transzendentale erfahrung
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6. SINFONIEKONZERT 2008|2009 T R A N S Z E N D E N TA L E E R FA H R U N G W W W . G L A E S E R N E M A N U FA K T U R . D E D R ESD N E R H A R MON I E Mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden, der Sächsischen Staatsoper und der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen treffen in Dresden drei herausragende Institutionen auf höchstem Niveau zusammen. Aus gegenseitiger Wertschätzung ist enge Freundschaft und eine zukunftsweisende Kooperation geworden. Das von Christoph Eschenbach dirigierte 6. Sinfoniekonzert ist die Krönung eines Jahres exklusiver kultureller Momente. Wir versprechen Ihnen auch für 2009 einen breit gefächerten Kulturkalender: Besuchen Sie die Gläserne Manufaktur, genießen Sie modernste Manufakturhandarbeit und lassen Sie sich von einem exzellenten Veranstaltungsprogramm verzaubern. Die Gläserne Manufaktur wünscht Ihnen besinnliche Weihnachtstage und ein schönes neues Jahr. SPIELZEIT 2008|2009 FA B I O L U I S I G E N E R A L M U S I K D I R E K T O R S I R C O L I N D AV I S E H R E N D I R I G E N T 1 6. SINFONIEKONZERT SAMSTAG, 20. DEZEMBER 2008, 20 UHR SONNTAG, 21. DEZEMBER 2008, 11 UHR MONTAG, 22. DEZEMBER 2008, 20 UHR SEMPEROPER Christoph Eschenbach Radu Lupu K L A V I E R PROGRAMM BÉLA BARTÓK (1881-1945) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 Sz 119 1. Allegretto 2. Adagio religioso 3. Allegro vivace DIRIGENT PA U S E ANTON BRUCKNER (1824-1896 ) T R A N S Z E N D E N TA L E E R FA H R U N G Sinfonie Nr. 6 A-Dur WAB 106 1. Majestoso 2. Adagio. Sehr feierlich 3. Scherzo. Nicht schnell – Trio. Langsam 4. Finale. Bewegt, doch nicht zu schnell «Adagio religioso» hat Béla Bartók den mittleren Satz seines dritten Klavierkonzertes überschrieben, das er 1945 noch kurz vor seinem Tod komponierte. Tiefreligiös ist auch die Musik des Österreichers Anton Bruckner, der für seine sechste Sinfonie aber erstaunlich «weltliche» Töne fand. Ein Programm, das die beiden «Altmeister» Christoph Eschenbach und Radu Lupu in der Semperoper zusammenführt! LIEBE KONZERTBESUCHERINNEN UND KONZERTBESUCHER, Kostenlose Konzerteinführungen jeweils 45 Minuten vor Beginn im Kellerrestaurant der Semperoper 2 wir wünschen Ihnen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr. Freuen Sie sich auch 2009 mit uns auf viele spannende und bewegende Konzerterlebnisse. I H R E S Ä C H S I S C H E S T A AT S K A P E L L E D R E S D E N 3 CHRISTOPH ESCHENBACH der großen Dirigenten unserer Zeit und leitet derzeit in seiner neunten Spielzeit als Music Director das Orchestre de Paris. Vor kurzem wurde er zum Music Director des National Symphony Orchestra und des John F. Kennedy Center in Washington ernannt – eine Doppelposition, in deren Rahmen er ab 2010 das amerikanische Musikleben entscheidend mitprägen wird. Von 1999 bis 2002 stand er an der Spitze des Schleswig-Holstein Musik Festivals, dessen Orchesterakademie er seit 2004 noch immer als Principal Conductor leitet. In der Saison 2008/2009 dirigiert Christoph Eschenbach das Orchestre de Paris beim Musikfest Berlin und bei den BBC Proms, darüber hinaus leitet er eine Europa-Tournee des Philadelphia Orchestra, dem er von 2003 bis 2008 als Music Director vorstand. Neben der Staatskapelle Dresden gastiert er bei den Wiener Philharmonikern, bei New York und London Philharmonic sowie beim NDR Sinfonieorchester in Hamburg, das er von 1998 bis 2004 als Chefdirigent leitete. Desweiteren debütiert er in dieser Saison beim Concertgebouw-Orchester in Amsterdam und kehrt mit dem Chicago Symphony Orchestra zum Ravinia Festival zurück, dessen Music Director er von 1994 bis 2003 war. Als ein international führender Pianist setzt er außerdem seine Zusammenarbeit mit dem Bariton Matthias Goerne fort, mit dem er die großen Schubert-Liederzyklen aufführen und aufnehmen wird. Christoph Eschenbach wurde früh von George Szell und Herbert von Karajan gefördert und hatte Chefpositionen u.a. beim Tonhalle-Orchester Zürich (1982-1986) und beim Houston Symphony Orchestra (1988-1999) inne. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehören die Mitgliedschaft in der französischen Légion d’Honneur, der «Commandeur dans l’Ordre des Arts et des Lettres» sowie das Bundesverdienstkreuz. Die Sächsische Staatskapelle hat Christoph Eschenbach seit 1992 mehrfach dirigiert, zuletzt im Rahmen des ZDF-Adventskonzertes 2008 in der Dresdner Frauenkirche. CHRISTOPH ESCHENBACH IST EINER 4 5 B A R TÓ K M I T D E M PI A N I S T E N GYÖ R GY S Á N D O R , DEM SOLISTEN DER UR AUFFÜHRUNG (1944) ABSCHIEDSWERK EINES STERBENDEN ZU BÉLA BARTÓKS DRITTEM KLAVIERKONZERT Nach dem Einmarsch der Nazis in Österreich kreisten Béla Bartóks Gedanken unaufhörlich um die Möglichkeit einer Emigration. Nur eine Frage der Zeit schien es ihm zu sein, dass sich «auch Ungarn diesem Räuber- und Mördersystem» ergebe. «Wie ich dann in so einem Lande weiter leben oder – was dasselbe bedeutet – weiter arbeiten kann, ist gar nicht vorstellbar», schrieb er schon am 13. April 1938. Doch erst nach dem Tod seiner Mutter im Dezember 1939 und dem Antritt einer ursprünglich auf drei Monate anberaumten Konzertreise in die USA setzte er im Oktober 1940 seine Pläne in die Tat um: Bartók sagte seiner ungarischen Heimat Lebewohl und ließ sich in New York nieder, seinem selbstgewählten Exil. Die vagen Hoffnungen, die er mit diesem einschneidenden Schritt verbunden hatte, sollten sich indes bald zerschlagen. Die Hektik der Großstadt trieb ihn, den Volksliedforscher, der die entlegensten ländlichen Regionen seiner ungarischen Heimat und des Balkans erwandert hatte, zur Verzweiflung. Kein Domizil konnte er finden, das ihm die gewünschte Ruhe zum Arbeiten bot. «Rechts und links Klavierspiel, Radio, auf der Straße bei Tag und Nacht großer Lärm, alle fünf Minuten ließ die Untergrundbahn die Wohnung erdröhnen und erbeben», berichtete er verzweifelt seinem jüngeren Sohn Péter. New York, die vibrierende Metropole, wurde für ihn zum «starken, unbezwingbaren Feind». «Der Verkehr erschreckte ihn zutiefst», erinnerte sich Hans W. Heinsheimer, Bartóks Mittelsmann im Verlagshaus Boosey & Hawkes. «Er ging nie bei Rot über die Straße, und selbst bei Grün blieb er verwirrt und in Alarmbereitschaft – wie ein Tier, das den schützenden Wald verlassen hat und nun mit weit aufgerissenen Augen dem «MAN MUSS FORT VON HIER !» BÉLA BARTÓK *25. MÄRZ 1881 IN NAGYSZENTMIKLÓS ( UNGARN, HEUTE RUMÄNIEN ) † 26. SEPTEMBER 1945 IN NEW YORK KLAVIERKONZERT NR. 3 SZ 119 ENTSTANDEN Z WISCHEN JUNI UND SEPTEMBER 1945 IN SAR ANAC L AKE UND NEW YORK; VERVOLLSTÄNDIGT DURCH TIBOR SERLY URAUFGEFÜHRT POSTHUM AM 8. FEBRUAR 1946 IN PHIL ADELPHIA ( SOLIST: GYÖRGY SÁNDOR, PHIL ADELPHIA ORCHESTR A, DIRIGENT: EUGENE ORMANDY ) BESETZUNG KL AVIER SOLO 2 FLÖTEN ( 2. AUCH PICCOLO ), 2 OBOEN ( 2. AUCH ENGLISCHHORN ), 2 KL ARINE T TEN ( 2. AUCH BASSKL ARINE T TE ), 2 FAGOT TE, 4 HÖRNER, 2 TROMPE TEN, 3 POSAUNEN, TUBA, PAUKEN, SCHL AGZEUG (1 SPIELER ), STREICHER VERLAG BOOSE Y & HAWKES – BOTE & BOCK, BERLIN DAUER CA. 25 MINUTEN 6 7 brüllenden Ungeheuer gegenübertritt.» Ein andermal konnte es passieren, dass Bartók in den von Benzingeruch geschwängerten Straßenschluchten Manhattans unvermittelt stehen blieb und ausrief «Ich rieche ein Pferd!» «Seine Sinne waren unendlich scharf», wusste Yehudi Menuhin zu berichten. «Seiner Nase folgend, kam er tatsächlich zu einem kleinen Stall, in dem man fürs Reiten im Central Park Pferde mietete, und erfüllte seine Lungen mit dem nostalgischen Duft.» Nicht nur die unerfüllte Sehnsucht nach Natur und Ruhe marterte Bartók in seinen letzten fünf Lebensjahren – hinzu kam eine wachsende materielle Not. Seine Werke wurden in den Vereinigten Staaten kaum aufgeführt, und auch als Pianist erhielt er nur wenige Engagements. «Unsere Lage verschlechtert sich von Tag zu Tag», klagte Bartók im März 1942. «Ich kann nur sagen, dass ich noch nie in meinem Leben, seitdem ich mir meinen Unterhalt verdiene (das ist seit meinem 20. Lebensjahr), in einer so entsetzlichen Lage war, wie ich wahrscheinlich sehr bald sein werde.» Es sollte noch schlimmer kommen, als BarB A R T Ó K M I T S E I N E R F R A U D I T TA tók befürchtete, denn auch (WINTER 1944/45) seine Gesundheit ließ ihn im Stich: Erschöpfungszustände und Fieberschübe waren die Vorboten seiner todbringenden Erkrankung, einer Leukämie. Erst jetzt begann sich das musikalische Amerika seiner zu erinnern: Die American Society of Composers, Authors and Publishers übernahm die Kosten für die notwendigen Krankenhaus- und Kuraufenthalte. Immer wieder schien sich sein Befinden zeitweilig zu konsolidieren, wagte er an eine Genesung zu glauben und nahm wieder neue, große Werke in Angriff, voran das Konzert für Orchester, um das ihn die Koussevitzky-Stiftung gebeten hatte. Im Sommer 1945 aber, während er abermals im Sanatorium von Saranac Lake, New York, Erholung suchte, beschäftigte er sich mit einem Werk ganz ohne Auftrag, das er seiner zweiten Frau und Schülerin Ditta Pásztory als Geburtstagsgabe zugedacht hatte: mit dem dritten Klavierkonzert. Es sollte die letzte Komposition werden, die er noch vollenden konnte, fast jedenfalls, denn als er «In New York herrscht Wohnungsmangel. Mit Ditta wohne ich in einer Zweizimmerwohnung, die selbstverständlich zu klein ist für uns beide. Oft behindern wir einander bei der Arbeit, doch müssen wir froh sein, wenigstens eine solche Wohnung bekommen zu haben. Mein Plan ist, den ganzen Winter in New York zu bleiben, und ich hoffe, dass das schlechte Winterklima meiner Gesundheit nicht schaden wird.» BARTÓK AN SEINE EHEMALIGE SCHÜLERIN WILHELMINE CREEL, 17. DEZEMBER 1944 BARTÓKS LETZTE WOHNUNG IN NEW YORK, 3 0 9 W E S T, 5 7 T H S T R E E T 8 9 am 21. September 1945 in das West Side Hospital eingeliefert wurde, hatte er die letzten 17 Takte des Finalsatzes noch nicht instrumentiert. Fünf Tage später erlag Béla Bartók seinem Leiden. Sein Schüler Tibor Serly ergänzte die Partitur nach den hinterlassenen Skizzen um die fehlenden Zeilen. Im Vergleich zu den ersten beiden Gattungsbeiträgen Bartóks wirkt das dritte Klavierkonzert wesentlich eingängiger, zwar weniger virtuos, martialisch und rigide, dafür aber transparent, abgeklärt und heiter. Die «immer stärkere Schlichtheit seiner letzten Werke, die er im Wettlauf mit dem Tode geschrieben hat» hielt Yehudi Menuhin für eine Gegenreaktion auf die Lebensbedingungen «im freudlosen New York»: Tatsächlich kann man die synkopenreiche Rhythmik oder die Zitate von stilisierten Vogelrufen als Reminiszenz an die traditionelle Musik und die Natur Osteuropas deuten. Profanere Exegeten haben darauf hingewiesen, dass Bartók mit diesem Konzert vor allem eine Verbesserung seiner finanziellen Lage angestrebt habe; auch deshalb habe er sich für eine populärere Ausprägung der Klangsprache entschieden und seine Frau als Interpretin vorgesehen – zum Besten des gemeinsamen Familiensäckels. Solche Mutmaßungen verblassen freilich, wenn man sich in den langsamen Satz dieses Konzerts versenkt: Wie eine Meditation wirkt dieses Adagio religioso, das eine choralartige Melodie ins Zentrum rückt – und es dürfte kein Zufall sein, dass Bartók hier motivisch und harmonisch an den «Heiligen Dankgesang eines Genesenen an die Gottheit» aus Beethovens Streichquartett op. 132 anknüpft. Das dritte Klavierkonzert, Bartóks Vermächtnis, wurde im Januar 1946 von seinem Schüler György Sándor und dem Philadelphia Orchestra unter Eugene Ormandy uraufgeführt und avancierte bald zu einer seiner meistgespielten Partituren. SUSANNE STÄHR Die letzte Seite der handschriftlichen Partitur des Klavierkonzertes: Die Bezeichnung der Instrumente und die Klavierstimme stammen noch von Bartók, die Instrumentation der letzten 17 Takte ergänzte sein Schüler Tibor Serly. 10 Unter der Leitung von Herbert von Karajan und mit dem legendären Bartók-Pianisten Géza Anda spielte die Staatskapelle Dresden Bartóks drittes Klavierkonzert 1972 bei den Salzburger Festspielen. Der Mitschnitt dieses denkwürdigen Konzertes, das außerdem Schumanns vierte Sinfonie umfasste, erschien zeitweise bei der Deutschen Grammophon (CD 447 6662). 11 RADU LUPU KLAVIER zur internationalen Pianistenelite und konzertiert regelmäßig mit den großen Orchestern und Dirigenten. 1945 in Rumänien geboren, begann er mit sechs Jahren mit dem Klavierspiel. Mit zwölf gab er sein Debüt mit eigenen Kompositionen. Ein Stipendium ermöglichte es ihm ab 1961, am Moskauer Konservatorium (bei Galina Eghyazarova sowie bei Heinrich und Stanislav Neuhaus) zu studieren. 1966 gewann er den internationalen Van-Cliburn-Wettbewerb, es folgten weitere Erste Preise bei den Klavierwettbewerben in Bukarest (George Enescu, 1967) und in Leeds (1969). Damit begann seine internationale Karriere: 1978 debütierte er mit den Berliner Philharmonikern unter Herbert von Karajan bei den Salzburger Festspielen, 1986 musizierte er mit den Wiener Philharmonikern unter Riccardo Muti das Eröffnungskonzert der Salzburger Festspiele. Auch in den USA ist Radu Lupu seit seinen Debüts beim Cleveland Orchestra unter Daniel Barenboim und beim Chicago Symphony Orchestra unter Carlo Maria Giulini (beide 1972) ein viel gefragter Gast. Radu Lupu hat zahlreiche Schallplatten eingespielt, darunter die Beethoven-Konzerte mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter Zubin Mehta sowie Werke von Mozart, Brahms, Schubert und Schumann, die u.a. mit dem Grammy und dem Edison Award ausgezeichnet wurden. Von der italienischen Kritikervereinigung erhielt er 1989 den «Premio Abbiati». 2006 wurde er mit dem «Premio Internazionale Arturo Benedetti Michelangeli» ausgezeichnet. Mit der Staatskapelle Dresden musizierte Radu Lupu erstmals 1982 im Rahmen des Edinburgh Festivals. Nach einer gemeinsamen Europa-Tournee mit Fabio Luisi im Mai 2007 ist er nun seit vielen Jahren wieder mit der Staatskapelle in der Semperoper zu erleben. RADU LUPU GEHÖRT SEIT JAHREN 12 13 EDWIN DEAKIN «MONT BLANC» (UM 1880) UNGEWÖHNLICH UND«KECK» Zu Anton Bruckners sechster Sinfonie die größte Reise seines Lebens an: Am 13. August kaufte er sich eine Zugfahrkarte, reiste von Wien nach St. Florian, verbrachte dort eine Woche und besuchte anschließend die Passionsspiele in Oberammergau. Über München fuhr er weiter nach Lindau, von dort mit dem Schiff über den Bodensee in die Schweiz: Romanshorn, Winterthur und Schaffhausen waren die nächsten Stationen. In Zürich hielt er sich länger auf, spielte unter anderem auf der Orgel im Großmünster. Über Genf ging es weiter nach Chamonix, wo er von «La Fléchère» aus das Mont-Blanc-Massiv betrachtete. Rückreise über Genf, Lausanne, Fribourg, Bern und Luzern. In Vitznau am Vierwaldstättersee erklomm er mit der Zahnradbahn den Rigi-Kulm, bevor er am 10. September über Luzern und München nach Linz zurückkehrte, wenig später dann nach Wien. Bruckner hielt diese «Vergnügungsreise» ausführlich in seinem «Akademischen Kalender der Österreichischen Hochschulen für 1880» fest – inklusive verschiedener Damenbekanntschaften. Als er nach seiner Rückkehr nach Wien erfuhr, dass ihm die hart erkämpfte Entschädigung für sein Lektorat an der Wiener Universität zugesprochen worden war (trotz Veto des Kritikers Eduard Hanslick), hatte er genügend Energie für eine neue Sinfonie: Bereits am 27. September 1880 schloss er den Kopfsatz ab, ein Jahr später, am 3. September 1881, war das Finale der sechsten Sinfonie vollendet. Wann hatte er jemals mit solcher Geschwindigkeit eine ganze Sinfonie komponiert? Aber nicht nur dies war ungewöhnlich, auch in anderer Hinsicht unterscheidet sich die Sechste von seinen früheren Sinfonien. In puncto Besetzung und Länge etwa ist sie deutlich überschaubarer als die vorangegangene Fünfte. Und auch ihr Charakter ist anders, unbeschwerter, weltlicher. Nicht umsonst bezeichnete Bruckner die Sechste selbst als seine «Kühnste» und «Keckste». I M S O M M E R 1 8 8 0 T R AT B R U C K N E R ANTON BRUCKNER * 4. SEPTEMBER IN ANSFELDEN ( OBERÖSTERREICH ) † 11. OK TOBER 1896 IN WIEN SINFONIE NR. 6 A-DUR WAB 106 ENTSTANDEN Z WISCHEN AUGUST/ SEPTEMBER 1879 UND 3. SEPTEMBER 1881 URAUFGEFÜHRT AM 11. FEBRUAR 1883 UNTER WILHELM JAHN IN WIEN ( MIT TELSÄTZE ); VIERSÄTZIG AM 26. FEBRUAR 1899 UNTER GUSTAV MAHLER IN WIEN ( MIT KÜRZUNGEN ); UNGEKÜR Z T AM 14. MÄRZ 1901 UNTER WILHELM POHLIG IN STUT TGART GEWIDMET ANTON ÖL ZELT RIT TER VON NEWIN UND SEINER FR AU AMALIE BESETZUNG 2 FLÖTEN, 2 OBOEN, 2 KL ARINE T TEN, 2 FAGOT TE, 4 HÖRNER, 3 TROMPE TEN, 3 POSAUNEN, TUBA, PAUKEN, STREICHER VERLAG MUSIK WISSENSCHAF TLICHER VERL AG, WIEN DAUER CA. 55 MINUTEN 14 15 B R U C K N E R S R E I S E PA S S Was ist so «keck», so anders, an diesem Werk? Schon der Beginn des ersten Satzes: Die Sinfonie verzichtet auf eine Einleitung; statt des sonstigen «Bruckner-Tremolos» setzt die Musik direkt mit der ersten Themengruppe ein. Ein schneidend repetierter Rhythmus der Violinen wird mit einem markanten Hauptthema in Celli und Bässen verbunden, nach wenigen Takten erfasst diese Themenkombination das Orchestertutti. Auch das zweite Thema ist ungewöhnlich, in «bedeutend langsamerem» Tempo werden mehrere Streicherlinien zu einer thematischen Einheit verwoben. Als dritter Gedanke folgt ein energisch abstürzendes Tuttimotiv, das mit triolischen Figuren direkt in die nur kurze Durchführung überleitet. Alle Themen und Motive des Satzes beruhen auf dem typischen «Bruckner-Rhythmus», einer Kombination aus Zweier- und Dreierrhythmus, die in verschiedensten Ausformungen auftritt und die Musik in Bewegung hält. Möglicherweise liegt hier eine weitere Kühnheit des Werkes – ein «programmatischer» Bezug zu Bruckners Reise: Der Bruckner-Forscher Manfred Wagner jedenfalls glaubte in dieser Struktur einen «Hinweis auf eine Rhythmus-Impression zu entdecken, die vergleichbar ist mit einer Fahrt durch die Zeit (analog einer Bahnfahrt?).» Lyrisches Herzstück der Sinfonie ist das Adagio. Die Streicher intonieren ein «feierliches» Hauptthema, bei der Wiederholung tritt die Oboe mit einer klagenden Gegenstimme hinzu. Später erklingen zwei weitere Themen: ein schwelgerisches Streicherthema und eine Trauermarsch-Episode, die auf die Klangwelt Gustav Mahlers voraus weist. Der Satz endet BRUCKNER IM FREIEN. mit einer verklärenden Coda. FeierS C H AT T E N B I L D V O N O T T O B Ö H L E R lichkeit, Klage, Trauer, Verklärung: Hier glaubte man häufig einen religiösen Kontext zu erkennen. Der französische Musikwissenschaftler Paul-Gilbert Langevin ging sogar so weit, den Trauermarsch als eine Reflexion auf die Oberammergauer Passionsaufführung zu deuten ... 16 17 Ausgesprochen «kühn» ist der dritte Satz: Anders als in Bruckners früheren Sinfonien hat das Scherzo hier beinahe gar nichts Rustikales, Ländliches an sich. Der ständige Wechsel zwischen flirrender Verhaltenheit und offener Aggressivität verleiht der Musik vielmehr einen unberechenbaren, spukhaften Charakter. Möglicherweise haben hier, wie mitunter vermutet, Assoziationen an die Gefahren der Bergwelt eine Rolle gespielt. Im Trio scheint mit Hörnerklängen immerhin eine volkstümliche Reminiszenz auf – die aber durch ein Eigenzitat sofort wieder in den Hintergrund rückt: Die Holzbläser stimmen überraschend das Hauptthema der fünften Sinfonie an und unterstreichen auf diese Weise die Originalität des ganzen Satzes. Das Finale orientiert sich formal und thematisch am Kopfsatz. Wieder setzt die Musik ohne Umschweife mit dem Hauptthema ein, [Am] 5. machte er in Oberammergau die Bekanntschaft des «Frl. Marie Bartl, einer an der Aufführung betheiligten Tochter Jerusalem’s», die auf ihn während des Spieles tiefsten Eindruck hervorrief. In sein Absteigequartier zurückgekehrt, frug er den Hausherrn, wer das «Mädchen in braunem Rock und blauem Mantel» gewesen. Da es aber viele in solcher Weise Ausstaffierte gegeben, konnte derselbe keine Auskunft geben und führte Bruckner deshalb zum Bürgermeister Lang. Auch dieser zeigte sich in die Toilettegeheimnisse der Dörflerinnen uneingeweiht und brachte den Drängenden zur nächstgelegenen Tochter Jerusalems und da diese nicht die rechte war zu einer zweiten, abermals falschen! Betrübt standen die Männer beim «Horn»-Wirt auf der Dorfstraße und sannen emsig nach, was in diesem Dilemma nun weiter zu machen sei, als der Zufall wollte, daß die gesuchte, echte, richtige Maid des Weges daher kam. «Da is’ S’ ja!» schrie der entzückte Meister zum Erstaunen des Mädchens. Er begleitete es nach Hause zur Tante, wo es wohnte, und blieb von ungefähr 7 Uhr abends bis 11 Uhr. Den nächsten Tag kam er wieder, mußte aber zu seinem größten Schmerze bald darauf abreisen. Von Wien aus schrieb er fleißig an die Marie und seine Briefe erzählten viel von seinem musikalischen Schaffen, von seinen Erfolgen und Ideen und Plänen. Bedauerlicher Weise sind die Briefe verloren gegangen, teils durch einen von der Familie erlittenen Brandschaden, teils durch die Hand der Empfängerin, welche die übrigen nach ihrer Heirat vernichtete ... AUGUST GÖLLERICH IN: «ANTON BRUCKNER. EIN LEBENS- UND SCHAFFENS-BILD», REGENSBURG 1936 18 einer unruhig fließenden Linie, deren kreisende Bewegung durch blitzartige Bläsereinwürfe beantwortet wird. Die Spannung entlädt sich in einer martialischen Tuttifanfare. Die zweite Themengruppe verbindet wieder mehrere Melodielinien, der dritte Gedanke ist durch ein punktiertes Holzbläsermotiv gekennzeichnet. Die wieder nur kurze Durchführung leitet schließlich mit einem «kecken» Posaunenschlenker in die Reprise über. Am Ende der Coda wird durch die – fast schon obligatorische – Wiederkehr des Hauptthemas aus dem ersten Satz die Parallelität beider Sätze noch einmal unterstrichen. Aber ist in dieser Klammer nicht in gewisser Weise auch der Gedanke der Heimkehr, der Zusammenfassung des Erlebten enthalten? Ungewöhnlich wie das ganze Werk ist auch seine Rezeptionsgeschichte: Bruckner hörte die Sechste nur ein einziges Mal, im Februar 1883 in einer «Novitätenprobe» der Wiener Philharmoniker. Öffentlich aufgeführt wurden dann allerdings nur die beiden Mittelsätze. Die erste vollständige Aufführung fand 1899, drei Jahre nach Bruckners Tod, unter (seinem ehemaligen Schüler) Gustav Mahler statt – der das Werk aber uminstrumentiert und stark gekürzt hatte. Erst 1901 erklang die Sinfonie in Stuttgart erstmals ungekürzt; im gleichen Jahr erschien die erste Druckausgabe, die aber ebenfalls gravierende Eingriffe der Bruckner-Schüler Franz Schalk und Ferdinand Löwe enthielt. So kam erst Mitte der 1930er Jahre, im Rahmen der von Robert Haas edierten Bruckner-Gesamtausgabe, die Urfassung heraus, die 1935 von der Dresdner Philharmonie unter Paul van Kempen zum ersten Mal aufgeführt wurde. Bis heute aber hat die Sechste nie die Popularität anderer Bruckner-Sinfonien erlangt. Bruckner hat das Werk, ungewöhnlich genug, nur in einer einzigen Fassung hinterlassen. Auf Änderungsvorschläge seiner Freunde ging er im Falle der Sechsten nicht ein. Offenbar hatte ihn die einmonatige Reise zu einem Werk beflügelt, mit dem er rundum zufrieTOBIAS NIEDERSCHLAG den war. PH07011_Booklet_Bruckner 11.03.2007 17:45 Uhr Seite 1 Profil Edition Günter Hänssler Anton Bruckner Symphony No. 6 A major WAB 106 STAATSKAPELLE DRESDEN Bernard Haitink Bruckners sechste Sinfonie stand zuletzt im November 2003 auf einem Programm der Sächsischen Staatskapelle. Ein Mitschnitt dieses Konzertes unter der Leitung des damaligen Chefdirigenten Bernard Haitink ist vor kurzem im Rahmen der «Edition Staatskapelle Dresden» als Volume 14 beim Label Profil erschienen (CD PH07011). EDITION STAATSKAPELLE DRESDEN . Vol. 14 19 GEWACHSENE TRADITION Zur Bruckner-Pflege der Staatskapelle Dresden München oder das benachbarte Leipzig, bis heute nicht explizit als «Bruckner-Stadt» gilt, haben die Werke des gebürtigen Oberösterreichers doch auch in der sächsischen Residenzstadt eine lange Tradition, insbesondere in den Konzerten der einstigen Hofkapelle und heutigen Staatskapelle. Im Dezember 1885, ein Jahr nach der Leipziger Uraufführung der siebten Sinfonie, die Bruckner den internationalen Durchbruch brachte, erklang mit der dritten Sinfonie erstmals ein Werk Bruckners in Dresden, geleitet von Musikdirektor Ernst (von) Schuch, der sich mit besonderem Engagement für das damalige «zeitgenössische» Musikschaffen einsetzte (und später zum «Leibdirigenten» von Richard Strauss aufstieg). Zwar reagierte das Publikum auf die «Wagner-Sinfonie» zunächst mit Unverständnis und Ablehnung. Dennoch setzte Schuch, ein Landsmann Bruckners, der den Komponisten seit einer Begegnung bei den Bayreuther Festspielen auch persönlich kannte, in den kommenden Jahren nahezu sämtliche Bruckner-Sinfonien aufs Programm und errang den Werken ab der Jahrhundertwende nach und nach wichtige künstlerische Erfolge. OBWOHL DRESDEN, ANDERS ALS WIEN, «Ein mir fast peinlicher Zug an ihm war die geradezu groteske bäuerliche Untertänigkeit gegen gesellschaftlich oder durch ihren Einfluß im Kunstleben hervorstechende Personen. Solche sprach er, wie es in früheren Zeitläuften nur im brieflichen Verkehr gebräuchlich war, mit ‹Euer Hochwohlgeboren› an, wovon ich selbst Zeuge war, als ich ihn in Bayreuth auf seine Bitte dem Dresdener Hofkapellmeister Schuch vorstellte, was diesem – obzwar wie Bruckner geborener Österreicher – ein Lächeln der Verwunderung entlockte. Ein Stück Bauernschlauheit lag solchem Verhalten zweifellos zugrunde; denn Bruckner rechnete auf die Eitelkeit der von ihm also Apostrophierten.» 20 ERNST VON SCHUCH UND DIE DRESDNER HOFKAPELLE 1910 – WILHELM KIENZL ÜBER ANTON BRUCKNER, IN: I M J A H R D E R D R E S D N E R E R S TA U F F Ü H R U N G D E R S E C H S T E N S I N F O N I E . «MEINE LEBENSWANDERUNG. ERLEBTES UND ERSCHAUTES», GEMÄLDE VON ROBERT STERL STUTTGART 1926 21 PROGRAMMZETTEL DER D R E S D N E R E R S TA U F F Ü H R U N G DER SECHSTEN SINFONIE Die sechste Sinfonie brachte Schuch am 14. Januar 1910 zur Dresdner Erstaufführung (allerdings in der damals noch üblichen Bearbeitung durch die BrucknerSchüler Franz Schalk und Ferdinand Löwe) – eine Aufführung, die laut den Dresdner Nachrichten «nur den einen Wunsch» hinterließ, «von Herrn v. Schuch recht, recht bald wieder eine Bruckner-Sinfonie zu hören.» Damit war die Grundlage für eine nachhaltige Bruckner-Pflege gelegt. Fortan blieben die Werke Bruckners ein zentraler Bestandteil im Repertoire des Wagner- und Strauss-Orchesters Staatskapelle. So stellte Generalmusikdirektor Karl Böhm, angeregt durch die Veröffentlichungen der Bruckner-Gesamtausgabe, ab 1936 viele der Sinfonien in ihren – heute etablierten – Urfassungen vor und spielte einige von ihnen, teilweise erstmals überhaupt, auch auf Schellackplatten ein. Im Dezember 1946, nach der fast vollständigen Zerstörung Dresdens am Ende des Zweiten Weltkrieges (Februar 1945), dirigierte der neue Generalmusikdirektor Joseph Keilberth im Kurhaus Bühlau dann die allererste Aufführung der Urfassung der dritten Sinfonie. Erst im September 2008 stand diese Fassung anlässlich des 460. Kapellgeburtstages unter Yannick Nézet-Séguin erneut auf dem Programm. Bis heute haben die Werke Bruckners bei der Staatskapelle einen herausragenden Stellenwert, der in Konzerten und auch Aufnahmen, zuletzt unter Giuseppe Sinopoli und Bernard Haitink, immer wieder bestätigt wird. Besondere Erwähnung verdient in diesem Zusammenhang die inzwischen legendäre Einspielung sämtlicher Bruckner-Sinfonien unter Eugen Jochum aus den Jahren 1975 bis 1980. Auch Generalmusikdirektor Fabio Luisi knüpft seit seinem Amtsantritt 2007 an diese lange, gewachsene Tradition an. TOBIAS NIEDERSCHLAG 22 ��������������������������� ���������� ����������� � � �� � � � � � � � � �������������������������� �� ����������������������������� ������������������������������ ��������������� 23 Bei einem Orchester-Ranking des britischen Fachmagazins «Gramophone» ist die Sächsische Staatskapelle unter die zehn besten Orchester weltweit gewählt worden. An der Wahl nahmen ausgewählte Kritiker von internationalen Tageszeitungen und Fachmagazinen teil. Für die Bewertung ausschlaggebend war ein Mix aus der Beurteilung von aktuellen Konzerten, Tourneen und CD-Einspielungen. AUSZEICHNUNG FÜR DIE S T A AT S K A P E L L E einer der weltweit führenden Geiger, stellt in dem «Gramophone»-Artikel den unverwechselbaren Klang der Staatskapelle als Alleinstellungsmerkmal des Orchesters heraus: «Die Staatskapelle ist eines der sehr wenigen Orchester mit einem eigenen, charakteristischen Klang. Damit meine ich einen Klang, der noch mehr als bei vielleicht allen anderen Orchestern sofort erkennbar ist. Dies hat etwas mit dem Erbe des Orchesters zu tun, mit dem Umstand, dass das Orchester während der Zeit des Kalten Krieges isoliert war, aber auch mit dem Bewusstsein der Orchestermitglieder um den besonderen Klang und den Willen, diesen zu bewahren. Ich bekenne, dass ich geradezu süchtig bin: Süchtig nach diesem Orchester und nach diesem berauschenden, mitteleuropäischen Klang, den dieses Orchester produziert ... Ich kann mir keine Liste von weltweit führenden Orchestern vorstellen, in denen die Staatskapelle Dresden keinen vorderen Platz einnimmt.» Bereits vor zwei Jahren war die Sächsische Staatskapelle bei einer Klassifizierung der europäischen Spitzenorchester im Auftrag des NIKOLAJ ZNAIDER, 24 französischen Fachmagazins «Le Monde de la Musique» unter die Top Five gewählt worden. Auch bei einer Umfrage des japanischen Magazins «Ongaku No Tomo» aus dem Jahr 1994 war die Staatskapelle unter die zehn besten Orchester weltweit gewählt worden. Damit bestätigt die Staatskapelle einmal mehr ihren Ruf als ein führender Kulturbotschafter Deutschlands und Sachsens in der Welt. GENERALMUSIKDIREKTOR äußerte sich hoch erfreut über die Auszeichnung: «Ich freue mich über diese Bewertung, weil ich sie auch als Ausdruck unserer bisherigen gemeinsamen Arbeit verstehe, in Konzerten, in der Oper und im Aufnahmestudio. Obwohl man Orchester-Rankings immer ein bisschen kritisch und locker sehen sollte, ist es natürlich schön, in der Gesellschaft der besten Orchester der Welt zu sein. Für mich liegt die besondere Qualität der Staatskapelle in ihrer Homogenität des Klangs, in der Noblesse der Phrasierung, in einer unverwechselbaren orchestralen Färbung. Durch diese Qualität unterscheidet sie sich von jedem anderen Orchester.» FA B I O L U I S I seit über zehn Jahren Direktor der Staatskapelle Dresden, wertet das Voting auch als eine Verpflichtung für die Zukunft: «Dies ist eine sehr erfreuliche Auszeichnung für die Staatskapelle, die wir als ein Ergebnis der öffentlichen Wahrnehmung im Bereich unserer globalen Konzert- und Tourneetätigkeit sowie der aktuellen Medienproduktionen verstehen. Beinahe unglaublich ist es allerdings, dass die Staatskapelle – als eines der zehn besten Orchester der Welt – bis heute über keinen eigenen Konzertsaal verfügt. Alle vor uns platzierten Orchester spielen in eigenen und erstklassigen Sälen. Diesem Thema sollte in Dresden die notwendige Ernsthaftigkeit entgegengebracht werden. Nur dann kann sich die Staatskapelle auch in Zukunft im weltweiten Maßstab auf den vorderen Plätzen positionieren.» Die Nachricht über das Ranking erreichte die Staatskapelle auf ihrer Gastspielreise durch die USA und erfüllte das Orchester mit großer Freude und auch ein wenig Stolz. J A N N A S T, M AT T H I A S C L A U D I THE WORLD’S GREATEST ORCHESTRAS «THE GRAMOPHONE», DEZEMBER 2008 1. Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam 2. Berliner Philharmoniker 3. Wiener Philharmoniker 4. London Symphony Orchestra 5. Chicago Symphony Orchestra 6. Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks 7. Cleveland Orchestra 8. Los Angeles Philharmonic 9. Budapest Festival Orchestra 10. Sächsische Staatskapelle Dresden 11. Boston Symphony Orchestra 12. New York Philharmonic 13. San Francisco Symphony 14. Mariinsky Theatre Orchestra 15. Russian National Orchestra 16. St. Petersburg Philharmonic 17. Gewandhausorchester Leipzig 18. Metropolitan Opera Orchestra 19. Saito Kinen Orchestra 20. Czech Philharmonic Orchestra 25 6. SINFONIEKONZERT 2008|2009 ORCHESTERBESETZUNG 1. VIOLINEN B R AT S C H E N KONTRABÄSSE HÖRNER Kai Vogler 1. Konzertmeister Thomas Meining Jörg Faßmann Brigitte Gabsch Jörg Kettmann Wieland Heinze Henrik Woll Anja Krauß Anett Baumann Annika Thiel Anselm Telle Sae Shimabara Renate Hecker Gregor Anger Markus Gundermann* Anna Kießling* Sebastian Herberg Solo Andreas Schreiber Stephan Pätzold Michael Horwath Michael Schöne Ralf Dietze Susanne Neuhaus Matthias Neubert* Böcking Juliane* Florian Richter* Beate Müller* Steffen Weise* Andreas Wylezol Solo Christian Rolle* Helmut Branny Fred Weiche Reimond Püschel Thomas Grosche Johannes Nalepa Annett Will+ Jochen Ubbelohde Solo Andreas Langosch Harald Heim Manfred Riedl VIOLONCELLI OBOEN Isang Enders Konzertmeister Tom Höhnerbach Martin Jungnickel Uwe Kroggel Linhardt Schneider Andreas Priebst Bernward Gruner Jakob Andert Anke Heyn Dorothée Pluta* Celine Moinet Solo Volker Hanemann 2. VIOLINEN Reinhard Krauß Konzertmeister Matthias Meißner Annette Thiem Wolfgang Roth Günter Friedrich Olaf-Torsten Spies Beate Prasse Alexander Ernst Elisabeta Florea Emanuel Held Kay Mitzscherling Martin Fraustadt Stanko Madi� Theresia Meyer* 26 TROMPETEN Tobias Willner Solo Peter Lohse Siegfried Schneider FLÖTEN Rozália Szabó Solo Bernhard Kury POSAUNEN Uwe Voigt Solo Andreas Kofler+ Solo Jürgen Umbreit Frank van Nooy TUBA KLARINETTEN Wolfram Große Solo Christian Dollfuß Jens-Peter Erbe Solo PA U K E N Bernhard Schmidt Solo FA G O T T E Joachim Hans Solo Andreas Börtitz SCHLAGZEUG Jürgen May * als Gast + Orchesterakademist 27 VORSCHAU SONDERKONZERT ZUM 200. GEBURTSTAG VON FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY ZUM GEDENKEN AN DIE ZERSTÖRUNG DRESDENS AM 13. FEBRUAR 1945 ��������������������������������� ���������������������������������� ����������� ����������� ����������������� ������������� ���������������������������������� ���������������������������������� VIOLINE UND LEITUNG ������������������������������� ����������������� ������������������������ ���������������������������� ��������������������������� ����������������� ������������D I R I G E N T ��������������S O P R A N� ������������������M E Z Z O S O P R A N� ������������T E N O R� ������������������B A S S �������������������������������� �������� �������������������������� ��������������������������������� ��������������� ������������������� So sieht es aus, wenn wir Diamanten ein schönes Kompliment machen. I M P R E S S U M� ������������������������������ ���������������������������� ��������������������������������� SPIELZEIT 2008|2009 �������������������������������� ���������������� REDAK TION �������������������� G E S TA LT U N G U N D S AT Z ��������������������������� SCANS ������������� DRUCK ����������������������������� A N Z E I G E N V E R T R I E B� ����������������������������������� ������������������������������������ �������������������������� ��������������������� ����������������������������� 24 8 2 B I L D E R� ������������������������������������������� ��������������������������������������������� ��������������������������������������������� ���������������������������������������������� ������������������������������������������ �������������������������������������������� ���������������������������������������������� ���������������������������������������� ���������������������������������������� ��������������������������� T E X T E� ����������������������������������������� ������������������������������������������ �������������������� ������������������������������������������������ �������������������������������������������� ��������� ����������������������������������������������� ����������������������������������������� �������������������������������������� ����������������������������������������� �������������������������������������������� W W W . S TA AT S K A P E L L E - D R E S D E N . D E Denn das größte Kompliment für einen Diamanten sind die raffinierten Fassungen der Juwelenringe Flamenco, Krone und Colonna. Wie jedes Schmuckstück BY KIM sind sie Ausdruck von Kreativität in Verbindung mit edelsten Materialien und handwerklicher Perfektion. Dresden An der Frauenkirche 20 Telefon 0351.496 53 13 Hamburg London Paris New York wempe.DE