Denison war ein Wunschkandidat

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Denison war ein Wunschkandidat
Interview
Hydraulik
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3/2006
Pumpen/Ventile
Dr.-Ing. Gerd Scheffel,
Geschäftsführer der Denison
Hydraulik GmbH und Hydraulic
Controls Division/Parker
Hannifin GmbH. Bild: nf
Wie wirkt sich die Übernahme von Denison durch Parker auf die
Produktpalette und den Service für Konstrukteure und Entwickler
aus? Welche Produkte bleiben bei Parker und Denison, welche
entfallen? Dr. Gerd Scheffel, Geschäftsführer bei Parker Hannifin
und verantwortlich für die europaweit agierende Hydraulic Control Division, steht Rede und Anwort.
„Denison war ein
Wunschkandidat“
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Herr Dr. Scheffel, wie hat Parker die Denison-Produktion eingebunden?
Zunächst eines: Denison war für uns ein Wunschkandidat. Nun zu
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können Sie sich den Einzelheiten. Parker übernahm im Jahr 2004 weltweit sieben
im Internet unter Werke von Denison Hydraulik. In den USA das für Kolbenmaschiwww.fluid.de
nen, in Frankreich und China je eines für Flügelzellenpumpen, in
downloaden
Italien und China ebenfalls je eines für Radialkolbenmotoren, in
Finnland das für Mobilhydraulik-Steuerblöcke und in Deutschland jenes für Druckventile. Unser Unternehmen integrierte sechs
Werke ‚sortenrein’ in die entsprechenden Divisionen. Für das siebte mit der Produktlinie Flügelzellenpumpen, bei denen Denison
weltweit führt und die es bei Parker in dieser Form nicht gab, wurde in Europa eigens eine neue, eigenständige Division geschaffen.
Welches Werk werden Sie in Ihre Hydraulic Control Division
integrieren, also schließen?
Das Werk für Druckventile der Denison Hydraulik GmbH in Hilden, da bereits ein Parker-Werk mit ähnlichen Produkten in
Oberndorf am Neckar besteht.
Welche Produktlinien werden Sie aus dem Werk Hilden nach
Oberndorf verlagern?
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Schalt- und Wege-Ventile sowie die enorme Palette an Druckventilen.
Wie wird es in den anderen Werken weitergehen?
In den sechs ausländischen Werken wird die Produktion unverändert fortgeführt. Mit einem Unterschied: Der Anwender erhält Denison-Flügelzellenpumpen auch mit einem Parker-Typenschild.
Bei den Kolbenmaschinen aus den USA allerdings kommt es zu
einer gewissen Überschneidung mit den Parker-Produkten, so
dass eine Entflechtung beider Programme ansteht.
Was wird sich für den typischen Anwender ändern?
Nichts, denn die Baureihen behalten ihre alte Denison-Bezeichnung
mit dem entsprechenden Modell-Code. Der Anwender muss also
nicht seine Stückliste ändern. Wir legen aber zusätzlich die wichtigsten Typen auch als Parker-Produkte mit entsprechender Typenbezeichnung sowie Parker-Logo auf. Allerdings werden wir eine Produktbereinigung vornehmen. Beispielsweise enfallen aufgrund der
Domäne von Denison bei Druckventilen einige Parker-Produkte.
Wir ‚pickten‘ uns gewissermaßen das Beste aus beiden Produktprogrammen heraus und bieten das bereinigte Sortiment unter
beiden Namen und Typenbezeichnungen an.
Hydraulik
Welche sind die Stärken des Denison-Ventilprogramms?
Es handelt sich um reinrassige Industrieventile, die zwar gleiche
Anwendungsfelder wie entsprechende Parker-Produkte abdekken, aber zugleich spezifische Eigenschaften aufweisen. Denison
war beispielsweise stark im Marinebereich vertreten.
Zudem werden einige der Industrieventile aus Hilden in mobilen Anwendungen eingesetzt – etwa in hydrostatischen Antriebssystemen für das Verlegen von Fahrdrähten im Bahnbereich.
An wen können sich Entwickler wenden, die Denison-Produkte einsetzen wollen?
Wir haben bereits den gesamten Support für alle Denison-Ventile
in Kaarst aufgebaut. Sämtliche Mitarbeiter aus dem Denison-Support befinden sich also bereits hier. Das heißt: Der gemeinsame
Support für Denison- und Parker-Ventile kommt aus Kaarst. Der
Anwender kann also problemlos Parker- oder Denison-Ventile einbauen, er wird immer von hier aus betreut.
Wurde auch das Produkt-Programm, für das Sie zuständig
waren, bereinigt?
Ja, ich betreue als Geschäftsführer nur noch Ventile und Systeme.
Für Pumpen und Motoren sind die Parker-Standorte Chemnitz
und Trollhattan in Schweden zuständig.
„Parker integrierte sechs DenisonWerke ‚sortenrein‘ in seine
entsprechenden Divisionen“
Dr.-Ing. Gerd Scheffel, Parker Hannifin
Wann kommt der erste gemeinsame Ventilkatalog?
Im Sommer 2006: Dem Anwender steht dann ein Druckwerk mit
1 000 Seiten zum Thema Industrieventile zur Verfügung. Zur Produktbeschreibung stellen wir Denison- als auch Parker-Typenbezeichnungen.
Welche Vorteile ergeben sich aus der Übernahme für einen
bisherigen typischen Anwender von Denison- oder ParkerProdukten?
Während der eine nun Zugriff auf das komplette Parker-Programm erhält, bekommt der Parker-Anwender dank Denison ein
wesentlich größeres Druckventilprogramm mit vielen Varianten
geboten.
Wo kommt es zu Ergänzungen?
Unser Elektrohydraulik-Programm erweitert erheblich die Einsatzmöglichkeiten der Denison-Produkte. Außerdem erhält der
Denison-Anwender nunmehr alles aus einer Hand – von der Verschraubung und Verschlauchung bis hin zu Filtern.
Interview
3/2006
„Der Anwender kann
problemlos Denisonoder Parker-Ventile
einbauen, betreut wird
von Kaarst aus“
Dr.-Ing. Gerd Scheffel,
Parker Hannifin
der Maschinensteuerung, auch als Regler für eine oder mehrere
Hydraulikachsen einsetzen.
Ein anderer wichtiger Baustein: der elektromechanische
Wandler. Nahezu sämtliche Wettbewerber treten mit konventioneller Magnettechnik an, die aber an ihre physikalischen Grenzen
stößt – sie arbeitet entweder schnell oder kraftvoll. Die ebenfalls
eingesetzte Piezoaktorik wiederum schaltet mit kleinen Hüben
sehr schnell, kann aber keine großen Volumenströme bewältigen.
Parker schließt die Lücke zwischen konventioneller Magnettechnologie und Piezoaktorik mit Ventilen und Pumpen, die nach
dem Tauchspulenprinzip von Lautsprechern arbeiten. Die Systeme nach dem patentierten ‚Voice Coil Drive’-Prinzip (VCD) reichen von der Dynamik fast an die der Piezoaktorik heran und arbeiten mit größerer Kraft als konventionelle Magnetsysteme.
Und das übrige Programm?
Wir verfügen aktuell über eine Pumpe mit integrierter Elektronik,
mittels derer sich Leistung, Druck und Volumenstrom regeln lassen. Es gibt außerdem mit dem DFplus-Ventil angesteuerte Cartridge-Ventile für große Nennweiten, mit denen sich Volumenströme von bis zu 20 000 Litern pro Minute innerhalb von 15 Millisekunden regeln lassen. Diese Lösungen eignen sich insbesondere
für Einsätze in Pressen sowie Druckguss- und Kunststoffverarbeitungsmaschinen. Parker wird in Kürze außerdem entsprechende,
vorgesteuerte Wegventile vorstellen.
Wie genau positionieren diese Komponenten?
Auf einen halben Mikrometer exakt. Hinzu kommt: Wir arbeiten
bei Totzeiten im Millisekundenbereich so verzögerungsfrei, daß
wir sogar Mechanik ersetzen können – zum Beispiel in Stanzmaschinen. Damit stoßen wir in Bereiche vor, die der Hydraulik bislang verschlossen blieben.
Planen Sie den Einsatz dieser Technik auch in Denison-Produkten?
Mit Sicherheit, denn wir sehen darin die ideale Form von Drukkregelung.
Webguide
Auf welchen Gebieten kann der Denison-Anwender mit Neuentwicklungen rechnen?
In erster Linie im Bereich der Elektrohydraulik und insbesondere
der Elektromechanik.
Etwa der digitale Achsenregler, der als Schnittstelle zwischen
Maschinensteuerung und Hydraulik dient. Er lässt sich, als Teil
www.parker.com
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