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E A S Y C R U I S E I K R E U Z FA H R T Easy Floating Wäre die MA 48 ab morgen auch fürs Mittelmeer zuständig, müsste dringend ein Schiff her. Die „easyCruiseOne“ käme aufgrund der etwas eigenwilligen Farbgestaltung schon mal infrage. T E X T M A RT I N S W O B O D A ( H O M O L K A ) N EASYCRUISE.COM Die Billigkreuzfahrten von easyCruise sind vor allem für ein jüngeres, unkompliziertes (und sparsames) Publikum attraktiv. Man kann nach Belieben zusteigen bzw. unterbrechen – eine Art Interrail per Schiff, sehr praktisch. atürlich habe ich all meinen Freunden großspurig erzählt, dass ich an die Côte d’Azur jette, um dann mit dem Kreuzfahrtschiff die schicksten Orte der Küste abzuklappern. Da materialisiert sich in der Phantasie der Zuhörer sogleich ein feines Luxuslotterleben, Bondgirls und Champagner inklusive. In meiner übrigens auch. Ein Blick auf meine Mitreisenden im Flieger sorgt für eine gewisse Ernüchterung. Der einstige Börsenguru passt ja noch halbwegs ins Bild, auch wenn er nach Crash und Kuraufenthalt nicht mehr ganz als Bulle durchgeht. Dem Ex-Minister würde man eventuell sogar ein Doppelleben zutrauen, wär er nur ein bisserl besser angezogen und vor allem nicht in Begleitung der werten Gattin. Nur mein Sitznachbar entspricht tatsächlich ein wenig dem Klischee vom wohlhabenden Industriellen, der seinen Wohnsitz ans Mittelmeer verlegt hat. Das geschah aber nicht erst kürzlich der milden Winter wegen, wie er mich bald aufklärt, sondern ergab sich anno 1938 im Zuge der Flucht seiner Eltern vor dem rauen Klima hierzulande. Später wurde das Exil zum Zweitwohnsitz. Jetzt fliegt er alle paar Monate zum Check-up nach Wien ins AKH. Warum eigentlich hatte ich mir das Publikum auf dem Flug ins Jetset-Paradies glamouröser vorgestellt? Gunther Sachs und Claudia Schiffer in der SkyEurope? Merke: Man fliegt nicht „öffentlich“ an die Côte. Das sieht man auch gleich am Flughafen von Nizza – während in anderen Stranddestinationen bunte Charterbomber am Airport parken, schimmern hier coole Privatflieger und Firmenjets im Corporate Design matt im Sonnenlicht. Täglich landet eine Linienmaschine REISEMAGAZIN I 77 K R E U Z FA H R T I E A S Y C R U I S E E A S Y C R U I S E I K R E U Z FA H R T Im Hafen von Cannes vor Anker zu gehen ist immer noch eine ziemlich coole Angelegenheit. HOMOLKA (2); EASYCRUISE.COM (3) aus den Emiraten, Boeing 777, 280 Plätze, mit der gesamten Entourage eines Scheichs, der dann am Freitag in seiner Dreistrahligen nachkommt. (Nur die ganz Armen müssen mit zwei Triebwerken das Auslangen finden, und Propeller sind überhaupt so was von out!) Weiter geht’s dann für gewöhnlich mit dem Hubschrauber, eh klar. Ich nehme heute ausnahmsweise den Bus. Dieses Understatement ist quasi Teil des Auftrags. Ich muss ja bloß zum Hafen und den Quai de deux Emmanuel finden – denn dort wartet mein Schiff auf mich. Im Reich der Multimillionäre Da liegt sie, meine Riesenyacht! Also als Yacht wär sie tatsächlich riesig, nur ein Spürchen kleiner als die des russischen Millionärs Roman Abramowitsch, die gleich daneben liegt. Nur: Keiner außer dem schillernden zypriotischen Selfmademillionär Stelios, der mit seiner Billigairline easyJet reich geworden ist (und im Zuge dessen auch seinen Familiennamen eingespart hat, irgendein Spleen muss schließlich sein), wäre auf die Idee gekommen, seine Yacht so anstreichen zu lassen: knallorange. Also gut, so ist das Schinakel wenigstens nicht zu übersehen. Und ich darf jetzt auf diesem undezenten Kahn einchecken, merci beaucoup. Das kann ja heiter werden … abends schlendere ich cool an der Croisette entlang, flöte einem hübschen Persönchen im Pradafähnchen ins Ohr, dass ich am Schiff nächtige – und dann will’s natürlich gleich wissen, welches da draußen meins ist. Was sag ich dann, das dort, das aussieht wie von der Straßenreinigung? Aber so lautete nun einmal der Reisemagazin-Auftrag: „Fahr an die Côte d’Azur, wo sich Schön & Reich tummeln – und schlag dich low-budget durch. Dann berichte.“ Sehr witzig. Also, wo spart man als Erstes? Beim Quartier, richtig. Ein Bett mitten im Zentrum von Cannes oder Saint-Tropez findet man zu dem Preis, den die „easyCruiseOne“ bietet, an Land nicht. Gratis dazu gibt’s einen Ortswechsel am nächsten Tag. Klingt doch nach einer super Idee. Okay, wie komm ich an Bord? Erstens: Sicherheitscheck im Hafen. Zweitens: Befragung durch lokale Autoritäten. Drittens: Sicherheitsschleuse und Gepäckskontrolle am Schiff. Viertens: endlich einchecken. Der Pass bleibt an der Rezeption, dafür krieg ich eine Keycard, die für alle Transaktionen an Bord gültig ist. Das Foto darauf wird mit der Webcam vom Computerterminal angefertigt, dafür muss ich praktisch das Kinn auf die Budel legen (Kabel zu kurz, Gesichtsausdruck dementsprechend). Das Fräulein an der Rezeption heißt Helga-Maria, wie ich ihrem leuchtend orangefarbenen Namensschild entnehmen kann, ihr Akzent verrät Tiroler Wurzeln. „Welcome on board, enjoy your journey, your room will be the 408!“ Toll, eine Außenkabine! Allerdings ohne Fenster. Also eigentlich hat sie schon ein Fenster, wenn ich außen an meiner Kabine vorbeigehe, kann ich es sogar sehen. Aber Stelios scheint irgendeinen Gleichheitsfimmel zu haben, angeblich ist das Schiff so leichter zu vermarkten, jedenfalls sind alle Kabinen Innenkabinen, auch die äußeren. Alle Kammerln schauen gleich aus: pflegeleichtes Resopal, in edlem Grau gehalten, zwei Matratzen auf einem orangefarbenen Plastiksockel, je nach Geschmack als Doppel angerichtet oder auseinander geschoben (in diesem Fall mit 30 cm Abstand), ergibt eine lichte Weite von zwei Metern; bei einer Kabinenlänge von vier Metern geht sich sogar noch eine großzügige Sanitärzelle aus, Wände aus Glas und, erraten, orangefarbenem Plastik. Das alles erinnert mich irgendwie an das Badezimmer meiner Kindheit, als Muttern in den Siebzigerjahren plötzlich hip war. Bier in ungewohnter Konsistenz Ich sag’s ganz ehrlich: Ich war geschockt. Die Farbe ist schwer gewöhnungsbedürftig. Und sich stattdessen an der Aussicht zu weiden geht auch nicht. Sie müssen wissen, ich kann nicht mal schlafen, wenn die Vorhänge zu sind, weil ich immer sicher sein muss, dass draußen noch alles da ist. Also schnell wieder raus aus der Orangewelt und schauen, wo ich gelandet bin. Die Cocktailbar auf Deck 5 der „easyCruiseOne“ Sicherheitstraining zu Beginn. Auch wenn die Gefahr abzusaufen eher im übertragenen Sinn zu sehen ist. 78 I REISEMAGAZIN REISEMAGAZIN I 79 K R E U Z FA H R T I E A S Y C R U I S E E A S Y C R U I S E I K R E U Z FA H R T Der Treppenaufgang zu Deck 5, wo sich die „Sports Bar“ befindet Portofino wird von easyCruise auch angelaufen. Nizza erfüllt so eine Art Hausmeisterfunktion an der Côte d’Azur: ein bisserl schäbig und für alles zuständig. Vielleicht liegt „Nissa“, wie man das hier ausspricht, auch nur unabsichtlich in Frankreich. Warum sonst sollte der große Garibaldi hier nicht nur geboren, sondern auch begraben sein? Man kann sein Ehrengrab besuchen, auf den meisten Grabsteinen des Friedhofs sind italienische Namen zu lesen, nur in der jüdischen Abteilung heißen sie Gordon oder sonstwie englisch. Allen Gräbern gemeinsam ist eine wahrlich phantastische Aussicht. Einst befand sich hier die Akropolis von Nikaea, das haben, no na, die Griechen gegründet, dann gab’s mal eine befestigte Zitadelle, die haben die Spanier auf dem Gewissen. Mittlerweile belagert nur noch die Graue Armee Fraktion der hier urlaubenden Senioren aus ganz Europa den Bergfried – so bleibt der Mix der Sprachen und Kulturen erhalten. Durch einen Pinienhain steigt man hinunter in die Villa Vieja, die Altstadt, und landet auf der Place Rossetti, wo ich dringend zur Rast bei Fenocchio rate. Hier habe ich zum ersten Mal in meinem Leben Oliveneis probiert und war angenehm überrascht. Mutig geworden musste ich unbedingt noch Veilchen und Lavendel kosten, weiters Honig-Pignoli sowie Vanille mit rotem Pfeffer. Und für den Heimweg dann noch ein Biersorbet. Wo gehobelt wird, fliegen Trüffelspäne Unten am Meer zeigt sich die Stadt von ihrer mondänen Seite, insbesondere an der Promenade des Anglais. Die heißt übrigens nicht aus purer Freundlichkeit so – die wohlhabende englische Community zu Zeiten der vorletzten Jahrhundertwende hat ihre Errichtung schlicht und einfach bezahlt. Hier liegen die berühmten Hotels und gleich in der zweiten Reihe das Männerhospiz der Caritas sowie die Gassen mit den Discos und Bars. Einige feine Restaurants findet man hier natürlich auch, vor allem hinter der Oper und den Luxushotels. Klar passen sich da die Preise der 80 I REISEMAGAZIN Kundschaft an – aber natürlich auch das Angebot. Im Terres de Truffes lässt sich zum Beispiel umstandslos ein Hunderter in ein paar Gramm Gehobeltes umtauschen. Wer kann, der Cannes Am nächsten Morgen weckt mich sanftes Vibrieren. Ist es tatsächlich schon Morgen? Das lässt sich nur mit einem Blick auf die Uhr feststellen (Fenster Fehlanzeige, Sie erinnern sich). Wirklich, es ist schon neun, sieh an. Es war nicht der erste Kontrollblick dieser Nacht. Eines sollte man von dieser Kreuzfahrt nicht erwarten: Ruhe und Beschaulichkeit. Da die „easyCruiseOne“ nicht wie andere Kreuzfahrtschiffe in den Städten nur kurze Stopps einlegt, sondern die ganze Nacht im Hafen vor Anker liegt, können die Passagiere das lokale Nachtleben in vollen Zügen genießen. Back on board, wo’s nicht weiter auffällt, wenn man schwankt, bietet die Cocktailbar am Oberdeck willkommene Gelegenheit, seine Mitreisenden näher kennen zu lernen. Mitunter sehr viel näher, wie die Geräusche aus den Kabinen später vermuten lassen. Als wir aus dem Hafen von Nizza auslaufen, hol ich mir im Ritazza-Café meinen morgendlichen Cappuccino. Gar nicht übel, Agnieszka ist dafür zuständig, am Nachmittag erledigt sie die Zimmerreinigung, aber nur auf ausdrücklichen Wunsch und gegen Extrabezahlung. Hier an Bord übernimmt jeder mehrere Aufgaben, sogar der Kapitän. Der ist auch noch Radioofficer, Cruise-Manager und im Notfall sogar Schiffsarzt, Spezialgebiet Alkoholmissbrauch und Abschürfungen. Fabien Roché heißt der Mann, einst stand er auf der Brücke der „Christina O.“, die mal Herrn Onassis gehörte. Er sagt, ihm sei das lustige Kommando hier lieber als der Dienst bei überkandidelten Millionären, denen man es sowieso nie recht machen könne. Ein paar Exponenten besagter Gattung kann man in Cannes schon sichten, vor allem, wenn gerade eine der traditionellen Regatten ansteht. Dann dümpeln etliche Kähne von der Größe HOMOLKA (3); EASYCRUISE.COM (2) Essen gehen an der Côte d’Azur ist meist nicht ganz billig. Im alten Hafen von Cannes liegen Fischerboote neben Luxusyachten vor Anker. Hier beginnt auch die zwei Kilometer lange Uferpromenade, die von Sandstränden gesäumt ist. REISEMAGAZIN I 81 K R E U Z FA H R T I E A S Y C R U I S E Feuchtfröhliche Damenrunde Dort beginnt gerade der informelle Teil des Abends. Captain Fabien lässt sich von jungen, blendend gelaunten Damen zu einem Drink einladen, es ist sein erster, wohingegen die Ladys aus Birmingham bereits einiges intus haben und so manches Gläschen auch aufs Blüschen kippt. DJ Dave stammt aus Newcastle-upon- Entlang der Croisette liegen die feinen Restaurants und Luxushotels. 82 I REISEMAGAZIN something, sein Slang ist spektakulär, und er steht auf ABBA. Die Damen sind Teil einer Gruppe aus England, die ihren besten Freund nach der Kreuzfahrt in die Ehe entlässt. Schade nur, dass er sich nicht an diese Reise erinnern wird können. Ein Schotte zeigt Flagge Saint-Tropez hat nur einen Haken: Hier fühlt man sich endgültig bettelarm. Die Cafetiers lösen das Problem auf ihre Art: Égalité statt Fraternité, sie bedienen alle gleich schlecht. Und der Ferrari vor der Maison Blanche macht seinen Besitzer gleich dem gemeinen Volk zu einem Kandidaten für den Pannendienst – zur Genugtuung der Schaulustigen springt er nicht an. Drüben an der Plage de Pamplonne, im Club 55, liebäugle ich mit einer GucciBadehose, allein schon deswegen, um auf die Frage der Verkäuferin nach der Wohnadresse zwecks Lieferung den Arm lässig über die Bucht schwenken zu können und nonchalant zu nuscheln: „Da draußen, am Schiff.“ Jedoch – lieber nicht. Als ich nach Mitternacht auf den Tender warte, der mich zu meiner farbenfrohen Yacht bringen soll, komme ich endlich mit dem etwas beleibten Herrn ins Gespräch, der mir schon an Bord ob seiner kleidsamen Union-Jack-Shorts ins Auge gestochen ist. Graham steht, eine Dose Bier in der Hand, lässig am Pier, entspannt blickt er aufs nächtliche Treiben. Investmentbanker war er, immer bestrebt, das beste Ergebnis der Abteilung zu erzielen. Und jetzt? Hat er ein schönes Haus und ausreichend Geld am Konto. Nicht genug für große Sprünge, aber er ist zufrieden. Sein Bier trinkt er lieber in St-Tropez als in Edinburgh, vor vier Tagen hat er gebucht, last-minute, 1 Pfund fürs Bett, macht 14 in der Woche für die Kabine, der Flug mit Ryanair hat 19 Pfund gekostet, 10 Pfund rechnet er pro Tag für Bier, in Summe kommt er auf rund 100 Pfund (145 Euro) für die ganze Reise. Ich muss neidlos anerkennen: Der Typ, Schotte von echtem Schrot und Korn, hat das mit dem low-budget echt raus. a Auf den Trödelmärkten von Cannes finden sich sehr edle Stücke. HOMOLKA (2) der „easyCruiseOne“ vor dem Palais de Festival im Meer – nur ist auf denen das Verhältnis Crew zu Gästen genau umgekehrt. Cannes ist ähnlich angelegt wie Nizza. Wahrscheinlich hat der griechische Stadtplaner den Entwurf noch einmal veräußert und nur den Maßstab verkleinert. Daher ist der Burgfelsen mit dem entzückenden Kircherl darauf deutlich niedriger und schnell erklommen. Hier wird besonders gern geheiratet. Kleiner Tipp zur Reisekostenminimierung: Kontrollieren Sie die Nummerntaferln an den Wagen der Hochzeitsgäste – oft werden Sie an Orten wie diesem eine erstaunliche Vielfalt von Herkunftsländern feststellen, mit etwas Chuzpe lässt sich schnell ein fernes Verwandtschaftsverhältnis konstruieren, und zumindest gratis Champagner und Canapés beim Stehempfang sind dann schon drin. Umsonst ist auch das Windowshopping bei den Realitätenbüros vorne an der Promenade, wohingegen einem am Flohmarkt so manches Belle-Époque-Stückerl ein gewaltiges Loch ins Portemonnaie reißen könnte. Die Boutiquen in der Rue d’Antibes sind auch nicht gefährlicher als die Boutiquen andernorts, aber in der Librairie Rossignol an der Ecke zur Rue Dumas findet man schon mal eine Erstausgabe von Bruder Alexandre’s Dictionaire der Kochkunst, und das hat seinen Preis. Noch zwei Gassen weiter, am Boulevard de la Republique, stärke ich mich nach diesem langen Marsch im Comptoir des Vins. Die Dame des Hauses kocht phantastisch, Tochter Liv serviert und sieht aus wie ein skandinavischer Filmstar. Nur eine Bitte hätt ich: Verraten Sie das Lokal nicht Ihren Mitreisenden auf dem Schiff. K R E U Z FA H R T I E A S Y C R U I S E E A S Y C R U I S E I K R E U Z FA H R T INFO MIT EASYCRUISE AN DIE CÔTE D’AZUR Eine Billigkreuzfahrt zu den Refugien des Reichtums der heurigen Saison kann man aber auch im Reisebüro buchen. Wenn Sie also dem Web abhold sind, ersuchen Sie das Reisebüro Ihrer Wahl, sich für Sie unter obiger Webadresse einzulinken – die Agentur erhält dann ihre verdiente Provision. PREISE UND KABINEN Die Mädels haben etwas übrig für, ähm, frische Farben! Neu: Seit heuer gibt’s auch 2-Bett-Kabinen mit Fenster, Standard sind allerdings jene ohne Tageslicht, das gilt auch für die 4-Bett-Version, die für unternehmungslustige Gruppen prädestiniert scheint. Aber auch für etwas Anspruchsvollere ist gesorgt: Am obersten Deck befinden sich vier Suiten für jeweils zwei Personen, die sogar über einen eigenen Balkon verfügen. Abgesehen von Sonderangeboten, über die man laufend informiert wird, sofern man den Newsletter bestellt, kommt die günstigste Möglichkeit, mit easyCruise in See zu stechen, auf € 30,– p. P. in der 2-Bett-Version, mit Fenster auf ca. € 50,–. In der Suite muss man mit ca. € 90,– rechnen, wobei nur ganze Kabinen gebucht werden können – das heißt, Singles zahlen hier drauf. Seekrankheit ins Gewicht. In jedem Hafen hat man die Möglichkeit, Exkursionen zu buchen, vom Shuttleservice zum berühmten Strand von Pamplonne um 9,90 Pfund (ca. € 14,–) bis zum Helikopterflug über Monaco um über 70 Pfund (ca. € 100,–). Tipp: Die Stadtrundfahrten, die in Monaco und Genua angeboten werden, führen auch an Bahnhof oder Flughafen vorbei, was für eine budgetschonende Abreise praktisch ist. TELEFONIEREN Vorwahl von Frankreich: 0033 Irgendwer ist immer oben ohne am Strand von Cannes. HOMOLKA (3); EASYCRUISE.COM (2) ALLGEMEINE INFORMATIONEN Maison de la France Lugeck 1–2, 1010 Wien, 쏼 0900/25 00 15 (kostenpflichtig, € 0,68/Min.), http://at.franceguide.com Kostenloses Prospektmaterial und Auskünfte zu allen Regionen Frankreichs Museé Archéologique de Nice-Cimiez Avenue des Arénes de Cimiez 160 Funde aus der römischen Stadt Cemenelum vor Ort. Es gibt natürlich ein Amphitheater, und an den öffentlichen Bädern lässt sich erkennen, dass die Gegend schon vor 2000 Jahren ein beliebter Kurort war. WOHNEN Wer an einer der Anlaufstellen der „easyCruiseOne“ länger verweilen möchte (oder zum Beispiel eine Nacht auf seinen Rückflug warten muss), findet reichlich Herbergen – vor allem, wenn Geld eher keine Rolle spielt. An der Côte d’Azur ist man auf eine betuchte Klientel eingestellt. Wir haben aber auch in jedem Nobelort ein leistbares Hotel mit Charme gefunden: Musée National Message Biblique Marc Chagall Ave. Docteur Ménard 4 Monumentale Illustrationen des Alten Testaments Chez René Socca Die easyCruise-Route Genua 3 1 2 3 4 2 14 Nizza Cannes St-Tropez Monaco 84 I REISEMAGAZIN Portofino San Remo Rom ANREISE: In Nizza liegen zwischen dem Flughafen und dem Pier nur der Strand und die Promenade. Der Bus Nr. 98 fährt in weniger als einer halben Stunde direkt vom Terminal zum Busbahnhof, wo man auf die Linie 1 oder 2 umsteigt und nach wenigen Minuten bei der Eglise Notre Dame aussteigt. Das leuchtend orangefarbene easyCruise-Schiff ist dann nicht mehr zu übersehen. Das Busticket kostet € 5,50. Mit dem Taxi braucht man zwar nur halb so lang, zahlt dafür aber etwa das Vierfache – wer jedoch in Gesellschaft reist, kann sich die Kosten ja teilen. ABREISE: In Monaco gibt es keinen Flughafen, am besten fahren Sie nach Nizza zurück: Von Monaco zum Flughafen von Nizza verkehrt jede halbe Stunde ein Bus, Haltestellen befinden sich bei der Kirche von Saint-Devote und in der Rue Charles 3 beim Bahnhof, Tickets gibt’s im Bus um € 12,–. Und dann wär da noch der Helishuttle. Für läppische € 73,– kann man sich einmal wie ein Promi fühlen und schwebt mit dem Hubschrauber in Nizza ein. Zahlt sich aus, wo wir an Bord doch eh so sparsam waren … Tagsüber jede Stunde vom Heliport de Monaco in Fontvieille, Infos: www.helicopter-saint-tropez.com BUCHUNG An sich ist die Buchung im Internet unter www.easycruise.com vorgesehen (funktioniert problemlos), mit Vor der „Sports Bar“ auf Deck 5 SERVICE AN BORD Im Ritazza-Café gibt’s ab 7 Uhr Frühstück, geöffnet ist bis 21 Uhr, die Sports Bar serviert ab 11 Uhr Snacks und durchaus ansprechende Speisen. Beides sind spanische Franchise-Lokale, dementsprechend gestaltet sich das Angebot. Ein kleines Bier kostet 1,45, eine Flasche Wein 9,90 und ein New York Steak 9,20 – und zwar jeweils englische Pfund (umgerechnet ca. € 1,80, € 14,– und € 11,–). Englisch ist übrigens auch die Stromversorgung, das heißt Adapter mitnehmen (oder im Bordshop erstehen)! Die Bordspannung beträgt nur 110 Volt, die meisten modernen Ladegeräte haben damit kein Problem, aber ein Bügeleisen wird nicht funktionieren. Muss es auch nicht, es gibt eine Laundry, wie die Wäscherei auf Schiffen genannt wird: Jeans waschen lassen kostet 4 Pfund (ca. € 6,–), fürs Bügeln eines Anzugs oder Kostüms werden 7 Pfund (rund € 10,–) fällig. Auch die Kabinenreinigung ist gesondert zu löhnen, das fällt aber eher nur bei einem Hang zur CANNES: Hôtel le Florian Rue du Commandant Andé 8, 쏼 04/93 39 24 82; DZ mit Aircondition € 50,– bis 75,– Dieses Haus befindet sich hinter dem berühmten Hotel Carlton, wo während des Filmfestivals die meisten Stars absteigen. Hier logiert man zwar schlicht, dafür aber auch sehr günstig für hiesige Verhältnisse. Sowohl das Meer als auch der Bahnhof sind keine fünf Minuten entfernt, und Bars und Restaurants gibt’s im Umkreis auch zur Genüge. SAINT-TROPEZ: Baron Lodge St-Tropez, Rue de l’Aïoli 23, 쏼 04/94 97 06 57; DZ ab € 70,– Reizendes Hotel direkt an der Zitadelle. Die 10 Zimmer blicken entweder aufs Meer oder die Burgruine, und wenn durchs Fenster verlockende Düfte dringen, wird es höchste Zeit, das hauseigene provenzalische Restaurant zu besuchen. MONACO: Hôtel Helvetia Rue Grimaldi 1bis, 쏼 00377/93 30 21 71; DZ € 95,– (mit Aircondition € 20,– extra) Allein die Adresse des Hotels gegenüber der Rue Princesse Caroline kann einen schon zum Bleiben verführen. Auch hier gilt: nahe dem Hafen und der Bahnund Bushaltestelle. Und am Abend paradieren die Ferraris, immer wieder nett anzusehen. SHOPPING Antiquites Art du XXe Rue Martin Seytour 10 Dieser Laden lässt die Herzen von Sammlern und Stöberern höher schlagen. In einem Parkhaus aus den 1930er-Jahren finden sich edle Staubfänger – von Emailleschildern, die für längst vergessene Automarken werben, über Art-déco-Lampen bis zu Nippes aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Und bis zum Schiff trägt man seine Beute praktisch nur über den Kai. CANNES PREISWERTE VERGNÜGUNGEN Palais des Festivals Vor dem hässlichsten Gebäude der Côte d’Azur kann man sich Hand in Hand mit seinem liebsten Filmstar fotografieren lassen – zumindest beinahe: wenn man sich hinkniet und seine eigenen Pfoten in die Abdrücke im Betontrottoir legt. Man bietet nicht unbedingt den intelligentesten Anblick, aber es ist irgendwie lustig. Jon Taylor & Son Blvd. de la Croisette 55 Gleich gegenüber dem Palais des Festivals hat man Gelegenheit, im Schaufenster von Jon Taylor & Son zu überprüfen, ob dieses 140 Jahre alte Immobilienbüro eventuell etwas im Angebot hat, was man sich leisten kann. Hat es natürlich nicht, aber träumen wird man ja noch dürfen. Square Lord Brougham suche geht für gewöhnlich der Versuch vonstatten, hier bei einer Partie Petanque einzusteigen. Einfach geduldig zuschauen und freundlich warten, bis einer der Spieler eine Einladung ausspricht! Es ist dies meist nur eine Frage der Zeit. NIZZA: Hôtel Villa de la Tour Rue de la Tour 4, 쏼 04/93 80 08 15; DZ € 48,– bis 135,–, EZ € 45,– bis 127,– Dieses entzückende Hotel liegt mitten in der Altstadt von Nizza. In einem Turm aus dem 17. Jahrhundert sind 16 Zimmer untergebracht, manche mit Balkon, einige mit einem bezaubernden Blick über die Dächer. Nizza, und zwar mit Intersky (쏼 05574/488 00-46, www.intersky.biz), jeweils Mo, Mi und Fr nachmittags, sodass man rechtzeitig zum Einchecken dort ist. Am Sonntag fliegt Intersky am Abend – ideal für eine stressfreie Heimreise; Tickets inkl. Taxen ab ca. € 170,–. berühmt für seine exquisiten Pilzgerichte. Klar, so ein gehobenes Bistro ist nicht gerade das Billigste – aber für 30 Euro geht sich schon ein nettes Dinner aus, ein schönes Glas Wein inklusive. Erheblich erfolgversprechender als die Immobilien- Hotel Carlton Blvd. de la Croisette 58 Als wohlgeformt dürfen die Kuppeln dieses Hotels gelten – dem Vernehmen nach dienten dem Architekten die Brüste der Kurtisane La Belle Otéro als Vorbild. FLUGHAFEN–SCHIFF ANREISE Wir haben die Route Nizza–Monaco gewählt: Sie lässt sich an einem verlängerten Wochenende genießen, man erspart sich lange Transferzeiten, und Nizza ist von Österreich mit dem Flugzeug bedeutend einfacher zu erreichen als die anderen Stationen der Reise. Ab Wien gelangt man mit Austrian (쏼 05/17 89, ww.aua.com) täglich nach Nizza (man hat auch noch die Wahl zwischen einem Morgen- und einem Abendflug, was eine entspannte Weiterreise zu allen anderen Hafenorten an der französischen Mittelmeerküste erlaubt). Inklusive aller Taxen ab € 332,– (bzw. ab € 402,– aus den Bundesländern). SkyEurope (쏼 0900/16 06 96, www.skyeurope.com) fliegt von Bratislava Mo, Mi, Fr und So zu Zeiten, die es einem ermöglichen, ohne Stress das Schiff zu erreichen, Ticketpreise ab ca € 60,– (inkl. Taxen). Barcelona Von Friedrichshafen gelangt man auch direkt nach PREISWERTE VERGNÜGUNGEN An Bord der „easyCruiseOne“ kann man einen Besuch der Villa Rothschild in Eze buchen oder, wenn man’s lieber sportlich mag, eine Raftingtour in den Schluchten von Verdon. Für unsere Low-Budget-Tour bieten sich drei Museen an, mit deren Eintrittsticket man kostenlos den Bus der Linie 15 benutzen kann: Musée Matisse Avenue des Arénes de Cimiez 164 Das Museum ist in einer genuesischen Villa aus dem 17. Jahrhundert untergebracht. Das aus buntem Papier geschnittene Fries in der Halle hat Matisse zwar für eine Villa in Kalifornien geschnipselt, es passt aber mit seinen fast 30 m2 ausgezeichnet hierher. Neben der permanenten Sammlung präsentiert das Museum im futuristischen Untergeschoß regelmäßig Ausstellungen von Künstlern, die an der Côte d’Azur arbeiten. DIE ROUTE Die „easyCruiseOne“ läuft im Wochenrhythmus täglich einen Hafen an. Beginnend am Freitag in Nizza (was sich wegen seines von Österreich aus täglich angeflogenen Airports anbietet) führt die Reise nach Cannes, St-Tropez und Monaco, von wo man am Montag rechtzeitig wieder den Flieger in Nizza erreichen kann. Weiter geht’s dann in Italien: Dort sind Genua, Portofino und San Remo die Ziele. Man kann täglich an Bord gehen, ganz nach Lust und Laune (Mindestaufenthalt 2 Nächte), die Einschiffung ist den ganzen Nachmittag über möglich; bei der Abreise sollte man bis 11 Uhr seine Kabine räumen und bis 14 Uhr von Bord gehen. Bei der Buchung erhält man detaillierte Infos über Liegeplätze und Erreichbarkeit des Schiffes. NIZZA ESSEN Glacier Fenocchio Place Rossetti 2 Süße Reminiszenzen an die italienische Geschichte Nizzas in Form von köstlichen Eissorten: Außer den klassischen Sorten, die hier auch in Perfektion erzeugt werden, sollte man keinesfalls versäumen, das Thymiansorbet zu probieren, aber auch zu Olive, Lavendel und Vanille mit rotem Pfeffer würden wir dringend raten! Chez René Socca Rue Mirhaletti Hier speist man ganz à la niçoise: Man sucht sich ein Platzerl draußen an einem der langen Tische, bestellt ein Bier und sucht sich an der Theke am Fenster eine Pissaladière aus (die lokale Form der Pizza mit Anchovis, Oliven und Zwiebeln) oder wählt eine Socca, eine Art Omelett aus Kichererbsenmehl und Olivenöl. Um wenig Geld genießt man hier herzhafte provenzalische Spezialitäten in authentischem Ambiente. Île Sainte-Marguerite Auf dieser Insel kann man mit leisem Gruseln den letzten „Wohnsitz“ des bedauernswerten Mannes mit der Maske besichtigen, der hier von Ludwig XIV. eingekerkert wurde. Fähren verkehren zumindest stündlich vom Quai Max Laubeuf, gleich neben dem Steg, an dem der Tender von easyCruise anlegt. Das Restaurant Aux Bons Enfants in Cannes Terres de Truffes Rue Saint-François de Paule 11 Hinter der Oper serviert Chef Bruno nicht nur alle möglichen Köstlichkeiten mit Trüffeln – er ist auch REISEMAGAZIN I 85 K R E U Z FA H R T I E A S Y C R U I S E Spazieren gehen am alten Hafen Kostenlos Millionären beim Reichsein zusehen kann man aber auch, indem man einfach am alten Hafen entlangschlendert. Beobachten Sie, wie ein stolzer Eigner seine Megayacht im engen Hafenbecken gerade noch in einen der begehrten Liegeplätze manövriert, und Sie erkennen, welche Herausforderungen Wohlstand mit sich bringt. Sightseeing mit dem Motorroller z. B. bei Holiday Bikes (Avenue Général Leclerc 12, direkt im neuen Hafen), ab € 24,– pro Tag Der Ort, wo Gott, jedenfalls laut Roger Vadim, die Frau erschaffen hat, lässt sich von St-Tropez aus leicht mit einem Motorroller erreichen: Dafür düst man an die Plage de Pampelonne. Im Club La Voile Rouge (Route des Tamaris) hat Roger die blutjunge Bardot spärlich bekleidet gefilmt und damit hier oben ohne und den String salonoder zumindest strandfähig gemacht. Außer dem Club 55 (Blvd. Patch 43) gilt heuer auch Das „Up Side Down Café“ scheint im Moment nicht sehr in zu sein. ESSEN Aux Bons Enfants Rue Meynadier 80 Das Angebot ist hier riesig – die Preise sind es aber leider auch. Jedoch, gut zu wissen: Es gibt ein gepflegtes französisches Mittagsmenü um unter 30 Euro. Fragen Sie die Chefin nach einem Platz im Lokal, der Chef wird kurz aus der Küche lugen und, falls er Sie für würdig hält, inmitten der älteren soignierten Herrschaften aus der Nachbarschaft platzieren. Le Comptoir des Vins Blvd. de la Republique 13 Hier verkehrt junges intellektuelles Publikum, das auch das Sortiment von 350 verschiedenen Weinen zu schätzen weiß. Dazu genießt man Delikatessen wie z. B. Baigne Marie mit Perigord-Trüffeln und St-Marcellin-Käse aus dem Rohr mit Birne und Jambon Crudo. SHOPPING Nikki Beach (Route de Epi) als extrem angesagt, was man so hört (wenn man Fürst Albert, Bono und George Michael als Maßstab akzeptiert). Octopussy Parking du Port, Port de St-Tropez Einen Auftritt à la Bond, James Bond, sichert man sich am einfachsten, indem man an einem Tauchgang teilnimmt. Ab € 30,– reitet man in schwarzem Neopren an den Beautys auf den Superyachten vorbei über die Wellen und lernt die Küste auch unter dem Wasserspiegel kennen. Der eine oder andere Glückspilz soll auch schon mal eine abgestürzte Rolex gefunden haben. ESSEN Joseph Hôtel de Ville (direkt am alten Hafen) Mit Sicherheit noch etwas schmerzhafter fällt die Kreditkartenabrechnung aus, sollte man sich zu den Schönen und Reichen in diesem altehrwürdigen Restaurant hingezogen fühlen. Edle weiße Polstermöbel warten auf täglich zweimal frisch gerechtem weißem Kies auf Gäste, die, sofern alt und berühmt genug, auch von den Schwarzweißfotos aus den 1960er-Jahren von der Wand blicken. Den noch lebenden Gästen tun € 135,– für einen Meeresfrüchteteller nicht weh. Immerhin reicht die Portion für zwei. Chez Fuchs Rue des Commerçants 7 Kleines Restaurant im Familienbesitz, abseits des Trubels unten am Hafen. Im Erdgeschoß lungern Handwerker an der Bar und diskutieren bei einem Bier das Ergebnis von Toulon gegen Hyères. Oben serviert der Maître lila Artischocken mit Grana, Calamar provençal und danach verführerische Desserts, alles zubereitet vom Sohn des Hauses in der Küche, aus der ab und an die Flammen lodern. Satt und zufrieden steigt man nach dem Essen wieder ins Parterre hinab und wählt nach Gusto aus dem umfangreichen Zigarrenangebot – was die Rechnung allerdings über € 50,– steigen lässt. Tarte Tropézienne Rue Georges Clémenceau 36 TV-Dinner gefällig? Das geht so: Holen Sie sich eine Tarte Tropézienne, die 1955 vom Bäcker Micka erfundene lokale Spielart eines gefüllten Sandwichs, aus der Boulangerie (Bäckerei) gleichen Namens, spazieren Sie damit in den Hafen, und suchen Sie sich eine schöne Yacht aus – den mit Sicherheit riesigen Flachbildschirm haben Sie auch dann gut im Blick, wenn Sie bloß auf einem der Poller sitzend Ihr Mahl genießen. SHOPPING Le Depot Rue Quaranta 5 Manchen Damen ist ja nichts peinlicher, als in Haute Couture vom letzten Jahr gesehen zu werden. Im Le Depot findet man die abgelegten Stücke dieser Luxusgeschöpfe zu halbwegs erträglichen Preisen. Atelier Rondini Rue Georges Clémenceau 16 Seit Colette von einer Griechenlandreise mit den dort alltäglichen „Jesus-Schlapfen“ heimkam, wollten auch hier alle den Trend mitmachen. Das alteingesessene Atelier Rondini füllt die Marktlücke seit 1927 – und verkauft das Paar ungeniert um € 80,–. Le Caveau de Porcelaine Blanche Rue des Commerçants 35 Geschirr und Souvenirs in jeder Farbe, vorausgesetzt, sie ist Weiß. „Less is more“ at it’s best! Die Künstler am Quai Bouchard Wer sich lieber etwas Buntes an die Wand hängt, ist hier an der richtigen Adresse. Ein bisserl Matisse, ein wenig van Gogh – alles ist möglich. Flohmarkt am Square Lord Brougham Sind Sie auch immer versucht, das Silberbesteck in Luxushotels versehentlich einzustecken? Dieser Flohmarkt bietet Ihnen die legalere Möglichkeit, gleich einen kompletten Satz zu ergattern. Auch sonst hat sich etlicher interessanter Hausrat hierher verirrt, geziert von den Wappen der ersten Häuser Europas. Librairie Rossignol Rue Jean Dumas 1 Erstausgaben, bibliophile Schmankerln, Stiche Eine beliebte Bäckerei und Konditorei in St-Tropez Joaillerie Siegel Rue d’Antibes Hier liegen unter dem Porträt des Großvaters die Geschmeide der Damen der Belle Époque in der Vitrine. ST-TROPEZ 86 I REISEMAGAZIN HOMOLKA (2) PREISWERTE VERGNÜGUNGEN Bootsrundfahrt Ablegestelle am Quai de Sufren im alten Hafen Auch wenn Brigitte Bardot ihre Villa zugunsten von obdachlosen Viecherln und nationalistischen Politikern versilbert hat, residieren an der Baie des Cannebiers immer noch ausreichend Stars und Celebrities, um eine Rundfahrt zu rechtfertigen. Der Kapitän des Bootes weiß zu jedem Haus eine amüsante Geschichte zu erzählen, immer und immer wieder.