14.2.2014 DIABOLO / Mox - Programm
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14.2.2014 DIABOLO / Mox - Programm- und Stadtzeitung für Oldenburg KONTAKT | IMPRESSUM Name: Pass: Login Home Magazin Kultur Kino Shoppen & Genießen Infos Ticket + Verlosung Service Blog Kultur > Theater Total verhext! Suchen Veranstaltungskalender « 12.2.14 Uraufführung vom Tanztheater „Hexen GmbH“ in der Bremer Schwankhalle Text | martina burandt Die Uraufführung „Hexen GmbH“ von Tänzer und Choreograf Günther Grollitsch ist so besonders, weil dieses Projekt von tanzbar_bremen mit dem Schulzentrum Neustadt und der steptext dance Februar 2014 » Mo Di Mi Do Fr Sa So 27 28 29 30 31 1 2 3 10 17 24 4 11 18 25 5 12 19 26 6 13 20 27 7 14 21 28 8 15 22 1 9 16 23 2 3 4 5 6 7 8 9 company, Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen auf unterhaltsame wie künstlerisch hochwertige Weise miteinander vereint. Ein Biss, ein Kuss, eine Pose, ein neues Kostüm – und das alles im Pulsschlag der Musik von Dorothée Hahne. Die Klänge der Musikerin und Komponistin, die sogar schon mit Choreografin Henrietta Horn zusammengearbeitet hat, geben dem inspirierten Tanztheaterabend von tanzbar_bremen in der Schwankhalle den Rhythmus, in dem Szene in Szene fließt. tanzbar_bremen ist ein Kollektiv von TänzerInnen, ChoreografInnen und Kulturschaffenden mit und ohne Beeinträchtigung. Der 2009 aus dem gleichnamigen Projekt entstandene Verein engagiert sich für den Ausbau inklusiver Bühnenarbeit und seiner Präsentation. Märchen aller Kulturen und ihre Figuren bilden die Grundlage für „Hexen GmbH“. Doch es wird nicht einfach nur nacherzählt, sondern assoziativ und spielerisch der Frage nachgegangen, was eigentlich wäre, wenn wir die Hexe aus Hänsel und Gretel oder die Scheherazade aus Tausendundeiner Nacht in unsere Gegenwart beamen würden. Daneben fließen die Erfahrungen mit Ausgrenzung und Vorurteilen aller Ensemblemitglieder sowie ihre persönlichen Wünsche und Träume in dieses Stück ein. Immer wieder wechselnd und ineinander übergehend folgt Geschichte auf Geschichte mit immer wieder neuen Hexen- und Hexenmeister-Figuren – den neuen Helden dieser Märchenwelten. Doch wie von Zauberhand erscheinen so auch die realen individuellen Geschichten und Beeinträchtigungen der zehn Ensemblemitglieder – wie Gehörlosigkeit, Down-Syndrom oder körperlicher oder geistiger Lernbehinderung – im künstlerischen Zusammenhang mit „Hexen GmbH“ im neuen Licht: Irgendwie genauso toll und heldenhaft oder böse, hässlich und schön wie in den dargestellten Bildern und Figuren. Der aus dem ehemaligen Bremer Tanztheater bekannte Tomas Bünger kommt als angsteinflößender Hexenmeister mit provokanten Bewegungen und einer feingliedrigen, manchmal morbiden Körperlichkeit auf die Bühne. Und schon bald wieder verwandelt er sich in etwas Entrück-zärtliches, wenn er mit tanzbar_bremen Ensemblemitglied Nele Buchholz, die mit dem Down-Syndrom zur Welt kam, ein poetisches Duo tanzt. Ebenso beeindruckend und sehr dynamisch das Duo von tanzbar-Gründerin Corinna Mindt mit dem beeinträchtigten Oskar Spatz. Wie Nele Buchholz hat Spatz schon ein paar Jahre Tanzerfahrung. Anders ist das bei den vier SchülerInnen der Werkschule des Schulzentrum Neustadt. Sie haben erst im Zusammenhang mit diesem Projekt zum Tanztraining gefunden. Mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten und Ausdrucksmitteln, hat Choreograf Grollitsch sie geschickt und humorvoll in das Bühnengeschehen integriert. Dazwischen wirbeln, tanzen und gruseln das Hexentrio aus Jenny Ecke, Doris Geist und Corinna Mindt mit „Pferdefüssen“ auf Plateau, mit spinnenhaft langen Fingern oder in mädchenhafter Unschuld in Solos und Gruppenchoreografien, die auch tänzerisch mit viel Professionalität aufwarten. Alles an diesem Abend ist schräg, vage, angedeutet und jedes Bild löst sich in einem neuen auf. Da fehlt ein Absatz am Schuh, ein Tango verliert sich in Stolpern und mit den Einzelteilen einer Ritterrüstung ist jeder Tänzer im Kampf eher behindert als geschützt. Die geschickt durchdachte Kostümierung von Katja Fritzsche unterstreicht das Geschehen. „Hexen GmbH“ ist ein nachahmenswertes, sozial engagiertes Projekt, dem glücklicherweise der „überpädagogische“ Hauch von ähnlich integrativen Projekten fehlt. Stattdessen bietet es einen künstlerisch gelungenen, nachdenklichen, witzigen und poetischen Tanztheaterabend. Weitere Vorstellungen: 14., 15.2., 20:00 Uhr, Schwankhalle, HB; Karten: Tel: 0421-5208070 oder online unter: www.schwankhalle.de/tickets Alle Meldungen im Überblick http://www.diabolo-mox.de/?id=15----4838 1/2 14.2.2014 http://www.diabolo-mox.de/?id=15----4838 DIABOLO / Mox - Programm- und Stadtzeitung für Oldenburg 2/2