Rotaviren - 3-Kinderaerzte.de
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Aufklärung zur Schutzimpfung gegen Pneumokokken-Konjugatimpfstoff ist möglich. infektiöse Durchfallerkrankung der Säuglinge und Kleinkinder (Rotaviren) Wer soll nicht geimpft werden? Wer an einer akuten, behandlungsbedürftigen Krankheit mit Fieber leidet, sollte nicht geimpft werden. Auch sollten Kinder mit einer Immunmangelkrankheit in der Regel nicht geimpft werden. Säuglinge, die einen Darmverschluss (Invagination) hatten oder eine angeborene Fehlbildung des Verdauungstraktes haben, sollten ebenfalls nicht geimpft werden. Bei Säuglingen, die gerade an Durchfall und /oder Erbrechen leiden, sollte die Impfung verschoben werden. Auf diesem Merkblatt, über die Durchführung der Schluckimpfung gegen die von Rotaviren bedingte Erkrankung, sind die wesentlichen Angaben über die durch die Impfung vermeidbare Krankheit, den Impfstoff, die Impfung sowie über mögliche Impfreaktionen und -komplikationen enthalten. Vor der Durchführung der Impfung wird zusätzlich um folgende Angaben gebeten: 1. Besteht bei Ihrem Kind eine Immunmangelkrankheit (erworben, angeboren, durch Medikamente bedingt) 2. Hat Ihr Kind in den vergangenen drei Monaten Immunglobuline erhalten oder wurde eine Bluttransfusion vorgenommen? 3. Hatte Ihr Kind in der Vergangenheit einen Darmverschluss? 4. Leidet Ihr Kind zurzeit unter Durchfall und / oder Erbrechen? Rotaviren sind weltweit verbreitet und eine häufige Ursache von Durchfallerkrankungen im Säuglings- und Kleinkindalter. Die Viren vermehren sich im Dünndarm der Erkrankten und werden mit dem Stuhl in großer Menge ausgeschieden. Rotaviren sind hoch ansteckend. Sie werden vorwiegend durch Kontakt- und Schmierinfektion, seltener durch Lebensmittel und Wasser übertragen. Schon wenige Erreger reichen für eine Infektion aus. Da die Viren in der Umwelt sehr stabil sind, ist es durch hygienische Maßnahmen kaum vermeidbar, eine Rotavirus - Infektion von kleinen Kindern fernzuhalten. So erkranken viele Kinder an Rotavirus-Durchfällen, manchmal auch wiederholte Male. Vor allem sehr junge Kinder können schwere Krankheitszeichen aufweisen. Hauptsymptome sind ein wässriger Durchfall (oft bis zu 20 Mal am Tag), Erbrechen, Fieber verbunden mit Bauchschmerzen. Die Symptome bestehen meist über 2 bis 6 Tage. Der eintretende Wasserverlust (Dehydratation) aufgrund der schweren Durchfälle muss dann in der Klinik mit Infusionen behandelt werden. Tödliche Verläufe sich hierzulande sehr selten. Impfstoff Rotavirus-Impfstoffe enthalten abgeschwächte, lebende Viren. Es gibt unterschiedliche Impfstoffe, für beide ist eine hohe Wirksamkeit gegen Rotavirus-Infektionen nachgewiesen. Die Impfung wird je nach Impfstoff 2 oder 3 Mal (Angaben des Impfstoffherstellers beachten) im Abstand von jeweils mindestens 4 Wochen in den Mund des zu impfenden Kindes verabreicht. Auffrischimpfungen nach abgeschlossener Grundimmunisierung sind nicht empfohlen. Wer und wann soll geimpft werden? Die Rotavirus-Schluckimpfung ist für Säuglinge ab 6 Lebenswochen empfohlen und sollte so frühzeitig wie möglich ab diesem Zeitpunkt begonnen werden, spätestens jedoch bis zur 12 Lebenswoche. Es wird dringend empfohlen, dass die Impfserie im Alter von 24 bis 32 Lebenswochen (je nach Impfstoff) abgeschlossen ist. Die Schluckimpfungen gegen Rotavirus-Erkrankungen sind in Deutschland seit 2006 zugelassen und in vielen Bundesländern bereits seit mehreren Jahren öffentlich empfohlen. Seit 2013 empfiehlt auch die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung für alle Säuglinge in Deutschland. Die Impfung kann gleichzeitig mit einer in diesem Alter empfohlenen Mehrfachimpfung gegen Diphtherie, Keuchhusten, Wundstarrkrampf, Kinderlähmung, Hib Infektion und Hepatitis B (5- bzw. 6- fach Impfstoffe) erfolgen. Auch eine gleichzeitige Impfung mit dem empfohlenen Verhalten nach der Impfung Das geimpfte Kind bedarf keiner besonderen Schonung. Möglicherweise neutralisieren Antikörper in der Muttermilch die Viruspartikel im Impfstoff, wenn das Kind kurz vor oder nach Verabreichung des Impfstoffes gefüttert wird. Es erscheint daher ratsam im Zeitraum kurz vor und kurz nach der Schluckimpfung nicht zu stillen und eventuell auf die Gabe anderer Flüssigkeiten auszuweichen. Die Impfviren können in Einzelfällen auf ungeschützte Kontaktpersonen übertragen werden, die jedoch nicht erkranken. Die Impfung eines Kindes ist also risikolos, auch wenn in der Umgebung eine Schwangere lebt. Personen, die kurz zuvor geimpfte Säuglinge versorgen, sollten gerade beim Windeln des Kindes auf eine sorgfältige Hygiene achten. Mögliche Allgemeinreaktionen nach der Impfung Nach der Impfung kommt es als Ausdruck der normalen Auseinandersetzung mit dem Impfstoff häufig zu Fieber, Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit und anderen Magen-Darm-Beschwerden. Akute Atemwegssymptome treten gelegentlich auf, eine Mittelohrentzündung nur in Einzelfällen. Sehr häufig sind Reizbarkeit, gelegentlich werden Schreien, Schlafstörungen, Müdigkeit und Schläfrigkeit beschrieben. Gelegentlich tritt nach der Impfung mit dem Rotavirus-Impfstoff ein Hautausschlag auf. In der Regel sind diese Erscheinungen vorübergehender Natur und klingen rasch und folgenlos wieder ab. Sie treten nach der 2. Impfdosis nicht häufiger auf, als nach der Ersten. Von einem schweren Verlauf wurde selten berichtet, in den Studien wurden die beschriebenen Symptome bei den geimpften Kindern und den Kindern in der Kontrollgruppe, die die Impfung nicht erhielten, etwa gleich häufig gesehen. Impfkomplikationen Impfkomplikationen sind über das normal Maß einer Impfreaktion hinausgehende Folgen der Impfung, die den Gesundheitszustand des Impflings deutlich belasten. Ein geringfügig erhöhtes Risiko für das Auftreten eines Darmverschlusses in einem Zeitraum von 31 Tagen, hauptsächlich innerhalb von 7 Tagen nach Verabreichung der ersten Dosis des Impfstoffes, kann nicht ausgeschlossen werden. Symptome, die auf einen Darmverschluss hinweisen, können starke Bauchschmerzen, anhaltendes Erbrechen, blutige Durchfälle, ein aufgeblähter Bauch und/oder hohes Fieber sein. Sollten in dem genannten Zeitraum derartige Symptome auftreten, teilen Sie dies umgehend Ihrem Kinderarzt mit. Selten wurden Überempfindlichkeitsreaktionen z.B. an der Haut (Nesselsucht) oder eine Verkrampfung der Bronchialmuskulatur (obstruktive Bronchitis) beschrieben. Über weitere Komplikationen wurde bei den heute zugelassenen modernen RotavirusImpfstoffen bisher nicht berichtet. Wenn nach einer Impfung Symptome auftreten, welche die oben genannten schnell vorübergehenden Allgemeinreaktionen überschreiten, steht Ihnen der Impfarzt selbstverständlich zur Beratung zur Verfügung. Dr. med. Jochen Schuster, Dr. med. Rüdiger Ahl, Dr. med. Dagmar Meyer-Schewitz Quelle: Deutsches Grünes Kreuz, Marburg in Zusammenarbeit mit dem Robert Koch Institut