Report - True Sale International
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15. Oktober 2012 Investment Research Fixed Income Spezial Covered Bond Research Frankreich Banken Beachten Sie bitte die Hinweise auf den letzten Seiten. Französische Covered Bonds im Aufwind Inhaltsverzeichnis Überblick über den französischen Covered Bond Markt • • • Der französische Covered Bond Markt ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Inzwischen bilden französische Covered Bonds mit einem ausstehenden Volumen an Benchmark-Emissionen von rund 219 Mrd. Euro und einem Marktanteil von 26% das größte Segment im iBoxx € Covered Bond Index. Ende 2010 wurde das französische Covered Bond Gesetz novelliert und eine neue spezialgesetzliche Covered Bond Art geschaffen. Dadurch besteht der Markt aktuell aus drei verschiedenen Covered Bond Gattungen: Obligations Foncières (OF), Obligations de Financement de l’Habitat (OFH) und CRH Covered Bonds. Darüber hinaus gibt es noch zwei Programme strukturierter Covered Bonds, die allerdings nicht mehr aktiv sind. Seit Anfang des Jahres zeigten französische gedeckte Anleihen im Vergleich zu anderen Covered Bonds aus EU-Kernländern eine überdurchschnittlich gute Spread-Performance. Da wir auf Sicht von 6-9 Monaten damit rechnen, dass die Risiken aus der EU-Solvenzkrise in Bezug auf französische Covered Bonds weiter abnehmen werden und die Volatilität daher auf dem derzeit niedrigen Niveau verbleiben wird, erwarten wir auch weiterhin eine positive Performance französischer Covered Bonds. Da das Segment auch aus fundamentaler Sicht eine sehr gute Absicherung bietet, empfehlen wir französische Covered Bonds gegenüber unserer Benchmark, dem iBoxx Covered überzugewichten. Französische Covered Bonds weisen seit Anfang 2012 eine sehr gute SpreadPerformance auf Asset Swap Spreads der iBoxx Covered Bond Indizes in Bp Frankreich (OF & CRH) Skandinavien Frankreich (SFH) Niederlande 16 19 Der französische Immobilienmarkt 25 Die französische Volkswirtschaft 27 Emittenten im Überblick 29 BNP Paribas Public Sector SCF 33 BNP Paribas Home Loan SFH 35 CA Home Loan SFH 40 CA Public Sector SCF 42 Société Générale SCF 46 Société Générale SFH 48 CFF 52 BPCE SFH 54 GCE CBs & Banques Populaires 56 CRH 58 Crédit Mutuel-CIC HL SFH 62 Crédit Mutuel Arkéa PS SCF 66 Crédit Mutuel Arkéa HL SFH 68 Dexia Municipal Agency 73 CIF Euromortgage 77 Investment Research +49 89 2171-27070 [email protected] Jul 11 Quelle: BayernLB Research, iBoxx, Datastream Okt 11 Jan 12 Apr 12 Jul 12 Okt 12 23 Senior Covered Bond Analystin Apr 11 11 Obligations de Financement de l'Habitat Strukturierte Covered Bonds 150 Jan 11 11 CRH Covered Bonds Pia Schönwälder, CFA 0 Okt 10 6 200 50 2 Deutschland Österreich 100 Seite Überblick über den französischen Covered Bond Markt Spread-Entwicklung am französischen Jumbo-Markt seit Ausbruch der EU-Solvenzkrise und Relative Value Betrachtung Die vier Covered Bond Arten “en détail“ Obligations Foncières Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 2 Überblick über den französischen Covered Bond Markt Seit 1999 rasantes Wachstum des Marktes… Der französische Covered Bond Markt blickt auf eine lange Historie zurück. 1852 wurden mit Gründung der Crédit Foncier de France (heute CFF) bereits die ersten, durch Hypotheken besicherten Anleihen emittiert. 1999 wurde schließlich die Gesetzgebung zur Emission von „Obligations Foncières“ (OF) verabschiedet. Zuvor hatten französische Kreditinstitute mit Gründung der heute noch aktiven Caisse de Refinancement de l’Habitat (CRH) im Jahr 1985 bereits die Möglichkeit erhalten, Hypothekendarlehen durch gedeckte Anleihen zu refinanzieren. Seitdem ist der französische Covered Bond Markt u.a. durch die Einführung strukturierter Covered Bonds im Jahr 2006 und schließlich die Schaffung einer weiteren spezialgesetzlichen Covered Bond Art in 2010, den „Obligations de Financement de l’Habitat“ (OFH), rasant gewachsen. Das nominale Volumen ausstehender Emissionen ist von 7,7 Mrd. Euro in 1999, dem Entstehungsjahr der OF-Gesetzgebung auf rund 366 Mrd. Euro Ende 2011 angestiegen. Das Verhältnis der ausstehenden Covered Bonds zum französischen BIP lag Ende 2011 mit 13% nahezu auf dem gleichen Niveau wie das deutscher Pfandbriefe mit 16%. …u.a. durch Einführung strukturierter Covered Bonds 2006 und OFH 2010 Französische Covered Bonds sind die Nr.1 im BenchmarkSegment… Mit einem Anteil von 26% am gesamten ausstehenden Volumen dominieren französische Covered Bonds inzwischen das im Index iBoxx € Covered vertretene Euro Benchmark-Segment (Emissionsvolumen > 500 Mio. Euro, festverzinslich) und haben den bis Mitte 2011 größten Markt Spanien überholt. … und führen seit 2009 die Neuemissionsstatistik an Auch die Neuemissionsstatistik wird seit 2009 stets von französischen Emittenten angeführt. Daran änderte sich in den ersten neun Monaten 2012 nichts, obwohl französische Covered Bonds seit Herbst 2011 angesichts des hohen Engagements einiger französischer Banken in den EU-Peripherieländern und den Diskussionen um eine mögliche Bonitätsverschlechterung des französischen Staates eine höhere Volatilität als andere Covered Bonds aus EU-Kernmärkten aufwiesen (siehe S. 6 ff.). Rasantes Wachstum des französischen Covered Bond Marktes Volumen französischer Covered Bonds in Mrd. Euro (LS) und Anteil am Gesamtmarkt (alle Emissionsgrößen, alle Couponarten, alle Währungen) in % (RS) Französische Covered Bonds führen seit 2009 die Neuemissionsstatistik am Euro-Primärmarkt an Neuemissionsvolumen französischer Covered Bonds in Mrd. Euro (LS) und Anteil an den gesamten Neuemissionen > 500 Mio. Euro, inkl. Aufstockungen in % (RS) Jumbos (LS) Neuemissionen (Mrd. Euro, lS) Nicht-Jumbos (LS) %-Anteil (rS) 55 35% Anteil französischer Covered Bonds am Gesamtmarkt (RS) 300.000 250.000 11,6% 12,8% 14% 13,7% 10% 8,2% 150.000 5,8% 6,8% 41 26% 23% 23% 25% 23% 12% 9,9% 200.000 100.000 12,1% 30% 30% 16% 20% 27 15% 8% 7,4% 6% 8% 10% 14 4% 50.000 25% 5% 2% 0 0% 2003 2004 2005 2006 Quelle: BayernLB Research; ECBC 2007 2008 2009 2010 2011 0 0% 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 ytd Quelle: BayernLB Research BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 Französische Covered Bonds haben inzwischen Rang 1 im Euro-Benchmark-Segment erobert… Länderanteile am ausstehenden Volumen festverzinslicher Euro Covered Bonds > 500 Mio. Euro in % FR 100% 80% 2% 4% 5% D 2% 6% 5% ES IR UK 4% 9% 8% 3% 4% 3% 7% 4% 5% 7% 40% 56% 3% 2% 32% 32% 27% 22% 17% 18% 20% 23% Anfang 2009 Anfang 2010 30% UK 7,4% FR 13,7% 23% 14% 48% DK 13,1% 10% 29% 33% Sonstige 17,5% 8% 24% 60% …liegen aber am Gesamtmarkt noch hinter Deutschland, und Spanien Länderanteile am Gesamtmarkt (alle Emissionsgrößen, Währungen und Coupon-Arten) in % Sonstige 4% 3 SE 7,8% 32% 20% 9% 9% 11% Anfang 2006 Anfang 2007 Anfang 2008 26% ES 15,0% 0% Quelle: BayernLB Research; iBoxx, Datastream OFs dominieren den französischen Markt mit 44% des Volumens… …OFHs holen jedoch auf. Anteil liegt bereits bei 30% Anfang 2011 NOR 3,6% DE 21,9% YTD 2012 Quelle: BayernLB Research, ECBC (2011) Mit einem Anteil von 44% sind die älteren OFs nach wie vor die bedeutendste der vier Covered Bond Arten in Frankreich. Dennoch nimmt die Bedeutung der „neuen“ OFHs schnell zu. Obwohl die Gesetzgebung zur Emission von OFHs erst am 22. Oktober 2010 verabschiedet wurde, liegt der Anteil der OFHs am französischen Covered Bond Markt, gemessen anhand des Anteils am iBoxx € Covered France nach ausstehendem Volumen bereits bei rund 30%. Hintergrund dessen ist, dass nicht nur neue OFH Programme aufgelegt wurden, sondern die neue OFH-Gesetzgebung den Emittenten strukturierter Covered Bonds erlaubte, diese in OFHs „umzuwandeln“. BNP Paribas, CM-CIC, Crédit Agricole und HSBC France machten von dieser Option Gebrauch. Von den strukturierten Covered Bond Programmen sind allein die beiden Programme der Banques Populaires und GCE Covered Bonds der Genossenschaftsbanken und Sparkassen übrig geblieben. Der Anteil der Anleihen der Caisse de Refinancement de l’Habitat (CRH) am iBoxx € Covered France liegt bei 23%. Seit November 2011 bietet Markit einen neuen iBoxx SubIndex, den „iBoxx France Covered SFH“ an Der Indexanbieter Markit reagierte auf die Einführung einer vierten Covered Bond Gattung und bietet seit Ende November 2011, neben „iBoxx France Covered Legal“, der OFs und CRH-Covered Bonds enthält sowie „iBoxx France Covered Structured“, einen weiteren Sub-Index zur Berücksichtigung der „neuen“ OFHs, den „iBoxx France Covered SFH“ an. Aktuell sind 19 Emittenten von Benchmark Covered Bonds im iBoxx vetreten Aktuell sind 18 Emittenten von Benchmark Covered Bonds im iBoxx vetreten, davon sind acht Emittenten von OF, sieben Emittenten von OFH und 2 von strukturierten Covered Bonds. Darüber hinaus refinanzieren sich viele der französischen Banken neben OFs und OFHs auch über die Emissionen der Caisse de Refinancement de l’Habitat (siehe Abschnitt „Emittenten im Überblick“ S. 38). Einige Emittenten gehören zu den gleichen Bankengruppen, die unter einem Dach verschiedene Covered Bond Programme aufrechterhalten. Bestes Beispiel hierfür ist die BPCE Gruppe, die über BPCE SFH OFHs, über CFF OFs und über die Banques Populaires und GCE strukturierte Covered Bonds emittiert, wobei die beiden strukturierten Covered Bond Programme nicht mehr aktiv genutzt werden (vgl. Sie hierzu den Abschnitt „Emittenten im BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 4 Überblick“ ab S. 31). Der größte Emittent nach ausstehendem Volumen ist CRH, gefolgt von den beiden OF-Emittenten CFF und Dexia Municipal Agency. Bedeutendste Covered Bond Art in Frankreich sind noch OFs Anteil am ausstehenden Volumen von festverzinslichen Euro Covered Bonds > 500 Mio. Euro in % Aktuell gibt es 18 Benchmark Covered Bond Emittenten Anteil am ausstehenden Volumen von festverzinslichen Euro Covered Bonds > 500 Mio. Euro in % 25% 23% 18% 20% CRH; 23,1% 15% OF; 44,1% 13% 8% 10% 6% 6% 6% 4% 2% 2% 2% 2% 1% 1% 1% 0% 0% GCE Covered Bonds Banques Populaires CB Credit Mutuel Arkea CB AXA Bank Europe SCF HSBC Covered Bonds (France) General Electric SCF Credit Mutuel Arkea PS SCF 3% BNP Paribas Public Sector SCF Structured; 3,4% Societe Generale SFH 5% 0% Societe Generale SCF BPCE SFH CIF Euromortgage CM-CIC Covered Bonds BNP Paribas HL SFH Credit Agricole HL SFH Dexia Municipal Agency Quelle: BayernLB Research; iBoxx CFF CRH OFH; 29,5% Quelle: BayernLB Research, iBoxx Großteil der emittierten Covered Bonds wird mit 49% durch Hypothekendarlehen gedeckt Der Großteil der Covered Bonds dient mit 54% des Ende 2011 ausstehenden gesamten französischen Covered Bond Marktes (alle Emissionsgrößen, fest und variabel verzinste Covered Bonds) im Umfang von rund 366 Mrd. Euro der Refinanzierung von Hypothekendarlehen. 25% entfielen auf mit Hypothekendarlehen und Kommunaldarlehen gemischte Deckungsstöcke. Nur 21% (78 Mrd. Euro) der Covered Bonds hatten Ende 2011 einen rein öffentlichen Deckungsstock. Die Bedeutung von Covered Bonds zur Refinanzierung des wachsenden Hypothekenmarktes ist gestiegen… Die Bedeutung von Covered Bonds zur Refinanzierung des kräftigen Wachstums des Hypothekenmarktes in Frankreich (siehe linke Grafik auf der nächsten Seite) ist in den letzten Jahren gestiegen. Das Verhältnis des ausstehenden Volumens hypothekengedeckter Covered Bonds zu ausstehenden wohnwirtschaftlichen Hypothekendarlehen ist zwischen 2003 und 2010 von 5% auf rund 20% angewachsen (siehe rechte Grafik auf der nächsten Seite). Nach Daten der Ratingagentur Fitch machen Covered Bonds inzwischen durchschnittlich einen Anteil von rund 15% der Bilanzsumme französischer Banken aus, was nur noch von den Märkten Deutschland, Norwegen und Schweden übertroffen wird (siehe folgende Grafik). …und damit auch die systemische Relevanz von Covered Bonds Damit ist auch die systemische Relevanz des Produktes Covered Bond in Frankreich gestiegen, was eine Unterstützung eines Covered Bond Programms im Falle einer Emittenteninsolvenz durch andere Banken bzw. den Staat wahrscheinlicher macht. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 5 Relativ hohe Bedeutung von Covered Bonds als Refinanzierungsinstrument in Frankreich Ausstehende Covered Bonds aus Fitch’s Datenbank in % der Bilanzsumme Quelle: BayernLB Research; Fitch Ratings (März 2011) Kräftiges Wachstum des Hypothekenmarktes Anteil der Hypothekenvergabe zum BIP in % Die Bedeutung von Covered Bonds zur Refinanzierung von Hypothekendarlehen ist in den letzten Jahren gestiegen Hypothekengedeckte Covered Bonds im Verhältnis zu ausstehenden wohnwirtschaftlichen Hypothekendarlehen 25% 45 41 40 34 35 36 38 20% 20% 18% 32 17% 29 30 25 20 21 21 22 23 24 26 15% 20 10% 10% 15 5% 10 6% 6% 2004 2005 7% 5% 5 0 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Quelle: BayernLB Research; Hypostat, ECBC 0% 2003 2006 2007 2008 2009 2010 Quelle: BayernLB Research, Hypostat, ECBC BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 6 Spread-Entwicklung am französischen Jumbo-Markt seit Ausbruch der EU-Solvenzkrise und Relative Value Betrachtung Im Herbst 2011 erreichten die Spreads französischer Covered Bonds neue Höchststände Bis August 2011 waren französische Covered Bonds als sicherer Hafen vor dem Hintergrund der EU-Solvenzkrise gesucht. Dann jedoch drehte das Sentiment. Investoren zeigten sich zunehmend besorgt über das im EU-Vergleich relativ hohe Engagement französischer Banken in den angeschlagenen EU-Peripherieländern. Auch geriet der französische Staat im Herbst 2011 im Zuge von Spekulationen über eine mögliche Verschlechterung der Bonität Frankreichs und den Verlust des AAA bei S&P im Januar 2012 zunehmend in das Visier der Märkte. Die Risikoaufschläge französischer Covered Bonds erreichten daraufhin im Januar 2012 nie dagewesene Höchststände. LTROs brachten Entspannung… Eine Beruhigung setzte dann in Folge der beiden Drei-Jahres-Tender der EZB Ende Dezember und Februar 2012 ein und die Spreads engten sich daraufhin auf Basis des iBoxx France Covered wieder deutlich ein. Die Spread-Rally wurde dann zwar in den Monaten von April bis Juni durch das sich erneut eintrübende Sentiment in Bezug auf den weiteren Verlauf der EU-Solvenzkrise unterbrochen. Seit der Ankündigung Mario Draghis Ende Juli 2012, dass die EZB bereit sei, alles zu tun, um den Euro zu erhalten und mit umfangreichen Staatsanleihekäufen zu intervenieren, haben sich die Spreads französischer Covered Bonds im August 2012 noch einmal stark eingeengt und handeln bis auf wenige Ausnahmen wieder auf den Niveaus vor Herbst 2011. Französische Covered Bonds weisen seit August 2011 eine höhere Volatilität als andere Covered Bonds aus EUKernländern auf Asset Swap Spreads der iBoxx Covered Bond Indizes in Bp 200 Frankreich (OF & CRH) Deutschland Niederlande UK …u.a. aufgrund der gestiegenen Volatilität bei französischen Staatsanleihen Asset Swap Spreads des iBoxx Covered France vs französische Staatsanleihe in Bp Frankreich (SFH) Skandinavien Österreich Spread-Differenz (RS) FRTR 3 3/4 10/25/19 iBoxx France Covered 180 140 180 160 120 160 140 100 120 140 80 100 60 120 80 40 100 60 20 80 40 60 20 40 0 -20 20 -20 -40 0 Okt 10 Jan 11 Apr 11 Jul 11 Okt 11 Quelle: BayernLB Research; iBoxx, Datastream Emittentenbonität ist entscheidender für Risikoprämien als Covered Bond Art Jan 12 Apr 12 Jul 12 Okt 12 -40 Aug 11 0 -60 Sep 11 Okt 11 Nov 11 Dez 11 Jan 12 Feb 12 Mrz 12 Apr 12 Mai 12 Jun 12 Jul 12 Aug 12 Sep 12 Okt 12 Quelle: BayernLB Research; iBoxx, Datastream, Bloomberg Restlaufzeit iBoxx France Covered: 5,9 Jahre Wie in anderen Covered Bond Märkten auch, spiegeln die Spreads französischer Covered Bonds eine starke Differenzierung nach Emittentenbonität wider. So bieten die OF der Dexia Municipal Agency (DEXMA) und die OF der CIF Euromortgage aktuell die höchsten Risikoprämien. Hintergrund dessen ist die im Oktober 2011 eingeleitete Restrukturierung der Dexia Gruppe bzw. die Unsicherheit über die Zukunft der im September verstaatlichten CIF-Gruppe. Dagegen ist die Art der Covered Bonds, ob OF oder OFH zweitrangig, wie die Spreads der OF und OFH Programme der BNP Paribas BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 7 und Société Générale zeigen. Die OF und die OFH der BNP Paribas Gruppe, wie auch die OF und OFH der Société Générale Gruppe handeln auf ähnlichen Niveaus (siehe nachfolgende rechte Grafik). Im Vergleich zu deutschen Pfandbriefen bieten französische Covered Bonds derzeit nicht nur einen höheren Spread, sondern auch sehr viel längere Laufzeitenkurven. So stehen aktuell Emissionen mit bis zu 15 Jahren Restlaufzeit aus, was den Markt insbesondere für Versicherer attraktiv macht. Lange Laufzeitenkurven Französische Benchmark Covered Bonds bieten eine deutlich längere Laufzeitenkurve als deutsche Pfandbriefe Asset Swap Spread in Bp Credit Agricole HL SFH CFF CM-CIC BPCE SFH 200 BNP Paribas Home Loan SFH CIF Euromortgage DexMa BNP Paribas SCF Bonität des Emittenten für das Spread-Niveau entscheidend – nicht ob SFH oder SCF Asset Swap Spreads in Bp BNP Paribas Home Loan SFH BNP Paribas SCF Societe Generale SCF Societe Generale SFH 70 50 150 30 100 10 50 -10 0 -30 -50 -50 1 3 5 7 Quelle: BayernLB Research; Bloomberg 9 11 13 15 1 3 5 7 9 11 13 15 Quelle: BayernLB Research; Bloomberg Attraktiver SpreadVorteil französischer Covered Bonds gegenüber Pfandbriefen…. Französische Covered Bonds bieten aktuell noch einen Spread-Vorteil gegenüber deutschen Pfandbriefen. Auf Basis des iBoxx France Covered SFH Index im Vergleich zum iBoxx Germany Hypothekenpfandbrief Index liegt die Spread-Differenz aktuell bei rund 40 Bp. Allerdings ist dies auch auf die längere durchschnittliche Restlaufzeit von rund 6 Jahren des erstgenannten Index gegenüber nur rund 4 Jahren des iBoxx Germany Hypothekenpfandbrief Index zurückzuführen. Bei einer gleichen Laufzeit von rund fünf Jahren liegt die Spread-Differenz in etwa bei 20 Bp (siehe rechte Grafik auf der nächsten Seite). Die durchschnittlich höheren Risikoprämien sind derzeit hauptsächlich auf die schlechtere Bonität Frankreichs (Moody’s Aaa neg, Fitch: AAA neg, S&P: AA+ neg) im Vergleich zu Deutschland (Moody’s: Aaa neg, Fitch: AAA stabil, S&P: AAA stabil) und emittentenspezifische Faktoren zurückzuführen. …trotz einer vergleichbar soliden Gesetzgebung… Die gesetzliche Grundlage sowohl von OF als auch OFH ist in vielen Aspekten durch das OFH-Sekundärgesetz vom 23. Februar 2011 („Décret no 2011-205 du 23 février 2011 relatif aux sociétés de crédit foncier et aux sociétés de financement de l’habitat“), verbessert worden und ist nun in vielen Punkten mit der Qualität der deutschen Pfandbriefgesetzgebung vergleichbar. So wurde in Anlehnung an die deutschen Regelungen ein 180 Tage Liquiditätspuffer und eine 2%ige Mindestüberdeckung eingeführt, die allerdings nur nominal, nicht wie in Deutschland barwertig einzuhalten ist (siehe Abschnitt „Die vier Covered Bond Arten “en détail““ ab S.11). BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 8 … und einer im Durchschnitt besseren Deckungsstockqualität Auch die durchschnittliche Deckungsstockqualität französischer Covered Bonds ist im Vergleich zu deutschen Pfandbriefen als sehr gut zu bewerten. Dies bestätigt auch die Einschätzung der Ratingagentur Moody’s. Mit den beiden Indikatoren „Collateral Risk“ und „Market Risk“ bestimmt die Agentur die erwarteten Verluste, die nach einer Emittenteninsolvenz durch eine Verschlechterung der Asset Qualität (Collateral Risk) oder durch Liquiditätsrisiken, z.B. durch die Unverkäuflichkeit von Deckungswerten bzw. durch starke Wechselkursschwankungen in Folge von Währungs- und Zinsinkongruenzen (Market Risk) erwartet werden. Umso niedriger diese Indikatoren sind, desto geringere Verluste erwartet die Rating-Agentur nach einer Emittenteninsolvenz. Während Moody’s deutschen und französischen Programmen im Durchschnitt ein ähnlich hohes „Market Risk“ bescheinigt, bewertet Moody’s die Deckungsmassen französischer Covered Bond Programme auf Basis des Kreditrisikos (Collateral Risk) im Durchschnitt besser als die deutscher Pfandbriefprogramme (siehe Grafik auf der nächsten Seite). Maßgeblicher Einflußfaktor für Spread-Entwicklung bleibt EUSolvenzkrise Die Spread-Entwicklung französischer Covered Bonds wird, wie der Gesamtmarkt, in den nächsten Monaten jedoch weniger von Covered Bond spezifischen Faktoren, sondern maßgeblich von der weiteren Entwicklung der EU-Solvenzkrise getrieben sein. Wir erwarten auf Sicht von 6-9 Monaten Fortschritte bei der Bewältigung der Krise obwohl die Prognoseunsicherheit hoch bleibt Wir empfehlen französische Covered Bonds überzugewichten In unserem Basisszenario für die nächsten 6 bis 9 Monate rechnen wir mit einer weiter von Unsicherheit geprägten aber aufgrund des starken politischen Willens zum Erhalt der EU und insbesondere den angekündigten Interventionen der EZB (OMT Programm) sich tendenziell verbessernden Lage. Einige Unsicherheitsfaktoren bei der Bewältigung der EU-Solvenzkrise (rund um den Zeitpunkt und die Bedingungen eines Hilfsantrags Spaniens, einem potentiellen „Grexit“, den Parlamentswahlen in Italien im Frühjahr 2013 und möglichen, weiteren Ratingherabstufungen etc.) könnten nach unserer Einschätzung zwar zu erneuten temporären Spreadausweitungen führen. Allerdings halten wir es für wahrscheinlich, dass der Höhepunkt der Schuldenkrise nun hinter uns liegt und die Spread-Maxima nicht ein weiteres Mal erreicht werden. Wir erwarten vor diesem Hintergrund, dass Investoren die Ansteckungsgefahren der EU-Solvenzkrise für französische Covered Bonds zunehmend auspreisen werden und die Volatilität im Vergleich zum Gesamtmarkt, unserer Benchmark, dem iBoxx Euro Covered Index, niedrig bleiben wird. Dafür sprechen die inzwischen deutlich reduzierten Engagements französischer Banken in der EU-Peripherie und auch das Festhalten der Regierung Hollande an dem Haushaltskonsolidierungskurs der Vorgängerregierung (siehe Abschnitt „Die französische Volkswirtschaft“ ab S. 29). Aufgrund der zu erwartenden unterdurchschnittlichen Volatilität, einem noch bestehenden Spread-Vorteil gegenüber anderen Covered Bonds aus EU-Kernmärkten, insbesondere deutschen Pfandbriefen und einer fundamental sehr guten Absicherung empfehlen wir französische Covered Bonds aktuell gegenüber unserer Benchmark, dem iBoxx € Covered „überzugewichten“. Eine detaillierte Übersicht der Einflussfaktoren unserer Empfehlung, finden Sie in unserer Scorecard auf der übernächsten Seite. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 Die gestiegenen Risikoprämien für DexMa und CIF Euromortgage bedingen die Differenz zwischen den iBoxx Sub-Indizes Asset Swap Spreads der iBoxx Covered Bond Indizes in Bp iBoxx € France Covered Legal iBoxx € France Covered Structured 9 Der Spread-Unterschied in mittleren und langen Laufzeiten zwischen französischen Covered Bonds und Pfandbriefen ist (noch) attraktiv Asset Swap Spreads von OFH vs HYPFEN in Bp iBoxx € France Covered SFH Index OFH HYPF 90 180 160 70 140 50 120 30 100 80 10 60 -10 40 20 0 Okt 10 -30 Jan 11 Apr 11 Jul 11 Okt 11 Jan 12 Apr 12 Jul 12 -50 Okt 12 Quelle: BayernLB Research; iBoxx, Datastream 1 3 5 7 9 11 13 15 Quelle: BayernLB Research; Bloomberg Von der Deckungsstockqualität sind französische Covered Bonds im Durchschnitt aufgrund des geringeren „Collateral Risk“ besser als deutsche Pfandbriefe Moody’s Market Risk und Collateral Risk Indikatoren* Market Risk Collateral Risk 45% 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% PT ES GR IT IR UK NL D FR FIN SE DK NOR Quelle: BayernLB Research; Moody’s EMEA Covered Bonds Monitoring Overview Q1 2012 *Die Indikatoren „Market Risk“ und „Collateral Risk“ geben die von Moody’s im Rahmen des EL Model erwarteten Verluste an, die Covered Bond Gläubiger nach einer Emittenteninsolvenz durch Refinanzierungsrisiken und Währungs- und Zinsinkongruenzen („Market Risk“) und durch eine Verschlechterung der Asset Qualität („Collateral Risk“) erleiden könnten. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 BayernLB Scorecard für Covered Bonds: Unsere Einschätzungen für die verschiedenen Ländersegmente DE DE FR FR FR ES ES UK NL NO SE FI IT IE AT AT CH PT PT AU HYPF OEPF OF OFH CRH CH CT UKCB NLCB OMF SO FICB OBG ACS HY PF / O EPF FBS StrCB OH OSP AUCB o + + + - - + + + + + + - o o + o o + Fundamentale Faktoren o Qualität der Covered Bond Gesetzgebung + + + + + o o + + + + + + + + + - + + + Zulässige Deckungswerte o + + + + + + + + + + + o - o + + + + + + + + + + + + - N/A N/A + + + LTV-Grenzen o + N/A + + Gesetzl. Mindestüberdeckung + + + + + + + - - - - + - + + + N/A + - + Deckungsstockseparierung / "Bankrupcy remoteness" + + + + + + o + o + o o o o + + + + + + o + + + + + + + + + + + N/A + + + + + + + + - + + - + o + + o + + + - - + + + o + + + + o + + + + + + - o + o + N/A + + - + - + + o o + o + + + o - - + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + + N/A - - N/A o - - - o - N/A N/A N/A N/A N/A + + - N/A + + N/A N/A + - N/A o - - o o - N/A N/A N/A - N/A Vorgehen nach Insolvenz des Emittenten / Sponsorbank Reduzierung des Liquiditätsrisikos4) Gesetzliche Transparenzvorgaben Qualität Deckungswerte / Liquiditätsrisiken Zusammensetzung des Deckungsstockes Freiwillige Angaben der Emittenten Immobilien- / Hypothekenmarkt-Entwicklung Kreditqualität öffentliche Schulder N/A N/A Moody's Collateral Score bzw. Collateral Risk - - + + + - - + + + + + + - + + + + - + Moody's Market Risk Emittentenbonität / Ausblick Bankensystem o o o o o o o o o o - - o o o o + + + + + o - - o - o - + o - - + + Einschätzung Rating-Agenturen / Downgrade-Risiko1) o o o o + - - - + o + + - - o o + - - + Systemische Relevanz der Covered Bonds2) + + + + + + + o o o + o o o o o o o o o Performance-Erwartung/Marktrisiko - - + + + o o + o - - o o o o o + o o + Erwartete Spread-Entwicklung 6-9 Monate - - o o o o o + o - - o o o o o o o o + versus Swap - - + + + o o + o - - o o o o o o o o + versus Staatsanleihen o - o - o + o + o + + + o + o o N/A N/A o + o + o + + o o o o N/A - o + N/A - + - + + + + + + + o + o o - - o + o + o + + + + + o + o + o + N/A versus Swap - versus Government Bond o o + + + - - + o N/A N/A - - - + + N/A - - N/A N/A N/A + + + + + + + + + - + - + o + o o + + + o + - + - + - + - + + + - + - + + + + + + + o o o Relative Value / Spread-Vorteil versus Senior Unsecured versus Pfandbriefe Volatilität Liquidität/Markttiefe3) Gewichtung Untergew. Untergew. Übergew. Übergew. Übergew. + + o - Neutral Neutral Übergew. Neutral 1 Rating Risiko durch Verschlechterung der Bonität der Staaten, der Emittenten oder Rating-Methodik-Änderungen (gemessen u.a. mit dem Moody's TPI Leeway) 2 Unterstützungswahrscheinlich durch andere Banken oder den Staat (Alter / Tiefe / Bedeutung als Refinanzierungsinstrument) 3 u.a. starke heimische Investorenbasis, Größe des Marktes 4 enthält auch vertragliche Vorgaben wie Vorfälligkeitstests bei "Hard Bullet" Covered Bonds und Soft-Bullet Fälligkeiten Quelle: BayernLB Research Untergew. Untergew. Übergew. + + - - - - - - - - Neutral Neutral Neutral Neutral Übergew. Neutral Neutral Übergew. 10 Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 11 Die vier Covered Bond Arten “en détail“ Obligations Foncières OF ist die älteste französische Covered Bond Art Obligations Foncières (OF) sind die älteste Form der gedeckten Anleihen in Frankreich. Die rechtlichen Grundlagen finden sich in den Artikeln L515-13 ff des „Code Monétaire et Financier“, dem französischen Währungs- und Finanzwesengesetz, das zuletzt durch das Gesetz Nr. 2010-1249 vom 22. Oktober 2010 sowie die Dekrete vom 23. Februar 2011 und 04. März 2011 geändert wurde. OF sind OGAWkonform und erfüllen Vorgaben der CRD III Von regulatorischer Seite sind OF für Investoren von Vorteil, da die Vorgaben des Art 52 Abs. 4 der OGAW-Richtlinie erfüllt sind, was u.a. die Anlagegrenzen für Investmentgesellschaften von 5% auf 25% erweitert und OF in den meisten EU-Ländern mit einer bevorzugten Risikogewichtung von 10% anstatt 20% im Standardansatz der EU-Kapitaladäquanzrichtlinie („CRD III“) angerechnet werden können. Nach der deutschen Solvabilitätsverordnung werden nur die OF mit 10% angerechnet, die keine MBS im Deckungsstock haben. Auch im Rahmen der neuen EUKapitaladäquanzverordnung („CRD IV“), die direkt in nationales Recht umgesetzt werden soll und frühestens ab dem 1. Januar 2013 in Kraft tritt, werden OFs ein Risikogewicht von 10% behalten, wenn die Emissionen ein Rating der Bonitätsstufe 1 aufweisen. OF dürfen nur von Spezialbanken, den SCF emittiert werden Struktur Ein Kreditinstitut, das sich über OF refinanzieren will, muss eine Spezialbank, eine sog. Societé de Crédit Foncier (SCF), gründen. SCFs dienen einzig dem Erwerb bzw. der Übernahme zulässiger Deckungsmassen und deren Refinanzierung durch die Emission von OF, sowie anderer Schuldverschreibungen. Die zu refinanzierenden deckungsfähigen Aktiva werden von der Muttergesellschaft auf die SCF übertragen und dort bilanziert. Sie fungieren als Sicherheit für die begebenen OF. Struktur einer SCF SCF Hypothekendarlehen Kredite an die öffentliche Hand Kommunalanleihen Obligations Foncières Deckungsfähige Aktiva "True Sale" zw ischen Mutterbank und SCF RMBS & Verbriefungen von Krediten der öffentlichen Hand Investoren Ersatzdeckungswerte Nachrangiges Fremdkapital & Eigenkapital Derivate Quelle: BayernLB, Compagnie de Financement Foncier BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 Gemischte Deckungsstöcke Von Versicherungen/ Banken garantierte Immobilienkredite zulässig 12 Zulässige Deckungswerte und Mindestüberdeckung Im Gegensatz zu Pfandbriefen wird bei OFs nicht zwischen öffentlich besicherten und durch Immobiliendarlehen besicherten Anleihen unterschieden. Diese weisen somit gemischte Deckungsstöcke auf. Als Deckungswerte zugelassen sind: • Erstrangig durch Wohn- oder Gewerbeimmobilien besicherte Hypothekendarlehen oder durch hypothekengleiche Rechte abgesicherte Darlehen. Die Wohn- oder Gewerbeimmobilien müssen sich in Frankreich oder einem Mitgliedstaat der EU/EWR oder einem Staat bester Bonität befinden (Schweiz, Kanada, Japan und USA). Die Beleihungswertgrenzen liegen bei 60% für gewerblich genutzte Darlehen und bei 80% für wohnwirtschaftlich genutzte Darlehen. Sollte das Hypothekendarlehen durch die staatliche Sicherungseinrichtung für den sozialen Wohnungsbau FGAS („Fonds de Garantie á l´Accession Sociale á la Proprieté“) garantiert sein, kann die Beleihungswertgrenze sogar auf 100% gesetzt werden. Der Beleihungswert der Immobilie muss unter Berücksichtigung langfristiger, nicht spekulativer Charakteristika bestimmt werden und darf nicht höher als der Marktwert sein. Die Beleihungswerte müssen regelmäßig überprüft werden. Wohnwirtschaftlich genutzte Immobilien und gewerblich genutzte Immobilien, die mit einer Darlehenssumme von unter 480.000 Euro finanziert sind, müssen jährlich anhand statistischer Methoden neu bewertet werden. Gewerblich genutzte Immobilien mit einem Kaufpreis von weniger als 600.000 Euro, die durch die SCF mit einer Darlehenssumme von mehr als 480.000 Euro finanziert sind, müssen alle drei Jahre einer individuellen Prüfung unterzogen und jedes Jahr anhand statistischer Methoden neu bewertet werden. Die Neubewertung von gewerblich genutzten Immobilien mit einem Kaufpreis von mehr als 600.000 Euro, die durch die SCF mit einer Darlehenssumme von mehr als 480.000 Euro finanziert sind, erfolgt jährlich auf individueller Basis. • Darlehen, die von Kreditinstituten oder Versicherungsgesellschaften garantiert werden („prêts cautionnés“, Erläuterungen dazu siehe ab S. 26). Allerdings muss die garantierende Gesellschaft über mindestens 12 Mio. EUR an Eigenkapital verfügen und darf kein Mitglied der Bankengruppe sein, zu der die SCF gehört. Der Anteil dieser garantierten Darlehen am Deckungsstock darf maximal 35% betragen. Es gelten die gleichen Beleihungsgrenzen wie für Hypothekendarlehen. • Öffentliche Forderungen gegenüber u.a.: Ø Zentralregierungen, Zentralbanken, lokale Gebietskörperschaften und deren Verbundstrukturen („collectivités territoriales ou leurs groupements“), die sich innerhalb eines EU-Mitgliedstaates oder des EWR oder der Schweiz, Kanada, Japan, USA, Australien und Neuseeland befinden. Forderungen gegenüber öffentliche Stellen aus anderen Ländern sind dann ebenfalls zulässig, wenn sie Ratings der BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 13 Bonitätsstufe 1 (S&P/Fitch: von AAA bis AA- ; Moody’s: Aaa bis Aa3) der von der französischen Bankenaufsicht („l'Autorité de contrôle prudentiel“, ACP) zugelassenen Ratingagenturen aufweisen. MBS/ABS bis 10% des Nominalvolumens zulässig… • …unter bestimmten Vorraussetzungen darf der Anteil bis 31.12.2012 sogar höher ausfallen • Ersatzdeckungswerte bis 15% zulässig Ø EU-Institutionen, IWF, BIZ und multilaterale Entwicklungsbanken, die vom französischen Finanzministerium anerkannt sind. Andere internationale Institutionen und multilaterale Entwicklungsbanken mit Ratings der Bonitätsstufe 1 der zugelassenen Ratingagenturen. Ø Ebenfalls zulässig sind Darlehen, die durch die genannten Stellen garantiert werden. Vorrangige Wertpapiere, wie MBS, die von Zweckgesellschaften oder äquivalenten Einheiten nach dem in einem EU bzw. EWR-Mitgliedsland, der USA, Kanada, der Schweiz, Japan, Australien und Neuseeland geltenden Recht emittiert wurden, sofern deren Pools zu mindestens 90% aus den auch für OF zulässigen Deckungswerten bestehen und ein Rating einer durch die französische Zentralbank zugelassenen Ratingagentur der Bonitäststufe 1 (Moody’s Aa3, S&P/Fitch: AA-) aufweisen. Der Anteil, den diese Wertpapiere am Deckungsstock einnehmen dürfen, ist auf 10% des Nominalvolumens der ausstehenden Anleihen beschränkt. Diese Begrenzung gilt bis 31.12.2013 nicht, falls1: Ø die Papiere von einem Mitglied derselben konsolidierten Gruppe emittiert wurden, zu der auch die SCF gehört, oder von einer Gesellschaft, die derselben Zentralorganisation zugeordnet ist wie die SCF, und Ø ein Mitglied derselben konsolidierten Gruppe, zu der auch die SCF gehört, oder eine Gesellschaft, die derselben Zentralorganisation zugeordnet ist wie die SCF, selbst die Erstverlusttranche der vorrangigen Verbriefung hält. Hypothekarisch besicherte Schuldscheindarlehen („billet à ordre“) sind bis zu 10% der Aktiva eines SCF zulässig. Ersatzdeckungswerte sind bis zu einem Anteil von 15% zulässig. Diese werden als ausreichend sichere und liquide Vermögenswerte definiert (z.B. EZB-fähige Wertpapiere, kurzfristige Bankenforderungen und OFs anderer SCFs). 1 Richtlinie 2010/76/EU (CRD III), Anhang 1 BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 Insolvenzvorrecht für Kontrahenten von zu HedgingZwecken eingesetzten Derivaten Gesetzlich vorgeschriebene Mindestüberdeckung von 2% 14 SCFs dürfen nicht in Aktien investieren und Derivate allein für Hedging-Zwecke einsetzen. Derivate, die zur Absicherung der Forderungen von OF-Gläubigern genutzt werden, genießen das gleiche Insolvenzvorrecht wie OFs. Für Derivate bestehen keine anteilsmäßigen Beschränkungen. Mit dem Dekret vom 23. Februar 2011 wurde eine verpflichtende Mindestüberdeckung eingeführt. Die Summe der Aktiva (Deckungswerte und Ersatzdeckungswerte) der SCF muss die Summe der Passiva, die das Insolvenzvorrecht genießen (OF und Derivate), um 2% übersteigen. Darüber hinaus werden die verschiedenen Vermögenswerte der SCF bei der Deckungsberechnung unterschiedlich gewichtet. • Erstrangige Hypothekendarlehen und deckungsstockfähige Forderungen gegenüber der öffentlichen Hand sowie zulässige Ersatzdeckungswerte werden zu 100% angerechnet. • Durch Versicherungen oder Kreditinstitute garantierte Darlehen werden nur dann zu 100% angerechnet, wenn der Garant mindestens mit einem Rating der Bonitätsstufe 2 bewertet wird (Moody’s: A3, Fitch/S&P: A-). Weist der Garant ein schlechteres Rating als Bonitätsstufe 2 auf, wird aber noch mit einem Rating im Investment Grade bewertet, werden die garantierten Darlehen nur zu 80% angerechnet. Darlehen von Garanten im Non-Investment Grade werden nicht angerechnet. Bei MBS ist neben dem Rating und der Herkunft (konzernintern verbriefte oder fremde MBS) auch der Zeitpunkt der Emission bzw. Akquisition entscheidend. Konzernintern emittierte MBS, erfahren folgende Rating-bezogene Risikoabschläge: • Tranchen der Bonitätsstufe 1 (mind. AA- bei S&P/Fitch und mind. Aa3 bei Moody´s) werden zu 100% angerechnet • Tranchen der Bonitätsstufe 2 (mind. A- bei S&P/Fitch und mind. A3 bei Moody´s) werden bis zum 31.12.2014 zu 80% angerechnet, wenn sie vor dem 31.12.2011 emittiert wurden und nur zu 50%, wenn sie nach dem 31.12.2011 begeben werden. Ab dem 01.01.2015 gilt unabhängig vom Emissionszeitpunkt eine Gewichtung von 50%. • 0% in allen anderen Fällen Von konzernfremden Gesellschaften akquirierte MBS, erfahren folgende Ratingbezogene Risikoabschläge: • • • Tranchen, mit einem Rating der Bonitätsstufe 1 werden zu 100% angerechnet Tranchen, mit einem Rating der Bonitätsstufe 2 werden bis zum 31.12.2014 zu 50% angerechnet, wenn sie vor dem 31.12.2011 emittiert wurden. Ab dem 01.01.2015 werden diese Tranchen unabhängig vom Emissionszeitpunkt nicht mehr angerechnet. 0% in allen anderen Fällen BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 Regelmäßiger Bericht über Deckungsstock verpflichtend Besondere Aufsicht: „Contrôleur Spécifique“ überwacht Deckungsstock und Einhaltung aller sonstigen rechtlichen Vorschriften 15 SCFs müssen regelmäßig Informationen zum Deckungsstock veröffentlichen. Quartalsweise muss ein Bericht über die Art und Qualität der Deckungswerte, entweder im „Bulletin des annonces légales obligatoires“, in einer geeigneten Zeitung oder auf der Website veröffentlicht werden. Einmal im Jahr nach der jährlichen Aktionärsversammlung muss dann ausführlicher im „Bulletin des annonces légales obligatoires“ öffentlich gemacht werden, wie u.a. die Zusammensetzung nach Art der Schuldner aussieht, ob es vorzeitige Fälligkeiten gibt und was für MBS im Deckungsstock sind. Darüber hinaus muss halbjährlich ein vom „Contrôleur Spécifique“ (siehe nächster Abschnitt) überprüfter Bericht an die französische Bankenaufsicht übermittelt werden, der u.a. über die Höhe der Deckung und die Einhaltung sonstiger rechtlicher Vorgaben, wie die Einhaltung der 35%-Grenze für garantierte Immobiliendarlehen Auskunft gibt. Kontrolle und Überwachung des Deckungsstocks SCFs werden von der französischen Bankenaufsicht, der „Autorité de Contrôle Prudentiel“ (ACP), überwacht. Darüber hinaus wird für vier Jahre ein unabhängiger „spezieller Kontrolleur“ („Contrôleur Spécifique“) durch die SCF bestellt, der die Einhaltung hypothekenbankrechtlicher Vorschriften durch den Emittent überwachen muss. Dieser „Contrôleur Spécifique“ überprüft u.a., ob die Vermögenswerte im Deckungsstock zulässig sind und die gesetzlich vorgeschriebene Überdeckung eingehalten wird. Zudem überprüft er die Zins- und Laufzeitenkongruenz der Forderungen und Verbindlichkeiten der SCF. Insolvenzvorrecht Die Gläubiger der Mutterbank haben keinen Anspruch auf die Aktiva der SCF. Sollte die Mutterbank insolvent werden, sind die Vermögenswerte der SCF rechtlich vollständig abgeschottet. Im Falle der Insolvenz des SCF werden Fälligkeiten weiter planmäßig bedient Seit 2010 gilt ein verpflichtender 180TageLiquiditätspuffer für Kapital- und Zinszahlungen Im Falle einer Insolvenz der SCF haben die OF Gläubiger einen vorrangigen Anspruch auf die gesamten Vermögenswerte der SCF vor allen anderen Gläubigern, sowie vor den Steuerbehörden. OF werden im Insolvenzfall nicht vorzeitig fällig gestellt, sondern weiterhin bis zur Endfälligkeit planmäßig bedient. Alle anderen Gläubiger müssen so lange auf ihre Ansprüche verzichten, bis alle Forderungen der OF Gläubiger bedient sind. Reduzierung von Liquiditätsrisiken Um Liquiditätsrisiken nach einer Emittenteninsolvenz zu begegnen, wurde mit der Gesetzesnovelle von 2010 ein verpflichtender 180-Tage-Liquiditätspuffer eingeführt. Demnach müssen die in den nächsten 180 Tagen anfallenden Kapital- und Zinszahlungen der Passivseite sowie die Nettoabflüsse der zu Hedging-Zwecken eingesetzten Finanzinstrumente jederzeit durch Ersatzdeckungswerte, zentralbankfähige Aktiva, Innertageskredite und durch kurzfristige Forderungen gegenüber Kreditinstituten, die mindestens ein Kurzfrist-Rating der Bonitätsstufe 1 (A1+ bei S&P, F-1+ bei Fitch bzw. P-1 bei Moody´s) aufweisen oder von einer Einheit mit einer solchen Bonität garantiert sind, gedeckt sein. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 SCF kann eigene OF zu Repo-Zwecken nutzen 16 Mit der Gesetzesnovelle wurde SCFs erstmals auch die Möglichkeit eingeräumt, bis zu 10% der emittierten OFs einzubehalten und bei der Zentralbank zu Repo-Zwecken für maximal acht Tage einzureichen. Covered Bonds der Caisse de Refinancement de l´Habitat (CRH Covered Bonds) 1985 als staatliche Agency gegründet, heute im Privatbesitz Die Caisse de Refinancement de l´Habitat wurde 1985 als Agency mit expliziter Staatsgarantie gegründet, deren einziger Zweck darin bestand und nach wie vor besteht, Wohnungsbaukredite von französischen Finanzinstituten günstig zu refinanzieren. Die staatliche Garantie aller CRH-Bonds wurde 1988 aufgehoben. Heute befindet sich die CRH im Privatbesitz der Finanzinstitute, die sich über sie refinanzieren. CRH operiert auf Basis der Spezialgesetzgebung des Art 13 des Gesetzes 85-685 vom Juli 1985 und der überarbeiteten Version des Gesetzes durch die Artikel L.313-42 bis L 313-49 des Code Monétaire et Financier. CRH Covered Bonds OGAW-konform und Risikogewicht von 10% im Standardsansatz CRH Covered Bonds erfüllen die Vorgaben des Art 52 Abs. 4 der OGAW-Richtlinie und können in Deutschland und in den meisten EU-Ländern mit einer bevorzugten Risikogewichtung von 10% anstatt 20% im Standardansatz der deutschen Solvabilitätsverordnung bzw. der EU-Kapitaladäquanzrichtlinie („CRD III“) angerechnet werden. Beteiligte Banken refinanzieren ihre Hypothekenkredite über CRH Anteile der an CRH beteiligten Banken, Stand: Dezember 2011 BPCE 4,9% Andere 0,8% BNP Paribas 9,3% Société Générale 10,7% Crédit Agricole SA Crédit Lyonnais 39,1% Crédit Mutuel-CIC 35,2% Quelle: BayernLB Research, CRH BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 CRH Covered Bonds werden durch Schuldverschreibun gen der beteiligten Banken gedeckt… …die wiederum durch Hypothekenkredite abgesichert sind 17 Struktur Die von der CRH emittierten Anleihen werden durch Bankschuldverschreibungen besichert („billet à ordre“), die von den an CRH beteiligten Banken ausgegeben und von der CRH gekauft werden. Diese Schuldverschreibungen wiederum werden durch Ansprüche auf die Hypothekenkredite der Finanzinstitute abgesichert. Anders als bei OF verbleiben die Kredite jedoch in der Bilanz der Banken. Die Bankschuldverschreibungen müssen die gleichen Konditionen in Bezug auf Zins und Laufzeit aufweisen wie die Covered Bonds, so dass es keine Risiken aus Inkongruenzen in der Bilanz der CRH gibt („pass-through“ Struktur). Erst wenn eine der Schuldnerbanken der „billet à ordre“ insolvent wird, wird CRH zum Eigentümer der Hypothekendarlehen. Folgende grafische Darstellung veranschaulicht die Refinanzierung der beteiligten Finanzinstitute über die CRH. Struktur der CRH-Emissionen CRH-Bond Investoren Durch CRH em ittierte Anleihen Vorrecht auf die Bankschuldverschreibungen, die die CRH Bonds decken CRH Von den Banken em ittierte Schuldverschreibungen w erden von CRH gekauft Hypothekendarlehen dienen als Pfandsicherheit der Bankschuldverschreibungen Banken Hypothekendarlehen von den Banken privater Hauskäufer Quelle: BayernLB Research, CRH CRH verlangt keine Gebühren oder eine Marge für diese Refinanzierungstransaktionen. Ein Einkommen erzielt das Institut allein durch das Anlegen des Beteiligungskapitals am Geldmarkt, wodurch die geringfügigen operativen Ausgaben (0,005 % der Darlehen 2010) gedeckt werden. Garantierte Kredite dürfen nur einen Anteil von 35% am Deckungsstock haben Zulässige Deckungswerte und Mindestüberdeckung Die Bankschuldverschreibungen, die als Sicherheit der CRH Covered Bonds dienen, dürfen durch ein Portfolio aus erstrangigen Hypothekendarlehen und zu maximal 35% des Deckungsstocks durch garantierte Immobiliendarlehen („prêts cautionnés“) gedeckt sein. Geografisch sind nur Darlehen aus dem EWR zulässig, allerdings stammen die Deckungswerte de Facto ausschließlich aus Frankreich. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 Max. Beleihungswert 80% Die Darlehen dürfen keine Laufzeit über 25 Jahre haben und nicht über 1 Mio. Euro groß sein. Der maximale Beleihungswert liegt bei 60%, darf jedoch auf 80% erhöht werden, wenn das Portfolio ausschließlich aus Darlehen an Privatleute zur Eigenheimfinanzierung genutzt wird. Sollte die Überdeckung mindestens 25% betragen, darf die Beleihungsgrenze auf 90% angehoben werden. Wenn die Hypothekendarlehen durch die staatliche Sicherungseinrichtung für den sozialen Wohnungsbau („FGAS“) garantiert sind, kann die Beleihungswertgrenze sogar auf 100% gesetzt werden. Ersatzdeckung, RMBS und Derivate nicht erlaubt Gesetzlich ist es der CRH untersagt Ersatzdeckungswerte und Derivate als Deckung zu nutzen. Ebenso sind RMBS als Deckungswerte nicht erlaubt. Mindestüberdeckung 25% Der Wert des Deckungspools muss den Wert der Bankschuldverschreibungen und damit der Covered Bonds um mindestens 25% auf nominaler Basis übersteigen. 18 Angaben zu Art und Qualität der Deckungsmasse werden regelmäßig im Jahresabschluss der CRH veröffentlicht. Kontrolle und Überwachung des Deckungsstocks CRH wird von der französischen Bankenaufsicht („Autorité de contrôle prudentiel“) überwacht. Auch unterziehen die beteiligten Banken CRH einer regelmäßigen Prüfung. Deckungsstockkontrolle durch CRH CRH rechtlich von Insolvenz der Eigentümer abgeschottet CRH selbst überwacht die Qualität des Deckungsstocks der Schuldnerbanken. Falls sich Deckungswerte als nicht zulässig erweisen, muss die betroffene Bank den Deckungsstock durch zulässige Darlehen erhöhen. Falls die Bank nicht genügend Darlehen ausstehend hat, um die Mindestüberdeckung von 25% durch Erhöhung des Deckungsstocks wieder herzustellen, ist sie dazu verpflichtet, ausstehende Schuldverschreibungen („billet à ordre“) zurückzuzahlen, indem CRH Covered Bonds angekauft und diese an CRH geliefert werden. Insolvenzvorrecht Falls eine der beteiligten Banken insolvent wird, haben die Gläubiger keinen Anspruch auf die an CRH verpfändeten Vermögenswerte. CRH erhält die Eigentumsrechte an dem als Pfand hinterlegten Hypothekendarlehenportfolio. CRH kann dieses Portfolio im Anschluss verkaufen und die Einnahmen daraus zum Rückkauf eines Teils der ausstehenden CRH Covered Bonds nutzen. Sollten die Einnahmen aus dem Verkauf der Deckungswerte nicht ausreichen, um die Forderungen der CRH Covered Bond Gläubiger zu bedienen, hat CRH die gleichen Ansprüche auf die Insolvenzmasse der ausgefallenen Bank wie alle anderen Gläubiger unbesicherter Forderungen. Auch kann CRH die übrigen Anteilseigner dazu verpflichten, bis zu 5% ihrer von CRH gewährten Darlehenssumme an liquiden Mitteln zur Verfügung zu stellen. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 19 Reduzierung von Liquiditätsrisiken und Risiken aus Wechselkurs- und Zinsinkongruenzen Fünf Tage vor Rückzahlung eines CRH Covered Bonds müssen die beteiligten Banken Vorrauszahlungen in gleichem Umfang wie die Anleihefälligkeit an CRH leisten. Die Zahlungen werden dann in Staatsanleihen im Rahmen einer Repo-Transaktion mit der Banque de France investiert. Sollte eine Bank insolvent werden und die Vorrauszahlung nicht leisten können, hat CRH somit fünf Tage Zeit die Liquiditätslinie (5% der von CRH gewährten Darlehenssumme) zu ziehen. Liquiditätsrisiken werden durch Kongruenzvorgaben begrenzt Um Liquiditätsrisiken aus Zins- und Laufzeitinkongruenzen zwischen den Deckungswerten und CRH Covered Bonds nach der Insolvenz einer beteiligten Bank zu begrenzen, muss der durchschnittliche Zinssatz der Deckungswerte mindestens dem der CRH Covered Bonds und die durchschnittliche Laufzeit der Deckungswerte in etwa der durchschnittlichen Restlaufzeit der Covered Bonds entsprechen. Obligations de Financement de l'Habitat OFHs sind die jüngste Art spezialgesetzlich geregelter Covered Bonds in Frankreich Mit der am 22.Oktober 2010 verabschiedeten Gesetzesnovelle des Code Monétaire et Financiére2 und einem Dekret vom 25. Februar 2011 („Décret no 2011-205 du 23 février 2011 relatif aux sociétés de crédit foncier et aux sociétés de financement de l’habitat“) wurde neben OF und CRH Covered Bonds eine dritte Art spezialgesetzlicher Covered Bonds, die Obligations de Financement de l'Habitat (OFH) eingeführt. Damit wurde Rechtsgrundlage für strukturierte Covered Bonds geschaffen Hintergrund der Gesetzesnovelle war das Bestreben die seit 2006 bestehenden strukturierten Covered Bond Programme zu harmonisieren und eine spezielle gesetzliche Grundlage dafür zu schaffen. Emittenten wurde dadurch die Möglichkeit eröffnet, einen breiteren Kreis an Investoren zu erschließen. OFHs OGAWkonform… Viele Investoren bevorzugen spezialgesetzliche Covered Bonds, da die Einheitlichkeit der Gesetzesgrundlage bei der Analyse der verschiedenen Covered Bond Emissionen ein Vorteil gegenüber den unterschiedlichen Verträgen bei strukturierten Covered Bonds bedeutet. Auch erfüllen OFHs im Gegensatz zu strukturierten Covered Bonds die Kriterien der OGAW Richtlinie Art 52 Abs. 4, was u.a. die Anlagegrenzen für Investmentgesellschaften erweitert (von 5% auf 25%). Allerdings erhalten OFHs wie strukturierte Covered Bonds keine bevorzugte Risikogewichtung von 10% im Standardansatz der CRD III bzw. der deutschen Solvabilitätsverordnung, sondern müssen in Deutschland, wie in den meisten EU-Ländern mit 20% angerechnet werden, da der Anteil garantierter Darlehen („prêts cautionnés“) im Deckungsstock unbegrenzt ist. …aber nicht CRDkonform: Risikogewichtung von 20% anstatt 10% im Standardansatz 2 Die gesetzlichen Vorschriften zu OFHs sind in den Artikeln L515-34 bis L515-39 des Code Monétaire et Financiére geregelt. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 20 OFH „ersetzten“ strukturierte Covered Bonds zum Großteil Emittenten von strukturierten Covered Bonds hatten bis Oktober 2011 die Möglichkeit diese in die neuen OFHs „umzuwandeln“. Bis auf die beiden Emittenten strukturierter Covered Bonds der BPCE-Gruppe, GCE und Banques Populaires, machten alle Emittenten von dieser Option Gebrauch. Da die BPCE-Gruppe die strukturierten Covered Bond Programme nicht mehr weiterführen will, ist in Zukunft kein neues Angebot strukturierter Covered Bonds zu erwarten. Unterschiede zwischen OF und OFH betreffen zulässige Deckungswerte… Die Vorgaben zur Emissionen von OF und OFH beruhen auf derselben Gesetzesgrundlage, unterscheiden sich aber in zwei wesentlichen Aspekten, die die Zulässigkeit von Deckungswerten betreffen: OFs dürfen nur durch garantierte Immobiliendarlehen bis zu einer Grenze von 35% im Deckungsstock besichert sein während es bei OFHs kein Limit gibt. Auch ist der Deckungsstock von OFs gemischt, d.h. auch öffentliche Forderungen sind zulässig während im Deckungsstock von OFHs nur Immobiliendarlehen zulässig sind. In allen anderen Punkten sind die gesetzlichen Vorgaben für OF und OFH Emissionen dagegen sehr ähnlich. ...darüber hinaus sind die gesetzlichen Regelungen sehr ähnlich OFHs dürfen nur von SFHs begeben werden Struktur Wie OFs dürfen OFHs ebenfalls nur von einer Spezialbank, den sogenannten „societé de financement de l´habitat“ (SFH), emittiert werden. Grundsätzlich werden die durch die Emission von OFHs aufgenommen Mittel von der SFH an die Mutterbank(en) (oder im Folgenden auch Sponsorbank/en) in Form eines Kredits weitergereicht. Dieser Kredit wird durch Pfandrechte an Vermögenswerten der Sponsorbank abgesichert. Dabei muss zwischen zwei Strukturen unterschieden werden: • Bei einer „dualen Struktur“ („dual structure“) verbleiben die Deckungswerte auf der Bilanz der Muttergesellschaft, d.h. die emittierten OFHs und die Deckungswerte werden in zwei unterschiedlichen Bilanzen ausgewiesen. Erst im Insolvenzfall der Sponsorbank werden die Deckungswerte übertragen und erscheinen in der Bilanz der SFH. • Die „Einheitsstruktur“ („single structure“) sieht vor, dass die Deckungswerte schon von Beginn an auf die SFH übertragen werden und in der Bilanz der SFH verbucht werden. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 21 „dual structure“ SFH Investoren Emission von OFH SFH Eigentumsrechte an deckungsfähgen Aktiva werden auf SFH übertragen Vorrecht auf die Kreditforderungen, die die OFH decken Muttergesellschaft Hypothekendarlehen von den Banken privater Hauskäufer Quelle: BayernLB Research Zulässige Deckungswerte und Mindestüberdeckung OFH-Deckungsstöcke bestehen ausschließlich aus wohnwirtschaftlich genutzten Immobiliendarlehen. Dazu zählen: • Erstrangig durch Wohnimmobilien besicherte Hypothekendarlehen oder durch hypothekengleiche Rechte abgesicherte Darlehen. Die Wohnimmobilien müssen sich in Frankreich oder einem Mitgliedstaat der EU/EWR oder einem Staat mit dem besten Rating einer von der französischen Bankenaufsicht anerkannten Ratingagentur befinden (Schweiz, Kanada, Japan und USA). Die Beleihungswertgrenzen liegen bei 80%. Sollte das Hypothekendarlehen durch die staatliche Sicherungseinrichtung für den sozialen Wohnungsbau FGAS garantiert sein, kann die Beleihungswertgrenze auf 100% gesetzt werden. • Darlehen, die von Kreditinstituten oder Versicherungsgesellschaften garantiert sind („prêts cautionnés“). • Darlehen, die durch den Transfer oder die Verpfändung der in den ersten beiden Punkten genannten Forderungen abgesicherte sind. • Vorrangige Wertpapiere, wie MBS, die von Zweckgesellschaften oder äquivalenten Einheiten nach dem in einem EU bzw. EWR-Mitgliedsland geltenden Recht emittiert wurden, sofern deren Pools zu mindestens 90% aus den bereits genannten zulässigen Deckungswerten bestehen. • Bankschuldverschreibungen („billet à ordre“) BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 Ersatzdeckungswerte nur bis 15% des Deckungsstocks Ersatzdeckungswerte sind bis zu einem Anteil von 15% zulässig. Diese werden als ausreichend sichere und liquide Vermögenswerte definiert (z.B. EZB-fähige Wertpapiere, kurzfristige Bankenforderungen und OFs anderer SCFs). Mindestüberdeckung von 2% SFHs müssen wie SCFs eine verpflichtende Mindestüberdeckung von nominal 2% einhalten. Auch gilt die gleiche Gewichtung bei der Anrechnung der Deckungswerte wie bei SCFs (siehe S. 13). Allerdings sind bei SFHs im Gegensatz zu SCFs von konzerninternen Banken und Versicherungen garantierte Immobiliendarlehen deckungsstockfähig. Daher müssen bei SFHs im Gegensatz zu SCFs zwei Fälle für die Gewichtung der garantierten Immobiliendarlehen unterschieden werden. Es gelten stärkere Abschläge auf garantierte Immobiliendarlehen, wenn der Garant aus dem gleichen Konsolidierungskreis stammt, wie der Emittent Gehört der Garantiegeber nicht zum Konsolidierungskreis der SFH, gelten folgende Abschläge je nach Rating: • • • 22 Verfügt die garantierende Versicherung oder Bank über ein Rating von mindestens der Bonitätsstufe 2 (mind. A- bei S&P/Fitch und mind. A3 bei Moody´s), wird der Kredit zu 100% in der Deckungsmasse angerechnet, Bei einem Rating, dass mindestens der Bonitätsstufe 3 entspricht (mind. BBBbei S&P/Fitch und Baa3 bei Moody´s) nur zu 80% Und 0% bei schlechteren Ratings. Gehört der Garantiegeber dagegen zum Konsolidierungskreis der SFH, gelten folgende, stärkere Abschläge: • • • SFHs müssen wie SCFs auch einen speziellen Kontrolleur bestimmen Verfügt die Versicherung oder Bank mindestens über ein Rating der Bonitätsstufe 2, wird der Kredit zu 80% angerechnet bei einem Rating von mindestens der Bontätsstufe 3 nur zu 60% und 0% bei schlechteren Ratings. Kontrolle und Überwachung des Deckungsstocks SFH stehen wie SCF unter Aufsicht der ACP und müssen ebenso einen unabhängigen „speziellen Kontrolleur“ („Contrôleur Specifique“) einsetzen, der wie bei OFProgrammen durch das SFH bestellt wird und die Einhaltung der rechtlichen Vorschriften durch das SFH überwacht. Insolvenzvorrecht OFH-Gläubiger besitzen ebenso einen vorrangigen Anspruch auf die Deckungswerte wie OF-Investoren. Im Falle einer Insolvenz der SFH werden die OFHs nicht fällig, sondern weiterhin fristgemäß vor allen anderen, nicht privilegierten Gläubigern aus den Cashflows der Deckungsmasse bedient. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 180 Tage Liquiditätspuffer 10% der Eigenemissionen für Repo-Geschäfte 23 Reduzierung von Liquiditätsrisiken und Risiken aus Wechselkurs- und Zinsinkongruenzen SFHs müssen wie SCFs einen 180 Tage Liquiditätspuffer bereithalten (siehe S. 14). Auch dürfen analog zu den Regelungen für SCFs bis zu 10% der OFH-Emissionen für RepoGeschäfte mit der Zentralbank genutzt werden. Darüber hinaus profitieren OFH-Gläubiger von weiteren Vorkehrungen zur Reduzierung von Liquiditätsrisiken und Risiken aus Wechselkurs- und Zinsinkongruenzen, die nicht gesetzlich geregelt sind, aber vertraglich in die Programme aufgenommen wurden, wie z.B. Soft-Bullet-Strukturen. Sollte der Emittent zum Zeitpunkt der Fälligkeit des Covered Bonds nicht zahlungsfähig sein, verlängert sich die Fälligkeit der Anleihe automatisch um meist 12 Monate. Strukturierte Covered Bonds OFH haben strukturierte Covered Bonds „abgelöst“ Die zwei einzigen Programme werden nur noch bis Fälligkeit betrieben Wie bereits beschrieben, wurde mit der Einführung der OFH eine spezialgesetzlich fundierte Alternative zu strukturierten Covered Bonds geschaffen. Emittenten strukturierter Covered Bonds hatten die Möglichkeit diese in die spezialgesetzlichen OFHs „umzuwandeln“. Bis auf die beiden Emittenten strukturierter Covered Bonds der BPCE-Gruppe, Banques Populaires und GCE Covered Bonds, nahmen alle Emittenten diese Option wahr. Als Folge dessen ist das Umlaufvolumen strukturierter Covered Bonds aus Frankreich stark geschrumpft und es ist in Zukunft mit keinem neuen Angebot zu rechnen. Da es nur noch die zwei strukturierten Covered Bond Programme der Banques Populaires und GCE Covered Bonds gibt, die vom Konzern BPCE nur noch bis zur Fälligkeit fortgeführt werden, werden strukturierte Covered Bonds hier nicht näher beschrieben. Eine Übersicht über die Programme finden Sie im Abschnitt „Emittenten im Überblick“ ab S. 31. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 24 Übersicht über die bestehenden Covered Bond Arten in Frankreich Obligations Foncières Obligations de financement de l´Habitat Strukturierte Covered Bonds CRH Covered Bonds ja ja nein ja Code Monétaire et Financière (Livre V, Titre Ier, Chapitre V, Section 4) 25.06.1999 Code Monétaire et Financière (Livre V, Titre Ier, Chapitre V, Section 5) 22.10.2010 Allgemeines französisches Banken und Gesetz 85-685 Vertragsrecht 11.06.1985 Spezialbankprinzip ja ja ja Emittenten Spezialbanken (Societés de Financement Foncier) Spezialbanken (Sociétés de Financement de l’Habitat) Spezialbanken CRH Name d. Covered Bonds Obligation foncière (OF) Obligations de financement de l´habitat (OFH) Strukturierte Covered Bonds CRH Covered Bonds Gesetzliche Grundlage Gesetz Inkrafttreten Struktur der Emittenten ja Schutz der Bezeichnung ja ja nein nein Typen von Covered Bonds gemischte ~ gemischte ~ gemischte ~ gemischte ~ Zulässige Deckungswerte Hypothekendarlehen, v. Banken/Versicherungen garantierte Immobiliendarlehen (< 35%), Kommunaldarlehen, MBS 2 Wohnwirtschaftliche Hypothekendarlehen, v. Banken/Versicherungen garantierte Immobiliendarlehen, MBS 2 Hypothekendarlehen, v. Banken/Versicherungen garantierte Immobiliendarlehen, Kommunaldarlehen, MBS Hypothekendarlehen, v. Banken/Versicherungen garantierte Immobiliendarlehen (<35%) auf vertraglicher Basis festgelegt, in der Regel bei 80% 80% wenn Kredite ausschließlich an Privatpersonen zum Wohnimmobilienkauf/-bau, 100% wenn von FGAS 2 garantiert ð nach Art / LTV Private Hypothekendarlehen 80% wenn Kredite ausschließlich an Privatpersonen zum 3 Wohnimmobilienkauf/-bau, 100% wenn 80%, 100% wenn von FGAS garantiert von FGAS 2 garantiert Gewerbl. Hypothekendarlehen 60% Beleihungswert Landwirt. Hypothekendarlehen ü2 RMBS / CMBS sonstige Flugzeugkredite nach Region "Schiff" CB ü2 v. Banken/ Vers. garant. Immobiliendarlehen, v. Banken/ Vers. garant. Bankschuldverschreibungen, die durch Immobiliendarlehen (< 35% der B/S der Pfandrechte auf Immobiliendarlehen gesichert SCF) sind ü Staats-/Kommunalkredite Schiffshypotheken - - - 60% Beleihungswert - - auf vertraglicher Basis festgelegt - v. Banken/ Vers. garant. Immobiliendarlehen v. Banken/ Vers. garant. Immobiliendarlehen (< 35% der an CRH verpfändeten Aktiva) - - - auf vertraglicher Basis festgelegt, bei den bestehenden Programmen Frankreich EWR / Länder höchster Bonität (USA, JP, CH, CAN; AUS, NZ) EWR / Länder höchster Bonität (USA, JP, CH, CAN; AUS, NZ) - - - - - EWR - "Flugzeug" CB - - Derivate als ordentliche Deckung ja ja ja nein Rangfolge Derivate-Kontrahenten pari passu zu CB-Gläubigern pari passu pari passu - Ersatzdeckung ja ja ja nein Ersatzdeckungswerte "ausreichend sichere und liquide" Assets "ausreichend sichere und liquide" Assets kurzfr. Investments (< 1 J.) , AAA-RMBS, Bankeinlagen, AAA-Staatsanleihen - Ersatzdeckungsgrenze Außerdeckungsgrenze 15% nein 15% auf vertraglicher Basis festgelegt - Mindestüberdeckung gesetzl. vorgeschrieben Ja, 2% nominal Ja, 2% nominal auf vertraglicher Basis festgelegt, meistens 8,1% Ja, 25% auf nominaler Basis nein nein nein nein Gesetzliches Insolvenzvorrecht der Gläubiger ja ja ja ja Rangfolge bei Rückgriff auf Insolvenzmasse der Mutter/Sponsorbank Kein Rückgriff pari passu pari passu pari passu Grenze für ausstehende Covered Bonds Separierung von Aktiva / "Bankrupcy remoteness" - Separate Deckungsmassen nein nein nein nein Deckungsregister nein nein nein nein BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 Obligations Foncières 25 Obligations de financement de l´Habitat Strukturierte Covered Bonds CRH Covered Bonds Separierung der Deckungsmassen Vor Emission Vor Emission oder Verpfändung an den Emittenten und endgültiger Transfer nach Insolvenz vertraglich festgelegt, meist nach Insolvenz nach Insolvenz Bilanzielle Behandlung des Cover Pool direkt in Bilanz des SCF "duale Struktur": auf Bilanz der Sponsorbank, "einfache Struktur": auf Bilanz des SFH Meist duale Struktur: auf Bilanz der Sponsorbank, Transfer nach Insolvenz der Sponsorbank nicht in Bilanz des Emittenten, aber bei Insolvenz der an CRH beteiligten Banken sofortige Übertragung der Cover Assets in die Bilanz von CRH Hard Bullet ja ja ja ja Soft Bullet - ja ja - Reduzierung von Liquiditätsrisiken ja, 180 Tage Liquiditätspuffer, 10% der OF-Eigenemissionen für Repo ja, 180 Tage Liquiditätspuffer, 10% der OFHEigenemissionen für Repo ja, Vorfälligkeitstest, Soft Bullet Strukturen Fälligkeitsstruktur 1 ja, Kreditlinie der beteiligten Banken Treuhänder ja, "Contrôlleur Spécifique" ja, "Contrôlleur Spécifique" nein nein Bes. öffentliche Aufsicht Art. 52 IV OGAW erfüllt ja ja ja ja nein, nur allgemeine Bankenaufsicht nein ja ja Anhang VI Teil 1 Paragraph 68 ff CRD erfüllt ja nein nein ja Gewichtung nach Solvabilitätsgrundsatz 10% 20% 20% 10% EZB-Fähigkeit ja ja ja ja Quelle: BayernLB Research üzugelassen 1) Fälligkeitsstruktur Üblicherweise werden der Jumbokategorie endfällige, festverzinsliche Covered Bonds mit einem Mindestvolumen von 1 Mrd. Euro zugerechnet. Aktuell finden sich im Markt der Jumbo-Emissionen zwei Arten von Fälligkeitsstrukturen. Hard Bullets: Diese werden zum ausgewiesenen Laufzeitende zurückgezahlt, auch wenn der Emittent zu einem früheren Zeitpunkt Insolvenz angemeldet hat. Zins- und Tilgungsleistungen werden aus den Deckungsaktiva des Cover Pool bedient. Kommt es hierbei zu Zahlungsverzögerungen bzw. -ausfällen, gilt dies als Konkursereignis des Cover Pools. Folglich wird dann das Abwicklungsverfahren über den Deckungsstock eröffnet. Soft Bullets: Bei diesen kann die Rückzahlung die Endfälligkeit der Anleihe im Insolvenzfall des Emittenten um eine vorgegebene Zeitspanne verlängert werden, wenn der Cover Pool zum ursprünglich geplanten Laufzeitende eines Covered Bond nicht über ausreichend Liquidität verfügt. 2) Senior-Tranchen, die mind. ein Investment-Grade Rating einer von der Banque de France zugelassenen Ratingagentur aufweisen. Diese Wertpapiere sind nur bis zu einer Grenze von 10% der ausstehenden OF bzw. OFH zugelassen. Bis 31.12.2013 gilt diese Grenze nicht, wenn es sich um konzernintern emittierte MBS handelt. Bei der Deckungsrechnung werden die Tranchen u.a. je nach Rating und Konzernzugehörigkeit des Emittenten mit 100%, 80%,50% oder 0% gewichtet. 3) Fonds de Garantie à l´Accession Sociale à la Proprieté: staatliche Sicherungseinrichtung für den sozialen Wohnungsbau BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 26 Der französische Immobilienmarkt Starker Immobilienpreisanstieg lässt Sorgen vor dem Platzen einer Blase aufkommen Rasanter Anstieg der Immobilienpreise seit 2000… …wurde nur durch eine kurze Korrekturphase zwischen 2008 und 2009 unterbrochen Ende des dritten Quartals 2011 wurde bereits neues Hoch des INSEE Preisdindex gemessen… …aber seit Anfang 2012 deutet sich erneut Abkühlung an IWF sieht Überbewertung der Immobilienpreise… …jedoch schätzt die Institution die Gefahren, die sich für die Finanzmarktstabilität daraus ergeben, als moderat ein Der französische Wohnimmobilienmarkt erlebte seit 2000 aufgrund u.a. steigender Einkommen, relativ niedriger Hypothekenzinsen und einem in der EU-27 überdurchschnittlich hohen Bevölkerungswachstum eine Boom-Phase. Preise für Apartments und Häuser stiegen nach Daten des nationalen Instituts für statistische und ökonomische Studien INSEE auf nominaler Basis zwischen 2000 und 2007 um 121%. In 2008 und 2009 kam es dann wie in anderen Märkten Europas im Zuge der Finanzmarktkrise und der Ende des vierten Quartals 2008 beginnenden Rezession zu einer stärkeren Abkühlung der Immobilienpreise. Vom Hoch des INSEEImmobilienpreisindex Ende 2007 bis Mitte 2009 gingen die Preise für Häuser und Apartments um 11% zurück. Allerdings erholte sich der französische Wohnimmobilienmarkt als einer der ersten in Europa wieder. Ende des zweiten Quartals 2011 lag der INSEE-Index schon rund 2% über dem Hoch Ende 2007 und Ende des dritten Quartals 2011 wurde bereits ein neuer Höchststand erreicht. Im vierten Quartal 2011 und im ersten Quartal 2012 zeigte der Index dann allerdings wieder eine leicht rückläufige Preisentwicklung an (Q4 2011 QoQ: - 1,3&, Q1 2012 QoQ: -1,8%). Hintergrund dessen dürften u.a. die eingetrübten wirtschaftlichen Aussichten3, eine gebremste Kreditvergabe der Banken seit 20114 und zum anderen reduzierte Steuervorteile für den Immobilienkauf sein5. Trotz dieser Korrektur liegen die Immobilienpreise nach wie vor auf einem im historischen Vergleich sehr hohen Niveau. Experten bewerten den rasanten Preisanstieg als nicht fundamental gerechtfertigt und sehen die Immobilienpreise schon seit geraumer Zeit als überbewertet an. So konstatierte der IWF bereits in seinem letzten Bericht zu Frankreich vom Juli 20116 eines der höchsten Verhältnisse zwischen Häuserpreisen und verfügbarem Einkommen unter den entwickelten Volkswirtschaften und schätzte die Häuserpreise Ende 2010 als um 10-25% überbewertet ein. Somit könnten die zuletzt beobachteten Preisrückgänge Vorboten einer stärkeren Preiskorrektur sein. Dennoch schätzt die Institution die Gefahren, die sich für die Finanzmarktstabilität daraus ergeben, als moderat ein. U.a. begründet der IWF diese Einschätzung mit der im europäischen Vergleich sehr geringen Verschuldung der 3 reales BIP-Wachstum Q1 2012: 0,4%, Q2 2012: 0,3%Konsensprognose Q3 2012: -0,2% und Q4: -0,1% Laut Banque de France („Bulletin 189 „Credits à l’Habitat“)wurden Ende des zweiten Quartals 2012 40% weniger neue wohnwirtschaftlich genutzte Immobiliendarlehen vergeben, als ein Jahr zuvor. Zum Einen liegt dies an sukzessive verschärften Kreditvergabebedingungen, aber auch an einer nachlassen Nachfrage nach Immobilienkrediten aufgrund der wirtschaftlichen Eintrübung, den geringeren steuerlichen Anreizen eines Wohnungserwerbs und der gebremsten Immobilienpreisentwicklung. 5 Um das Haushaltsdefizit zu senken beschloss die französische Regierung im September 2011 eine Änderung des sog. „Scellier“-Gesetzes, das nur noch bis Ende 2012 laufen soll und nicht wie ursprünglich angekündigt bis Ende 2015. Bislang konnten Hausbesitzer 22% des Kaufpreises über 9 Jahre gegen die Einkommenssteuer absetzen. Dieser Satz wurde 2012 auf 13% gesenkt. Darüber hinaus erhalten Käufer, die erstmals eine Immobilie erwerben ab 2013 keinen zinsfreien Kredit mehr. 6 IMF Country Report No. 11/211 Juli 2011 S. 25/26: “Despite the recent increases in housing prices, the risk to financial stability remains moderate.” 4 BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 27 Haushalte (93% des verfügbaren Einkommens) und den sehr strikten Kreditvergabestandards. In Frankreich gilt u.a. die Regelung der Banque de France, dass die Tilgungs- und Zinszahlungen des Darlehensnehmers nur ein Drittel seines verfügbaren Einkommens betragen dürfen. Immobilienpreisentwicklung kühlte sich zuletzt leicht ab INSEE-Index bestehender Häuser und Apartments (31.03.2010 = 100) 120 100 80 60 40 20 0 Mrz 00 Mrz 01 Mrz 02 Mrz 03 Mrz 04 Mrz 05 Mrz 06 Mrz 07 Mrz 08 Mrz 09 Mrz 10 Mrz 11 Mrz 12 Quelle: BayernLB Research, Bloomberg, INSEE Immobilienfinanzierung à la francaise: Hypothekendarlehen und „Prêts cautionnés“ Der französische Hypothekenmarkt ist mit einem Volumen von 796,6 Mrd. Euro Ende 2010 der drittgrößte Markt der EU-27. Der Großteil der Hypothekendarlehen ist mit ca. 80% festverzinslich, was den Markt weniger krisenanfällig angesichts eines steigenden Zinsniveaus macht. Besonderheit des französischen Marktes: „prêts cautionnés“ Für Kreditgeber und – nehmer vorteilhafter als Hypothek Neben der Möglichkeit eine Immobilie über ein Hypothekendarlehen zu finanzieren, haben Kreditnehmer in Frankreich die Möglichkeit einen durch spezialisierte Versicherer oder Banken garantierten Kredit, einen sogenanntee „prêt cautionné“ aufzunehmen. Garantierte Darlehen machen aktuell ungefähr 50% der französischen Immobilienkredite aus und ihre Bedeutung nimmt stetig zu. Der Erfolg von garantierten Darlehen resultiert aus den im Vergleich zu einer Grundschuldeintragung niedrigeren Kosten für den Kreditnehmer und der schnelleren Verwertung für den Kreditgeber im Falle eines Ausfalls. Sollte der Kreditnehmer mit Zahlungen rückständig werden, muss der Garantiegeber der Bank innerhalb von ca. 3 Monaten die rückständigen Zahlungen ausbezahlen. Auch übernimmt der Garantiegeber dann die Verwertung. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 Banken und Versicherungen, die diese Garantien vergeben, bilden Reserve für Ausfälle aus Zahlungen der Kreditnehmer 6 Garantiegeber, die sich alle im Besitz von Banken befinden 28 Banken und Versicherungen, die diese Garantien vergeben, unterziehen die Kreditnehmer einer strengen Prüfung. Obwohl keine Grundschuld eingetragen ist, kann der Garantiegeber jederzeit einen Rechtsanspruch auf das Eigentum an der Immobilie geltend machen. Der Kreditnehmer darf die Immobilie nicht anderweitig verpfänden. Darüber hinaus müssen die Kreditnehmer Zahlungen an die Garantiegeber leisten, die diese als Reserve für Ausfälle als Fonds anlegen. Am Ende der Laufzeit des Kredits werden die Einzahlungen zum Teil an die Kreditnehmer zurück überwiesen. Der Garantiegeber erhält eine festgelegte Provision und verdient an der Anlage der Reserven. Aufgrund der intensiven Kreditnehmerprüfung und der Verlustreserven, die die Garantiegeber bilden, sind die Ausfallraten meist sehr gering. Es gibt aktuell 6 Garantiegeber, die entweder Bankstatus haben (Crédit Logement, CMH, SOCAMI) oder eine Versicherung sind (SACCEF, CAMCA, CEGC). Der größte Anbieter ist Crédit Logement. 30% aller Immobiliendarlehen in Frankreich werden von dem „Monoliner“ garantiert. Die vier größten Anteilseigner sind Crédit Agricole (16,5%), BNP Paribas (16,5%), Societé Générale (16,5%) und Le Crédit Lyonnais (16,5%). Zweitgrößter Anbieter von garantierten Darlehen ist CEGC (Compagnie Européenne de Garanties et Cautions), die zu 100% Natixis gehört, wodurch das Unternehmen die Unterstützung der Gruppe BPCE genießt. SOCAMI (Sociétés de Caution Mutuelle) und CASDEN garantieren die Immobiliendarlehen im Deckungsstock der strukturierten Covered Bonds der Banques Populaires und gehören ebenfalls zur Gruppe BPCE. CAMCA (Caisse d´Assurance Mutuelles du Crédit Agricole) ist der gruppeninterne Garant für Crédit Agricole und CMH (Cautionnement Mutuel de l´Habitat) für CM-CIC. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 29 Die französische Volkswirtschaft Starke Abschwächung des Wirtschaftswachstums Die Aussichten für die Entwicklung der französischen Wirtschaft haben sich 2012 deutlich eingetrübt. Aufgrund der Euroschuldenkrise, der lahmenden Weltkonjunktur, des Sparkurses der französischen Regierung sowie der weiter ansteigenden Arbeitslosenquote (2011: 9,6%; Q2 2012:10,2%) zeigte das Wirtschaftswachstum in den ersten beiden Quartalen 2012 eine deutlich nachlassende Dynamik. Nachdem das reale BIP in den letzten beiden Quartalen 2011 um 1,5% bzw. 1,2% expandierte, ging das Wachstum im ersten und zweiten Quartal 2012 auf 0,3% zurück und wird laut Konsensmeinung voraussichtlich im Gesamtjahr von 1,7% in 2011 auf nur noch 0,1% absinken. Vor diesem Hintergrund ist insbesondere der starke Anstieg der Staatsverschuldung problematisch Problemtisch stellt sich vor diesem Hintergrund insbesondere der rasante Anstieg der Staatsverschuldung dar. Die Staatsverschuldung im Verhältnis zum BIP wuchs in den letzten Krisenjahren dramatisch von 64,2% 2007 auf über 80% Ende 2011 an und 2013 wird mit einem weiteren Anstieg auf bis zu knapp 95% gemessen am BIP gerechnet. Die steigende Verschuldung spiegelt sich auch in den Salden des öffentlichen Haushalts wider. Nach einem Negativrekord von -7,5% in Relation zum BIP im Jahr 2009 konnte das Defizit bis Ende 2011 wieder bis auf -5,2% zurückgeführt werden. 2012 wird es laut Konsensmeinung voraussichtlich bis auf rund 4,5% und 2013 auf 3,9% absinken. Das Haushaltsdefizit wird daher aller Voraussicht nach nicht, wie von der EU-Kommission gefordert, bereits im Jahr 2013 unter die Maastricht-Grenze von 3% sinken. Der IWF mahnte bereits im Juli 2011 Sparmaßnahmen an Diese Entwicklung wurde nicht nur vom Internationale Währungsfonds (IWF) kritisiert, der in einem Bericht von Juli 2011 anmahnt, dass Frankreich zusätzliche Sparmaßnahmen einleiten müsse, um – bei schwächerem Wachstum und höheren Zinsen – eine stark steigende Verschuldung zu vermeiden. Auch Moody’s und S&P kündigten im Oktober 2011 an, innerhalb von drei Monaten den stabilen Ausblick für das Triple-A-Rating Frankreichs überprüfen zu wollen, was zu stark ansteigenden Zinsen für die Emissionen Frankreichs am Kapitalmarkt führte. Vor dem Hintergrund der der nach wie vor ungelösten Euroschuldenkrise und u.a. aufgrund der steigenden Verschuldung Frankreichs stufte S&P dann im Januar 2012 das nicht von Frankreich in Auftrag gegebene Langfrist-Rating („unsolicited Long-Term Rating“) von AAA auf AA+ mit negativem Ausblick herab und setzte den Ausblick für das Rating auf negativ. Auch Moody’s und Fitch setzten den Ausblick für das Aaa bzw. AAA Rating im Februar 2012 bzw. Dezember 2011 auf negativ. Moody’s und S&P warnten im Dezember 2011 vor Herabstufung… …die S&P dann im Januar mit einem Downgrade von AAA auf AA+ umsetzte Als Reaktion darauf wurden umfangreiche Sparmaßnahmen von der Vorgängerregierung Sarkozy verabschiedet… Als Reaktion auf diese Entwicklungen kündigte die vormalige französische Regierung unter Nicolas Sarkozy im August 2011 ein umfangreiches Sparpaket an, das bis November 2011 in mehreren Schritten weiter verschärft wurde. Dieses sah unter anderem eine Erhöhung der Unternehmenssteuern und des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes sowie eine Erhöhung des Renteneintrittsalters von 60 auf 62 Jahre ab 2017 vor. Insgesamt plante die Regierung unter Sarkozy bis 2016 Einsparungen in Höhe von 65 Mrd. Euro. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 30 …und auch die neugewählte sozialistische Regierung hält an dem Konsolidierungskurs fest… Auch der im Mai 2012 neu gewählte sozialistische Präsident Francois Hollande hält an diesem Konsolidierungskurs fest und will das Defizit bis 2013 wieder unter die Maastricht-Grenze von 3% bringen. Schuldenbremse soll sobald wie möglich per Gesetz eingeführt werden Der Ratifizierung des auf dem EU-Gipfel vom Dezember 2011 beschlossenen europäischen Fiskalpaktes, der u.a. die Einführung einer rechtlich bindenden Schuldenbegrenzung vorsieht, stand Francois Hollande zu Beginn seiner Amtszeit kritisch gegenüber. Erst nach Ergänzung um eine Wachstumskomponente, dem im Juni verabschiedeten „Wachstumspakt“, kündigte Hollande an, diesen vom Parlament ratifizieren lassen zu wollen. Allerdings wird die Schuldenbremse nicht in die Verfassung aufgenommen werden, sondern lediglich in einem Gesetz festgeschrieben. Das französische Verfassungsgericht entschied Ende Juli, dass keine Änderung der Verfassung notwendig sei, um eine Schuldenbremse einzuführen. Anfang Oktober wurde der Gesetzentwurf von der Nationalversammlung verabschiedet. Um das Vertrauen der Märkte in Frankreich zu erhalten, müssen glaubwürdige Maßnahmen durchgesetzt werden Um das Vertrauen der Märkte in Frankreich zu erhalten, muss die neue Regierung glaubwürdige Maßnahmen zum Abbau der Staatsverschuldung durchsetzen. Das Maßnahmenpaket der Regierung Hollande und die gesetzliche Verankerung einer Schuldenbremse zur Disziplinierung der öffentlichen Ausgaben stellen erste Schritte in die richtige Richtung dar, dürften aber, angesichts der sich eintrübenden wirtschaftlichen Aussichten, noch nicht ausreichend sein, um das Defizit bis 2013 unter die nach Maastricht zulässige Höchstgrenze von 3% zu senken. Ende September legte die Regierung dem Parlament die Haushaltsplanung für 2013 vor. Um das Defizit im kommenden Jahr auf 3% von in diesem Jahr voraussichtlich 4,5% zu senken, sollen Steuererhöhungen, insbesondere für Vermögende und Unternehmen sowie Ausgabenkürzungen laut dem Entwurf eine Entlastung des Haushalts im Umfang von rund 36,9 Mrd. Euro bewirken, zusätzlich zu den bereits im Sommer beschlossenen Maßnahmen im Umfang von 4,4 Mrd. Euro. Die Haushaltsplanungen beruhen auf einer Schätzung des Wirtschaftswachstums von 0,8% für 2013. Allerdings liegt die Prognose damit leicht über den Konsenserwartungen (0,6%). BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 31 Emittenten im Überblick Im Anschluss stellen wir die nach ausstehendem Emissionsvolumen größten Emittenten vor. Eine Übersicht über die hier vorgestellten Emittenten finden Sie in der nachfolgenden Tabelle. Übersicht über die wichtigsten Covered Bond Programme BNP Paribas OF OFH BNP Paribas Public Sector SCF BNP Paribas Home Loan SFH - Strukturierte CBs CM11-CIC - Crédit Mutuel-CIC Home Loan SFH - Crédit Agricole Crédit Agricole Public Sector SCF Crédit Agricole Home Loan SFH - Crédit Immobilier de France CIF Euromortgage - - Crédit Mutuel Arkéa Crédit Mutuel Arkéa Public Sector SCF Crédit Mutuel Arkéa Home Loans SFH - Dexia Dexia Municipal Agency - - Groupe BPCE Compagnie de Financement Foncier BPCE SFH Société Générale Société Générale SCF Société Générale SFH Banques Populaires Covered Bonds GCE Coverd Bonds - Quelle: BayernLB Research Emittenten- und Covered Bond Ratings im Überblick Issuer Issuer rating Moody's S&P Fitch Banque Populaires A2 A A+ BNP Paribas HL A2 AA- CM-CIC Covered Bonds Aa3 A+ Credit Agricole HL SFH A2 A A+ Crédit Mutuel Arkéa Covered Bonds GCE Covered Bonds Aa3 A+ - A2 A A+ BPCE SFH A2 A A+ HSBC France A1 AA- AA Société Générale SFH A2 A A+ CIF Euromortgage Baa1 * - A Aa1 /* - CFF A2 A- A+ NEG Aaa AAA AAA Crédit Agricole Public Sector SCF Crédit Mutuel Arkéa Public Sector SCF Société Générale SCF A2 A A+ NEG Aaa AAA - A+ - Aaa AAA - A2 A BNP Paribas SCF A2 AA- NEG NEG Aa3 NEG NEG Structured CB / OFH Moody's S&P Fitch Aaa AAA - A+ Aaa AAA AAA A+ Aaa AAA AAA Aaa AAA AAA - AAA - NEG Aaa AAA - NEG Aaa AAA - NEG Aaa AAA - NEG Aaa - AAA A+ NEG A+ NEG Dexia MA - - A+ General Electric SCF Axa Bank Europe SCF Aa3 A2 AA+ A A CRH* - NEG - - Obligations foncières Moody's S&P Fitch NEG NEG NEG AAA /*- Aaa AAA WD Aaa AAA AAA NEG Aa2 AA+ /*- AAA /*- NEG Aaa Aaa AAA - AAA Aaa - AAA Quelle: BayernLB Research, Bloomberg * CRH Covered Bonds stellen eine eigene Klasse spezialgesetzlicher Covered Bonds dar und werden nicht als Obligations Foncières bezeichnet, sind hier jedoch aus Platzgründen unter Obligations Foncières aufgelistet. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 32 BNP Paribas Gruppe BNP Paribas ist nach Bilanzsumme die größte Bank Frankreichs BNP Paribas ist gemessen an der Bilanzsumme von 1.970 Mrd. Euro die größte Bankengruppe in Frankreich und zählt europaweit zu den Top 10. Die Bank ist in den Geschäftsfeldern French Retail Banking, International Retail Services, Asset Management & Services und Corporate & Investment Banking tätig. Die Tochtergesellschaft Cetelem ist in Frankreich und Kontinentaleuropa Marktführer im Konsumentenkreditgeschäft. Darüber hinaus ist die BNP Gruppe über die Akquisition der sechstgrößten italienischen Bank BNL, Banca Nazionale del Lavoro seit 2006 in Italien, mit BNP Paribas Fortis in Belgien und BGL BNP Paribas in Luxemburg vertreten. In den USA ist BNP Paribas durch die Tochtergesellschaft BancWest positioniert. Breite Geschäftsdiversifikation sorgt für relativ stabile Erträge Durch die breite Geschäftsdiversifikation, sowohl geografisch als auch operativ und die Schlüsselrolle des Privatkundengeschäfts weist die Bank eine relativ stabile Ertragssituation aus. Dennoch ging das Nettoergebnis in Q2 2012 mit 1,85 Mrd. Euro aufgrund des herausfordernden Marktumfelds um 13% gegenüber dem Vorjahr zurück (Vj.: 2,13 Mrd. Euro; Q1 2012: 2,87 Mrd. Euro), lag aber noch über den Markterwartungen (1,65 Mrd. Euro). U.a. trug der starke Gewinnrückgang von 24% auf 2,2 (Vj.: 2,9) Mrd. Euro in der Investment Banking Sparte dazu bei. In den ersten sechs Monaten blieb der Nettogewinn mit 4,715 Mrd. Euro allerdings nahezu stabil (Vj.: 4,744 Mrd. Euro). GIIPS-Exposure abgebaut… Obwohl das Griechenland-Exposure der Gruppe durch Abschreibungen und Verkäufe zwischen Ende 2011 und 30. Juni 2012 von 1 Mrd. auf 0,2 Mrd. Euro reduziert werden konnte, besteht nach wie vor ein relativ hohes Exposure gegenüber den GIIPS-Ländern, insbesondere Italien. So weist BNP zum 30. Juni italienische Staatsanleihen im Bankbuch von mehr als 11,5 Mrd. Euro aus und musste der Tochter Banca Nazionale de Lavoro bereits Finanzierungshilfen in Höhe von 18 Mrd. Euro bereitstellen. Die Engagements in Portugal, Irland und Spanien wurden mit 1,4 Mrd. Euro (31.12.2011: 2,1 Mrd. Euro) angegeben. Das gesamte GIIPS-Exposure in Höhe von 13,1 Mrd. Euro macht somit rund 21% des Kernkapitals in Höhe von 63,2 Mrd. Euro aus. …aber Engagements, insbesondere in Italien nach wie vor hoch BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 33 Finanzkennzahlen B N P P aribas G ro up in M io . Euro 3 0.06 .2 012 2 011 30 .0 6.20 12 20 10 2 00 9 Bilanzsumme 1.970.041 1.965.283 1.926.079 1.998.158 2.057.698 Eigenkapital 82.130 75.370 76.128 74.632 69.501 Kundeneinlagen 535.359 546.284 553.698 580.913 604.903 Kundenkredite 657.441 665.834 669.628 684.686 678.766 Bilanz GuV Ergebnis vor Steuern 2.985 9.651 3.268 13.020 9.000 Nettoergebnis 4.715 6.050 2.867 7.843 5.832 Kernkapitalquote 12,7% 11,6% 11,9% 11,4% 10,1% Harte Kernkapitalquote 10,9% 9,6% 9,6% 9,2% 8,0% 68,4% 61,6% 69,3% 60,4% 58,1% 1,23 1,22 1,21 1,18 1,12 4,4% 4,3% 4,2% 4,4% 3,9% Regulatorisches Eigenkapital Kennzahlen Cost/Income-Ratio Kredit-Einlagen-Quote Notleidende Kredite / Kreditbestand (NPL Quote) Quelle: BayernLB Research, BNP Paribas Obligations Foncières: BNP Paribas Public Sector SCF Am 09. März 2009 wurde das Obligations Foncières Programm der BNP Paribas Public Sector SCF im Volumen von 15 Mrd. Euro aufgelegt. Aktuell stehen Benchmark OFEmissionen im Volumen von 4 Mrd. Euro aus. Damit gehört BNP Paribas mit einem Anteil von circa 4% an den OF Benchmark-Emissionen im iBoxx France Covered zu den kleineren Emittenten. Überdeckung Ende des Q1 2012: 13,3% Die Forderungen werden durch Deutschland, Frankreich, USA und Großbritannien garantiert. Das Eigentum an den Deckungswerten wird von der BNP Paribas an die SCF übertragen. Den 4 Mrd. Euro an OF stand Ende des ersten Halbjahres 2012 ein zu 88% öffentlicher Deckungsstock im Umfang von 4,4 Mrd. Euro gegenüber, so dass die Überdeckung zu diesem Zeitpunkt bei 10,5% lag. Die Forderungen gegen die öffentliche Hand werden durch die Staaten Deutschland, Frankreich, USA und Großbritannien garantiert. Dabei handelt es sich meist um von den staatlichen ExportKreditversicherungen, wie beispielsweise Euler Hermes garantierte Darlehen. Die garantierten Schuldner sind geografisch stark segmentiert, davon sind australische Kreditnehmer mit 14 % die anteilsmäßig größte Schuldnergruppe. Ein Großteil der Darlehen wurde zur Finanzierung von Luftfahrtprojekten vergeben. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 Struktur der OF-Emissionen 34 Der Deckungsstock besteht zum Großteil aus von vier Staaten garantierten Darlehen In % der Deckungsmasse UK; 13,90% Deutschland; 34,90% Frankreich; 26,20% USA; 24,90% Quelle: BayernLB Research; BNP Paribas Public Sector SCF, Moody’s Quelle: BayernLB Research; BNP Paribas Public Sector SCF, Moody’s Deckungsstockprofil in Euro B N P P a riba s P ublic S e c t o r S C F 30.06.12 Spo nso r B ank / Rating (M o o dy´s / S&P / Fitch) B NP P aribas SA / A 2 st / AA - neg / A + st Co vered B o nd Rating (M o o dy´s / S&P / Fitch) A aa / A A A / A A A ausstehende Co vered B o nds 4.000.000.000 Grö ße des Deckungssto cks 4.421.489.257 Überdeckung 10,5% Ø Darlehensgrö ße n.a. A nzahl der Darlehen 329 Nutzungart Öffentlich: 88%, So nstige: 12% A rt der Verzinsung (fix / variabel) 41,2% festverzinslich, 58,8% variabel Ø Darlehensrestlaufzeit 87 M o nate Ø Seaso ning n.a. Geo grafische Verteilung Gläubigertyp 34,9% Deutschland; 24,9% USA ; 26,2% Frankreich; 13,9% UK Garantiert vo m Zentralstaat 97,6%, so nstige 2,4% M arket Risk 1 10,7% Co llateral Sco re1 0,0% TP I1 pro bable-high D-Cap2 4 A LM -Risk 3 lo w Quelle: BayernLB Research, Moody’s 1) Moody's 2) Fitch 3) S&P BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 35 Obligations de Financement de l’Habitat: BNP Paribas Home Loan SFH BNP Paribas HL SFH zweitgrößter Emittent von OFH BNP Paribas war 2006 der erste Emittent strukturierter Covered Bonds in Frankreich. Im März 2011 wurden die bestehenden Covered Bonds in OFHs transformiert. BNP Paribas Home Loan SFH ist im Benchmark-Segment, gemessen am iBoxx France Covered SFH Index, mit 14 Mrd. Euro zweitgrößter Emittent von OFH und stellt damit rund 22% des gesamten OFH-Umlaufvolumens im Benchmark-Format. Niedriges Kreditrisikoprofil der Darlehen im Deckungsstock Zum Ende des ersten Halbjahres 2012 standen rund 28 Mrd. Euro an OFHs aus. Dem stand ein Deckungsstock in Höhe von 37 Mrd. Euro gegenüber, was einer Überdeckung von 33% entsprach. Der Deckungspool besteht ausschließlich aus wohnwirtschaftlich genutzten Darlehen aus Frankreich. 95,2% der Darlehen dienen der Finanzierung selbstgenutzten Wohneigentums und nur 4,8% werden zur Finanzierung eines Zweitbzw. Ferienwohnsitzes genutzt, was ein niedriges Kreditrisikoprofil der Darlehen impliziert. Rund 74% der Darlehen werden durch Credit Logement abgesichert Rund 74% der ausgegeben Kredite werden nicht durch eine Eintragung ins Grundbuch, sondern durch Crédit Logement garantiert. Die größten Anteile der finanzierten Immobilien liegen mit 36 % in der Region Île-de-France, zu der im Wesentlichen der Großraum Paris gehört, mit 10,4% in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur, mit 7,8% in der Rhône-Alpes Region und mit 5,3% in Aquitaine. Die Deckungswerte werden nicht in der Bilanz der SFH ausgewiesen, sondern verbleiben bei BNP Paribas und werden als Sicherheit an die SFH verpfändet. Erst im Falle der Insolvenz der Sponsorbank wird das Eigentum an die SFH übertragen („dualstructure“). BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 36 Struktur der OFH-Emission Quelle: BayernLB Research; BNP Paribas Home Loan SFH Deckungsstockprofil in Euro B N P P a riba s H o me Lo a n S F H 30.06.12 Spo nso r B ank / Rating (M o o dy´s / S&P / Fitch) B NP P aribas SA / A 2 st / A A - neg / A + st Co vered B o nd Rating (M o o dy´s / S&P / Fitch) A aa / A A A / A A A ausstehende Co vered B o nds 27.925.921.418 Grö ße des Deckungssto cks 37.190.251.403 Überdeckung 33,2% Ø Darlehensgrö ße 98.709 A nzahl der Darlehen 376.765 Nutzungsart Residential B uy to Let Darlehen1 15,0% A nteil Darlehen für Zweit-/Ferienwo hnsitz 4,8% A rt der Verzinsung (fix / variabel) 62,4% fest (bis > 5 J.), 19,1% variabel, 2,5% fest (bis < 2 J.), 16,2% fest (bis 2-5 J.) Ø LTV 66,5% Ø indexierter LTV 63,5% Ø Darlehensrestlaufzeit 182 M o nate Ø Seaso ning 51M o nate Geo grafische Verteilung Frankreich 100% M arket Risk 2 12,5% Co llateral Sco re2 9,6% TP I2 P ro bable High D-Cap3 4 A LM -Risk 4 lo w Quelle: BayernLB Research, Moody’s 1) nicht vom Eigentümer genutzte Wohnungen 2) Moody's 3) Fitch 4) S&P BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 37 Crédit Agricole Gruppe CA ist gemessen anhand von Einlagen die größte Bankengruppe Frankreichs Die genossenschaftliche Crédit Agricole Gruppe ist nach Bilanzsumme die zweitgrößte und nach Einlagen die größte Bankengruppe Frankreichs. Sie wurde 1894 durch die Mitglieder der französischen Landarbeiter-Gewerkschaft gegründet, um die Finanzierung der Landwirtschaft zu fördern. Zentralinstitut ist Crédit Agricole S.A. In der Crédit Agricole-Gruppe haben sich aktuell über 2.500 Genossenschaftsbanken zu 39 Regionalverbänden bzw. –banken zusammengeschlossen. Zentralinstitut der Gruppe ist Crédit Agricole S.A. (CASA). CASA ist zu einem Viertel an den Regionalverbänden beteiligt, die wiederum über eine Holding 56,2 % an der Société Anonyme halten. Die restlichen Anteile an CASA befinden sich im Streubesitz. Organisationsstruktur der Crédit Agricole-Gruppe Quelle: Crédit Agricole Group Stand: Dezember 2011 Gegenseitiger Haftunsmechanismus innerhalb der genossenschaftlichen Gruppe Ähnlich wie die Sicherungseinrichtung der genossenschaftlichen Banken in Deutschland, haben auch die französischen Genossenschaftsbanken einen gegenseitigen Garantiemechanismus eingerichtet. Sollte CASA in Zahlungsschwierigkeiten geraten, können die Genossenschaftsbanken dazu aufgefordert werden einen Betrag in Höhe des Eigenkapitalanteils an der CASA als Unterstützung zur Verfügung zu stellen. CASA wiederum hat ebenfalls dafür zu sorgen, BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 38 dass die einzelnen Genossenschaftsbanken stets solvent und liquide bleiben und nimmt zu diesem Zweck bestimmte Kontrollrechte über die beteiligten Institute wahr. Geschäftsfokus liegt auf Retail Banking Den Geschäftsfokus legt die Bank auf das Retail Banking, das in die drei Geschäftsbereiche „French Retail Banking Regional Banks“, French Retail Banking – LCL“ (seit 2003 über die Marke Crédit Lyonnais) und „International Retail Banking“ aufgeteilt ist. Rund 64 % des operativen Ergebnisses 2011 wurden in den drei Retail Banking Segmenten erzielt, wobei allein 46% auf das inländische Retail Banking der regionalen Banken („French Retail Banking-Crédit Agricole Regional Banks“), fällt. Credit Agricole ist weltweit tätig Daneben nimmt die Gruppe wichtige Marktstellungen in weiteren Märkten, wie Versicherungen, Asset Management, Private Banking (vermögende Privatkunden), Corporate und Investment Banking sowie spezialisierten Finanzdienstleistungen, wie Leasing und Factoring ein. Dabei profitiert die Gruppe nicht nur von einem der größten Franchise-Netzwerke im Heimatmarkt, sondern auch von einer mit 11.600 Filialen in 70 Ländern weltweit starken Präsenz. Strategischer Fokus auf Griechenland und Italien belastet Neben Frankreich führt die Crédit Agricole S.A. Gruppe als strategische bedeutende Märkte im Bereich Retail Banking Italien und Griechenland auf. Dort ist die Gruppe über die Beteiligungen an Cariparma (Anteil der CA-Gruppe von 85%) und Emporiki Bank (Anteil der CA Gruppe von 100%) präsent. Angesichts der anhaltenden EUSolvenzkrise stellt dieser regionale Fokus jedoch zunehmend eine Belastung dar, insbesondere die Beteiligung an der Emporiki Bank. Diese verursachte im ersten Halbjahr 2012 aufgrund steigender Risikokosten einen Verlust von 1,3 Mrd. Euro. (2011: 1,7 Mrd. Euro). Mehr als ein Drittel der Kredite der griechischen Tochter waren Ende des zweiten Quartals 2012 ausfallgefährdet. Zum 30. Juni 2012 wies die Crédit Agricole S.A. ein verbleibendes Exposure gegenüber Emporiki Bank in Höhe von 5 Mrd. Euro aus (2,3 Mrd. Euro Nettorefinanzierung und 2,7 Mrd. Euro an Eigenkapital). Um das Exposure vollständig abzubauen, strebt die Crédit Agricole Gruppe einen Verkauf der griechischen Tochter an und prüft aktuell Angebote mehrerer Banken aus Griechenland. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 39 Finanzkennzahlen Crédit Agricole S.A. in Mio. Euro 30.06.2012 2011 30.06.2011 2010 2009 Bilanzsumme 1.802.348 1.723.608 1.593.800 1.593.529 1.557.342 Eigenkapital 50.633 49.292 47.100 45.667 44.325 Kundeneinlagen 526.732 525.636 493.200 501.360 464.080 Kundenkredite 402.551 399.400 391.100 383.200 362.400 Bilanz GuV Ergebnis vor Steuern Nettoergebnis 1.439 -186 2.626 2.608 1.499 439 -1.198 1.532 1.752 1.446 11,9% 11,2% 11,0% 10,6% 9,5% 9,6% 8,6% 8,9% 8,4% 9,3% 63,4% 65,5% 61,0% 65,5% 67,2% 76% 76% 79% 76% 78% n.a. n.a. 4,5% 4,3% n.a. Regulatorisches Eigenkapital Kernkapitalquote Harte Kernkapitalquote Kennzahlen Cost/Income-Ratio Kredit-Einlagen-Quote Notleidende Kredite / Kreditbestand (NPL Quote) Quelle: BayernLB Research, Crédit Agricole S.A. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 40 Obligations de Financement de l’Habitat: Crédit Agricole Home Loan SFH Im März 2011 wurden die seit 2009 bestehenden strukturierten Covered Bonds in OFH „umgewandelt“ CA HL SFH ist größter Emittent von OFH im iBoxx Im Januar 2009 begab CASA zum ersten Mal einen strukturierten Covered Bond. Im März 2011 wurde das Covered Bond-Programm der Crédit Agricole über 35 Mrd. Euro dann zur Emission von OFH angepasst. Die vormalige „Crédit Agricole Covered Bonds“ wurde entsprechend in „Crédit Agricole Home Loan SFH (CA HL SFH)“ umbenannt. Sie ist eine 99,99 %ige Tochter der Crédit Agricole S.A. Aktuell stehen Emissionen im Umfang von insgesamt 26 Mrd. Euro aus, davon 92 % in Euro denominiert. Darüber hinaus bestehen Emissionen über 1.175 Mio. CHF sowie 1,8 Mrd. US-Dollar. Gemessen am iBoxx ist Crédit Agricole Home Loan SFH mit 18 Mrd. Euro und damit 28 % des Gesamtumlaufvolumens größter Emittent von OFH. Covered Bonds werden indirekt durch die an den Emittenten verpfändeten Immobiliendarlehen abgesichert Die Erlöse aus der Emission von OFH nutzt die CA HL SFH, indem der Crédit Agricole S.A. Kreditnehmer-Fazilitäten eingeräumt werden. Die Crédit Agricole S.A. wiederum gewährt den 39 Regionalbanken der Gruppe Kredite, die durch Immobiliendarlehen besichert sind. Die Kreditsicherheiten werden an CA HL SFH verpfändet, bleiben aber in der Bilanz der Regionalbanken. Sollte Crédit Agricole S.A. insolvent werden, müssen die Immobiliendarlehen auf die CA HL SFH übertragen und die Darlehensnehmer darüber informiert werden, dass Zinszahlungen und Fälligkeiten direkt an den Emittent gezahlt werden. Ausschließlich wohnwirtschaftliche Darlehen… Die Immobiliendarlehen dienen ausschließlich der privaten Wohnraumfinanzierung in Frankreich. Die Lage der Immobilien ist innerhalb Frankreichs breit gestreut. Mit 19 % liegt der größte Teil in der Region Île-de-France, zur der der Großraum Paris zählt. 13,1% entfallen auf die Region Rhône-Alpes, 8,3% auf Provence-Alpes-Côte d’Azur, 6,2% auf Pays de la Loire und 5,6% auf Aquitaine. 64% der Darlehen sind hypothekarisch besichert, 36% durch Garantien. 24% der Darlehen werden von Crédit Logement, 12% von Caisse d'Assurances Mutuelles du Crédit Agricole (CAMCA), einer Tochter der Crédit Agricole S.A. garantiert. 20% der Hypothekendarlehen sind mit einer staatlichen Garantie ausgestattet. …die zu 64% hypothekarisch und 36% durch Garantien besichert sind BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 41 Struktur der OFH-Emission Quelle: Crédit Agricole-Gruppe Deckungsstockprofil in Euro C ré dit A gric o le H o m e Lo an S F H 30.06.12 Spo nsor B ank / Rating (M o o dy´s / S&P / Fitch) Co vered B ond Rating (M o ody´s / S&P / Fitch) ausstehende Co vered B onds Crédit Agricole S.A. A2 neg / A stable / A + neg A aa / A A A / A AA 26.285.263.140 Grö ße des Deckungssto cks 42.144.526.640 Überdeckung 60,30% Nutzungsart Wohnwirtschaftlich 100% Ø Darlehensgröße 41.556 A nzahl der Darlehen 1.014.171 B uy to Let Darlehen1 14,5% A nteil Darlehen für Zweitwo hnsitz 3,1% A rt der Verzinsung (fix / variabel) 85,6% / 14,4% A nteil garantierter Darlehen n.a. Ø LTV 63,80% Ø indexierter LTV 56,90% Ø Darlehensrestlaufzeit 166 M o nate Ø Seaso ning 72 M o nate Geo grafische Verteilung Frankreich M arket Risk 2 13,20% Co llateral Sco re2 4,70% TP I2 probable-high D-Cap3 3 A LM -Risk 4 lo w Quelle: BayernLB Research; Moody’s 1) nicht vom Eigentümer genutzte Wohnungen 2) Moody's 3) Fitch 4) S&P BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 42 Obligations Foncières: Crédit Agricole Public Sector SCF Erste Emission der CA PS SCF im September 2012 Ende 2011 gründete Crédit Agricole die 100%ige Tochter Crédit Agricole Public Sector SCF (CA PS SCF), um die Expansion des Exportfinanzierungsgeschäfts, in dem die Bank laut eigenen Angaben eine führende Marktstellung einnimmt, zu finanzieren und die Refinanzierungsquellen zu diversifizieren. Am 20. September emittierte CA PS SCF erstmals eine in Euro denominierte OF im Benchmark-Format. Das Programmvolumen liegt bei 10 Mrd. Euro. OF-Emissionen sind indirekt durch ein Pfandrecht auf den Deckungsstock abgesichert CA PS SCF nutzt die Emissionserlöse, um CASA im Rahmen einer MultiWährungskreditlinie Darlehen zu gewähren („Issuer Facilities“). Diese Darlehen werden durch Deckungswerte der CASA abgesichert, wobei das Eigentum nur an die SCF sicherungsübereignet wird („cession ou remise en pleine propriété à titre de garantie“), das Eigentum also nicht wie sonst bei OF-Emissionen üblich an das SCF im Rahmen eines „True Sale“ übertragen wird. CASA wiederum reicht der Crédit Agricole Corporate & Investment Bank (CACIB) und anderen Töchtern der Gruppe die Darlehen weiter (“CASA Facility”). Die Darlehen werden ebenfalls durch Sicherungsübereignung von Deckungswerten der Tochterbanken abgesichert. Die Bedingungen, wie u.a. die Laufzeit der beiden im Rahmen der Kreditlinie für CASA und der Kreditlinie für die Töchter der CASA vergebenen Darlehen, muss mit den Konditionen der entsprechenden, emittierten Covered Bonds übereinstimmen. Der Deckungsstock bestand Ende Juli 2012 zu 100% aus ECA-gedeckten Forderungen in Höhe von 1,6 Mrd. Euro. Darlehen werden von ECAs aus Frankreich (47,7%, UK (25,5%) und Deutschland (26,8%) garantiert Kreditnehmer im Cover Pool stammen aus 14 Ländern Der Deckungsstock bestand Ende Juli 2012 zu 100% aus 77 ECA-gedeckten Forderungen in Höhe von 1,6 Mrd. Euro. ECA-gedeckt bedeutet, dass ein Exportkreditversicherer („Export Credit Agency“, ECA) dem Exporteur die Zahlung seiner Ware bis zu einem bestimmten Selbstbehalt (meist 5-15%) garantiert. Bei diesen ECAs kann es sich entweder um staatliche Institutionen oder um eigenständige, privatrechtlich organisierte Gesellschaften handeln, die im Auftrag des jeweiligen Staates tätig sind („Mandatar“). Dies bedeutet, dass ECA-gedeckte Forderungen staatlich garantiert sind. Die Kredite im Deckungsstock der CA PS SCF werden durch drei Exportkreditgarantiegesellschaften garantiert, COFACE (47,7%), ECGD (25,5%) und Euler-Hermes (26,8%). COFACE handelt im Auftrag des französischen Staates, EulerHermes ist der Mandatar der deutschen Bundesregierung und ECGD gehört dem britischen Staat. ECA-gedeckte Exportkredite bieten den Vorteil, dass das Risiko eines Ausfalls nicht nur durch die staatlichen Kreditexportgarantien, sondern auch durch die Exportgüter selbst abgesichert ist. Die Kreditnehmer im Cover Pool stammen aus 14 Ländern, wobei die meisten aus Irland (19%), den Niederlanden (17%), USA (12%) und Südafrika (11%) stammen. Eine Betrachtung der Sektoren zeigt eine hohe Konzentration von Kreditnehmern aus dem Bereich Luftfahrt (58%) und Energie (20%). BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 Selbstverpflichtete Mindestüberdeckung von 5% geht über gesetzliche Vorgaben hinaus 43 Nach dem Gesetz muss Crédit Agricole eine Mindestüberdeckung von 2%, ähnlich wie in Deutschland einhalten, hat sich jedoch zu einer etwas höheren Übersicherung von 5% verpflichtet. Struktur der OF-Emission Quelle: Crédit Agricole-Gruppe Deckungsstockprofil in Euro C ré dit A gric o le P ublic S e c t o r S C F 31.07.2012 Spo nso r B ank / Rating (M o o dy´s / S&P / Fitch) Crédit A grico le S.A . A 2 neg / A stable / A + neg Co vered B o nd Rating (M o o dy´s / S&P / Fitch) A aa / A A A / - ausstehende Co vered B o nds 1.000.000.000 Grö ße des Deckungssto cks 1.619.264.505 Überdeckung 61,9% Nutzungsart 100% Fo rderungen mit staatlicher Garantie Ø Darlehensgrö ße 64.770.580 Expo sure gegenüber den 10 grö ßten Darlehensnehmern 71,2% A nzahl der Darlehensnehmer 25 A nzahl der Darlehen 77 A rt der Verzinsung (fix / variabel) 70,6% / 29,4% A nteil Darlehen in Fremdwährung 65,70% Ø Darlehensrestlaufzeit 108 M o nate Ø Seaso ning n.a. Geo grafische Verteilung (Herkunftsland der Garantiegeber) 26,8% Deutschland; 47,7% Frankreich; 25,5% UK M arket Risk 1 11,6% Co llateral Sco re1 0% TP I1 pro bable-High D-Cap2 - A LM -Risk 3 lo w Quelle: BayernLB Research, Moody’s 1) Moody's 2) Fitch 3) S&P BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 44 Société Générale Société Générale (SG) ist die nach Bilanzsumme drittgrößte Bank Frankreichs 1864 zur Finanzierung der französischen Stahl- und Eisenbahnindustrie gegründet, ist die Société Générale (SG) nach Bilanzsumme die drittgrößte Bank Frankreichs. Die Gruppe befindet sich im Privatbesitz und ist an der Börse notiert. Dabei sind 80 % des Aktienkapitals im Streubesitz, 8 % sind im Besitz der Mitarbeiter und 9 % gehören vier Großaktionären. Größte Einzelaktionäre sind die französische Genossenschaftsgruppe Groupama, einer der größten Versicherer in Frankreich, sowie die staatliche Bank Caisse des Dépôts et Consignations (CDC). Breit aufgestellte Wholesale-Bank in mehr als 80 Ländern Société Générale ist sowohl im nationalen („French Networks“) und internationalen Retail Banking („International Retail Banking“) als auch im Corporate & Investment Banking („CIB“) sowie der Vermögensverwaltung aktiv. Insgesamt beschäftigt die Bank über 130.000 Mitarbeiter und ist in mehr als 80 Ländern vertreten. Den geografischen Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit bilden im Wesentlichen Frankreich sowie das restliche Europa mit einer insbesondere in Osteuropa sehr guten Positionierung. Das Exposure gegenüber den GIIPS im Bankbuch wurde auf 2,4 Mrd. Euro abgebaut Das Exposure gegenüber den GIIPS-Staaten im Bankbuch der Société Générale ist mit 2,4 Mrd. Euro bzw. 7,3 % des Kernkapitals Ende Juni 2012 verhältnismäßig klein, nachdem 2011 rund 60 % der Positionen und im ersten Halbjahr 2012 noch einmal rund 17% abgebaut wurden. Den größten Anteil machen italienische Staatsanleihen über 1,4 Mrd. Euro aus. Das Exposure gegenüber GIIPS-Staaten im Handelsbuch der Gruppe lag Ende Juni 2012 ebenfalls nur noch bei verhältnismäßig geringen 0,7 Mrd. Euro. Auch das Kreditgeschäft der griechischen Tochter Geniki wurde 2011 um 25 % und im ersten Halbjahr 2012 um 19% reduziert, so dass Ende Juni 2012 nur noch ein Kreditbestand von 2,1 Mrd. Euro ausgewiesen wurde, dem 2 Mrd. Euro an Einlagen gegenüber standen. Laut Presseberichten verhandelt die Société Générale derzeit mit der griechischen Piraeus Bank über einen Verkauf der Geniki. Auch der Kreditbestand der Geniki wurde auf 2,1 Mrd. Euro abgebaut BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 45 Finanzkennzahlen S o c ié t é G é né ra le G ro up in M io. Euro 3 0.06 .2 0 12 2 0 11 3 0.06 .2 0 11 2 0 10 2 00 9 1.246.666 1.181.372 1.158.008 1.132.072 52.883 51.112 52.102 50.975 46.838 Kundeneinlagen 348.545 340.172 341.394 337.447 300.054 Kundenkredite 360.488 367.517 376.004 371.898 344.543 B ilanz B ilanzsumme Eigenkapital 1.023.701 GuV Ergebnis vo r Steuern 2.144 4.111 2.584 5.844 800 Netto ergebnis 1.405 2.788 1.897 4.302 1.108 342.500 349.300 333.000 335.000 324.000 39.700 37.464 36.100 35.363 34.700 11,6% 10,7% 11,3% 10,6% 10,7% 33.900 31.548 31.000 28.500 27.300 9,9% 9,0% 9,3% 8,5% 8,4% 65,5% Regulato risches EIgenkapital B asel II RWA Kernkapital (Tier 1) Kernkapitalquote (Tier 1) Hartes Kernkapital (Co re Tier 1) Harte Kernkapitalquo te (Co re Tier 1) Kennzahlen Co st/Inco me-Ratio 65,7% 69,6% 65,4% 63,4% Kredit-Einlagen-Quo te 103% 108% 110% 110% 115% No tleidende Kredite / Kreditbestand (NP L Quo te) 4,7% 4,6% 4,6% 4,5% 4,3% Quelle: BayernLB Research, Société Générale BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 46 Obligations Foncières: Société Générale SCF Viertgrößter Emittent von OF im Benchmark-Format Im Oktober 2007 wurde die Société Générale SCF gegründet und emittiert seit Mai 2008 Obligations Foncières im Rahmen des 15 Mrd. Euro großen EMTN Programms. Zum 30. Juni 2012 standen ca. 10 Mrd. Euro aus, davon sind 7 Mrd. Euro im iBoxx gelistet. Damit ist SG viertgrößter Emittent von OF im Benchmark-Format. Der Großteil der Emissionen ist in Euro denominiert. Daneben werden jedoch auch OF in US-Dollar emittiert. Das Eigentum an den Deckungswerten wird an die SFH sicherungsübereignet bzw. verpfändet Die Erlöse aus den OF-Emissionen leitet die Société Générale als Darlehen an die Sponsorbank Société Générale weiter. Diese Darlehen werden wiederum durch die zulässigen Deckungswerte im Rahmen eines „Collateral Security Agreement“ besichert. Dabei wird das Eigentum nur an die SCF sicherungsübereignet („cession ou remise en pleine propriété à titre de garantie“) bzw. verpfändet („natissements de créances“), das Eigentum wird also nicht wie sonst bei OF-Emissionen üblich an das SCF im Rahmen eines „True Sale“ übertragen. Der Deckungsstock ist zu 100% öffentlich Der Deckungsstock besteht ausschließlich aus Forderungen gegen die öffentliche Hand oder durch diese garantierte Forderungen. Der Großteil der Forderungen richtet sich an regionale und kommunale Körperschaften mit rund 60%. Rund 90% der Gläubiger sind aus Frankreich. Struktur der OF-Emission Quelle: BayernLB Research, Société Générale BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 47 Deckungsstockprofil in Euro S o c ié t é G é né ra le S C F 30.06.2012 Spo nso r Bank / Rating (M o o dy´s / S&P / Fitch) Co vered Bo nd Rating (M o o dy´s / S&P / Fitch) A usstehende Co vered B o nds So ciété Générale / A 2 st / A st / A + neg Grö ße des Deckungssto cks 12.598.719.620 A aa / A A A / 10.010.691.938 Überdeckung 25,9% Nutzungart Öffentlich 100% Ø Darlehensgrö ße n.a. A nzahl der Darlehen 1.576 A rt der Verzinsung (fix / variabel) 62,2% / 37,8% Ø Darlehensrestlaufzeit 163 M o nate Geo grafische Verteilung / Rating (M o o dy´s / Frankreich: 89,7%, USA : 1,7%, Spanien: 1,5%, B elgien: 1%, Deutschl.: 0,5%, So nstige: 5,6% S&P / Fitch) Gläubigertyp Regio nale Kö rperschaft: 33,3%, vo n Regio n garantiert: 0,6%, Ko mmunen: 24,3%, mit ko mmunaler Garantie: 0,5%, Zentralstaat: 5,3%, vo m Zentralstaat garantiert: 7,3%, Supranatio nal: 2,3%, So nstige: 26,4% M arket Risk 1 10,0% Co llateral Sco re1 3,5% TP I1 pro bable-high D-Cap2 - A LM -Risk 3 lo w Quelle: BayernLB Research, Moody’s, S&P 1) Moody's 2) Fitch 3) S&P BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 48 Obligations de Financement de l’Habitat: Société Générale SFH Großteil der Emissionen der SFH variabel verzinst Die Société Générale SFH wurde April 2011 gegründet. Die erste Emission im Rahmen des 25 Mrd. Euro EMTN Programms wurde im Mai 2011 an den Markt gebracht. Inzwischen steht ein Volumen von 20,5 Mrd. Euro aus, davon sind allerdings nur 4,3 Mrd. Euro im iBoxx enthalten. Das liegt daran, dass derzeit nur 3 von 14 Emissionen der SFH einen fixen Kupon aufweisen, welches eines der Aufnahmekriterien in den Index ist. Alle Emissionen sind in Euro denominiert. Struktur der OFH-Emissionen bis Juni 2012 – nun Anlehnung der Struktur an Emissionen der Societé Générale SCF Quelle: BayernLB Research, Fitch Emissionsstruktur soll in Zukunft vereinfacht werden Société Générale hat die Emissionsstruktur der OFHs der Gruppe zum Halbjahr 2012 vereinfacht und der Struktur der Obligations Foncières der Gruppe (siehe S. 77) angepasst. Deckungsstock der SFH besteht nur noch zu 17,3% aus Senior Notes der FCT Red & Black Guaranteed Home Loans Bislang bestand der Deckungsstock der SFH zu über 90% aus vorrangigen, variabel verzinsten RMBS der FCT Red & Black Guaranteed Home Loans (FCT R&B), die von Moody’s und Fitch mit Aaa bzw. AAA bewertet sind. SG SFH refinanzierte den Ankauf dieser Senior Notes über die Emission von OFH. FCT R&B ist ein Verbriefungsvehikel („Fonds Commun de Titrisation“) und gehört zu 100% der Société Générale. Die Aktivseite der FCT R&B besteht ausschließlich aus Forderungen an die „Société Anonyme de Crédit à l’Industrie Francaise“ (CALIF), einem Mitglied der SG Gruppe, die wiederum durch einen Pool französischer wohnwirtschaftlich genutzter Darlehen abgesichert sind, die von Société Générale vergeben wurden. 81,9% entfallen auf wohnwirtschaftliche, vorrangige Immobiliendarlehen aus Frankreich BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 49 Zum 30.Juni 2012 wurde der Anteil dieser Verbriefungen im Deckungsstock auf 17,3% reduziert, so dass der Großteil des Deckungsstocks nun mit 81,9% aus wohnwirtschaftlichen, von Credit Logement zu 100% garantierten, vorrangigen Immobiliendarlehen aus Frankreich besteht, die aus dem Retail Netzwerk der Société Générale stammen. Die Darlehen werden dabei, wie im Falle der Société Générale SCF, nur an die SFH sicherungsübereignet („remise en pleine propriété à titre de garantie“), so dass die Darlehen erst im Falle der Insolvenz auf die SFH übertragen werden. Deckungsstockprofil in Euro S o c ié t é G é né ra le S F H bzw. F C T R e d & B la c k G ua ra nt e e d H o m e Lo a ns 30.06.2012 Spo nso r B ank / Rating (M o o dy´s / S&P / Fitch) So ciété Générale A 2 stable / A stable / A + neg Co vered B o nd Rating (M o o dy´s / S&P / Fitch) A aa / - / A A A ausstehende Co vered B o nds 20.500.000.000 Grö ße des Deckungssto cks 24.551.140.603 Überdeckung 20% Nutzungsart Wo hnwirtschaftliche Immo bilendarlehen: 81,9%, FCT No tes 5: 17,3%; So nstige: 0,8% Ø Darlehensgrö ße Wo hnwirtschaftl: 76.145; FCT No tes: 54.734 A nzahl der Darlehen Wo hnwirtschaftl: 263.985; FCT No tes: 99.119 B uy to Let Darlehen1 Wo hnwirtschaftl: 17,2%; FCT No tes: 18,7% A nteil Darlehen für Zweitwo hnsitz Wo hnwirtschaftl: 4,7%; FCT No tes: 5,5% A rt der Verzinsung (fix / variabel) Wo hnwirtschaftl: 87,2% / 8,7%; FCT No tes: 84,4% / 5,8% A nteil garantierter Darlehen n.a. Ø LTV Wo hnwirtschaftl: 55,5%; FCT No tes: 47,7% Ø indexierter LTV n.a. Ø Darlehensrestlaufzeit Wo hnwirtschaftl: 170 M o nate; FCT No tes: 156 M o nate Ø Seaso ning Wo hnwirtschaftl: 52 M o nate; FCT No tes: 43 M o nate Geo grafische Verteilung Wo hnwirtschaftl/FCT No tes: Frankreich 100% M arket Risk 2 Wo hnwirtschaftl: 11,6%, FCT no tes: 12,6% Co llateral Sco re2 Wo hnwirtschaftl: 5,6%; FCT no tes: 6,5% TP I2 Wo hnwirtschaftl: P ro bable-High; FCT no tes: P ro bable D-Cap3 Wo hnwirtschaftl: 2; FCT No tes: 4 A LM -Risk 4 - Quelle: BayernLB Research, Moody’s, S&P 1) nicht vom Eigentümer genutzte Wohnungen 2) Moody's 3) Fitch 4) S&P 5) Nutzungsart des Deckungsstock der FCT Notes: 100% wohnwirtschaftlich BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 50 Groupe BPCE BPCE ist nach Kundenkrediten und –einlagen die zweitgrößte Bankengruppe Frankreichs Groupe BPCE ist, gemessen am Marktanteil für Kundenkredite und –einlagen die zweitgrößte Bankengruppe Frankreichs. Die Groupe BPCE entstand 2009 aus dem Zusammenschluss der Genossenschaftsbanken der Groupe Banque Populaire (GBP) und der Groupe Caisse d’Espargne (GCE). GBP und GCE halten jeweils 50 % der Anteile an der BPCE S.A, dem Zentralinstitut der Gruppe. Daraus entstand ein Geschäftsmodell, das auf drei Säulen basiert: 1) den 19 Banken der Banques Populaires Gruppe und den 17 Banken der Caisses d’Epargnes, die sich hauptsächlich auf das Retail-Geschäft und die Finanzierung von KMU konzentrieren, 2) den spezialisierten BPCE Tochterunternehmen, u.a. Natixis (u.a. Investment Banking), Crédit Foncier de France (Immobilienfinanzierung), Banque Palatine (u.a. Wealth Management) und 3) dem Zentralinstitut BPCE, das für die Strategie der Gruppe, die Kontrolle und Koordination zuständig ist. Operativ ist die Gruppe breit aufgestellt Die Geschäftsaktivitäten der BPCE-Gruppe sind breit gefächert und umfassen das Retailgeschäft, das Commercial-, Corporate und Investment Banking, das Versicherungsgeschäft und andere spezialisierte Finanzdienstleistungen. Die größten Beiträge zu dem Vorsteuerergebnis im Kerngeschäft der Gruppe leisten die in dem Segment „Commercial Banking & Insurance“ organisatorisch zusammengefassten Aktivitäten der Banques Populaires und Caisses d’Epargne, die Immobilienfinanzierung (hauptsächlich über die Crédit Foncier Gruppe) und das Versicherungsgeschäft (H1 2012: 65%). Die Kernaktivitäten von Natixis, „Investment Banking“, „Investment Solutions“ und „Specialized Financial Services“ tragen rund ein Drittel bei (Segment „CIB, Investment Solutions & Specialized Financial Services“). Gegenseitige Haftung der Mitglieder der Gruppe Innerhalb der BPCE Gruppe besteht ein gesetzlich festgelegter Garantie- und Solidaritätsmechanismus. Dazu wurde ein von BPCE SA verwalteter Solidaritätsfonds eingerichtet, der Ende März 2012 1,131 Mrd. Euro umfasste. Darüber hinaus haften die einzelnen Mitglieder für die Verbindlichkeiten anderer Mitglieder mit ihrem Kernkapital. Refinanzierung erfolgt über vier verschiedene Covered Bond Emissionsvehikel Der Großteil des mittel- bis langfristigen Funding-Bedarfs der Gruppe wird über Covered Bonds refinanziert (47% der in 2011 aufgenommenen Mittel). Inzwischen gibt es vier Covered Bond Programme, das OF-Programm der Compagnie de Financement Foncier (CFF), die sich zu 100% im Eigentum der Crédit Foncier de France befindet, die beiden strukturierten Covered Bond Programme GCE Covered Bonds und Banques Populaires Covered Bonds, die allerdings nicht mehr aktiv genutzt werden und das OFH-Programm der BPCE SFH. Darüber hinaus hat die Investmentbank-Tochter Natixis bereits eine Lizenz zur Gründung einer Pfandbriefbank in Deutschland bei der BaFin erhalten. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 51 Strukturdiagramm der Groupe BPCE Quelle: Groupe BPCE Finanzkennzahlen G ro upe B P C E in M io . Euro 30 .06 .20 12 2 011 3 0.0 6.2 011 20 10 2009 1.174.927 1.138.395 1.057.218 1.048.441 48.492 45.136 46.656 47.385 43.988 Kundeneinlagen 408.973 398.737 408.849 393.992 367.717 Kundenkredite 577.048 571.880 561.033 562.565 517.440 1.187 4.663 1.579 5.749 -368 668 2.685 957 3.640 537 Kernkapitalquo te 11,5% 10,6% 10,3% 9,7% 9,1% Harte Kernkapitalquote 10,0% 9,1% 8,6% 8,0% 6,9% 0,69 0,68 0,67 0,69 0,77 1,41 1,43 1,37 1,43 1,41 3,7% 3,5% 3,4% 3,5% 3,6% B ilanz B ilanzsumme Eigenkapital 1.028.802 GuV Ergebnis vo r Steuern Netto ergebnis Regulato risches Eigenkapital Kennzahlen Co st/Inco me-Ratio Kredit-Einlagen-Quo te No tleidende Kredite / Kreditbestand (NP L Quote) Quelle: : BayernLB Research, Groupe BPCE BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 52 Obligations Foncières: Compagnie de Financement Foncier (CFF) Neben Euro, emittiert CFF regelmäßig auch in anderen Währungen Zum 31.03.2012 hatte die CFF OF im Wert von 88 Mrd. Euro ausstehend. Neben EuroAnleihen emittiert CFF regelmäßig auch auf andere Währungen lautende OF. Von den 8,7 Mrd. Euro, die 2011 emittiert wurden, waren 69% in Euro, 19% in USD, 10% in CHF und 1% in NOK denominiert. CFF ist größter Emittent von OF im Benchmark-Format Rund 41 Mrd. Euro der OF der CFF sind derzeit im iBoxx-Index gelistet, womit die CFF mit Abstand größter Emittent von Obligations Foncières im Benchmark-Format ist (42% des Gesamtvolumens). Die Deckungswerte werden von der Mutter Crédit Foncier de France an CFF übertragen. Daneben kaufte CFF in der Vergangenheit auch noch Assets, die nicht aus Frankreich stammen, von anderen Konzerneinheiten bzw. von Dritten am Markt ein, wie beispielsweise spanische RMBS der BBVA und Santander im Deckungsstock belegen. Allerdings will CFF den Fokus in Zukunft ausschließlich auf den französischen Markt legen. Gemischter Deckungsstock, u.a. mit einem Anteil von 9,2% an Verbriefungen… Der Deckungsstock bestand Ende März 2012 zu circa 26% aus wohnwirtschaftlichen Krediten, zu 41,1% aus Forderungen gegen die öffentliche Hand, zu 9,2% aus Verbriefungen und 9,2% aus hypothekarisch besicherten Schuldverschreibungen („mortgage backed prommissory notes“). Ersatzdeckungswerte und Sonstige machten einen Anteil von 13,8% aus. Zudem findet sich unter den Deckungswerten ein marginaler Anteil von 0,8 % an Krediten zur Finanzierung gewerblicher Immobilien. …26% an wohnwirtsch. genutzten Darlehen… 100% der wohnwirtschaftlichen Kredite sind französischer Herkunft, die zum größten Teil der Region Île-de-France zuzuordnen sind (26,1%). 9,9% der Deckungswerte sind zinsfreie und staatlich subventionierte Darlehen, davon überwiegend vom „Fonds de Garantie à l’Accession Sociale à la Propriété (FGAS)“ garantierte Darlehen. …und 41% Forderungen gegen die öffentliche Hand, davon 8,5% italienischer Zentralstaat Mehr als die Hälfte der öffentlichen Forderungen bestehen mit 46,8% gegenüber Frankreich. Die Forderungen richten sich zum Großteil an regionale (21,8%) und kommunale (14,1%) oder von diesen garantierte Darlehensnehmer (13,1%). Erwähnenswert ist auch der Anteil der Forderungen gegenüber dem italienischen Zentralstaat in Höhe von 8,5%. Schuldner aus Italien stellen nach Frankreich und USA die drittgrößte Gruppe öffentlicher Kreditnehmer im Deckungsstock dar. Anteil spanischer RMBS an den Verbriefungen sehr hoch Bei den Verbriefungen handelt es sich zu 100% um RMBS, wobei insbesondere ein hoher Anteil von 47,6% an Verbriefungen aus Spanien festzustellen ist. 31,3% entfallen auf italienische RMBS und 9,6% auf niederländische RMBS. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 53 Struktur der OF-Emission Quelle: Compagnie de Financement Foncier Deckungsstockprofil in Euro C o m pa gnie de F ina nc e m e nt F o nc ie r 31.03.2012 Spo nso r B ank / Rating (M o o dy´s / S&P / Fitch) Crédit Fo ncier de France / A 2 (stable) / A - (stable) / A + (neg) Covered B o nd Rating (M o o dy´s / S&P / Fitch) A aa / A A A / A A A ausstehende Co vered B o nds 88.206.759.500 Grö ße des Deckungssto cks 104.083.647.484 Überdeckung 18,0% Nutzungart Wo hnwirtschaftlich: 15,8%, vo n der FGA S garantierte Darlehen: 9,9%, ö ffentlich: 41,1%, Verbriefungen: 9,2%, hypo thekarisch besicherte Schuldverschreibungen: 9,4%, gewerblich: 0,8%, So nstige/Ersatzdeckung: 13,8% Ø Darlehensgrö ße Wo hnwirtschaftlich: 61.789 A nzahl der Darlehen Wo hnwirtschaftl.: 265.190 B uy to Let Darlehen1 Wo hnwirtschaftlich: 32,2% A nteil Darlehen für Zweitwo hnsitz Wo hnwirtschaftlich: 1,7% A rt der Verzinsung (fix / variabel) Wo hnwirtschaftl.: 31,4% variabel; 63,2 fest (? 5 Jahre); 5,4% (2-5 Jahre) A nteil garantierter Darlehen n.a. Ø LTV Wo hnwirtschaftlich: 68,8% Ø indexierter LTV Wo hnwirtschaftlich: 63,4% Ø Darlehensrestlaufzeit Wo hnwirtschaftl.: 235 M o nate Ø Seaso ning Wo hnwirtschaftl.: 62 M o nate Geo grafische Verteilung Wo hnwirtschaftl.: 100% Frankreich, ö ffentlich: Frankreich: 46,8%, Niederlande: 8,3%, USA : 15%, Italien: 8,5%; Verbriefungen: 47,6% Spanien, Italien: 31,4%, Niederlande: 9,6%, P ortugal: 8,4%, Deutschland: 3,1% Gläubigertyp Öffentlich: Ko mmunen: 46,8%, ö fftl. Institutio nen: 18,2%, mit Garantie vo n Ko mmune: 12,3%, mit Garantie vo n Zentralstaat: 12,0%, Zentralstaat: 10,7% M arket Risk 2 10,8% Collateral Sco re2 10,0% TP I2 pro bable-high D-Cap3 4 A LM -Risk 4 lo w Quelle: BayernLB Research, Moody’s 1) nicht vom Eigentümer genutzte Wohnungen 2) Moody's 3) Fitch 4) S&P BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 54 Obligations de Financement de l’Habitat: BPCE SFH Mit 15% gehört die BPCE SFH zu den kleineren Emittenten von OFH im BenchmarkFormat Die BPCE SFH ist eine 99,99 %ige Tochter der BPCE S.A. und erhielt am 28. März 2011 den Status einer Société de Financement de l’Habitat. Zum 30.6.2012 stand ein Volumen von circa 12 Mrd. Euro aus. Im iBoxx ist die BPCE SFH aktuell mit 10 Mrd. Euro vertreten. Mit 15% gehört die BPCE SFH danach noch zu den kleineren Emittenten von OFH im Benchmark-Format, verglichen mit den drei großen Emittenten Crédit Agricole, BNP Paribas und CM11-CIC. Allerdings ist BPCE SFH im Gegensatz zu den anderen Emittenten nicht aus einer Umwandlung der bestehenden Vehikel zur Emission von strukturierten Covered Bonds entstanden, sondern es wurde aus Kostengründen ein neues SFH gegründet. Da BPCE SFH sukzessive das Emissionsvolumen der nicht mehr aktiven Emittenten GCE Covered Bonds und Banques Populaires Covered Bonds übernehmen wird, wird BPCE SFH in Zukunft voraussichtlich zu den größten Emittenten von OFH gehören. Struktur der OFH-Emission Quelle: BPCE SFH Emissionen der BPCE SFH erfolgen nach der dualen Struktur, d.h. die Deckungswerte verbleiben in der Bilanz der Sponsorbanken Die Erlöse aus der Emission von OFH werden von der BPCE SFH genutzt um den Sponsorbanken BPCE S.A. und den genossenschaftlichen Regionalbanken der Gruppe Kredite im Rahmen einer revolvierenden Kreditfazilität zu gewähren. Die Kredite werden durch einen Anspruch auf deckungsstockfähige Immobiliendarlehen besichert, die jedoch weiterhin in der Bilanz der Sponsorbanken verbucht werden („Dual Structure“). Erst im Falle eines Default-Ereignisses der BPCE Gruppe (der Default eines einzelnen Mitglieds der Gruppe wird durch den Garantie- und Solidaritätsmechanismus verhindert) kann BPCE SFH die Ansprüche auf die Darlehen geltend machen, u.a. können die Darlehensnehmer dann darüber informiert werden, dass Zinszahlungen und Fälligkeiten direkt an den Emittent gezahlt werden. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 Der Deckungsstock: 100% wohnwirtschaftlich , 100% Frankreich 55 Der Deckungsstock besteht ausschließlich aus französischen Krediten zur privaten Wohnraumfinanzierung. Die finanzierten Immobilien liegen schwerpunktmäßig in den Regionen Île-de-France (14,9%), Rhône-Alpes (13,3%) und Provence-Alpes (12,5%). Rund 40% der Kredite sind garantiert, davon zu 9% durch die staatliche FGAS, zu 28% durch die zur Groupe BPCE gehörende Compagnie Européenne de Garanties et Cautions und zu 3% durch den Marktführer für Immobiliendarlehensgarantien, Crédit Logement. Deckungsstockprofil in Euro B P C E SF H 30.06.2012 Spo nso r B ank / Rating (M o o dy´s / S&P / Fitch) B P CE S.A .: A 2 st / A st / A + neg Co vered B o nd Rating (M o o dy´s / S&P / Fitch) A aa / A A A / - ausstehende Co vered B o nds 11.520.000.000 Grö ße des Deckungssto cks 15.007.191.283 Überdeckung 30,30% Nutzungsart 100% wo hnwirtschaftlich Ø Darlehensgrö ße 53.303 A nzahl der Darlehen 281.546 B uy to Let Darlehen1 10,80% A nteil Darlehen für Zweitwo hnsitz 2,10% A rt der Verzinsung (fix / variabel) 97.4%/ 2.6% Ø LTV 69,70% Ø indexierter LTV 62,60% Ø Darlehensrestlaufzeit 188 M o nate Ø Seaso ning 57 M o nate Geo grafische Verteilung Frankreich M arket Risk 2 14,40% Co llateral Sco re2 7,20% TP I2 pro bable-high D-Cap3 n.a. A LM -Risk 4 lo w Quelle: BayernLB Research, Moody’s 1) nicht vom Eigentümer genutzte Wohnungen 2) Moody's, 3) Fitch 4) S&P BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 56 Strukturierte Covered Bonds: GCE Covered Bonds & Banques Populaires Covered Bonds Die Emission weiterer strukturierter Covered Bonds wird nicht mehr verfolgt GCE Covered Bonds und Banques Populaires Covered Bonds sind die einzigen noch verbliebenen Covered Bond Vehikel in Frankreich, die nach der Einführung der SFHGesetzgebung nicht umgewandelt wurden. Einzig diese bilden den nicht mehr lange existierenden Markt für strukturierte Covered Bonds im Volumen von rund 14 Mrd. Euro (iBoxx: 7,4 Mrd. Euro). Die Emission weiterer strukturierter Covered Bonds wird jedoch nicht mehr verfolgt, die Programme sind eingestellt worden. Die letzten Neuemissionen der Banques Populaires Covered Bonds und der GCE Covered Bonds erfolgten im Januar 2011. Struktur der Covered Bond-Emissionen Quelle: Groupe BPCE Wie die Namen schließen lassen, gehören die Emittenten jeweils zur Gruppe der Banques Populaires bzw. zur Gruppe der Caisse d’Espargne. Die Emissionserlöse reichten GCE Covered Bonds und Banques Populaires in Form von Kreditfazilitäten entweder direkt (Banques Populaires) oder über BPCE (GCE Covered Bonds) an die Genossenschaftsbanken der Gruppe weiter. Die Banquers Populaires und Caisse d’Epargne (bzw. im Falle der GCE Bonds auch Crédit Foncier de France) stellten BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 57 deckungsfähige Aktiva als Sicherheiten für Kreditfazilitäten bereit, die jedoch nicht an die Vehikel verkauft wurden, sondern auf den Bilanzen der Banken verblieben. Deckungsstock: 100% wohnwirtschaftlich, 100% Frankreich Als Deckungswerte beider Covered Bond Programme fungieren ausschließlich französische Wohnimmobilienkredite, die von der jeweiligen Gruppe ausgegeben wurden. Deckungsstockprofile in Euro Spo nso r B ank / Rating (M o o dy´s / S&P / Fitch) GC E C B B a nque s P o pula ire s C B 30.06.2012 30.06.2012 B P CE S.A . / A 2 st / A st / A + neg B P CE S.A . / A 2 st / A st / A + neg Co vered B o nd Rating (M o o dy´s / S&P / Fitch) A aa / - / A A A A aa / - / A A A ausstehende Co vered B o nds 5.320.000.000 8.485.000.000 Grö ße des Deckungssto cks 12.315.013.106 11.868.707.033 Überdeckung 131,5% 39,9% Nutzungsart Wo hnwirtschaftlich 100% Wo hnwirtschaftlich 100% Ø Darlehensgrö ße 52.651 57.650 A nzahl der Darlehen 233.897 205.875 B uy to Let Darlehen1 8,90% 8,50% A nteil Darlehen für Zweitwo hnsitz 2,50% 2,60% A rt der Verzinsung (fix / variabel) 97,1% / 2,9% 99,3% / 0,7% A nteil garantierter Darlehen n.a. n.a. Ø LTV 64.8% 66,50% Ø indexierter LTV n.a. n.a. Ø Darlehensrestlaufzeit 168 M o nate 170 M o nate Ø Seaso ning 54 M o nate 49 M o nate Geo grafische Verteilung Frankreich 100% Frankreich 100% M arket Risk 2 12,30% 13,10% Co llateral Sco re2 6% 6,40% TP I2 P ro bable P ro bable D-Cap3 - - A LM -Risk 4 mo derate mo derate Quelle: BayernLB Research, Moody’s 1) nicht vom Eigentümer genutzte Wohnungen 2) Moody's, 3) Fitch 4) S&P BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 58 Caisse de Refinancement de l’Habitat 1985 wurde CRH als Institut mit Staatsgarantie gegründet Die Caisse de Refinancement de l´Habitat (CRH) wurde 1985 als Institut des öffentlichen Rechts mit expliziter Staatsgarantie gegründet, deren einziger Zweck darin bestand, Wohnungsbaukredite von französischen Finanzinstituten günstig zu refinanzieren. Seit 2010 ist sie zudem gemeinsam mit der Banque de France zuständig für die Aufsicht und Kontrolle der „Société de financement de l’économie française“ (SFES), dem „französischen SoFFin“. CRH operiert auf Basis der Spezialgesetzgebung des Art. 13 des Gesetzes 85-685 vom Juli 1985 und der überarbeiteten Version des Gesetzes durch die Artikel L.313-42 bis L 313-49 des Code Monétaire et Financier. 1988 Privatisierung Bis 1988 waren alle CRH-Covered Bonds mit einer staatlichen Garantie ausgestattet. Heute befindet sich die CRH im Privatbesitz der Finanzinstitute, die sich über sie refinanzieren (siehe Seite 15). Die beteiligten Institute haben im Jahr 2011 Fremdkapital im Volumen von 12 Mrd. Euro (2010: 9,2 Mrd. Euro, 2009: 5,1 Mrd. Euro) über die CRH aufgenommen. Ausstehendes Volumen aktuell 51 Mrd. Euro Die zu Halbjahr 2012 ausstehenden Benchmark Covered Bonds beliefen sich auf 76 Mrd. Euro. Zudem befinden sich auch in Schweizer Franken denominierte Bonds im Umlauf, die sich auf rund 2 Mrd. CHF summieren. Der Deckungsstock besteht aus den besicherten Bankschuldverschreibungen der beteiligten Banken Der Deckungsstock der Covered Bonds besteht grundsätzlich aus den hypothekenbesicherten Bankschuldverschreibungen der beteiligten Banken („billets à ordre“). Diese sind wiederum durch die Deckungswerte in den Bilanzen der Finanzinstitute gedeckt, die die auf Seite 16 aufgeführten Kriterien erfüllen müssen. Weitere Informationen zur Caisse de Refinancement de l’Habitat finden Sie im Abschnitt „Die vier Covered Bond Arten “en détail“ ab S. 11. Finanzkennzahlen C a is se de R e fina nc em e nt de l'H a bita t in M io . Euro 30 .06 .2 0 12 2 0 11 30 .0 6 .2 0 11 2 0 10 2009 55.019 49.575 44.141 42.486 40.626 819 312 314 208 208 B ilanzsumme Eigenkapital Ergebnis vor Steuern 1.601 1.550 0,44 0,2 0,9 Nettoergebnis 1.026 0,979 0,289 0,1 0,6 8,59% 8,62% 8,67% 8,67% 8,69% Gesamtkapitalquo te1 Quelle: BayernLB Research, CRH 1) gemäß des Standardansatzes unter Basel II BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 59 Deckungsstockprofil in EURO CRH 30.06.12 Emittenten-Rating (M o o dy´s / S&P / Fitch) A aa / - / A A A Co vered B o nd Rating (M o o dy´s / S&P / Fitch) A aa / - / A A A ausstehende Co vered B o nds 75,7 M rd. Grö ße des Deckungssto cks 53,7 M rd. Überdeckung 41,0% Ø Darlehensgrö ße n.a. A nzahl der Darlehen 889.910 Nutzungsart Wo hnwirtschaftlich 100% B uy to Let Darlehen1 n.a. A nteil Darlehen für Zweitwo hnsitz n.a. A rt der Verzinsung (fix / variabel) 89% / 11% A nteil garantierter Darlehen 22,0% Ø LTV n.a. Ø indexierter LTV n.a. Ø Darlehensrestlaufzeit 6,3 Jahre Ø Seaso ning n.a. Geo grafische Verteilung 100% Frankreich Expo sure über "billet à o rdre" M arket Risk 2 Crédit A grico le 37,7%, Crédit M utuel 32,75%, So ciété Générale 13,6%, B NP P aribas 9,7%, B anques P o pulaires 5,7%, so nstige 0,6% n.a. Co llateral Sco re2 n.a. TP I2 n.a. D-Cap3 2 A LM -Risk 4 - Quelle: BayernLB Research, Fitch 1) nicht vom Eigentümer genutzte Wohnungen 2) Moody's 3) Fitch 4) S&P BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 60 Crédit Mutuel: CM11-CIC / Banque Fédérative du Crédit Mutuel CM11-CIC Gruppe ist ein Zusammenschluss von 11 der 18 Regionalverbände der französischen Genossenschaftsbanken Die Banque Fédérative du Crédit Mutuel (BFCM) ist die Holding-Gesellschaft der sog. CM11-CIC Gruppe, ein Zusammenschluss von 11 der 18 Regionalverbände („Fédérations“) der französischen Genossenschaftsbanken Crédit Mutuel. Zu der Gruppe gehört auch die national und international agierende Crédit Industriel et Commercial (CIC), die sich vor allem auf die Finanzierung kleiner und mittelständischer Unternehmen konzentriert. Die Holding koordiniert die Aktivitäten innerhalb der Gruppe und ist zudem für die Liquiditäts- und Kapitalbeschaffung zuständig. Organisationsstruktur der CM11-CIC Quelle: Banque Fédérative du Crédit Mutuel CM11-CIC ist die größere von zwei überregionalen Zusammenschlüssen innerhalb der gesamten Crédit Mutuel-Gruppe CM11-CIC ist die größere von zwei überregionalen Zusammenschlüssen innerhalb der gesamten Crédit Mutuel-Gruppe („Confédération Nationale du Crédit Mutuel“, CNCM). Das Geschäftsmodell stützt sich primär auf das Retailbanking- und Versicherungsgeschäft („Bancassurance“). Mehr als 70% der ausgegebenen Kredite und der Bilanzsumme der CNCM sind der CM11-CIC-Gruppe zuzurechnen. Früher weitestgehend unabhängig voneinander, durchliefen die Regionalverbände seit 2010 einen Konsolidierungsprozess, in dessen Rahmen sich sechs „Fédérations“ der ursprünglichen CM5-CIC anschlossen. Drei weitere Verbände gründeten 2001 die Crédit BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 61 Mutuel Arkéa, welche sich unabhängig von der BFCM am Kapitalmarkt refinanziert und hier in einem separaten Kapitel vorgestellt wird. Seit 2008 expandiert die Gruppe international, u.a. durch Übernahmen der Citibank in Deutschland Die Gruppe der 11 Verbände verfügt über ein großes Filialnetz in Frankreich und expandiert seit 2008 stark international, unter anderem durch den Kauf der Citibank Deutschland, welche mittlerweile unter dem Namen Targobank firmiert. Auch in Spanien hat die CM11-CIC mit einer 5%-Beteiligung an der Banco Popular Fuß gefasst. Gemeinsam haben die Institute 2010 ein Netzwerk mit 123 Filialen gegründet, welches seit 2011 ebenfalls als Targobank firmiert. Halbjahresergebnis 2012 32% unter Vorjahresniveau u.a. aufgrund von Belastungen durch Verkauf griechischer Staatsanleihen Im ersten Halbjahr 2012 erzielte die BFCM ein Nettoergebnis von 517 Mio. Euro. Damit lag das Ergebnis 32% unter dem Niveau des ersten Halbjahres 2011. Hintergrund dessen war insbesondere das gesunkene Zins- und Provisionsergebnis sowie Abschreibungen auf den Verkauf griechischer Staatsanleihen. Nach dem Verkauf der griechischen Staatsanleihen verfügt die BFCM über kein Exposure gegenüber Griechenland mehr, weist zum 30.6.2012 aber noch ein Netto-Exposure gegenüber Portugal (128 Mio. Euro), Irland (102 Mrd. Euro), Spanien (214 Mio. Euro) und Italien (4.676 Mio. Euro) in Höhe von 5,1 Mrd. Euro aus. Finanzkennzahlen B a nque F é dé ra t iv e du C M in M io . Euro 3 0 .0 6 .2 0 12 2 0 11 3 0 .0 6 .2 0 11 2 0 10 2009 IF R S IF R S IF R S IF R S IF R S 384.815 468.333 390.629 434.262 434.298 14.802 26.494 13.695 23.939 21.879 n.a. 193.645 n.a. 154.477 138.602 166.003 263.906 162.643 229.304 223.799 Ergebnis vo r Steuern 1.026 2.718 1.365 3.225 2.103 Netto ergebnis nach M inderheitenanteilen 517 1.623 755 1.961 1.194 B ilanz B ilanzsumme Eigenkapital Kundeneinlagen Kundenkredite GuV Regulato risches Eigenkapital B asel II RWA n.a. 196 n.a. 180 n.a. Kernkapitalquo te n.a. 10,9% n.a. 10,7% 10,0% Co st/Inco me-Ratio n.a. 62,8% n.a. 58,4% 58,8% Kredit-Einlagen-Quo te n.a. 0,73 n.a. 0,67 0,62 No tleidende Kredite / Kreditbestand (NP L Quo te) n.a. 4,2% n.a. 4,6% 4,7% Kennzahlen Quelle: BayernLB Research, BFCM BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 62 Obligations de Financement de l’Habitat: Crédit Mutuel-CIC Home Loan SFH Crédit Mutuel-CIC Home Loan SFH gehört zu 99,9% der BFCM… Die CM11-CIC finanziert sich am Covered Bond Markt über die Crédit Mutuel-CIC Home Loan SFH (CM-CIC SFH), die zu 99,9% zur BFCM gehört. Am 06. Juni 2011 wurde die vormalige CM-CIC Covered Bonds in eine SFH umgewandelt. …und ist der drittgrößte Emittent von OFH im BenchmarkBereich Ende des zweiten Quartals 2012 waren OFH der CM-CIC SFH im Volumen von rund 20 Mrd. Euro im Umlauf. 13,5 Mrd. Euro waren davon zuletzt im iBoxx-Index Euro France Covered enthalten. Damit ist die SFH der BFCM drittgrößter Emittent von Obligations de Financement de l’Habitat im Benchmark-Format. Struktur der OFH-Emission Quelle: Crédit Mutuel-CIC Home Loan SFH OFH Gläubiger werden durch einen indirekten Anspruch auf die Deckungsaktiva abgesichert Die Erlöse aus der Emission von OFH nutzt die CM-CIC Home Loan SFH, indem der BFCM Kreditfazilitäten eingeräumt werden, die diese wiederum an die Caisse Féderale des Crédits Mutuels weiterreicht. Diese an die einzelnen Genossenschaftsbanken ausgereichten Kredite werden durch Immobiliendarlehen abgesichert, die die gesetzlichen Zulässigkeitskriterien zur Deckung von OFH erfüllen müssen. CM-CIC Home Loan SFH wiederum hat im Rahmen der Kreditfazilitäten einen Anspruch auf diese Kreditsicherheiten („Collateral Security Agreement"). Die Assets bleiben jedoch in der Bilanz der Regionalbanken („Dual Structure“). Erst im Falle eines DefaultEreignisses der BFCM, kann CM-CIC Home Loan SFH die Ansprüche auf die Darlehen geltend machen, u.a. können die Darlehensnehmer dann darüber informiert werden, dass Zinszahlungen und Fälligkeiten direkt an den Emittent gezahlt werden. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 63 Der Deckungsstock der OFH besteht ausschließlich aus wohnwirtschaftlichen Krediten. Die Darlehen sind überwiegend festverzinslich und weisen im Durchschnitt einen unindexierten LTV von 68% auf. Darüber hinaus befinden sich alle Immobilien in Frankreich, zum größten Teil in der Region Île-de-France. Deckungsstockprofil in Euro C ré dit M ut ue l- C IC H o m e Lo a n S F H 30.06.2012 Spo nso r B ank / Emittenten-Rating (M o o dy´s / S&P / Fitch) B FCM / A a3 st / A + / A + Co vered B o nd Rating (M o o dy´s / S&P / Fitch) A aa / A A A / A A A ausstehende Co vered B o nds 19.509.660.154 Grö ße des Deckungssto cks Überdeckung 35.001.153.775 79,4% Ø Darlehensgrö ße 83.067 A nzahl der Darlehen 421.358 Nutzungart 100% wo hnwirtschaftlich B uy to Let Darlehen1 19,60% A nteil Darlehen für Zweitwo hnraum 3,80% A rt der Verzinsung (fix / variabel) 83,7% / 15,1% Ø LTV 68% Ø indexierter LTV 61% Ø Darlehensrestlaufzeit 184 M o nate Ø Seaso ning 60 M o nate Geo grafische Verteilung Frankreich 100% M arket Risk 2 12% Co llateral Sco re2 6% TP I2 P ro bable D-Cap3 3 A LM -Risk 4 lo w Quelle: BayernLB Research, Moody’s 1) nicht vom Eigentümer genutzte Wohnungen 2) Moody's 3) Fitch 4) S&P BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 64 Crédit Mutuel: Crédit Mutuel Arkéa Durch den Zusammenschluss der Crédit Mutuel Regionalgruppen „Bretagne“, „SudOuest“ und „Massif Central“ entstand 2001 die Crédit Mutuel Arkéa (CMArkéa). Durch den Zusammenschluss der Crédit Mutuel Regionalgruppen „Bretagne“, „SudOuest“ und „Massif Central“ entstand 2001 die Crédit Mutuel Arkéa (CM-Arkéa). Zwar agiert sie am Banken- und Kapitalmarkt unabhängig sowohl von der „großen Schwester“ CM11-CIC als auch vom Bundesverband „Confédération Nationale du Crédit Mutuel“ (CNCM). Dennoch profitiert CM Arkéa von ihrer Zugehörigkeit zur Crédit Mutuel Gruppe. So berücksichtigt beispielsweise die Rating-Agentur Moody’s diesen Umstand in ihrer Kreditanalyse und schreibt von einer „hohen Wahrscheinlichkeit der Unterstützung durch die CNCM im Falle eines Liquiditäts- oder Kapitalengpasses“. Die finanzielle Solidarität innerhalb der Gruppe soll durch die Caisse Central du Crédit Mutuel sichergestellt werden, die wiederum durch die einzelnen „Fédérations“ kapitalisiert wird. CM-Arkéa konzentriert sich wie die CM11-CICGruppe auf das Retailbanking- und Versicherungsgeschäft CM-Arkéa konzentriert sich wie die CM11-CIC-Gruppe auf das Retailbanking- und Versicherungsgeschäft („bankassurance“). Besonders stark vertreten ist die Gruppe in der Region Bretagne, nach Moody’s mit einem Marktanteil von 27% bzw. 24% bei Privatkundenkrediten bzw. –einlagen. Zu Arkéa gehören auch die Internetbank („banque en ligne“) Fortuneo und Financo, ein auf Konsumentenkredite spezialisiertes Institut. Ein Großteil des Geschäfts der Gruppe ist auf dem Heimatmarkt angesiedelt. International ist die CM-Arkéa somit nur wenig präsent. Organisation der Crédit Mutuel Arkéa Quelle: Crédit Mutuel Arkéa BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 65 Finanzkennzahlen Crédit Mutuel Arkéa 2011 2010 2009 Bilanzsumme 83.979 78.747 72.362 Eigenkapital 4.046 3.777 3.507 Kundeneinlagen 26.728 23.657 21.168 Kundenkredite 39.780 35.902 30.863 in Mio. Euro Bilanz GuV Ergebnis vor Steuern 405 341 208 Nettoergebnis 292 293 161 Harte Kernkapitalquote 11,3% 11,3% 12,5% Kernkapitalquote 12,3% 12,2% 13,6% Gesamtkapitalquote 14,5% 16,1% 69,8% 69,2% 72,1% Kredit-Einlagen-Quote 1,49 1,52 1,46 Notleidende Kredite / Kreditbestand (NPL Quote) 3,5% 3,6% 3,7% Regulatorisches Eigenkapital1 Kennzahlen Cost/Income-Ratio Quelle: BayernLB Research, CM-Arkéa 1) nach Basel II Standardansatz BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 66 Obligations Foncières: Crédit Mutuel Arkéa Public Sector SCF Crédit Mutuel Arkéa Public Sector SCF wurde August 2011 gegründet Ende August 2011 wurde Crédit Mutuel Arkéa Public Sector SCF zur Emission öffentlich gedeckter Obligations Foncières im Volumen von 10 Mrd. Euro gegründet. Die bislang erste und einzige Emission wurde am 07. Oktober 2011 mit einem Volumen von 750 Mio. Euro am Markt platziert. Damit refinanziert sich die Gruppe zu circa 3 % über OF. Die OF-Emission ist im iBoxx-Index enthalten, macht aber den kleinsten Anteil am Gesamtumlauf aus (0,8%). Der Deckungsstock der Anleihen besteht vollständig aus Krediten an öffentliche Gläubiger aus Frankreich Der Deckungsstock der Anleihen besteht vollständig aus Krediten an öffentliche Gläubiger aus Frankreich. Ein Viertel der Gläubiger sind sog. „départements“, französische Verwaltungseinheiten, die wiederum 27 Regionen („régions administratives“) zugeordnet sind. 33 % der Forderungen im Deckungsstock richten sich an öffentliche Schuldner der Region „Bretagne“. In der Deckungsmasse gibt es keine ABS. Die Deckungswerte werden auf das SCF übertragen („True Sale“) und werden somit auch dort in der Bilanz verbucht. Die Deckungsmasse ist im Falle der Insolvenz der Crédit Mutuel Arkéa vom Gläubigerzugriff vollständig abgeschottet und die Zahlungsunfähigkeit greift nicht auf die SCF über. Struktur der OF-Emission Quelle: Crédit Mutuel Arkéa Public Sector SCF BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 67 Deckungsstockprofil in Euro Crédit Mutuel Arkéa Public Sector SCF 30.06.2012 Sponsor Bank / Rating (Moody´s / S&P / Fitch) Crédit Mutuel Arkéa / Aa3 st / A+ / - Covered Bond Rating (Moody´s / S&P / Fitch) Aaa / AAA / - ausstehende Covered Bonds 750.000.000 Größe des Deckungsstocks 1.030.348.599 Überdeckung 37,4% Nutzungart Öffentlich 100% Ø Darlehensgröße n.a. Anzahl der Darlehen 1.203 Art der Verzinsung (fix / variabel) 54.3%/45.7% Ø Darlehensrestlaufzeit 192 Monate Ø Seasoning - Geografische Verteilung / Rating Frankreich 100% Gläubigertyp Forderungen ggü. Kommunen: 95,7%, kommunal garantierte Forderungen: 4,3% Market Risk1 8,8% Collateral Score1 5,1% TPI1 probable-high D-Faktor2 - ALM-Risk3 low Quelle: BayernLB Research, Moody’s 1) Moody's 2) Fitch 3) S&P BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 68 Obligations de Financement de l’Habitat: Crédit Mutuel Arkéa Home Loans SFH Im Mai 2011 wurde das OFH-Programm im Volumen von 10 Mrd. Euro gestartet Auch Crédit Mutuel Arkéa hat ihr Programm zur Emission „strukturierter Covered Bonds“ in ein Programm zur Emission von Obligations de Financement de l’Habitat „gewandelt“. Im Mai 2011 wurde das OFH-Programm im Volumen von 10 Mrd. Euro gestartet. Ende Juni 2012 standen OFHs im Volumen von 4,3 Mrd. Euro aus. Fast ein Fünftel der Refinanzierung der CM-Arkéa-Gruppe entfällt auf OFHs. Crédit Mutuel Arkéa Home Loans SFH ist inzwischen fünftgrößter Emittent von OFH, gemessen am iBoxx-Volumen. Die CM-Arkéa Home Loans SFH ist eine sog. „dual structure“-SFH Die Crédit Mutuel Arkéa Home Loans SFH ist eine sog. „Dual Structure“-SFH: Die Deckungswerte werden hier nicht in die Bilanz des Vehikels ausgelagert. Stattdessen überträgt die Crédit Mutuel Arkéa nur die Eigentumsrechte an den Assets an ihre Emissionstochter. Der Eigentumstransfer erfolgt erst im Falle der Insolvenz der Mutter. Der Deckungsstock besteht zu 100 % aus Krediten zur privaten Wohnraumfinanzierung, davon mehr als die Hälfte in der Region „Bretagne“. Struktur der OFH-Emission Quelle: Crédit Mutuel Arkéa Home Loans SFH BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 69 Deckungsstockprofil in Euro Crédit Mutuel Arkéa Home Loans SFH 30.06.2012 Sponsor Bank / Rating (Moody´s / S&P / Fitch) Crédit Mutuel Arkéa / Aa3 / A+ / - Covered Bond Rating (Moody´s / S&P / Fitch) - / AAA / - ausstehende Covered Bonds Größe des Deckungsstocks Überdeckung 4.322.500.000 6.212.377.932 - Nutzungart Ø Darlehensgröße Anzahl der Darlehen Buy to Let Darlehen1 Anteil Darlehen für Zweitwohnsitz Wohnwirtschaftlich 100% 74.015 121.649 12% 3% Art der Verzinsung (fix / variabel) 88%/12% Anteil garantierter Darlehen - Ø LTV 70% Ø indexierter LTV 66% Ø Darlehensrestlaufzeit Ø Seasoning Geografische Verteilung 165 Monate 48 Monate Frankreich 100% Market Risk2 Collateral Score 2 TPI2 - D-Cap3 4 ALM-Risk low Quelle: BayernLB Research, Moody’s BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 70 Dexia-Gruppe Bislang war die Dexia-Gruppe ein breit aufgestellter Finanzkonzern mit regionalem Fokus auf Frankreich, Luxemburg, Belgien und der Türkei Die belgisch-luxemburgisch-französische Dexia-Gruppe, mit Hauptsitz in Brüssel war bis zu dem im Oktober 2011 begonnenen Umstrukturierungsprozess des Konzerns in den Bereichen Retail, Wholesale und Commercial Banking, dem Asset Management und der Finanzierung der öffentlichen Hand in Frankreich, Luxemburg, Belgien und der Türkei tätig. Das Dachunternehmen der Gruppe ist Dexia S.A., die bislang die Anteile an den „Kernbanken“ der Gruppe Dexia Crédit Local (DCL) in Frankreich, Dexia Banque Internationale à Luxembourg (DBIL) in Luxemburg und der DenizBank A.S. in der Türkei hielt. Staatliche Intervention zur Rettung des Konzerns im Sommer 2011… Nachdem die Gruppe im Zuge der Finanzkrise bereits 2008 nur durch staatliche Unterstützung vor der Insolvenz bewahrt werden konnte, geriet der Finanzkonzern erneut im Sommer 2011 in existenzbedrohende Liquiditätsschwierigkeiten. Die Regierungen Belgiens, Frankreichs und Luxemburgs retteten den Konzern mit Staatsgarantien in Höhe von 90 Mrd. Euro vor der Zahlungsunfähigkeit7. Daraufhin wurde ein umfangreicher Restrukturierungsprozess begonnen. So wurde Dexia Bank Belgium (DBB) für 4 Mrd. Euro an den belgischen Staat verkauft. Auch die Beteiligungen an der luxemburgische DBIL und DenizBank wurden bereits veräußert. …hatte umfangreichen Restrukturierungsprozess zur Folge Organisationsstruktur der Dexia-Gruppe zum 31.12.2011 Quelle: Dexia Group Umstrukturierungs plan sieht einen Verkauf der Dexia MA vor Über die französische Dexia Crédit Local hielt die Dexia Gruppe bislang 100%Beteiligungen an der Pfandbriefbank Dexia Kommunalbank Deutschland und an der Dexia Municipal Agency (Dexia MA). Während die Zukunft der deutschen Tochter weiter ungewiss ist, sieht der Umstrukturierungsplan der Dexia-Gruppe eine 7 Die staatlichen Garantien für Dexia SA und Dexia Crédit Local (DCL) in Höhe von 90 Mrd. Euro (Anteil Belgien: 60,5%, Frankreich: 36,5%, Luxemburg: 3%) wurden am 21. Dezember 2011 bereits vorläufig bis zum 30. Mai 2012 von der Europäischen Kommission genehmigt, wurden jedoch vorerst auf 55 Mrd. Euro begrenzt. Am 30. Mai 2012 verlängerte die EU-Kommission die vorläufige Genehmigung bis zum 30.September 2012 und am 26. September erneut bis zum 31. Januar 2013. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 71 Veräußerung der Anteile an Dexia MA vor. Die neuen Eigentümer werden indirekt der französische Staat, die französische „Caisse des dépôts et consignations“ (CDC), ein staatliches Finanzinstitut, welches im Auftrag der französischen Regierung die ökonomische und soziale Entwicklung fördern soll und „La Banque Postale“ (LBP) sein. LBP ist eine 100%ige Tochter des französischen Postunternehmens „La Poste“. Dieses gehört wiederum zu 77% dem französischen Staat und zu 23% der CDC. Staat, CDC und LBP werden Eigentümer der NEC, die wiederum 100% der Anteile an Dexia MA halten wird Dazu soll laut einer Pressemitteilung der Dexia-Gruppe vom September 2012 ein neues Kreditinstitut („Nouvel Etablissement de Crédit“, NEC) gegründet werden, an dem der französische Staat, die CDC und LBP beteiligt sein werden. Das neugegründete Kreditinstitut wird 100% der Anteile an Dexia MA halten. In einem zuvor im Februar 2012 veröffentlichten Restrukturierungsplan war noch von einem indirekten Anteil der DCL an Dexia MA, über einen Anteil an dem neuen Kreditinstitut von 31,7% die Rede gewesen. Geplant ist auch, dass ein Joint Venture gegründet werden soll, dass Darlehen an den kommunalen Sektor in Frankreich vergeben wird. An diesem Gemeinschaftsunternehmen sollen sich nach dem im Februar vorgestellten Plan LBP (65%) und CDC (35%) beteiligen. Diese Kredite werden dann als Deckungswerte an DMA übertragen und durch die Emission von OF refinanziert. Dexia Gruppe übernimmt bestimmte Garantien für Dexia MA Dexia S.A. sollte nach dem Plan vom Februar zum Einen die Garantie für die Verbindlichkeiten der Dexia MA übernehmen, falls der jährliche Verlust der Dexia MA 0,1% der ausstehenden Verbindlichkeiten übersteigt. Zum anderen war vorgesehen, dass Dexia S.A. der Dexia MA ein 10 Mrd. Euro-Portfolio aus strukturierten Krediten an französische Gläubiger der öffentlichen Hand garantiert. Dexia würde dabei wiederum von einer Garantie durch den französischen Staat für 70% der Verluste aus dem Portfolio profitieren, die über 500 Mio. Euro hinausgehen. Genehmigung der EU-Kommission steht noch aus Der Restrukturierungsplan muss noch von der Europäischen Kommission genehmigt werden. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 72 Geplante Umstrukturierung der Dexia MA Stand Februar 2012 – nach neuen Plänen soll DCL keinen Anteil an der Dexia MA mehr halten Quelle: Dexia Municipal Agency Finanzkennzahlen D e xia G ro up in M io. Euro 3 0 .0 6.20 12 2 011 30 .0 6 .2 0 11 2 010 2 00 9 577.630 B ilanz B ilanzsumme 411.162 412.759 517.747 566.735 Eigenkapital -2.818 -2.018 6.945 8.945 10.181 Kundeneinlagen 9.876 19.419 125.279 127.060 120.950 156.536 173.550 316.462 352.307 353.987 Ergebnis vo r Steuern -4.185 -6.244 -1.077 924 1.403 Netto ergebnis -1.185 -11.641 -3.927 797 1.089 Gesamtkapitalquo te 8,4% 10,3% 13,0% 14,7% 14,1% Kernkapitalquote 6,6% 7,6% 11,4% 13,1% 12,3% Harte Kernkapitalquote (Co re Tier 1) 6,2% 6,4% 10,3% 12,1% 11,3% Kundenkredite GuV Regulato risches Eigenkapital Kennzahlen Co st/Inco me-Ratio Kredit-Einlagen-Quo te No tleidende Kredite / Kreditbestand (NP L Quo te) n.a. n.a. n.a. 70% 58% 1585% 894% 253% 277% 293% n.a. 1,1% n.a. 1,6% 1,4% Quelle: BayernLB Research, Dexia Group BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 73 Obligations Foncières: Dexia Municipal Agency Dexia MA ist zweitgrößter Emittent von Benchmark OF Zum 30.06.2012 standen Emissionen im Volumen von 56 Mrd. Euro aus. Davon waren rund 89% in Euro denominiert. Daneben emittiert Dexia MA in anderen Währungen, hauptsächlich in US-Dollar (4% der ausstehenden OF) gefolgt von Schweizer Franken (3%), Japanischen Yen (2%), GBP (2%), CAD (1%) sowie AUD (1%). Im iBoxx ist Dexia MA derzeit mit rund 28 Mrd. Euro vertreten, was Dexia MA zum zweitgrößten Emittenten von OF macht. Bislang übertrug Dexia Crédit Local Darlehen an Dexia MA, die diese als Deckungsmasse für die Emission von OF nutzte. In Zukunft werden dies Darlehen des Joint Venture der LBP und der CDC sein. Deckungsstock besteht hauptsächlich aus Kommunaldarlehen Der Deckungsstock bestand zum 30.06.2012 zu 98% aus Forderungen gegenüber öffentlichen Gläubigern oder Darlehen, die durch diese garantiert sind. Die Gläubigerstruktur ist sowohl nach Herkunft als auch nach Typ relativ breit gestreut. Die meisten Gläubiger stammen mit 63,5% aus Frankreich. Alte Struktur der OF-Emission: Nach der Restrukturierung refinanziert Dexia MA Darlehen des staatlichen Joint Venture der LBP und CDC Quelle: Fitch BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 74 Deckungsstockprofil in Euro D e xia M unic ipa l A ge nc y 30.06.2012 Spo nso r B ank / Rating (M o o dy´s / S&P / Fitch) Dexia Crédit Lo cal (B aa2 neg / B B B *- / A + neg) Co vered B o nd Rating (M o o dy´s / S&P / Fitch) A a2 / A A +*- / A A A *- ausstehende Co vered B o nds 56.254.402.629 Grö ße des Deckungssto cks 72.412.322.010 Überdeckung 28,7% Nutzungart Öffentlich: 98,3%, so nstige/Ersatzdeckung: 1,7% A rt der Verzinsung (fix / variabel) 54% fest, 46% variabel Ø Darlehensrestlaufzeit 179 M o nate Ø Seaso ning n.a. Geo grafische Verteilung / Rating (M o o dy´s / S&P / Fitch) Frankreich: 63,5%; Italien: 10,1%; B elgien: 9,6%; UK: 6,9%, So nstige: 10% Gläubigertyp Ko mmunale Fo rderungen: 61,2%, ko mmunal garantierte Fo rderungen: 12,7%, Fo rderungen ggü. regio nalen Gebietskö rperschaften: 8,8%, garantiert durch reg. Kö rp.: 2,8%, Zentralstaat: 2,2%, durch Zentralstaat garantiert: 1,4%, andere: 11% M arket Risk 11,1% Co llateral Sco re1 4,7% TP I1 P ro bable-High D-Cap2 3,0% A LM -Risk 3 lo w Quelle: BayernLB Research, Moody’s 1) Moody's 2) Fitch 3) S&P BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 75 Crédit Immobilier de France (CIF) Gruppe Die Crédit Immobilier de France (CIF) Gruppe wurde 2001 gegründet CIFD, das Zentralinstitut der CIF-Gruppe, ist der Eigentümer der Covered Bond Tochter CIF Euromortgage Eigentümer der CIFGruppe sind 56 „SACICAPs“, private Non-Profit Organisationen mit dem staatlichen Auftrag den sozialen Wohnraum zu fördern Die Crédit Immobilier de France (CIF) Gruppe wurde 2001 gegründet. Zentralinstitut ist die Crédit Immobilier de France Développement (CIFD), die als Spezialfinanzierer ausschließlich wohnwirtschaftlich genutzte Darlehen an Privatpersonen vergibt. CIFD ist nach Crédit Foncier de France (CFF) der zweitgrößte Immobilienfinanzierer in Frankreich, verfügte Ende 2011 aber nur über einen Marktanteil von 4% bei Hypotheken. Zu den Tochterinstituten der CIFD gehören zum einen die regionalen Filialen (Societés Financières Régionales, SFR); sowie die Banque Patrimoine & Immobilier, einst französischer Ableger des britischen Wohnraumfinanzierers Woolwich. Zum anderen hält CIFD Beteiligungen an Caisse Centrale du Crédit Immobilier de France (3CIF) und dem Covered Bond-Emittenten CIF Euromortgage, über die sich die Gruppe refinanziert. Zudem verfügt CIFD mit CIF Assets über eine Art „Inhouse-Verbriefungseinheit“. Diese verbrieft die Wohnraumkredite als „Residential Mortgage Backed Securities“ (RMBS), welche wiederum einen großen Teil des Covered Bond-Deckungsstocks der CIF Euromortgage ausmachen. Eigentümer der CIF-Gruppe sind 56 „Sociétés Anonymes Coopératives d’Intérêt Collectif pour l’Accession à la Propriété“ (SACICAP), Non-Profit Organisationen mit dem staatlichen Auftrag den sozialen Wohnraum zu fördern. Ihr Hauptziel ist die Vermittlung von Wohnraum an einkommensschwache Bürger. Dazu arbeiten die SACICAP auf lokaler und regionaler Ebene eng mit öffentlichen Einrichtungen und Behörden zusammen. Sie dienen primär der Umsetzung der staatlichen Wohnraumpolitik und stehen unter der Aufsicht des Ministeriums für Umwelt, Nachhaltigkeit, Transport und Wohnen („Ministère de l’Écologie, du Développement Durable, des Transports et du Logement“). Trotz des staatlichen Auftrags sind die SACICAP keine öffentlichen Einrichtungen, sondern privatwirtschaftliche Organisationen, an denen aber vor allem die lokalen und regionalen Partner beteiligt sind. Zusammen mit Procivis Immobilier bilden sie die Procivis Gruppe. Eigentümerstruktur der Crédit Immobilier de France-Gruppe Quelle: CIF Euromortgage BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 76 Organisation der Crédit Immobilier de France-Gruppe Quelle: Crédit Immobilier de France Seit 2004 besteht ein gegenseitiger Haftungsmechanismus Fitch und Moody’s gehen von hoher staatlicher Unterstützungswahrscheinlichkeit aus Im Mai 2012 wurde Änderung des Geschäftsmodells beschlossen: Anteile an 3CIF und CIF Euromortgage sollen verkauft werden Innerhalb der Gruppe besteht seit 2004 ein Solidaritätsmechanismus, sodass sämtliche Verbindlichkeiten der CIFD nicht nur durch das eigene Kapital, sondern auch das der anderen Mitglieder gedeckt sind. Dabei ist CIF Euromortgage das einzige Mitglied der Gruppe, das nur Unterstützung erhält, nicht aber Unterstützung gewähren muss, um die vorrangigen Ansprüche der OF Gläubiger nicht zu untergraben. Auch gehen die Ratingagenturen Fitch und Moody’s von einer hohen Unterstützungswahrscheinlichkeit durch den französischen Staat aus. Eine umfassende Unterstützung durch die Eigentümer für die Mitglieder der CIF-Gruppe gilt nach der Einschätzung der Ratingagentur Fitch dagegen als unwahrscheinlich. Mitte Mai 2012 setzten die französischen und luxemburgischen Finanzmarktaufsichtsbehörden die Obligations Foncières der CIF-Euromortgage und die unbesicherten Anleihen des Schwesterinstituts der CIF Euromortgage, La Caisse Centrale du Crédit Immobilier de France (3CIF) fast zwei Wochen lang ohne Erklärung vom Handel aus, was zu starken Spread-Ausweitungen am Markt führte. Der Grund für die Handelsaussetzung war, dass der Geschäftsbericht für das Jahr 2011 angesichts einer notwendigen Änderung des Geschäftsmodells, u.a. aufgrund einer von Moody’s angedrohten Herabstufung der Ratings, zurückgehalten werden musste. Die Gruppe gab daraufhin bekannt, einen Käufer für CIF Euromortage und 3CIF zu suchen8. Anfang September 2012 musste der französische Staat dann ankündigen, Garantien zu übernehmen, um die Zahlungsfähigkeit der CIF-Gruppe sicherzustellen. Zuvor hatte Moody’s 3CIF um 3 Notches auf Baa1 und CIF Euromortgage um einen Notch auf Aa1 mit der Begründung herabgestuft, dass eine Abwicklung immer wahrscheinlicher werde. Dies hatte den Kapitalmarktzugang der Gruppe weiter erschwert. Die CIFGruppe gab bekannt, dass die bisherigen Verkaufsverhandlungen, (u.a. mit der staatlichen La Banque Postale) darüber hinaus nicht erfolgreich gewesen seien. Die Garantien für die CIF-Gruppe sollen nach der jüngst vorgestellten Haushaltsplanung der französischen Regierung 28 Mrd. Euro umfassen. Davon sollen 12 Mrd. Euro die gruppeninterne Einlagen bei 3CIF von u.a. der CIF Euromortgage absichern. Die verbleibenden 16 Mrd. Euro dienen dazu, die unbesicherten Neuemissionen der 3CIF zu garantieren. 8 Pressemitteilung der CIF-Gruppe vom 23.Mai 2012: „Both 3CIF and CIF Euromortgage have taken note of the Group’s decision to amend its business model, which recently came under sharp criticism from the rating agencies. The Group has mandated an investment bank to search for a long-term solution. Priority will be given to the sale of an ownership interest to an outside institution. “ BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 77 Finanzkennzahlen C ré dit Im m o bilie r de F ra nc e D e v e lo ppe m e nt in M io . Euro 2 0 11 2 0 10 2009 40.853 40.420 42.054 1.641 1.631 1.626 564 482 288 33.666 32.859 32.502 Ergebnis vo r Steuern 116 113 67 Netto ergebnis 78 79 43 B asel II RWA n.a. n.a. n.a. Kernkapitalquo te n.a. n.a. n.a. Gesamtkapitalquo te n.a. 14,6% 15,0% B ilanz B ilanzsumme Eigenkapital Kundeneinlagen Kundenkredite GuV Regulato risches Eigenkapital Kennzahlen Co st/Inco me-Ratio Kredit-Einlagen-Quo te No tleidende Kredite / Kreditbestand (NP L Quo te) 64,4% 58,1% 63,0% 5969% 6819% 11305% 4,1% 3,9% 2,9% Quelle: BayernLB Research, Crédit Immobilier de France Obligations Foncières: CIF Euromortgage Großteil des Funding der CIFGruppe erfolgt über Emissionen von OF der CIF Euromortgage CIFD stützte die Refinanzierung ihrer Kreditvergabe bislang zu einem wesentlichen Teil auf Covered Bonds. Seit 2006 betrug der Anteil von gedeckten Anleihen am gesamten Refinanzierungsvolumen durchschnittlich 63%, zuletzt 68 % Ende 2011. Das Covered Bond-Programm über 30 Mrd. Euro diente der mittel- und langfristigen Refinanzierung, die Emissionen der 3CIF der kurzfristigen Finanzierung. CIF Euromortgage ist drittgrößter OFEmittent im iBoxx CIF Euromortgage ist die Societé de Crédit Foncier der CIF-Gruppe und besteht seit der Gründung des Spezialfinanzierers. Zum 30.06.2012 existierte ein OF-Umlaufvolumen von 26 Mrd. Euro. 13,2 Mrd. Euro sind im iBoxx gelistet, womit CIF Euromortgage drittgrößter Emittent von Obligations Foncières ist (14 %). 80% des Deckungsstocks bestehen aus gruppeninternen Verbriefungen Der Deckungsstock besteht zum Großteil (76%) aus hypothekengedeckten Verbriefungen (RMBS). Die Mehrheit dieser RMBS stammt aus der Gruppe: Dazu werden die Forderungen aus Krediten, die durch die einzelnen CIF-Regionalbanken und die Banque Patrimoine & Immobilier ausgegeben wurden, an die Verbriefungstochter CIF Assets verkauft. Diese verbrieft die Aktiva und emittiert RMBS, die wiederum von CIF Euromortgage als Deckungswerte erworben werden. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 78 Struktur der OF-Emission Quelle: CIF Euromortgage Deckungsstockprofil in EURO C IF Euro m o rt ga ge 30.06.2012 Spo nso r B ank / Rating (M o ody´s / S&P / Fitch) Co vered B o nd Rating (M o o dy´s / S&P / Fitch) Caisse Centrale du Credit Immo bilier de France: SA Baa1* / - / A stable Aa1* / A AA *- / - ausstehende Co vered B onds 25.651.639.196 Grö ße des Deckungsstocks 27.298.619.969 Überdeckung 6,4% Art der Deckungswerte 76,2% Senio r RM B S, 10,0% hypo thekarisch besicherte Schuldverschreibungen, 13,9% Sonstige Ø Darlehensgrö ße n.a. Anzahl der Darlehen Senior RM B S: 36 Buy to Let Darlehen1 n.a. Anteil Darlehen für Zweitwo hnsitz n.a. Art der Verzinsung (fix / variabel) Senior RM B S: 100% variabel Anteil garantierter Darlehen n.a. Anteil repo -fähiger Anleihen Senior RM B S: 100% Ø LTV n.a. Ø indexierter LTV n.a. Ø Darlehensrestlaufzeit 4,5 Jahre Ø Seaso ning n.a. Geo grafische Verteilung Senior RM B S: 96,2% Frankreich, 2,4% Spanien, 1,3 % Italien, 0,1% Niederlande M arket Risk 2 On review Co llateral Sco re2 On review TP I2 Pro bable-High D-Cap3 3 ALM -Risk 4 - Quelle: BayernLB Research, Moody’s 1) nicht vom Eigentümer genutzte Wohnungen 2) Moody's 3) Fitch 4) S&P BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 79 Ihre Ansprechpartner in der BayernLB Tel. +49 89 2171- Treasury Products Oliver Dressler Capital Markets 26700 Dr. Jörg Senger 23187 Paul Kuhn Sales Corporates National Volkswirtschaft & Research 26524 25756 DCM Origination Financial Institutions Sales Corp. & Institutionelle International Dr. Klaus Voit Jörg Himmelmann Government Bonds & Strategie 23378 23795 Structured Solutions Sales Mittelstand Christian Füchsl Franz Kemmer Funding Execution Bastian Kehrls Miriam Scuka 23509 25631 Bond Trading & Syndication Sales Sparkassen / Eigengeschäft Ruth Kerschagl Nicholas Atkinson 25524 23281 Sales Institutionelle Sales Sparkassen / Retail Herbert Schädler Ingmar Alde 25371 25179 Financial Institutions Trading Short Term Interest Rates Thomas Bachmeier Dr. Markus Thamerus 23293 Trading FX 23127 FI Institutionals & Banks Germany Thomas Porr 27323 Georg Huber Wolfgang Kraus Kai Latussek 27072 Matthias Gmeinwieser, CIIA 26323 Dr. Ulrich Horstmann, CEFA 21873 Asja Hossain, CFA 27065 Miraji Othman 25888 Pia Schönwälder, CFA 27070 Stefan Sigrist, MBA 21795 Christian Strätz, CIIA, CEFA 27068 Stefan Voß 21808 Technische Analyse Gerald Huber 21764 Hans-Peter Reichhuber 21780 Aktienmarkt/ Strategie 21713 Aktien / Privatkunden Christoph Gmeinwieser, CIIA 27053 Volkswirtschaft 25359 25179 Investor Relations Fixed Income Derivatives Trading Alfred Anner, CEFA 23974 FI International South East Energy & Commodity Solutions 24877 27209 Manfred Bucher, CFA 21758 FI International North West Marc Burgheim Marius Gero Daheim, CIIA, CEFA Dr. Norbert Wuthe Credits & Covered 25503 22903 Sales Immobilien & Institutionelle National 21750 Investment Research DCM Origination Corporates Alexander Hübner Dr. Jürgen Pfister, Chefvolkswirt Dr. Jürgen Pfister, Chefvolkswirt 21750 Manuel Andersch 27448 Christiane von Berg 28745 Petra Trinkies 27278 Wolfgang Kiener 27058 Nicolas Evans +44 20 7955-5106 Katharina von Merkatz 23434 Dr. Stefan Kipar 27346 Christian Zeitsch +44 20 7955-1710 Volker Karioth 23441 Dr. Johannes Mayr 21859 E-mail: [email protected] BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 80 Disclaimer Allgemeiner Hinweis Diese Publikation ist lediglich eine unverbindliche Stellungnahme zu den Marktverhältnissen und den angesprochenen Anlageinstrumenten zum Zeitpunkt der Herausgabe der vorliegenden Information am 15.10.2012. Die vorliegende Publikation beruht unserer Auffassung nach auf als zuverlässig und genau geltenden allgemein zugänglichen Quellen, ohne dass wir jedoch eine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der herangezogenen Quellen übernehmen können. Insbesondere sind die dieser Publikation zugrunde liegenden Informationen weder auf ihre Richtigkeit noch auf ihre Vollständigkeit (und Aktualität) überprüft worden. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit können wir daher nicht übernehmen. Die vorliegende Veröffentlichung dient ferner lediglich einer allgemeinen Information und ersetzt keinesfalls die persönliche anleger- und objektgerechte Beratung. Die Bayerische Landesbank hat organisatorische Vorkehrungen in Übereinstimmung mit den gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Regelungen getroffen, um Interessenkonflikte im Zusammenhang mit der Erstellung von Finanzanalysen zu vermeiden. Insbesondere bestehen unternehmensinterne Informationsschranken, die den Analysten den Zugang zu Insiderinformationen versperren. Die Bayerische Landesbank unterliegt der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Postfach 50 01 54, 60391 Frankfurt. Die in dieser Publikation angegebenen aktuellen Preise / Renditen sind Tagesschluss-Quotierungen aus Bloomberg des der Publikation vorausgehenden Tages. Bitte beachten Sie: Die BayernLB beabsichtigt derzeit nicht, die angesprochenen Emittenten im Bereich Fixed Income Research aktiv zu covern. Eine anlassbezogene Aktualisierung der in dieser Publikation wiedergegebenen Informationen und geäußerten Bewertungen erfolgt daher nicht. Bewertungshinweis Bewertungsverfahren Die von der BayernLB im Fixed Income Research vorgenommenen Anlagevorschläge für Covered Bonds basieren primär auf einer Bewertung des Emittenten und insbesondere des von ihm zur Verfügung gestellten und verwalteten Deckungsstocks. Die Schutzmechanismen der länderspezifischen Gesetzgebung sind für die Qualität eines Deckungsstocks von zentraler Bedeutung. Zusätzlich wird die Asset-Qualität des Deckungsstocks analysiert. Entscheidende Faktoren stellen die Diversifikation nach Regionen, Endschuldnern und Objektart, die Granularität der Deckungsmasse, die Laufzeitkongruenz zwischen ausstehenden Pfandbriefen und Deckungsmasse, die nominale bzw. barwertige Überdeckung sowie deren Robustheit gegenüber Zinsänderungen und die Höhe der Problemkredite dar. Schließlich fließen in die Analyse eine Beurteilung der Fähigkeit des Emittenten zum mittel- und langfristigen Management des dynamischen Deckungsstocks und das Rating des Emittenten ein. Erst der Vergleich der relativen fundamentalen Bewertung der Emittenten zueinander mit dem für diese Emittenten gezahlten Spreads, bzw. deren Spread-Kurve ergibt die abschließende Bewertung. Die Auswahl der Anleihen eines Emittenten spielt demgegenüber eine nachrangige und untergeordnete Rolle, da hier kurzfristige „relative value“-Aspekte, die steuerliche Behandlung sowie die Liquidität einzelner Emissionen im Vordergrund stehen. Zeitraum von Anlageempfehlungen Anlagehorizont: Kurzfristig = 2 – 4 Wochen Mittelfristig= 4 Wochen – 3 Monate Langfristig= 3 – 12 Monate Auf den jeweils angemessenen Anlagehorizont wird bei der Empfehlung hingewiesen. Empfehlungssystematik Zentraler Punkt der Empfehlungssystematik ist der sog. Credit Spread. Ein Credit Spread ist die Differenz zwischen der Rendite eines Covered Bonds (bestimmte Kreditqualität) sowie der Rendite einer Benchmark-Staatsanleihe höchster Bonität mit möglichst gleicher Lauf-zeit/Duration. Bei einem Engagement in kreditrisikobehafteten Covered Bonds besteht die Gefahr, dass der Emittent trotz der hohen Sicherungsmechanismen aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten seinen Verpflichtungen gegenüber dem Gläubiger, also der Zahlung der Zinsen oder Tilgung der Anleihe verspätet, nur teilweise oder nicht nachkommt. Für den Anleihegläubiger ist es daher von großer Bedeutung, über den Credit Spread ausreichend für das zusätzliche Kreditrisiko entlohnt zu werden. Übergewichten: Das Spread-Duration gewichtete Exposure in Covered Bonds dieses Emittenten sollte über dem entsprechenden Exposure im iBoxx € Covered Index, oder einem vergleichbaren Alternativindex, liegen. Die BayernLB erwartet, dass die Covered Bonds des Emittenten (durationsadjustiert) einen höheren Ertrag ("Outperformance") erwirtschaften als der Durchschnitt im Index. Neben der Höhe der laufenden Verzinsung ("Carry") spielt dabei die relativ bessere Entwicklung des Credit Spreads eine entscheidende Rolle. Eine Outperformance liegt vor, wenn sich der Credit Spread des empfohlenen Emittenten bzw. dessen Covered Bonds in einem für Covered Bonds positiven Marktumfeld stärker einengt bzw. in einem für Covered Bonds negativen Marktumfeld weniger stark ausweitet als der Credit Spread vergleichbarer Emittenten/Covered Bonds des Index. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 81 Neutral: Das Spread-Duration gewichtete Exposure in Covered Bonds dieses Emittenten sollte dem entsprechenden Exposure im iBoxx € Covered Index, oder einem vergleichbaren Alternativindex, entsprechen. Die BayernLB erwartet, dass die Covered Bonds des Emittenten (durationsadjustiert) einen vergleichbaren Ertrag erwirtschaften wie der Durchschnitt im Index. Untergewichten: Das Spread-Duration gewichtete Exposure in Covered Bonds dieses Emittenten sollte unter dem entsprechenden Exposure im iBoxx Covered Index, oder einem vergleichbaren Alternativindex, liegen. Die BayernLB erwartet, dass die Covered Bonds des Emittenten (durationsadjustiert) einen niedrigeren Ertrag ("Underperformance") erwirtschaften als der Durchschnitt im Index. Neben der Höhe der laufenden Verzinsung ("Carry") spielt dabei die relativ schlechtere Entwicklung des Credit Spreads eine entscheidende Rolle. Eine Outperformance liegt vor, wenn sich der Credit Spread des empfohlenen Emittenten bzw. dessen Covered Bonds in einem für Covered Bonds positiven Marktumfeld stärker einengt bzw. in einem für Covered Bonds negativen Marktumfeld weniger stark ausweitet als der Credit Spread vergleichbarer Emittenten/Covered Bonds des Index. Letzte abweichende Empfehlung (innerhalb der vergangenen 12 Monate) keine abweichende Empfehlung Verteilung der Empfehlungen Verteilung der Empfehlungen der letzten drei Monate insgesamt und für die Unternehmen, für die in den letzten 12 Monaten InvestmentbankingDienstleistungen erbracht wurden. Verteilung aller Empfehlungen Kaufen Übergewichten 13% 50% Halten Neutral 10% Verkaufen 4% 5% Untergewichten 2% Basis-Investment 9% Beimischung nicht empfohlen 6% 1% Verteilung aller Empfehlungen auf Emittenten, für die in den letzten 12 Monaten Investment Banking-Dienstleistungen erbracht wurden Kaufen Übergewichten 12% 36% Halten Neutral 3% Verkaufen 9% 12% Untergewichten 3% Basis-Investment 14% Beimischung nicht empfohlen 9% 2% Die Verteilung bezieht sich auf alle Aktien, Unternehmensanleihen, Covered Bonds und Staatsanleihen, für die das Research der BayernLB eine Empfehlung ausspricht. Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte BNP Paribas Compagnie de Financement Foncier Crédit Agricole Crédit Immobilier de France Development Credit Mutuel / BFCM Credit Mutuel Arkea CRH: Dexia Municipal Agency: Société Générale: BPCE SA 2), 3), 4) 3), 4) 2), 3), 4) 2), 3), 4) 3), 4) 2) Die Bayerische Landesbank bzw. ein mit ihr verbundenes Unternehmen betreut Finanzinstrumente des Emittenten als Market Maker oder Designated Sponsor. 3) Die Bayerische Landesbank bzw. ein mit ihr verbundenes Unternehmen war innerhalb der vorangegangenen 12 Monate an der Führung eines Emissionskonsortiums von Finanzinstrumenten beteiligt, die selbst oder deren Emittent Gegenstand der vorliegenden Publikation sind. 4) Die Bayerische Landesbank bzw. ein mit ihr verbundenes Unternehmen hat innerhalb der letzten 12 Monate für den Emittenten entgeltliche Leistungen im Investmentbanking erbracht oder ist an eine entsprechende Vereinbarung gebunden gewesen. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 82 Disclaimer für Länder außerhalb Deutschlands DIESE PUBLIKATION WURDE VON DER BAYERISCHEN LANDESBANK ODER VON EINEM MIT IHR VERBUNDENEN UNTERNEHMEN (ZUSAMMEN "BAYERISCHE LANDESBANK" GENANNT) ERSTELLT. DIE BAYERISCHE LANDESBANK BESTÄTIGT, DASS SIE EINSCHLÄGIGE ADMINISTRATIVE UND ORGANISATORISCHE MASSNAHMEN EINGEFÜHRT HAT, UM INTERESSENKONFLIKTE ZU VERMEIDEN, WELCHE DIESE PUBLIKATION BEEINFLUSSEN KÖNNTEN. Bitte beachten Sie, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) den Inhalt dieses Berichts nicht geprüft hat. Diese Publikation, bzw. jegliche Kopie hiervon, ist nicht für eine Veröffentlichung in Ländern und eine direkte oder indirekte Verteilung an Personen bestimmt, wenn die Verteilung, Veröffentlichung oder Verwendung den gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Bestimmungen des jeweiligen Landes zuwiderlaufen würde und die Bayerische Landesbank dadurch einer Eintragungs- und Lizenzverpflichtung unterläge. 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Die hierin geäußerten Meinungen, Prognosen oder Schätzungen basieren auf einer Einschätzung per Publikationsdatum. Eine Übereinstimmung mit künftigen Entwicklungen oder Ereignissen kann nicht garantiert werden. Die Angaben in dieser Publikation können sich ändern, ohne dass eine Mitteilung erfolgt, ihre Richtigkeit ist daher nicht garantiert. Diese Publikation wird in Großbritannien durch die Bayerische Landesbank verteilt; sie ist nicht als Aufforderung für eine Anlageentscheidung im Sinne von § 21 des britischen Financial Services and Markets Act 2000 ("FSMA") zu verstehen. Soweit diese Publikation eine Aufforderung darstellen sollte, so ist diese nur gerichtet an: (i) "Investment Professionals" im Sinne von § 19(5) des britischen Financial Services and Markets Act 2000 (Financial Promotion) Order 2005 (in der jeweils gültigen Fassung; the "Financial Promotion Order“); oder (ii) Personen, die unter § 49(2)(a) bis (d) der Financial Promotion Order fallen; und (iii) alle sonstigen Personen, an die die Publikation zulässigerweise für die in § 21 FSMA genannten Zwecke gerichtet werden darf ("relevant persons"). Personen, die nicht zu dem vorstehenden Personenkreis gehören, können sich nicht auf diese Publikation stützen und auf ihrer Basis Anlageentscheidungen treffen. Diese Publikation wird in Italien durch die Bayerische Landesbank ausschließlich an "professional investors" (institutionelle Investoren) gemäß den dortigen gesetzlichen Bestimmungen verteilt. Diese Publikation wird in der Schweiz durch die Bayerische Landesbank gemäß den dortigen gesetzlichen Bestimmungen verteilt. Diese Publikation wird in Finnland durch die Bayerische Landesbank ausschließlich an „professionelle Investoren“ gemäß der Definition des Finnischen Securities Market Act (495/1989, wie ergänzt) verteilt. Diese Publikation wird in Ungarn durch die Bayerische Landesbank ausschließlich an institutionelle Anleger versandt, welche die Risiken einer Geldanlage in Wertpapieren kennen. Diese Publikation ist nicht als Veranlassung zu sehen, ein Investment-Engagement einzugehen, Wertpapiere zu zeichnen oder zu kaufen. Der Versand dieser Publikation ist ebenfalls nicht als Erteilung einer Anlageberatung bzw. –empfehlung ("befektetési ajánlás") im Sinne des Gesetzes Nr. CXX von 2001 über Kapitalmärkte, Ziffer 81 (2) f), zu verstehen. BayernLB Fixed Income Spezial vom 15.10.2012 83 Diese Publikation wird in Slowenien durch die Bayerische Landesbank ausschließlich an „professionelle Investoren“ gemäß der Definition des slovenischen Financial Instruments Market Act (67/2007, wie ergänzt) verteilt. Diese Publikation wird in Frankreich durch die Bayerische Landesbank ausschließlich an (i) Personen verteilt, die Investment-Dienste im Zusammenhang mit dem Portfolio-Management für Rechnung Dritter anbieten (personnes fournissant le service d’investissement de gestion de portefeuille pour compte de tiers); bzw. an (ii) qualifizierte Anleger (investisseurs qualifiés), die für eigene Rechnung tätig sind, und zwar jeweils gemäß §§ L. 411-1, L. 411-2, D. 411.1 bis D. 411-3, D. 744-1, D. 754-1 und D. 764-1, französisches Währungs- und Finanzgesetz (Code monétaire et financier). Diese Publikation wird in Belgien durch die Bayerische Landesbank ausschließlich an „qualifizierte Investoren“ gemäß der Definition nach dem belgischen Gesetz über das öffentliche Angebot von Anlageinstrumenten und die Zulassung von Anlageinstrumenten zum Handel auf geregelten Märkten vom 20. Juli 2004 versandt. Diese Publikation wird in Luxemburg durch die Bayerische Landesbank ausschließlich an institutionelle Anleger versandt. Diese Publikation wird in Irland durch die Bayerische Landesbank ausschließlich an „professionelle Investoren“ gemäß der Definition der EUFinanzmarktrichtlinie von 2007 (Nr. 1-3) (MiFID) versandt. Der Versand dieser Publikation ist nicht als Erteilung einer Anlageberatung bzw. Erringung von Dienstleistungen im Sinne der EU-Finanzmarktrichtlinie zu verstehen. Die vorliegende Publikation ist keinesfalls so auszulegen, als enthalte sie eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder eine Beratung in Bezug auf Finanzinstrumente. Pia Schönwälder, CFA Redaktion: Geschäftsgebäude: Senior Covered Bond Analystin Bayerische Landesbank Bayerische Landesbank Investment Income Research Tel +49 89 2171-27070 Fixed Income Research -556080277 München (= Briefadresse) Brienner Straße 18 80333 München (= Paketadresse) [email protected] [email protected] www.bayernlb.de BayernLB