Roti®-Fect PLUS
Transcription
Roti®-Fect PLUS
Roti-Fect PLUS Zur Transfektion eukaryontischer Zellen in Kultur, vor allem für schwer transfizierbare Zelllinien und siRNA-Assays I Produktbeschreibung ® Roti -Fect PLUS ist das Transfektionsreagenz der neuen Generation, angepasst an hochwertige, sensitive Assays und die Anforderungen der modernen Wissenschaft. Roti-Fect PLUS verringert die toxischen Effekte der Transfektion noch weiter und kann somit auch bei sehr sensitiven Zelllinien oder primären Zellen angewandt werden. Besonders geeignet ist RotiFect PLUS, wenn nach Transfektion in vivo Analysen angeschlossen werden sollen (z.B. siRNA-Assays oder in vivo life Mikroskopie), da der Zellstress minimiert und damit u.a. die Rate Apoptose-induzierter Zellen reduziert wird. Zusätzlich ist die Stabilität der Nukleinsäure/Lipid-Komplexe im Vergleich zum Roti-Fect etwas verrringert, was die Freisetzung der Nukleinsäure in den Zellen erleichtert. Die neue Liposomenformulierung von Roti-Fect PLUS garantiert somit sichere und hocheffiziente Transfektionen, auch bei schwer transfizierbaren oder sehr sensitiven Zelllinen. Dabei arbeitet Roti-Fect PLUS weitgehend unabhängig von der An- oder Abwesenheit von Serum während der Transfektion. ® Ein Milliliter Roti -Fect PLUS reicht aus, um 50 - 200 Transfektionen ® auf Zellkulturschalen mit 35 mm Durchmesser durchzuführen. Roti Fect PLUS wird als gebrauchsfertige Lösung geliefert. Carl Roth GmbH + Co. KG Schoemperlenstraße 3-5 76185 Karlsruhe Postfach 100121 76231 Karlsruhe Telefon: +49 (0) 721/ 5606-0 Telefax: +49 (0) 721/ 5606-149 E-Mail: [email protected] Internet: www.carlroth.de s.s. 11/2014 Stabilität: Bei 4 °C oder -20°C mindestens 6 Monate haltbar. Kulturmedien: Für serumhaltige und serumfreie Medien geeignet. Lagertemperatur: 4 °C Versand: bei Raumtemperatur Nur für Forschungszwecke in vitro, nicht zur diagnostischen, therapeutischen oder anderer klinischen Anwendung an Mensch oder Tier geeignet. Abbildung Transfektioneffizienz von Roti-Fect PLUS in Prozent. Zur Standardisierung wurde die Transfektionseffizienz von Roti-Fect = 100% verwendet. Im Vergleich zu Roti-Fect erzielt Roti-Fect PLUS wenigstens vergleichbare Ergebnisse. Bei einigen Zelllinien, die durch Roti-Fect schwer zu transfizieren sind wie Vero, CV1 oder CHO-K1 Zellen, erreicht Roti-Fect PLUS eine um etliche 100% gesteigerte Transfektionseffizienz. Anwendungshinweis: Vor Gebrauch sanft schütteln. II. Allgemeine Daten Qualitätskontrolle: Die Qualität wird durch einen Standardtransfektionstest geprüft. Mittels Thioglycolatlösung wird eine Kontamination durch Bakterien oder Pilze ausgeschlossen. Zellen: Wir empfehlen, nur regelmäßig passagierte und frisch ausgesäte Zellen für Transfektionsexperimente zu benutzen. Verwenden Sie gut proliferierende Zellen und säen Sie sie am Tag vor der Transfektion auf ca.30 % Konfluenz aus. Bei der Transfektion sollten Zellen ca. 50-60 % tatsächliche Konfluenz haben, was häufig einer optischen Konfluenz von ca. 80-100 % entspricht. Achten Sie darauf, Zellen in der exponentiellen Wachstumsphase zu verwenden, da nur die Zellteilung den Transport der DNA in den Nukleus ermöglicht. Für siRNA-Transfektionen sind üblicherweise etwas geringere Zelldichten ausreichend. Achten Sie weiterhin sorgfältig darauf, dass die Kulturen frei sind von Kontaminationen mit Mykoplasmen und Pilzen (Hefen). Zur Beachtung Auch nach vielfachen (bis zu 50) Zyklen von Einfrieren (-20 °C) und Auftauen zeigt sich keinerlei Verringerung der Transfektionseffizienz. Stabilitätstests haben gezeigt, dass die Transfektionseffizienz von ® Roti -Fect PLUS (unabhängig von der Lagerzeit) sogar noch weiter steigen kann, wenn die Liposomenformulierung bei -20 °C aufbewahrt und zum Gebrauch sorgfältig aufgetaut wird. Für eine Langzeitlagerung empfehlen wir deshalb eine Temperatur von -20 °C. Für eine regelmäßige (z.B. tägliche) Entnahme empfiehlt es sich allerdings, das Reagenz nach wie vor bei 4 °C zu lagern, um die Handhabung zu erleichtern. Erfolgreich getestet auf folgenden Zelltypen: siRNA: 1BR3, HEK293, HeLa, LN-308, T98G. U87MG, UACC-257 Primäre Zellen: 1BR3, 8VM, CGN, HMEC, HUVEC, PBMC, S15VM Zelllinien: 1BRneo, 143B, 293T, NSCLC, alphaTC1, B16-F10, BHK-21, C2C12, C6, CHO, CHO-K1, Colo205, COS-7, EVLC2, HaCaT, HAEC, HCT116, HEK293, HeLa, HepG2, Hep 3B, IMR32, Jurkat, Kelly, KG1, La1-5S, LN-308, M2-10B4, MDCK, MEF, MG-63, MIN6, MLEC32, mPAC, mpkCCD, N18TG2, N2a, N-Tera2, NG NIH3T3, Panc-1, PC 12, Phi-NX, Raji, RAW264.7, RD, RF24, RGE, S2, S91, SMA-560, SK-N-BE, SW480, T98G, U-2 OS, Vero, u.a. Antibiotika: Bitte beachten Sie die Angaben zum antibiotikafreien Arbeiten in manchen Arbeitsschritten. Die Verwendung von Antibiotika im Transfektionsmedium kann in manchen Fällen zum Zelltod führen. Nach dem Transfektionsprozedere wird das Transfektionsmedium durch ein entsprechend dafür gewähltes Medium inklusive Antibiotika ausgewechselt. Nukleinsäure: Verwenden Sie nur Nukleinsäure (DNA/ssRNA/siRNA) höchstmöglicher Reinheit und frei von Endotoxinen. Setzen ® Sie die Nukleinsäure vor Komplexbildung mit Roti -Fect PLUS frisch an und halten Sie sie nicht länger als 5 min als Lösung in serumfreien Medium, da die Nukleinsäure am Plastik/Glas adsorbiert und die Transfektionseffizienz sinken kann. Pipettieren Sie immer zuerst das Medium. Polypropylen besitzt die niedrigsten Nukleinsäurebindungswerte. Achten Sie auf jeden Fall während eines Experiments darauf, dass (bis auf absichtlich veränderte Parameter) die Bedingungen zwischen den Einzelansätzen identisch sind. III. Arbeitsanleitungen Verwenden Sie die hier in Klammern gegebenen Daten als Startwerte. Zur Optimierung finden Sie weiter unten hilfreiche Angaben. III.1. Transfektion von adhärenten Zellen (24-wells) 5 1. Plattieren Sie 0,4-2,0 x 10 Zellen in geeignetem vollständigen Wachstumsmedium in einer 16 mm Kulturschale (24-well) aus. 2. Inkubieren Sie die Zellen für 18-24 Stunden bei 37 °C in einem CO2 -Inkubator bis sie ca. 50-60 % konfluent sind (optische Konfluenz i.d.R. 80-100 %, die erforderliche Zeit hängt vom Zelltyp ab). 3. Bringen Sie die Stocklösungen von Nukleinsäure und Transfektionsreagenz auf Raumtemperatur und wirbeln Sie sie sanft auf. 4. Stellen Sie folgende Lösungen in Reaktionsgefäßen oder 96-well Platten her: A: 0,1-1 µg DNA/RNA in 30 µl Medium, das kein Serum und keine Antibiotika enthält (wir schlagen 0,5 µg für das erste Experiment vor). ® B: 0,5-5 µl Roti -Fect PLUS in 30 µl Medium, das kein Serum und keine Antibiotika enthält (wir schlagen 2 µl für das erste Experiment vor). Mischen Sie die Lösungen jeweils durch vorsichtiges Auf- und Abpipettieren. Bitte beachten: Die Lösungen müssen frisch angesetzt und sofort verwendet werden. Standzeiten reduzieren die Transfektionsefizienz. 5. a.) Vereinigen Sie beide Lösungen ohne zu mischen, und inkubieren Sie bei Raumtemperatur für 15-20 min, damit sich die Nukleinsäure/Lipid-Komplexe bilden können. b.) Während der Komplexbildung waschen Sie die Zellen einmal mit PBS (Phosphat gepufferte Kochsalzlösung) und befüllen Sie die Kulturschale mit 0,5 ml serumhaltigem Medium ohne Antibiotika. 6. Geben Sie den Nukleinsäure/Lipid-Komplex nach spätestens 20 min zu den Zellen, mischen Sie vorsichtig durch Schwenken und inkubieren Sie für 2-6 Stunden bei 37 °C in einem CO2 Inkubator (wir schlagen 6 Stunden für das erste Experiment vor). 7. Bei sehr empfindlichen Zellen sollte nun das Transfektionsmedium entfernt und durch ein vollständiges Kulturmedium ersetzt werden. 8. Inkubieren Sie die Zellen mit oder ohne Transfektionskomplex für weitere 15-20 Stunden bei 37 °C in einem CO2 -Inkubator. 9. Ersetzen Sie das Transfektionsmedium durch frisches, vollständiges Medium. 10. Führen Sie einen Test auf Reportergenaktivität 24-72 Stunden (je nach Zelltyp und Promotoraktivität) nach dem Beginn der Transfektion durch (wir schlagen 24 Stunden für das erste Experiment vor). III.2. Transfektion von Suspensionszellen (24-wells) 1. Waschen Sie die Zellen einmal mit PBS (Phosphat gepufferte Kochsalzlösung). 5 2. Säen Sie 0,16-0,8 x 10 Zellen in 0,5 ml geeignetem Wachstumsmedium ohne Antibiotika in einer 16 mm Kulturschale (24-well) aus. 3. Bringen Sie die Stocklösungen von Nukleinsäure und Transfektionsreagenz auf Raumtemperatur und wirbeln Sie sie sanft auf. 4. Stellen Sie folgende Lösungen in Reaktionsgefäßen oder 96-well Platten her: A: 0,1-1 µg DNA/RNA in 30 µl Medium, das kein Serum und keine Antibiotika enthält (wir schlagen 0,5 µg für das erste Experiment vor). ® B: 0,5-5 µl Roti -Fect PLUS in 30 µl Medium, das kein Serum und keine Antibiotika enthält (wir schlagen 2 µl für das erste Experiment vor). Mischen Sie die Lösungen jeweils durch vorsichtiges Auf- und Abpipettieren. Bitte beachten: Die Lösungen müssen frisch angesetzt und sofort verwendet werden. Standzeiten reduzieren die Transfektionsefizienz. 5. Vereinigen Sie beide Lösungen ohne zu mischen, und inkubieren Sie bei Raumtemperatur für 15-20 min, damit sich die Nukleinsäure/Lipid-Komplexe bilden können. III.3. Transfektion von siRNA Achten Sie hier besonders sorgfältig auf die hervorragende Qualität aller Reagenzien, die Einhaltung der Zeiten und die Qualität der Zellen. 5 1. Plattieren Sie 0,1-1,0 x 10 Zellen in geeignetem vollständigen Wachstumsmedium in einer 16 mm Kulturschale (24-well) aus. 2. Lassen Sie die Zellen gut absetzen und sich von der Passage erholen. Solldie Transfektion am nächsten Tag stattfinden, kann die Zellzahl weiter reduziert werden, um bei der Transfektion eine optische Konfluenz von 30-50 % zu erhalten. Die Zellzahl muss optimiert werden. 3. Bringen Sie die Stocklösungen von siRNA und Transfektionsreagenz auf Raumtemperatur und wirbeln Sie sie sanft auf. 4. Errechnen Sie sich die zu pipettierenden Mengen an siRNA (4.) und Medium (1.), so dass bei entsprechenden µg siRNA jeweils 30 µl entstehen. Stellen Sie folgende Lösungen in 2 x 4 Reaktionsgefäßen oder 96-wells her (Pipettieren Sie auf jeden Fall zuerst das Medium!): 1. und 2. Medium ohne Serum und ohne Antibiotika ® 3. Roti -Fect PLUS 4. Die errechnete Menge siRNA A1 A2 A3 A4 siRNA 0,1 µg 0,2 µg 0,5 µg 2 µg = gesamt 30 µl 30 µl 30 µl 30 µl B1 B2 B3 B4 39,5 µl 39 µl 37,5 µl 30 µl Roti -Fect PLUS ® 0,5 µl 1 µl 2,5 µl 10 µl = gesamt 40 µl 40 µl 40 µl 40 µl 1. Medium (µl) 6. Geben Sie den Nukleinsäure/Lipid-Komplex nach spätestens 20 min tropfenweise zu der Zellsuspension, mischen Sie vorsichtig durch Schwenken und inkubieren Sie für 2-6 Stunden bei 37 °C in einem CO2 Inkubator (wir schlagen 6 Stunden für das erste Experiment vor). 4. siRNA (µl) 7. Bei sehr empfindlichen Zellen sollte nun das Transfektionsmedium entfernt und durch ein vollständiges Kulturmedium ersetzt werden. 2. Medium 3. 8. Inkubieren Sie die Zellen mit oder ohne Transfektionskomplex für weitere 15-20 Stunden bei 37 °C in einem CO2 -Inkubator. 9. Ersetzen Sie das Transfektionsmedium durch frisches, vollständiges Medium. 10. Führen Sie einen Test auf Reportergenaktivität 24-72 Stunden (je nach Zelltyp und Promotoraktivität) nach dem Beginn der Transfektion durch (wir schlagen 24 Stunden für das erste Experiment vor). Mischen Sie die Lösungen jeweils durch vorsichtiges Auf- und Abpipettieren. Bitte beachten Sie: die hier vorgegebene Angaben sind Startmengen und sollten von Ihnen optimiert werden. Bitte beachten: Die Lösungen müssen frisch angesetzt und sofort verwendet werden. Standzeiten reduzieren die Transfektionsefizienz 5. a) Vereinigen Sie A1 und B1, A2 + B2, A3 + B3, A4 + B4 ohne zu mischen und inkubieren Sie bei Raumtemperatur für 15-20 min, damit sich die Nukleinsäure/Lipid-Komplexe bilden können. b) Während der Komplexbildung waschen Sie die Zellen einmal mit PBS (Phosphat gepufferte Kochsalzlösung) und befüllen Sie die Kulturschale mit 0,5 ml serumhaltigem oder serumfreiem Medium ohne Antibiotika. 6. Geben Sie den Nukleinsäure/Lipid-Komplex nach spätestens 20 min zu den Zellen, mischen Sie vorsichtig durch Schwenken und inkubieren Sie bei 37 °C in einem CO2 Inkubator. 7. Testen Sie nach 24-72 Stunden die Expression des Zielgens. Die Zeit hängt dabei ab von Zelltyp und Stabilität der siRNA und des entsprechenden Proteins. Ein Austausch des Mediums gegen frisches, komplettes Medium ist dabei i.d.R. nicht notwendig. Zeigt sich doch eine Beeinträchtigung der Zellen, die nicht auf die gewünschte Inhibition der Genexpression zurückzuführen ist, kann das Medium nach 6 h gegen frisches, komplettes Kulturmedium ausgetauscht werden. Wurde während der Transfektion serumfreies Medium verwendet, empfehlen wir den Austausch gegen komplettes Kulturmedium nach 6 h. III.4. Cotransfektionen ® Roti -Fect PLUS ist besonders geeignet für Cotransfektionen von Plasmid + Plasmid (auch Triple-Transfektionen) und siRNA + Plasmid. Da eine Plasmidtransfektion zum Transfektionszeitpunkt i.d.R. eine höhere Zelldichte erfordert, empfehlen wir: a) Verwenden Sie die Zellzahlen und das Plattierungsprotokoll der „normalen“ DNA-Transfektion ® b) Berechnen Sie den Ansatz Roti -Fect PLUS zur Gesamtnukleinsäuremenge ® c) Verwenden Sie Roti -Fect PLUS im Überschuss, wir empfehlen ein Mindestverhältnis von Lipid zur Gesamtnukleinsäure von 2:1 IV. Optimierung Jede Kombination aus Zelllinie, Nukleinsäure (DNA, RNA oder siRNA) und Transfektiongefäß zeigt charakteristische, optimale Mengenverhältnisse, die optimiert werden sollten, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Übertragen Sie bitte auf keinen Fall Protokolle anderer Transfektionsreagenzien direkt auf ® Roti -Fect PLUS. Jedes Transfektionsreagenz besitzt seine charakteristische molekulare Struktur mit ganz spezifischen physikalischen Eigenschaften, die erheblichen Einfluss auf die Nukleinsäure-Lipid-Verhältnisse haben. ® Roti -Fect PLUS besitzt ein breites Wirkungsspektrum und -plateau, so dass in aller Regel wenig Optimierungsarbeit geleistet werden muss. Verwenden Sie die in der Anwendungstabelle gegebenen Daten in Klammern als Startwerte und ermitteln Sie in weiteren ® Versuchen eventuell das beste Verhältnis von Roti -Fect PLUS zur ® Nukleinsäure. Grundlegend empfehlen wir, das Verhältnis Roti -Fect PLUS (in µl) zur Nukleinsäure (in µg) zwischen 1:1 und 7:1 zu wählen, also zwischen 1 und 7 µl Lipid pro µg Nukleinsäure. IV.1. Parameter, die das Transfektionsergebnis beeinflussen: ®- IV.1.1 Verhältnis von Roti Fect PLUS zu Nukleinsäure Der wichtigste Optimierungsparameter. Für eine erfolgreiche ®Transfektion ist eine positive Überschussladung des Roti Fect PLUS im Transfektionskomplex notwendig (Lipid (in µl): ®Nukleinsäure (in µg) mindestens 1:1). Das optimale Roti Fect PLUS/Nukleinsäure-Verhältnis hängt von der jeweiligen Zell-Linie ab. Wir empfehlen vor Start der relevanten Untersuchungen, dieses Verhältnis durch eine Versuchsreihe zu optimieren. IV.1.2 Quantität des Transfektionskomplexes Eine zu große Menge an appliziertem Nukleinäure/Lipid-Komplex kann zur Überexpression und/oder Lysis der Zellen führen und damit zur Effizienzverringerung. Bitte beachten Sie: Ihre physikalischen Eigenschaften bewirken, dass Lipide grundsätzlich ®auch Zell-Lysis-Reagenzien darstellen. Roti Fect PLUS wurde optimiert, um die Toxizität möglichst gering zu halten, ein zu großer Überschuss führt allerdings dennoch zur Zelllyse. ®Das optimale Roti Fect PLUS/Nukleinsäure-Verhältnis und die optimale Menge des DNA/RNA/siRNA-Lipid-Komplexes variiert mit der vorhandenen Anzahl der Zellen Halten Sie auf jeden Fall Zellzahl und Inkubationsperiode während der Transfektions konstant. IV.1.3 Zellzahl Bitte beachten Sie hierzu die Ausführungen unter IV. Troubleshooting. IV.1.4 Serum ®Die bisherigen Ergebnisse von Roti Fect PLUS Transfektionen zeigten keine Seruminhibition (10 % Serum). Falls eine andere verwendete Zellinie dennoch Serum-spezifische Inhibitionseffekte ®zeigt, kann die Transfektion mit Roti Fect PLUS ohne Serum oder unter serumreduzierten Bedingungen ®(5 %-10 %) durchgeführt werden. Das optimale Verhältnis von Roti Fect PLUS zu Nukleinsäure und der Menge an Nukleinsäure-LipidKomplex kann bei verschiedenen Serumkonzentrationen variieren. ®Man beachte: Während der Komplexbildung zwischen Roti Fect PLUS und Nukleinsäure darf sich kein Serum in diesem Ansatz befinden, da Serum die Komplexbildung stark inhibiert. Ausgebildete Lipid/Nukleinsäure-Komplexe sind nur mehr geringfügig serumanfällig. IV.1.5 Alter der Zellen Gibt man den Transfektionskomplex auf adhärente Zellen kurz (innerhalb ca. 1 Stunde) nachdem jene in das entsprechende Kulturgefäß ausgesät wurden, so kann in einigen Fällen eine erhebliche Effizienzsteigerung erreicht werden. Die anschließende übliche Inkubationszeit muss nicht eigens angepasst werden. IV.1.6 Transfektionszeit Die zu transfizierenden Zellen können über einen sehr breiten Zeitbereich (3 – 72 Stunden) mit dem Transfektionskomplex inkubiert werden. Die effizienteste Transfektionszeit ist abhängig von der Sensitivität der Zellen und muss bestimmt werden. Bitte beachten Sie, dass eine erhebliche Verlängerung der Transfektionszeit in toxischen Effekten resultieren kann. IV.1.7 Analysezeit Der Genaktivitätsassay sollte in einem Bereich von 24 – 72 Stunden nach Beginn der Transfektion durchgeführt werden. Die optimale Zeit wird durch den Zelltypus, die Promotoraktivität und dem Expressionsprodukt (z.B. Toxizität) bestimmt. IV.2 Optimierungsprotokoll (für siRNA siehe III.3) Verwenden Sie als Reportergen-zur Optimierung gut exprimierende Plasmidkonstrukte wie pCMV-ßGal, pND2-Luc, pE-GFP o.ä. mit gut nachweisbaren Expressionsprodukten. ®- IV.2.1. Variieren Sie die Menge an Roti Fect PLUS innerhalb des in der Tabelle vorgeschlagenen Intervalls (z.B. 2, 4, 6, 8, 10, 12 µl). Halten Sie die Anzahl der Zellen bis zum Beginn der Transfektion und die Nukleinsäure-Menge konstant bei den vorgeschlagenen Mengen. Die Serumkonzentration während der Transfektionszeit (=Inkubation mit dem Nukleinsäure-Lipid-Komplex) sollte mit der zur Kultivierung der Zellen verwendeten übereinstimmen. IV.2.2. Variieren Sie die Mengen an Nukleinsäure (z.B. 1, 1,5, 2, ®2,5, 3 µg Nukleinsäure) und halten Sie das optimierte Roti Fect PLUS-DNA-Verhältnis konstant. Halten Sie die Anzahl der Zellen bis zum Beginn der Transfektion konstant. Die Serumkonzentration während der Transfektionszeit (=Inkubation mit dem DNA/RNA/siRNA-Lipid-Komplex) sollte mit der zur Kultivierung der Zellen verwendeten übereinstimmen. IV.2.3. Wiederholen Sie die Schritte 1 und 2 unter serumreduzierten und serumfreien Bedingungen. 4. Wiederholen Sie die Schritte 1 und 2 mit anderen Zellzahlen zum Zeitpunkt der Transfektion (gegebenenfalls Wachstumskurve zur Ermittlung der optimalen Aussaatmenge erstellen). V. Up- und Down-Scaling Für die ersten Experimente schlagen wir die in Klammern angegebenen Mengen vor. Kulturschale (mm) 7 (96 well) 16 (24 well) 22 35 (12 well) (6 well) 60 100 Wachstumsfläche (cm2) Ausplattierte Zellzahl: adhärent (x 105) 0,31 1,9 3,7 9 22 60 0,1-0,6 0,4-2,0 1-4 2,5-10 6-24 15-60 Ausplattierte Zellzahl: Suspensionzellen ( x 105) Medium ohne Antibiotika (ml) (Schritt 5b) DNA/RNA Menge (µg) Verdünnungsvol. (µl) für DNA/ ssRNA und Roti®Fect PLUS (Schritt 4 a bzw. b) 0,040,24 0,16-0,8 0,41,6 1-4 2,49,6 6-24 0,15 0,5 1,0 2,0 4,5 12,0 Roti®-Fect PLUS Menge (µl) Ges.Vol. des Transfektionsmediums (ml) (Schritt 6 ) 0,2-4 (0,6) 0,1800,21 0,04-0,3 (0,1) 15-30 0,08-1 (0,5) 30 0,2-2 (1) 50 0,4-7 (2) 0,56 0,8-15 (3) 1,1 0,4-5 (2) 100 1,5-35 (6) 2,2 0,8-12 (6) 300 3-90 (20) 5,1 1,6-34 (14) 600 6-250 (40) 13,4 VI. Trouble Shooting ®Spezifische Punkte zum Roti Fect PLUS ® VI.I. Vermeiden Sie auf jeden Fall den Kontakt reiner Roti -Fect PLUS-Lösung und reiner Nukleinsäure-Lösung mit dem Behältermaterial (z.B.96 well Platten). Legen Sie immer serumund antibiotikafreies Medium vor und geben Sie die jeweiligen Stocklösungen dazu! VI.4. Vermindertes Zellwachstum und/oder Toxizitätserscheinungen werden oft durch Überexpression (z.B. bei hoher Transfektionseffizienz) hervorgerufen. Erhöhen Sie die Konfluenz der Zellen und/oder erniedrigen Sie die Menge an ® appliziertem Roti -Fect PLUS/Nukleinsäure-Konplex. VI.5. Vermeiden Sie die Anwesenheit von Antibiotika im Transfektionsansatz, da dies Zelltod verursachen und damit die Transfektionseffizienz mindern kann. VI.6. Im Falle sehr empfindlicher Zellen sollte die Transfektionslösung nach 3-6 h durch frisches komplettes Medium ausgetauscht werden. Weitere, allgemeine Punkte: Auswirkung Mögl. Ursache Kommentar Niedrige Transfektionseffizienz Schlechte Qualität der DNA/RNA Die DNA sollte für optimale Transfektionsergebnisse einen sehr hohen Reinheitsgrad aufweisen Die Zellen befinden sich nicht in der Wachstumsphase oder sind nicht gesund Zellen, die zu lange konfluent waren, lassen sich schwerer transfizieren als schnell wachsende Zellen. Es wird daher empfohlen, regelmäßig passagierte Zellen für Transfektionsexperimente einzusetzen. Konfluenz der Zellen zu hoch Ist die Konfluenz der Zellen während der Transfektion zu hoch, kann es zu einer Verringerung der Aufnahmefähigkeit der Zellen kommen. Serumkonzenzentration falsch Die Transfektion kann unter Serumreduzierten Bedingungen durchgeführt werden (5 % - 0 %) Nukleinsäure zu lang in serumfreiem Medium vor Transfektion Endotoxine verringern erheblich die Transfektionseffizienz. Nukleinsäure sollte vor Gebrauch max. 5 min. in serumfreiem Medium aufbewahrt werden. Transfektionszeit zu kurz Eine Verlängerung der Transfektionszeit bis auf insges. 2 Tage ist bei unempfindlichen Zellen möglich. Zellen zu alt Eine Transfektion von frisch ausgesäten Zellen kann eine höhere Transfektionseffizienz ergeben. Anwesenheit von Antibiotika während der Komplexbildung oder Inkubationszeit Literaturdaten und eigene Beobachtungen weisen darauf hin, dass bei Anwesenheit von Antibiotika Transfektionseffizienzen stark reduziert werden können. Menge an Nukleinsäure und Roti®-Fect PLUS suboptimal Wir empfehlen eine Optimierung des Transfektionsprotokolls für jede Kombination von Zelltyp und Plasmid. ® VI.2. Die Verdünnungen von Roti -Fect Liposomenformulierung und DNA / RNA müssen frisch angesetzt und sofort (innerhalb von 5 min.) verwendet werden. Standzeiten reduzieren die Transfektionsefizienz. VI.3. Die Konfluenz der Zellen, die optisch per Mikroskop bestimmt werden kann (“optische” Konfluenz = prozentuale Bedeckung der Wachstumsfläche mit Zellen) ist nicht identisch mit der Konfluenz, welche über die Wachstumsfläche bestimmt werden kann (= reale Konfluenz). Beste Resultate werden erzielt, wenn die Transfektion mit Zellen im höchsten Proliferierungszustand (= 30-60 % reale Konfluenz) durchgeführt wird. Dies korreliert meistens mit der „optischen“ Konfluenz von 90–100 %. Exzessiver Zelltod Geringe Reproduzierbarkeit Serumkonzentration zu niedrig oder Inkubationszeit in serumreduziertem Medium zu lang Die Serumkonzentration sollte an die Standardkulturbedingungen angeglichen werden. Menge an Nukleinsäure Roti®-Fect PLUSKomplex zu hoch Abhilfe durch Reduktion Inkubationszeit mit dem Nukleinsäure Roti®-Fect PLUSKomplex zu lang Abhilfe durch Verkürzung Zellen gestresst Vermeiden Sie Temperaturschwankungen und zu lange Zeiträume, in denen die Zellen ohne Serum auskommen müssen. Führen Sie die Transfektion in Anwesenheit von Serum durch. Unterschiedliche Konfluenz der Zellen Stellen Sie die gleiche Zellzahl bei den Experimenten sicher (plattieren Sie die gleiche Zellzahl aus und inkubieren Sie gleich lange Zeiträume bis zur Transfektion). Mikrobiologische Kontamination Mikrobiologische Kontamination z.B. Mykoplasmen oder Pilze können Transfektionsergebnisse drastisch verändern. Zellen zu oft passagiert Die Morphologie und damit die Transfektionsergebnisse können sich bei hoher Passagenzahl der Zellen verändern. Häufig sinkt dabei die Transfektionseffizienz. Serumqualität Unterschiedliche Serumqualitäten können zu unterschiedlichen Transfektionsergebnissen führen. Stellen Sie gleichbleibende Qualität für alle Experimente sicher. Roti®-Fect PLUS 0,2 ml 1,0 ml CL21.1 CL21.2