Die Rolle des PSA - Kliniken des MTK
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Die Rolle des PSA - Kliniken des MTK
Die Rolle des PSA PSA? •PSA ist ein von der Prostata gebildeter Eiweißkörper •auch bei gesunden Männern vorhanden. •Das PSA wird hauptsächlich in die Samenflüssigkeit sezerniert •Seine Aufgabe ist die Verflüssigung des Spermas und die Erhöhung der Spermien-Motilität •Es lässt sich sowohl in der Samenflüssigkeit als auch im Blut nachweisen Im Blut ist die Konzentration um den Faktor 1000 kleiner, normalerweise unter 4 ng/ml Er gilt als Gewebemarker und nicht nur als Tumormarker Ein PSA Test gibt Hinweise auf verschiedene Erkrankungen der Prostata: - Entzündungen - Tumorerkrankungen - Benigne Prostatahyperplasie Bei der Diagnose von Prostataerkrankungen spielt der PSA-Wert eine wichtige Rolle, da er spezifisch für die Prostata ist Das Gesamt-PSA (engl. “total PSA”) tPSA setzt sich - aus dem gebundenem PSA (gebunden an ein Molekül namens “alpha1-Antichymotrypsin” (ACT)) (engl. complexed PSA) , cPSA (70 bis 90 % ) und -zu geringerem Teil (ca. 10 bis 30 %) aus ungebundenem, dem “freiem PSA” (fPSA) zusammen Das Gesamt-PSA setzt sich also aus dem gebundenen und dem freien PSA zusammen: tPSA = cPSA + fPSA Freies prostataspezifisches Antigen (fPSA): mit fallendem Anteil des fPSA erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für ein Prostatakarzinom Ein fPSA-Anteil von über 20–25 % gilt als unverdächtig für ein Prostatakarzinom Risiko für ein Prostatakarzinom in Abhängigkeit des freien PSA (fPSA) im PSA-Bereich 4–10 ng/ml Entdeckung 1979: wurde das PSA aus dem Seminalplasma von Wang isoliert 1980: Nachweis im Serum Der PSA-Wert kann einen ersten Hinweis auf möglichen Prostatakrebs geben Indikationen zur PSA-Bestimmung: -Prostatakarzinomvorsorge -Detektion einer Prostatitis -Evaluation der Progression der BPH -Prognoseeinschätzung bei nachgewiesenem Prostatakarzinom -Nachsorge nach Therapie des Prostatakarzinoms Der PSA-Test Normalwert δ 4 ng/ml Bei Prostatakrebs lässt der PSA-Wert auf die Ausdehnung des Tumors schließen Laut Robert Koch-Institut: seit dem der PSA-Test als Diagnoseinstrument eingeführt wurde, konnte die Sterberate am Prostatakrebs um 20% reduziert werden. Ein Gramm gesundes Prostatagewebe erhöht das PSA um ca. 0,1 ng/ml Ein Gramm Prostatakrebs erhöht das PSA jedoch um das 10-fache, also um ca. 1 ng/ml Da sich die Prostata mit dem Alter oft vergrößert (benigne Prostatahyperplasie) und der PSA-Serumspiegel damit steigt, wurden folgende altersabhängige Schwellenwerte für das Gesamt-PSA veröffentlicht: 40-49 Jahre: 50-59 Jahre: 60-69 Jahre: 70-79 Jahre: 2,5ng/ml 3,5ng/ml 4,5ng/ml 6,5ng/ml Bei PSA unter 2.0 ng/ml empfehlen die Leitlinien Kontrollen im Abstand von 2 Jahren Einfluß des Cut-off bei 4 ng/ml (a), altersbezogener Schwellenwerte (b) und individueller PSA-Anstiegskurven auf die diagnostische Bewertung eines PSA-Wertes. . PSA-Anstieg bei Prostatakarzinom-Patienten im Verlauf von 10 Jahren vor der Diagnosestellung. Im Vergleich dazu der Verlauf der PSAWerte bei Männern gleichen Alters, bei denen sich offenbar kein Prostatakarzinom entwickelt. PSA-Wert und die Wahrscheinlichkeit für einen Prostatakrebs Risiko für ein Prostatakarzinom bei normalen PSA-Werten, Ergebnisse aus dem Prostate Cancer Prevention Trial (Thompson u.a., 2004). PSA (ng/ml) <0,5 0,6 bis 1,0 1,1 bis 2,0 2,1 bis 3,0 3,1 bis 4,0 Risiko für PCA 7% 10 % 17 % 24 % 27 % PSA Verdopplungszeit als Vorhersage für PCA: > 6 Jahre, eher kein Prostatakarzinom < 6 Jahre, eher ein Prostatakarzinom PSA-Verdoppelungszeit ist ein guter Parameter, um die Prognose eines PSA-Anstieges nach kurativer Therapie zu beurteilen PSA-Verdopplungszeit: innerhalb eines Jahres hohes Risiko für Rezidivrate und Mortalität (aggressives Tu-Wachstum) innerhalb 1-6 Jahre mittleres Risiko länger als 6 Jahre niedriges Risiko PSA-Anstiegsgeschwindigkeit (PSA-Velocity) Grenzwert für die PSA-Anstiegsgeschwindigkeit: < 0,75 ng/ml/Jahr Empfehlung für Männer unter 60 Jahren: < 0,5 ng/ml/Jahr PSA-Velocity -kann mit Hilfe von 3 PSA-Bestimmungen innerhalb von mindestens 2 Jahren ausgerechnet werden -bei einer PSA-Velocity von über 0,75 ng/ml/Jahr haben 72 % ein Prostatakarzinom -geeignet für Patienten mit niedrigen PSA-Werten und für Patienten nach negativer Stanzbiopsie PSA-Dichte (PSAD): bei Patienten mit großer Prostata (BPH) und PSA-Werten von 4–10 ng/ml kann die PSA-Dichte (Prostatavolumenquotient) unnötige Prostatabiopsien im weiteren Verlauf vermeiden PSA (Dichte) = PSA (ng/ml) _________________________ Prostatavolumen (cm³) Ab einem Prostatavolumenquotienten über 0,15 ist die Wahrscheinlichkeit eines Prostatakarzinoms erhöht. (1.1) Biopsie empfohlen bei: - PSA-Verdopplungszeit unter einem Jahr - PSA-Wachstum ab 40% in 6 Monaten - PSA-Wachstum um 0,75 ng/ml pro Jahr Unabhängig vom Alter oder Krebsstadium, wenn das PSA nicht wächst, konstant bleibt oder fällt, gibt es bereits einen Grund zur Freude Die PSA Untersuchung, auch PSA Screening genannt, kostet in Deutschland ca. 30 EUR, und wird als Vorsorgeuntersuchung von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen Bei einem Verdacht auf Prostatakrebs oder während der Prostatakrebsbehandlung wird der Test von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen Verfälschung des PSA Wertes eine Erhöhung des PSA kann verschiedene Ursachen und Auswirkungen haben. Ursache Prostata Massage Radfahren Ejakulation Prostatabiopsie Katheter Darmspiegelung TRUS Erhöhung PSA um X-Fache ca. 3 Fach Tage 1,5 Fach bis 2 Fach Tage bis 50 Fach Wochen ca. 4 Fach PSA bis 3Fach Tage PSA bis 2 Fach Auswirkungen Dauer ca. 3 bis 4 ca. 1 bis 2 Tage ca. 1 bis 2 4 Tage bis 4 ca. 5 bis 7 Tage ca. 3 bis 5 ca. 1 bis 2 Tage