Spielfilme Bearbeitung

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Spielfilme Bearbeitung
Der kostenlose Verleih der GBW-Filme erfolgt
durch das Landesbüro der Grünen NÖ.
Die Verwaltung obliegt Edith Wolfsberger,
Tel.: 02742 / 310 660,
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Spielfilme
Bedingung: Alle Ankündigungen müssen
mit dem Filmwerkstatt Logo der GBW NÖ
versehen und elektronisch an
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Es darf kein Eintritt verlangt werden!
25 Stunden
Regie: Lee, Spike - 25th Hour, USA, 2002, 129 Min., 12 Jahren
Edward Norton, Barry Pepper, Philip Seymour Hoffman
Deutsch, Englisch, Türkisch, Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch,
Türkisch, Engl. f. Hörg., Hebräisch, Kroatisch, Slowenisch
Starbesetztes, knallhartes Großstadtdrama von Spike Lee über einen Drogendealer, der
beschließt, seine Karriere zu beenden. Drogendealer Monty Brogan muss in exakt 24 Stunden eine
siebenjährige Haftstrafe antreten. Der letzte Tag in Freiheit will sinnvoll genutzt sein. Also versucht
Brogan, einige Dinge ins Lot zu bringen. Er trifft sich mit seinem Vater, um einen lange
schwelenden Streit beizulegen, mit seinen beiden besten Kumpels, dem Wall-Street-Hai Slaughtery
und dem scheuen Pauker Frank, um den letzten Spaß für eine lange Zeit zu haben, und auch mit
seiner attraktiven Freundin, von der Monty allerdings vermutet, dass sie ihn an die Polizei verraten
hat.
42Plus
Regie: Derflinger Sabine
Österreich, 2006, 91 Min., Spielfilm, 16 Jahren
Claudia Michelsen, Ulrich Tukur, Petra Morzé
Deutsch, engl. UT
"42plus" erzählt die Geschichte der 42jährigen attraktiven Medienfrau Christine (Claudia
Michelsen), die einen beruflich erfolgreichen Ehemann (Ulrich Tukur), eine pubertierende Tochter
(Vanessa Krüger) und eine Freundin (Petra Morzé) hat, deren Ehemann (Tobias Moretti) ihr
heimlicher Liebhaber ist.
Während eines Familienurlaubes im italienischen Feriendomizil begegnet Christine dem jungen
Tamaz (Jacob Matschenz) und ist sofort von ihm fasziniert. Während Tochter Sonja unbeschwert
die erste Liebe ihres Lebens genießt, wird auch der Mutter bewusst, dass sie mit 42 keineswegs
am Ende ihrer Wünsche und Sehnsüchte steht. Mit ungebremster Leidenschaft lässt sich Christine
auf eine sexuelle Beziehung zu Tamaz ein und setzt damit alles aufs Spiel, nicht zuletzt, um das
Leben wieder intensiv zu spüren.
Anleitung zur sexuellen Unzufriedenheit
Regie: Ludwig, Bernhard
Österreich, 2002, 103 Min.,
Was man schon immer über Sex wissen wollte und unter anderem bei Woody Allen beantwortet
bekam, führt in einem teilweise "interaktiven" Film der österreichische Psychologe Bernhard Ludwig
mit viel Wiener Charme und verblüffenden Lösungen äußerst unterhaltsam vor Augen und Ohren.
Ganz allein auf einer Bühne spricht der freundliche rundliche Herr mit dem "Rosengarten"
(Fastglatze) ungeniert, spaßig, lustvoll und lustig 99 Minuten lang kurzweilig über das Thema Nr. 1
und bereitet dem Publikum mit seinen Erkenntnissen und hintersinnigen Fragestellungen ein
Vergnügen besonderer Art. Wer hier nicht lacht, ist für Sex und Kino verloren.
AUSGERECHNET SIBIRIEN
Regie: Ralf Huettner. Drehbuch: Michael Ebmeyer, Minu Barati, nach dem Roman 'Der Neuling'
von Michael Ebmeyer.
Deutschland/Russland 2012, 100 Minuten
AUSGERECHNET SIBIRIEN handelt von großem Mut, der Liebe und davon, dass die Chance,
alles zu verändern, uns jederzeit und überall begegnen kann. Denn für Matthias Bleuel sollte es
eigentlich nur eine kurze Geschäftsreise werden, bis er buchstäblich am Ende der Welt ein seltsam
klingendes Lied hört, das ihn bis ins Innerste berührt und aus seiner Umlaufbahn wirft. Er, der
eigentlich so schnell wie möglich wieder zurück in seinen gewohnten Alltag wollte, lernt in den
unendlichen Weite Sibiriens, dem Leben einfach zu vertrauen.
BLACK BROWN WHITE
Regie: Erwin Wagenhofer. Drehbuch: Erwin Wagenhofer, Cooky Ziesche. Mit: Fritz Karl, ClareHope Ashitey, Theo Caleb Chapman, Wotan Wilke Möhring, Francesc Garrido, Jurij Diez, Karl
Markovics, Juan Manuel Lara Lara, Emilio Buale Coka, Karl Ferdinand Kratzl, u. a.
Österreich 2010, 107 Minuten
Nach "We Feed the World" und "Let's make MONEY" widmet sich der mehrfach ausgezeichnete
Autor und Regisseur Erwin Wagenhofer nun einem neuen Genre - dem Spielfilm. Inspiriert durch
seine jahrelangen Recherchen, durch die Begegnung mit unterschiedlichsten Menschen sowie die
tiefgreifende Beschäftigung mit globalen Inhalten entstand mit BLACK BROWN WHITE ein
spannendes, lakonisches Road-Movie, in dessen Verlauf sich ein berechnender Truckfahrer zu
einem empathischen Fluchthelfer verwandelt. Die wuchtigen Cinemascope-Bilder von Martin
Gschlacht streichen die Einsamkeit und Verlorenheit der Protagonistinnen und Protagonisten
heraus.
Casomai - Trauen wir uns?!
Regie: D'Alatri, Alessandro
Casomai, Italien, 2002, 114 Min., Drama/Komödie, ohne Altersbeschränkung
Stefania Rocca, Fabio Volo, Gennaro Nunziante, Mino Manni, Sara D’Amario, Paola Bechis,
Andrea Collavino, Ada Treves
Deutsch (Dolby Digital 2.0), Italienisch (Dolby Digital 2.0), Untertitel: Deutsch
Was ist Gück? Was bedeutet Erfolg? Warum endet die Liebe? Die Geschichte einer Liebe wurde
schon oft erzählt, aber selten so originell und ungewöhnlich wie hier. Tomaso und Stefania wollen
heitaten. Doch der Priester, an den sie geraten, hat angesichts der schwierigen Zeiten für junge
Paare so seine eigenen Vorstellungen von einer gelungenen Hochzeitszeromonie. CASOMAI ist
ein hochaktuelles gesellschaftskritisches Komödiendrama, ein flammendes Plädoyer gegen den
Stimmverlust der Liebe.
CHEYENNE - This Must Be The Place
Regie: Paolo Sorrentino. Italien/Frankreich/Irland 2011, 118 Minuten
Mit: Sean Penn, Frances McDormand, Harry Dean Stanton, David Byrne, Heinz Lieven, u. a.
CHEYENNE ist ein Roadmovie, wie es noch keines gegeben hat, mit Sean Penn in der Hauptrolle,
wie man ihn noch nie gesehen hat. Perfekt ausbalanciert zwischen bewegendem Drama und
hintergründiger Komödie erzählt Paolo Sorrentino von einem zurückgezogen lebenden, notorisch
depressiven Rockstar, der sich nach dem Tod seines Vaters in den USA aufmacht, die Spuren
dessen Besessenheit zu verfolgen. In der vor Einfällen und Ideen nur so strotzenden Verbeugung
vor dem Kino der Achtzigerjahre von Jonathan Demme und David Lynch und der Rockmusik von
The Cure und Talking Heads spielen Frances McDormand und Leinwandlegende Harry Dean
Stanton weitere tragende Rollen. Die Musik stammt vom legendären Talking Head David Byrne,
der in einer Gastrolle als er selbst zu sehen ist.
Contact High
Regie: Glawogger, Michael
Contact High, A/D/PL/LUX, 2009, 95 Min., Komödie/Spielfilm, Michael Ostrowski, Raimund
Wallisch, Detlev Buck, Georg Friedrich, Hilde Dalik, Pia Hierzegger,
Deutsch, Deutsche/Englische UT, Deutsche UT für Hörbeeinträchtigte
Hans Wurst und Max Durst basteln an ihrer Karriere als Buffetmagnaten, der Kleinkriminelle
Schorsch will eigentlich nur Autorennen schauen, was Mao eigentlich könnte, müsste sie nicht auf
die Tochter einer Freundin aufpassen, während Harry sich am liebsten mit seinen blonden
Mechanikern vergnügen würde. Aber Woytilas Tasche macht allen ein Strich durch die Rechnung.
Bald fliegen sie durch polnische Nächte, sehen Hunde, Schweine und Schwertfische und wundern
sich, als sie einen Schaffner sagen hören: „Nächste Haltestelle: Drogomysel!“
Das Ende ist mein Anfang
Regie: Jo Baier. Mit: Bruno Ganz, Elio Germano, Erika Pluhar, Andrea Osvart und Nicolo FitzWilliam Lay, Deutschland, 2010, 94 Min., Drama, ab 16 Jahren
Dieser Film ist die bewegende Adaption der Lebenserinnerungen von Tiziano Terzani, der lange
Jahre als SPIEGEL-Korrespondent in Asien tätig war. Vom Vietnamkrieg über Maos
Kulturrevolution bis zum Aufbruch der Tigerstaaten wurde er zu einem Chronisten aller
wesentlichen Ereignisse. Am Ende seines Lebens bittet er seinen Sohn zu sich, der sich dem Vater
entfremdet hat. Mit ihm will er ein letztes - gemeinsames - Buch schreiben, ihm will er von seinem
Leben berichten, von seiner Kindheit im Kreis einer bettelarmen italienischen Familie, von seinem
Leben als Journalist, von seiner Nähe zu China und seiner Distanz zu Japan, und von den
spirituellen Erfahrungen seiner späten Jahre unter Anleitung eines asiatischen Mönchs. Das Buch
ist ein Akt der Versöhnung mit seinem Sohn und damit ein friedliches Abschiednehmen. Nach
seinem Tod erschienen, wurde es zum Bestseller. Der Film entstand am Originalschauplatz - in
Terzanis Haus inmitten der atemberaubend schönen Landschaft der Toscana.
Das Konzert
Regie: Radu Mihaileanu. Mit: Aleksey Guskov, Mélanie Laurent, Dmitri Nazarov u.v.a.
Frankreich/Italien/Rumänien/Belgien/Russland, 2009, 118 Min., Komödie, keine
Altersbeschränkung.
Andrei Filipov, einst erfolgreicher Dirigent des legendären Bolschoi-Orchesters ist 50 Jahre alt,
trinkt und arbeitet als Putzmann. Weil er sich weigerte, während des kommunistischen Regimes
jüdische Mitmusiker zu entlassen, wurde er zur Putzkraft degradiert. Als wäre das nicht genug, wird
Andrei von seinem ehemaligen Konzertdirektor verhöhnt. Eines Tages entdeckt er zufällig ein Fax,
in dem in Paris ein Ersatz-Orchester gesucht wird und ergreift die Gelegenheit: Er beschließt, das
Orchester in alter Besetzung wieder aufleben zu lassen, sagt zu und stellt als Bedingung für den
Auftritt ein Solo der französischen Geigerin Anne-Marie Jacquet. Während also Paris versucht, die
talentierte Solistin für den Auftritt zu gewinnen, bemüht sich Andrej um seine alten Kollegen und
macht sich mit dem chaotischen Trupp auf gen Westen.
Das Labyrinth der Wörter
Regie: Jean Becker. Drehbuch: Jean-Loup Dabadie. Mit: Gérard Depardieu, Gisèle Casadesus,
François-Xavier Demaison, Claude Maurane, Patrick Bouchitey, Jean-François Stévenin, Claire
Maurier, Sophie Guillemin, u. a
Frankreich 2010, 82 Minuten.
In einem Park treffen Germain (Gérard Depardieu) und Margueritte (Gisèle Casadesus) zufällig
aufeinander. Die leidenschaftliche Leserin und den praktischen Analphabeten trennen 40 Jahre und
ca. 100 Kilo, doch als Margueritte dem Gelegenheitsarbeiter Passagen aus einem Roman vorliest,
eröffnet sie ihm die Magie der Bücher, von der German sich immer ausgeschlossen fühlte. Aber
Margueritte verliert immer mehr ihr Augenlicht, und aus tief empfundener Freundschaft zu dieser
charmanten, verschmitzten und aufmerksamen alten Dame, übt Germain Lesen und zeigt ihr, dass
er in der Lage sein wird, ihr vorzulesen, wenn sie selbst es nicht mehr kann.
Mit wunderbar feinem Sprachgefühl erzählt der Film davon, dass es nie zu spät ist, Neues zu
lernen und glücklich zu sein.
Das Leben ist nichts für Feiglinge
Regie Andre Erkau, Deutschland 2012, 93 Minuten, ab 12
Völlig überraschend stirbt Mutter Färber bei einem Unfall. Vater Markus (Wotan Wilke Möhring) ist
hilflos und seine Durchhalteparolen rauben der 15-jährigen Kim (Helen Woigk) den letzten Nerv.
Markus, der ein eigenes Cateringunternehmen leitet, steht völlig neben sich. Um wieder ein wenig
Normalität in den Alltag zu bringen, kocht Großmutter Gerlinde (Christine Schorn) für die beiden.
Doch Kim hält die ganze Situation nicht aus und brennt mit Alex (Frederick Lau), der die Schule
abgebrochen hat, nach Dänemark durch. Sie schwärmt schon lange für den Jungen. Markus folgt
Kim an den Ort in Dänemark, an dem die Familie früher ihre Urlaube verbracht hat. Großmutter
Gerlinde ist währenddessen an Krebs erkrankt und lügt Markus vor, sie müsse für ein paar Wochen
verreisen, um ihren Sohn nicht noch mehr zu belasten. Doch als sie erfährt, dass Kim
verschwunden ist, will sie bei der Suche nach ihrer Enkelin behilflich sein. Sie nimmt ihre Pflegerin
Paula (Rosalie Thomass) mit nach Dänemark. Auf der Suche nach der Ausreißerin kommen sich
Paula und Markus plötzlich näher.
DAS LIED IN MIR
Regie: Florian Cossen. Deutschland 2010, 95 Minuten
Mit: Jessica Schwarz, Michael Gwisdek, Rafael Ferro, Beatriz Spelzini, Alfredo Castellani, Marcela
Ferrari, u. a.
Während eines Zwischenstopps auf ihrer Reise nach Chile erkennt die Schwimmerin Maria
(Jessica Schwarz) in Buenos Aires ein ihr fremdes Kinderlied wieder. Maria spricht kein Wort
Spanisch, doch ohne zu verstehen, erinnert sie sich an den spanischen Text und die Melodie des
Lieds. Verstört und aus der Bahn geworfen, unterbricht sie ihre Reise und bleibt in der fremden
Stadt. Während sie sich auf die Suche nach einer Erklärung macht, taucht plötzlich ihr Vater Anton
(Michael Gwisdek) in Argentinien auf. Er beichtet seiner Tochter die Wahrheit um ihre tatsächliche
Herkunft. Maria hat die ersten drei Jahre ihres Lebens in Buenos Aires gelebt. Als ihre leiblichen
Eltern 1980 als Opfer der argentinischen Militärdiktatur verschwanden, wurde Maria von Anton, der
ein paar Jahre in einer argentinischen Firma arbeitete, und seiner Frau adoptiert und nach
Deutschland gebracht. Nach dieser Beichte droht das vertraute Verhältnis zwischen Vater und
Tochter an der jahrelang gelebten Lüge zu zerbrechen. Während Anton möglichst bald zurück nach
Deutschland will, um die Vergangenheit ruhen zu lassen, will Maria in Buenos Aires bleiben, um
sich auf die Suche nach ihrer argentinischen Familie zu machen.
Das Meer in mir
Regie: Amenábar, Alejandro
Mar adentro, Spanien / Frankreich / Italien, 2004, 121 Min., Drama, 12 Jahren
Javier Bardem, Belen Rueda, Lola Duenas
Deutsch, Spanisch, Untertitel Spanisch, Untertitel für Hörgeschädigte Deutsch
Ins Meer eintauchen, die faszinierenden Farben und Lebensformen bestaunen, Ramón träumt oft
davon. Er liebt das Meer, obwohl es ihn fast getötet hat. Vor 27 Jahren sorgte ein Sprung ins
Wasser dafür, dass der damals vor Kraft und Lebenslust strotzende junge Mann plötzlich vom Hals
abwärts gelähmt war. Seitdem wünscht er sich nichts sehnlicher als den Tod. Doch ohne Hilfe, die
ihm von Rechts wegen versagt bleibt, ist Ramón nicht in der Lage, sein Leben zu beenden. Ramon
lebt bei seiner Familie, wird liebevoll umsorgt und gepflegt von seiner Schwägerin Manuela und von
seinem Neffen Javi wegen seines einzigartigen Humors und seines Verstandes hoch verehrt.
Ramóns Bruder José hingegen kann keinerlei Verständnis für dessen Todessehnsucht aufbringen.
Anders die engagierte Anwältin Julia, die sich für ihn und seine Sache einsetzen will. Mit ihrer Hilfe
bringt er das Buch "Cartas desde el infierno" (Briefe aus der Hölle) heraus.
Das Netz
Regie: Dammbeck, Lutz
Deutschland, 2003, 115 Min., Nam June Paik, Steward Brand, Heinz von Foerster
In der Mitte des vergangenen Jahrhunderts wurden mit Kybernetik, Multimediakunst und
militärischer Forschung die Fundamente der Moderne neu gesetzt, die Basis gelegt für die
heutigen, weltweit vernetzten Maschinensysteme. DAS NETZ zeigt Konstrukteure, Maschinisten
und Agenten dieser Systeme. Einer steigt aus und versucht, die Maschinen zu stoppen. Aber um
welchen Preis! Interviewt wird die wissenschaftliche Avantgarde vom Biophysiker Heinz von
Foerster über den Erfinder des PC, Stewart Brand, bis zum Entwickler des Proto-Internets, des
sogenannten Arpa Nets, Robert W. Taylor. Es geht um die Schöpfung eines Faschismusresistenten Menschentyps,wie er von Theodor W. Adorno erdacht und auf den legendären MacyKonferenzen von Koryphäen ihres Fachs skizziert wurde.
Das Schmuckstück
Regie und Drehbuch: François Ozon. Mit:Catherine Deneuve, Gérard Depardieu, Fabrice Luchini,
Karin Viard, Judith Godrèche, Jérémie Renier, Sergi Lopez, Evelyne Dandry, Bruno Lochet, Elodie
Frégé, u. a. Frankreich 2010, 103 Minuten
Madame Suzanne, Gattin des Regenschirmfabrikanten Pujol, fühlt sich vernachlässigt. Sie
vergleicht sich mit einer "Potiche", einer Porzellanvase, die keinerlei Funktion hat und nur hübsch
anzuschauen ist. Auch Pujol sieht in Suzanne lediglich ein dekoratives Schmuckstück. Viel lieber
vergnügt er sich mit seiner Geliebten oder im Nachtclub, beutet die Arbeiter in seiner Fabrik nach
Kräften aus und fühlt sich ganz wie ein Grandseigneur. Doch das Spiel hat ein jähes Ende, als
Pujol einen Herzanfall erleidet. Suzanne übernimmt kurzerhand die Leitung der Fabrik, verordnet
Wohlstand für alle und verbündet sich mit dem örtlichen Abgeordneten der kommunistischen Partei,
Monsieur Babin. Und schon bricht die künstlich errichtete, wunderschöne Fassade zusammen.
Zwar entpuppt sich Suzanne als die bessere Chefin, doch was Suzanne und ihr Sohn aus der
Firma machen, darf nicht sein.
Das Vaterspiel
Regie: Michael Glawogger. Mit: Helmut Köpping, Christian Tramitz, Sabine Timoteo, Ulrich Tukur,
Itzak Finzi,
Michou Friesz, Franziska Weisz. Österreich/Deutschland, 2009, 112 Min., Spielfilm, ab 16 Jahren
Großer Preis der Diagonale
Basierend auf einem Roman von Josef Haslinger.
Aus heiterem Himmel ein Anruf, am anderen Ende eine Stimme aus lang vergangenen Tagen:
Mimi. Sie will, dass ihr Studienfreund Ratz nach New York kommt, gleich am nächsten Tag, weil sie
seine Hilfe braucht. Für Mimi war Ratz immer bereit, vieles zu tun, und in Wien macht ihm sowieso
einiges zu schaffen: Der übermächtige Vater, die inzestuös angehauchte Liebe zu seiner
Schwester und sein autistisches Dasein vor dem Computer. Das alles hinter sich zu lassen, wäre
gar nicht so schlecht, und in Amerika kann Ratz vielleicht auch das Computerspiel gewinnbringend
verkaufen, an dem er seit Jahren tüftelt. Doch auch in New York muss er sich bald unangenehmen
Fragen stellen: Wie soll er sich zu der Nazivergangenheit des alten Mannes stellen, dessen
Kellerversteck er ausbauen soll? Wie echt sind Mimis Gefühle, und wie schuldig macht man sich
mit virtuellen Morden am eigenen Vater?
Das weiße Band (DVD)
Regie: Michel Haneke. Mit: Christian Friedel, Ernst Jacobi, Leonie Benesch, Ulrich Tukur u.v.a.
Das weiße Band - Eine deutsche Kindergeschichte, Deutschland/Österreich/Frankreich/Italien,
2009, 138 Min., Drama, ab 12 Jahren.
Der Erste Weltkrieg scheint bereits unaufhaltbar. In einem unauffälligen Dorf in Norddeutschland
gehen die Dinge ihren täglichen Gang. Der Dorflehrer leitet auch den Schul- und Kirchenchor, der
sich aus den Kindern und Jugendlichen des Ortes zusammensetzt. Sie bilden einen Querschnitt
der dortigen Gesellschaft, sind die Kinder von Gutsherren, Hebammen, Ärzten und Bauern. Dann
beginnen Unfälle, die sich zunächst niemand so recht erklären kann. Je mehr davon passieren,
desto stärker kristallisiert sich heraus, dass eine Methode dahinter zu stecken scheint: Die
vermeintlichen Unfälle scheinen eine Art Bestrafung zu sein.
DEIN WEG
Regie: Emilio Estevez. USA/Spanien 2010, 123 Minuten
Mit: Martin Sheen, Emilio Estevez, Deborah Kara Unger, Yorick van Wageningen, James Nesbitt,
Tchéky Karyo, Spencer Garrett, Matt Clark, Ángela Molina, Carlos Leal, u. a.
Als Tom in L.A. die Nachricht erhält, dass sein Sohn Daniel beim Wandern auf dem Jakobsweg
ums Leben gekommen ist, macht er sich sofort auf nach Frankreich, um ihn von dort nach Hause
zu holen. Doch schnell wird ihm klar, wie wichtig es Daniel war, diesen Weg zu gehen und er
beschließt, dies stellvertretend für seinen Sohn zu tun, bis hin zur berühmten Kathedrale von
Santiago de Compostela. Nun beginnt eine Reise, die viel mehr ist als nur ein bekannter Pilgerweg.
Sensibel, leise und unaufgeregt erzählt Regisseur Emilio Estevez in DEIN WEG die Geschichte von
Tom, eindrucksvoll und glaubwürdig verkörpert von Martin Sheen. Es ist eine letzte Geste der
Vaterliebe, aber auch eine Sinnsuche des Reisenden auf dem Jakobsweg, die mit wunderschönen
Bildern und stimmungsvoller Musik untermalt ist. Die Nebenfiguren stellen ein buntes Potpourri dar,
sorgen mal für Humor, mal für nachdenkliche Momente.
Der Kreis
Regie: Panahi, Jafar
Dayereh, Iran, Schweiz, Italien, 2000, 88 Min., Drama, 12 Jahre
Maryam Parvin Almani, Nargess Mamizadeh, Fereshteh Sadr Orfani
Deutsch DD 2.0, Persisch DD 2.0, Untertitel: Deutsch
Eine Frau hat gerade ein Mädchen zur Welt gebracht. Wie kann man begreifen, dass sie und ihr
Baby bereits jetzt unerwünscht sind? Als sie in den Genuss eines vorübergehenden Hafturlaubs
kommen, beschließen drei Frauen, aus dem Gefängnis zu fliehen. Durch akuten Geldmangel
werden sie zu einer Verzweiflungstat getrieben. Eine junge Frau, die weder Ausweispapiere noch
einen männlichen Begleiter vorweisen kann, hat alle Mühe damit, sich selbst zu rechtfertigen: Allein
mit Lügen scheint es möglich zu sein, etwas so Banales wie eine Busfahrkarte zu erstehen.
Nachdem sie sich davongestohlen hatte, um eine Abtreibung vornehmen zu lassen, bekommt eine
unverheiratete Frau die Gewalttätigkeit ihrer Brüder zu spüren, die sie aus ihrem Elternhaus
vertreiben. Worin ihre Verbrechen bestanden haben sollen, das bleibt zweifelhaft. Nach Schuld
oder Unschuld wird nicht gefragt. In einer sich fortwährend auf dramatische Weise zuspitzenden
Atmosphäre kreuzen sich die Lebenswege der Heldinnen.
Die Fälscher
Regie: Ruzowitzky, Stefan
Die Fälscher, Deutschland/Österreich, 2006, 94 Min., Spiefilm, 12 Jahren
Karl Markovics, August Diehl, Devid Striesow
Deutsch DD 5.1, Untertitel Deutsch
Es war die größte Geldfälschungsaktion aller Zeiten. Über 130 Millionen britische Pfund wurden
unter Umständen gedruckt, die nicht spektakulärer und tragischer hätten sein können. Als in den
letzten Kriegsjahren die Lage zunehmend aussichtslos wurde, beschloss die Führung des
Deutschen Reichs, die Banknoten der wichtigsten Kriegsgegner selbst herzustellen. Mit den Blüten
wollte man die feindliche Wirtschaft überschwemmen und die leeren Kriegskassen füllen. Im KZ
Sachsenhausen wurden hierfür unter dem Decknamen Unternehmen Bernhard zwei strikt vom
restlichen Lager und der Außenwelt abgeschottete Baracken in eine perfekt ausgestattete
Fälscherwerkstatt umgerüstet. Aus anderen Lagern brachte man Häftlinge nach Sachsenhausen,
die den Plan umsetzen sollten – professionelle Drucker, preußisch korrekte Bankbeamte und
Vorstadt-Handwerker, sie alle machte man zu Mitgliedern des streng geheimen
Fälscherkommandos. Sie hatten die Wahl: Kooperierten sie mit dem Feind, bekamen sie die
Chance zu überleben – als Gefangene erster Klasse in einem goldenen Käfig, ausreichend Essen
und eigene Betten inbegriffen. Sabotierten sie, bedeutete dies den sicheren Tod. Für DIE
FÄLSCHER ging es somit nicht mehr nur darum, Leib und Leben zu retten, sondern auch das
eigene Gewissen …
Die Geschichte vom weinenden Kamel
Regie: Falorni Luigi, Davaa Byambasuren
Story of the Weeping Camel, Deutschland, 2003, 87 Min., keine Altersbeschränkung
Janchiv Ayurzama, Chimed Ohin, Amgaabazar Gonson
Deutsch Dolby Digital 5.1, Deutsch Dolby Surround
In der unendlichen Weite der Wüste Gobi kommt ein kleines, weisses Kamel zur Welt. Die Mutter
verstößt es und ohne die nahrhafte Muttermilch ist das Junge dem Tode geweiht. Nur ein uraltes
Ritual kann den Nomaden noch helfen – sie müssen die Kamelmutter mit der Hilfe eines Musikers
zum Weinen bringen und so ihr Herz erweichen. In klaren Bildern wird eine wahre Geschichte
erzählt, doch es entwickelt sich daraus ein einzigartiges Märchen von der Suche nach
Geborgenheit, Zugehörigkeit und dem universellen Bedürfnis nach Liebe, das jedem Lebewesen
eigen ist. Ein faszinierendes Filmmärchen voller Magie. Prädikat besonders wertvoll
DIE UNABSICHTLICHE ENTFÜHRUNG DER FRAU ELFRIEDE OTT
Regie: Andreas Prochaska
Österreich 2010, 108 Minuten. Mit: Elfriede Ott, Michael Ostrowski, Thomas Mratz, Monika Reyes,
Nick Monu u.a.
Horst kassiert seit zwei Jahren die Pension der verstorbenen Oma um sich das Leben ein bisserl
zu erleichtern. Alles kein Problem, bis sich ein Lokalpolitiker ansagt, um der betagten Jubilarin zum
Geburtstag zu gratulieren. Kurzentschlossen "borgt" sich Freund Toni eine alte Dame aus. Dass er
dabei zufällig die Kammerschauspielerin Elfriede Ott erwischt, ist der Beginn zahlreicher turbulenter
Verwicklungen.
Ausgezeichnet mit dem österreichischen Filmpreis für besten Spielfilm, beste Musik und bestes
Drehbuch
Pressestimmen "Schräger Mix aus Heimatfilm, Kabarett, Slapstick und krass erhöhtem Tempo.
Sehr amüsant!" Die Presse
"Die beste österreichische Komödie der letzten Jahre ... herrlich dreist, präzise blöd, schmähmäßig
tiefergelegt." Kurier
DREI HERREN
Regie: Nikolaus Leytner. Österreeich 1998, 90 Minuten
Mit: Karl Markovics, Karl Merkatz, Ottfried Fischer u.a.
Der Film wurde 1997 in Wanzenau, Gemeinde Gars am Kamp, in Niederösterreich, gedreht.
Drei Insassen einer psychiatrischen Anstalt in Österreich sollen verlegt werden. Der Busfahrer
erleidet während der Fahrt jedoch einen Herz-Lungen-Infarkt und lenkt den Bus in einen
Straßengraben. Die drei Passagiere können entkommen und machen sich zu Fuß in ein
nahegelegenes Dorf auf: Herr Dölken (Karl Merkatz) schläft nicht mehr, seitdem er bei einem
Autounfall seine Familie verloren hat, Herr Ivo (Karl Marcovics) spricht nur gebrochen deutsch und
trägt stets einen Goldfisch in einem Aquarium mit sich herum. Die Geschichte des dritten
Ausbrechers, Sichel (Ottfried Fischer), bleibt im Dunkeln, denn er spricht kein Wort. Jeder der drei
Herren freundet sich mit einem Dorfbewohner oder einer Dorfbewohnerin an - schnell wird klar,
dass die Einwohner des Dorfes weitaus größere psychische Probleme haben als die vermeintlich
Geisteskranken.
Fast Food Nation
Regie: Linklater, Richard
USA, 2006, 108 Min., Satire, 12 Jahre
Patricia Arquette, Bobby Cannavale, Paul Franklin Dano
Deutsch, Englisch, Untertitel Deutsch
FAST FOOD NATION erzählt die Geschichte von Don Henderson, dem Marketingchef der FastFood-Kette Mickey's. Als sich herausstellt, dass mit Kolibakterien verseuchtes Fleisch in den
Verkaufschlager "The Big One" gelangt ist, macht es sich Henderson zur Aufgabe, dem Skandal
auf die Spur zu kommen. Es beginnt eine Reise, die Dons Blick auf sein Unternehmen grundlegend
verändert. In Texas, wo die Burger produziert werden, muss er erkennen, dass der unersättliche
Appetit Amerikas auf Fast Food ein im wahrsten Sinne des Wortes schmutziges Geschäft ist: Fern
ab der Firmenzentrale in Kalifornien eröffnet sich ihm die bittere Realität illegaler Immigranten, die
Wahrheit über brutale Schlachtmethoden und die Gründe für die miserable Qualität des
Burgerfleisches. Er erfährt auch, dass sein Arbeitgeber all das nicht nur billigend in Kauf nimmt,
sondern ursächlich dafür verantwortlich ist...
Feuerherz
Regie: Luigi Falorn. Mit: Letekidan Micael, Solomie Micael, u. a.
Deutschland/Österreich, 2008, 92 Min., Spielfilm, empfohlen ab 12 Jahren
Sie hat das Herz einer Kämpferin: Voller Stärke, Liebe und Sehnsucht
Mitten in den Wirren des Unabhängigkeitskrieges Eritreas gegen Äthiopien wächst die aufgeweckte
Awet, liebevoll betreut von italienischen Schwestern, in einem Waisenheim in Asmara auf.
Überraschend stellt sich heraus, dass ihr Vater, ein Freiheitskämpfer, noch lebt. Er holt seine
Tochter zu sich. Doch statt familiärer Geborgenheit findet Awet Armut und harte Arbeit. Der Vater
gibt sie und ihre Schwester schließlich als "Töchter Eritreas" an eine der rivalisierenden
Befreiungsarmeen. Awet erlebt dort Freundschaft und Begeisterung für die Ideale der Freiheit, aber
auch den ganzen Wahnsinn des Krieges. Sie wird konfrontiert mit Tod und Fanatismus. Doch ihr
"Feuerherz", ihr Mut und ihr Gewissen weisen ihr einen anderen Weg.
FREUNDCHAFT
Regie: Rupert Henning
Österreich 2007, 90 Minuten. Mit: Erwin Steinhauer, Rupert Henning, Franz Rössler, Arthur Klemt,
Max Achatz u. a.
Nach dem Tod des legendären Gewerkschafters und roten Urgesteins Peppi Schober machen
dessen Hinterbliebene, ein gesinnungsfester Vater und sein ideologiefreier Sohn, endlich reinen
Tisch und rechnen ab: mit fünfzig Jahren Politik-, Zeit- und Familiengeschichte, mit Ideologien,
Illusionen - und vor allem miteinander. Aus dem Erfolgsstück »Freundschaft« (50.000 Zuschauer,
Auszeichnungen mit dem »Österreichischen Kleinkunstpreis« und dem »Nestroy«) wurde ein
Kinofilm, der eine »intime Nahaufnahme eines Konflikts« erzählt. Ein satirisch-ironischer
Schlagabtausch zwischen (in mancherlei Hinsicht) »linken« Vätern und Söhnen...
HATA LA VISTA
Tragikomödie. Belgien 2011. 115 Minuten.
Regie: Geoffrey Enthoven
Mit: Robrecht Vanden Thoren, Tom Audenaert, Gilles de Schryver
Die Freunde Lars, Philip und Jozef verbindet eine gemeinsame Sehnsucht. Obwohl bereits in ihren
Zwanzigern, hatten sie noch niemals Sex – und das soll sich schnellstens ändern! Doch dieses
Vorhaben in die Tat umzusetzen, ist gar nicht so einfach. Lars sitzt aufgrund einer fortschreitenden
Krankheit im Rollstuhl, Philip ist vom Hals abwärts gelähmt und Jozef ist fast komplett blind. Und
ihre überfürsorglichen Eltern verbieten ihnen eine sorgfältig als Wein-Tour getarnte Reise in ein
Bordell, das auf ihre besonderen Bedürfnisse eingestellt ist. So organisieren sie sich heimlich den
nächstbesten Fahrer namens Claude, der sich bald als die Fahrerin Claude herausstellt, und
begeben sich auf eigene Faust in einem Kleinbus auf eine Tour, die sie aus ihrer wohlbehüteten
belgischen Heimat an die spanische Küste und damit direkt an das Ziel ihrer Träume führen soll…
IMPORT/EXPORT
Regie: Seidl, Ulrich
IMPORT/EXPORT, Österreich, 2007, 135 Min., Drama, ab 16 Jahren
Ekateryna Rak, Paul Hofmann, Michael Thomas
Deutsch/Russisch/Slowakisch OmU. Untertitel Deutsch, Englisch
IMPORT EXPORT erzählt in einer Gegenbewegung zwei Geschichten. Die eine handelt von Olga,
einer Krankenschwester aus der Ukraine. Die andere von Paul, einem Security-Mann aus Wien.
Olga sucht ihr Glück im Westen und landet als Putzfrau in Wien, während es Paul und seinen
Stiefvater in die Ukraine verschlägt.
Atemberaubend ist der Humor, der in diesen Bildern steckt, und auch die Menschlichkeit; als
müsse dieser Filmemacher, der nunmehr in die Riege der großen Meister aufgerückt ist, nur lange
genug dorthin schauen, wo sonst niemand mehr hinblickt, um eine gänzlich eigenwillige Form der
Schönheit und Wahrheit zu finden.
Tobias Kniebe, Die Süddeutsche
In einer besseren Welt
Regie: Susanne Bier. Mit: Mikael Persbrandt, Trine Dyrholm, Markus Rygaard u.v.a.
Dänemark/Schweden, 2010, 113 Min., Drama, ab 12 Jahren
Anton lebt den Spagat zwischen zwei Welten: Mehrere Monate im Jahr rettet er als idealistischer
Arzt in einem afrikanischen Flüchtlingscamp Menschenleben. Zuhause, in der Idylle der dänischen
Provinz, muss er sich als engagierter Vater und Ehemann den Herausforderungen des
Familienalltags stellen. Seine Ehe mit der Ärztin Marianne steht kurz vor dem Aus, als die innige
Freundschaft seines Sohns Elias zu seinem einsamen Schulkameraden Christian eine
lebensgefährliche Wendung nimmt und Anton vor die Frage stellt: Wie stark sind sein Glaube an
die Gerechtigkeit und der Wunsch, seine Haltung zu bewahren?
JULIA (DVD)
Regie: Zonca, Erick
Julia, Frankreich/USA, 2007, 138 Min., Drama, ab 16 Jahren
Tilda Swinton, Kate del Castillo, Saul Rubinek
Deutsch, Englisch; Deutsche Untertitel
Julia ist 40 und ein Wrack. Jeden Abend trinkt sie bis zur Besinnungslosigkeit, landet mit
irgendeinem Kerl im Bett, um am nächsten Morgen angeekelt ihr verkorkstes Leben zu verfluchen.
Als ihre psychisch labile Nachbarin sie bittet, dabei zu helfen, ihren achtjährigen Sohn Tom aus der
Obhut des reichen Großvaters zu befreien, sieht Julia endlich ihre Chance. Sie kidnappt den
Jungen auf eigene Faust, um zwei Millionen Dollar von der Familie zu erpressen. Doch die Aktion
geht gründlich schief. Mit dem Kind im Schlepptau flieht Julia nach Mexiko, wo die Dinge völlig aus
dem Ruder laufen …
KRIEGERIN
Regie und Drehbuch: David Wnendt. Deutschland 2011, 103 Minuten
Mit: Alina Levshin, Jella Haase, Sayed Ahmad Wasil Mrowat, Gerdy Zint, u a.
Marisa (Alina Levshin) ist Anfang 20, Neonazi und rast durch ihre Welt wie ein offenes
Rasiermesser. Sie ist aggressiv und schlägt zu, wenn ihr jemand dumm kommt. Sie hasst
Ausländer, Politiker, den Kapitalismus, die Polizei und alle anderen, denen sie die Schuld daran
gibt, dass ihr Freund Sandro (Gerdy Zint) im Knast sitzt und dass alles um sie herum den Bach
runter geht: Ihr Leben, ihre Stadt, das Land und die ganze Welt. Dieser Sommer hält noch mehr
Ärger für Marisa parat: Die bürgerliche Svenja (Jella Haase), 15, drängt in Marisas Clique, und der
afghanische Flüchtling Rasul (Sayed Ahmad Wasil Mrowat), 14, sucht sich ausgerechnet ihren
Badesee zum Schwimmen aus. Als die Welten der Drei aufeinander prallen, setzt sich eine Kette
von Ereignissen in Gang, die ihr Leben auf den Kopf stellt.
LIEBE
Regie: Michael Haneke. Frankreich/Deutschland/Österreich 2012
Mit: Jean-Louis Trintignant, Emmanuelle Riva, Isabelle Huppert
Die kultivierten und pensionierten Musiklehrer Georges (Jean-Louis Trintignant) und Anne
(Emmanuelle Riva) sind in ihren Achtzigern, trotz ihres hohen Alters lebensfroh geblieben und
genießen ihre gemeinsame Zeit. Jeder ist für den anderen da. Ihre Tochter Eva (Isabelle Huppert),
ebenfalls eine Musikerin, lebt mit ihrer Familie in Europa und schaut ab und zu bei den Eltern
vorbei. Gleiches gilt für den Star-Pianist Alexandre (Alexandre Tharaud). Doch eines Tages erleidet
Anne einen Schlaganfall. Fortan ist sie unterhalb der Hüfte halbseitig gelähmt. Mit aller Kraft und so
gut es ihm möglich ist, sorgt sich George mit bedingungsloser Hingabe um seine Frau. Als sich
Annes Zustand jedoch immer weiter verschlechtert, gerät auch er an seine Grenzen. George
schafft es nicht mehr, alle Aufgaben allein zu bewältigen und benötigt die zusätzliche Hilfe zweier
Pflegekräfte. Die einst glückliche Beziehung scheint zu zerbrechen.
LOVE COMES LATELY
Regie: Jan Schütte. Mit: Otto Tausig, Rhea Perlman, Barbara Hershey uva.
Deutschland/Österreich/USA, 2008, 86 Min., Spielfilm, ab 14 Jahren
Max Kohn (gespielt von der österreichischen Schauspiellegende Otto Tausig) ist charmant,
kultiviert, weltgewandt und als Schriftsteller erfolgreich und keinem Flirt mit einer attraktiven Dame
abgeneigt: Kein Wunder, dass ihn die Frauen lieben. Er liebt sie ja auch. Dass er kurz vor seinem
80. Geburtstag steht, tut seiner Abenteuerlust keinen Abbruch - sehr zum Kummer seiner
langjährigen Lebensgefährtin Reisel (Rhea Perlman).
Allerdings ist nicht ganz klar, ob Max seine wundervoll-verrückten Affären in der Realität erlebt oder
in seiner blühenden Fantasie. Im Grunde ist das auch egal. Gott sieht nie zu, wenn die Menschen
Liebe machen! Komisch, tragisch, leidenschaftlich und lakonisch zugleich: Der deutsche
Filmemacher Jan Schütte schuf eine mitreißende Hymne auf das Leben und die Liebe.
„Männer im Wasser“ Regie: Måns Herngren, Schweden 2008, 102 min.
Fredrik, arbeitsloser Redakteur und ambitionierter Freizeit-Sportler, steckt tief in der Midlife-Crisis.
Die Ehe liegt in Scherben, seine Frau will die aufmüpfige Teenager-Tochter bei ihm abladen, um
ihrer Karriere nachzugehen und zu allem Überfluss ist es auch noch um die Zukunft seines heiß
geliebten Hockeyteams schlecht bestellt. Eine neue Herausforderung muss her! Aus einer
Schnapsidee heraus eröffnet sich für Fredrik ein neues Betätigungsfeld: Synchronschwimmen.
Zuerst glauben die Jungs aus seinem alten Hockey-Team an einen schlechten Scherz, aber Fredrik
leistet harte Überzeugungsarbeit. Und nicht nur das: Kaum sind alle mit im Boot, träumt Fredrik,
typisch Mann, auch gleich von der Teilnahme an den Synchronschwimm-Weltmeisterschaften in
Berlin - als Schwedens offizielles männliches Team. Das Projekt unter dem Motto "Go for Gold" hat
nur einen kleinen Schönheitsfehler - die Truppe hat keinen blassen Schimmer vom
Synchronschwimmen ...
Mein bester Feind
Regie: Wolfgang Murnberger. Mit: Moritz Bleibtreu, Georg Friedrich, Ursula Strauss, Marthe Keller,
Udo Samel. Österreich, 2010, 109 Min., Drama, ab 12 Jahren
Wien, in den dreißiger Jahren. Seit Kindestagen sind Victor Kaufmann (Moritz Bleibtreu), Rudi
Smekal (Georg Friedrich) und Lena (Ursula Strauss) eng befreundet.
Der Schock ist groß, als Rudi nach dem Anschluss in SS-Uniform auftaucht. Die Familie Kaufmann
kommt – gegen Rudis Willen – ins KZ. Jahre später wollen die Nazi-Größen in Berlin eine
Michelangelo-Zeichnung aus dem Besitz der Kaufmanns dem italienischen Duce zum Geschenk
machen – das Bild muss her! Rudi bekommt den Befehl, Victor aus dem KZ zum Verhör nach
Berlin zu holen. Das Flugzeug wird von Partisanen abgeschossen. Victor schlüpft in Rudis Uniform
und präsentiert den deutschen Soldaten, die in die Hütte poltern, den heftig protestierenden Rudi
als seinen Gefangenen. Der jüdische Gefangene wird zum SS-Mann und der Sturmbannführer zum
KZ-Häftling. Ein Spiel mit vertauschen Rollen. Und ein Spiel um Leben und Tod, bei dem sich Lena
entscheiden muss, auf wessen Seite sie steht...
NICHTS ZU VERZOLLEN
Regie und Drehbuch: Dany Boon. Frankreich/Belgien 2010, 108 Minuten
Mit: Dany Boon, Benoît Poelvoorde, Karin Viard, Julie Bernard, François Damiens, Bouli Lanners,
Olivier Gourmet, Michel Vuillermoz, Christel Pedrinelli, Joachim Ledeganck, u. a.
Das französisch-belgische Grenzörtchen Courquain blickt schweren Zeiten entgegen, seit in
Europa so kriminelle Beschlüsse wie das Schengener Abkommen in Kraft treten – die Abschaffung
der stationären Grenzkontrollen. Das jedenfalls findet der belgische Grenz-Beamte Ruben (Benoît
Poelvoorde). Sein französischer Gegenspieler Mathias Ducatel (Dany Boon) steht nur wenige
Meter entfernt. Rubens schlimmste Befürchtungen werden wahr, als er zum mobilen französischbelgischen Patrouillendienst antreten soll, und das ausgerechnet mit Mathias, der noch dazu mit
seiner hübschen Schwester (Julie Bernard) liiert ist. Mit seinem untrüglichen Gespür für Timing
und Situationskomik und dem für ihn typischen liebevollen Blick auf menschliche Schwächen lässt
Dany Boon erneut Gegensätze aufeinanderprallen, dass die Funken nur so sprühen.
Paradise Now
Regie: Haemmerli, Thomas
Deutschland/Niederlande/Israel/Frankreich, 2005, 88 Min., Drama, 12 Jahren
Kais Nashef, Ali Suliman, Lubna Azabal
Deutsch dts, Deutsch DD 5.1, Arabisch, Untertitel: Dt. f. Hörg.
Die beiden Palästinenser Khaled (Ali Suliman) und Said (Kais Nashef) sind seit ihrer Kindheit gute
Freunde. Doch jetzt ist ihre Bestimmung, als Selbstmordattentäter zu göttlichen Ehren zu gelangen.
Ohne ein Wort über ihre Mission zu verlieren, verbringen die beiden die letzte Nacht noch einmal
im Kreise ihrer Familien. Am nächsten Morgen, die Bomben unsichtbar an ihren Körpern versteckt,
werden die Freunde zu ihrem Zielort Tel Aviv gebracht. Doch die Operation läuft nicht wie geplant...
Revanche
Regie: Spielmann, Götz
Revanche, Österreich, 2007, 117 Min., Spielfilm, ab 14 Jahren
Johannes Krisch, Irina Potapenko, Ursula Strauss, Hannes Thanheiser uvm.
Deutsch; engl., franz. Untertitel
WER IST SCHULD, WENN DEIN LEBEN ANDERS LÄUFT, ALS DU ES WILLST?
Eine Landschaft im späten Sommer. Ein Teich mitten im Wald. Keine Menschen, Stille.
In der Nähe ein neugebautes Haus, ein Ehepaar lebt darin. Robert und Susanne. Ein alltägliches
Leben, so wie bei vielen anderen auch.
Wien, zur selben Zeit. Nächte, Rotlicht, die Welt der Prostitution. Alles hier ist dem Geld, dem
Geschäft untergeordnet. Die meisten können mit ihrer Arbeit gerade überleben. Wie Alex und
Tamara. Sie eine Prostituierte aus der Ukraine, er der Handlanger vom Chef. Ein Liebespaar,
heimlich. Die Gesetze des Milieus verbieten Liebe zwischen Angestellten.
RICKY (DVD)
Regie: Ozon, Francois
Ricky, Frankreich, 2009, 86 Min., Drama, ab 16 Jahren
Alexandra Lamy, Mélusine Mayance, Sergi Lopez
Deutsch, Französisch; Deutsche Untertitel
Katie ist eine allein erziehende Mutter, die sich in den Arbeiter Paco verliebt. Ihr leidenschaftlicher
Sex hat Folgen: Neun Monate später bringt Katie einen kerngesunden Jungen zur Welt, Ricky, der
in den ersten Monaten prächtig gedeiht. Spannungen in der Beziehung zwischen Katie und Paco
intensivieren sich. Als Katie ein paar Monate später blutige Verletzungen an Rickys Rücken
entdeckt, macht sie Paco verantwortlich. Sie ahnt nicht, dass Ricky Flügel wachsen und der Junge
wenig später erste Flugversuche unternimmt.
Sieben Mulden und eine Leiche
Regie: Haemmerli, Thomas
Sieben Mulden und eine Leiche, Schweiz, 2008, 84 Min., Dokumentation, DOPPEL DVD!
Schweizerdeutsch, Deutsch, Englisch; Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch
Ausgerechnet an seinem 40. Geburtstag erfährt Thomas Haemmerli vom Tod seiner Mutter. Als er
die Wohnung der Verstorbenen betritt, ist der Schock groß.
Sie hat eine komplett vermüllte Wohnung hinterlassen. Einen Monat lang räumen Thomas und sein
Bruder Erik auf und finden im Chaos Filmaufnahmen der Familie, die bis in die 30er Jahre zurück
reichen. So entsteht eine kuriose Familiensaga, in der Baronessen und Comtes, italienische
Schürzenjäger, aber auch der junge Kofi Annan eine Rolle spielen.
In schnellem Rhythmus erzählt und unkonventionell montiert, ist der Film schwarzem Humor
verpflichtet.
SLUMDOG MILLIONÄR
Regie: Danny Boyle, Lovleen Tandan
Großbritannien/USA 2008, 120 Minuten. 8 Oscars. Mit: Dev Patel, Freida Pinto, Madhur Mittal, Anil
Kapoor, Tanay Hemant Chheda, Ayush Mahesh Khedeker, Ashutosh Lobo Gajiwala, Azhuruddin
Mohammed Ismail, Taniv Ganesh Lonkar, Rubina Ali, Irrfan Khan, Saurabh Shukla, Mia Drake,
Sanchita Choudhary, Ankur Vikal, u. a.
Jamal Malik kann es nicht fassen. Er sitzt live in der Fernseh-Sendung von "Wer wild Millionär?" in
Indien und nur noch eine Frage trennt ihn vom Millionen Hauptgewinn. Unfassbar, dass gerade er,
ein mittelloser Jugendlicher aus den Slums von Mumbai, so weit kommen konnte. Das denken sich
auch die Macher der Show und werden misstrauisch. Für Jamal geht es bei der Sendung aber
weniger um das Geld, als um die Liebe. Hier sieht er die letzte Chance, seine verflossene Latika in
der leuchtenden Millionenmetropole von Mumbai wiederzufinden.
The Road to Guantanamo
Regie: Winterbottom, Michael und Whitecross, Mat
Großbritannien, 2006, 92 Min., Drama, 12 Jahre
Farhad Harun, Arfan Usman, Rizwan Ahmed
Deutsch DD 5.1, Englisch DD 5.1, Untertitel: Englisch, Dt. f. Hörg.
Michael Winterbottoms provokant politisches Doku-Drama über drei junge britische Muslime, die
nach einem Höllentrip von Pakistan über Afghanistan in den berüchtigten Camps von Guantanamo
Bay landeten. Ausgezeichnet mit dem Silbernen Bären 2006 für die beste Regie. Von
Großbritannien aus reist der junge Pakistani Asif 2001 nach Faisalabad, um seine Frau kennen zu
lernen. Drei Freunde von ihm reisen nach und lassen sich in der Moschee vom Imam überreden, in
Afghanistan humanitäre Hilfe zu leisten. Als sie ankommen, beginnen die Amerikaner mit ihrem
Bombardement des Landes. Beim Versuch, nach Pakistan zurückzukehren, geraten sie noch tiefer
ins Kampfgebiet, wo sie von den Amerikanern festgenommen werden. Sie werden für Al-QuaidaTerroristen gehalten und nach Guantanamo transportiert. Dort beginnen unmenschliche Verhöre
und brutale Einzelhaften. Die drei Engländer verbringen über 2 Jahre in der amerikanischen
Militärbasis, da die Alibis gnadenlos ignoriert werden.
UND WENN WIR ALLE ZUSAMENZIEHEN?
Regie: Stèphane Robelin
Deutschland, Frankreich, 2006012, 96 Min., Komödie, 6 Jahre
Mit: Jane Fonda, Pierre Richard, Geraldine Chaplin u..a.
Die Ehepaare Jeanne (Jane Fonda) und Albert (Pierre Richard), Annie (Geraldine Chaplin) und
Jean (Guy Bedos) sowie der Witwer Claude (Claude Rich) sind seit einer Ewigkeit befreundet.
Mittlerweile sind sie alt und kämpfen gegen die Leidenschaftslosigkeit ihrer Ehen, gegen
Vergesslichkeit und Krankheiten. Doch trotz aller Gebrechen fühlen sie sich noch immer fit und
vital. Als die Familie des Witwers Claude versucht ihn wegen seiner Demenzerkrankung in ein
Pflegeheim zu stecken, nehmen sein Freund Jean und dessen Frau Annie ihn bei sich auf.
Schließlich beschließen die drei zusammen mit Jeanne und Albert eine Wohngemeinschaft in
einem Pariser Vorort zu gründen. Als Hilfskraft stellen sie einen jungen Deutschen namens Dirk
(Daniel Brühl) ein. Dessen Anwesenheit bringt verborgene Wünsche und bislang streng gehütete
Geheimnisse an den Tag...
VIELLEICHT IN EINEM ANDEREN LEBEN
Regie: Elisabeth Scharang. Mit: Ursula Strauss, Johannes Krisch, Péter Végh
Österreich, Deutschland, Ungarn, 2011, 92 Minuten, Drama, ab 12 Jahren.
April 1945: In diesen letzten Tagen des Krieges lagert eine Gruppe von zwanzig ungarischen Juden
auf ihrem Todesmarsch Richtung KZ Mauthausen in einem Heustadel am Rande eines kleinen
Dorfes. Der Weitermarsch verzögert sich, da die Befehlskette der SS reißt. In dieser Situation
beschließt der Häftling Lou Gandolf, ein Opernsänger aus Budapest, seine LeidensgenossInnen zu
überreden, die Operette „Wiener Blut“ für eine private Vorstellung im Stadel einzustudieren. Er will
das Mitgefühl der Bäuerin Traudl Fasching rühren, deren Mann Stefan der Stadel gehört, in dem
die Häftlinge lagern.