Ratgeber Brennholzkauf
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Ratgeber Brennholzkauf
SOUTSCHEK - OFENRATGEBER Brennholz 10 Tipps beim Kauf 1. Fragen Sie immer bei mehr als einem Brennholzhändler an und vergleichen Sie dabei die Kaminholzpreise. 2. Nehmen Sie sich die Zeit und schauen Sie sich das Brennholz vor Ort im Lager des Händlers an. Oft entsteht so bereits ein erster Eindruck der Gesamtsituation. 3. Fragen Sie genau nach welche Holzsorten in der Charge enthalten sind, die sie zu kaufen beabsichtigen. Nadelhölzer und Holz mit niedrigen Brennwerten wie Weide, Pappel, Erle etc. haben nichts in als „Hartholz“ deklarierten Chargen zu suchen (Auch nicht in kleinen Anteilen!). Sollten Sie sich unsicher bzgl. des enthaltenen Holzes sein, kaufen sie bei einem anderen Händler. (siehe Übersicht Kaminholzsorten und deren Brennwerte). 4. Achten Sie auf stockfleckiges oder verfärbtes und schimmeliges Brennholz im Stapel. Sind mehr als nur vereinzelte Stücke befallen deutet dies auf eine fehlerhafte (zu feuchte) Lagerung hin, die den Brennwert der betroffenen Hölzer stark vermindern kann. Hier gilt auf jeden Fall „Finger weg“! 5. Lassen Sie sich bescheinigen, dass als trocken verkauftes Kaminholz auch wirklich einen Holzfeuchtewert von 12% - 14% hat. Im Zweifel besser das Holz noch einige Zeit zuhause lagern bevor es in den Kaminofen kommt oder bei Kauf selber mit einem (Qualitäts)Holzfeuchtemesser nachmessen. 6. Fragen Sie vor dem Kauf welche Zusatzkosten durch eine Anlieferung zu Ihnen nach Hause entstehen um keine bösen Überraschungen zu erleben 7. Messen Sie wenn irgend möglich bei Anlieferung die gelieferte Menge Kaminholz nach. 3 Raummeter (=Ster oder Schüttraummeter) Brennholz sind und bleiben 3 Raummeter Brennholz. +- 5% sind an Toleranz aber durchaus zulässig. Achten sie genau auf die Angaben des Händlers zu den gelieferten Mengen (Raummeter oder Schüttraummeter) um Missverständnisse zu vermeiden. 8. Vermeiden Sie den Kauf von Brennholz nach Gewicht, wenn Sie nicht ganz sicher sind, dass Sie trockenes Holz kaufen. Feuchtes/frisches Holz ist erheblich schwerer als gut abgelagertes Brennholz. Sie erhalten wesentlich weniger Holz für ihr Geld. Frisches Holz sollte immer günstiger als getrocknetes angeboten werden. 9. Bemängeln sie Qualität oder Menge immer sofort bei Kauf / Anlieferung. Erst nachträglich bemängelte Lieferungen haben es unter Umständen schwer wenn der Kaminholzhändler uneinsichtig sein sollte. 10. Achten Sie beim Kaminholzkauf auf nachweisbar nachhaltig angebautes Holz. Immer wieder wird Holz aus Osteuropa ohne Rücksicht auf Nachhaltigkeit aus zum Teil schützenswerten Urwäldern oder anderen Schutzgebieten im Kahlschlag abgeholzt. Überlegen Sie sich ob es das wert ist, nur um vielleicht 5 Euro/RM sparen zu können! SOUTSCHEK - OFENRATGEBER Brennholzmaße Festmeter FM (fm) Ein Festmeter Brennholz bezeichnet einen Würfel von 1m x 1m x 1m Kantenlänge massiven Holzes (Also ohne Zwischenräume zwischen einzelnen Holzscheiten). Da es so etwas wie einen Festmeter Kaminholz in der (Kaminholz) Praxis nicht wirklich gibt ist dieser Wert ein rein mathematischer Wert und wird in der Praxis beim Kaminholzverkauf nicht genutzt, ist aber nützlich als Referenzwert bei der Berechnung der anderen Kaminholz Maße. Raummeter RM(rm) Ein Raummeter Kaminholz bezeichnet wieder einen Würfel von 1m x 1m x 1m Kantenlänge. Diesmal jedoch werden entstandene Luftzwischenräume wie bei aufgestapeltem Stammholz oder Holzscheiten mitgerechnet. Man unterscheidet dabei noch, ob ganze Rundhölzer gestapelt werden oder ob bereits gespaltene Stämme oder Scheite aufgestapelt werden, da sich die Zwischenräume zwischen den Scheiten und Rundlingen recht stark unterscheiden. (Siehe Tabelle weiter unten). Schüttraummeter SRM (srm) Ein gebräuchliches Maß im Brennholz Handel . Auch ein Schüttraummeter Kaminholz bezeichnet wieder einen Würfel mit 1m x 1m x 1m Kantenlänge. Diesmal werden allerdings die ofenfertigen Holzscheite (meistens etwa 25 bis 33cm lang) einfach in einen Behälter mit den angegebenen Maßen geschüttet. Hierbei entstehen oft große Luftzwischenräume zwischen den einzelnen Kaminholz Scheiten wodurch die eigentliche Menge Brennholz noch etwas geringer ist als beim Raummeter Kaminholz. Ster Im süddeutschen Raum und auch vereinzelt in Österreich und der Schweiz wird der Begriff „Ster“ beim Brennholz verwendet. Ein Ster ist aber als Synonym mit dem Raummeter anzusehen. Ein altes und heutzutage fast nicht mehr gebräuchliches Maß für Kaminholz ist das Klafter. So entsprach ein Klafter Kaminholz einem Stapel Scheitholz von je ca. 1,8m Länge und Höhe und einer Tiefe von ca. 0.9 Metern. Dies entspricht im Vergleich etwa 3-4 Raummeter Holz. Da dieses Holzmaß nicht einheitlich geregelt war, kann es je nach Gegend zu unterschiedlichen Angaben bei diesem Maß kommen SOUTSCHEK - OFENRATGEBER Tipps zur Lagerung von Brennholz Wichtig beim Kaminholz stapeln ist eine möglichst gute Durchlüftung der Holzscheite. So sollte man bei der Kaminholz Lagerung darauf achten, dass zwischen Rückseite des Stapels und Hauswand etwas Luft (min. 5-10cm) bleibt, damit die Luft gut zirkulieren kann. Auch sollten möglichst keine Brennholz Rundhölzer direkt gestapelt werden da hierdurch der Trocknungsprozess erheblich verlangsamt werden kann. Die Brennholzstämme immer spalten damit später dreieckförmige Kaminholz Stücke entstehen können. Ebenfalls wichtig ist, dass das Brennholz nicht mit luftundurchlässigen Planen oder ähnlichen Materialien abgedeckt werden. Das verhindert nur wieder die Luftzirkulation und regt Schimmelbildung im Brennholz an. Am besten ein kleines Überdach zum Wetterschutz über den Holzstapel bauen. In der Regel sollte Kaminholz mindestens 1 Jahr, besser 2 Jahre abgelagert werden. Erst dann wurde dem Brennholz genügend Feuchtigkeit entzogen um seine ideale Brennleistung entwickeln zu können. ACHTUNG: zu feuchtes Kaminholz (durch falsche oder zu kurze Lagerung) brennt nicht nur schlecht, sondern führt auch zu einer Versottung des Kamins. (Hier können unter Umständen teure Sanierungskosten auf sie zukommen!) Darüber hinaus ist das Verbrennen von feuchtem Brennholz auch ziemlich belastend für die Umwelt, da hier bei der Verbrennung umweltschädliche Gase entstehen. Die Dauer der idealen Brennholz Lagerung richtet sich neben dem richtigen Lagerstandort auch nach der Holzart, die verfeuert werden soll. So trocknen Harthölzer wie Buche, Eiche, Esche oder auch Obstgehölze wesentlich langsamer als Birkenholz oder Fichten- und Kiefernholz. Aber auch eine zu lange Lagerung kann unter Umständen bei manchen Holzarten den Brennwert mindern, wenn zu lange Feuchtigkeit in den Holzscheiten verblieben ist. Schimmelbildung und Käferfraß können hier erheblichen Schaden anrichten. Als einfacher Richtwert zur Orientierung bei der Kaminholz Lagerung kann man etwa 3-7 Jahre als Maximallagerzeit angeben wenn es sich um unedle Hölzer, speziell Weichholz, handelt, das nicht korrekt abgelagert wurde. Vorsicht also beim Kauf uralter Holzlagerbestände - erst genau prüfen und die Kaminholzqualität bestimmen