Stefan Conrady (Betriebsrat und Vertrauensmann bei
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Stefan Conrady (Betriebsrat und Vertrauensmann bei
Stefan Conrady (Betriebsrat und Vertrauensmann bei Avaya) sprach mit - Katinka Poensgen (2. Bevollmächtigte der Verwaltungsstelle Frankfurt am Main) - Susanne Nagel (Vorsitzende des Betriebsrats bei ABB Automation Products GmbH in Alzenau) und - Hans-Peter Preller (Betriebsrat bei Avaya, Mitglied der kleinen Kommission der Vertrauensleute Bezirk Frankfurt) über deren Eindrücke von der 19. Vertrauensleute-Konferenz in Sprockhövel. Katinka, Du warst ja schon öfter auf Vertrauensleutekonferenzen, was hat Dir besonders gefallen? Immer wieder gefällt mir das Drumherum besonders, die vielen Gespräche mit Kollegen/innen, die ich oft lange nicht gesehen habe, die vielen kleinen Ideen und Beispiele von Aktionen und auch das Kulturprogramm. Alles in Allem ist es das Gefühl, dass wir doch ganz viele sind, dass die IG Metall total lebendig, bunt und vielfältig ist und dass die IG Metall jeden Tag an ganz vielen Orten, in ganz vielen Betrieben stattfindet. Wir haben uns ausführlich mit den Formen wie die neue Rechte und die Nazis heute auftreten beschäftigt. Wie sie beispielsweise bei sozialen Fragen versuchen unsere Kampagnen zu kopieren, unsere Themen zu besetzen. Und wir haben viele Ideen ausgetauscht über die Möglichkeiten die die betrieblichen Interessenvertreter/innen haben, dem entgegenzuwirken. Vom allgemeinen Gleichstellungsgesetz bis hin zur Aufklärungsarbeit. Hier gibt es noch viel zu tun, auch in Frankfurt, sicherlich auch bei Avaya. Susanne, Du hast zum ersten Mal an einer IGM Bundeskonferenz teilgenommen. Was war für Dich auf der Konferenz besonders beeindruckend? Es hat mir gefallen, neue Ideen zu bekommen. Kollegen/innen aus anderen Betrieben kennen zulernen und mit ihnen zu sprechen war mir sehr wichtig. Auch hauptamtliche Metaller einmal live zu erleben war eine gut Erfahrung. Last but not least war für mich der Meinungsaustausch zwischen Basis und Vorstand sehr wichtig. Hans-Peter, auch für Dich war es nicht Deine erste Konferenz der Vertrauensleute, was hat Dir besonders gefallen? Ich fand es interessant von Berthold Huber und Detlef Wetzel zu hören, wie sie sich die Zukunft der IG Metall vorstellen. Am Samstag Vormittag wurden dann die Ergebnisse der 11 Arbeitsgruppen mit Berthold Huber und Detlef Wetzel in einer Podiumsrunde diskutiert. Schwerpunkt war das Thema Bildung, Leiharbeit und Rente mit 67. Insgesamt fand ich die 3 Tage gelungen. Mit immerhin 358 Teilnehmern konnte man sich zu jedem nur denkbaren Thema austauschen. Die Abende wurden durch ein kurzweiliges Kulturprogramm noch abgerundet. Es gab unter anderem 11 Arbeitsgruppen. An welcher Arbeitsgruppe hast Du teilgenommen und was kannst Du uns berichten? Katinka Da ich ja nicht nur die 2. Bevollmächtigte der IG Metall in Frankfurt bin, sondern auch Sprecherin der Frankfurter Antinazikoordination habe ich mich für die Arbeitsgruppe „Neonazis und Rassisten auf gewerkschaftlichen Wegen?- Widerstand gegen Rechts im Betrieb.“ entschieden. In dem Forum ging es um die verschiedenen Facetten der Ungleichwertigkeit, von Rassismus über Ausgrenzung von Behinderten bis Anti-Islamismus. Die Ursachen liegen in der kapitalistischen Produktionsweise, die immer auf das Prinzip Teile und Herrsche angewiesen ist. Susanne Ich war in der Arbeitsgruppe „Stärker werden im Engineering – Ansätze, Themen und die besonderen Bedingungen. Flapsig formuliert sind Ingenieure auch „nur“ Menschen. Betriebsräte, Vertrauensleute und hauptamtliche Metaller sollten daher keine Blockaden haben, sie direkt anzusprechen. Die klare Botschaft an die Ingenieure sollte sein: „ Wir brauchen Euch in der IG Metall und Ihr seid uns willkommen!“ Hans-Peter Ich habe in der Arbeitsgruppe "Junge Generation, die Zukunft gehört uns!“ mitgearbeitet. Es wurden Faktoren diskutiert und analysiert, die für die Mitgliedergewinnung und -bindung handlungsrelevant sind. Die Ergebnisse waren für die anschließende Diskussion zum Thema "Operation Übernahme" sehr hilfreich. Dabei geht es um die Übernahme von Auszubildenden nach ihrem erfolgreichen Abschuss in ein festes Arbeitsverhältnis. Ziel muss es sein, Jugendliche bis zum Alter von 35 Jahren zum Mitmachen in der IG Metall zu gewinnen.