 20: Ubi duo fuerint congregari (wo zwei oder Quellen/Fonti: «Opere di Lutero», Claudiana drei versammelt sind) etc. (Schmalkalden 1537 III, 4. Vom Alberto Saggese: «Ein Leben für das Evangelium» – Evangelium) im Dekanat erhältlich / «Una vita per l’Evangelo» – Jürg Kleemann disponibile presso il Decanato; «Donne della Repubblica» 41 Sanremo: 130 Jahre evangelisch-lutherische Kirche 130 anni di Chiesa Evangelica Luterana a Sanremo Am 22. Januar war es auf den Tag genau 130 Jahre her, dass Il 22 gennaio erano passati esattamente 130 anni dal giorno die evangelisch-lutherische Gemeinde Sanremo ihre Kirche in cui la Comunità Evangelica Luterana di Sanremo poté inauam Corso Garibaldi einweihen konnte. Anlass genug, in gurare la sua chiesa in corso Garibaldi. Buona occasione, Dankbarkeit einen Gottesdienst zum Thema »Gemeinde« zu quindi, per celebrare un culto con l’argomento «comunità» e feiern und sich der Ursprünge zu erinnern. per ricordarne gli inizi. Seinerzeit hieß die Gemeinde noch »deutscher evangelischer A quei tempi la comunità si chiamava ancora «Associazione Verein« und war im Dezember 1874 gegründet worden, Tedesca Evangelica» ed era stata fondata nel dicembre del nachdem bereits seit 1868 erste evangelische Gottesdienste 1874, dopo che a partire dal 1868 si erano già tenuti a Sanin Sanremo stattfanden. Was sich zunächst auf einzelne Ereigremo culti evangelici. Quello che prima si era limitato ad avvenisse anlässlich hoher Feiertage wie etwa Ostern beschränkt nimenti particolari in occasione di festività importanti come ad hatte und in Privatvillen gefeiert wurde, entwickelte sich im esempio la Pasqua, ed era stato celebrato in ville private, diLaufe der Jahre jeweils im Winterhalbjahr zur regelmäßigen venne col passare degli anni – nel semestre invernale – un apEinrichtung: Vom 1.11. bis 15.4. war eine Art Kurseelsorger puntamento fisso. Dal primo novembre al 15 aprile era prevor Ort; bis 1875 war das Pfarrer Kuntze. Mit Unterstützung sente un pastore che svolgeva il suo compito come negli altri des Pfarrers der Gemeinde Nizza, F. Mader, begann er ab luoghi di cura termale; fino al 1875 questo era il pastore Kun1873 gezielt mit der Gemeindeorganisation. Ab 1874 durfte tze. A partire dal 1873 egli iniziò, col sostegno del pastore man die (alte) anglikanische Kirche mit benutzen, wenig spädella comunità di Nizza, Mader, ad organizzare sistematicater stellte die Stadt Sanremo (!) eine ungenutzte Kapelle an mente la comunità. A partire dal 1874 ci fu permesso usare der Piazza Cassini zur Verfügung. (Miete wurde nicht erhocon gli anglicani la loro (vecchia) chiesa, poco tempo dopo la ben, aber der deutsche evangelische Verein revanchierte sich città di Sanremo (!) mise a disposizione una cappella in disujährlich mit einer Spende so in piazza Cassini. (Non fu richiesto von 100 Lire für die Ärmsten un affitto, ma l’Associazione Tedesca der Stadt.) Evangelica dimostrò annualmente la Die ständig wachsende Gesua riconoscenza per mezzo di un’ofmeinde und Pfarrer Kuntzes ferta di 100 Lire per i poveri della Nachfolger Nieschling, der città). ihre Geschicke für 18 Jahre La comunità in continua crescita e il begleiten sollte, arbeiteten successore del pastore Kuntze, Niemit Haussammlungen und schling, che ne avrebbe seguito lo svider Organisation von Basaluppo nei 18 anni seguenti, si imperen gezielt an einer Vermehgnarono con collette nelle case e orgarung des Gemeindevermönizzando bazar con lo scopo di augens. Als es 1880 auf 21.500 mentare il capitale della comunità Lire angewachsen war, hielt stessa. Quando nel 1880 questo aveva man den Zeitpunkt für geraggiunto le 21.500 Lire si ritenne kommen, eine eigene Kirche »Gemeinde« – Thema des Jubiläumsgottesdienstes giunto il momento di costruire una «Comunità» – tema del culto solenne per il giubileo zu bauen. Zunächst wurde propria chiesa. In un primo tempo si das Grundstück in der »östlichen Neustadt« erworben; der acquistò un terreno nella «parte orientale nuova» della città; spätere Corso Garibaldi war erst vor kurzem neu angelegt quello che in seguito si sarebbe chiamato Corso Garibaldi era worden. Der Entwurf wurde dem aus Valloria stammenden stato appena tracciato. Il progetto fu affidato all’architetto Architekten Giacomo Pisani übertragen, der seinerzeit auch Giacomo Pisani, originario di Valloria, che a suo tempo aveva einige Privatvillen deutscher Wintergäste entwarf. Der Bau im anche costruito alcune ville di tedeschi che soggiornavano a »byzantinischen Basilikastil« mit »neogotischen und neoroSanremo in inverno. La costruzione, in «stile di basilica bizanmanischen Elementen« war schnell errichtet und kostete instina» con elementi «neogotici e neoromantici» fu presto eretta gesamt 39.791 Lire. 4519 davon brachten deutsche Adelige e costò complessivamente 39.791 Lire. Alcuni nobili tedeschi auf, weitere 3000 spendete Kaiser Wilhelm I. Da die Gemeincontribuirono con 4519 Lire, altre 3000 le offrì l’imperatore de noch nicht als juristische Person anerkannt war (das geGuglielmo I. Dato che la comunità non era ancora riconosciuschah am 8.9.1899), wurde der Bau zunächst auf den Namen ta come persona giuridica (cosa che avvenne l’8/9/1899), des deutschen Konsuls in Sanremo, Herrn Schneider, eingel’edificio fu registrato per i primi tempi a nome del console tetragen. desco a Sanremo, il signor Schneider. Il 22 gennaio si celebrò Am 22. Januar 1882 feierte man Kirchweih: Über den ersten la consacrazione della chiesa: di quel primo culto sotto il proGottesdienst unter eigenem Dach ist meines Wissens nichts prio tetto non esiste, per quanto ne so, un resoconto. Si può überliefert. Nachzulesen ist jedoch, dass die Schuldentilgung però leggere che per estinguere il pagamento degli interessi für den Bau bis 1888 dauerte und durch eine weitere großzüper la costruzione si arrivò al 1888 e che il mutuo fu estinto gige Spende der kaiserlichen Familie (4000 Lire) beendet tramite un’ulteriore generosa offerta della famiglia imperiale wurde. Ebenfalls berichtet wird vom nachträglichen Einbau (4000 Lire). Possiamo anche leggere che in seguito fu installaeiner Heizung und von der »Ausmalung« des Kircheninneren to il riscaldamento e che la pitturazione dell’interno della chieim Jahre 1887. sa fu conclusa nel 1887. 42 Sogar der Kaiser … Perfino l’imperatore … Von November 1887 bis März 1888 stand Sanremo vorübergehend im Zentrum des Weltinteresses: Auf ärztlichen Rat hin verbrachte der schwerkranke deutsche Kronprinz Friedrich Wilhelm die Wintermonate mit seiner Familie in der Villa Zirio. Ein stetes Kommen und Gehen des gesamten europäischen Hochadels war die Folge, und auch politische Entscheidung liefen »über Sanremo«. Dass der spätere 99-TageKaiser Friedrich III. sein letztes Weihnachtsfest (1887) in unserer Kirche gefeiert hat, können wir dort auf der Gedenktafel lesen. Dal novembre del 1887 al marzo del 1888 Sanremo fu per un momento al centro dell’interesse mondiale. Su consiglio dei medici il principe ereditario tedesco, Federico Guglielmo, gravemente malato, trascorse con la famiglia i mesi invernali a Villa Zirio. Ne seguì un continuo via vai dell’intera nobiltà europea … e anche le decisioni politiche passarono «per Sanremo». Su una targa commemorativa possiamo leggere ancora oggi che colui che sarebbe diventato in seguito Federico III, «l’imperatore dei 99 giorni», trascorse il suo ultimo Natale (1887) nella nostra chiesa. Die Gemeinde wuchs derweil: Im Jahr 1890 gab es etwa 75 in Sanremo ansässige Gemeindemitglieder, die Gottesdienste wurden von durchschnittlich 100 Personen besucht, in der Saison, also im Winter, Villa Zirio, Sanremo sogar von 120 bis 180 Personen! Für das Jahr 1899 ist von 90 Gemeindemitgliedern vor Ort die Rede. Wie fest Sanremo damals in deutscher Hand war, belegen auch andere Zahlen: Es gab ein Konsulat, eine deutsche Schule, mehrere deutsche Ärzte, ein deutsches Krankenhaus, 2 deutsche Apotheken, ein Mädchenwohnheim für deutsche Dienstmädchen sowie eine Vielzahl von Hotels und Pensionen unter deutscher Leitung. Daneben ließen sich in der Belle Epoque auch viele deutschsprachige Familien als Unternehmer dauerhaft in der »deutschen Winterkolonie Sanremo« nieder, die meisten betrieben Blumenhandel. La comunità continuò a crescere: nell’anno 1890 risiedevano a Sanremo circa 75 membri della comunità, il culto veniva seguito in media da 100 persone, durante la stagione, cioè in inverno, addirittura da 120–180 persone. Per l’anno 1899 si parla di 90 membri della comunità residenti. Quanto, all’epoca, fosse viva e numerosa la presenza dei tedeschi in città, è dimostrato anche da altri numeri: c’erano un consolato, una scuola tedesca, alcuni medici tedeschi, un ospedale tedesco, due farmacie tedesche, un pensionato per le domestiche tedesche e un gran numero di alberghi e pensioni gestiti da tedeschi. Inoltre durante la Belle Epoque si stabilirono permanentemente a Sanremo molte famiglie di imprenditori, di lingua tedesca, legate al settore floricolo. Bis 1914 waren der Gemeinde waren ruhige Zeiten beschert. Doch als sich Italiener und Deutsche im ersten Weltkrieg gegenüber standen, verließen die meisten Deutschen Sanremo. Die Kirche wurde als Feindbesitz beschlagnahmt, aber 1921 wieder eröffnet. Ähnliches wiederholte sich im zweiten Weltkrieg: 1943 wurde die Kirche erneut beschlagnahmt. Nach dem Krieg sollte die Gemeinde komplett enteignet werden, was der damalige Pfarrer Matthis, der seinerzeit auch die Gemeinde Genua betreute, verhindern konnte. Die Kirche war inzwischen jedoch gar nicht mehr nutzbar. Im Winter 1943/44 war sie bei einem Bombardement von See getroffen, die Apsis zerstört worden. Unmittelbar nach dem Krieg diente sie zeitweise als kommunale Lebensmittelausgabestelle, später als Lager eines Blumenhändlers. Erst 1950 – inzwischen war die ELKI entstanden – konnten zwei Fünftel des Gebäudes dank ELKI-Unterstützung wieder »bezogen« werden (23.7.). An diese Situation erinnern sich die meisten von uns noch gut, blieb sie doch bis über das Jahr 2000 hinaus unverändert. 1997 wurde die Kirche unter Denkmalschutz gestellt. Ihre Restaurierung, die am 14. Mai 2006 nach etwa eineinhalb Jahren mit dem Einweihungsgottesdienst offiziell abgeschlossen war, verdanken wir einer Erbschaft. Andrea Massias, Sanremo Fotos: Jakob Betz, Andrea Massias Fino al 1914 la comunità godette di anni tranquilli. Ma quando italiani e tedeschi si fronteggiarono nella prima guerra mondiale la maggior parte dei tedeschi se ne andò da Sanremo. La chiesa fu confiscata come possedimento nemico, ma riaperta nel 1921. Durante la seconda guerra mondiale le cose andarono in maniera analoga. Nel 1943 la chiesa venne di nuovo confiscata. Dopo la guerra la comunità avrebbe dovuto venire completamente espropriata, ma il pastore dell’epoca, Matthis, che allora era anche pastore della comunità di Genova, riuscì ad impedirlo. La chiesa però era diventata nel frattempo inutilizzabile. Durante un bombardamento dal mare, nell’inverno 1943/44, era stata colpita, l’abside era stata distrutta. Subito dopo la guerra fu usata per un certo periodo come centro di distribuzione di generi alimentari, più tardi come magazzino di un fioraio. Solo nel 1950 – nel frattempo era stata fondata la CELI (Chiesa Evangelica Luterana in Italia) – fu possibile usare due quinti dell’edificio grazie all’aiuto della CELI stessa (23/7). La maggior parte di noi si ricorda ancora bene di questa situazione, rimasta invariata fin dopo il 2000. Nel 1997 la chiesa fu dichiarata monumento nazionale. Dobbiamo ad un lascito il suo restauro, che si concluse ufficialmente il 14 maggio del 2006 con un culto di inaugurazione. Andrea Massias, Sanremo Foto: Jakob Betz, Andrea Massias Traduzione: Rosa Cerrato/A. Massias 43 Achtung! • Attenzione! 8 per 1000 ELKI/CELI Im Einsatz • in azione Viaggio musicale della CELI nei luoghi di Bach 6–13 giugno 2012 Programma CONDIZIONI ● Mercoledì 6 giugno Arrivo individuale a Weimar Pernottamenti presso: Leonardo Hotel Weimar Belvedere Allee 25, 99425 Weimar Cena di gruppo Costo: (per gruppi di 25 persone): 694,00 euro a persona in camera singola con bagno e 395,00 euro a persona in stanza doppia con bagno. Per gruppi di minore entità, si prevede un costo superiore di circa il 15% a persona. Il viaggio è sovvenzionato dalla CELI con i fondi dell’Otto per mille. Il prezzo include: - i pernottamenti - la prima colazione - 2 cene (una a Weimar e una a Lipsia) - Il trasferimento in treno da Weimar a Lipsia - il trasferimento in pullman da Weimar a Mühlhausen e da Weimar a Eisenach e ritorno - le visite guidate - i biglietti dei concerti - Il biglietto d’ingresso al museo di Bach a Eisenach e a Lipsia e alla Wartburg - organizzazione e programmazione del viaggio - assicurazione infortuni Il prezzo non include: - il viaggio dall’Italia in Germania e ritorno; - i pasti rimanenti; - gli ingressi ad eventuali altri musei ● Giovedì 7 giugno Mattina: Visita guidata della città Pomeriggio: libero ● Venerdì 8 giugno Spostamento a Mühlhausen (pullmann) Organo della Divi Blasii Kirche Rientro a Weimar ● Sabato 9 giugno Spostamento a Eisenach (pullmann) Visita alla Wartburg Visita del Museo della Casa di Bach e della mostra «Luther und [Bachs] Musik» Visita guidata della città Rientro a Weimar ● Domenica 10 giugno Mattina: spostamento a Lipsia (treno) Pernottamenti presso: A&O Leipzig Hauptbahnhof Brandenburger Straße 2, 04103 Leipzig Pomeriggio: Concerto presso la Gewandthaus: J. S. Bach: Die Kunst der Fuge, BWV 1080 ● Lunedì 11 giugno Visita guidata della città Pranzo individuale Pomeriggio: Concerto presso la Thomaskirche: J. S. Bach und seine Schüler (musiche di J. C. Kellner, J. L. Krebs, C. P. E. Bach, J. S. Bach) ● Martedì 12 giugno Mattina: Visita al Bach Museum Pranzo di gruppo Pomeriggio: libero Sera: Concerto presso la Peterskirche: Leipziger Universitätsmusiken (musiche di J. S. Bach, J. A. Hiller) ● Mercoledì 13 giugno Partenza individuale 44 Viaggio: il viaggio da ogni parte dell’Italia a Weimar e quello di ritorno da Lipsia in Italia sarà organizzato individualmente dai singoli partecipanti. Il Decanato è comunque a disposizione nel consigliare l’organizzazione del viaggio. Si consiglia di arrivare in aereo a Berlino e di proseguire poi in treno. Accompagnatori: durante tutta la permanenza in Germania, il gruppo sarà accompagnato dal musicologo Roberto Procoli, dalla collaboratrice del Decanato Francesca Conti e dal pastore luterano Alberto Saggese. Partecipanti: il viaggio è aperto a tutti, anche a chi non è membro della CELI. Condizione base è solamente l’uso della lingua italiana e il rispetto delle condizioni generali del viaggio. Prenotazione e saldo: le prenotazioni ed il saldo del viaggio devono pervenire in Decanato non oltre il 3 maggio 2010. Al momento della prenotazione è richiesto il versamento della metà della quota totale. Per disdette successive al 3 maggio verrà trattenuto il 40% della quota di partecipazione; per disdette la settimana precedente la partenza verrà trattenuto il 80% della quota di partecipazione. Il modulo d’iscrizione ed il programma può essere richiesto al Vostro ufficio pastorale o scaricato dal sito Internet della CELI: www.chiesaluterana.it. Per qualsiasi domanda Vi preghiamo di rivolgerVi al Decanato della CELI: tel. 06 66030104; e-mail: [email protected]. VIAGGIO MUSICALE CELI 2012 Bach e la Turingia dal 6 al 13 giugno 2012 Modulo d’iscrizione Nome, Cognome ____________________________________________________________________________________ Data di nascita _____________________________________________________________________________________ Indirizzo ____________________________________________________________________________________________ Telefono ______________________________________ Cellulare ___________________________________________ E-Mail _____________________________________________________________________________________________ ❏ Camera singola (quota di partecipazione: 694,00 €) ❏ Camera doppia (quota di partecipazione: 395,00 € ) Vorrei condividere la stanza con ___________________________________________________________ Per ogni categoria è disponibile solo una quantità limitata di stanze. Le stanze sono assegnate in base alla data di arrivo dell’iscrizione. Quindi iscriversi presto conviene! Se la stanza della categoria da voi desiderata non fosse più disponibile, cercheremo di trovare un’alternativa. L’iscrizione e il pagamento delle camere devono pervenire entro il 3 maggio 2012. Vi preghiamo di usare il presente modulo e d’inviarlo insieme alla ricevuta di versamento a: CELI, Decanato, Via Aurelia Antica, 391, 00165 Roma, via fax al 06-66.01.79.93 o via e-mail a: [email protected] Il versamento del bonifico bancario è da effettuare sul seguente conto corrente della CELI: BANCA PROSSIMA – IBAN: IT 03 F 03359 01600 100000061388, specificando il nome, la causale (anticipo/saldo Viaggio di Bach 2012 per n._____ persone) Luogo, data _________________________________ ✃ Firma _______________________________________ 45 Musikalische ELKI-Reise auf Bachs Spuren Die vom 6. bis 13. Juni 2012 in italienischer Sprache angebotene Bachreise führt die Reisenden nach Weimar, Mühlhausen, Eisenach und Leipzig. Begleitet wird die Gruppe auf die- ser Kulturreise (Austellungen, Konzerte, Museen) vom Musikwissenschaftler Roberto Procoli, Francesca Conti vom Dekanat und dem lutherischen Pastor Alberto Saggese. »Niemals ... habe ich die Schönheit dieser Musik in solchem Maße empfunden. Sie entstand unglaublicherweise aus diesen einfachen vier Saiten, wie ein Engel Michelangelos aus einem Marmorblock.« Italo Svevo im Roman »Zeno Cosini« über die Chaconne für Violine solo «Poi, contro di me, si mise il grande Bach in persona ... quel modo la bellezza di quella musica nata su quelle quattro corde come un angelo di Michelangelo in un blocco di marmo.« Italo Svevo, La coscienza di Zeno Seminario teologico Roma, 22–24 giugno 2012 L’incontro avrà luogo a Roma nel fine settimana del 22–24 giugno 2012. Luogo: Roma, Decanato CELI, Via Aurelia Antica 391 Il seminario sarà guidato dai Professori Franco Buzzi (tema: Il nome di Dio) e Paolo Ricca (tema: Lutero spiega se stesso: le Resolutiones del 1518) e dai pastori luterani Alberto Saggese (tema: Il giusto vivrà per la fede! Da Abacuc a Lutero) e Dieter Kampen (tema: Spiritualità luterana). 46 Pernottamento: 8 stanze riservate presso le Suore Battistine, Via del Casale di San Pio V, 1 Pasti: colazione presso le Suore Battistine, pranzi e cene preso il Ristorante Arturo, Caffè e biscotti in sala. Il costo di partecipazione è di 90 Euro pernottamento e pasti inclusi, senza pernottamento 40 Euro. Termine d’iscrizione è il 25 maggio 2012. Troverete informazioni più dettagliate e il modulo d’iscrizione sui siti www.chiesaluterana.it o www.studiluterani.it oppure 8 per 1000 potete richiederli direttamente al Pastore Kampen: [email protected]. La differenza rispetto al costo reale viene sostenuta dalla CELI con l’aiuto dell’OPM. ELKI/CELI Im Einsatz • in azione La struttura prevede come al solito quattro unità di lavoro: Venerdì pomeriggio (ore 16–20), sabato mattina (ore 9.30–13), sabato pomeriggio (ore 15.30–19.30) e domenica mattina (ore 9.30–11.30 + breve culto di chiusura). Se invece domenica mattina andremo in chiesa luterana, si potrebbe inserire un’unità di lavoro più breve dopo cena. Achtung! • Attenzione! Anche quest’anno la Chiesa Evangelica Luterana in Italia in collaborazione con l’Accademia di Studi Luterani in Italia organizza per giovani (ed ex giovani interessati) un seminario di formazione teologica in lingua italiana. ELKI – WANDERFREIZEIT 2012 FASSATAL (TRENTINO) ESCURSIONI IN MONTAGNA CON LA CELI – EDIZIONE 2012 VAL DI FASSA (TRENTINO) Donnerstag, 21. Juni 2012 bis Sonntag, 24. Juni 2012 Da giovedì 21 giugno 2012 fino a domenica 24 giugno 2012 Die Kirchengemeinde Bozen, die seit vielen Jahren die beliebte ELKI-Wanderfreizeit organisiert, hat eine engagierte und kompetente Südtirolerin aus dem Fassatal für die Leitung der Wanderfreizeit gewinnen können: Ursula Riz aus Campitello. La Comunità di Bolzano che da molti anni è responsabile dell’amato campo di escursioni della CELI ha potuto acquisire un’altoatesina esperta e competente della Val di Fassa per la direzione del campo: Ursula Riz di Campitello. Bereits seit vielen Jahren führt sie die Wandergruppen der Gemeinde im Fassatal, im letzten Jahr konnte sie bereits als Leiterin der Wanderfreizeit wirken. In diesem wunderschönen Teil der Dolomiten kennt sie sich bestens aus. Da molti anni accompagna il gruppo della comunità nella Val di Fassa e già l’anno scorso ha potuto gestire il campo di escursioni in montagna. Conosce come le sue tasche questo angolo meraviglioso delle Dolomiti. Unterkunft in Vollpension im Hotel Sonne – Vigo di Fassa (TN) www.hotel-sonne-sole.it Alloggio in pensione completa all’Hotel Sole – Vigo di Fassa (TN) www.hotel-sonne-sole.it Progamm: Programma: ● Donnerstag, 21. Juni Anreise bis 18 Uhr 19 Uhr Abendessen 21 Uhr Einführung und Vorstellung der Wanderrouten ● Giovedì 21 giugno Arrivo entro le ore 18 Ore 19 cena Ore 21 introduzione e illustrazione dei percorsi delle escursioni ● Freitag, 22. Juni 8.30 Uhr mit der Seilbahn zum Col Rodella (2485 m) Wanderung auf dem F.-August-Weg bis zur Sasso PiattoSchutzhütte – Abstieg ins Duron-Tal nach Campitello (Dauer ca. 5 Stunden) ● Venerdì 22 giugno Ore 8.30 con la funivia si sale al Col Rodella (2485 m) Escursione sul sentiero F. August fino al rifugio Sasso Piatto Discesa nella Val Duron verso Campitello (durata ca. 5 ore) ● Samstag, 23. Juni 8.30 Uhr Abfahrt nach Pozza di Fassa im Nicolò-Tal auf dem Weg zum »Lagusel« – Abstieg durchs Nicolò-Tal bis zum Wasserfall (Dauer ca. 3–4 Stunden) ● Sabato 23 giugno Ore 8.30 partenza per Pozza di Fassa nella Val Nicolò sulla strada verso il «Lagusel» Discesa nella Val Nicolò fino alla cascata (durata ca. 3–4 ore) ● Sonntag 24. Juni 8.30 Uhr Abfahrt nach Bozen, um 10 Uhr Besuch des Gottesdienstes und der Gemeinde, Heimreise nach dem gemeinsamen Mittagessen ● Domenica 24 giugno Ore 8.30 partenza per Bolzano, ore 10 partecipazione al culto e visita alla comunità Ritorno a casa dopo il pranzo comune Teilnehmer: ca. 16 bis max. 18 Partecipanti: ca. 16 fino a max. 18 3 Übernachtungen in Doppel- und Einzelzimmern Verpflegung: Halbpension (Frühstück und Abendessen) inklusive Lunchpakete Leitung: Ursula Riz 3 pernottamenti in camere doppie e singole Vitto: mezza pensione (prima colazione e cena) inclusi i cestini per il pranzo Direzione: Ursula Riz Teilnehmergebühr: ca. 180 Euro pro Person. An- und Abreise: privat auf eigene Kosten Quota di partecipazione: ca. 180 euro a persona. Viaggio di andata e ritorno a proprie spese Weil in diesem Jahr keine Mittel aus dem ELKI-Haushalt zur Verfügung stehen, bittet das Konsistorium die Teilnehmer, die eigenen Gemeinden um einen Zuschuss anzusuchen. Dato che quest’anno non sono a disposizione fondi del bilancio CELI, il Concistoro prega i partecipanti di chiedere un sovvenzionamento alla propria comunità. 47 Mit der ELKI unterwegs nach Slowenien und Ungarn Viaggio CELI in Slovenia e Ungheria Endlich ist es so weit: Die ELKI organisiert eine Kennenlernund Begegnungsfahrt in zwei ihrer drei Partnerkirchen (nach Slowenien und Ungarn, dritter Partner ist Österreich). Im Jahr 2000 hat die Synode einen offiziellen Partnerschaftsvertrag mit der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Slowenien geschlossen, der inzwischen einige Male aktualisiert wurde. Und im Jahr 2010 kam ein analoger Partnerschaftsvertrag mit der lutherischen Kirche in Ungarn dazu. Doch dies heißt nicht automatisch, dass viele Mitglieder der ELKI-Gemeinden schon direkte Kontakte zu Land, Leuten und Sehenswürdigkeiten, zu Kirchengemeinden und diakonischen Einrichtungen, zu Gottesdiensten und Ökumene in Slowenien oder Ungarn gehabt haben. Dies kann sich nun ändern. Wer Interesse hat, kann sich vom 28. August bis zum 4. September von Triest aus mit dem Bus auf Entdeckungsreise begeben. Dank der tatkräftigen Unterstützung unserer Partnerkirchen und unseres Dekanats konnte eine interessante Reiseroute zusammengestellt werden. Etappen werden z.B. sein: Ljubljana (Laibach), das lutherisch geprägte Über-Mur-Gebiet in Nordostslowenien, der Plattensee und natürlich Budapest. Alle sachdienlichen Hinweise zu Preisen, An- und Abreise, Unterkunft u.v.a. entnehmen Sie bitte dem Anmeldeformular, das der nächsten MITEINANDER-Ausgabe beigelegt sein wird. Und: natürlich sind nicht nur Mitglieder der ELKI-Gemeinden zur Fahrt eingeladen, sondern selbstverständlich auch interessierte Freundinnen und Freunde. Beide »ELKI-Sprachen«, also Deutsch und Italienisch, werden zur Anwendung kommen. Die Übersetzung aller wichtigen Dinge ist somit immer gewährleistet. Ulrich Eckert, Mailand Finalmente ci siamo – la CELI organizza un viaggio di conoscenza e incontro in due dei tre paesi partner (Slovenia e Ungheria, l’Austria sarebbe il terzo partner). Nel 2000 il Sinodo aveva firmato un trattato ufficiale di partenariato con la Chiesa Evangelica di Confessione Augustana in Slovenia, nel frattempo già pluririnnovato e aggiornato. Nel 2010, si è aggiunto un trattato analogo con la Chiesa Luterana in Ungheria. Ma questo non significa automaticamente che molti membri delle comunità della CELI abbiano già avuto dei contatti e delle esperienze diretti con il paese, la gente, le curiosità, le comunità e le istituzioni diaconiche, i culti e l’ecumenismo in Slovenia oppure in Ungheria. Ora si presenta l’occasione di cambiare qualcosa. Chi fosse interessato, dal 28 agosto fino al 4 settembre 2012 potrebbe partire da Trieste in pullman per un viaggio d’esplorazione. Grazie al fattivo sostegno da parte delle nostre Chiese partner e del Decanato CELI, siamo riusciti ad elaborare un percorso interessante per il viaggio. Tra le tappe previste citiamo Ljubljana, la regione Oltremura dall’impronta luterana nella parte nordorientale della Slovenia, il lago Balaton e, naturalmente, Budapest. Troverete ulteriori informazioni circa prezzi, modalità di trasporto per il viaggio e pernottamenti nel modulo d’iscrizione che sarà allegato al prossimo numero di INSIEME. Infine: va da sé che il viaggio non è soltanto indirizzato ai membri delle comunità della CELI, ma anche ad amiche ed amici interessati. Si parleranno entrambe le lingue della CELI, italiano e tedesco, quindi tutte le informazioni importanti saranno sempre tradotte per tutti. Ulrich Eckert, Mailand RADIO Ogni domenica mattina, alle 7.30, su RAI Radiouno, «Culto Evangelico» propone una predicazione, notizie dal mondo evangelico, appuntamenti e commenti di attualità. Le trasmissioni possono essere riascoltate collegandosi al sito di RAI Radiouno, attraverso il link alla pagina www.fedevangelica.it/servizi/ssrtv031.asp 48 Sempre buone notizie? www.bollutnet.org invia ogni mese «informazioni sulla teologia e la chiesa luterana». E cosa c’è di più bello che riflettere su Dio e la sua rivelazione? www.luterani.it è un sito per aver informazioni di base su teologia, storia, vita quotidiana, feste, citazioni di Lutero, opinioni dei grandi italiani su Lutero etc. Einladung zum ELKI-Tag 12.–14. Oktober 2012 Invito alla Giornata CELI 12–14 ottobre 2012 Nun danket alle Gott, mit Herzen, Mund und Händen Siamo grati a Te, Signor, col cuore e con gli accenti »Die Musik ist eine Gabe und ein Geschenk Gottes; sie vertreibt den Teufel und macht die Menschen fröhlich.« Das sagte Martin Luther über seine liebste Nebenbeschäftigung, das Musizieren, Komponieren und Dichten. In seinen Liedern hat Luther theologische Glaubenssätze zu leicht verständlichen und leicht erlernbaren Worten verarbeitet, nicht nur den Reformationsschlager: »Ein feste Burg ist unser Gott«. Die Gemeinde hat das aufgenommen und den Gesang zu einem der wichtigsten Mittel der Verkündigung gemacht. »Musik war der Herzschlag der Reformation«, so formuliert es der Ratsvorsitzende der EKD, Präses Nikolaus Schneider. Das 800. Jubiläumsjahr des Thomanerchores in Leipzig, dem »Haus-Chor« Johann Sebastian Bachs, trägt in der Reformationsdekade den Titel »Reformation und Musik«. Vielerorts finden besondere kirchenmusikalische Veranstaltungen und Festivals statt, auch in der ELKI. Vom 12. bis 14. Oktober 2012 begeht die ELKI in Rom den zweiten ELKI-Tag zum Thema Kirchenmusik. Dazu lade ich auf diesem Wege bereits heute sehr herzlich ein, und bitte Sie, sich in den Gemeinden darauf vorzubereiten. Bitte regen Sie besonders Ihre Kirchenmusiker/innen in den Gemeinden zur Mitwirkung bei der Vorbereitung und Teilnahme am ELKI-Tag an; musikalisch Interessierte sollten ihr Instrument mitbringen. Für die Zimmerreservierung benötigen wir sehr bald eine Rückmeldung über etwaige Teilnehmerzahlen, um genügend Unterkünfte bereitstellen zu können. Die Gestaltung der Stände der Gemeinden, die in diesem Jahr noch mehr Aufmerksamkeit erhalten werden als zuvor, sollte in einem Bezug zum Thema des ELKI-Tages stehen, also von Ihren Aktivitäten im Bereich Kirchenmusik berichten; vielleicht sogar bewusst von einer der Kirchenmusik-Gruppen gestaltet sein. Das bewährte ELKI – Buffet war beim ersten ELKI-Tag ein großer Erfolg. Wir freuen uns auch in diesem Jahr auf kulinarische Spezialitäten aus den Regionen unserer Gemeinden. Überle- «La musica è un dolce e bel dono di Dio; scaccia il diavolo e rende lieta la gente» Questo disse Lutero sulla sua più amata attività secondaria, la musica, sul comporre e scrivere versi. Nei suoi canti Lutero ha rielaborato e reso comprensibili le espressioni teologiche difficili, non solo il canto più popolare della Riforma: «È forte rocca il Signor». La comunità lo ha compreso e ha reso il canto uno dei mezzi più importanti per l’annuncio. «La musica fu il battito del cuore della Riforma», così la definisce il presidente del Consiglio dell’EKD, Nikolaus Schneider. L’800° anniversario del coro della Chiesa di S. Tommaso a Lipsia, di cui Johann Sebastian Bach era il direttore, coincide con l’anno dedicato a «Riforma e Musica» nella decade della Riforma. In molte zone hanno luogo manifestazioni e festival di musica sacra, anche nella CELI. Dal 12 al 14 ottobre 2012 la CELI celebra la seconda Giornata CELI a Roma con il tema Musica Sacra. Vi invito caldamente a questo evento e prego le comunità di prepararvisi. In particolare vi prego di coinvolgere i/le vostri/e musicisti/e di musica sacra per collaborare alla preparazione della Giornata CELI e a parteciparvi. Gli interessati alla musica portino i propri strumenti. Per la prenotazione delle camere abbiamo bisogno presto di una conferma d’iscrizione per poter prenotare alloggi a sufficienza. L’allestimento degli stand delle comunità, cui quest’anno daremo ancora più importanza rispetto al passato, dovrebbe essere in linea con il tema della Giornata CELI, quindi dovreste riferire delle vostre attività nell’area della musica sacra. Lo stand potrebbe addirittura essere allestito da uno dei gruppi di musica sacra. L’ottimo «Buffet – CELI» ebbe nella prima Giornata CELI un grande successo. Anche quest’anno non vediamo l’ora di conoscere le specialità culinarie provenienti dalle regioni delle nostre comunità. Pensate sin da ora con quali prelibatezze vo- 49 gen Sie vielleicht jetzt schon, mit welcher Köstlichkeit Sie die Besucher überraschen wollen. Außerdem warten Vorträge und Workshops auf Sie und als Höhepunkt eine Nacht der Kirchenmusik in der Christuskirche. Zum Festgottesdienst am Sonntag wird der Leitende Bischof der VELKD (Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands), Gerhard Ulrich, unser Gast sein. Koordination und Anmeldungen erfolgen im Dekanat. Ich hoffe, dass Ihnen die Einstimmung auf den ELKI-Tag in Ihren Gemeinden Freude bereiten wird und dazu beiträgt, Gemeinsamkeiten zu entdecken und das Leben der Kirche vor Ort und in der gesamten ELKI zum Klingen zu bringen. lete stupire i visitatori. Inoltre, Vi aspettano conferenze e laboratori e come momento culminante, una notte di musica sacra nella chiesa della comunità di Roma, la Christuskirche. Per il culto domenicale il presidente della VELKD (Unione delle Chiese Evangeliche Luterane in Germania), il vescovo Gerhard Ulrich, sarà nostro ospite. Spero che questo annuncio della Giornata CELI sia motivo di gioia nelle vostre comunità, e che questa giornata faccia scoprire molte comunanze e porti la vita delle comunità locali e della CELI a suonare insieme. Herzliche Grüße Cari saluti Ihr Holger Milkau 50 Il Vostro Holger Milkau Nun danket alle Gott Now thank we all our God mit Herzen Mund und Händen, With hearts and hands and voices, der große Dinge tut Who wondrous things has done, an uns und allen Enden, In whom his world rejoices; der uns von Mutterleib Who from our mother’ s arms und Kindesbeinen an Has blest us on our way unzählig viel zu gut With countless gifts of love, bis hierher hat getan. And still is ours today. Siamo grati a Te, Signor, Béni soit le Seigneur, col cuore e con gli accenti, Le Créateur, le Père; divino reggitor Son amour resplendit di tutte le tue genti; Sur notre terre entière. fin dal materno sen Il nous a tout donnè; e dalla gioventù, tout nous vient de ses mains, largito ognor ci hai Tu Et la vie et la joie, i tuoi paterni ben. e le pain et le vin. ELKI TAG 12.–14. Oktober 2012 in Rom ANMELDUNG ZUR ÜBERNACHTUNG / ZIMMERRESERVIERUNG Name, Nachname Geburtsdatum ____________________________________________________________________________________________ Name, Nachname (Familienangehörige) Geburtsdatum ____________________________________________________________________________________________ Adresse __________________________________________________________________________________________________ Telefon ____________________________________________ Fax________________________________________________ Handy _____________________________________________ E-mail _____________________________________________ Meine/unsere Kirchengemeinde ___________________________________________________________ Ich möchte/wir möchten ein Zimmer für die zwei Nächte vom 12. zum 14. Oktober 2012: ❏ In der Casa La Salle Istituto Convitto Jesus Magister (Via Aurelia 472, 00165 Roma) Einzelzimmer (50,00 Euro pro Nacht/Person) ________________________________________________________________________________________________ Im Adagio City Aparthotel Roma Dehon (Via Leone Dehon 61, 00165 Roma) Doppelzimmer mit Einzelzimmer Benutzung (110,00 Euro pro Nacht/Person) ________________________________________________________________________________________________ In der Congregazione Suore San Giovanni Battista (Via del Casale di San Pio V 1,00165 Roma) Einzelzimmer (42,00 Euro pro Nacht/Person) __________________________________________________________________________________ ❏ ❏ ✃ Ich möchte/wir möchten das Zimmer mit __________________________________________ teilen. In jeder Kategorie gibt es nur eine bestimmte Anzahl von Zimmern. Die Zimmer werden aufgrund der Reihenfolge der eingegangenen Anmeldungen verteilt. Das heißt, dass sich eine frühe Anmeldung lohnt! Sollten die Zimmer in der von Ihnen gewünschten Kategorie schon vergeben sein, versuchen wir selbstverständlich eine Ausweichmöglichkeit zu finden. Die Anmeldung und Bezahlung des Zimmers sollte bis zum 1. September 2012 erfolgen. Bitte benutzen Sie hierfür das vorliegende Formular und senden es gemeinsam mit dem Einzahlungsbeleg an: ELKI Dekanat, Via Aurelia Antica, 391, 00165 Roma, per Fax an 06-66.01.79.93 oder per E-Mail an: [email protected] Die Einzahlung ist auf folgendes Konto der ELKI zu überweisen: BANCA PROSSIMA IT03F0335901600100000061388, Verwendungszweck: Zimmerreservierung ELKI Kirchentag + Name Ort, Datum ____________________ Unterschrift _________________________________ 51 GIORNATA CELI 12–14 Ottobre 2012 a Roma ISCRIZIONE PER IL PERNOTTAMENTO / PRENOTAZIONE DI CAMERE Nome, Cognome Data di nascita ____________________________________________________________________________________________ Nome, Cognome (Parenti) Data di nascita ____________________________________________________________________________________________ Indirizzo __________________________________________________________________________________________________ Telefono ____________________________________________ Fax________________________________________________ Cellulare ___________________________________________ E-mail _____________________________________________ La mia/nostra comunità ___________________________________________________________ Vorrei/vorremmo una stanza per le due notti dal 12 al 14 ottobre 2012: ❏ Alla Casa La Salle Istituto Convitto Jesus Magister (Via Aurelia 472, 00165 Roma) Camera singola (50,00 euro a notte/persona) ________________________________________________________________________________________________ All’Adagio City Aparthotel Roma Dehon (Via Leone Dehon 61, 00165 Roma) Camera doppia uso singolo/doppio (110,00 euro a notte/persona) ________________________________________________________________________________________________ Alla Congregazione Suore San Giovanni Battista (Via del Casale di San Pio V 1,00165 Roma) Camera singola (42,00 euro a notte/persona) __________________________________________________________________________________ ❏ ❏ Vorrei condividere la stanza con __________________________________________ . Per ogni categoria è disponibile solo una quantità limitata di stanze. Le stanze sono assegnate in base alla data di arrivo dell’iscrizione. Quindi iscriversi presto conviene! Se la stanza della categoria da voi desiderata non fosse più disponibile, cercheremo di trovare un’alternativa. L’iscrizione e il pagamento delle camere devono pervenire entro il 1 settembre 2012. Vi preghiamo di usare il presente modulo e d’inviarlo insieme alla ricevuta di versamento a: CELI decanato, Via Aurelia Antica, 391, 00165 Roma, via fax al 06-66.01.79.93 o via e-mail a: [email protected] Il versamento del bonifico bancario è da effettuare sul seguente conto corrente della CELI: BANCA PROSSIMA – IT03F0335901600100000061388,Causale: Prenotazione camere Giornata CELI + Nome. Luogo, data ____________________Firma _________________________________ 52 Riforma e Musica Reformation und Musik GIORNATA CELI ROMA 12/14 ottobre 2012 Siamo grati a Te, Signor, col cuore e con gli accenti ELKI-TAG ROM 12/14 Oktober 2012 Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen CHIESA EVANGELICA LUTERANA IN ITALIA Via Aurelia Antica, 391 / 00165 Roma / [email protected] Dear friends at the Lutheran Church Connection … Caro amico, ti scrivo … Oh wie schön ist es, amerikanische Freunde zu haben! Che bello avere amici americani Zu Weihnachten in diesem Schuljahr hatte unsere Englischlehrerin uns Briefe mit der Beschreibung amerikanischer Kinder gegeben. Jeder Brief erzählte vom eigenen Lebensstil: wie sie hießen, wie alt sie waren, welche Schule und Klasse sie besuchten und wo sie wohnten. Es hat uns viel Spaß bereitet, auf diese Briefe per E-Mail zu antworten. Wenige Tage nach Erhalt unserer Antworten, schickten unsere pen-friends uns umgehend Fotos von sich selbst und von ihrer Schule. Nun warten wir geduldig auf ihre Antworten. Durch diese Erfahrung haben wir gelernt, Kinder, die andere Sprachen sprechen, in unsere Herzen zu schließen. Deshalb haben wir unsere Lehrerin gebeten, auf diesem Wege weiterzumachen. Wir nehmen durch dieses Erlebnis eine ausgesprochen positive Erfahrung mit und haben außerdem auch sehr viel gelernt. Die Kinder aus der Grundschulklasse V Scuola Gesù di Nazareth (Torre Annunziata) Quest’anno, per le feste di Natale, la nostra maestra di inglese ci ha dato delle lettere con descrizioni di bambini americani. Ogni lettera parlava del proprio stile di vita: come si chiamavano, quanti anni avevano, che scuola e che classe frequentavano e dove abitavano. Ci siamo divertiti molto a rispondere a queste lettere via e-mail. Dopo pochi giorni che avevano ricevute le nostre risposte, i nostri pen-friends subito ci hanno inviato delle loro foto personali e della loro scuola. Ora stiamo aspettando con molta pazienza le loro risposte. Dopo questa esperienza, abbiamo imparato ad apprezzare bambini di altre lingue; infatti lo abbiamo riproposto alla nostra insegnante. È stata un’esperienza ricca di emozioni inaspettate e decisamente istruttiva. I bambini della classe V Scuola Gesù di Nazareth www.chiesaluterana.it www.chiesaluterana.it Schauen Sie doch mal auf die Homepage der ELKI – CELI. Sulla homepage della ELKI – CELI Hier finden Sie u.a. die wichtigsten Informationen über unsere Kirche, Beiträge von der Synode in Gesamtlänge, zur Theologie und zu aktuellen Themen, Veranstaltungshinweise, Pressemitteilungen, MITEINANDER/INSIEME in deutscher Sprache. troverete le informazioni dettagliate sulla nostra chiesa, i rapporti completi su Sinodo, teologia e temi attuali, notizie su manifestazioni, comunicati stampa e MITEINANDER/INSIEME in lingua italiana 54 Meraner Mützen für Genua Cappelli di lana «Made in Merano» per Genova Im Sommer 2009 luden wir Barbara Panzlau in unseren Frauentreff nach Meran ein. Sie sollte uns einen Einblick in die Arbeit der deutschen Seemannsmission geben. Es war ein interessanter und beeindruckender Bericht, den wir zu hören bekamen. Mit Staunen nahmen wir auch wahr, dass so mancher »Seemann« aus der südlichen Halbkugel nicht mit Schnee und »Eiszeit« in Europa rechnet. Daraus wurde die Idee geboren, Mützen zu stricken, die über die Seemannsmission verteilt werden. Nach anfänglicher Skepsis und Unsicherheit – da so manche Damen unserer Gemeinde lange nicht mehr zu Stricknadeln gegriffen hatten – entwickelte sich förmlich ein »Strickboom«. Für die eine oder andere war es zugleich die (Wieder-) Entdeckung einer guten und nützlichen Freizeitgestaltung. Nun stricken wir schon im dritten Jahr »unsere Mützen«. Mittlerweile sind bereits weit über dreihundert Exemplare in Farben bunt wie das Leben entstanden. Die »Meraner Mützen«, so wird uns berichtet, finden in Genua reißenden Absatz. Wir arbeiten gerne weiter … Andrea Burgenmeister Durante l’estate del 2009 abbiamo invitato Barbara Panzlau al nostro incontro delle donne a Merano. In quest’occasione, ci ha raccontato del suo lavoro presso la Missione Marittima tedesca a Genova. Il suo racconto interessante ci è rimasto impresso. Tra l’altro siamo venuti a conoscenza del fatto che parecchi «marinai» provenienti dall’emisfero sud non si aspettano di trovare la neve e «l’era glaciale» al loro arrivo in Europa. Da lì è nata l’idea di lavorare a maglia dei cappelli invernali da far distribuire tramite la Missione Marittima. Una volta superata l’iniziale titubanza – più di una delle signore della nostra Comunità da tempo non aveva più preso in mano i ferri da calza – nel frattempo si può parlare di un vero e proprio «boom dei lavori a maglia». Per qualcuna delle donne si è trattata della (ri)scoperta di un passatempo bello e sensato. Oramai siamo giunte alla terza edizione dei nostri «cappelli di Merano». Fin d’ora ne abbiamo prodotto oltre 300 esemplari, colorati come la vita. Da quel che ci riferiscono, i «cappelli Made in Merano» vanno a ruba a Genova. Ben volentieri continueremo a sferruzzare … Andrea Burgenmeister Traduzione: Sabine Wolters Im Herbst wird Barbara Panzlau im MITEINANDER/INSIEME von ihrer Arbeit bei der Deutschen Seemannsmission berichten. Wer schon jetzt mehr erfahren möchte über eine Arbeit, die in diesen schwierigen Zeiten jede Unterstützung gut gebrauchen kann, sollte sich den Internetauftritt der Seemannsmission www.seemannsmission.org anschauen oder direkt an Frau Panzlau schreiben [email protected]. Quest’autunno, Barbara Panzlau riferirà su MITEINANDER/INSIEME del suo lavoro presso la Missione Marittima tedesca. Chi fin d’ora volesse sapere di più di questo lavoro che ora più che mai ha bisogno di sostegno, è invitato a visitare il sito della Missione Marittima www.seemannsmission.org (in lingua tedesca) oppure a scrivere direttamente alla Signora Panzlau [email protected]. Redaktion • Redazione MITEINANDER–INSIEME ist ein Informationsorgan des Konsistoriums der ELKI und wird von diesem herausgegeben. Kreative Mitarbeit von vielen ist erwünscht und wichtig. Beiträge können per E-Mail unter der Adresse [email protected] an die Redaktion geschickt werden. Die Redaktion behält sich das Recht zu Kürzungen vor. Eine Garantie zur Veröffentlichung der eingegangenen Artikel kann nicht übernommen werden. MITEINANDER–INSIEME è un organo d’informazione del Concistoro della CELI, che ne è anche l’editore. Si auspica, perché importante, una collaborazione creativa da parte di tanti. Gli scritti possono essere inviati per e-mail alla redazione utilizzando l’indirizzo [email protected]. La redazione si riserva il diritto di accorciare gli articoli. Non esiste l’obbligo di pubblicazione da parte della redazione. 55 SÄULEN DER GEMEINDE • COLONNE DELLE COMUNITÀ Vom Jungmädchentraum zum 40-jährigen Dienstjubiläum Dal sogno di una ragazzina al giubileo di 40 anni di servizio Antje Andreini, Küsterin in Florenz Antje Andreini, sacrestana di Firenze Die unsichtbare Kraft, die in ihrem Leben von Geburt an wirkte und sie schützte, kennt die Küsterin in der Via dei Bardi. Während ich ihr gegenüber sitze und zuhöre, erscheint vor mir ihr Leben wie eine Reihe von Bildern, die einer einzigen Linie folgen – als hätte es nur so und niemals anders kommen können. Wir sitzen im Florentiner Gemeindesaal in der Via dei Bardi 20, dem Ort ihres nunmehr 40-jährigen Schaffens und Waltens und damit gleichsam an dem Platz, der in so vielen Jahren zu einem wahren Zentrum ihres Lebens geworden ist. Quella forza invisibile che l’ha accompagnata e protetta fin dalla nascita per tutta la vita, la consoce molto bene, la sacrestana di Via dei Bardi. Mentre le sono seduta di fronte ascoltandola, appaiono davanti ai miei occhi immagini di una vita che seguono una linea retta – come se fosse tutto successo secondo un piano ben preciso. Siamo sedute nella sala della Comunità di Firenze, in Via dei Bardi 20, quel posto dove ha svolto 40 anni di lavoro e che rappresenta nello stesso momento il vero centro della sua vita. Italien – das Land der Träume »Florenz war schon als Schulmädchen mein L’Italia – il paese dei sogni Traum, denn unser damaliger Lehrer hat immer so schön von Italien und Florenz be«Firenze è stato un mio sogno fin richtet. Und schon zu diesem Zeitpunkt sagte dai tempi di scuola, visto che il mio ich mir: Und wenn ich nirgendwo hinreise in professore dell’epoca ne raccontava meinem Leben – aber nach Florenz, das muss con entusiasmo. E già all’epoca mi ich schaffen!« promettevo – e se non dovessi riusAufgewachsen in Kiel, wollte Antje Andreini cire a viaggiare da nessun’altra nach dem Schulabschluss Dekorateurin oder Flo- Antje Andreini – beliebt bei Klein und Groß parte, ma a Firenze devo arrivarci» ristin werden. Ihr Talent für diese Berufszweige Antje Andreini – amata da grandi e piccoli Cresciuta a Kiel, dopo la scuola nutzt sie noch heute zur festlichen Gestaltung des AltarrauAntje Andreini voleva diventare decoratrice o fioraia. La sua mes und des Gemeindesaals bei besonderen Anlässen. predisposizione per questi mestieri si vede ancora oggi appliZunächst versuchte sie eine Ausbildung in Kinderpflege, aber cata quando decora l’altare e la sala comunitaria per le grander damals übliche rohe Umgang mit den Kindern ließ sie in di occasioni. die Fabrik wechseln. An einem freien Wochenende lernte sie Seguendo un’altra indole, ci provava prima con un apprendiihren späteren Mann kennen, einen Italiener. stato come infermiera pediatrica, ma l’esperienza con il tratta»Er war schon 8 Jahre in Deutschland. Als Seefahrer hatte mento piuttosto crudo dei bambini, tipico dell’epoca, la faceva er in Italien angeheuert und so wollte er nach Skandinacorrere ai ripari in una fabbrica. Al ballo del fine settimana, ha vien reisen – und dann ist er seekrank geworden«, Frau conosciuto il suo futuro marito, un italiano. Andreini lacht, als sie sich erinnert, »und da ist er in Kiel «Era già stato in Germania da 8 anni. Si era imbarcato da vom Schiff gegangen, obwohl er einen Vertrag hatte. marinaio in Italia e intendeva andare in Scandinavia, ma poi Nee, sagte er, ich will mich ja nicht umbringen. Ja, und so gli venne il mal di mare», si ricorda la Signora Andreini ridenkam ich ins Gespräch mit ihm. Er konnte schon sehr gut do, «quindi ha lasciato la nave a Kiel, malgrado il contratto Deutsch, konnte singen, er war überhaupt ein sehr angein tasca. No grazie, non voglia mica ammazzarmi, si diceva. nehmer Mensch.« E così ci siamo messi a chiacchierare. Parlava già bene il teEs wurde geheiratet und zwei Kinder kamen noch in Deutschdesco, sapeva cantare, insomma, era una persona molto graland zur Welt – doch immer blieb der Wunsch nach einem devole.» Neubeginn in Italien, und wenn schon in Italien, dann natürSi sono sposati e due bambini sono nati ancora in Germania, lich am liebsten in Florenz. ma il sogno nel cassetto rimaneva quello di ricominciare da capo in Italia, e Italia per Italia, Firenze sarebbe stata la prima Umzug und Neubeginn in Gaiole scelta di entrambi. Im Frühjahr 1969 ging es los in Richtung Süden – vorerst in Trasloco e ripartenza a Gaiole das Haus der Schwiegereltern im Geburtsdorf des Ehemanns – nach Gaiole. Reisen war damals noch beschwerlich: Es Nella primavera del 1969 si partiva verso sud – per il momenwurde ein Container gepackt und dann die ganze Familie ins to verso la casa dei suoceri nel paese natale del marito, a GaAuto der Schwiegereltern verfrachtet. iole. A quei tempi, viaggiare era ancora un’impresa, si riempi»Am Anfang war es in Italien sehr schwer für mich – ich va un container degli averi e tutta la famiglia veniva caricata konnte ja noch kein Wort Italienisch. Mein Schwiegervanella macchina dei suoceri. 56 ter hat sich sehr um mich bemüht, um mir das Italienische beizubringen. Meine Schwiegermutter dagegen war sehr ungeduldig mit mir, sie sagte: »Red anständig Italienisch, se no stai zitta«. Und so begann der Konflikt.« Doch zunächst war alles noch zu frisch und fremd, um einen Bruch mit den Schwiegereltern zu provozieren. Allerdings häuften sich die kleinen Zwischenfälle, bis sich die Gefühle schließlich explosiv ihren Weg nach außen suchten. Der Ehemann nahm Antje nicht ab, dass die Schwiegermutter, die für ihn eben immer die unantastbare »Mamma« war, sich gegenüber seiner Frau so fürchterlich benahm, er glaubte ihr nicht, dass sie litt. Aber eine gute Macht war auf ihrer Seite, denn als eines Tages das Auto kaputt war und Gian zu Fuß den Hügel zum Haus hinaufkam, hörte er, wie seine Mutter sich über Antje beschwerte. »Da musste ich nichts mehr sagen, da hatte er kapiert. Und dann wurde er so wütend, dass er einen Stuhl durch das Zimmer schleuderte, und dann sind wir innerhalb von einer Woche aus Gaiole weg.« Und jetzt erfüllt sich endlich Antjes Traum, auch wenn er zunächst ganz anders aussieht als gedacht. Mit zwei kleinen Kindern, die Eltern ohne feste Anstellung und ausgestattet nur mit dem Nötigsten ging es Ende Juni 1969 nach Florenz, und zwar in eine winzige Wohnung in der Via dei Bardi 19, in unmittelbarer Nähe zum Gemeindehaus der Chiesa luterana. «All’inizio, fu difficile per me, non sapendo neanche mezza parola d’italiano. Mio suocero si dava molto da fare per farmi imparare l’italiano, ma mia suocera era molto più impaziente, secondo lei, o avrei parlato bene l’italiano o ‹se no, stai zitta›. Ed eccoci all’origine del conflitto.» Per il momento, comunque, tutto era ancora troppo nuovo e fresco per provocare la rottura con i suoceri. Man mano, invece, i piccoli incidenti di percorso diventavano sempre più frequenti, fino al limite della sopportazione. Suo marito non voleva credere che la sua «brava mamma» si comportasse così male nei confronti della nuora, tanto da farla soffrire. Un giorno, però, la forza buona era dalla parte di Antje quando Gian fu costretto a tornare a casa a piedi perché la sua macchina si era rotta e così sentì già in lontananza la mamma lamentarsi con sgarbo di Antje. «A quel punto, non dovevo aggiungere altro, aveva capito. Anzi, prese una sedia e la buttò per terra dalla rabbia, e nel giro di una settimana siamo andati via da Gaiole.» Ed eccosi finalmente realizzato il sogno di Antje, anche se in principio prendeva un’altra forma del previsto. A fine giugno 1969, con due bambini piccoli e nessuno dei due genitori con un lavoro fisso, il bagaglio ridotto al minimo indispensabile, si trasferirono a Firenze, in un alloggio minuscolo in Via dei Bardi 19, vicinissima alla Casa Comunitaria della Chiesa luterana. Ankunft in Florenz Tramite la cugina del marito, la famiglia Andreini entrava in contatto con Elke Stanotti, tuttora un viso conosciuto della comunità fiorentina. Un giorno, sul «Ponte alle Grazie» si incontravano le tre donne che si salutano cordialmente, mettendosi a parlare in tedesco settentrionale – la Signora Stanotti è amburghese. «Allora le dissi: ‹Mi piacerebbe venire anche in chiesa, a Kiel avevo lavorato come assistente nei culti per bambini e con i gruppi dei ragazzi – la chiesa è sempre stata tutto per me.›» Über die Cousine ihres Mannes kam die Familie Andreini in Kontakt mit Elke Stanotti, die auch heute noch in der Florentiner Gemeinde ein bekanntes Gesicht ist. Auf der »Ponte alle Grazie« stehen eines Tages die drei Frauen beisammen, begrüßen sich herzlich – man spricht norddeutsch, denn Frau Stanotti kommt aus Hamburg. Und da sag’ ich zu ihr: »Ich würd gern auch zur Kirche kommen, denn ich hab in Kiel als Kindergottesdiensthelferin und in Jugendgruppen gearbeitet – die Kirche war für mich immer alles«. Arrivo a Firenze La nuova sacrestana in Via dei Bardi I fine estate del 1969, il Pastore Mittorp invitò la tedesca arrivata da poco ad un colloquio. Fu presto palese – per la SignoIm Spätsommer 1969 bat Pfarrer Mittorp die neu angekomra Andreini avevano già in mente qualcosa. I bambini fremene Deutsche zu sich, und schnell war klar: Für Frau Andreiquentavano già la scuola materna e così accettò l’offerta: ogni ni hatte man bereits Pläne. Die Kinder gingen schon in den giorno, domeniche incluse, avrebbe lavorato per alcune ore in Kindergarten, und so nahm sie das Angebot an – jeden Tag, casa e in chiesa. einschließlich der Sonntage, für ein paar Stunden im Haushalt «E quando vidi la chiesa, com’era fatta, mi prudevano subito und in der Kirche zu arbeiten. le mani. Vedendo la decorazione floreale, Und als ich die Kirche sah, wie sie aussah, da non vedevo l’ora di poterci mettere le kribbelte es mir gleich in den Fingern. Dieser mani.» Blumenschmuck, ich dachte: »Wenn du da Presto si preoccupava anche di procurare bloß erst mal mitmischen dürftest.« di fiori freschi per la chiesa, con orgoglio Schon bald kümmerte sie sich auch um frische mi mostra le foto dei suoi primi arrangiaBlumen in der Kirche, und stolz zeigt sie mir Bilmenti floreali. Il marito dapprima era der ihrer ersten Arrangements. Der Ehemann scettico. Avrebbe avuto ancora abbastanwar zu Beginn skeptisch. Bliebe denn überza tempo per la famiglia? Le sue preoccuhaupt noch genug Zeit für die Familie? Mit dem pazioni si dissipavano quando la famiglia Familienbeschluss, den freien Tag von nun an decise di comune accordo di spostare il auf den Montag zu verlegen und weil er merkgiorno libero al lunedì e quando il marito te, wie seine Frau in ihrer Arbeit aufging, zersi rese conto di quanto ci tenesse Antje al streuten sich die Bedenken. Und dann war da ja suo lavoro. Per non parlare della prospetauch noch die Aussicht auf eine neue Bleibe … tiva di trovare una nuova dimora … »Das Küsterhaus neben der Kirche war da«La sagrestia accanto alla chiesa all’epomals in einem sehr schlechten Zustand. Es ca era ridotta male. Ci pioveva dentro, le regnete rein, die Mauern waren schief und Blumenarragnement à la Antje mura erano storte e ho chiesto se la Coich fragte mich, ob die das verkaufen woll- Arrangiamento floreale alla Antje munità avesse intenzione di venderla, Die neue Küsterin in der Via dei Bardi 57 ten, denn unsere Verwandten hatten großes Interesse an dato che i nostri parenti erano fortemente interessati alla cadem kleinen Häuschen. Also ging ich zum Pfarrer und setta. Mi rivolsi quindi al pastore e gli chiesi notizie. E lui fragte nach. Und er sagte: ,Nee, das wird nicht verkauft. rispose: ’Nooo, quella casa non è in vendita. Ci andrà a stare Da kommt unsere Küsterin rein. Und wissen Sie, wer das la nostra sacrestana. E sa di chi si tratta?’ «No,» risposi io. «Di ist?’ ,Nö’, sagte ich. ,Sie!’, sagte daraufhin der Pfarrer.« Lei!» fece il pastore. Ab diesem Zeitpunkt wurde es offiziell: Antje Andreini war die Da quel momento era ufficiale: Antje Andreini sarebbe stata la neue Küsterin in der Via dei Bardi, alles nanuova sacrestana di türlich ordentlich vertraglich geregelt. Doch Via dei Bardi, il bis zum Umzug war es noch ein längerer tutto, inutile dirlo, Weg als gedacht. Am eigenen Leib erfuhr con tanto di contratdie junge Mutter, welche Regeln es zu beto regolare. Ma achten galt – für eine Frau im Italien der prima del trasloco 70er Jahre. vero e proprio, la »Im Sommer wollte ich mit meinen Kinstrada era più lunga dern nach Deutschland fahren. Die Koffer del previsto. La giowaren schon gepackt, alles war fertig, da vane mamma subì fragt mich Frau Stanotti im Giardino, ob in prima persona le ich denn auch den »permesso« vom Kom- Antje Andreini: rechts, mit Frauenvorstand regole in vigore – missariat habe. Und ich wusste nicht, Antje Andreini: a destra, con il Consiglio delle Donne per una donna nelwovon sie sprach, ich dachte, sie erlaubt l’Italia degli anni 70. sich einen Spaß. »Wenn du das nicht hast, von deinem «Durante l’estate volevo andare in Germania con i miei figli. Mann unterschrieben, dann holen sie dir die Kinder auf Le valigie erano già pronte, era tutto preparato, quando la Sidem Brenner aus dem Zug raus. Und da bekam ich dann gnora Stanotti al Giardino voleva sapere se avessi già il «perdoch einen Schreck. Es war ein richtiger Schock – dass ich messo» dal commissariato. Non sapevo di cosa stesse parlanals deutsche Mutter, die Kinder sind ja auch in Deutschdo, pensavo che scherzasse. ‚Se non hai quello, firmato da tuo land geboren, nicht das Recht hab, mit ihnen nach Hause marito, al Brennero ti tirano fuori i bambini dal treno.’ Allora zu fahren, zu meiner Mutter und zu meinen Geschwimi spaventai sul serio. È stato uno shock, io, mamma tedesca stern.« con i bambini addirittura nati in Germania, non avrei avuto il Dieser Schock hatte etwas Gutes: Antje bestand von nun an diritto di andare con loro a casa mia, da mia madre e dai miei auf den Umzug ins Küsterhaus. fratelli.» »Und die Wohnung geht auf meinen Namen: Questa è E questo shock ha avuto un effetto benefico: Antje insistette casa mia, qui comando io.« sul trasloco della famiglia in sagrestia. Die Frau, die vor mir sitzt, lacht, und es zeigen sich ihre inne«Con la casa intestata a nome mio. Questa è casa mia, qui re Stärke und ihr Mut. Zurückstecken, das könne sie, aber sie comando io.» brauche auch immer das Gefühl, frei und selbstständig zu La donna che mi sta seduta davanti ride, mostrando la sua sein. Natürlich hat sie sich durchgesetzt. Mit dem handwerkforza interiore e il suo coraggio. Non si fa dei problemi a rilichen Geschick ihres Ehemanns und ihren kreativen Ideen nunciare ogni tanto, ma ha anche bisogno di sentirsi libera e wurde ab 1971 aus dem heruntergekommenen Häuschen autonoma. Evidentemente, si era imposta. Con le mani abili nach und nach ein Familiendomizil. Auch der Ehemann hatte del marito e la vena creativa di Antje, a partire del 1971 la casich nun an gewisse Änderungen im Familienleben zu gesetta malandata si trasformava sempre di più in una casa acwöhnen. cogliente per la famiglia. Anche il marito è stato costretto ad abituarsi ad alcuni cambiamenti nella vita famigliare. Das Gemeindeleben und die kleine »Mafia« Antjes Mittwochnachmittag galt dem Frauenkreis, der von Pfarrer Mittorp ins Leben gerufen worden war. Jetzt musste auch Gianni die Kinder hüten und ab und zu für das Abendessen sorgen. Und sonntags kamen die Kinder eben mit in den Gottesdienst. »Wir gingen ins Theater, trafen uns zu Selbsterfahrungsgruppen und hatten immer ein kulturelles Programm. Aber das mochte mein Mann gar nicht so gern. Er sagte, am Tage könne ich ja gehen, wohin ich wollte, aber am Abend, das geht nicht.« Schnell wurde aber klar, dass dieser Nachmittag den Frauen heilig war. Hier waren sie unter ihres gleichen, hier konnten sie frei ihre Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig in der Fremde ein Stück Heimat sein. »Wenn zum Beispiel eine ins Krankenhaus kam, dann kümmerten wir uns um sie. Denn unsere Familienangehörigen waren ja meistens alle in Deutschland. Wir hatten unsere Familien nicht, also haben wir uns gegenseitig geholfen, auf die Kinder aufgepasst. Wir haben das Hilfskomitee gegründet und uns um die Alten bemüht.« 58 La vita comunitaria e la piccola «mafia» Il mercoledì pomeriggio, Antje lo dedicò al gruppo delle donne, istituito dal Pastore Mittorp. D’ora in avanti, anche Gianni doveva occuparsi dei bambini e ogni tanto preparare la cena. Di domenica, i bambini partecipavano al culto. «Andavamo a teatro, ci incontravamo per scambiarci le nostre esperienze e avevamo sempre un programma culturale. Ma a mio marito non piaceva mica tanto. Secondo lui, potevo tranquillamente andare dovunque avessi voluto di giorno, ma la sera non gli stava bene.» Presto, però, si capiva che quel pomeriggio era una cosa sacra per le donne. Era la loro oasi di pace, stavano tra di loro, potevano raccontarsi delle loro esperienze ed essere un pezzo di patria l’una per l’altra. «Ad esempio, quando una di noi doveva andare in ospedale, le altre si occupavano di lei. Dopotutto, la maggior parte dei nostri famigliari si trovava in Germania. Non avevamo le nostre famiglie sul posto, quindi ci aiutavamo a vicenda, accudendo i bambini. Abbiamo fondato un comitato di mutuo soccorso e dato una mano agli anziani.» Die Gruppe war schon damals von solcher Präsenz, dass die Männer, die nicht genau wussten, was da vor sich ging, von der kleinen »Mafia« sprachen, wenn sie die Mittwochsrunde meinten. Antje Andreini kümmerte sich zunächst um die Kinder der Frauen, damit diese während ihrer heiligen Stunden ungestört sein konnten. Doch natürlich hatte auch sie den Wunsch, aktiv an der Gruppe teil zu haben. »Pfarrer Kleemann sorgte dann auch für eine Aushilfe in der Kinderarbeit, so dass ich mitmachen konnte. In dieser Zeit hatte ich sehr viel zu tun und manchmal dachte ich, ich schaff das alles nicht.« Trotzdem blieb genügend Zeit für die Familie. Die Kinder wuchsen gemeinsam mit den Kindern anderer Frauen auf, später bauten sich die nunmehr Herangewachsenen im Keller eine Disko aus. »Ich hätte diese Arbeit sonst gar nicht annehmen können. Durch die Nähe zur Kirche konnte ich immer ein Auge auf die Kinder haben.« Il gruppo già all’epoca era talmente presente che gli uomini, che non sapevano bene cosa ci stessero facendo le loro mogli, iniziarono a riferirsi al gruppo del mercoledì come alla «piccola mafia». Ai primi tempi, Antje Andreini si occupava dei bambini delle donne, in modo da rendere loro possibile una partecipazione indisturbata a queste ore sacrosante. Naturalmente serbava anche lei il desiderio di prendere attivamente parte al gruppo. «Il Pastore Kleemann procurò poi un’assistente per il lavoro con i bambini, in modo da rendermi possibile la partecipazione. In quel periodo avevo tantissimi impegni e a volte pensavo di non farcela più.» Malgrado tutto, rimaneva abbastanza tempo per la famiglia. I bambini crescevano insieme ai bambini delle altre donne, più tardi gli adolescenti si costruirono una discoteca in cantina. «Altrimenti non avrei potuto accettare questo lavoro. La vicinanza alla chiesa mi permetteva di tenere sempre d’occhio i bambini.» Leben und Arbeit untrennbar vereint: Das Leben als Küsterin Vita e lavoro come unità indivisibile: la vita da sacrestana Es ist die Eigenheit einer deutschen Gemeinde im Ausland, Una comunità tedesca all’estero ha questa particolarità di dass die sorgfältig ausgewählten Pfarrer ihr Amt nur für einen avere un pastore, selezionato con cura, soltanto per un periobestimmten Zeitraum in der Gemeinde ausüben. Frau Andreido limitato. Nei suoi 40 anni da sacrestana, la Signora Andreini begleitete in ihrer 40-jährigen Amtszeit vier Pfarrer. Jedes ni ebbe a che fare con quattro pastori. Ogni volta che un Mal, wenn einer verabschiedet wird und ein neuer Pfarrer mit nuovo pastore viene ad abitare con sua moglie al piano supeseiner Frau die Wohnung im oberen Teil des Gemeindehauses riore della Casa Comunitaria, alla sacrestana tocca abituarsi a bezieht, heißt das für die Küsterin, sich umzugewöhnen. nuove persone. Pfarrer Mittorp war äußerst penibel. Ein ums andere Mal ging Il Pastore Mittorp era molto preciso ed esigente. Verificava er durch Räume und prüfte alles auf seine Sauberkeit. Zum sempre più volte in tutte le stanze che fosse tutto pulito. Per la Heiligen Abend wurden immer die neuen Altarkerzen geVigilia di Natale portavano sempre le nuove candele per l’altabracht. Und wenn diese ankommen, haben sie einen ganz re che, al loro arrivo, dispongono di uno stoppino lunghissimo. langen Docht. Vorsorglich brannte die Küsterin den Docht Premurosamente, la sacrestana accendeva le candele già schon vor dem Gottesdienst hinunter, damit sie dann am prima del culto, riducendo ad un minimo lo stoppino, in modo nächsten Tag auch schnell in ihrer vollen Pracht leuchten da poter garantire per l’indomani lo splendore immediato könnten. delle candele. »Und dann Heiligabend: die Kirche war voll, die Kerzen «E poi venne la Vigilia. La chiesa era piena di gente, le candeam Weihnachtsbaum brannten und ich ging zum Altar le sull’albero erano già accese e io vado verso l’altare per acund will die Kerzen anzünden – da geht die eine an, die cendere le candele, una si accende, anche la seconda, quando zweite, dann geht die erste wieder aus, geht die zweite si spegne nuovamente la prima e poi anche la seconda, riacaus, ich zünde die erste wieder an, da geht sie wieder aus. cendo la prima che si spegne nuovamente. Non riuscivo a Ich bekam die Kerzen nicht angezündet. Ich war ja keine tener accese quelle candele in nessun modo. Non nascendo sagelernte Küsterin – heute weiß ich, die Kerzen brauchen crestana, non sapevo quello che so oggi: le candele hanno biden langen Docht. Aber damals: Ich wurde sogno dello stoppino immer aufgeregter und versuchte mich zu belungo. Ma all’epoca … ruhigen. Dann hab ich mir eine Kerze gemi agitavo sempre di schnappt, bin mit einem Messer in die Sakristei più e cercavo di calgegangen und habe den Docht freigelegt, anmarmi. Allora mi sono gezündet und hingestellt. Dann die nächste acchiappata una cangeholt und genauso behandelt. Bis der Pfarrer dela, l’ho portata in dann kam, brannten schließlich alle Kerzen, so sacrestia assieme ad un wie sie sollten.« coltello e con quello ho Eigentlich sei sie mit allen Pfarrern gut ausgekomtagliato la cera fin men. Wenn Menschen so eng miteinander leben 80er Jahre Klassiker – die Frauenrunde quando lo stoppino und arbeiten, bleiben Spannungen zwar nicht aus, Classico degli anni 80 – il gruppo delle donne non fosse abbastanza aber an dieser Stelle verweist Frau Andreini auf die Loyalität libero, l’ho acceso e ho messo la candela sull’altare. Lo stesso und ihre Verschwiegenheit. con tutte le altre. Fino a quando era arrivato il pastore, tutte le candele rimanevano accese a dovere.» »Ich bin eigentlich kein neugieriger Mensch. Wenn mir jemand etwas mitteilen möchte, dann höre ich gerne zu, In fin dei conti, è sempre andata d’accordo con tutti i pastori. aber ich frage nicht nach. Und das schützt mich auch, Quando le persone abitano e lavorano in modo così ravvicinadenn so bleibt immer ein wenig Distanz gewahrt. Und to, ogni tanto i momenti di tensione sono inevitabili, ma a Vieles muss mir gar nicht gesagt werden, ich sehe das questo punto la Signora Andreini sottolinea l’importanza della auch so.« lealtà e della discrezione. 59 Seit 40 Jahren hat sie täglich Menschen unterschiedlichster sozialer Herkunft und unterschiedlichster Charaktere um sich. Es wiederholen sich die Geschichten, während Frau Andreini nicht müde wird, das Geschehen um sie herum zu beobachten. Und so schärfte sie ihre Sinne. »Und Pfarrer Kleemann kam dann zu mir und sagte: ,Frau Andreini, Sie haben vielleicht eine Menschenkenntnis.’ Manchmal hat er mich sogar zu Rate gezogen, wenn zum Beispiel Bettler vor der Tür standen. Ich hab da so eine Antenne. Wenn jemand nicht die Wahrheit sagt, dann spüre ich das.« Den ganzen Tag war sie manchmal nur in der Gemeinde beschäftigt. »Wie hab ich das früher bloß alles geschafft?« Mir liegt die Antwort auf den Lippen – mit straffer Organisation und beherztem Anpacken, mit dem Glauben daran, dass ihr Tun einen Zweck erfüllt und sie gebraucht wird. Tätig sein, sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, helfen, wo es vonnöten ist und im Durcheinander der Menschen und Gefühle, die kommen und gehen, bei sich und gelassen bleiben und vor allen Dingen: auf die große, alles umfassende Kraft vertrauen. »Früher wollte ich alles immer so geregelt haben, aus Deutschland war ich es so gewöhnt. Und das kannst du bei dieser Arbeit hier überhaupt nicht. Es gibt Tage, da ruft kein Mensch an und dann wieder klingelt fast ununterbrochen das Telefon.« Unbestritten hat aber die italienische Mentalität einen entscheidenden Vorteil: Anstelle des wohlbekannten Sprichworts »Was du heute kannst besorgen …«, setzen die Italiener gern das »Kommste heute nicht, kommste morgen«. Antje lernte von ihrem Mann, den Dingen mehr Zeit zuzugestehen und großzügiger mit sich selbst zu sein. Und dabei aber stets spontan reagieren zu können – das erfordert ihre Arbeit auch heute noch. Geschichten des täglichen Küsterinnenlebens «In fondo non sono una persona curiosa. Se qualcuno vuole comunicarmi qualcosa, l’ascolto volentieri, ma non insisto per saperne di più. Questo atteggiamento mi protegge anche, così rimane sempre un pò di sano distacco. E molte cose non me le devono neanche raccontare, le vedo anche da sola.» Da 40 anni, è circondata quotidianamente da persone da tutte le estrazioni sociali e da tutti i tipi di carattere. Si ripetono le storie, mentre la Signora Andreini non si stanca mai di osservare cosa sta succedendo attorno a lei. In questo modo ha aguzzato i sensi. «E il Pastore Kleemann veniva da me, dicendo con ammirazione: ‹Signora Andreini, Lei sì che conosce le persone!›. A volte mi ha anche consultato per un consiglio, per esempio, quando si presentavano dei mendicanti davanti alla porta. Ho un certo fiuto. Quando qualcuno non dice la verità, io me ne rendo conto». A volte era occupata tutto il giorno solo ed esclusivamente per la comunità. «A volte mi chiedo: come riuscivo a far tutto?» Una risposta mi verrebbe spontanea – con organizzazione stringente, prendendo in mano la situazione senza pensarci due volte, il tutto con la convinzione che quello che sta facendo sia utile, che ce ne sia bisogno. Essere attivi, non perdere la calma, aiutare dove ce n’è bisogno, e nella confusione delle persone e dei sentimenti che vanno e vengono non perdere mai la bussola interna, rimanere rilassati, confidando, prima di tutto, nella grande forza onnipresente. «Una volta volevo avere tutte le cose in regola, ci ero abituata dalla Germania. Ma questo lavoro non te lo permette. Ci sono giorni in cui non chiama nessuno, mentre altri giorni il telefono squilla in continuazione.» Senza dubbio, la mentalità italiana dispone di un vantaggio determinante. Al posto del detto tedesco «Non rimandare a domani quello che puoi fare oggi», gli italiani preferiscono prorogare («Per pagare e per morire c’è sempre tempo.»). Da suo marito, Antje impara a lasciare più tempo al tempo e di essere più generosa con se stessa. Saper comunque reagire in modo spontaneo – quello lo richiede il suo lavoro tutt’oggi. »Es war in der Ferienzeit, als unser Organist in der Kirche üben wollte. Es war heiß, er war durchgeschwitzt und wollte sich waschen – oft kam im Sommer kein Wasser aus den Leitungen. Er drehte also den Hahn auf und es kam nichts. Er geht wieder hinauf zur Orgel und versucht es später noch einmal, immer wieder, bis er überhaupt nicht mehr wusste, ob der Hahn nun offen oder zugedreht war. Und dann kam irgendwann das Wasser wieder. Ich steh abends in der Küche und höre immer so ein Rauschen. Draußen wehte kein Lüftchen, es war eine Hitze. Also bin ich in die Kirche gegangen: Da kam mir das Wasser schon aus der Sakristei entgegen.« Mitten in der Nacht macht sich Frau Andreini daraufhin daran, mit einem Besen in der Hand das Wasser aus der Kirche zu fegen. Im Gegensatz zu vielen anderen Arbeitsstellen kann man in einer solchen Situation nicht einfach das Telefon abstellen und die Schadenbehebung anderen überlassen. »Wovor ich immer noch Angst habe, was aber bisher noch nicht passiert ist – dass einer mal im Fahrstuhl stekken bleibt.« Sie selber benutzt den Fahrstuhl nie. «Successe durante le ferie, quando il nostro organista voleva esercitarsi in chiesa. Faceva caldissimo, era tutto sudato e voleva lavarsi – spesso non usciva l’acqua dai tubi durante l’estate. Quindi aprì il rubinetto e non veniva fuori niente. Torna all’organo e ci riprova un po’ più tardi, e ancora, varie volte, fin quando non sapeva più se fosse aperto o chiuso il rubinetto. E prima o poi l’acqua tornò. Quella sera mi trovavo in cucina e sentivo un continuo fruscio. Fuori l’aria era completamente ferma, un calore tremendo. Allora sono andata in chiesa – l’acqua mi veniva già incontro dalla sacrestia.» A notte fonda, la Signora Andreini si mette quindi a spazzare via l’acqua dalla chiesa con una scopa in mano. Contrariamente a tanti altri posti di lavoro, in una tale situazione non è possibile staccare il telefono e lasciare ad altri l’ingrato compito di limitare i danni. «Una cosa della quale ho paura, che però finora non è mai accaduta, è che qualcuno possa rimanere bloccato nell’ascensore.» Lei stessa non usa mai l’ascensore. 40 Jahre und kein Ende in Sicht 40 anni e non si ferma qui Bereut hat sie ihre Entscheidung nach Italien zu gehen nie. Heute ist sie vielleicht glücklicher denn je, dass sie mit ihren fast 70 Jahren mit einer wichtigen Aufgabe betraut ist. Sie pflegt einen Freundeskreis und ist getragen von einem dich- Non si è mai pentita di essersi trasferita in Italia. Oggi a quasi 70 anni è più felice che mai ad essere assegnata ad un compito importante. Cura le amicizie ed è inserita in una fitta rete sociale che non si limita alla comunità. 60 Aneddoti dalla vita di una sacrestana ten sozialen Netz, das sich nicht nur auf die Gemeinde beschränkt. »Es ist einfach eine sehr schöne Arbeit. Es gibt Konzerte und Veranstaltungen. Bei der letzten Hochzeit gab es so eine interessante Predigt. Das Schönste ist der Kontakt zu den vielen Menschen.« Was sie selbst zu etwas Besonderem macht, ist ihre Sensibilität für Begegnungen und ihre Fähigkeit zur Freude daran. »Manchmal bin ich ein bisschen direkt. Aber das bin ich nicht, weil ich jemanden verletzen möchte, ich möchte, dass die anderen Menschen spüren, dass es auch Andersdenkende gibt.« »Sie hat so ihre Art«, sagen die einen, »sie ist ein Original«, meinen die anderen. Vielleicht ist es einfach ihre Konsequenz und Bestimmtheit, mit denen sie den Situationen des Lebens begegnet, die sich in diesen Äußerungen spiegeln. Sicher denke sie öfter über das Aufhören nach. Aber so richtig reif für den sogenannten Ruhestand scheint mir diese Frau nicht zu sein – ganz im Gegenteil. Solange sie es noch körperlich und geistig leisten könne, wolle sie in der Via dei Bardi bleiben. Interview: Britta Weyer Das für Miteinander/Insieme stark gekürzte Interview in Originallänge liegt der Gemeinde Florenz vor und kann dort angefordert werden. «È semplicemente un bellissimo lavoro. Ci sono concerti ed altre manifestazioni culturali. Durante l’ultimo matrimonio, abbiamo ascoltato una predica interessantissima. Quello che mi piace di più è il contatto con così tanta gente.» Quello che rende lei stessa una persona speciale è la sua sensibilità per gli incontri e la sua capacità di provarci gioia. «A volte sono un po’ schietta. Ma non lo sono con l’intenzione di ferire qualcuno, ma perché vorrei che la gente sentisse che esistono anche persone che la pensano in modo diverso dal loro.» «Ha il suo modo di fare», dicono gli uni, «è una sagoma», affermano gli altri. Forse queste affermazioni non sono che lo specchio della coerenza e determinazione con le quali Antje Andreini affronta le varie situazioni della vita. Certo che qualche pensiero lo dedica alla pensione. Ma a me non sembra ancora pronta per ritirarsi, al contrario. Fin quando le sue forze fisiche e mentali glielo permettono, vorrebbe restare in Via dei Bardi. Intervista condotta da Britta Weyer Traduzione: Sabine Wolters L’intervista è stata accorciata considerevolmente per Miteinander/Insieme, ma la Comunità di Firenze dispone del testo originale integrale che mette volentieri a disposizione a chi ne desiderasse una copia. GLAUBE • FEDE Die Kopten Copti Egiziani Kopten sind ägyptische Christen. Es handelt sich in geschichtlicher Hinsicht eher um eine eigenstände Kirche als um eine Konfession, die fast 15 Jahrhunderte lang ein isoliertes Dasein führte. Es ist nicht einfach, über die Kopten zu schreiben, ohne die Entwicklungsgeschichte der christlichen Lehre und der christlichen Kirche insgesamt – nicht nur im Orient – miteinzubeziehen. Ebenso müsste man vom Umgang mit den Minderheiten im Gebiet des Dar as-Salams sprechen (damit ist hier nicht die Hauptstadt Tansanias gemeint, sondern der arabische Ausdruck für »Tor des Friedens«, d.h. die islamischen Gebiete). Die christliche Glaubenslehre entwickelte sich in den ersten Jahrhunderten (2.–5. Jahrhundert) in Syrien und Rom. In dieser Zeit wurde Ägypten die Wiege des christlichen Mönchtums. Das klösterliche Gemeinschaftsleben wurde dann im 6. Jahrhundert durch Benedikt von Nursia geregelt; er berücksichtigte freilich den einsiedlerischen Lebensstil der ägyptischen Asketen, die schon seit Hauptturm / Torre principale Generationen einsam (»monos«) durch die Wüste wanderten und auf dem Sinaigebirge ihre Spuren hinterlassen hatten. Der Begriff »Kopte« und die geographische Bezeichnung »Ägypten« sind eng miteinander verknüpft. Philologisch gesehen sind es Synonyme. Das Wort I Copti sono i cristiani dell’Egitto. Più che una confessione a sé stante, è meglio parlare di una chiesa autonoma. Sono oramai quasi quindici secoli di isolamento che portano a questa definizione. Parlare di Copti può essere arduo. Significa addentrarsi nella storia dell’elaborazione della dottrina cristiana. Significa parlare del trattamento delle minoranze all’interno del Dar as-Salam (non la capitale della Tanzania, ma è l’espressione araba per «porta della pace», vale a dire i territori dove i musulmani comandano). Significa tout court dovere parlare della storia del cristianesimo. E non solo del cristianesimo orientale. Se il pensiero dei primi secoli (dal II al V) fu elaborato in Siria e a Roma, nello stesso periodo fu l’Egitto la culla del monachesimo cristiano. Per aspettare una codificazione delle regole monastiche comunitarie occorre aspettare nel sesto secolo Benedetto da Norcia, il quale comunque non poté non tenere conto dello stile di vita non comunitario ma solitario al quale l’asceta egiziano, da generazioni ramingo e monos, monakos «solo» «solingo», in greco appunto, nel deserto e sul Sinai, aveva dato l’impronta. Tornando un passo indietro, mi accorgo di avere dato per scontato il collegamento tra il termine copto e il riferimento geografico dell’Egitto; questo perché filologicamente i due termini sono sinonimi. Il termine che si riferisce alla chiesa di laggiù non è altro infatti che una deformazione 61 locale del greco Egypt(os). Occorre tenere presente che dopo »Kopte« bezog sich auf die Kirche in Ägypten und war nichts weiter als eine Ableitung vom griechischen Egypt(os). Dabei la vittoria su Marco Antonio e la pacificazione di Augusto, la spielt der Umstand eine Rolle, dass nach dem Sieg über Marconseguente nuova provincia romana mantenne nei gangli kus Antonius und der Pax Augusta in der dadurch entstandefondamentali del potere le medesime famiglie di obbedienza ai nen neuen römischen Provinz dieselben Familien, die schon Tolomei, a Cleopatra per intenderci. Tale oligarchia di origine den Ptolemäern, also auch Kleopatra, treu ergeben gewesen o di formazione greca mantenne il proprio status fino alla conwaren, weiter die mächtigsten Ämter innehatten. Diese Oliquista araba (632). Costoro restarono pagani, alcuni fedeli di garchen griechischen Ursprungs behielten Mitra, finché il culto di ihren Status bis zur Eroberung durch die AraMitra ebbe importanza ber (632). Sie blieben Heiden. Einige von (fino a Teodosio, fine ihnen waren bis zur Zeit des Theodosius (Ende quarto secolo), ma diffi4. Jahrhundert) Anhänger des Mithra-Kults, cilmente cristiani. A difaber nur wenige waren Christen. Ganz anders ferenza del resto della die restliche Bevölkerung, die sich allmählich popolazione, convertibekehrte. Sprachlich war die Diskrepanz deuttasi progressivamente lich: Die Oligarchen verwendeten untereinannel corso dei secoli. A livello linguistico, la dider die griechische Sprache, die restliche Bevölkerung hingegen die von den Pharaonen screpanza era molto überlieferte koptische Sprache (für die nicht netta, visto che gli olivon ungefähr das griechische Alphabet vergarchi parlavano tra di wendet wurde). Eine vermittelnde Funktion Kirchengebäude / vista esterna del Monastero loro in greco, il resto hatte die lateinische Sprache, aber viele griedella popolazione invechische Wörter drangen bis zu den weniger gebildeten ce nell’idioma discendente da quello dei Faraoni (il copto, apSchichten durch und änderten sich durch den Sprachgepunto, che si scrive non a caso con l’alfabeto greco). La lingua brauch, wie »Egyptos«, aus dem »Copto« wurde (»qubti« im di mediazione era il latino, ma molte parole greche permeavaArabischen, eine Sprache die den Buchstaben P nicht kennt). no verso gli strati meno acculturati, che deformavano alcune Warum das Mönchtum schon wenige Jahrzehnte nach Chrisdi queste parole, tra cui «Egyptos», che diventò «Copto», ti Tod so viele Anhänger gerade in Ägypten hatte, ist schwer «qubti» in arabo, lingua senza la «pi». zu erklären. Mich persönlich überzeugt die Erklärung, die auf Perché il monachesimo abbia trovato tanti seguaci proprio in die ausgeprägten sozialen Hierarchien verweist. Die reichsten Egitto, e subito dai primi decenni dopo la morte di Cristo è difSchichten waren unter den römischen Kaisern Dezius und ficile da spiegare. La spiegazione che personalmente mi conDiokletian (Ende 3. Jahrhundert) auch die Verfolger der Chrisvince deriva dalla forte stratificazione sociale della società. Gli ten, also der Ärmsten, deren soziale Aufstiegsmöglichkeiten strati sociali più ricchi furono sotto gli imperatori Decio e Dioäußerst gering waren. cleziano (fine terzo secolo) pure i persecutori dei cristiani, dei Obgleich die Glaubenslehre der Kopten eine andere Richtung più poveri, per i quali gli sbocchi sociali in vari casi erano mieingeschlagen hat als in den anderen christlichen Kirchen, nimi. gibt es heute noch viele Klöster und Mönche in Ägypten. Tuttora monasteri e monaci non mancano in Egitto, sebbene i Nach einer anfänglichen, vom nahen Palästina ausgehenden percorsi dottrinali abbiano preso strade diverse dalle altre Evangelisierung durch den Evangelisten Markus, kam es chiese. Dopo un’evangelizzazione iniziale direttamente dalla schon bei den ersten Konzilien zu Kirchenspaltungen. Der vicina Palestina, secondo la tradizione per opera dell’evangeEvangelist Markus lebte bis zu seinem Tod in Alexandrien, wo lista Marco, con sede ad Alessandria, dove fu sepolto e da venezianische Seefahrer im 9. Jahrhundert seine Reliquien dove i Veneziani nel IX secolo ne trafugarono la salma, coi entwendeten und nach Venedig überführten. Die Oberhäupprimi concili iniziarono le scissioni. In Egitto i capi della chiesa ter der christlichen Kirche in Ägypten vertraten nach 451 dopo il 451 (concilio di Calcedonia) si riconobbero nel mono(Konzil von Chalzedon) den Monophysitismus, nach dem fisismo, nell’attribuzione a Gesù della sola natura (greco Jesus Christus nur eine Natur (griech.: monos »einzig« und mono physis, «unica natura») divina, incarnata in un corpo physis »Natur«) besitzt, nämlich eine göttliche, die in einem umano. Questo non era quanto veniva professato nella capimenschlichen Körper zur Welt kam. Im Gegensatz dazu vertale dell’Impero d’oriente, Bisanzio, che sarebbe la dottrina trat man in der Hauptstadt des oströmischen Reichs, Byzanz, delle due nature, quella del «credo» attuale. Gli atteggiamendie Position der Zweinaturenlehre Christi, die der heutigen ti ostili dell’autorità centrale di Bisanzio furono incessanti. AcGlaubenslehre entspricht. Die feindliche Haltung der Machtcompagnati ad una forte pressione fiscale dovuta alle contihaber von Byzanz dauerte ununterbrochen fort. Auch eine nue guerre, fecero sì che all’arrivo dei conquistatori Arabi molti hohe, durch ständige Kriege bedingte Steuerbelastung trug funzionari e proprietari terrieri si sentirono liberati, e collabodazu bei, dass nach dem Einfall der Araber viele hohe Beamrarono coi nuovi padroni Musulmani. te und Grundbesitzer sich befreit fühlten und mit den neuen I quali, a loro volta, nel corso dei secoli, hanno operato discrimuslimischen Herrschern kollaborierten. minazioni, in modo più o meno pesante a seconda del perioDas waren später diejenigen, die im Laufe der Jahrhunderte do. Oltre al tributo personale (la «giziya», il «testatico», un Christen und Juden mehr oder weniger stark diskriminierten. tot a persona) che in tutte le società musulmane gli infedeli Dazu gehörte eine Sonderabgabe (die »Dschizya« oder («kàfara») sono tenuti a versare, e oltre alle piccole vessazio»Kopfsteuer«), die alle Ungläubigen (»Kàfara«) in jeder islani quotidiane (l’infedele deve concedere un prestito a interesso mischen Gesellschaft zu entrichten hatten. Christen und zero al musulmano, gli deve cedere il passo, il posto in fila, Juden litten alltäglich unter vielen kleinen Schikanen. So deve portare caratteri distintivi quali croci colorate e molto pemusste zum Beispiel ein Ungläubiger einem Muslim zinslose santi, ecc. …) spesso si sono registrati sanguinosi eccidi. Co- 62 Darlehen gewähren, ihm auf der Straße und in sicché le conversioni all’Islam si einer Warteschlage den Vortritt lassen und Ersono susseguite, tanto da portare kennungszeichen, wie schwere, farbige Kreuze, ad una percentuale di Cristiani in an der Kleidung tragen. Häufig kam es auch zu Egitto a non oltre il 12% (il goblutigen Gemetzeln. All dies führte zu einer Zuverno dice 8%, i Copti dicono il nahme der Übertritte zum Islam. Heute leben 20%), concentrati tra Asyut e nur noch etwa 12% Christen in Ägypten (nach Luxor, oltre a qualche quartiere Regierungsangaben 8% und nach Angaben nel Cairo. La lingua copta non ha der Kopten 20%). Sie leben vor allem in Asyut, resistito all’impatto. Essa è oraLuxor und in einigen Vierteln Kairos. Die koptimai estinta da circa 300 anni. sche Sprache konnte dieser Entwicklung nicht Da quando anche i Cristiani si ristandhalten und starb vor etwa 300 Jahren dussero al lumicino, 100 mila aus, als die Anzahl der Christen auf etwa aderenti più o meno. Resta utiliz100.000 schrumpfte. Koptisch wird heute nur zata, per poche preghiere, durannoch für einige Gebete im Gottesdienst verte la liturgia. La funzione è prowendet, der zum Großteil in ägyptischem Dianunciata in gran parte in dialetto lekt gehalten wird. Dieser Dialekt wird auch egiziano, lingua madre sentita von den konservativsten Kopten als Muttercome tale anche dai più oltranzisprache empfunden. sti. Die koptische Kirche zeichnet sich durch zahl- Ausschnitt der Ikonostase mit geschlossenem Vor- In tutto e per tutto coi Copti si rereiche Besonderheiten aus. Sie besitzt eine ei- hang / particolare dell’iconostasi a tendone chiuso spira un’aria di particolarismo: gene Zeitrechnung, nach der sich die muslimischen Bauern hanno un calendario tutto loro, conservato dai contadini mubei der Feldbestellung richten. Die koptische Kirche, der ein sulmani per le coltivazioni. Non riconoscono il battesimo delle Papst (Patriarch oder Primas genannt) vorsteht, anerkennt die altre confessioni cristiane. Hanno un Papa, col titolo di PaTaufe der anderen christlichen Konfessionen nicht Sie hat triarca e di Primate. Hanno un gran numero di santi autoctozahlreiche eigene Heilige und auch besondere Mythen (wie ni. Hanno miti particolari (sono riusciti a esportare quello di die Drachentöter-Legende Georgs). san Giorgio che ammazza il drago). Seit etwa 100 Jahren wandern ägyptische Christen aus, AnDa circa 100 anni il cristiano egiziano emigra, verso la Francia fang des 20. Jahrhunderts nach Frankreich und in den darauf all’inizio del novecento, verso gli Stati Uniti nei decenni sucfolgenden Jahrzehnten in die USA. In der heutigen Zeit komcessivi. Ora molto anche verso l’Italia e la Germania. Nel men viele auch nach Italien und Deutschland. Bei entscheicorso degli eventi decisivi dell’Egitto moderno i Cristiani non si denden Ereignissen im modernen Ägypten waren die Chrissono mai tirati indietro, vedasi al tempo della lotta per l’Inditen immer dabei, wie zur Zeit des Widerstands gegen die bripendenza dal Regno Unito (anni venti), al tempo delle guerre tische Herrschaft in den 20er Jahren, bei den zahlreichen becontro Israele (1948–1973), o anche nell’ultima rivoluzione di waffneten Konflikten mit Israel (1948–1973) Febbraio, durante la oder auch bei der Frühjahrsrevolution 2011, quale in piazza vebei der auf dem Tahrir-Platz ein neues Symniva mostrato un bol zu sehen war: ein mit einem Halbmond simbolo nuovo con verschränktes Kreuz. Der Druck der islamiuna croce e una schen Integralisten ist allerdings sehr stark. mezzaluna tenute Gemäß der heutigen Verfassung kann kein insieme. Le pressioChrist ein hohes Staatsamt innehaben, in ni degli integralisti amtlichen Ausweisen muss die Religionszumusulmani però gehörigkeit angegeben werden, und die sono molto forti. christlichen Studenten bekommen an den Ora come ora, seUniversitäten im Schnitt um drei Punkte condo la costituzioschlechtere Noten. ne un cristiano non Aus der Emigration ist in den letzten 20 Jahpotrà mai accedere ren ein Massenphänomen geworden. In Itaalle cariche più alte Panoramaaufnahme Innenraum / panoramica dell’interno lien leben heute etwa 10.000 Kopten, fast dello stato, si indica alle in Mailand und Rom. Daran gewöhnt im Schatten zu la religione sui documenti, i cristiani all’università hanno in leben, ist ihr Verhalten äußerst unauffällig. Man sieht sie media tre voti in meno. sonntags vor ihren Gotteshäusern und manche von uns verLa strada dell’emigrazione è divenuta di massa negli ultimi 20 wechseln sie mit Muslimen. Oder auch mit den äthiopischen anni. In Italia i Copti sono circa 10 mila, quasi tutti a Milano Kopten, deren Kirche von der christlichen Kirche Ägyptens e a Roma. Abituati a stare nell’ombra, non appaiono. Molti di (oder: von der ägytischen) abstammt. Es gibt in der Zwinoi li vedono fuori dai luoghi di culto la domenica e li confonschenzeit viele koptische Kirchen und im Umkreis von Rom dono coi musulmani. O coi Copti di Etiopia, branca storicaund Mailand auch einige Klöster. In verschiedenen Städten mente derivata da quella egiziana. Oramai i luoghi di culto sitzen Kopten auch im Rat der Christlichen Kirchen. sono numerosi. Vi sono pure alcuni monasteri, nelle campagne Lorenzo Vicentini, Mailand attorno a Roma e a Milano. Siedono nei consigli delle chiese Übersetzung: Kerstin Gros cristiane in varie città. Fotos des koptisch-orthodoxen Klosters Anba Shinoda in Lorenzo Vicentini, Milano Mettone di Lacchiarella (Provinz Mailand): Ulrich Eckert Foto: Ulrich Eckert 63 Bernardino Ochino (1487–1564) Bernardino Ochino (1487–1564) Ein italienischer Lutheraner im London des 16. Jahrhunderts? Das Fragezeichen am Ende des Untertitels wird Ihnen nicht entgangen sein. Das Fragezeichen soll weder Zweifel an Bernardino Ochinos Existenz insgesamt oder seinem Aufenthalt in London aufwerfen, sondern vielmehr danach fragen, ob er ein Lutheraner war oder nicht. Er lebte im 16. Jahrhundert, war ein italienischer »Evangelischer«, wird in verschiedenen akademischen Schriften als »Lutheraner« beschrieben und hielt sich während der Regentschaft König Edwards VI. etliche Jahre in London auf. Dort erhielt er von keinem Geringeren als von Thomas Cranmer, Erzbischof von Canterbury, die Erlaubnis, Gottesdienste in italienischer und spanischer Sprache in London abzuhalten. Seine Bedeutung für die heutigen Lutheraner in Großbritannien besteht darin, dass er, gesetzt den Fall, dass er tatsächlich ein waschechter Lutheraner war, die ersten lutherischen Gottesdienste in England überhaupt abgehalten hätte, und dies stolze 120 Jahre vor denen, die in den 1660er Jahren in der Brandenburgischen Botschaft abgehalten wurden und dann zur ersten lutherischen Gemeinde in England führten. Doch alles steht und fällt mit dem Adjektiv »lutherisch«. Während der ersten Periode der englischen Reformation, die wir ungefähr ab Mitte der 1520er Jahre bis zur Thronbesteigung durch Königin Maria I. im Jahre 1553 ansetzen können, war »lutherisch« die am häufigsten benutzte Bezeichnung für Priester, Gelehrte und Laien, die Gefallen an den Ideen der Reformatoren des europäischen Festlands fanden, allen voran selbstverständlich Martin Luther. Damals wurde lediglich eine klare Unterscheidung getroffen, nämlich die zwischen den weitgehend mit Luthers Gedankengut übereinstimmenden »Lutheranern« und den weitaus radikaleren »Sakramentalisten«, die sich deutlich weiter von den traditionellen Lehren der Kirche entfernt hatten. Mit Gewissheit können wir heute behaupten, dass einige der ersten Reformatoren – auch nach heutigem Verständnis – »Lutheraner« waren, wie etwa Patrick Hamilton in Schottland († 1528) oder Robert Barnes in England († 1540), diese Gewissheit lässt sich klar aus den von ihnen hinterlassenen Schriften ableiten. Im Laufe der Zeit ergab sich in England allerdings folgende Entwicklung: Der Einfluss der anderen Reformatoren wie etwa Martin Bucer und Johannes Calvin nahm zu, während gleichzeitig Luthers Stern zu sinken begann, auch wenn der Reformationsgelehrte John Schofield behauptet, Königin Elisabeth I. höchstpersönlich sei eigentlich Lutheranerin gewesen, genauso wie ihr Bischof von Gloucester, Richard Cheyney. Tatsache bleibt, dass viele »Evangelische«, die als »Lutheraner« angefangen hatten, später zu Anhängern von Calvin und seinen Kollegen wurden. Wahrscheinlich ist das auch bei Bernardino Ochino so gewesen. Er begann als Katholik (war sogar Prior eines römischkatholischen Klosters), entwickelte sich zu einem christlichen Humanisten im Stile eines Desiderius Erasmus, wandelte sich dann zu einem »Lutheraner« im weitesten Sinne und war bis zu seinem Tode (in der heutigen Tschechischen Republik) zu einem dermaßen radikalen Theologen geworden, dass seine Meinung ihn jenseits der orthodoxen Theologie trug. War er zu seiner Londoner Zeit noch ein Lutheraner? Ein abschließender Beweis kann nicht erbracht werden, aber seine Un Luterano italiano nella Londra del ’500? Non vi sarà sfuggito il punto interrogativo alla fine del sottotitolo. Il punto interrogativo non è stato pensato per suscitare dubbi relativi all’esistenza stessa di Bernardino Ochino oppure rispetto al suo soggiorno a Londra, ma per chiedersi se fosse luterano o meno. Era un italiano «evangelico» del ’500, in diversi scritti accademici viene citato come «luterano», visse a Londra per diversi anni durante il regno di Re Edoardo VI e Thomas Cranmer, Arcivescovo di Canterbury, gli concesse di celebrare dei culti a Londra in lingua italiana e spagnola. La sua importanza per i luterani britannici odierni, sempre ammesso e concesso che fosse realmente luterano, si baserebbe sul suo primato di aver tenuto i primi culti luterani in assoluto in Inghilterra, e questo ben 120 anni precedenti a quelli degli anni 1660 nell’Ambasciata del Brandeburgo, che avrebbero poi portato alla fondazione della prima comunità luterana in Inghilterra. Ma tutto questo discorso dipende dall’aggettivo «luterano». Durante il primo periodo della Riforma Inglese, che possiamo inserire nel periodo tra la metà degli anni 1520 fino alla salita al trono di Regina Maria I nel 1553, l’aggettivo «luterano» era uno dei più usati in riferimento a tutti i preti, studiosi e laici che si ispiravano alle idee dei Riformatori dell’Europa continentale, con Martin Lutero, ovviamente, in una posizione preminente. L’unica distinzione che si fece all’epoca era quella tra i «luterani» che si trovavano grosso modo in linea con il pensiero di Lutero da una parte e i «sacramentalisti», molto più radicali, dall’altra, che si erano distaccati sempre di più dagli insegnamenti tradizionali della chiesa. Possiamo affermare oggi con sufficiente certezza che alcuni dei primi riformatori sarebbero stati «luterani» anche secondo gli standard attuali, tra cui citiamo due: Patrick Hamilton in Scozia († 1528) e Robert Barnes in Inghilterra († 1540), e la certezza si basa su quello che ci hanno lasciato per iscritto. Con il passare degli anni, però, in Inghilterra successe quanto segue: mentre l’influenza di altri riformatori come Martino Bucer e Giovanni Calvino aumentava sempre di più, quella di Lutero stava diminuendo, anche se lo studioso della Riforma, John Schofield, asserisce che la Regina Elisabetta I in fondo in fondo fosse stata luterana, così come lo era il suo Vescovo di Gloucester, Richard Cheyney. Fatto sta che molti «evangelici» che iniziarono il loro percorso da «luterani» successivamente sarebbero diventati seguaci di Calvino e dei suoi colleghi. Probabilmente, questo è anche stato il caso di Bernardino Ochino. Iniziò da cattolico (era addirittura priore di un monastero cattolico-romano), divenne umanista cristiano dello stile di Desiderius Erasmus, si trasformò in «luterano» in senso largo per poi finire (prima della sua morte nell’odierna Repubblica Ceca) ad essere un teologo radicale, spintosi ben oltre la teologia ortodossa. Ai suoi tempi londinesi, Ochino era ancora luterano? Non c’è modo di comprovarlo con certezza, ma di sicuro i suoi culti «evangelici» si svolsero con largo anticipo rispetto a quelli decisamente più famosi della «Comunità degli Stranieri» a Austin Friars (precursore dell’odierna Chiesa Riformata Olande- 64 »evangelischen« Gottesdienste gehen zeitlich sicher den erheblich berühmteren Gottesdiensten der »Fremdengemeinde« in Austin Friars (der heutigen holländischen reformierten Kirche) voraus. Auf jeden Fall handelt es sich um eine faszinierende Episode der englischen Reformationsgeschichte. Dr. Roy Long, Übersetzung: Sabine Wolters Dr. Long hat einen längeren Aufsatz zu Bernardino Ochino im Rahmen der Reihe »Notes on Lutheran History in Great Britain and Ireland.« (Notizen über Lutherische Geschichte in Großbritannien und Irland) verfasst, der bei ihm direkt angefordert werden kann: [email protected] Eine Internetrecherche lohnt sich ebenfalls, einfach »Bernardo Ochino« eingeben und schauen, was dabei herauskommt! Quelle: The Forum – Newsletter of the Lutheran Church in Great Britain, 2012, Ausgabe 11, Seite 5 se). In ogni caso si tratta di un episodio affascinante della storia della Riforma inglese. Dr. Roy Long Traduzione: Sabine Wolters Nell’ambito della collana «Notes on Lutheran History in Great Britain and Ireland.» (Note sulla storia luterana in Gran Bretagna e in Irlanda) Dr Long ha pubblicato anche un saggio più esteso su Bernardino Ochino del quale può essere richiesta una copia direttamente all’autore: roy.long485@btinternet. com Si raccomanda inoltre una ricerca su internet. Basta inserire «Bernardo Ochino» come parola chiave e vedrete cosa vi capita! Fonte: The Forum – Newsletter of the Lutheran Church in Great Britain, 2012, numero 11, pagina 5 Der Weg ist das Ziel Il cammino è la meta Interview mit Roberto Tresoldi von Dieter Kampen Roberto Tresoldi intervistato da Dieter Kampen Am Sonntag, den 26. Februar, hatte die Chiesa Cristiana Protestante in Milano das Vergnügen, acht neue Mitglieder (siehe Foto) vorzustellen, die nach einer Phase der Annäherung und des Studiums nun offiziell in die ELKI aufgenommen worden sind. Unter diesen befand sich auch Roberto Tresoldi, mit dem ich seit Jahren Kontakt habe und den ich daher um ein Interview gebeten habe. (DK) D.K.: Lieber Roberto, von Beruf bist du Dolmetscher und Übersetzer. Kannst du uns etwas über deine beruflichen Aktivitäten sagen, wo du studiert hast, welche Sprachen du sprichst etc.? ❚ R.T.: Bevor ich mich komplett den Aktivitäten als Übersetzer, Schriftsteller und Ausbilder gewidmet habe, kümmerte ich mich lange Zeit um Zusammenkünfte, Kongresse, Organisation und Information in einigen großen Konzernen, um dann Werke aus verschiedenen Verlagsprogrammen zu übersetzen und herauszugeben. Seit mehreren Jahren verbinde ich die Aktivität als Redakteur und Schriftsteller mit der des Übersetzers und Dolmetschers. Ich habe zahlreiche Fremdsprachen (östliche und westliche) sowie verschiedene Altsprachen studiert, aber ich beschränke meine Aktivität als Übersetzer und Dolmetscher auf die Sprachen, die ich auf professionellem Niveau am besten beherrsche: Deutsch, Französisch und Englisch. Ich habe Lettere Moderne (Geisteswissenschaften) an der Università Cattolica di Milano studiert und das Studium mit einer Diplomarbeit über die biblische Sprache Martin Luthers abgeschlossen. Weiter ging es dann in Turin (östliche Sprachen) und Stockholm, wo ich als Stipendiat des »Istituto Svedese« geforscht habe. Deutsch habe ich sowohl in Deutschland (Heidelberg, Erlangen) als auch in Italien (Goethe-Institut) studiert. Von Geburt Katholik hast du dich vor vielen Jahren dem orthodoxen Christentum zugewandt. Nun hat dich dein Glaubensweg zum Protestantismus gebracht. Könntest du uns etwas über die Dynamik und die Motive dieses Weges sagen? ❚ Die Motive, die mich dazu gebracht haben, von der römisch-katholischen Kirche zur orthodoxen Kirche zu wech- Roberto Tresoldi Domenica 26 febbraio, la Chiesa Cristiana Protestante in Milano ha avuto il piacere di accogliere otto nuovi membri (vedi foto) che dopo un percorso di avvicinamento e approfondimento hanno fatto il loro ingresso ufficiale nella Chiesa luterana. Tra questi c’era anche Roberto Tresoldi con cui sono da anni in contatto e che quindi ho pregato di presentarsi ai nostri lettori. D.K.: Caro Roberto, di professione sei interprete e traduttore. Puoi dirci qualcosa sulle tue attività professionali, dove hai studiato, che lingue parli ecc? ❚ R.T.: Prima di dedicarmi completamente all’attività di traduttore, saggista ed insegnante, mi sono occupato a lungo di convegni, congressi, organizzazione e informazione in alcune grandi multinazionali, per poi passare alla traduzione e cura di opere per alcune case editrici. Da diversi anni unisco all’attività di redattore e saggista quella di traduttore e interprete. Ho studiato numerose lingue straniere (orientali e occidentali) e diverse lingue antiche, ma limito la mia attività di traduzione e interpretariato a quelle che conosco meglio a livello professionale: tedesco, francese ed inglese. Ho studiato all’Università Cattolica di Milano, dove mi sono laureato in Lettere Moderne (con una tesi sulla lingua biblica di Martin Lutero), poi a Torino (Lingue Orientali) e a Stoccolma, dove ho seguito un programma di ricerca come borsista dell’Istituto Svedese. Ho studiato tedesco sia in Germania (Heidelberg, Erlangen) sia in Italia (Goethe-Institut). Nato in ambito cattolico tanti anni fa hai abbracciato la confessione ortodossa. Ora invece il tuo cammino spirituale ti ha 65 seln, sind in der aus dem Vergleich zwischen dem Urchristentum und dem modernen Christentum entstandenen Unzufriedenheit zu suchen. Das Bedürfnis nach einem radikalen evangelischen Leben und die vielen Abweichungen, die man täglich in der römischen Kirche sieht, haben mich dazu gebracht, mich so weit wie möglich an das Christentum der ersten Stunde annähern zu wollen. Die orthodoxe Kirche schien dieses Bedürfnis am besten zu verkörpern, denn jene Kirche beansprucht, der Botschaft und der Struktur der Kirche der ersten Jahrhunderte treu geblieben zu sein. Jedoch mit der Zeit wurde mir bewusst, wie sowohl das religiöse Leben als auch die Weltsicht der orthodoxen Kirchen oft im Widerspruch zur evangelischen Botschaft und zum Bild eines barmherzigen Gottes steht: dort die verschlossene Verteidigung einer Wahrheit (verstanden als das, was allein von der orthodoxen Kirche gelehrt und überliefert wird) ohne Öffnung zu den anderen Konfessionen hin, während hingegen Gott die Öffnung und die Annahme unseres Nächsten lehrt und fordert. Ich war auch von unserer Unfähigkeit betroffen, immer und jederzeit nach der Lehre des Evangeliums zu leben, trotz der von der Kirche zur Verfügung gestellten Heilsmittel, und von den starken Spannungen, die zwischen den einzelnen Jurisdiktionen der orthodoxen Kirche bestehen. Ich begann, über meine Erfahrung und Sicht des Christentums nachzudenken, wobei ich immer wieder mit offenem Herzen die Schrift studierte und meine Aufmerksamkeit immer mehr auf eine direkte Beziehung zu einem Gott der Barmherzigkeit, der unbegrenzten Liebe zum Menschen, einen Gott, der uns trotz unserer Sünde hilft, lenkte. Die Rolle des Klerus, die Bedeutung der Ikonen, die Verehrung der Heiligen und der Mutter Gottes bekamen in der Auseinandersetzung mit dem biblischen Text eine andere Bedeutung. Praktisch ohne es zu merken, hatte ich denselben Weg verfolgt, der Luther dahin gebracht hatte, vieles in Frage zu stellen … Ich schrieb mich an der Facoltà Valdese di Teologia di Roma ein, um das Studium der Theologie mit protestantischem Ansatz zu vertiefen. Am Ende dieses Weges stand der Wunsch, einer protestantischen Kirche anzugehören. Die Tatsache, zu einer zweisprachigen Kirche zu gehören, ist für dich als Dolmetscher sicher kein Problem. Denkst du, dass die Zweisprachigkeit für die Kirche eine Bereicherung ist, oder meinst du, dass die negativen Aspekte überwiegen? ❚ Die Frage ist einfach, doch die Antwort ist es nicht. Auf der einen Seite glaube ich, dass viele an der lutherischen Kirche interessierte Italiener sich gerade wegen der Sprache auf Distanz halten. Die Sprache wird für sie ein entfremdendes Element, besonders wenn die Kirche keine echte Zweisprachigkeit lebt. Auf der anderen Seite bin ich der Meinung, dass der Umstand, zwei (oder auch mehr) Sprachen zu benutzen, einen enormen Reichtum darstellen kann, nicht nur kulturell, sondern vor allem auch menschlich. Das Bedürfnis mit jemandem, der eine andere Sprache spricht, zu leben und zu beten, zwingt jeden von uns zu einer langatmigen und wichtigen Arbeit der Interaktion auf verschiedenen Ebenen, zu einem kontinuierlichen Austausch. Man wird sich bewusst, dass die Menschheit aus vielen verschiedenen Sprachen und Kulturen besteht und dass es wenig Sinn hat, sich in der christlichen Gemeinschaft als 66 portato verso il protestantesimo. Potresti dirci qualcosa sulle dinamiche e sui motivi di questo percorso? ❚ Le motivazioni che mi hanno portato a passare dalla Chiesa cattolica romana a quella ortodossa sono da cercare nella profonda insoddisfazione nata dal confronto tra il cristianesimo delle origini e quello moderno. Un’esigenza di vita evangelica radicale e le tante deviazioni che vedevo quotidianamente nella Chiesa romana mi avevano portato a volermi avvicinare quanto più possibile a quel cristianesimo dei primi tempi. La proposta ortodossa sembrava incarnare al meglio questa esigenza, perché quella chiesa sosteneva di essere rimasta fedele al messaggio e alla struttura della Chiesa dei primi secoli. Di questa convinzione sono rimasto per parecchi anni. Tuttavia, col passare del tempo, mi ero reso conto di come sia la vita religiosa, sia la visione del mondo delle Chiese ortodosse, così chiuse nella difesa della verità intesa come ciò che è insegnato e trasmesso dalla sola Chiesa ortodossa, con una mancata apertura nei confronti delle altre confessioni cristiane, si scontrasse spesso con il messaggio evangelico e con l’immagine di un Dio di misericordia, che insegna e richiede, invece, l’apertura e l’accettazione del nostro prossimo. Ero anche colpito dalla nostra incapacità di vivere sempre e comunque secondo l’insegnamento del Vangelo, nonostante gli strumenti di salvezza messi a disposizione dalla Chiesa, e dalle forti tensioni tra le varie giurisdizioni della Chiesa ortodossa. Cominciai a riflettere sulla mia esperienza e visione cristiana, rileggendo e studiando con animo aperto le Scritture, spostando sempre più l’attenzione verso un rapporto diretto con un Dio di misericordia, di amore sconfinato per l’essere umano, un Dio che ci soccorre nonostante i nostri peccati. Il ruolo del clero, il significato delle icone, la venerazione dei santi e della madre di Dio, a confronto col testo biblico assumevano una nuova dimensione. In pratica, senza accorgermene, avevo seguito la stessa strada che avrebbe portato Lutero a rimettere molto in discussione. Mi iscrissi alla Facoltà Valdese di Teologia di Roma per approfondire lo studio della teologia in chiave protestante. Al termine di questo percorso, il desiderio di entrare in una Chiesa protestante. Il fatto di appartenere a una chiesa bilingue sicuramente non è un problema per te come interprete. Pensi che il bilinguismo dia alla chiesa luterana una marcia in più o pensi che prevalgano gli effetti negativi. ❚ La domanda è semplice ma non facile è la risposta. Da una parte ritengo che molti italiani, interessati alla Chiesa Luterana, si tengano a distanza proprio a causa della lingua, che diventa, per loro, un elemento estraniante, soprattutto se una chiesa non vive una dimensione di vero bilinguismo. Dall’altra, sono dell’idea che il fatto di usare due (o anche più) lingue possa costituire un enorme arricchimento, non solo culturale, ma anche e soprattutto umano. L’esigenza di Deutscher, Italiener, Koreaner oder Indonesier zu bezeichnen. Es gibt nur Menschen. Wichtig ist, dass man auf jeden Fall jede Bemühung zu einer echten Zweisprachigkeit unternimmt und dass jedes Gemeindemitglied die eigene Tradition und das eigene kulturelle Erbe wert geschätzt fühlt. In einer Großstadt wie Mailand gibt es eine große Auswahl evangelischer Kirchen. Was hat dich dazu gebracht, die lutherische Kirche zu wählen? Was ist die Besonderheit des Luthertums, die du als besonders wertvoll erachtest? ❚ Ich denke, dass ich mich als Kind der Leuenberger Konkordie definieren kann: Trotz meiner lutherischen theologischen Positionen habe ich nicht – wie andere – eine Zeit der Spannung und des Verdachts gelebt, die für lange Zeit die verschiedenen Zweige der Reformation getrennt hat. Ich stehe also allen traditionellen protestantischen Kirchen ausgesprochen offen gegenüber. Wie auch immer, am Ende entscheidet man sich dafür, dort zu bleiben, wo man seine persönliche spirituelle und menschliche Dimension am besten leben kann. Und das ist in der Chiesa Cristiana Protestante in Milano passiert. Unter den lutherischen Besonderheiten, die mich zu dieser Wahl gebracht haben, befinden sich auch, abgesehen von den bereits erwähnten theologischen Motiven der starke Sinn für Kirche und Gemeinde, den ich gefunden habe, die Sympathie und die Hilfsbereitschaft vieler Menschen, die ausgeprägte sehr positive und konstruktive Persönlichkeit der Pastoren und der Pastorinnen und die Kontinuität (z.B. liturgisch) mit den Erfahrungen der Kirche der Vergangenheit, welche zwar reformiert, aber nicht abgeschafft oder gänzlich neu gegründet wurde. Hast du noch eine Botschaft für unsere Leser? ❚ Zwei kurze Botschaften. Die erste bezüglich der Liebe: Ich wäre froh, wenn man sich immer mehr der Liebe und der Annahme des Anderen, Fremden, der am Rand der Gesellschaft lebt öffnen und die evangelische Botschaft in ihrer Radikalität leben würde, besonders das Gebot Jesu, das uns auffordert, unseren Nächsten zu lieben. Die zweite bezüglich der Ökumene: Ich wünschte, dass jeder von uns, durchaus seine Besonderheit unterstreichend, sich mehr für die Zusammenarbeit zwischen den christlichen Kirchen einsetzen würde und auch mit denjenigen, die keine Christen sind. Gerade der Wechsel zum Protestantismus hat mir erlaubt, von außen einige Aspekte meiner vergangenen Erfahrung sowohl im katholischen als auch im orthodoxen Bereich zu analysieren, und hat meine Überzeugungen bestätigt, mich aber auch verschiedene Elemente dieser beiden christlichen Konfessionen (wieder) aufwerten lassen. Quelle: Bollut 062 (www.bollutnet.org) Übersetzung: Dieter Kampen »Was Newton als Weltweiser, war Bach Christian Friedrich Daniel Schubart als Musiker.« «Quello che Newton è stato come navigatore del mondo, lo è stato Bach come musicista.» Christian Friedrich Daniel Schubart vivere e pregare insieme a chi parla un’altra lingua obbliga ciascuno di noi ad un lavoro lento e importante di interazione a più livelli, di continuo scambio. Si prende coscienza del fatto che la comunità umana si compone di tante lingue e civiltà diverse e che definirsi, in ambito cristiano, tedeschi o italiani ha poco senso. Di fronte a Dio non esistono tedeschi, italiani, coreani o indonesiani. Esistono solo esseri umani. Ciò che è importante è che, in ogni caso, si faccia ogni sforzo perché si attui un vero bilinguismo, e che ogni componente della comunità senta valorizzato il proprio patrimonio tradizionale e culturale. In una grande città come Milano c’è una ampia scelta di chiese evangeliche. Cosa ti ha portato a scegliere la chiesa luterana? Qual è la specificità del luteranesimo che ritieni preziosa? ❚ Penso di potermi definire un figlio della Concordia di Leuenberg: nonostante le mie posizioni teologiche luterane, non ho vissuto, come altre persone hanno fatto, il periodo di tensioni e sospetto che per tanto tempo ha separato i vari rami della Riforma. Mantengo quindi un’apertura marcata verso tutte le chiese evangeliche storiche. Tuttavia, alla fine, una persona decide di rimanere dove meglio sente di poter vivere la propria dimensione spirituale e umana. E questo è capitato nella Chiesa Cristiana Protestante in Milano. Tra le specificità luterane che mi hanno spinto a questa scelta, oltre a motivazioni, come ho detto, teologiche, vi è anche il forte senso della Chiesa e della comunità che ho trovato, la simpatia e la disponibilità di tante persone, la spiccata personalità, assai positiva e costruttiva, dei pastori e delle pastore e la continuità (per esempio liturgica) con l’esperienza della Chiesa del passato, che è stata, sì, riformata, ma non cancellata e rifondata ex novo. Hai ancora un messaggio per i nostri lettori? ❚ Due brevi messaggi. Il primo, sulla carità: sarei lieto se ci si aprisse sempre più alla carità e all’accettazione degli altri (lo straniero, chi vive ai margini della società), vivendo nella sua radicalità il messaggio evangelico, in particolare il comandamento di Gesù che ci spinge ad amare il nostro prossimo. Il secondo, sull’ecumenismo: desidererei che ciascuno di noi, pur sottolineando la propria specificità, si impegnasse maggiormente a favore della collaborazione tra le Chiese cristiane e anche con chi cristiano non è. Proprio il passaggio al protestantesimo mi ha consentito di analizzare dall’esterno alcuni aspetti della mia esperienza passata sia nel mondo cattolico, sia in quello ortodosso, confermando le mie convinzioni ma anche facendomi rivalutare diversi elementi di queste due confessioni cristiane. Intervista condotta da Dieter Kampen, Pastore di Trieste – Fonte: Bollut 062 «La musica esprime ciò che non può essere detto e del quale tacere è impossibile.» Victor Hugo nel saggio William Shakespeare (1864) »Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.« Victor Hugo im Essay: William Shakespeare, (1864) 67 BLICK ÜBER DEN TELLERRAND • NON SOLO NOI Non é facile … Non è facile … … in ein fremdes Land zu kommen und sein Leben von Null … arrivare in un paese straniero e ricominciare la propria vita auf zu beginnen. da zero. Alles müsste erzählt werden, alles was täglich in Rom, in ganz Bisognerebbe raccontare tutto quello che ogni giorno accade a Italien in Sachen Immigration passiert. In diesem Fall erzähle Roma e nell’Italia intera in materia d’immigrazione. In questo ich aber von den wenigen, aber (menschlich) reichen Eindrücaso racconto le mie impressioni, poche, ma molto ricche (dal cken, die ich in Sachen Einwanderung, Aufenthalt und der punto di vista umano) che ho potuto raccogliere riguardo alSuche nach dem Glück in einer neuen Heimat, gewinnen l’immigrazione, il soggiorno e la ricerca di fortuna in una konnte. nuova patria. Als Schauplatz meiner Einblicke diente mir der SRM (Servizio Ho attinto le mie impressioni dal SRM (Servizio Rifugiati e MiRifugiati e Migranti): eine der vielen, zum Großteil kirchligranti): una delle tante iniziative, in gran parte ecclesiastiche, chen, Initiativen der ewigen Stadt der Zuwanderung, die verper l’immigrazione nella città eterna, che cerca di porre freno sucht, das ewige Übel, das damit einhergeht, ein wenig in all’eterno malessere che ne consegue. Tutti quelli che lavorano Zaum zu halten. Hilfe nur auf staatlicher, provinzieller oder qui pensano che un sostegno solo a livello statale, provinciale Gemeindebasis – das glauben alle, die hier mitarbeiten – geht o comunale non basti: le istituzioni non creano fiducia. Ma è und reicht nicht: Institutionen können kein Vertrauen schafproprio la fiducia quella che molti cercano e di cui hanno bisofen. Aber gerade Vertrauen ist es, was viele suchen und braugno quando ascoltano una lingua straniera e vengono in conchen, wenn sie fremde Sprachen hören und mit den fremden tatto con costumi stranieri. Molti corrono il rischio di disorienSitten in Berührung kommen. Viele laufen Gefahr, sich in Oritarsi, nel peggiore dei casi di cadere nelle mani di gruppi crimientierungslosigkeit zu verlieren, schlimmstenfalls in die nali. Hände korrupter Gruppen zu fallen. La città di Roma offre un ampio ventaglio di punti d’appoggio Die Stadt Rom bietet ein breites Spektrum an Anlaufstellen, che si occupano di offrire posti di lavoro e possibilità di formadie sich um die Vermittlung von Jobs kümmern, die Möglichzione professionale, alloggio, cibo e vestiario. L’offerta è keiten zur Berufsausbildung, Unterkünfte, Nahrung und Kleiampia, ma naturalmente non sufficiente ed è frastagliata neldung bieten. Die Fülle des Angebots ist reichhaltig, aber nal’intera città: dove devo rivolgermi? Di cosa ho bisogno? Che türlich nie ausreichend, und sie zersplittert sich über die sostegno posso ottenere? Husam che viene dalla Tunisia ad ganze Stadt: Wohin? Was brauche ich? Welche Unterstützung esempio si sta preparando per l’esame di scuola media e passa kann ich erwarten? Husam aus Tunesien zum Beispiel bereitet di qui regolarmente a prendersi la tessera mensile per i trasich momentan auf seine Mittelschulprüfung vor, er holt sich sporti pubblici. Attualmente alloggia da un amico e riceve una hier beim SRM regelmäßig seinen Monatsfahrschein für die piccola somma per poter partecipare alle spese ed eventualöffentlichen Verkehrsmittel. Momentan ist er bei einem mente anche per l’acquisto dei libri scolastici. Husam è entuFreund untergebracht und bekommt einen kleinen Betrag, siasta, si aspetta molto dal suo diploma. Reddy invece è rasseum sich an den Unkosten beteiligen zu können, eventuell gnato: sua figlia è malata, sua moglie non può lavorare perauch für den Kauf von Schulbüchern. Husam ist enthusiasché non parla l’italiano. Da quando questo giovane ha perso tisch, er erwartet sich viel von seinem Schulabschluss. Reddy il suo lavoro di poliziotto ad Addis Abeba, la capitale dell’Etioindessen ist resigniert: Seine Tochter ist krank, seine Frau kann pia, a causa di disordini politici ed è dovuto fuggire, cerca di nicht arbeiten, denn sie spricht kein Italienisch. Seit der junge mantenere la sua famiglia con lavori occasionali. Ora gli manMann seinen Job als Polizist in Addis Abeba, der Hauptstadt cano i soldi per le medicine e l’affitto così come per tutto il Äthiopiens, nach politischen Unruhen verloren hat und flüchresto. Aspetta allo sportello con in mano un libro di preghiere ten musste, versucht er seine Familie mit Gelegencopto che continua a sfogliare heitsjobs durchzubringen. Nun fehlt ihm Geld für mentre aspetta la conclusione Medikamente, Miete, für alles andere sowieso. della telefonata per avere un Am Schalter wartend mit einem koptischen Geappuntamento con un’assistenbetsbuch in der Hand, in welchem er immer wiete sociale. Alla volontaria che der während der ständigen Telefonate blättert, lavora allo sportello viene cobittet er um einen Termin bei einer der Sozialarmunicato al telefono che Reddy beiterinnen. Am Telefon erfährt eine der freiwillipuò ritornare solo tra 2 settigen Mitarbeiterinnen, die den Meldeschalter ormane, perché le assistenti soganisieren, dass Reddy erst in zwei Wochen wieciali sono sovraccariche di rider kommen kann, denn die Sozialarbeiterinnen chieste. Una delle gentili volonsind überlastet mit den Anfragen. Eine der freundtarie tira fuori una banconota lichen Damen nimmt einen 10-Euro-Schein aus da 10 euro dal suo portafoglio ihrer Geldtasche, und obwohl man das nicht tun e, anche se non si potrebbe, la soll, hält sie ihn den jungen Mann entgegen: Er porge al giovane che rifiuta rinlehnt dankend ab. Die Szene wiederholt sich ein Federica, Alfonsina aus Kamerun und ihre 4 Mona- graziando. La scena si ripete zweites Mal, »Nein Danke, wirklich nicht!« – er te alte Tochter Maria-Veronika / Federica, Alfonsina una seconda volta, «No grazie, wird wiederkommen. In der Zwischenzeit sitzt die dal Camerun con la figlia Maria-Veronika di 4 mesi non posso accettare!» – ripasse- 68 Sozialarbeiterin Federica mit einer jungen Mutter aus Kamerà. Nel frattempo l’assistente sociale Federica si occupa di una run und deren reizendem Säugling im Besprechungszimmer. giovane mamma del Camerun e del suo meraviglioso neonato Noch zwei Monate kann der SMR ihr mit einer Finanzspritze nella sala riunioni. Il SMR può aiutarla finanziariamente ancoüber die Runden helfen, dann müsse sie sich eine Arbeit sura per due mesi, dopo deve cercarsi un lavoro o, meglio ancochen oder besser noch: eine Berufsausbildung beginnen. Fera, iniziare una formazione professionale. Federica in questo derica könne in diesem Falle vielleicht noch was deichseln caso potrebbe forse ancora fare qualcosa per il sostegno, si bzgl. der Unterstützung, mal sehen! Im Anschluss finden die vedrà! Infine le due donne colgono l’occasione per parlare da Damen noch die Gelegenheit, von Mutter zu Mutter zu spremamma a mamma, perché la piccola non cresce di peso da chen, die Kleine nimmt nämlich seit Wochen nicht zu. An diesettimane. Durante questa giornata vengono anche in molti sem Tag kommen auch viele, denen nicht geholfen werden che non possono essere aiutati: hanno ricevuto un sostegno kann: Sie wurden schon über einen zu langen Zeitraum ungià da troppo tempo o hanno richieste impossibili da soddisfaterstützt oder haben unerfüllbare Ansprüche. Weitaus erfreure. Molto meglio vanno le cose nella scuola di lingua offerta licher geht es in der Sprachschule zu, die der SRM Immigranagli immigrati dal SRM. Anche a me appena arrivo chiedono il ten anbietet. Auch ich werde dort nach nome e dove alloggio: no, meiner Ankunft sofort nach Name und non sono nella lista Herkunft gefragt: Nein, ich stehe nicht auf d’iscrizione, ma chissà, der Anmeldungsliste, aber wer weiß, vielforse posso imparare lo leicht kann ich ja trotzdem etwas dazulerstesso qualcosa. Ed in efnen. Und tatsächlich: Es fällt mir schwer, fetti, mi riesce difficile non mich vor Lachen und Begeisterung auf cadere dalla sedia per le dem Stuhl halten. Es ist unglaublich, Vinrisate e l’entusiasmo. È incenzo dabei zuzusehen, mit welcher Leichcredibile osservare con tigkeit er knapp dreißig Männern und quale facilità Vincenzo rieFrauen aus aller Herren Länder mit seinen sca ad insegnare gesticoHänden und Füßen Grundbegriffe der italando a circa trenta fra lienischen Sprache beibringt und sich uomini e donne di tutti i dabei nicht nur ein didaktischer, sondern paesi i rudimenti della linauch ein menschlicher Erfolg einstellt: Sprachschule – Scuola di lingua gua italiana e non si tratSeine Freude ist ansteckend, sie wird in allen Sprachen verta solo di un successo didattico ma anche umano: la sua gioia standen. è contagiosa, viene capita in tutte le lingue. Nachdem er die zwei Stunden hinter sich gebracht hat, sieht Dopo due ore di questo impegno, mi guarda esausto e mi dice: er mich erschöpft an und sagt: »Non è facile!« – »Es ist nicht «Non è facile!», questo è quello che viene ripetuto continuaeinfach!«, das heißt es immer wieder und alle Beteiligten sind mente e tutte le persone coinvolte concordano. Ma viene fatto sich darin einig. Aber es wird sehr viel getan, um es ein wenig molto, per renderlo un poco più facile … einfacher zu machen … Anna Vinatzer, studentessa di teologia a Roma Anna Vinatzer, Theologiestudentin in Rom Traduzione: Maria Clara Finetti L’Italia sono anch’io – Auch ich bin Italien L’Italia sono anch’io* di Franca Di Lecce von Franca Di Lecce »L’Italia sono anch’io« (dt. »Auch ich bin Italien«) ist eine landesweite Kampagne für das Recht auf Staatsbürgerschaft und wurde im 150. Jahr der italienischen Einheit von einem breiten Bündnis von Organisationen – darunter auch der Bund evangelischer Kirchen in Italien – ins Leben gerufen. Es handelt sich um eine Bürgerinitiative, die die ganze Zivilgesellschaft involvieren will, um das Thema der Rechte und der aktiven Beteiligung aller Bürger am öffentlichen Leben wieder in den Mittelpunkt zu rücken. Art. 3 der italienischen Verfassung sieht das Prinzip der Gleichheit aller Menschen vor, und verpflichtet den Staat zur Beseitigung aller Hindernisse bei der vollen Umsetzung des Grundsatzes. Für die Initiative sind Migranten Menschen mit Rechten und Pflichten, bewusste Akteure in einer Gesellschaft, in der die Menschen sich auf gleichberechtigter Ebene begegnen und sich gegenseitig anerkennen. Die Bürgerinitiative will die Öffentlichkeit und die politische Debatte auf das Thema des Bürgerschaftsrechts aufmerksam «L’Italia sono anch’io» è la campagna nazionale per i diritti di cittadinanza promossa nel 150° anniversario dell’Unità d’Italia da un vasto cartello di organizzazioni, tra cui la Federazione delle chiese evangeliche in Italia. È una iniziativa che parte dalla base e vuole coinvolgere tutta la società civile per rimettere al centro il tema dei diritti e della partecipazione attiva di tutti i cittadini alla vita pubblica, a partire dall’art. 3 della Costituzione che stabilisce il principio di uguaglianza tra le persone e impegna lo Stato a rimuovere gli ostacoli che ne impediscono il pieno raggiungimento. È una campagna che guarda ai migranti come persone titolari di diritti e doveri, attori consapevoli in una società in cui ognuno possa riconoscersi su un terreno di parità e reciproco riconoscimento. La Campagna intende riportare all’attenzione dell’opinione pubblica e del dibattito politico il tema dei diritti di cittadinanza, promuovendo una raccolta di firme per due proposte di iniziativa popolare di modifica dell’attuale legislazione in ma- 69 machen und Unterschriften für zwei Gesetzesvorlagen sammeln. Ziel ist die Änderung der nicht mehr der italienischen Realität entsprechenden Gesetze über Staatsbürgerschaft und Wahlrecht. Der Erwerb der italienischen Staatsbürgerschaft ist bislang noch ein langwieriger bürokratischer Prozess. Laut eines im Juni 2011 veröffentlichten Eurostat-Berichts, nahm der Erwerb der Staatsbürgerschaft in der Europäischen Union um durchschnittlich 2,4% zu. Italien dagegen liegt mit 1,5% ein Stück weit unter dem europäischen Durchschnitt. Die Unterschriftensammlung wurde – nach Hinterlegung der zwei Vorlagen beim Kassationsgerichtshof und nach Veröffentlichung im ital. Gesetzblatt – mit dem Ziel, 50.000 Unterschriften in sechs Monaten zu sammeln, Anfang September gestartet. Der erste Gesetzesantrag soll das bisherige Gesetz über die Staatsangehörigkeit (Gesetz Nr. 91/5. Februar 1992) ändern, in dem für den Erwerb der italienischen Staatsbürgerschaft drei Modalitäten vorgesehen sind: durch Abstammung, durch Einbürgerung und durch Eheschließung. In Italien gilt bisher das Ius Sanguinis, demzufolge Italiener ist, wer als Kind einer/eines italienischen Mutter/Vaters geboren wird. Von den über 900.000 in Italien ansässigen, minderjährigen Ausländern wurden über 500.000 in Italien geboren und haben nichtitalienische Eltern. Das entspricht 7% der gesamten Schulbevölkerung. Diese Kinder, die in Italien zur Welt gekommen oder als Kleinkinder mit ihren Eltern eingewandert sind, können die italienische Staatsangehörigkeit nur bei erreichter Volljährigkeit beantragen – und das innerhalb eines Jahres – unter der Bedingung, dass sie legal und ohne Unterbrechung in Italien gelebt haben. Die hiesigen Schulen werden von vielen in Italien geborenen und aufgewachsenen Kindern mit Migrationshintergrund besucht. Da sie aber von Ausländern abstammen, sind sie amtlich als Ausländer gemeldet, leben allerdings tatsächlich als Italiener, ohne aber deren Rechte zu besitzen. Schon als Kleinkinder hängen sie von der Aufenthaltsgenehmigung ihrer Eltern ab, einer befristeten Genehmigung, die regelmäßig erneuert werden muss. Die Aufenthaltsgenehmigung gewährt gewisse soziale Grundrechte (Zugang zu Schul- und Gesundheitswesen), prägt sie allerdings als prekär in Italien lebende Kinder und Jugendliche und verschließt ihnen praktisch viele Möglichkeiten beim Hereinwachsen in das soziale Leben. Möglichkeiten, die ihren italienischen Altersgenossen vorbehalten sind: Die Teilnahme an einem Leistungssport ist ihnen versagt. Wenn die Aufenthaltsgenehmigung der Eltern gerade erneuert wird, können sie nicht an einer Klassenfahrt ins Ausland teilnehmen. Auch sind sie vom italienischen Zivildienst ausgeschlossen. Und wenn die Eltern aus den verschiedensten Gründen nicht in der Lage sind, eine regelmäßige Erneuerung der Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten, laufen sie Gefahr, mit ihren Eltern in das ihnen unbekannte Herkunftsland ausgewiesen zu werden. Die Folge in diesem Fall ist eine radikale Entwurzelung mit großen psychologischen Schwierigkeiten für diese Kinder und die nächsten Generationen. Das aktuelle Gesetz jedoch sieht die Staatsangehörigkeit für im Ausland geborene Kinder vor, die nachweisen können, dass sie von italienischen Staatsbürgern abstammen. Die Initiatoren der Unterschriftensammlung führen in ihren Vorlagen das Prinzip des Ius Soli ein, d.h. dass in Italien geborene Migranten, die mindestens einen seit einem Jahr regulär in Italien lebenden Elternteil haben, die italienische Staatsangehörigkeit beantragen können. Weiterhin sollen auf An- 70 teria e che oggi risulta del tutto inadeguata alla realtà del nostro Paese. L’ottenimento della cittadinanza italiana è ancora un percorso lungo e burocratico e mentre, secondo il rapporto Eurostat pubblicato lo scorso giugno, nell’Unione Europea l’acquisto della cittadinanza è in aumento con un media del 2,4%, l’Italia rimane ben al di sotto della media europea con l’1,5%. La raccolta delle firme è iniziata all’inizio di settembre, dopo il deposito in Cassazione delle due proposte di legge e la successiva pubblicazione in Gazzetta Ufficiale, e ha l’obiettivo di raggiungere 50mila firme in 6 mesi. La prima proposta intende riformare l’attuale legge sulla cittadinanza (Legge n. 91 del 5 febbraio 1992) che regola l’accesso alla cittadinanza italiana attraverso tre modalità: per nascita, per naturalizzazione, per matrimonio. L’Italia da sempre predilige lo ius sanguinis secondo cui è italiano chi nasce da almeno un genitore italiano. Oggi degli oltre 900mila minori stranieri residenti nel nostro Paese, quelli nati in Italia da genitori stranieri sono oltre mezzo milione (7 % della intera popolazione scolastica). Per questi bambini e bambine, nati in Italia o giunti quando erano molto piccoli con i genitori, l’unica possibilità di diventare cittadini italiani è quella di chiedere la cittadinanza una volta raggiunta la maggiore età – ed entro un anno da quella data – a condizione che vi abbiano risieduto legalmente senza interruzione. Molti sono bambini e ragazzi nati e cresciuti in Italia che frequentano le scuole italiane ma che, perché nati da genitori stranieri, risultano «stranieri» all’anagrafe, italiani di fatto, ma non di diritto. Già da piccoli portano il peso del permesso di soggiorno dei genitori, un documento temporaneo che deve essere periodicamente rinnovato e a cui è legata la loro giovane esistenza. Questo permesso di soggiorno che garantisce certo i diritti sociali fondamentali (l’accesso alla scuola e alla sanità), segna profondamente la loro vita di bambini e ragazzi precari e di fatto li esclude da molte opportunità di socialità e di crescita riservate ai coetanei italiani: non possono iscriversi a sport agonistici riservati solo agli italiani, spesso non possono partecipare ai viaggi di istruzione all’estero perché il permesso di soggiorno dei loro genitori è in fase di rinnovo, sono esclusi dalla partecipazione al Servizio civile nazionale. Se poi i genitori, per le ragioni più diverse non riescono a mantenere la regolarità del soggiorno, diventano espellibili insieme ai genitori verso un paese di origine che nemmeno conoscono. Questo può tradursi in situazioni di totale sradicamento e di forte disagio psicologico di bambini e ragazzi, e di nuove generazioni future. È da sottolineare che invece la legge attuale prevede la cittadinanza per chi nato all’estero può dimostrare la discendenza da cittadini italiani. Con la proposta, i promotori della campagna intendono introdurre il principio dello ius soli per coloro che nascono in Italia da almeno un genitore legalmente presente in Italia da un anno e che ne faccia richiesta. Inoltre, su richiesta dei genitori, diventano cittadini italiani i minori che giunti in Italia da piccoli hanno frequentato un corso di istruzione. La proposta dimezza, inoltre, il tempo per gli adulti che intendono chiedere la cittadinanza italiana da 10 a 5 anni. La seconda proposta di legge per il diritto di voto alle amministrative intende favorire il coinvolgimento diretto e la partecipazione politica e amministrativa dei migranti che vivono e lavorano regolarmente in Italia da almeno 5 anni, dando così attuazione al principio della Convenzione di Strasburgo del tragsstellung der Eltern die als Kleinkinder nach Italien eingewanderten Minderjährigen, die italienische Schulen besucht haben, die italienische Staatsbürgerschaft erwerben können. Die Vorlage halbiert auch die für die Beantragung der italienischen Staatsangehörigkeit erforderliche Frist für Erwachsene von 10 auf 5 Jahre. Der zweite Punkt der Unterschriftensammlung betrifft das Wahlrecht für Migranten bei Kommunalwahlen und hat die direkte Beteiligung und die politische und administrative Teilnahme der Einwanderer zum Ziel, die seit mindestens fünf Jahren regulär in Italien leben und arbeiten. Auf diese Weise würde das Straßburger Übereinkommen von 1992 hinsichtlich der Beteiligung der Ausländer am Leben der örtlichen Gemeinschaft umgesetzt werden. Der italienische Staat hat ausgerechnet Kapitel C des Übereinkommens bisher nicht ratifiziert. Darin geht es um das Wahlrecht, ein Recht, auf dem die europäischen Demokratien aufgebaut sind. Gewünscht ist die aktive Beteiligung aller Mitglieder einer Gemeinschaft an öffentlichen Entscheidungsprozessen, d.h. all derjenigen die zum sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Wachstum der Gesellschaft beitragen. Das unzeitgemäße, auf Abstammung basierende Staatsbürgerschaftrecht soll durch die beiden Gesetzesanträge vom Ansatz her reformiert werden. Staatsbürgerschaft, Wahlrecht und Religionsfreiheit sind drei grundlegende und komplementäre Mittel zur Anerkennung und Ausübung der Sozial-, Wirtschafts-, Zivil- und politischen Rechte der Migranten in unserer Gesellschaft. Etwa fünf Millionen Menschen mit Migrationshintergrund (8% der Gesamtbevölkerung) leben heute in Italien. Sie stoßen bei der Ausübung ihrer Rechte und der aktiven Beteiligung am demokratischen Leben täglich auf Hindernisse. Die Demokratie ist ein offenes und inklusives System, in dem die Verschiedenheiten wertgeschätzt und die Minderheiten respektiert werden. Nur ein offenes System entwickelt sich weiter, weil es allen Mitgliedern eine uneingeschränkte und gleichberechtigte Ausübung der Grundrechte gewährleistet. Ein geschlossenes System hingegen ist ein ausschließendes System, das Ungleichheit der Rechte schafft und Verschiedenheiten bekämpft. Ein geschlossenes System entwickelt sich nicht weiter. Es implodiert früher oder später, weil es Gewalt ausübt und erzeugt, die Bürger von den Nichtbürgern trennt, und so verdächtige Gruppen entstehen lässt. Es macht sich das Stereotyp des Migranten als Außenseiter und Abweichler zu Eigen, um ihn aus der Gemeinschaft auszustoßen. In den letzten zehn Jahren ist in Italien und in Europa ein »Sonderrecht« der Einwanderer entstanden, das auf Aufhebung der Rechte und Ungleichheit basiert und jegliche Form des zivilen Zusammenlebens verzerrt. Die Wege zu einer Bürgerschaft werden nicht durch einen top-down Ansatz mit abstrakten Kriterien geschaffen oder indem mit der Angst vor Fremden geliebäugelt wird. Integration ist ein harmonischer Prozess, der alle Mitglieder einer Gemeinschaft mit einbezieht, und bei dem alle Bürger gleichberechtigt ihre Rechte ausüben können, sodass sie einen vollwertigen Beitrag zur Gesellschaft leisten können. Die rechtliche Grundlage dafür ist, wie auch für diese Bürgerinitiative, die italienische Verfassung. »Auch ich bin Italien« wendet sich an uns alle, und weil das Wohl des Einzelnen unlösbar mit dem Wohl der Gemeinschaft verknüpft ist, stellt die Kampagne schon auf lokaler Ebene eine wertvolle Gelegenheit zur Erschaffung von Netz- 1992 sulla partecipazione degli stranieri alla vita pubblica a livello locale, di cui l’Italia non ha ratificato il Capitolo C che riguarda proprio il diritto di voto. Un diritto che sta alla base delle democrazie europee, e cioè la partecipazione attiva alle decisioni pubbliche di chi fa parte della comunità e contribuisce alla sua crescita sociale, economica e culturale. Le due proposte di legge propongono un cambiamento di approccio e di prospettiva necessario e urgente per superare il concetto anacronistico di cittadinanza fondato sulla nazionalità. La cittadinanza e il diritto di voto, insieme alla libertà religiosa, sono tre strumenti fondamentali e complementari per il riconoscimento e l’esercizio dei diritti sociali, economici, civili e politici dei migranti nella società. Oggi vivono in Italia circa 5 milioni di persone di origine straniera (8% della popolazione totale) e che quotidianamente trovano ostacoli all’accesso ai diritti e alla loro partecipazione attiva alla vita democratica del Paese. La democrazia è un sistema aperto e inclusivo che valorizza le differenze e rispetta le minoranze. Soltanto un sistema aperto progredisce e si sviluppa perché garantisce la fruizione piena e paritaria dei diritti fondamentali da parte di tutti i soggetti. Un sistema chiuso è, al contrario, un sistema che esclude, crea diseguaglianza dei diritti, isola e annienta le differenze. Ogni sistema chiuso non progredisce ed è destinato a implodere, perché usa e genera violenza, separa i cittadini dai non-cittadini, creando gruppi sospetti e cavalcando lo stereotipo dello straniero come il diverso, deviato e deviante, da espellere dalla comunità. Nell’ultimo decennio è nato in Italia e in Europa un diritto «speciale» dei migranti fondato sulla sospensione dei diritti e sulla diseguaglianza che sta stravolgendo le forme della convivenza civile. I percorsi di cittadinanza non si costruiscono dall’alto stabilendo criteri astratti e giocando sulla paura dell’altro e l’integrazione è un processo armonico che coinvolge l’intera collettività, dove tutti i cittadini hanno accesso ai diritti perché possano dare il loro pieno contributo alla società, nel rispetto della Costituzione della Repubblica che rimane il quadro normativo fondamentale sul quale si basa anche questa campagna. «L’Italia sono anch’io» è una campagna rivolta a tutti noi, è un’occasione preziosa per costruire, partendo dai nostri territori, reti di solidarietà e di partecipazione attiva, perché il bene del singolo è indissolubilmente legato al bene della comunità. Anacronistico, oltre che pericoloso, sarebbe appiattirsi su un’idea di società chiusa modellata su stili di vita e di pensiero uniformi. Questa campagna vuole invertire la rotta, rovesciare la prospettiva di chi vede nell’esclusione dell’altro e nella difesa del proprio territorio un’alternativa attraente. La raccolta firme oramai è già conclusa, ma attiviamo i nostri territori e le nostre reti, per superare il confine che esclude, respinge e separa i cittadini a pieno titolo dai noncittadini. La campagna nazionale «L’Italia sono anch’io» è promossa da 19 associazioni: Initiatoren der landesweiten Kampagne »L’Italia sono anch’io« sind 19 Verbände: Acli, ARCI, Associazione Studi Giuridici sull’Immigrazione, Caritas Italiana, Centro Astalli, CGIL, Coordinamento Nazionale delle Comunità d’Accoglienza, Comitato 1° marzo, Coordinamento nazionale degli enti locali per la pace i diritti umai, Emmaus Italia, Federazione delle chiese evangeliche in Italia (Bund der evangelischen Kirchen in Italien), Fondazione Migrantes, Libera, Lunaria, Il Razzismo Brutta Storia, 71 werken der Solidarität und der aktiven Beteiligung dar. Eine geschlossene und auf einheitlichen Lebensstilen und Gedankengut aufbauende Gesellschaft wäre unzeitgemäß und auch gefährlich. Diese Kampagne fordert einen Weichenwechsel, das Abwenden von einer Perspektive, die alleinig im Ausschluss der Ausländer eine mögliche Verteidigung des eigenen Lebensraums sieht. Die Unterschriftensammlung ist bereits abgeschlossen, aber wir alle sollten unsere lokalen Gemeinschaften und Netzwerke aktivieren, damit alle Schranken beseitigt werden, die die vollberechtigten Bürger von den Nichtbürgern trennen, ausschließen und zurückweisen. Rete G2, Sei UGL, Tavola della Pace, Terra del Fuoco e dall’editore Feltrinelli. *Fonte: Mensile «Confronti» (Novembre 2011) *Quelle: Monatszeitschrift Übersetzung: Kerstin Gros RELIGIONSZUGEHÖRIGKEIT DER MIGRANTEN IN ITALIEN Dem statistischen Dossier von Caritas/Migrantes zufolge ist die Religionszugehörigkeit der 4.570.317 Ausländer, die am 31. Dezember 2010 in Italien ansässig waren, wie folgt einzuschätzen: APPARTENENZA RELIGIOSA DEI MIGRANTI IN ITALIA Secondo il Dossier Statistico Immigrazione Caritas/Migrantes, al 31 dicembre 2010 tra i 4.570.317 stranieri residenti in Italia si stima che vi siano: 2.465.000 1.505.000 120.000 89.000 61.000 46.000 7.000 83.000 Christen Moslems Hindus Buddhisten Gläubige anderer fernöstlicher Religionen auf traditionelle Religionen Bezugnehmende Juden Zugehörige anderer Religionen cristiani (53,9%) musulmani (32,9%) induisti (2,6%) buddhisti (1,9%) fedeli di altre religioni orientali (1,3%) che fanno riferimento alle religioni tradizionali (1,0%) ebrei (0,1%) appartenenti ad altre religioni (1,8%) Dazu kommen 196.000 Ausländer (4,3%), die als Atheisten oder nicht religiös eingestuft werden können und vorwiegend aus Europa und Asien (hauptsächlich aus China) stammen. A questi vanno aggiunti 196.000 stranieri (4,3%) classificabili come atei o non religiosi, in prevalenza provenienti dall’Europa e dall’Asia (Cina in particolare). Die Christen unterteilen sich wie folgt: • I cristiani al loro interno sono così suddivisi: 1.405.000 876.000 204.000 33.000 orthodox katholisch evangelisch anderen christlichen Religionsgemeinschaften zugehörig ortodossi cattolici protestanti di altre comunità cristiane Durch den Zuwachs der evangelischen und der orthodoxen Kirche stieg die Zahl der Christen 2010 um 4%. Die Moslems nahmen um 0,9% und die Gläubigen östlicher Religionen nur um 0,4% zu. Nel 2010 i cristiani sono aumentati del 4% per l’incremento dei protestanti e degli ortodossi, i musulmani dello 0,9% e i fedeli di religione orientale solo dello 0,4%. Unterteilung in Herkunftsländer – Ripartizione dei gruppi nazionali: • orthodox/ortodossi: Rumänien/Romania 841.000, Ukraine/Ucraina 168.000, Moldawien/Moldavia 122.000, Mazedonien/Macedonia 49.000 und/e Albanien/Albania 42.000; • katholisch/cattolici: Philippinen/Filippine 109.000, Polen/Polonia 105.000, Ecuador 84.000, Peru/Perù 80.000, Albanien/ Albania 77.000, Rumänien/Romania 71.000, Mazedonien/Macedonia 49.000, Brasilien/Brasile 34.000, Frankreich/Francia 25.000 und per Dominikanische Republik/Repubblica Dominicana, Kroatien/Croazia und/e Kolumbien/Colombia je ca. 20.000; • evangelisch/protestanti: Rumänien/Romania über/oltre 50.000, Deutschland/Germania und/e Vereinigtes Königreich/ Regno Unito 15.000, Ghana, Nigeria und/e Peru/Perù 10.000, Philippinen/Filippine und/e Brasilien/Brasile 7.000; • moslemisch/musulmani: Marokko/Marocco 448.000, Albanien/Albania 364.00, Tunesien/Tunesia 106.000, Senegal 75.000, Pakistan 73.000, Bangladesch 71.000, Mazedonien/Macedonia 30.000, Algerien/Algeria 25.000, Kosovo 21.000; • östlichen Religionen zugehörig/religioni orientali: mehrere asiatische Gemeinschaften/ diverse collettività asiatiche. DOSSIER MONOGRAFICO – SERVIZIO RIFUGIATI E MIGRANTI – Federazione Chiese Evangeliche in Italia Hrsg/A cura di: Dafne Marzoli – Dezember/Dicembre 2011 – SEITE/PAGINA 8/9 72 K U LT U R & M E D I E N • M E D I A & C U LT U R A Helmut Fischer: Musste Jesus Helmut Fischer: Era für uns sterben? necessario che Gesù morisse per noi? Deutungen des Todes Jesu Interpretazioni della morte di Gesù Der Gedanke, dass Jesus «für uns» gestorben ist, ja, dass er für unser Heil sogar sterben «musste», hat in unserer pluralistischen und säkularen Welt seine einstige Plausibilität verloren. Es steht uns jedoch jederzeit ein geradliniger Weg offen, der zur Klarheit darüber führt, wovon in den Symbolen von und um Jesu Tod die Rede ist: Es ist der Weg zu den Quellen. Dazu lädt der vorliegende Text ein, nicht nur verunsicherte Christen, sondern alle, die den Gehalt eines der zentralen christlichen Symbole ohne Vorurteile verstehen möchten. Helmut Fischer, erfahrener Lehrer und Kommunikator, wendet sich mit seinem knappen, theologisch fundierten und gut verständlichen Text an Pfarrer/innen, Religionslehrer/innen, Gruppenleiter/innen, die gut aufbereitetes Material suchen, Arbeits- und Gesprächskreise, die eine gemeinsame Informationsbasis brauchen, aber auch an Schüler/innen in oberen Klassen, die sich auf eine zuverlässige Übersicht stützen wollen. Interrogativi e letture della morte di Gesù Che cosa vuol dire che Gesù è morto per noi? Autore: Helmut Fischer Di chi è la colpa della Editore: Claudiana morte di Gesù? Pagine: 82 Che cosa sappiamo di stoPrezzo: 9,00 Euro Collana: Piccola collana rico della morte di Gesù? moderna, vol. 139 Il libro di Fischer, «Era neFormato: 12 x 20 cm cessario che Gesù morisse Codice: 978-88-7016-878-5 per noi? Interpretazioni della morte di Gesù» considera l’avvenimento imprescindibile per la salvezza e redenzione degli esseri umani, la morte di Gesù, che con la risurrezione è quello centrale di tutte le confessioni cristiane. Ma così come la risurrezione, è un avvenimento incomprensibile a diverse persone, perché «in questo nostro mondo pluralistico e secolarizzato – recita la presentazione del libro – il concetto che Gesù sia morto «per noi», anzi, che «doveva» morire per la nostra salvezza ha perso molta della plausibilità che aveva un tempo. Abbiamo tuttavia a disposizione una strada per chiarire che cosa significhi: il ritorno alle fonti. A questo invita Fischer, e non solo cristiani insicuri, ma tutti quelli che vogliono comprendere senza pregiudizi uno dei momenti centrali della fede cristiana». (www.evangelici.it) Helmut Fischer, Dr. theol., Jahrgang 1929, war zuletzt Professor am Theologischen Seminar in Friedberg/Hessen und während vieler Jahre dessen Direktor, seit 1991 im Ruhestand, ist er heute in der Lehrerfortbildung tätig, in der Erwachsenenbildung sowie als Autor und als Lehrer für Ikonenmalerei. Er hat zahlreiche populärwissenschaftliche BeiträTheologischer Verlag, Zürich 2008 ge zu theologischen Themen verfasst, L’autore: Helmut Fischer è stato professione 78 Seiten, 9,80 Euro u. a. das ebenfalls auf Italienisch eral Seminario teologico di Friedberg/Hessen, ISBN: 978-3-290-17469-9 schienene Buch »Haben Christen drei di cui per molti anni è stato anche rettore. È Götter? Entstehung und Verständnis der Lehre von der Triniautore di numerosi saggi di divulgazione di tematiche teologität.« Theologischer Verlag Zürich 2008. Bekannt ist Helmut che, fra cui, tradotto in italiano, I cristiani hanno un solo Dio Fischer auch durch seinen bei DuMont erschienenen o tre? La Trinità: nascita e senso di una dottrina cristiana (2010). «Schnellkurs Christentum». Il Gesù delle parabole – Der Jesus aus den Gleichnissen von Umberto Radice Jesus griff allgemein auf die Dialogform zurück und benutzte Gleichnisse und Vergleiche, um seinen Gesprächspartnern oder Gegnern die Bedeutung der »guten Nachricht« zu verdeutlichen. Gleichzeitig schaltete er dadurch potentielle Missverständnisse aus und es gelang ihm somit leichter, sie zum Wort Gottes zu bekehren. Heutzutage kennen immer noch viele seine Botschaft, doch ziehen sie deren Nutzen oder gar deren Notwendigkeit in Zweifel. Es ist dem Autor ein Anliegen, dass Christen und Nicht-Christen die Botschaft des Evangeliums durch diese wundervollen Ver- Il Gesù delle parabole. Alle origini del messaggio di salvezza di Umberto Radice Gesù si serviva generalmente del metodo dialogico, utilizzando parabole e similitudini, per rendere più chiaro ai suoi Autore: Umberto Radice interlocutori o avversari il siEditore: Gabrielli Pagine: 328 gnificato della «buona notiPrezzo: 18,00 Euro zia», per escludere così ogni ISBN: 886099151X equivoco e, quindi, per conISBN 13: 9788860991515 vincerli più facilmente a convertirsi alla parola di Dio. Anche oggi, molti conoscono il suo messaggio, ma ne mettono in dubbio la sua utilità o addirittu- 73 gleiche klarer wird. Wer Jesus mit seinen Gleichnissen Gehör schenkt, so seine Hoffnung, mag einen leichteren Zugang zum Glauben finden und mit Gottes Gnade Erlösung erfahren. (Rundfunkbeiträge bearbeitet von Giuseppe Ravasio). Umberto Radice, seit Jahrzehnten freundschaftlich und als De-facto-Mitglied mit der Gemeinde in Mailand verbunden, hat sich dazu entschlossen, seine Rundfunkbeiträge aus den 80er Jahren über Jesu Gleichnisse in Buchform herauszubringen. Sachkundig, gründlich, interessant, erklärt der Autor in einem flüssig lesbaren Stil sämtliche Gleichnisse Jesu. Dabei lässt er stets genügend Raum für weiterführende Gedankenanstöße und zeigt mögliche aktuelle Bezüge auf, mit denen diese so grundlegenden biblischen Texte auch heute noch frische Anregungen für den gelebten Glauben und das Zusammenleben bieten können. Das Buch ist sowohl für eine persönliche Beschäftigung mit der Bibel als auch für Bibelkreise geeignet. ra la sua necessità. Per l’autore, in realtà, è necessario che a tutti, cristiani e non, venga reso più chiaro il messaggio evangelico per mezzo di questi meravigliosi paragoni. In modo che chi ascolta il Gesù delle parabole gli possa credere più facilmente e, con la grazia di Dio, possa giungere alla salvezza. (Edizione di commenti radiofonici curata da Giuseppe Ravasio). Umberto Radice, da decenni amico e praticamente membro della Comunità di Milano, ha voluto pubblicare una serie di interventi radiofonici presentati negli anni ’80 sulle parabole di Gesù. In modo approfondito e interessante, ma anche scorrevole, l’autore spiega tutte le parabole di Gesù, non senza offrire anche degli stimoli di riflessione e di attualizzazione di questi testi biblici così fondamentali e freschi anche per la vita di fede e per la convivenza di oggi. Un libro utile quindi sia per la personale lettura della Bibbia, sia per i gruppi di lettura biblica. V E R A N S T A LT U N G S K A L E N D E R • A P P U N T A M E N T I Konzert in der Evangelischen Kirche in Genua-Nervi, Via Capolungo, 18 Concerto nella Chiesa Evangelica di Genova-Nervi, Via Capolungo, 18 Palmsonntag, 1. April 2012, 17 Uhr Domenica delle Palme, 1 aprile 2012, ore 17 Geistliche Abendmusik zur Karwoche Musica Sacra per la Settimana Santa • Orgelwerke und Choräle von Johann Sebastian Bach • Claudio Petto, Orgel • Cornelia Betz, Orgel • ein Vocalensemble • Corali e brani d’organo di Johann Sebastian Bach • Claudio Petto, organo • Cornelia Betz, organo • Un ensemble vocale Konzerte in der evangelisch-lutherischen Kirche Sanremo, Corso Garibaldi 37 Concerti nella Chiesa Evangelica Luterana di Sanremo, Corso Garibaldi 37 Freitag, den 6. April 2012, 17 Uhr Venerdì, 6 aprile 2012, ore 17 Geistliche Abendmusik zum Karfreitag Musica Sacra per il Venerdì Santo Konzert für Oboe und Orgel Werke von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Wolfgang Amadeus Mozart, Bernhard Krol Das Wort vom Kreuz Concerto per oboe e organo Brani di Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Wolfgang Amadeus Mozart, Bernhard Krol La Parola della Croce Renate Pauly, Stuttgart, Oboe / Stoccarda, oboe Cornelia Betz, Genua, Orgel / Genova, organo Samstag, 19. Mai 2012, 17 Uhr Sabato, 19 maggio 2012, ore 17 Konzert »Von der Finsternis zum Licht« «Dalle Tenebre alla Luce» - Concerto Motetten vom Abend bis zum Morgen, von Zeit und Ewigkeit aus Geschichte und Gegenwart protestantischer Komponisten Orgelwerke von Johann Sebastian Bach Mottetti dalla sera alla mattina, da tempo ed eternità Di compositori protestanti da passato e presente Brani d’organo di Johann Sebastian Bach Bachchor Ravensburg; Cornelia Betz, Orgel Leitung: Kirchenmusikdirektor (KMD) Michael Bender Coro «Bach», Ravensburg; Cornelia Betz, organo Kirchenmusikdirektor (KMD) Michael Bender, direttore 74 Otto per mille Otto per mille ◗ Was ist »otto per mille«? ◗ Che cos’è «otto per mille?» Seit 1984 wendet der italienische Staat anhand der jährlichen Erklärungen der Steuerzahler einen Teil (8 Promille) seiner Steuereinnahmen religiösen, wohltätigen und sozialen Zwecken zu. Diese kommen entweder dem Staat selbst zugute oder den sechs religiösen Konfessionen, die mit ihm einen Staatsvertrag (die »Intesa«) abgeschlossen haben. Dal 1984, con la revisione dei Patti Lateranensi, lo Stato devolve a fini religiosi, caritativi, sociali o assistenziali una frazione (l’otto per mille) del gettito totale IRPEF allo Stato stesso ed a sei confessioni religiose che abbiano firmato un’intesa con lo Stato, in base alle opzioni espresse dai contribuenti sulla dichiarazione dei redditi. ◗ Wer bekommt mein »otto per mille«? ◗ Come si effettua la scelta dell’OPM? Jeder Bürger, der die Steuererklärung abgibt, kann unter den im Steuerformular aufgeführten Begünstigten auswählen, wer aus OPM-Mitteln bedacht werden soll. Darunter ist auch die »Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien«. Die Zuteilung erfolgt mit einer Unterschrift auf der dafür vorgesehenen Seite des »730«- bzw. »modello unico«-Formular unter der gewählten Institution. Wer von der Steuererklärungspflicht befreit ist, kann trotzdem seine Wahl treffen. In diesem Fall gibt er lediglich die Seite eines CUD-Formulars ab, auf der er durch seine Unterschrift die 8‰-Zuteilung vornimmt. Dieses Formular wird m verschlossenen Umschlag an den bekannten Stellen (Postamt, Bank, CAF usw.) angenommen. Ogni cittadino che presenta la dichiarazione dei redditi può scegliere la destinazione dell’8 per mille del gettito IRPEF tra sette opzioni fra cui quella della Chiesa Evangelica Luterana in Italia. La scelta per la destinazione dell’otto per mille, si effettua mettendo la propria firma sulla pagina per la destinazione dell’otto per mille del modello 730 o Unico in corrispondenza dell’istituzione prescelta. Qualora il contribuente non sia tenuto alla presentazione della dichiarazione, può comunque scegliere a chi destinare l’8 per mille consegnando, compilata, la pagina del CUD dedicata all’assegnazione dell’otto per mille in busta chiusa agli enti preposti alla raccolta (poste, banche, CAF, etc). ◗ »Otto per mille«-Zuteilung – so wird’s gemacht ◗ Istruzioni per la destinazione dell’otto per mille (OPM) 1. Das Formular im Kästchen »Chiesa Evangelica Luterana in Italia«, ohne den Kästchenrand zu überschreiben, und unter »Firma« unterschreiben. (2 Unterschriften insgesamt). 2. Das Formular entweder in den der Steuererklärung beiliegenden Umschlag oder in einen gewöhnlichen Umschlag mit der Aufschrift »Scelta per la destinazione dell’otto per mille dell’IRPEF relativa all’anno 2011«, oder in den in Tabak- oder Bürowarengeschäften für diesen Zweck erhältlichen Umschlag einstecken. 3. Auf den Umschlag die eigene Steuernummer (Codice fiscale), Familienname und Vorname schreiben und an die »Agenzia delle Entrate« adressieren. 4. Den geschlossenen Umschlag einem Postschalter, einer Bank oder dem CAF aushändigen. Ihre Steuerbestimmung führt zu keiner höheren Steuerbelastung – Sie bestimmen nur selbst, wer Ihr Geld bekommt. 1. firmare la copia del modulo dentro la casella «Chiesa Evangelica Luterana in Italia», senza superarne i bordi, e dove è scritto «Firma» (due firme in tutto) 2. inserire la copia nella busta od in una qualsiasi busta su cui deve essere scritto «Scelta per la destinazione dell’otto per mille dell’IRPEF relativa all’anno 2011», oppure munirsi dell’apposita busta acquistabile presso i tabaccai e i negozi specializzati 3. scrivere sulla busta il proprio codice fiscale, il proprio cognome e nome ed indirizzarla all’Agenzia delle Entrate; 4. consegnare la busta chiusa allo sportello di una banca, di un ufficio postale od al CAF. Si ricorda che la scelta non comporta nessun aumento dell’imposta da pagare - decidete semplicemente in prima persona a chi destinare una parte delle tasse. ◗ Warum ist es wichtig, die eigene Wahl zu treffen? La ripartizione tra le istituzioni beneficiarie avviene in proporzione alle scelte espresse dai contribuenti in sede di dichiarazione annuale dei redditi. In caso di scelte non espresse dai contribuenti, la destinazione si stabilisce proporzionalmente alle scelte espresse e secondo gli accordi sottoscritti con le Confessioni religiose. Anche l’otto per mille di chi non firma viene quindi comunque ridistribuito tra i sei enti aventi attualmente diritto secondo le percentuali calcolate in base a chi ha espresso una scelta. MITEINANDER/INSIEME intende contribuire ad una sempre maggiore trasparenza. 8 per 1000 D’ora in avanti, ogni articolo che menziona l’impiego dell’otto per mille, per esempio perché una manifestazione, un seminario, un servizio diaconico è stato sostenuto oppure addirittura reso possibile dai fondi OPM, sarà contrassegnato con il logo che vedete a fianco. Ci piace l’idea di darvi queste informazioni durante tutto l’anno, non soltanto ELKI/CELI nella «stagione del 730». Im Einsatz • in azione MITEINANDER/INSIEME möchte einen Beitrag zu immer größerer Transparenz leisten. Jeder Artikel, in dem auf die Verwendung von OPMMitteln hingewiesen wird, weil zum Beispiel eine Veranstaltung oder ein Hilfsdienst durch OPM-Zuschüsse unterstützt oder vielleicht gar erst ermöglicht wurde, wird ab sofort das ganze Jahr über, nicht zur zur Steuererklärungssaison, mit folgendem Logo gekennzeichnet: Achtung! • Attenzione! Die Verteilung von 8 Tausendstel des Gesamtsteueraufkommens unter den zugelassenen Institutionen erfolgt im Verhältnis zu den in der Steuererklärung ausgedrückten Präferenzen, entsprechend proportional wird auch die Umverteilung der unterlassenen Präferenzen (»weiße Stimmzettel«) vorgenommen. Die Institution mit den meisten Unterschriften erhält demnach den größten proportionalen Anteil – inklusive den der Atheisten und … der unaufmerksamen Evangelischen. ◗ Perché è importante esprimere la propria preferenza? 75 Tuo otto per m ille Per f ir m are il MODELLO 730-1 redditi 2011 Marco Rossi www.chiesaluterana.it Chiesa Evangelica Luterana in Italia Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien MITEINANDER ist das Organ der »Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien« INSIEME è l’organo della «Chiesa Evangelica Luterana in Italia» mit Sitz im Dekanat in Rom • con sede a Roma nel Decanato Via Aurelia Antica, 391, 00165 Roma, Tel. 06 66 03 01 04, Fax 06 66 01 79 93, E-Mail: [email protected] HERAUSGEBER • EDITORE: Konsistorium der ELKI/Concistoro della CELI VERANTWORTLICHER DIREKTOR • DIRETTORE RESPONSABILE: Paolo Poggioli REDAKTOREN • REDATTORI: Alberto Saggese, Hans Büchi, Andrea Massias, Sabine Wolters SPENDEN FÜR DIE ZEITSCHRIFT UNTER • CONTRIBUTI PER IL GIORNALE SOTTO: «ELKI / CELI – Miteinander / Insieme» su c/c bancario in Italia: Banca Prossima; IBAN IT 96 A 03359 01600 100000061391 BIC: BCITITMX BIC BCITITMM. Verwendungszweck / causale: Miteinander/Insieme. Oder in Deutschland auf: Evangelische Kreditgenossenschaft e.G., IBAN DE 92 5206 0410 0004 1090 15, BIC GENODEF1EK1, Verwendungszweck / causale: Miteinander/Insieme Autor. Trib. Bolzano 26/11/1968, n° 39/49 Stampa • Druck: Ferrari-Auer, Bolzano • Bozen - Copie • Auflage: 3000 - n. 2-2012 - Siap.n.s. 50 % Chi e Lut sa Ev eran ang a in elica Ital ia e r t c o ! a m