Erlkönigs Tochter
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Erlkönigs Tochter
Seite 1 Erlkönigs Tochter Sagenhafte Balladen & schaurige Lieder interpretiert von Cora Chilcott als Schauspiel-Solo J oh an n Wol fgan g von G oeth e, Fri ed ri ch von Sch i l l er, Lu d wi g U h l an d , J oh an n G ottfri ed von H erd er, G ottfri ed Au gu st Bü rger Zu Dionys, dem Tyrannen, schlich Damon, den Dolch im Gewande; Ihn schlugen die Häscher in Bande. "Was wolltest Du mit dem Dolche, sprich!" Entgegnet ihm finster der Wüterich. "Die Stadt vom Tyrannen befreien!" "Das sollst du am Kreuze bereuen." ... Wer kennt sie nicht, Schillers Ballade " Die Bürgschaft" . Da tut sich mit wenigen Verszeilen ein spannendes Drama auf, eine schreckliche Tragödie, eine mitreißende Kriminalgeschichte, kunstvoll sprachlich verdichtet, nie langweilig und doch ist sie eine Ballade von zwanzig Strophen ... Sie ist der G attung der deutschen Kunstballade zuzuordnen, deren G eschichte in der zweiten H älfte des 1 8. J ahrhunderts begann und in der deutschen Literatur fast 1 50 J ahre über die verschiedensten Epochen hinweg zu H ause war. G oethes Balladen " Der Fischer" und der " Erlkönig" sind zum Beispiel naturmagische Dichtungen der " Sturm-und-Drang-Zeit" . Währenddessen " Der Zauberlehrling" , " Der Taucher" und " Der H andschuh" 1 797 in dem von G oethe und Schiller selbst ernannten Balladenjahr entstanden und der klassischen Kunstauffassung entsprechen. Freuen Sie sich auf diese kleinen Dramen und Tragödien, Sagen, Parabeln und G eschichten in gespielter und gesungener Form. Cora Chilcott Die Balladen Die Lieder Der Tau cher Sch i l l er 1 797 Erlkönigs Tochter H erd er 1 779 Erlkönig G oeth e 1 782 Leonore B ü rger 1 773 Der Fischer G oeth e 1 778 Des Sängers Flu ch U h l an d 1 81 4 Der H andschu h Sch i l l er 1 797 Legende G oeth e 1 797 Prometheu s G oeth e 1 774 Die Bü rgschaft Sch i l l er 1 798 Der G ott u nd die Bajadere G oeth e 1 797 M eeresstille G oeth e/Sch u bert Wandrers N achtlied I u nd I I G oeth e/Sch u bert Lied der M ignon G oeth e/Sch u bert Der König in Thu le G oeth e/Zel ter H eidenröslein G oeth e/Wern er H arfner I I u nd I I I G oeth e/Sch u bert Zu diesem Programm ist bei ligeia.records ein Hörbuch erschienen, welches von den Juroren der hr2 Hörbuchbestenliste ausgezeichnet worden ist. Schauspielsolo Spieldauer ca. 70 m in Pause nach Absprache Kon takt : l i gei a. record s & m an agem en t Cora Ch i l cott , Sch l oßal l ee 1 3 , 1 3 1 5 6 Berl i n , G erm an y fon 0049 3 0 891 3 3 92 www. corach i l cott. d e Seite 2 Cora Ch i l cott S c h a u s p i e l e ri n & S ä n g e ri n Studium Schauspielausbildung (Diplom - Schwerpunkt Theater) an der H ochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg, Gesangsausbildung u.a. bei I nge Uibel-Fischer (UdK Berlin) , M eisterkurs im Fach Chanson bei Gisela M ay Th eater & En gagem en ts Senftenberger Theater, H ans-Otto-Theater in Potsdam, Berliner Komödianten, am BAT Berlin/Regieinstitut der H ochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch", von 2001 bis 201 4 GastSchauspielerin am BERLI N ER EN SEM BLE Hörfun k, Film & Fern seh en H örspiel - H ommage an H einrich von Kleist (Eigenproduktion) OKN , Sprecherin bei Deutschlandradio Kultur, H auptrolle im mehrfach preisgekrönten Kinofilm "Tears of Kali" Soloprojekte "Endstation Sehnsucht" M onologfassung nach T. Williams, "Cora Chilcott goes DADA", "Erlkönigs Tochter" (Balladen-Abend) , "N achtheller Tag, du bist mein Traumgesicht" (Shakespeare-Abend) , O H immel, was ist das für eine Welt! (Kleist-Abend) , Georg Büchner LEN Z Auftritte u. a .: M ax-Ernst-M useum Brühl 2006 u. 201 1 , Kunsthalle Leipzig, BERLI N ER VOLKSBÜH N E / Roter Salon, M eininger M useen / Theatermuseum 201 0, Schillerhaus Leipzig 201 0 -201 2, Sosnoviec (Goethe-I nstitut Krakau) , Goethe-I nstitute Lissabon, Riga und Stockholm 2008 - 201 0, Schillerwoche M arbach 201 0, Goethe-Gesellschaft Kassel und Berlin 201 1 und 201 2, GoetheI nstitute Riga und Oslo 201 2, 201 3, Strasbourg 201 3, Wittumspalais Weimar 201 2/Veranstalter: Shakespeare-Gesellschaft und Klassik Stiftung Weimar, Goethe-M useen Düsseldorf, I lmenau 201 5 Duoprojekte mit Volker J aekel (Piano) "Chansons einer Dame im Schatten", "M oon of Alabama" (Brecht/Weill-Abend) , "O Falladah, die du hangest" (Brecht/Dessau/Eisler-Abend) , "Ach, meine Liebe, werft sie mir nicht vor" (Rilke/Bach-Abend) Auftritte u. a. : N ikolaisaal Potsdam, Liederhalle Stuttgart, Festhalle Pirmasens, Abraxas Augsburg, Schloß Albrechtsburg M eißen, Schloß Britz Berlin, J oseph-Elsner-Philharmonie Opole, Bachhaus Eisenach, Bautzener Kammerkonzerte, Schloßtheater Fulda, Theater Erfurt Festivals Kurt-Weill-Fest 2001 in Dessau: Sängerin in "Für drei Groschen", Brechtfestival 2005 in Augsburg: Auftragsproduktion zum Thema Brecht & Osteuropa Schloßfestspiele Hanau 2005, Brecht-Fest 2006 am Berliner Ensemble, Deutsche Kulturtage Opole 2008, Internationale Thüringer Bachwochen 2009 Schillerwoche Marbach 201 0, poeTon-Festival N ordhausen 2009 u. 201 1 Kleist-Tage Sarajevo 201 1 / Goethe-I nstitut Bosnien und H erzegowina Auszeich n un gen H örbuch "Erlkönigs Tochter" - hr2-H örbuchbestenliste 201 0 www.corachilcott.de Seite 3 Rezen s i on en zu " E rl kön i gs Toch ter" Frei es Wort, 3 1 . 08 . 2 01 5 zu m G oeth e- G ebu rts ta g i m G oeth e- M u s eu m I l m en a u Sprachgewalt als eine Geburtstagsgabe In ihrem Balladenprogramm zum GoetheGeburtstag war Cora Chilcott beinahe „Erlkönigs Tochter“ selber. Die seltene Sprachkultur allein war das Kommen wert. Von Gerd Dolge Ilmenau – Die Programme im Goethe-StadtMuseum Ilmenau anlässlich des Geburtstages des Dichterfürsten waren immer etwas Besonderes. Darauf wies auch Museumsleiterin Katrin Kunze zur Eröffnung des Balladenprogramms am Freitagabend hin. "Erlkönigs Tochter - sagenhafte Balladen und schaurige Lieder" sollten von Cora Chilcott präsentiert werden. Balladen, nicht nur von Goethe, sondern auch von Herder, Bürger, Schiller. Jene Dichtwerke, die die deutsche Sprache gepflegt und geprägt haben, deren Sinn uns bis heute berührt und deren Werte und Emotionen bis heute Maßstäbe setzen. Cora Chilcott, in Leipzig geboren, an der Filmhochschule Konrad Wolf in Babelsberg ausgebildet, am Berliner Ensemble mit Brecht und Weill vertraut gemacht, schickte eines per Programmzettel gleich voraus: Sie trägt nicht vor, sie interpretiert. Im ausverkauften und wortwörtlich bis auf den letzten Platz gefüllten Wohn- und Schreibzimmer des Amtshauses war es ein beherztes Wiederhören, ein nicht nur rationales Erinnern an alte Schul- und Theaterzeiten, als Cora Chilcotts Vortrag anhub. Schon in "Am Brunnen vor dem Tore" ließ Chilcott die Sehnsucht geradezu körperlich spürbar werden, so viel Romantik und Schmelz legte sie in das Naturund Volkslied. Aber bereits "Erlkönigs Tochter" von Herder (1779) verlieh sie jene Magie und Mystik, die dieser Ballade eigen ist und sie heute so schwer verständlich macht. Cora Chilcott ließ ahnen, welche schauspielerischen und sprachlichen Potenzen in ihr stecken. Mit Schillers "Taucher" nahm sie Fahrt auf, mit Goethes "Fischer", erst recht aber mit Bürgers "Leonore" und Goethes "Erlkönig" brachte sie jene Tiefe und starke Emotionalität zum Ausdruck, die uns auch heute noch nach über 200 Jahren ihres Entstehens rational herausfordern und emotional berühren. Cora Chilcott erwies sich als Vollblutschauspielerin par excellence. Sie rezitierte nicht einfach nur, sie erzählte an den erzählbaren Stellen, berichtete und jubelte, trauerte und sehnte sich mit den Gestalten der Ballade, jubilierte und weinte. Es war ein Deklamieren der Gefühle, nicht nur der Gedanken und Worte, verständlich nur durch die schlichten Werte des Spiels: Die Gier nach Geld und Macht, die verratene und unstillbare Liebe, der Übermut und der Hochmut gar – nichts schien sich geändert zu haben in den letzten über 200 Jahren. Cora Chilcott war dank ihrer Sprachgewalt Hochmut und Niedertracht persönlich, aber auch die Niedergeschlagenheit und Sehnsucht, die Falschheit und Hinterlist. Es war geradezu spürbar, wie die Zuhörer – die Mehrzahl im so genannten 50-Plus-Alter – diese Sprachkultur genossen, sich daran aufrichteten und angesichts der Sprachluderei ringsum Mut fassten und ihr Selbstbewusstsein in Sachen deutsche Hochsprache stärkten. Das allerdings machte Cora Chilcott den Damen und Herren "leicht". Sie verführte sie sozusagen auf den rechten Weg der Sprache von Goethe und Schiller, von Herder und Bürger. Cora Chilcott genoss dabei die unterschiedlichen Sprachwelten und Sprachebenen, die ihre gespielten Charaktere beherrschten. Zu einem der überraschenden Höhepunkte des Balladenabends wurde – neben Goethes grandiosem "Erlkönig" natürlich – "Wanderers Nachtlied" als gesungenes Lied. Nur wenige hundert Meter unterhalb seiner Aufschrift, zog mit Cora Chilcotts sauberen Tönen tatsächlich jene Ruhe ein, die den Dichterfürsten auf dem Kickelhahn so unglaublich faszinierte. www.corachilcott.de Seite 4 Rezen s i on en zu " E rl kön i gs Toch ter" Frei es Wort, 1 1 . M ä rz 2 008 Lei p zi ger Vol ks zei tu n g 1 6. Ap ri l 2 01 0 Die Macht der Worte Kunsthaus / Cora Chilcott sprach und sang Balladen Schmalkalden - Die Macht der Worte verwandelte das Kunsthaus am Freitagabend in eine Königsarena und einen Richtplatz. Der dunkle Wald und die schroffe Felsenklippe standen auf und der König von Thule sang sein Lied. ...In einen weiten Mantel über dem lila Kleid gehüllt, die Haare aus dem Gesicht gekämmt, schritt die Künstlerin auf die Bühne und entzündete Kerzen auf einem altarähnlichen Podest. Geheimnisvoll die Atmosphäre, unnahbar die Rezitatorin, die gleichsam aus einer anderen Welt erzählte. Dichter wie Goethe, Schiller, Gottfried August Bürger, Ludwig Uhland und Gottfried Herder schufen jene Geschichten von unerschrockenen Helden, treuen Freunden oder Fabelwesen. ... Cora Chilcott führte mit ausgeprägter Rezitierkunst durch Leiden und Begierden der jungen Frau (Gottfried August Bürgers "Leonore"), deren Liebster nicht aus dem Krieg zurückkommt. Die Warnungen der Mutter hört sie nicht und folgt dem wilden Reiter ins Reich der Toten. Geheimnisvoll und schaurig enden Begegnungen mit dem Erlkönig und dem Tod. Die Volksballade "Erlkönigs Tochter" von Gottfried Herder erzählt ebenso wie Goethes Nachdichtung von dieser Schauergeschichte. Cora Chilcott konnte mit den bekannten Versen ebenso fesseln, wie mit einer Ballade mit biblischem Hintergrund. In "Legende" erzählt Goethe von Jesus und Petrus als Gleichnis über Mühen. In diesen Kontext stellte sie den zweifelnden "Prometheus" und die Kraft des Geistes in "Gott und die Bajadere"... und die wohl stärkste Ballade brachte Cora Chilcott mit der "Bürgschaft" nahe. Zwischen den Balladen sang der Gast aus Berlin bekannte Kunstlieder von Goethe wie "Wandrers Nachtlied" oder "Der König in Thule". Mit einprägsamem A-cappellaGesang unterstrich die Chilcott ihre große Meisterschaft. ... Zum Genuß des literarischen Abends trug auch das kleine Programmheft mit Illustrationen von Max Schwimmer bei. Margit Dressel Im Schillerhaus Leipzig führt Cora Chilcott in eine andere Welt Wenn Cora Chilcott Geheimnissen auf der Spur ist, braucht sie nicht viel: ihre Fantasie, ihre Stimme und Geschichten aus einer scheinbar anderen Welt. Dorthin führt sie ihre Zuhörer und die können gar nicht genug von den ungewöhnlichen Dramen bekommen. Dieser Tage gastierte die Schauspielerin im Schillerhaus und die Nachfrage war so groß, dass die Künstlerin gleich dreimal hintereinander die Lieder und Balladen erzählte: "Da tanzen die Elfen auf grünem Land; da gießt unendlicher Regen herab; da lächelt der König mit arger List". Es ist, als höre man sie zum ersten Mal, meinten Besucher, man stellt Bezüge zu unserer Zeit her und doch bleibe ein Geheimnis, das man aufspüren möchte. "Bitte wiederkommen", lautete daher der Wunsch an Chilcott. Wird sie wiederkommen? Was für eine Frage. "Leipzig ist meine Heimatstadt. ..." In Leipzig ist Chilcott aufgewachsen, hier lernte sie die Literatur lieben. "Schon als Kind habe ich den Erlkönig mit Inbrunst rezitiert." Mittlerweile singt und spielt die einstige Schülerin der Max-KlingerOberschule auf Bühnen in ganz Deutschland. Egal ob klassische Balladen wie "Erlkönigs Tochter", Brecht-Weill-Songs oder französische Chansons - gerühmt wird stets ihre Ausdruckskraft, ihr musikalisches Stilempfinden, ihr Vermögen, Klassikern neue Farben abzugewinnen. ... Warum diese Dichtung von Herder, Goethe, Schiller oder Bürger? "Um die Schönheit ihrer Sprache zu würdigen - sie ist ein Gegenpol zur Alltagssprache, die immer mehr verknappt." Dabei gehe Kultur verloren. Und: klassische Dichtung wirke über die Zeilen hinweg, man müsse nicht alles erklären, so bleibe zwischen den Worten das Geheimnis. Ingrid Hildebrandt www.corachilcott.de