roadtriP von San FranciSco nacH Santa BarBara
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roadtriP von San FranciSco nacH Santa BarBara
reise Zwei Welten Hinter den Häusern im viktorianischen Stil, „Painted Ladies“ genannt, erhebt sich die Skyline von San Francisco K n e i n r o f i l a K Zwischen trendmetropolen und einmaligen naturkulissen – im 1. teil unserer USA-Reportage ging joy-Autorin Monica Gumm Mit Bike, Bus und Auto auf Entdeckungstour Biketour Autorin Monica auf dem Weg zur Golden Gate Bridge Maritim Die Fisherman’s Wharf lockt mit Shops und Restaurants text Monica Gumm fotos Jaime Gallo & Monica Gumm, San Fancisco PR (1) ch santa barbara na o sc ci an Fr n Sa n vo Roadtrip Exotisch Im „Samovar“ wird zum japanischen TeeMenü Suppe und geräucherte Entenbrust serviert (www.samovarlife.com) räftig trete ich in die Pedale, ein kalter Gegenwind erschwert mir den Weg auf die berühmteste Hängebrücke der Welt. Dafür werde ich oben mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt: Links der Pazifische Ozean, rechts die tintenblaue Bucht von San Francisco – ein filmreifer Start für mein persönliches Kalifornien-Roadmovie. Gleich morgens habe ich mir ein Fahrrad gemietet. „Die 13 Kilometer lange Tour über die Brücke nach Sausalito dauert etwa eineinhalb Stunden“, erklärt mir Jeff, während er mir Helm und Sattel anpasst (Mietfahrrad ab 27 €/Tag, www.blazingsaddles.com). Bei sonnigen 20 Grad radle ich beschwingt an den Restaurants und Souvenirshops der Fisherman’s Wharf vorbei und weiter zur knallroten Golden Gate Bridge. Auf der 2.737 Meter langen Brücke ist es knapp 10 Grad kälter. Ein Glück, dass ich meine Windjacke im Gepäck habe! Neben mir rauscht auf der sechsspurigen Fahrbahn der Verkehr, 67 Meter unter mir der Ozean. Marin County heißt das Festland auf der anderen Seite. Über die kurvige Landstraße rolle ich bergab nach Sausalito. Eine Hippie-Kolonie mit ihren Hausbooten hat den pittoresken Ort in den 60er-Jahren berühmt gemacht. Noch heute dümpeln im Hafen an die 400 schwimmende Domizile. In einem der zahlreichen Cafés probiere ich die typische Chowder Bowl, eine Kartoffelsuppe mit Venusmuscheln und Petersilie, die in einem Brot serviert wird (ca. 7 €, www.331fish.com). Einfach zum Niederknien. Das Essen hat mich faul gemacht, deshalb nehme ich die Fähre zurück nach San Francisco (ca. 8 €). die strassen von San francisco Die liebenswert altmodischen Cable Cars sind am nächsten Tag ein Muss. Sie werden von einem unterirdischen Drahtseilsystem über die 47 Hügel der Trendmetropole gezogen. Eine cremefarbene Tram klappert rappelvoll die steile California Street hoch. Auf dem Trittbrett fahre ich bis Chinatown (Fahrt ca. 4,50 €), der größten und ältesten chinesischen Community Amerikas. Von dem quirligen Viertel gelange ich mit der Buslinie F bis zur Fillmore Street – und in eine andere Welt. Die von viktorianischen Häusern gesäumte Straße ist ein wahres Shopping-Paradies. Neben großen Namen wie Marc Jacobs, Scotch & Soda und Ralph Lauren finde ich zahlreiche Galerien und Szenecafés (www.fillmorestreetsf.com). In dem benachbarten MissionViertel lockt die Valencia Street mit individuellen Designerboutiquen und einer aufregenden Gastro-Szene. Die ausgefallenen Kreationen wie Kohl und Rüben mit Chilipaste, gebratenes Hühnchen mit einer Maiscreme und zum Nachtisch ein Stück Karotten-Käsekuchen in der trendigen „Bar Tartine“ sind eine ganz neue Geschmackserfahrung (ca. 31 €, www.bartartine.com). bis zum Himmel Heute habe ich eine Bustour zu Baumriesen und Weingütern gebucht. Guide Matt bringt unsere kleine Gruppe zum 19 Kilometer nördlich liegenden Muir Woods National Monument. In dem Naturschutzgebiet stehen die letzten Secoyas der Region. Eineinhalb Stunden spaziere ich auf einem Rundwanderweg durch den Wald mit uralten Küstenmammutbäumen, die in den Himmel zu wachsen scheinen. Zwischen den bis zu 100 Meter hoch werdenden Pflanzen fühle ich mich zwergenhaft klein (Eintritt ca. 5 €, www.nps.gov). Danach fahren wir weiter ins Sonoma Valley. Aufgrund des mediterranen Klimas haben sich hier und im benach- San Francisco der „City PAss“ bietet 9 Tage cable-Car- & BusNutzung und eintritt zu vier Attraktionen, WWW.citypass.com shopping: feminine mode verkauft das „Belljar“, WWW.belljarsf.com Eine liste mit lokalen DesignerBoutiquen bietet „SFMADE“, ein zusammenschluss lokaler hersteller, WWW.sfmade.org Gastronomie: Günstig isst man an den Foodtrucks Von „Soma Streat Food“ im hippen SOMA-viertel, WWW.soma streatfoodpark.com Im „Bocadillos“ gibt es die besten Tapas, WWw.bocasf. com Das Nachtleben beginnt im schicken „Harlot“ um 22 Uhr, Eintritt 15 €, Www.harlotsf.com INFOS: WWW.sanfranciscotravel.com Wahrzeichen Die Golden Gate Bridge verbindet seit 1937 San Francisco mit Marin County 155 E reise Gigantisch Yosemite-Nationalpark Die Naturwunder kann man per Bike oder Schlauchboot erkunden Autorin Monica Gumm fühlt sich wie ein Zwerg neben den 100 Meter hohen Mammutbäumen Monterey An der Fisherman’s Wharf Santa Barbara Surfer Fashion gibt’s in der „Funk Zone“ zu kaufen starten die Boote zu Ausflügen 156 dem einstigen Fischerdorf Monterey war die Fisherman’s Wharf früher Anlaufpunkt von Booten, die ums Kap Hoorn segelten. Heute locken hinter bunten Holzfassaden zahlreiche Restaurants mit frischen Meerestieren. Von Monterey aus schlängelt sich der 17-Mile Drive (Maut ca. 7 €), eine traumhafte Panoramastraße, vorbei an den prächtigen Villen, dem berühmten Golfplatz Pebble Beach und wildromantischen Buchten bis zu dem nahe gelegenen Carmel. In den Bilderbuchort im spanischen Kolonialstil verliebe ich mich sofort. Bürgermeister der ehemaligen Künstlerkolonie war in den 80er-Jahren Clint Eastwood. Rund um die Ocean Road stöbere ich in winzigen Boutiquen und Galerien. Aber die Zeit drängt, denn vor mir liegen noch 250 Kilometer still corbis (1) barten Napa Valley um die 600 Kellereien angesiedelt. Im Weingut „Mayo“ führt Courtney uns durch den Familienbesitz und lässt uns drei ihrer süffigen Sorten verkosten. Zwei weitere Kellereien folgen – entsprechend locker ist die Stimmung auf der Rückfahrt. naturschauspiel Mit dem Mietwagen erreiche ich am nächsten Tag den vier Autostunden östlich von San Francisco liegenden YosemiteNationalpark mitten in der Sierra Nevada. Er zählt zum UNESCO-Weltnaturerbe und ist etwa dreimal so groß wie Berlin (Parkeintritt ca. 15 €/Auto, www.nps.gov). Die meisten Highlights kann man an einem Tag erleben, sie liegen an der 11 Kilometer langen Nationalparkstraße entlang des Merced River. Von Gletschern ausgehöhlt ragen hier riesige Granitwände bis zu 1.000 Meter über dem Tal empor. Ringsum Wasserfälle, Wildblumenwiesen und Kiefernwälder. Auf einigen kurzen Wanderwegen erreiche ich Attraktionen wie die 190 Meter hohen Bridal Veil Falls oder die 739 Meter hohen Yosemite Falls. Hoch über dem Tal, auf dem 2.199 Meter hohen Glacier Point, beobachte ich, wie die Abendsonne die beeindruckende Felslandschaft in ein rosarotes Licht taucht – eine wunderbare Abschiedsvorstellung für mich! Von star zu star Am nächsten Tag fahre ich wieder Richtung Küste Berühmtheit Der Highway 1 bietet spektakuläre Aussichten zur Halbinsel Monterey. An der Spitze liegt das Point Lobos State Reserve mit seinen von der Brandung umtosten Klippen. Die Unterwasserfauna an diesem Pazifikabschnitt gehört zu der vielfältigsten der Welt und zieht Taucher aus der ganzen Welt an. In AUSFLÜGE Extranomical Tours organisiert Touren in kleinen Gruppen, z. B. Tagestrip „Redwoods & Wine Country“ (inkl. Weinproben ca. 71 \), WWW.extra nomical.com Die gratisapp „Yosemite Sierra“ führt zu allen highlights im nationalpark, WWW.yosemitethisyear. com Die SeeelefantenKolonie in Cambria kann man auch per live-Cam besuchen, WWW.elephantseal.org Zwei Stunden StandUp-Paddling-kurs inkl. Board und Schwimmweste in Santa BArbara ca. 71 \, www.channel islandso.com American-Style Im „Anthropologie“-Shop findet Autorin Monica Mode, Bücher und einen Sonnenhut für ca. 120 € (u.) auf dem Highway 1, der legendären Traumstraße entlang der Steilküste am Pazifik. Die meiste Zeit begegnet man keiner Menschenseele. Hinter jeder Kurve eröffnen sich großartige Ausblicke auf bewaldete Canyons und Buchten, in denen Wasserfälle ins Meer stürzen. In der Nähe des Ortes Big Sur mache ich im „Nepenthe“ Mittagspause. Das ehemalige Sommerhaus von Orson Welles und Rita Hayworth (www. nepenthebigsur.com) liegt auf einer Steilklippe. Von der Terrasse habe ich eine fantastische Aussicht auf den Küstenabschnitt, der noch vor mir liegt. Kurz vor Cambria folge ich einem Wegweiser zu einer Seeelefanten-Kolonie. Am Strand halten Hunderte von Dickhäutern Siesta. Doch ihr Gestank lässt mich schnellstens nach San Luis Obispo aufbrechen. stand up paddling Nur 150 Kilometer weiter südlich liegt Santa Barbara. Hier schlägt das Herz der Kalifornischen Riviera. Ein guter Grund, mich für die letzten zwei Tage in dem charmanten B & B „Cheshire Cat Inn“ einzuquartieren. Die Universitätsstadt versprüht ein einzigartiges Flair: Im Hafen ankern schnittige Jachten, die Palmenallee ist für Skater und Jogger ein Fitnessdorado, auf dem Pier amüsieren sich Familien im Vergnügungspark, während es die Beach Boys mit ihren Brettern an den Strand zieht. Kurzerhand buche ich einen Stand-up-Paddling-Kurs. Nach der Einführung Santa Barbara Das „Antrophologie“ ist ein Shopping-traumland, WWW.anthropologie.com die besten Gourmet-sandwiches gibt es im „The Blue Owl“, ab 5 €, www.theblueowlsantabarbara.com Im modern eingerichteten „Sama sama“ wird die indonesische Küche neu interpretiert, gerichte ab 6 €, WWW. samasamakitchen.com auf dem „Urban Wine Trail“ kann man weine verkosten, WWW.urban winetrailsb.com „Shelter Social Club“ bietet trendige unterkünfte in der umgebung, WWW.sheltersocialclub.com 157 E reise Aufgereiht Erinnerungsfoto vor dem Stand-up-PaddlingKurs am Pier von Santa Barbara Testphase Monica bei den „Municipal Winemakers“ (Flasche ca. 18 €) Tipps zum Trip flüge American Airlines fliegt Frankfurt–San Francisco, Santa Barbara–Frankfurt ab 840 E inklusive Steuern & Gebühren, www.americanair lines.de Einreise Sechs Monate gültiger Reisepass und Einreisegenehmigung „ESTA“, 10 E, https://esta.cbp.dhs.gov Veranstalter Neun Übernachtungen in beschriebenen Städten ab 550 E pro Person im DZ, www.fti.de Hotels San Francisco: „Galleria Park Hotel“ (Foto1), 2013 komplett renoviertes Hotel im ArtNouveau-Stil, DZ ab 170 E, www.jdvhotels. com; „Executive Hotel Vintage Court“, Hotel Nähe Union Square, DZ ab 113 E, www.executivehotels.net; Yosemite Park: „The Pines Resort“, Holzbungalows am 158 und ein paar Gleichgewichtsübungen paddle ich sicher in Küstennähe entlang. An meinem letzten Tag starte ich gleich morgens zu einer Radtour ans Meer, besuche die älteste Mission Kaliforniens, die 1820 von den Franziskanern errichtet wurde, und chille später am Strand. Nachmittags geht’s zum Power Shopping auf der State Street. Weiter östlich liegt die hippe „Funk Zone“. Hier haben sich vor ein paar Jahren neben coolen Surf-Shops Winzer mit ihren Stadt-Showrooms angesiedelt. In einem ehemaligen Lagerhaus schenken die „Municipal Winemakers“ edle Tropfen mit Namen wie „Fizz“, „Sweetness“ oder „Bright White“ aus (Weinprobe ab ca. 9 €, www.municipalwinemakers.com). Zum Abschied will ich noch einmal Meer schmecken und gönne mir ein Festmenü im „Arch Rock Fish“. Ich bestelle in Butter gebratenen Lobster und einen auf Zedernbrett gegrillten Lachs mit Balsamico-Senfsauce (2 Gerichte ca. 20 €, www.archrockfish.com). Stilvoll mit kalifornischem Lifestyle vom Feinsten beende ich meine erste Etappe – und freue mich schon jetzt auf mein nächstes Ziel von Los Angeles bis Las Vegas. 1 Bass Lake, 90 Autominuten vom Park entfernt, 97 E/Bungalow, www. basslake.com; Monterey: „Hilton Garden Inn“, funktionales Design, DZ ab 71 E, www.hilton.com; San Luis Obispo: „Madonna Inn“, schöne, plüschige Zimmer, DZ ab 130 E, www.madonnainn.com; 2 Santa Barbara: „Cheshire Cat Inn“ (Foto 2), romantische, viktorianische Villa DZ/F ab 140 E, www.cheshirecat.com Mietwagen 330 E/ Woche, www.holiday autos.com Info www.visitcalifornia.de