Segeln in den British Virgin Islands
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Segeln in den British Virgin Islands
Segeln in den British Virgin Islands Ab in den Sommer Wir sitzen bereits acht Stunden im Flieger, als dieser endlich zum Landeanflug auf St. Martin ansetzt. Gelangweilt schaue ich seit Stunden aus meinem Fenster und betrachte die endlose Weite des Atlantiks. Jetzt kommt das Wasser näher. Nach ein paar steilen Kurven, vorbei an ein paar Wolken, hören wir das Fahrwerk rauschen. Das Wasser kommt beängstigend nahe und ich frage mich, ob das wohl eine Wasserlandung gibt. Dann geht alles ganz schnell. Ein schmaler Sandstrand (die berühmte Maho-Bay), ein Zaun, Sekunden später setzen wir auf. Erleichterung macht sich breit. Wir sind da. Wir, das ist eine Crew von acht Leuten, die sich vorgenommen haben, von St. Martin aus in die British Virgin Islands zu segeln, um dort zwei erholsame Wochen zu verbringen. Als sich die Türe unseres Fliegers öffnet und wir in den gleißenden karibischen Sonnenschein treten, wird sofort klar, dass wir das nasskalte Februarwetter Europas weit hinter uns gelassen haben. Zuerst wirkt der plötzliche Sommer wie ein Schock. Dann geht es zur Immigration. Hier herrscht karibische Lässigkeit. Alle sind freundlich. Eile ist hier ein Fremdwort. Unser Gepäck ist auch vollständig angekommen – jetzt kann der Urlaub beginnen. Acht Leute, ein Boot und ganz viel Proviant… Unser Boot, eine Sun Odyssey 45.2, wartet auf uns in Marigot, auf der anderen Seite der Lagune. Also nehmen wir uns ein Taxi und lassen uns direkt zur Marina chauffieren. Nach der Übernahme durch unseren Skipper planen wir den Überfall auf den Supermarkt. Schließlich ziehen vier von uns los. Wir fangen mit 2 Einkaufswagen an. Es dauert recht lange bis alles Gesuchte gefunden ist. Nach einer Stunde müssen wir wegen der Getränke von 2 auf 5 Einkaufswagen aufstocken. An der Kasse brauchen wir schließlich noch einen sechsten, weil das Band nur endlich lang ist. Den Transport unserer Beute zum Boot organisieren wir mit einem Taxi. Das Einladen unseres 500€ Einkaufs ins Boot dauert eine Weile – aber am Ende gibt’s trotzdem noch jede Menge Stauraum. Nach dem Einräumen beziehen wir unsere Kojen, dann geht’s zur Feier unserer Ankunft in die Pizzeria am Hafen. Man scheint auf dieser Insel nicht auf Spätankömmlinge eingerichtet zu sein – die meisten Restaurants schließen verhältnismäßig früh (zwischen 22 und 24 Uhr). Dann gibt’s noch ein Carib (= karibisches LagerBier; kommt noch öfter vor ☺) an Bord und um Mitternacht sind wir in der Koje. Einsegeln Um 7 Uhr klingelt erbarmungslos der Wecker. Heute ist früh aufstehen angesagt, da wir, um aus der Lagune zu kommen, eine Brücke passieren müssen, die genau um 9 Uhr für 15 Minuten aufmacht. Es gibt das erste Mal Frühstück an Bord, dann geht es los. Heute wollen wir uns erst mal in der Passage zwischen Anguilla und St. Martin ans Segeln gewöhnen. Nachdem wir die Brücke passiert haben, ziehen wir das Großsegel hoch und machen uns auf den Weg. Es hat schätzungsweise einen 4er Wind und dazu 2m Welle. Das ist für unsere Mägen heute noch etwas viel. Und so kreuzen wir ein wenig durch den Anguilla Channel und laufen dann in der Bucht von Grand Case ein. In der Bucht hat es ordentlich Fallböen und das erste Mütze-über-Bord-Manöver wird fällig. Dann gehen wir vor Anker. Irgendwie sind alle ziemlich k.o. Abends setzen wir mit dem Dingi an Land über, schlendern noch ein wenig durch Grand Case und bleiben schließlich am offenen Grill bei Spare Ribs, Langusten und Conch hängen. Die Nacht ist ziemlich unruhig, da wir starke Fallwinde von den Bergen haben. Aber unser Anker hält. Nachtschlag durch die Sombrèro Passage Heute soll es nach Virgin Gorda gehen. Da das 80 Seemeilen über die offene Sombrero Passage bis dorthin sind und Virgin Gorda nur bei Tag angelaufen werden kann, heißt das den Tag verbummeln und nachts fahren. GPS aus der Bucht heraus. Es gibt dort unbeleuchtete Tonnen, mit denen wir kollidieren könnten. Also beginnt alles erst mal sehr gemütlich. Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Dingi an Land und gehen noch ein wenig in Grand Case bummeln. Gegen Mittag gibt es noch eine Stärkung in der Strandbar. Dann geht’s zurück zum Boot zur Siesta. Draußen setzten wir Segel und es geht auf Halbwindkurs in Richtung British Virgin Islands. Wir laufen mit 7 Knoten durch die Nacht, die Windsee schiebt uns von schräg achterlich. Gegen 14 Uhr machen wir das Boot klar, besprechen, wie wir den Abend und die Nacht gestalten wollen und lichten schließlich den Anker. Nachmittags kreuzen wir noch 3 Stunden im Anguilla Channel, probieren noch einmal unser Schiff aus und gewöhnen uns ans Segeln. Dann geht’s zum Abendbrot in die Baie de Marigot. Gegen 20 Uhr verlassen wir unseren Ankerplatz. Es ist dunkel (Neumond). Langsam tasten wir uns mit Hilfe der Leuchtfeuer und des Mit der Zeit macht sich die hohe und lange Atlantikdünung bemerkbar. Man merkt den Wellen an, dass sie bereits einen weiten Weg über den Ozean hinter sich haben. Wenn man sich erst mal daran gewöhnt hat, macht es Spaß, auf der achterlichen Welle zu „surfen“. Nach ein, zwei Stunden geht das Steuern immer instinktiver. Wir segeln zunächst unter Vollzeug, nach einiger Zeit reffen wir ein wenig, um heute Nacht keine weiteren Manöver mehr fahren zu müssen. Gegen 23 Uhr übernimmt dann die erste Wache. Die Nacht verläuft ruhig. Um kurz nach Mitternacht macht es plötzlich einen dumpfen Schlag im Cockpit. Es riecht plötzlich nach Fisch. Wir holen die Taschenlampe und entdecken einen fliegenden Fisch, der sich an Bord verirrt hat. Ich schenke ihm seine Freiheit wieder, auch wenn danach meine Hände ziemlich stinken. In der Ferne sehen wir hin und wieder die Lichter von Schiffen, vermutlich Frachtern. Gegen ein Uhr taucht unübersehbar ein strahlend beleuchtetes Kreuzfahrtschiff auf. Es liegt zunächst auf Kollisionskurs zu uns, und wir überlegen schon, wie wir es auf uns aufmerksam machen können. Doch dann stoppt es plötzlich und bleibt regungslos auf der Stelle stehen. So übernachten also Kreuzfahrer… Seit gestern Abend fahren wir auch unsere Angel spazieren – genauer gesagt ziehen wir bei 8 Knoten Fahrt einen Gummifisch mit Haken hinter uns her. Wer den schnappen will, muss schon recht flott unterwegs sein. Und tatsächlich: jetzt im Morgengrauen hat ein Fisch angebissen! Wir stellen das Boot in den Wind und ziehen unseren Beute an Land – sie wehrt sich mächtig. Plötzlich geht alles ganz einfach – und an unserer Angelschnur erscheint ein halber Baracuda. Ich möchte gar nicht wissen, was da noch so alles heute Nacht unter unserem Boot rumgeschwommen ist. Unsere Beschäftigung besteht nachts hauptsächlich aus steuern, Ausschau halten und jede Stunde den Kurs plotten. Gegen morgen sehen wir ein weißes Licht direkt auf uns zukommen. Mit der Dämmerung lüftet sich das Geheimnis: Das Licht entpuppt sich als ein Haus auf einem Berg von Virgin Gorda ☺. Gegen morgen nimmt der Seegang zu, ich schätze etwa 3 Meter Welle, hin und wieder ist auch mal eine 4 Meter hohe Welle dabei. Wir haben einen Begleiter bekommen. Ein Viermaster fährt schon seit Stunden parallel zu uns. Ein Blick auf die Karte verrät uns, dass wir zu weit nördlich sind, um wie geplant durch die Ginger Island Passage zu fahren. Also segeln wir um die Nordspitze von Virgin Gorda. Das bedeutet, dass wir anluven und quer zur Atlantikwelle gehen müssen. Spätestens jetzt wird das Schlafen unter Deck schwer. Schließlich geht die Sonne auf und wir umrunden die Nordspitze Virgin Gordas und fahren in den Drake Channel ein. Wir bergen die Segel und steuern den Hafen von Spanish Town auf Virgin Gorda an. Nach dem Einklarieren bunkern wir kurz Wasser und machen uns ein gemütliches Frühstück. Wir sind angekommen - jetzt ist Ausruhen angesagt. North Sound – Bitter End Yacht Club Gegen Mittag legen wir wieder ab und fahren in den North Sound zum Bitter End Yacht Club. Hier ankern wir etwas abseits der restlichen Boote (die Mooringboje kostet 20$!). Inzwischen ist es schon 15.30 Uhr. Dann machen wir das Dingi klar, fahren damit ins Riff und gehen schnorcheln. Dabei sehen wir jede Menge Korallen, Unmengen kleine Fische und auch ein paar größere. Es macht sich das Gefühl breit, im Aquarium zu schwimmen. Diejenigen, die nicht zu müde sind, gehen noch ins Wasser, die anderen ergeben sich der mittlerweile unübersehbaren Müdigkeit. Das Wasser hat übrigens so ca. 24°C. Als alle wieder trocken bzw. munter sind gibt es Abendessen – Reis, Bohnen mit Speck und Spiegeleier – dazu noch das bereits erwähnte Carib. Alle sind ziemlich müde und verschwinden nach und nach in ihren Kojen (bzw. an Deck – dort schläft es sich noch viel besser). Nach etwa einer Stunde im Wasser machen wir uns wieder auf den Rückweg zur Yacht, wo wir uns in der Sonne trocknen, und einen vorbeifahrenden Viermaster bestaunen. Danach gibt es Kaffee und Kuchen. Das Aufstehen am nächsten Morgen fällt sichtlich schwer. Nach einer Weile gibt es Frühstück an Deck. Der Kaffee bringt wieder Leben in die Gesichter der Crew. Heute geht alles recht langsam. Immerhin schaffen wir es, ans andere Ende des North Sounds zu Drake’s Anchorage vor Mosquito Island zu motoren und dort den Anker zu werfen. Dann geht’s wieder zurück zu unserem Ankerplatz von letzter Nacht, diesmal jedoch näher an die Strandbar. Heute Abend soll der Außenbordgrill eingeweiht werden – ein seltsames Patent. Es soll Hähnchenschlegel geben (die haben wir tiefgefroren eingekauft). Irgendwie tut der Grill aber suboptimal und die Idee, die Schlegel auf Alufolie zu legen ist auch nicht berauschend. Die schönen Teile sind am Ende ziemlich verkohlt. Zum Glück war da die Vorspeise: der Baracuda von gestern Morgen. Danach geht’s in Richtung der Strandbar des Bitter End Yacht Clubs. Während wir mit unserem Dingi dorthin fahren, hören wir bereits die Klänge der Steel Band, die uns vom Wind entgegen getragen werden. Im Angesicht der wohldimensionierten „Pina Coladas“, „Planter’s Punches“ und „Painkillers“ macht sich so richtig das karibische Lebensgefühl breit. Anhand der Tatsache, dass wir mal wieder die letzten in der Bar sind und dass unser Dingi dementsprechend auch das letzte am Steg ist, lernen wir, dass der karibische Tag früh beginnt und für die meisten wohl auch wieder früh endet (abgesehen von der Crew des anderen Dingis, die uns auf der Rückfahrt fast über den Haufen fährt…). An Bord gibt es noch ein Carib als Schlummertrunk, dann geht es gegen Mitternacht in die Kojen. The Bath Heute Morgen hat sich ein Teil der Crew entschlossen, tauchen zu gehen. Die Ausrüstung bekommen sie vom Veranstalter, dann geht’s mit dem Tauchboot raus aus dem Archipel an interessante Stellen. Die Unternehmung soll den ganzen Tag dauern. Wir anderen beschließen, nach dem Frühstück einen Tagesausflug mit unserer Yacht zu den Stränden von „The Bath“ am anderen Ende von Virgin Gorda zu machen. Nachdem wir unsere Taucher bei der Basis abgesetzt haben, lichten wir den Anker und verlassen den Gorda-Sound. Im 2. Reff geht es vor dem Wind rasch unserem Ziel entgegen. Nach 2 Stunden sind wir bereits da. Natürlich sind alle Mooringbojen belegt (das mit dem karibischen Tag haben wir immer noch nicht raus). Also werfen wir den Anker und legen uns frech vor die anderen Boote. Dann schwimmt ein Teil von uns an den Strand, die anderen folgen im Dingi. Der Strand ist ein Traum! Ganz klares, azurblaues Wasser, schöner, feiner Sand, Palmen, dazwischen glatt geschliffene Granitblöcke und ganz viel Sonne. Dazu der Blick auf all die Segelboote. zum anderen müssen wir noch zurück zum Gorda-Sound kreuzen, um unsere Taucher abzuholen. Natürlich gehören wir wieder zu den letzten, aber wir bekommen sogar noch eine Mooringboje. Zwischen den Granitblöcken gibt es einen Höhlen-Pfad, der durchs seichte Wasser führt. Hier hat es jede Menge kleiner Fische. So habe ich mir die Karibik immer vorgestellt! Danach gibt es Abendessen, nach dem obligatorischen Abwasch steht die Saba Rock Bar auf dem Programm. Dorthin geht’s wieder mit dem Dingi. Der Rest des Abends verläuft bei Planter’s Punch und Steel Band Klängen. Nach 2 Stunden ist wieder Aufbruch angesagt. Zum einen brennt die Sonne doch ganz schön, Anegada Der Tag beginnt bereits um 7 Uhr mit dem Frühstück. Wir haben es ein wenig eilig, schließlich wollen wir heute nach Anegada segeln. Und da rund um diese Koralleninsel mehr als 80 Wracks liegen, setzen wir alles daran, dort bei hellem Nachmittagslicht einzulaufen. Die Ansteuerung von Anegada ist problemloser als erwartet (im Mittagslicht sieht man deutlich die Riffpassage) und um kurz nach 12 Uhr liegen wir bereits vor Anker. Wir gönnen uns ein Ankerbier und eine Stunde Pause. Bevor es jedoch losgehen kann, müssen wir erst mal wieder Wasser bunkern. 151 Gallons (ca. 600 l) kosten 22 US$! Aber das ist ja auch der „Bitter End Yacht Club“... Danach brechen wir auf. Segel hoch, Kurs absetzen auf Anegada und los! Heute fahren wir nicht ein Manöver. 2 ½ Stunden auf einem Bug, hart am Wind. Es hat ganz nett Welle (so ca. 2m) und auch genügend Wind (5-6 Bft), gespickt mit ein paar Böen. Das Steuern macht bei diesen Bedingungen richtig Spaß. Dann finden wir heraus, wo man hier am Besten schnorcheln gehen kann und machen uns auf den Weg. Zuerst geht’s mit dem Dingi an den Steg, und dann mit dem Shuttlebus zur Loblolly Bay. Der Bus und die Fahrt sind ein Erlebnis für sich. Als Relikt der englischen Herrschaft über die Insel wird links gefahren, aber das mit einem Affenzahn. Nach zehn Minuten sind wir am Ziel. Also Schnorchel und Flossen angezogen und rein ins Wasser. Da das Riff hier sehr nahe am Strand ist, brauchen wir nicht weit zu schwimmen. Es hat viele bunte Fische (blaue, gelbe, gestreifte, in verschiedenen Größen, sandfarbene usw.). Dazu noch alle Arten von Korallen, Seesternen und Seeigeln. Man muss aufpassen, dass man sich beim Schnorcheln nicht den Bauch anschrammt. soll uns am Anegada Reef Hotel ein Auto abholen und hinbringen. Um 19.05 Uhr sind wir da, und um 19.50 Uhr kommt auch schon das versprochene Auto. Wir fahren auf der Ladefläche des Pickups, wie zur Safari, quer über die Insel bis ganz ans Westende. Nach einer Stunde wird es uns langsam kalt, und wir machen uns auf den Rückweg durch die Lagune. Dabei begegnen wir noch einem großen Baracuda, der kurz vor dem Strand regungslos in der Brandungszone steht. Dort ist tatsächlich eine urige, kleine Beach Bar. Es windet zwar ein wenig, aber das Essen ist hervorragend! Nach dem Schlemmen und ein paar Drinks bringt uns der Fahrer (der gleichzeitig Barkeeper, Küchenhilfe und auch Bedienung ist) wieder zurück zu unserem Dingi. Gegen 17 Uhr machen wir uns wieder auf den Rückweg, und der Bus bringt uns wieder zurück zum Anegada Reef Hotel, wo unser Boot liegt. Noch ein Carib vor dem Schlafengehen, dann träumt es sich besser… Heute Abend wollen wir Essen gehen. Dazu haben wir über Funk in der Cow Wrack Beach Bar Lobster und Conch vorbestellt. Um 19 Uhr Tortola – Marina Cay Der Anker hat gehalten, und das, obwohl es heute Nacht so viel Wind hatte, dass sich ein Fender gelöst und auf den Weg in die weite Welt gemacht hat. Heute Morgen sind wir richtig gut organisiert und kommen zeitig weg. Schon um 9 Uhr laufen wir aus. Ausnahmsweise ist das Wetter nicht eitel Sonnenschein, sondern er regnet sogar hin und wieder. Ziel ist heute Marina Cay. Dazu müssen wir zurück in den Drake Channel zwischen Virgin Gorda und Tortola. Da wir genügend Wind haben, geht es unter Vollzeug flott voran. So flott, dass sogar eine Mütze verloren geht. Da wir etwas lange brauchen, bis wir uns zu einem Rettungsmanöver entschließen, ist die Mütze bereits abgesoffen. Stattdessen haben wir bei dem Manöver den Haken der Angel ins Dingi befördert – ein delikates Problem… Gegen Nachmittag laufen wir kurz in Trellis Bay ein, um den dortigen Supermarkt zu plündern. Es ist allerdings ernüchternd, was wir dort vorfinden. Wir vermissen mittlerweile die krossen Baguettes der Franzosen von St. Martin. Alles was es hier gibt, ist fades amerikanisches Weißbrot für Zahnlose. So legen wir wieder ab, fahren auf die andere Seite und legen uns vor Marina Cay vor Anker. Das Inselchen hat was. Die wenigen Häuser sehen nett aus mit ihren knallroten Dächern und passen schön zur grünen Insel. Es gibt einen Souvenirshop, eine Tankstelle und eine Beach Bar. Das ganze heißt „Pusser’s Landing“ nach dem hiesigen Rum („Pusser’s Rum“). Der kleine Strand vor der Bar besteht vollständig aus Korallen vom vorgelagerten Riff. Beim Schnorcheln muss man den Bauch einziehen. Uns begegnet dabei sogar ein kleiner Rochen. Ansonsten treffen wir ein paar mittelgroße Fische und ganz viele kleine. Dann vertreibt uns eine Regenfront in die Strandbar. Der Sand fliegt nur so durch die Gegend, und unser Skipper macht sich auf den Weg zurück zum Boot – man weiß ja nie, ob der Anker wirklich hält. In der Bar ist „Happy Hour“ – welch ein Glück. Mit „Painkiller“, „Pina Colada“, „Virgin Painkiller“ (die alkoholfreie Variante) und Planter’s Punch überbrücken wir den Regenguss. Die „Happy Hour“ verfehlt ihre Wirkung auf unseren Zustand in keiner Weise – der Nachmittag endet beim Hüte anprobieren im Souvenirshop. Zum Sonnenuntergang sind wir wieder an Bord und kochen. Jost van Dyke – White Bay Eigentlich wollten wir vor dem Frühstück ja noch schwimmen gehen. Daraus wird aber leider nichts, da gerade eine Regenfront über uns hinweg zieht. So, wie wir bisher die Regenfronten in der Karibik erlebt haben, sind das meistens ganz kurze Ereignisse, in denen es aber auch mal prasseln kann. Nach dem Frühstück ist alles lange schon wieder vorbei, aber wir befürchten, dass es unterwegs nach Jost von Dyke so richtig Wind haben wird. Schließlich müssen wir dazu den geschützten Drake Channel verlassen und ein Stück an der ungeschützten Atlantikseite von Tortola entlang segeln. Zuerst müssen wir jedoch dort hinkommen. Dazu müssen wir 2 Channels befahren. Der erste zwischen Tortola und Little Camanoe ist so eng, dass wir vom Bug aus Ausschau nach Riffen und Untiefen halten müssen. Der zweite Channel zwischen Tortola und Guana Island ist wesentlich breiter. Als das geschafft ist, können wir endlich die Segel hochziehen. Wir fahren vor dem Wind. Mit der Zeit werden die Wellen so hoch (ca. 4m), dass der Raumschotkurs Skipper-Level bekommt. Wie immer ist die Strecke bald zurückgelegt und wir erreichen den Schutz von Jost van Dyke. Jetzt müssen wir nur noch entscheiden, an welchen Strand wir wollen, Sandy Cay oder White Bay. Die Mehrheit entscheidet sich für die White Bay, und so bleibt es beim Blick im Vorbeifahren auf Sandy Cay. Die Einfahrt zur White Bay ist ein bisschen tückisch, weil man sich durchs Riff quetschen muss und die Bucht dahinter eng und recht flach ist. Die Betonnung ist karibisch (das ist das Gegenteil von verlässlich…). Es sind auch schon genügend andere da, was das Einparken nicht gerade einfacher macht. Letztendlich ankern wir so nahe am Strand, dass wir rüber schwimmen können. Wie immer dauert es eine Weile, bis jeder weiß, was er gerne machen will. Die Auswahl ist auch schwierig – essen, schnorcheln, am Strand unter Palmen oder/und in der Hängematte liegen, die Strandbar erkunden, schwimmen oder eine Strandwanderung machen. Ich entscheide mich fürs Schnorcheln. Spannend daran ist, dass ein Schwarm Pelikane Jagd aufs Abendessen macht. Es ist ein eigenartiges Gefühl, durchs Riff mit allen seinen Fischen zu schnorcheln, wenn neben einem die Pelikane ins Wasser stoßen. Zum Glück sind sie treffsicher. Ansonsten hat es wieder jede Menge Fische – Doktorfische, Papageienfische, Trompetenfische usw. Am Außenriff gibt es unheimlich viele Seesterne, die alles kahl gefressen haben (alles außer den Seeigeln). Das Dumme am Schnorcheln ist, dass es einem irgendwann kalt wird – dagegen hilft nur Aufwärmen unter Palmen am Strand. Leider können wir hier nicht über Nacht bleiben. So kehren wir mit einer Kokosnuss als Beute an Bord zurück und verlegen abends nach Little Harbour, zwei Buchten weiter. Zuerst versuchen wir die Kokosnuss zu öffnen – ganz schön kompliziert. Zum Glück haben wir einen Kokosnuss-Öffnungs-Spezialisten an Bord. Dann kochen wir. Irgendwann wird einer unserer Mitsegler vom Geist des alten Captain Blackbeard befallen (wer in der Karibik unterwegs ist, dem begegnet dieser Name immer wieder…). Die Bordparty beginnt. Es dauert nicht lange, bis im Salon zu den heißen Rhythmen des CD Players getanzt wird – der Abwasch läuft parallel, was zu gewissen SchaumpartyEinlagen führt. Dabei wird uns mächtig warm. Kurzum, die Party endet mit einer Flasche Rum in der Hand im Wasser (Es ist übrigens ziemlich schwierig, mit einer vollen Flasche Rum in der Hand zu schwimmen…). Nach der Abkühlung beschließen wir, in der hiesigen Strandbar einzufallen. In der Bar ist tote Hose. Die Wirtin lässt uns unsere Drinks selber mixen – gar nicht so einfach. Hier lernen wir fürs Leben ☺. Bereits vor 23 Uhr fliegen wir wieder raus, weil die Bar geschlossen wird – nix los hier ;-) Tortola – Cane Garden Bay Eigentlich wollten wir heute um 6 Uhr aufstehen und auf den Berg steigen, um das Morgenlicht über den Inseln anzuschauen. Da aber bereits um 5.30 Uhr ein ordentlicher Regenschauer niedergegangen ist und die nächste Front bereits naht, geben wir den Plan auf und stellen den Wecker auf 7.30 Uhr. Heute Morgen sind einige von uns noch im Bann des alten Captain Blackbeard – zumindest sprechen die Kopfschmerzen dafür. Da gestern Abend nicht mehr alles ganz kontrolliert ablief, ist heute erst mal Aufräumen angesagt. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Tortola in die Cane Garden Bay. Das sind immerhin 4 Seemeilen. Zuerst sieht es nach wenig Wind aus und wir fahren unter Vollzeug im T-Shirt. Rechtzeitig vor der Regenfront entfernen wir das T-Shirt, und kurz vor knapp, als das Steuern schon schwieriger wird, reduzieren wir auch die restlichen Tücher. Dann gehen wir in der Cane Garden Bay vor Anker. Heute ist mal wieder Einkaufen angesagt – außerdem müssen unzählige leere Flaschen Carib zum Müll gebracht werden. Unser Dingi mutiert dabei zum Frachter. An Land ist es ganz nett, ein paar hübsche Häuschen, Sandstrand mit Palmen und viele Bars und Restaurants entlang des Strandes. Die Crew teilt sich alsbald wieder in Schnorchler und Strandlieger auf. Diesmal sind die Schnorchler eindeutig besser dran, denn sie entkommen den Sandflöhen. Auch hier ist die Unterwasserwelt faszinierend. Wir sehen viele Seeigel, einen riesigen Schwarm gelber Fische (so ca. 100 Stück), Papageienfische und natürlich Korallen in allen Formen und Farben. Lange Zeit überwiegt die Faszination die Kälte. Danach gibt es Kaffee und Kuchen an Bord (wir waren einkaufen…). Wir genießen das schöne Nachmittagslicht und den Ausblick auf den Strand und die Bucht einerseits und die anderen Inseln andererseits. Dann ist Sundowner zum Sonnenuntergang angesagt, daran anschließend dann Kochen. Heute gibt es Fisch vom Grill. Danach ist nicht mehr viel los, wir sitzen noch lange im Cockpit, beobachten die Nachbarboote und die Lichter auf den weiter entfernten Inseln. Die Livemusik vom Strand geht heute noch bis halb zwei. Wenn wir mal nicht ausgehen, dann ist bis spät in die Nacht auf ☺ Road Town Heute Morgen bin ich schon vor Sonnenaufgang wach. Ich beschließe, diese Gelegenheit zu nutzen, um das Bad in der Morgendämmerung mit einem Schnorchelausflug ins Riff zu verbinden. Zuerst ist das Riff wie ausgestorben. Dann fallen die ersten Sonnenstrahlen über den Berg ins Wasser. Und plötzlich sind alle Fische da – große Schwärme bunter Rifffische – als ob sie aus dem Nichts aufgetaucht wären. Nach dem Frühstück verlassen wir die Cane Garden Bay mit dem Ziel Peter Island. Zuvor machen wir noch einen Zwischenstopp in Soper’s Hole am Westende Tortolas. Hier bunkern wir Wasser und entsorgen mal wieder den Müll. Außerdem bekommen wir hier auch Briefmarken für die Postkarten nach Hause und seit langem mal wieder richtiges Brot. Nachdem alle Einkäufe verstaut sind bummeln wir noch ein wenig durch die Souvenir Shops und kaufen das eine oder andere Andenken. Dann legen wir wieder ab und nehmen Kurs auf Road Town, die Hauptstadt der British Virgin Islands auf der anderen Seite Tortolas. Der Wind ist gerade richtig, um unter Vollzeug zu segeln, unser Steuermann bringt uns zielsicher durch die Wellen. Am frühen Nachmittag laufen wir, vorbei an einigen Megayachten, in Road Town ein. Wir finden einen Liegeplatz direkt am Steg. Von dort aus erkunden wir die Stadt. Viel ist nicht los. Die Geschäfte haben geschlossen und auf der Straße sind kaum Menschen unterwegs. Aber das ist um diese Uhrzeit wohl in jeder karibischen Stadt so. Da es uns an Land zu heiß wird, beschließen wir weiterzusegeln, und nehmen Kurs auf Peter Island. Peter Island Gegen 16 Uhr sind wir vor Peter Island und laufen in der Sprat Bay ein. Die Bucht ist winzig. Es gibt 6 Mooringbojen, die jedoch so nahe an Land sind, dass wir sie nicht benutzen können. Auch gibt es keine Möglichkeit zu ankern. Bleibt nur der Steg der Ressortanlage übrig. Das kostet 60 US$ pro Nacht. Dafür können wir duschen und die Fähre nach Road Town benutzen. Nach einem kurzen Snack gehen wir an Land und erkunden die Insel. Es gibt ein exklusives Ressort, das seine Gäste mit dem Hubschrauber einfliegt. Über den Hügel hinüber ist die Deadman’s Bay mit einem wunderbaren Sandstrand und Palmen. Da wir ja jetzt auch zum Ressort gehören, sind wir sogar berechtigte Nutzer der Liegestühle und Hängematten. Wir machen einen Strandspaziergang bis rüber zur Atlantikküste der Insel. Bis wir wieder zurückkommen ist es schon recht schattig und es wird zu kühl fürs Badezeug. Dann gibt es Abendessen, danach gehen wir zum Duschen. So eine warme Dusche mit beliebig viel Wasser ist zur Abwechslung schon mal wieder was Tolles. Später machen wir noch einen Vollmondspaziergang über die Insel, vor dem Schlafengehen gibt es an Bord noch einen Gute-Nacht-Drink. Norman Island Wie immer klingelt der Wecker um 7 Uhr. Einige Leute finden das weniger lustig, aber es muss sein, sonst kommen wir erst mittags los. Da heute wieder einige von uns zum Tauchen gehen, sind wir in redu- zierter Mannschaftsstärke unterwegs. Ziel ist heute Norman Island mit seinen Riffen und Höhlen. Der Wind hat heute frei und wir dümpeln durch den Drake Channel. Das hat jedoch den Vorteil, dass man sich absolut gefahrlos auf dem Vorschiff rumtreiben und sonnen kann. Nach einer Weile kommt eine Brise auf und bringt uns in Richtung unseres Ziels. Dort angekommen ankern wir in „The Bight“, einer schönen großen Bucht, wo es sogar ein Kneipenschiff gibt. Von hier aus kann man mit dem Dingi „ums Eck“ zum Schnorcheln fahren. Da es nicht nur eine Schnorchelfraktion gibt, sondern auch das Lager der Strandlieger ist es gar nicht so einfach, alle Interessen mit nur einem Dingi zu befriedigen. Erschwerend kommt noch hinzu, dass die Beschreibung in sämtlichen Reiseführern von „Höhlen“ und „durchfahren“ spricht, was nicht ganz zutrifft (sehr zum Leidwesen der Strandfraktion). Genau genommen ist nämlich das Dingi an einer Mooringboje zu parken und alles andere hat mit Schnorchel und Flossen zu erfolgen. Die Schnorchelei ist sehr schön, wenn wir auch nicht gerade alleine sind. Es hat haufenweise Amerikaner mit albernen gelben Schwimmringen um den Bauch. In den Höhlen ist eine wasserdichte Taschenlampe hilfreich. Ansonsten hat es jede Menge Seeigel – man muss ein wenig aufpassen, um nicht zum Opfer ihrer Stacheln zu werden. Gegen 15 Uhr trennen wir uns schweren Herzens von hier, fahren zurück zum Boot und gönnen uns einen kleinen Snack. Schwimmen macht hungrig. Dann geht’s zurück nach Peter Island, diesmal jedoch vor Anker in die Deadman’s Bay. Cockpit und beobachten den Sternenhimmel und all die Lichter auf den Inseln. Um halb 6 Uhr sind wir dort und starten unser Ankermanöver. Da der Grund stark mit Schlingpflanzen bewachsen ist müssen wir eine ganze Weile suchen, bis wir eine sandige Stelle finden, an der unser Anker hält. Wir brauchen immerhin 3 Anläufe. Zur Sicherheit stürzt sich unser Skipper noch mal ins Wasser, um alles zu kontrollieren. Dann ist Ankerbier und Kochen angesagt. Den Rest des Abends verbringen wir gemütlich im Wrack-Schnorcheln Auch heute gehen wir vor dem Frühstück erst einmal schwimmen. Es ist schon eigenartig, wenn man direkt aus dem Bett ins Wasser fällt, und es dabei nicht einmal kälter wird. Nach dem Frühstück verlassen wir die Deadman’s Bay und suchen den Unterwasserfelsen zwischen Peter Island und Salt Island (Blonde Rock), wo die anderen gestern zum Tauchen waren. Wenn man nicht nur aufs GPS schaut, sondern auch aufs Wasser, dann findet man sogar die zwei Festmacherbojen. Die Felsnadel liegt gerade soweit im Wasser, dass keine Gefahr besteht, dass man sich den Kiel anschrammt. Andererseits ist es aber auch noch flach genug, dass man beim Schnorcheln etwas sieht. Es macht sehr viel Spaß, auch mal im tieferen Wasser zu schnorcheln. Nach einer Weile schwimmt ein großer Baracuda vorbei. Schon eindrucksvoll, wie er plötzlich aus dem tiefen Blau wie aus dem Nichts aufgetaucht ist. Genauso verschwindet er auch wieder. Der nächste Programmpunkt des heutigen Tages ist das Wrack des alten Postschiffs MS Rhone, das unmittelbar vor Salt Island liegt. Logischerweise darf man dort nicht ankern, also fischen wir eine der ausgelegten Mooringbojen. Die eine Hälfte des Wracks liegt sehr tief und ist beim Schnorcheln nicht so toll zu erkennen. Eine Ecke weiter liegen jedoch die Reste des Hecks in einer Tiefe, die wunderbar zu erschnorcheln ist. Man sieht die Schiffsschraube, diverse Teile des Rumpfes, drei riesig große Anker und verschiedene nicht identifizierbare Einzelteile. Nach einer Kaffeepause ziehen wir noch einmal los – man kann sich ja schließlich nicht sicher sein, ob alle Teile noch da sind ☺ Tagesziel ist heute die Manchioneel Bay auf Cooper Island. Wegen einer einzigen Seemeile lohnt es nicht, die Segel hochzuziehen. Und so liegen wir zum frühen Nachmittag schon an einer Mooringboje (der Anker hat nicht halten wollen). Nach dem Abendessen sitzen wir noch mit einem Carib in der Hand im Cockpit und lassen es uns gut gehen. Wie üblich trennen sich die Fraktionen der Schnorchler und der Strandlieger, um sich dann am späten Nachmittag wieder an Bord zu treffen. Die Strandlieger berichten danach von Hängematten und Strandbars, die Schnorchler von zwei neuen Fischen, die sie noch nicht kannten. The Indians Beim Frühstück zeigt sich heute deutlich, dass sich unser Törn dem Ende zuneigt. Die Nutella geht aus! So langsam kommen die Reste aus dem Kühlschrank auf den Tisch. Nur die Butter würde noch bis übermorgen reichen. Die Anzahl der Ziele, die heute in Frage kommen ist ziemlich begrenzt, weil wir heute Abend in Soper's Hole sein müssen, denn dort endet unser Törn. Vom Boot zum Felsen lohnt es nicht das Dingi zu nehmen, also wählen wir den Flossenantrieb. Aufgrund der Wellen und der Strömung ist es ganz schön anstrengend – ohne Flossen hätten wir keine Chance. Zur Auswahl steht die Brandywine Bay auf Tortola oder eine weitere Erkundung der Unterwasserwelt an den „Indians“. Die Entscheidung fällt für „The Indians“. Der Wind hat wieder aufgefrischt, so können wir heute wieder segeln. Hin und wieder müssen wir sogar die Genoa reffen. Der Passat weht heute aus der völlig falschen Richtung, aber uns soll’s egal sein, dann kreuzen wir halt. Nach einer Stunde sind wir am Ziel. Die „Indians“ sind mehrere Felsen, die nebeneinander aus dem Meer ragen. Drumherum hat es Bojen zum Festmachen und ganz viele Fische und Korallen. Das Gebiet rund um die Felsen ist eine faszinierende Unterwasserlandschaft. Es gibt Gräben, Verengungen, flachere und tiefere Stellen. An der einen Seite fällt der Felsen steil zur Tiefe hin ab, an der anderen Seite geht das Riff weiter bis Pelican Island (Auf den Felsen hocken tatsächlich Pelikane). Die meisten Fische sind für uns nicht mehr neu, aber schön sind sie immer noch. Wir machen zwei Schnorchelgänge. Zum Mittagessen gibt es mal wieder angebratenen Reis, heute mit Salamischeiben und Senf – die Küche gibt nicht mehr viel her. Um 14 Uhr brechen wir zum letzten Schlag dieses Törns auf. Zum Abschluss gibt es tatsächlich noch schönen Segelwind, wenngleich auch aus einer etwas seltsamen Richtung. Soper’s Hole Um 16 Uhr liegen wir in Soper’s Hole am Steg. Immerhin haben wir jetzt noch die Gelegenheit, unsere Postkarten einzuwerfen. So brauchen wir sie nicht selbst nach Deutschland zu bringen (sie haben nur 7 Wochen länger gebraucht…). Die Idee, fürs morgige Frühstück noch etwas einzukaufen, scheitert an den seltsamen Öffnungszeiten des Supermarkts – der schließt schon um 17 Uhr! Einmal mehr wundern wir uns über die karibischen Öffnungszeiten. Dafür ist im Pusser’s Landing nebenan Happy Hour. Auch gut. Es gibt preiswerte Chicken Wings und „1$ off“ für jeden Drink. Da gönnen wir uns noch einen Appetizer, bevor wir heute Abend essen gehen. Zurück auf dem Schiff ist Packen angesagt, das macht weniger Spaß. Dann duschen wir und machen uns landfein. Zum Abendessen wollen wir ins Jolly Rodger’s, das etwa gegenüber von Pusser’s Landing auf der anderen Seite der Bucht liegt. Wir entscheiden uns für den Fußmarsch dorthin, da man beim Dingi fahren bestimmt nass wird. Das Restaurant ist keine schlechte Wahl. Natürlich hat es auch seinen Preis, aber das sind wir mittlerweile schon gewohnt. Außerdem ist es für längere Zeit wohl die letzte Möglichkeit, frisches Sea-Food zu essen. Zurück auf dem Boot brauchen wir die letzten Carib Vorräte auf, danach gehen wir schlafen. Abschied Aufstehen um 6.30 Uhr! Heute gilt das Wecksignal wirklich und binnen weniger Minuten sind alle auf den Beinen. Um 7.30 Uhr sind alle von Bord, der Müll ist weg und unser Skipper hat alle Fächer, in denen man sein Zeug vergessen könnte, kontrolliert. Frühstück gibt’s bei Pusser’s Landing – French Toast mit Ahornsirup und Kokosraspeln. Dann geht’s mit dem Taxi zum Flughafen ans andere Ende der Insel. Eigentlich wollen wir noch gar nicht weg. Noch zwei Tage hier auf Tortola, ein Mietauto und so weiter, das wäre nicht schlecht. Ein Blick aufs Wasser zeigt uns, dass heute Motorboot Tag wäre – kein Wind, keine Wellen. Dann geht’s über die Insel. Die Größe des Flughafens ist, wie erwartet, beeindruckend. Winair scheint mit dem Einchecken von acht Leuten leicht überfordert zu sein, zum Glück haben die nur kleine Flieger. Die Wartezeit bis zum Abflug verbringen wir auf der Besucherterrasse. Der Betrieb auf diesem Flughafen ist karibisch – bloß nichts überstürzen. Am meisten beeindruckt uns „Chicken Wings Airline“, repräsentiert durch den Chef persönlich (ein Gockel läuft übers Vorfeld). Die Maschine (eine DeHavilland DHC6 Twin Otter) kommt so ca. 1 ½ Stunden nach der ursprünglich geplanten Abflugzeit. Außer uns sind noch 4 weitere Passagiere an Bord (für 5 wäre noch Platz). Beim Start fliegen wir direkt an Marina Cay vorbei – ein toller Anblick. Dann geht es über Virgin Gorda, im Hintergrund sieht man den North Sound, weit dahinter Anegada. Dann sieht man nur noch Wasser. Der Landeanflug auf St. Martin ist mittlerweile auch nicht mehr überraschend. eine kleine Sushi-Bar mit einer schönen Terrasse. Der Abflug des Jumbos nach Paris verzögert sich wegen Schneesturm in Paris ebenfalls um 2 Stunden – aber wer will da schon hin? Dann kommt der Flieger, wir boarden – nach 12 Stunden sind wir wieder im mitteleuropäischen Winter. Schade eigentlich... Uns stört die Verspätung zumindest nicht allzu sehr. Immerhin gibt es gegenüber dem Airport Veröffentlichung bei Windbeutel Reisen mit freundlicher Genehmigung von Sun-Fun-Sailing! This Document is copyrighted (c) 2005 by Sun-Fun-Sailing and Ralf Tellgmann. All Rights Reserved. It cannot be uploaded, published or distributed via any means, electronic or otherwise, without prior written permission from the author(s). Upload to other sites is strictly prohibited. This document is NOT to be modified or distributed commercially by anyone. The rights on the pictures remain with the respective owners.