Standardeinsatzregel (SER)
Transcription
Standardeinsatzregel (SER)
SER – Wasserförderung - Wasserförderung über lange Strecken - Feuerwehr Kahl am Main Bezirk 3/1 – Landkreis AB SER – Wasserförderung 3.1 Löschzugausbildung Bearbeiter Ritter Florian Version 2.2 – August 2010 Seite 1 von 10 FF Kahl - SER – Wasserförderung – Stand 08/2010 Freiwillige Feuerwehr Kahl am Main Standardeinsatzregel (SER) SER – Wasserförderung 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. Zweck und Geltungsbereich Grundlagen Einsatzvarianten Einsatzmittel Einsatztaktik Aufgabenverteilung Berechnung Kommunikation Quellen Anlage 01 – Aufbauskizze Füllvorrichtung Anlage 02 – Bedienungsanleitung Berechnungssoftware Anlage 03 – Kommunikationsskizze Anlage 04 – Beladungsübersicht Sonderfahrzeuge 1. Zweck und Geltungsbereich Die Standard-Einsatz-Regel „Wasserförderung“ beschreibt die Vorgehensweise bei der Wasserförderung über lange Strecken. Es kommen zwei grundlegende Varianten zum Einsatz: o Anforderung GW-L2 (Zusatzmodul Wasserversorgung) als Sonderfahrzeug o Zug Wasserförderung Kahl/Karlstein des Landkreises Aschaffenburg Die Vorgaben gelten für die Teileinheiten der FF Kahl am Main innerhalb des Zuges Wasserförderung, den weiteren beteiligten Einheiten werden sie zur Übernahme empfohlen. 2. Grundlagen Für die Wasserförderung über lange Strecken finden folgende Grundlagen Verwendung: o BayFwG – Art. 1, Abs. 2 – Aufgaben der Gemeinden - Löschwasserversorgung o Ausbilderleitfaden „Maschinist für Löschfahrzeuge“ in Bayern o Merkblatt „Wasserförderung über lange Strecken“ der SFS Würzburg Die vorliegende SER baut hierauf auf und erfordert Grundkenntnisse der Wasserförderung sowie ggf. die Lektüre der vorgenannten Grundlagen. 3. Einsatzvarianten Für die Wasserförderung über lange Strecken können zwei verschiedene Varianten möglich sein: o Anforderung GW-L2 (Zusatzmodul Wasserversorgung) als Sonderfahrzeug ¾ Alarmplan Ort/Objekt – vorgeplant in Alarmstufe/-stichwort ¾ Anforderung durch Einsatzleiter o Zug Wasserförderung Kahl/Karlstein ¾ ausschließlich Anforderung durch Einsatzleiter Seite 2 von 10 FF Kahl - SER – Wasserförderung – Stand 08/2010 Freiwillige Feuerwehr Kahl am Main Inhalt SER – Wasserförderung GW-L2 Zusatzmodul Wasserversorgung Zug Wasserförderung Aus einsatztaktischen Gründen und aufgrund der feuerwehrtechnischen Beladung rückt das Fahrzeug nur im Verbund mit GW-L und MZF aus. Im Zug Wasserförderung werden die ersten beiden Pumpen der Förderstrecke durch mitgeführte Löschfahrzeuge gestellt. GW-L2 Zusatzmodul Wasserversorgung GW-L2 Zusatzmodul Wasserversorgung GW-L GW-L MZF MZF QUAD LF 10/6 LF 16/12 TLF 16/24-Tr Seite 3 von 10 FF Kahl - SER – Wasserförderung – Stand 08/2010 Freiwillige Feuerwehr Kahl am Main 4. Einsatzmittel SER – Wasserförderung Beladungsübersicht Zug Wasserförderung 2.800m B-Schlauch in Buchten 10.000 Ltr. Faltbehälter GW-L2 Zusatzmodul Wasserversorgung KAHL 2x PFPN 10-1000 Rollschläuche(Reserve) + Schlauchbrücken 5.000 Ltr. Faltbehälter 2x Chiemseepumpe + 1x Turbinentauchpumpe GW-L KAHL Berechnungssoftware Kartenmaterial MZF KAHL (Erkundung und Streckenkontrolle) QUAD KAHL FPN 10-2000 PFPN 10-1000 1x Chiemseepumpe 13 kVA-Stromerzeuger LF 10/6 GRW 3.000 Ltr. Faltbehälter FPN 10-2000 13 kVA-Stromerzeuger LF 16/12 KAHL FPN 10-3000 13 kVA-Stromerzeuger 3.000 Ltr. Faltbehälter TLF 16/24-Tr DET Seite 4 von 10 FF Kahl - SER – Wasserförderung – Stand 08/2010 Freiwillige Feuerwehr Kahl am Main 4.1 Zusatzbeladung der Einsatzmittel (s. auch Anlage 04 – Beladungsübersicht Sonderfahrzeuge) SER – Wasserförderung Freiwillige Feuerwehr Kahl am Main 5. Einsatztaktik Zug Wasserförderung trifft sich am Sammelpunkt Dettingen/TOTAL oder Kahl/ARAL • Zug Wasserförderung fährt den Bereitstellungsraum an • Zugführer nimmt Kontakt zur EL auf • Vor Ort • Über Funk • Festlegung folgender Komponenten: • Benötigte Wassermenge • Kombination Wasserförderung/Pendelverkehr? • Abschnittsbildung • Funkkanal Nei • Wasserentnahme Feuerwehreinsatzplan für Wasserförderung vorhanden? JA NEIN Wasserentnahmestelle bekannt? JA NEIN LF 10/6 GRW zur Wasserentnahmestelle OK GW-L 2 KAHL mit Faltbehälter zur Wasserübergabestelle Abschnittsleiter erkundet Wasserentnahme Abschnittsleiter erkundet Förderstrecke: • Länge • markante Geländeformen • Straßenquerungen • sonstige Besonderheiten Zugführer verteilt Schilder für die Pumpenstandorte Verlegen der Schlauchleitung von der Einsatzstelle zur Wasserentnahme OK Abschnittsleiter ermittelt Positionen der Pumpen • Kartenmaterial • Berechnungstool • gewonnene Erkenntnisse Besetzen der Verstärkerstationen 1. Verstärker: LF 16 KAHL Aufnahme des Förderbetriebes Seite 5 von 10 FF Kahl - SER – Wasserförderung – Stand 08/2010 SER – Wasserförderung o Hydranten o Offenes Gewässer ¾ direkte Entnahme mit FP-N oder PFP-N ¾ Schmutzwasserpumpe als FPN-F (Schwimmpumpe mit Hilfe von Schwimmkörpern) o Löschwasserzisterne oder Brunnen ¾ Turbinentauchpumpe 8/1/8 (TTP) – CAVE: Eine FPN 10-1000 zum Antrieb nötig ¾ Tauchpumpe TP 4/1 oder größer (mehrere Pumpen parallel nötig) o Vor der ersten Pumpe der Förderstrecke ggf. Faltbehälter einbauen, zur Befüllung durch PFP-N, FPN-F oder Tanklöschfahrzeuge im kombinierten Pendelverkehr FPN-F: Schmutzwasserpumpe Chiemsee mit Schwimmkörpern Turbinentauchpumpe TTP 8/1/8 Förderstrecke o Genereller Förderdruck: 10 bar ¾ vgl. Merkblatt SFSW, Seite 9, Anm. 1 – diese Aussage ist zu vernachlässigen, da eine individuelle Berechnung für jede Wasserförderung vorgenommen wird ¾ Die Berechnung erfolgt mit einem Mindesteingangsdruck von 2 bar, dieser ist jedoch zu vernachlässigen, solange er nicht zu gering wird (< 1,5 bar). Die Druckbegrenzungsventile vor den Verstärkerpumpen sind ca. 1 bar über dem tatsächlichen Eingangsdruck einzustellen, um unnötige Wasserverluste zu verhindern o Mindestanzahl: 2 Schlauchleitungen ¾ Redundanz bei Ausfall einer Schlauchleitung (Schlauchplatzer, Pumpenausfall o. ä.) ¾ Niedrigere Reibungsverluste bei niedrigen Förderströmen Seite 6 von 10 FF Kahl - SER – Wasserförderung – Stand 08/2010 Freiwillige Feuerwehr Kahl am Main Wasserentnahme SER – Wasserförderung ¾ An jeder Schlauchunterbrechung (Verstärkerpumpe), am Anfang und Ende ¾ Anbringung durch die Mannschaft GW-L2 während der Verlegung nach Vorgabe MZF ¾ Einheitliche Bezeichnung der Leitung in der Kommunikation mit „Leitung gelb“ ff. 2 Schlauchleitungen – „Leitung blau“ und „Leitung gelb“ 4 Schlauchleitungen – zusätzlich „Leitung grün“ und „Leitung rot“ o Schilder für jede Station (Verstärkerstation, Wasserentnahme, Wasserübergabe) ¾ alle notwendigen Parameter, wie Ausgangsdruck, Funkkanal, Rufname ¾ Befestigung der Schilder an einem Leitkegel, in Förderrichtung auf dem Boden liegend Kennzeichnung Verstärkerstation 1 – Leitkegel in Förderrichtung Seite 7 von 10 Schild mit Informationen für die Verstärkerstation FF Kahl - SER – Wasserförderung – Stand 08/2010 Freiwillige Feuerwehr Kahl am Main o Kennzeichnung der Schlauchleitung mit farbigen Seilen (rot, gelb, grün, blau) SER – Wasserförderung ¾ Erste Verstärkerstation im Zug wird durch eigene Mittel gestellt ¾ Weitere Verstärkerpumpen müssen bei der Einsatzleitung angefordert werden ¾ Für jede Leitung ist eine FP-N 10/1000 erforderlich – 2 Leitungen können auch durch eine FP-N 10/2000 bedient werden Schematischer Aufbau der Förderstrecke je Schlauchleitung Beispiel für eine Verstärkerstation – 2 Schlauchleitungen auf eine FP-N 10-2000 Wasserübergabe Am Wasserübergabepunkt endet die Förderstrecke in zwei Variationen: ¾ Schlauchende mit Verteiler oder B-Absperrorgan in farblicher Kennzeichnung ¾ Faltbehälter 10.000 Ltr. selbstaufrichtend mit vordefinierter Einfüllvorrichtung aus Bockleiter und Saugschlauch (Anlage 01 – Aufbauskizze Füllvorrichtung) Wasserübergabe 2 Schlauchleitungen - Absperrorgan Seite 8 von 10 Wasserübergabe 2 Schlauchleitungen - Faltbehälter FF Kahl - SER – Wasserförderung – Stand 08/2010 Freiwillige Feuerwehr Kahl am Main o Verstärkerstation SER – Wasserförderung Standardaufgabe Zug Wasserförderung Verlegung der Schlauchleitungen Aufstellen Faltbehälter + Einspeisung Kennzeichnung der Schlauchleitung mit Farben GW-L2 Zusatzmodul Wasserversorgung KAHL Alternative Wasserentnahmemöglichkeiten Ausbringen von Reserveschläuchen alle 100m und Schlauchbrücken (max. 12 Stück) Reservepumpen vorhalten und ggf. liefern GW-L KAHL Führung Berechnung der Strecke Markierung der Stationen MZF KAHL Erkundung Streckenkontrolle QUAD KAHL Wasserentnahme LF 10/6 GRW 1. Verstärkerstation LF 16/12 KAHL 1. Füllung des Faltbehälters Pendelverkehr TLF 16/24-Tr DET Seite 9 von 10 FF Kahl - SER – Wasserförderung – Stand 08/2010 Freiwillige Feuerwehr Kahl am Main 6. Aufgabenverteilung SER – Wasserförderung Für die Berechnung der Förderstrecke und der Pumpenabstände kommt eine Softwarelösung zum Einsatz. Diese besteht aus der topografischen Karte TOP 10 Bayern und einer Berechnungssoftware auf Excel-Basis. Als Rückfallebene stehen die UTM-Karten in Papierform zur Verfügung, ebenso das Schätzlineal aus dem Merkblatt der SFS und vorgefertigte Druckverlusttabellen für bestimmte Förderströme. Alle Unterlagen und Hilfsmittel sind auf dem Führungsfahrzeug verlastet. Anlage 02 – Bedienungsanleitung Berechnungssoftware Beladung Führungsfahrzeug – Notebook, Kartenmaterial, Funktionsweste etc. Topografische Karte 1:10000 – Screenshot TOP10 8. Kommunikation Die Kommunikation innerhalb des Zuges bzw. Einsatzabschnittes muss aus einsatztaktischen Gründen auf einem separaten Kanal erfolgen. Aufgrund der eventuell großen Distanzen zwischen Wasserentnahme und Wasserübergabe kann es möglich sein, dass die Kommunikation im 2mEinsatzstellenfunk nicht ausreicht. Hierfür wird zusätzlich ein 4m-Kanal geschaltet. Im Anhang ist in einer Kommunikationsskizze übersichtlich dargestellt, welche Kanäle Verwendung finden. 4m – Funkkanal 510 W/U – Abschnittskanal Bezirk 3/1 – bundesweiter Marschkanal 2m – Funkkanal 55 W/O – Abschnittskanal 4 – Ausweichkanal Feststationen FW Bayern Anlage 03 – Kommunikationsskizze 9. Quellen Fachwissen Feuerwehr – Löschwasserförderung (Kemper) Die Roten Hefte – Wasserversorgung (Zawadke) Wasserförderung über lange Schlauchstrecken (SFS Würzburg) Ausbilderleitfaden „Maschinist für Löschfahrzeuge“ (SFS Würzburg) Seite 10 von 10 FF Kahl - SER – Wasserförderung – Stand 08/2010 Freiwillige Feuerwehr Kahl am Main 7. Berechnung Anlage 01 – Aufbauskizze Füllvorrichtung Sammelstück Übergangsstück A-B Saugschlauch Ratschgurt 2t 4. Sprosse Freiwillige Feuerwehr Kahl am Main B-Absperrorgan Wasserförderung Software Die Datei „Wasserförderung KAHL.XLS“ ausführen. Sollte die Meldung erscheinen, die Meldung mit „Makros aktivieren“ bestätigen. Sollte die Meldung „Makros sind deaktiviert“ erscheinen müssen die Sicherheitseinstellungen wie am Ende diese Dokumentes erläutert angepasst werden. Das Kartenprogramm TOP10 starten und das Einsatzgebiet möglichst groß herauszoomen. Einen Geländeschnitt erstellen. Die Eckpunkte durch Klicken mit der linken Maustaste setzen, den Endpunkt durch einen Klick mit der rechten Maustaste. P.Holzberger – Version 1.1 Freiwillige Feuerwehr Kahl am Main Bedienung WASSERFÖRDERUNG Software Wasserförderung Software Freiwillige Feuerwehr Kahl am Main Und die entsprechenden Werte alle 100m in die EXCEL Datei übertragen. Nach der Eingabe in der EXCEL Datei auf „Berechnen“ klicken. Wichtig: nach jeder Änderung an den Höhenangaben erneut auf „Berechnen“ klicken! Schlauchstrecke in 100m Schritten 1. Hier die aus dem Geländeschnitt ermittelten Werte eintragen 2. Berechnen anklicken 3. Standort der Pumpen ab Anfang Schlauchstrecke ablesen CAVE: Die eingetragenen Höhenangaben müssen ≤ 100 Hm auf 100 m Schlauchleitung sein (Die Steigung darf auf einer Strecke von 100 m nicht größer als 45% sein) P.Holzberger – Version 1.1 Wasserförderung Software Die Meldung „Makros deaktiviert“ ist wie folgt zu beheben: Über das Menu Extras->Makro->Sicherheit die Sicherheitseinstellungen auf niedrig oder mittel setzten, danach EXCEL neu starten. P.Holzberger – Version 1.1 Freiwillige Feuerwehr Kahl am Main Meldung „Makros deaktiviert“ Nur für den Dienstgebrauch ! Feuerwehr Kahl am Main Landkreis Aschaffenburg Feuerwehr Kahl am Main, 1.0 Einsatzplanung gültig von : 01.06.2010 bis : neue Version Funkskizze Wasserförderung Einsatzleiter Florian XXX Florentine XXX Einsatzleiter/-ung K 495 G/U Abschnittsleiter Wasserförderung Florian Kahl 11/1 Abschnittsleiter Wasserförderung K 55 W/U* * alt. zugeteilter Führungskanal K 55 W/O LF 10/6 Florentine GRW 47/1 TLF 16/24 Tr Florentine DET 22/1 LF 16/12 Florentine Kahl 40/1 GW-L Florentine Kahl 81/1 K 510 W/U GW-L2 Florentine Kahl 88/1 QUAD Florentine Kahl 90/1 Anlage 04 – Beladungsübersicht Sonderfahrzeuge GW-L2 Zusatzmodul Wasserversorgung 2x PFPN 10-1000 2.800m B-Schlauch in Buchten Rollschläuche(Reserve) + Schlauchbrücken 10.000 Ltr. Faltbehälter 5.000 Ltr. Faltbehälter 2x Chiemseepumpe + 1x Turbinentauchpumpe Beladung GW-L2 – 4x 700m B-Schlauch in Buchten Beladung GW-L: 5 Rollgitterboxen bzw. Palettenwagen Faltbehälter 5000 Ltr. PFP-N 10-1000 Rollschläuche Schlauchbrücken PFP-N 10-1000 Spannbrett Chiemseepumpen Turbinentauchpumpe Anordnung der Beladung auf der Ladefläche Verlastung Faltbehälter 10000 Ltr. im G1 Freiwillige Feuerwehr Kahl am Main GW-L KAHL