Friedrich Spee von Langenfeld, Anton Praetorius
Transcription
Friedrich Spee von Langenfeld, Anton Praetorius
Friedrich Spee von Langenfeld 1591-1635 Anton Praetorius 1560 - 1613– Johann Weyer 1515-1588 Als in der frühen Neuzeit besonders in Deutschland der Hexenwahn wütete, befeuert von Luther und Calvin, da kämpften diese Männer gegen Folter und Scheiterhaufen. Bildnis Johann Weyer: Kupferstich von Pieter Holsteyn 1660 Bildnis Anton Praetorius: Herkunft des Bildes nicht mehr festzustellen. Ein gesichertes Bildnis von Praetorius existiert nicht, es handelt sich wohl um eine andere Person. Bildnis Spee von Langenfeld: Zeitgenössisches Gemälde, Maler unbekannt Franzisco Goya: Hexensabbat Hexenglaube und Hexenverfolgung Der Glaube an Zauberer und Hexen ist uralt und auch heute noch, besonders in Afrika, verbreitet. Der Mensch sucht nach Schuldigen für Missgeschicke und Unglücke, die ihn treffen. Der angebetete Gott kann es ja nicht sein, da müssen dunkle Kräfte wirken – Dämonen, der Teufel, mit diesem verbündete Zauberer und Hexen. Bis zum Frühmittelalter gab es keine Hexenverfolgung. Erste Verurteilungen gab es im 13. Jahrhundert, aber für die neu begründete Inquisition hatten Hexen nachgeordnete Priorität - ihr ging es um Häresie. Die staatliche spanische Inquisition lehnte Hexenverfolgung ausdrücklich ab, ähnlich die Inquisition in Italien. Im 15. Jahrhundert nahm die Verfolgung zu, erreichte aber erst im 16. und 17. Jahrhundert ihren Höhepunkt. Es breitete sich wahnhafte Massenhysterie bezüglich Zauberern und Hexen aus, denen man allerlei Schadzauber vorwerfen konnte; Teufelsanbetung kam als Häresie dazu. Weltliche Gerichte waren für Hexerei zuständig. Wer erst einmal verdächtig war, hatte im Folterkeller keine Chance, lieferte vielmehr die erwarteten Hinweise auf andere Hexen, so dass die Beschuldigten nicht alle wurden. 40000 bis 60000 Todesopfer werden heute geschätzt, die Zahl der Prozesse lag im Bereich von Millionen (Konfiskation, Haft ..). Deutschland lag unrühmlich an der Spitze; rein katholische Länder (Spanien, Portugal, Italien, Irland) hatten verhältnismäßig wenige Opfer. In Deutschland waren an die 80% der Opfer Frauen, in Nordeuropa waren es eher Männer. Unter den in Deutschland verurteilten Frauen gab es viele Hebammen und Kräuterkundige – offenbar fürchteten die Männer überlegenes Wissen der Frauen. Dass hier auch sexuelle Elemente im Spiel waren (Succubus/Incubus - Glaube!), zeigen beispielhaft die Darstellungen Hans Baldung Griens: Auch wenn die Hexenverfolgung nicht von der Kirche ausging: Gebildete Theologen arbeiteten geradezu eine Wissenschaft von den Hexen aus. Der deutsche Dominikaner und Theologe Johannes Nider präsentierte 1437/38 auf dem Baseler Konzil sein einflussreiches Werk „Formicarius“, das sich auch ausführlich mit Magie und Hexen befasste. Das Handbuch für die Verfolgung der Hexen aber lieferte 1486 der Dominikaner Heinrich Kramer (Henricus Institoris) mit seinem „Hexenhammer“, eigentlich „Malleus Maleficarum“. Die neue protestantische Kirche schlug in die gleiche Kerbe: Im Mai 1526 predigte Martin Luther über 2.Mose 22 Vers 17 („Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen“) und forderte erbarmungslose Hexenverfolgung. Calvin war der gleichen Ansicht – 1545 wurden in Genf in wenigen Monaten 34 Hexen verbrannt. Die peinliche Halsgerichtsordnung Karls kannte nur das Delikt des Schadzaubers und sah vor, dass der Schuldige mit einer Buße für den tatsächlichen Schaden zu bestrafen sei; sie wurde aber nur unvollständig befolgt. In den protestantischen Regionen wurde die Vorschrift verschärft, weil Hexerei ein Bund mit dem Teufel sei und somit immer des Todes würdig. Es gab aber andererseits viele Gebildete, auch Theologen, welche schon früh gegen die Grausamkeiten der Hexenverfolgung angingen. Dreien von ihnen ist dieser Text gewidmet. Johann Weyer 1515 -1588 Johann Weyer wurde 1515 (1516?) als Sohn eines wohlhabenden Großhändlers von Kohle, Schiefer und Hopfen in Grave an der Maas geboren. Der familiäre Wohlstand erlaubte eine gute Ausbildung. Nach Schulbesuch in s’Hertogenbosch und Löwen kam er 1532 nach Antwerpen zu Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim (links), einer schil- lernden Persönlichkeit aber vehementem Kritiker des Hexenwahns. Als der Antwerpen verlassen musste und nach Bonn ging, begleitete ihn Johann Weyer. 1634 zog er weiter nach Paris, dann nach Orléans um Medizin zu studieren. 1537/1538 schloss er sein Studium erfolgreich ab, er nannte sich jetzt lateinisch Piscinarius. Zunächst praktizierte er in seiner Heimat um Grave herum. 1545 wurde er Stadtarzt in Arnheim. Dort wurde er mit Hexenprozessen konfrontiert: Er musste ein medizinisches Gutachten über einen Wahrsager erstellen, auch verteidigte er der Hexerei angeklagte Frauen, konnte mehrfach eine Verurteilung abwenden. 1550 wurde er Leibarzt des von Herzog Wilhelm V. von JülichKleve, was ihm einige Freiheit gab. Er schrieb medizinische Abhandlungen über verschiedene Krankheiten, beschrieb aktuelle Epidemien mit Vorschlägen zur Behandlung der Kranken (das Allheilmittel Aderlass verwarf er). Vor allem aber arbeitete er an seinem Hauptwerk gegen den Hexenwahn „De praestigiis daemonum.“ (Von den Blendwerken de Dämonen), einem „Anti-Hexenhammer“. Systematisch führte er medizinische, juristische und theologische Argumente an. Besessenheit und Hexenzauber deutete er als reine Einbildung. Solche gemütskranke Frauen dürften nicht verfolgt, sondern müssten ärztlich behandelt werden. Das Buch wurde auf den Index verbotener Bücher gesetzt, hatte aber durchaus Einfluss: Es wurde zur Grundlage späterer Gegner der Hexenprozesse. Mehrere fortschrittliche Fürsten lehnten nach dem Erscheinen des Buches die weitere Anwendung von Folter und Todesstrafe ab. Freilich flackerte der Hexenwahn in diesen Gebieten später wieder auf. Anton Praetorius 1560 - 1613 Anton Praetorius war der Sohn eines Matthes Schulze: um 1580 übersetzte er seinen Namen ins Lateinische und nannte sich fortan Praetorius. Mit 13 Jahren wurde er Zeuge eines Hexenprozesses mit Folterung der Angeklagten, was ihn dauerhaft beeinflusste. Er wurde Lehrer, 1586 Rektor der Lateinschule in Kamen, 1587 lutherischer Diakon in Worms, schloss sich 1588 dem calvinistischen Glauben an, wurde 1589 zweiter Pfarrer an der Katharinenkirche in Worms. Er wurde Pfarrer in Dittelsheim und dann 1596 von Wolfgang Ernst, Graf von Büdingen und Birstein, zum Hofprediger berufen. 1597 forderte die Bevölkerung von Birstein (Odenwald) einen Hexenprozess gegen vier Frauen aus der Gemeinde Rinderbügen (bei Büdingen). Der Graf berief Anton Praetorius zum Mitglied des Hexengerichtes. Praetorius konnte und wollte nicht ansehen, wie unschuldige Frauen gefoltert und in den Tod getrieben wurden. Praetorius begehrte auf und kämpfte ungestüm darum, dass der Prozess beendigt und die Frauen freigelassen würden. Von der Kanzel wetterte er so heftig gegen die Folter, dass diese eingestellt wurde – es lebte aber nur noch eine der vier Frauen, sie wurde freigelassen. In den Prozessakten heißt es: „Weil der Pfarrer alhie hefftig dawieder gewesen, daß man die Weiber peinigte, alß ist es dißmal deßhalben unterlaßen worden.“ Es ist dies der einzige überlieferte Fall, dass ein Geistlicher – erfolgreich! – die Beendigung der Folterung einer Hexe verlangte. Graf Wolfgang Ernst war solcher Einsatz aber zu viel: Er entließ seinen Hofprediger. Praetorius fand eine Pfarrstelle in Laudenbach (Bergstraße). Jetzt setzte er den Kampf gegen Hexenwahn und Folterung literarisch fort. 1598 erschien sein Buch „gründlicher Bericht – Von Zauberey und Zauberern“ zunächst unter einem Pyeudonym, 1602 die zweite Auflage unter seinem eigenen Namen. Er argumentiert theologisch: Hexerei kann überhaupt nicht existieren, weil sie „über menschlich Vermögen und wider die natürliche Ordnung Gottes ist“ Damit distanzierte sich Praetorius von Luther und Calvin. Er stellt fest: „Alles Wetter kommt von Gott zum Segen oder zur Strafe nach seiner Gerechtigkeit und mag den Hexen nichts davon zugeschrieben werden. Außerdem sind die Mittel, welche Hexen gebrauchen zum Wettermachen ganz und gar kraftlos.“ Drastisch kritisiert er das Verhalten der Obrigkeit, insbesondere das der Juristen. Für die Durchführung von Hexenprozessen fordert er Verteidiger und mehrere Zeugen. Ganz besonders aber kämpft er gegen die Folter, die weder christlich ist noch wirklich der Wahrheitsfindung dient – sie gehört abgeschafft. Folter ist Unrecht, alle unmenschlichen Verfahren und Strafen sind Unrecht. Selbst wenn der Beklagte seinen Prozess überlebt, ruft das Verfahren dauerhafte psychische und soziale Schäden hervor. Schon die Einkerkerung ist schlimm genug – man muss anständige Räumlichkeiten als Gefängnisse schaffen. Anton Praetorius hat in seinem Leben viel Leid erdulden müssen. Er hat eine Verlobte und drei Ehefrauen überlebt, fast alle seiner 11 Kinder sind sehr früh gestorben, nur ein Sohn erreichte das Mannesalter, er starb mit 28 Jahren. Es gibt Hinweise darauf dass vor seinem Lebensende sein Gottesverständnis aufgrund all dieser Schicksalsschläge sich vollkommen änderte – er zweifelte wohl an der gnädigen Vorsehung Gottes. In der Totenrede seines Amtskollegen aus dem benachbarten Hemsbach wurde sein Eintreten gegen Hexenprozesse und Folter, das man in Deutschland vielerorts beachtet hatte, mit keinem Wort erwähnt. Friedrich Spee von Langenfeld 1591 - 1635 Folgendes wird überliefert: > Der Herzog von Braunschweig in Deutschland war so geschockt von den von der Inquisition in seinem Herzogtum angewandten Methoden, dass er zwei berühmte jesuitische Gelehrte bat, die Verfahren zu überprüfen. Nach einer sorgfältigen Untersuchung teilten die Jesuiten dem Herzog mit: „Die Inquisitoren tuen ihre Pflicht. Sie nehmen nur Leute fest, die durch die Geständnisse anderer Hexen beschuldigt wurden.“ „Kommt mit mir in die Folterkammer“ schlug der Herzog vor. Die Priester folgten ihn zu dem Ort wo eine elende Frau auf der Folterbank ausgestreckt war. „Lasst mich sie befragen!“ schlug der Herzog vor. „Nun Frau, du hast gestanden, dass du eine Hexe bist. Ich verdächtige diese beiden Männer hier, dass sie Zauberer sind. Was sagst du dazu? … Dreh die Streckbank eins weiter, Knecht!“ „Nein, nein!“ schrie die Frau. „Du hast ganz Recht. Ich habe sie beim Sabbat oft gesehen. Sie können sich in Ziegen, Wölfe und andere Tiere verwandeln.“ „Was weißt du sonst noch von ihnen?“ fragte der Herzog. „Mehrere Hexen haben Kinder von ihnen. Eine Frau hat acht Kinder, welche diese Männer gezeugt haben. Die Kinder haben Köpfe wie Kröten und Beine wie Spinnen.“ Der Herzog wandte sich zu den erstaunten Jesuiten. „Soll ich euch der Folter unterwerfen, bis ihr gesteht, meine Freunde?“ Einer der Jesuiten, Pater Friedrich Spee, war so beeindruckt, dass er 1631 ein Buch verfasste dem zugeschrieben wird, dass die Anklagen wegen Hexerei in einem großen Teil Deutschlands endeten. < (Stephen Pinker: The Better Angels of Our Nature S. 138/139) Ob dieser Bericht historische Wahrheit wiedergibt, ist nicht zu sagen. Innere Wahrheit besitzt er gewiss. Friedrich Spee wurde in Kaiserswerth bei Düsseldorf als Sohn eines hohen kurpfälzischen Beamten geboren. Er genoss eine gute Erziehung und trat mit 19 Jahren in Trier in den Jesuitenorden ein – gegen den Willen seiner Eltern.1612 legte er in Fulda das erste Gelübde ab. Nach drei Jahren Noviziat studierte er 1612 in Würzburg Philosophie. 1623 wurde er im Mainzer Dom zum Priester geweiht. Ab 1623 war er Dozent an der Jesuitenuniversität in Paderborn. Ab 1627 lehrte er an den Kollegs in Wesel und Köln. 1628 bekam er den Auftrag in Peine die Rekatholisierung durchsetzen, eine Aufgabe, die er mit großer Energie anging: Die Peiner Bürger wurden vor die Wahl gestellt, katholisch zu werden oder die Stadt zu verlassen. Das brachte ihm 1629 einen Anschlag mit schweren Verletzungen ein. Für ein Jahr war er Professor für Moraltheologie in Bonn, aber der Orden entzog ihm den Auftrag 1630 wieder, weil man mit seinen Lehrinhalten nicht einverstanden war. Friedrich Spee war ein bedeutender barocker Dichter, aber erst 1649, also posthum, erschien seine Sammlung geistlicher Gesänge unter dem Titel „Trutznachtigall“. Bis heute haben sich in den katholischen wie protestantischen Gesangbüchern Lieder von ihm erhalten, darunter das bekannte Adventslied „O Heiland reiß die Himmel auf“. Sein bedeutendstes Werk aber ist ohne Zweifel die „Cautio criminalis“. Über die Jahre hin hatte er Hexenprozesse in den Hochburgen der Hexenverfolgung (Köln, Trier, Würzburg, Mainz ….) beobachten können, betreute wohl auch als Beichtvater, der in den Prozess nicht eingreifen konnte, angeklagte Frauen und begleitete sie zum Scheiterhaufen. In der „Cautio criminalis seu de processibus contra sagas Liber“ („Rechtlicher Vorbehalt oder Buch über die Prozesse gegen Hexen“) greift er aufs schärfste die Praxis der Hexenprozesse an, insbesondere die Anwendung der Folter. „Kein deutscher Edelmann würde ertragen können, dass man seinen Jagdhund so zerfleischte.“ Spee leugnet nicht dass es Hexen und Zauberer geben könne, aber die angewandten Methoden sind nicht geeignet die Wahrheit ans Licht zu bringen. Er stellt fest: „Ich kann unter Eid bezeugen, dass ich bis jetzt noch keine verurteilte Hexe zum Scheiterhaufen geleitet habe, von der ich unter Berücksichtigung aller Umstände hätte sagen könne, sie sei wirklich schuldig gewesen.“ Er macht sich im Gedankenexperiment anheischig, jedem auch des monströsesten Verbrechens zu „überführen“, wenn er ihn nur foltern darf. Unter der Folter gesteht jeder alles. – „Wir sind alle nur deswegen keine Hexer, weil wir noch nicht unter die Folter gekommen sind.“ Muss die gefährliche Folter abgeschafft werden? In Abschnitt 29 des Buches heißt es klipp und klar: „Ich antworte: Entweder ist die Folter gänzlich abzuschaffen oder so umzugestalten, dass sie nicht … Unschuldigen Gefahr bringen“. Die Fürsten weist er darauf hin, welchen Schaden der Hexenwahn ihnen zufügt: So viele Menschen die Fürsten auch noch verbrennen mögen, „sie werden das Hexenunwesen nicht ausbrennen, wenn sie nicht alles verbrennen. Sie verwüsten ihre Länder mehr als jeder Krieg und richten doch nicht das Allergeringste aus.“ Er klagt deprimiert: „Aber wir müssen Hexen haben, gleichgültig wie sie gegen alle Gesetze beschafft werden, Das hat uns die ungeheure Zahl der Hexen beschert. Sehet Deutschland, so vieler Hexen Mutter!“ Aberglaube, Ammenmärchen, Denunziation und mit Folter erpresste Geständnisse, darauf gründen die Hexenjäger ihre Arbeit. Die Hauptschuld weist Spee den Richtern mit ihren Henkersknechten zu, nicht den Fürsten - die haben keine eigene Anschauung von dem, was in den Kerkern vorgeht, doch nur sie könnten die Zustände ändern. Die „Cautio criminalis“ erschien 1631 anonym, aber zumindest in der zweiten Auflage 1632 mit Billigung der Provinzialleitung der Jesuiten. Das Buch erlebte 18 Auflagen, wurde 1647 ins Deutsche übersetzt („Gewissensbuch – von den Prozessen gegen die Hexen“), wurde ins Niederländische, Französische und Polnische übertragen. 1633 wurde Friedrich Spee als Beichtvater für Gefängnisse und Krankenhäuser nach Trier versetzt. Bei der Pflege pestkranker Soldaten steckte er sich an und starb 1635 im Alter von nur 44 Jahren. „Enttarnt“ wurde der anonyme Autor der „Cautio criminalis“ erst 1710 von dem Philosophen und Mathematiker Gottfried Wilhelm Leibnitz. Er berichtete, dass Friedrich Spees Haar früh ergraut sei, weil er so viele Unschuldige zur Hinrichtung hatte begleiten müssen. Natürlich verschwand der Hexenwahn nicht sofort, aber das Buch zeigte Wirkung: Johann Philipp von Schönborn wurde 1641 Fürstbischof von Würzburg, 1647 Kurfürst von Mainz, beides Hochburgen der Hexenjagd – er verbot Hexenprozesse auf seinem Gebiet. Johann Seiffert, Feldprediger des schwedischen Generals Königsmack, hatte seine Übersetzung ins Deutsche Königin Christine von Schweden gewidmet – sie verbot Hexenprozesse in ihrem Herrschaftsbereich, der ja auch Teile Deutschlands umfasste. Im 18. Jahrhundert kamen die Hexenverfolgungen zum Erliegen. 1782 wurde als letzte Hexe Anna Göldi in Glarus (Schweiz) hingerichtet. Nachbemerkung In Südamerika und Afrika existiert heute das Christentum parallel zu Naturreligionen und Hexenglauben. Bisweilen mit schrecklichen Folgen: In Nigeria wurden in den vergangenen Jahren tausende Kinder als Hexen verfolgt, verstümmelt, verätzt, verbrannt – von Christen, aufgehetzt durch evangelikale Prediger. In einigen afrikanischen Ländern gibt es heute wieder Gesetze gegen Hexerei. In Indien wurden in den Jahren 2001- 2006 400 Adivasis (Urbevölkerung) wegen Hexerei umgebracht. Auf Papua-Neuguinea gibt es jedes Jahr hunderte Opfer. In Saudi-Arabien werden Zauberei und Hexerei verfolgt, es steht die Todesstrafe darauf …. Nein, Hexenglaube und Hexenverfolgung sind nicht verschwunden, es gibt sie immer noch. Eine Kuriosität Der letzte „Hexenprozess“ in Europa lief 1944 in England: Helen Duncan wurde nach dem „Witchcraft Act“ von 1735 (!) verurteilt. Aber das war eigentlich eine Vorsichtsmaßnahme des englischen Geheimdienstes: die Frau arbeitete als Wahrsagerin, es liefen gerade die Vorbereitungen für den D-Day, man fürchtete sie könne etwas ausplaudern! Der „Witchcraft Act“ wurde 1951 auf Betreiben von Winston Churchill außer Kraft gesetzt. Hans Baldung Grien: Der behexte Stallknecht Materialquellen Montage Bildnis Zeitgenössisches Gemälde - Wikipedia Bild Praetorius Herkunft des Bildes unklar Bild Weyer Kupferstich Pieter Holsteyn 1660 - Wikipedia Hexenverbrenung barrynoa.blogspot.de Holzschnitt auf einem Flugblatt Bilder im Text Hexensabbat Goya, nach home.arcor.de Hexen am Arbeiten Wetterhexe nach www.bhac-bludenz.ac.at Von den Unholden nach scienceblogs.de Osculum infame en.wikipedia.org Hexen Hans Baldung Grien Links, Mitte nach Wikimedia …rechts nach zeno.org Malleus nach wikipedia Agrippa nach it.wikipedia.org De Praestigiis nach wikipedia Prozessakte nach wikipedia Von Zauberey nach wikipedia Cautio criminalis nach wikipedia Der behexte Stallknecht nach commons.wikimedia.org Text De.wikipedia.org: Anton Praetorius; Friedrich Spee; Cautio Criminals; Johann Geiler vob Kaisersberg; Johann Weyer; Formicarius; Hexenverfolgung; Jakob Sprenger En.wikipedia.org : Johann Weyer, Gegner der Hexenverfolgung www.rheinische-geschichte.lrv.de Johann Weyer Clemens M. Hutter: Hexenwahn und Aberglaube – Friedrich von Spee - die Speerspitze Michael-mannheimer.info Die 5 Lügen der westlichen Christenhasser über die mittelalterliche Hexenverfolgung