Unterstützte Kommunikation - Heilpädagogischer Dienst St.Gallen

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Unterstützte Kommunikation - Heilpädagogischer Dienst St.Gallen
 Heilpädagogischer Dienst St. Gallen – Glarus
Unterstützte Kommunikation
Wenn die Lautsprache nicht oder nicht genügend vorhanden ist, können wir mit der
unterstützten Kommunikation andere Mittel zu Hilfe nehmen, denn
• Jede Form der Sprache fördert das Denken
• Die Kommunikationsbereitschaft verkümmert, wenn sie nicht genützt wird.
UK bietet dem Kind verschiedene Kommunikationsmittel an und versucht so,
herauszufinden worauf das Kind anspricht. Die Frage lautet:
• Welches ist die geeignete Form, um dem Kind Inhalt zu vermitteln?
• In welcher Form gibt mir das Kind Inhalt?
Alle Kommunikationsmittel sind wichtig und gleichwertig. Es braucht eine genaue
Beobachtung und differenzierte Diagnostik der Früherzieherin, um das geeignete
Kommunikationsmittel für das Kind zu finden.
Die folgenden Beispiele aus der Praxis sollen verdeutlichen, wie UK bereits bei
jungen Kindern sinnvoll eingesetzt wird.
Sabine ist ein mehrfach behindertes 4-jähriges Mädchen. Verschiedene Personen
begleiten es durch den Tag, pflegen und versorgen sie, spielen mit ihr. Sabine schaut
gerne Fotos an, kann diese fixieren und sie greift mit der Hand danach. Wenn in
Sabines Tagesablauf eine neue Situation kommt, so kommt ihre Fotoschachtel zum
Einsatz. Man zeigt Sabine das Bild der nun kommenden Person oder das Foto der
nächsten Aktivität. (z.B. Kinderwagen für spazieren gehen, Badewanne für baden)
Sabine wird so auf Veränderungen vorbereitet, ist ihnen nicht einfach unterworfen
und sie bekommt die Möglichkeit, darauf zu reagieren.
Karim beginnt mit 3 1/2 Jahren erste Worte zu sprechen. Seine Eltern verstehen ihn
recht gut, aber gegenüber aussenstehenden Personen kann sich Karim oft nicht
verständlich machen.
Er schaut aufmerksam zu, wenn die Heilpädagogische Früherzieherin zum
Begrüssungslied einfache Gebärden macht. Schnell ahmt er diese nach. Nun lernt
Karim die ersten Gebärden, die er im Alltag immer wieder brauchen kann. (Beispiel
„ich bin fertig“)
Es wird ein Gebärdenheft angelegt, damit auch die Spielgruppenleiterin und die
Grosseltern Karim verstehen.
9000 St. Gallen, 13. September 2016
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Andrea ist von einer starken Cerebralparese betroffen. Sie scheint wenig eigene
Bedürfnisse zu haben, sie ist ein angepasstes und liebes Mädchen. Die Mutter zeigt
Andrea eine Rassel und einen Spiegel. Andrea wird aufgefordert, nach dem
gewünschten Spielzeug zu schauen oder zu greifen. So erhält sie die Möglichkeit
auszuwählen, obwohl sie nicht sprechen kann.
Gebärden nach Anita Portmann
Regula Balmer, Chantal Fischer, Dipl. Heilpädagoginnen
9000 St. Gallen, 13. September 2016
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