Untitled - Sjaak van der Geest

Transcription

Untitled - Sjaak van der Geest
I
IMPRESSUM
Nikolaus
Münzel
Würzburger Arbeitskreis
Postfach 338
D
- 8700
Würzburg
Ethnomedizin
11
Schrifthüter:
Gunther
Loytved
Erscheinungsweise und
2 Hefte im Jahr
Abonnement: DM 35 ,Einzelheft:
DM 20,-·
Nachdruck oder Vervielfältigungen, auch auszugsweise, in allen For­
men wie Xerographie, Mikroverfilmungen, Einspeicherung und Verar­
beitung in elektronischen Systemen nur mit Genehmigung des Heraus­
gebers,
Alle Rechte vorbehalten,
1988,
c
Würzburger Arbeitskreis
Ethnomedizin,
Würzburg
Selbstverlag
Satz
Layout:
Wissenschaftlicher Text-Dienst
Dessauer Str. 28/29
D
- 1000 Berlin
- Zierer
+
61
Umschlaggestaltung:
ISSN 0178-7969
( WTD)
Hummel/Homeyer,
Würzburg
Ballsieper
Inhaltsverzeichnis
Seite
Gunther
Loytved:
Editorial
6
Sj aak von der Geest und
Robert Welsch:
Einige Gedanken zur pharmazeutischen
Herrn an
Ethnologie
7
de Vries:
über die sogenannten hexensalben
Christian
17
Rätsch:
Alchemie im Regenwald - Dichtung,
Zauberei und Heilung
44
Rezensionen
65
Autorenverzeichnis
68
Editorial
der
Während
Würzb urger
3.
von Herman
11Ethnobotanik'1
sogenannten hexensalben'1
referierte
Artikel
Die
über
1vurde von
Erlebnisse
�Texiko
und
mitteln
hat,
die
um
schen,
aus
über
auc'.i
die
nicht
Re7ension
van
der
zwischen
persönlichen
Harmonie
Gründen
der
Anthropology".
Sein
Grenzgebiet
F�rfahrungen
hinaus.
bei
Erde,
zwischen den
( Amsterdam )
Geest
Aspekte
und
Thema
"über die
Beitrag
im
Balche '-Trunk
Himmel
zum
Deutsche übersetzt.
(Hamburg)
ethnobotanische
der
ein
Pharmaceutical
f.Ji:t'tsch
seine
die
urheberrechtlichen
( Frankfurt )
ko"
und
gehen
(Eschenau)
Sjaak
wurde
1986
Münzel und mir ins
Christian
von
Harmonie
aber
Vries
gehalten,
Nikolaus
Bedeutung,
die
de
Thoughts on
Guatemala
Balche '-Ritual
Da
"Some
Ethnomedizintage
den
Beitrag
von
mit
dem
Sie
ver ­
Lakandonen
Göttern
�.Jenschen
von
und
Men­
herzustellen.
Katrin
Greifeld
11Zur Frage der 'Integration' ethnischer medizinischer Sy-
in
diesen
Band
aufgenommen
zu
diesem
Nilrnlaus
MUnzel
ihres Ruches
werden
Th em a am
konnte,
Schluß
wird
dieses
auf
die
Heftes hin-
gewiesen.
Weiterhin
Wilden"
h abe n
und
Peter
lVlünzel
"Die
das
Toten
Buch
von
kommen
G.
Stein ·''Die
zurück"
von
R.
edlen
Wade
Davis rezensiert.
Im
Auftrag des Herausgebers
Gunther
6
Nikolaus
Münzel
Loytved
2.86
Einige Gedanken zur pharmazeutischen Ethnologie
Sj aak van der Geest und
*
Robert Welsch
Dieser Beitrag hat einen allgemeinen und leicht theoretischen Charak­
ter.
Wir
zeutika
nen,
beabsichtigen,
zu
werfen.
obwohl
kurz
Dies
einige
einen
mag
diesen
man
ethnologischen
Blick
"Pharmazeutische
Vorschlag
für
auf Pharma­
Ethnologie11
eine neue
nen­
Subdisziplin der
Ethnologie entschieden ablehnen werden.
Unsere Vorstellungen
zur
pharmazeutischen
Reaktion auf zwei Trends in der
tika
in
fremden
Trend ist,
dizin
daß
ganz
Westen.
allgemein
Sie
genannt,
werden
als ob
ableiteten.
Die
unserer und
durch
die
jüngsten Forschung
(nicht-westlichen)
Arzneimittel in
-
Kulturen
vollkommen
traditionell,
sich westliche
Ethnobotanik,
wesentlichen
in
Ethnopsychiatrie
hen davon aus,
daß
(=
als
Der
in der
Sache
Tat
sind
indigen)
erste
als
oder
Me­
im
nativ
Medikamente nicht aus einer Tradition
eines
11Ethno11
andere
eingeboren
ihrer Medizin/Medikamente
Vorsilbe
- und
sich
über Pharmazeu­
entwickelt.
diesen Kulturen
eine
Andeutung
Ethnologie haben
(engl.
Begriffen
und
westliche und
Unterschiedes
zwischen
medicine(s)) wird auch
wie
Ethnomedizin
Ethnopharmakologie,
vermittelt.
nicht-westliche Arznei
Wir
ge­
eine grund­
legende gemeinsame Qualität haben.
Was
ist
uns zum
diese
zweiten Trend,
mazeutischen
Tatsache,
ka
grundlegende
Ethnologie
chemische
kontrastiert.
Substanzen
pharmakologie,
die
die
sind,
2.86
Wir
als auch
die
Frage
Vorstellungen von
beziehen uns
führt
der phar-·
nicht
auf
die
nicht-westliche Pharmazeuti­
natürliche chemische
beeinflussen.
Das ist
Aufmerksamkeit
auf
Anthropology (englisch)
SA LIX
Qualität? Diese
mit unseren
daß sowohl westliche
menschlichen Organismus
*
der
gemeinsame
die Domäne
die
Tatsache
Prozesse
der
im
Ethno­
lenkt,
daß
Ethnologie (deutsch)
7
Pflanzenarzneien
westliche
zum
Beispiel
Medikamente
schen Substanz
medizinische
haben,
basieren.
in
Afrika
da
beide
Durch ,die
Wissenschaftler
auf
gleiche
der
Betonung
und
nicht-westliche Pharmazeutika
die
Wirkung
dieser
und
wie
der chemi­
Tatsache
Pharmakologen
seriöser
Grundlage
darin
werden
bestärkt,
weniger ethnozentrisch
zu
betrachten.
Wir
wollen
j edoch
merksam machen;
auf
man
alle Pharmazeutika,
allgemeinen
das
von
eine
könnte sie
kulturelle Produkt
daß
turellen
Kontext
dien
zum
sie
von
kulturelle
Arzneimitteln
eine
Damit meinen
auch,
daß
Bedeutung
haben
und
abhängt,
Placebo-Effekt
wir nicht
von
Phänomen,
nur,
sie benutzt
nahe,
die
zu
Einnahme,
verleihen,
rückzuführen.
und
Schätzungen
erfolgreicher
auf
Therapie
die
auf
Fähigkeit,
eine
über
den
schwanken
dem
des
zwischen
10
werden.
eine
Be­
Erwartung
zu­
Placebo-Effektes
bei
und
90
%.
das Studium
mittel
oder
kulturelle
Phänomene
-
westlich
Stu­
auch auf
Vorgang
fassend kann pharmazeutische Ethnologie als
als
gedacht
therapeutische
bedeutungsvolle
Anteil
sie
vom kul­
die wir im a llgemeinen einer Medizin zuschreiben,
die individuelle
daß
ihnen
ihre Bedeutung
legen
Für
wollen wir als
kulturelle
sie
innerhalb dessen
auf­
Wirkung nennen,
das
sondern
sogenannten
Wirkung,
deutung
die
Gesichtspunkt
betonen.
gemacht,
werden,
Wirkung
ob westliche oder nicht-westliche,
grundlegenden
Menschen
andere
Zusammen­
der Arznei­
traditionell
-
be­
schrieben werden.
Wir
sind
liegt,
uns
einen
befürworten.
darüber
im
kulturellen
Die
klaren,
Ansatz
Reval uierung
daß
beim
Arzneien
schen
unter
besonderer
Eigenschaften
Spur
Studium
westlicher
symbolischen Aspekte betont werden,
che
eine
von
hat zur
werden.
Folge,
wurde
Placebo-Effekt
tatsächlich eine
ihrer
Jahrelang
zugeschrieben.
nicht-westlicher Arzneien
alten
8
Vorurteilen
zu
zu
sein.
Wirkung berichtet,
Unser
Vorschlag,
studieren,
Das
ist
nicht
bei
der
zu
ihre
pharmakologi­
sahen
westliche
sogar schäd­
so wurde
die
scheint eine
aber
darin
daß nicht-westli­
Beobachter einheimische Arzneimittel als unwirksam oder
lich an;
Ironie
Pharmazeutika
Medikamente,
Berücksichtigung
"umgewertet"
von
der
sie
kulturelle
Rückkehr
Fall.
dem
Basis
zu
Die
den
11Bot-
SALIX 2.86
schaft"
dieses
Medizin
nicht
ist:
auf
Beitrags
der
Kultur
ist,
ärmliche
und
daß
die
Ersatz
Bedeutung
kulturelle
für
die
basiert
Wirkungswei
pharmakologische
jede
Wirkung.
Wirkung eines '.\1edikamentes schließt den ganzen
einer
Wirkung
Die
gesamte
Menschen ein.
Die ethnologische Perspektive
Entsprechend
die
kulturelle
"Realität"
der
den
zu
Ethnologie,
entdecken.
Naturerscheinungen
Landschaften und
bewußten
Die
tungsweise
Die
unter
definitionsgemäß
Physik
ans
von
Licht;
beim
die
die
liegen;
Sprechen;
hat
im
Aspekte
der
Gesetze
Strukturen,
Linguistik
die
Medizin
Grenzen
ihre
daß
Nichts
die
die
die
versucht
verborgenen
und
und
gestellt,
ist.
die
Geologie
Ethnologie
Prämisse
kulturell
offensichtlichen
bringt
Krankheiten
kulturelle
Forschungsbereiche
weniger
Vegetation zugrunde
Ursachen
Körpers.
anderer
die
Gesetzmäßigkeiten
sichtbaren
chen
Traditionen
des
menschlichen
die
un­
die
un�
menschli­
wichtigste
menschliche
der
Betrach­
Wirklichkeit
Bereich
ist
es,
die
oder kann von der Kultur ausgeschlossen werden.
Eine
der
wichtigsten
verborgenen
Forschungsaufgaben
Ansichten
über
die
Welt
der
Ethnologie
bloßzulegen,
indem
ist
Phänomene,
die ihrem
Charakter nach gänzlich natürlich oder völlig physisch er­
scheinen,
als
nen
sozialen
in
und
Wahrheit
kulturellen
Bei näherer Betrachtung
te Objekte
ten
und
als kulturelle
Annahmen,
Moleküle
und
dem Sinn,
die
Atome,
selbstverständlich
die
Perspektive.
Die
nach Gütern
mag auf
2. 86
Prämissen
Struktur
ist
jemals
Menschheit
dargestellt
sehr greifbare
eige­
werden.
und konkre­
die ebenso auf Glaube,
Menschen ihnen
ihre
der
geprägt,
Konstruktionen,
die
die
zuschreiben,
bilden.
völlig
Nichts,
Wer­
beruhen wie
was
wir
11für
"selbstverständlich"
in
daß es als bare Münze genommen werden kann.
Ethnologie
SALIX
durch
erscheinen sogar
halten11,
Ökonomische
matisches
kulturell,
bietet
Konsumption
materielles
ein
der
den ersten
Phänomen
gutes
Beispiel
Menschen
Blick als
von
dieser
und
allgemeinen
das
gradliniges und
erscheinen.
Essen
dient
Verlangen
unproble­
zur
Ernäh-
9
rung,
nen
Häuser gewähren
waschen.
Zuflucht,
Ethnologen
jedoch
Konsumption mehr dran sei,
Konsumption
ist
schaften der
warum
sie unter
sie
Speisen
Ausschluß
wenn
zu
ist
rum in
viert
Die
zwingend,
daß
an der
dieses
nur
die
physischen
es deshalb
nicht
so
Eigen­
offensichtlich ist,
offensichtlich,
warum
Tageszeiten
verzehren
oder
nur
So erklären zum Beispiel die ernäh­
eines
Rühreies
Gericht
mit
Schinken nicht,
hauptsächlich zum
Frühstück
wa­
ser­
wird.
essentielle
machen.
mus
es
bestimmten
E i genschaften
Nordamerika
Waschmaschi-­
Speisen eine besondere essen oder warum
zu besonderen sozialen Anlässen.
rungsbezogenen
wir
Während
essen,
anderer
Gerichte
und
als diese Beobachtungen vermuten lassen.
Güter betrachten.
bestimmte
argumentieren
unverständlich,
Menschen
Kleidung schützt,
Funktion
hin,
ablesen
(oder
oder
wie
und ihre
wir
können.
sogar
auch
ist
sie
leicht
Waffe)
Gemeinschaft
Fähigkeit,
da
es
Ihre An-
Sinn
den
zu
Rhyth­
oder Abwesen­
Qualität deuten auch auf die soziale Posi­
an
Konsumption
eine
di e
Kommunizieren,
Wochen und Jahren markiert.
ihr Ausmaß
tion
Konsumierens
Konsumieren bedeutet
von Tagen,
heit,
des
der
kann
sein,
Wahl
auch
andere
aufzunehmen
oder
in
von
Kleidung
und
ein
brauchbares
die
eigene
auszustoßen.
Häusern
Werkzeug
soziale
Deshalb
Gruppe
wird
der offensichtlichen gradlinigen materiellen E rscheinung der
aus
Konsump­
tion ein viel komplexeres Problem.
Ein anderes
sisch
zu
sein
sUndheit).
zin
sche
und
hat,
ist
biochemische
und
jemals
Konzepte
heit
scheint,
und
daß
ist
Das Wichtigste,
gegeben
sozialer
ist
Phänomen,
die
was
eine
Blick
daß
die
Gesellschaft,
mag
sie
Nichts
Menschen
verstehen,
davon
in
der
die
benutzen,
immer
betroffen
Medi­
Bereich
Bereich
Begriffe,
um
die
Ge­
physiologi­
diesem
weil
phy­
der
nichtsdestoweniger im
liegt.
die
Fehlen
Ethnologie
Erscheinung,
die
zu
das
Krankheit,
haben,
physische
ausgesprochen
(oder
die medizinische
Beziehungen
Gesundheitsprobleme
der
Gesundheit
zeigen,
Vorstellungen,
Voraussetzungen
den ersten
Korrelate
kultureller
einfach
und
zu
auf
Gesund­
kulturellen
ist,
reflek­
tieren.
10
SAL IX
2.86
Wenn
als
wir
Krankheiten
losgelöst
biochemische
ständlich
schen
Physische
interpretiert
müssen,
werden,
ihre eigenen
d.h.
Erwartungen
in
Arzten
wie
und
ihrer
man
Familie
sche als auch theoretische
Pharmazeutika
scheinbar
ist
sind
kein
und
nennen
kulturell
Wunder,
makologischer
Für
viele
daß
schreibung
könnte
in
unver�·
von
unter
Men·­
Aspekten,
sind,
Glaubensinhalte,
sehen
Werte
Begriffen
ist deshalb
konstruiert,
die
sie
und
ihrer
von Pa­
sowohl für
konkretesten
kultureller
Medikamente
-
Heiler -
Substanzen
irgendeim-;r
"der
prakti·­
und
deshalb
daß
sie der
Medizin"
-
ihren
Namen
Teil
der
ein
unersetzlicher
gaben.
Einsatz
phar­
Behandlung
Patienten eingeschlossen,
Medizin
am läng­
Gesamtheit the­
allgemeinen den
wichtigsten
und
Betrachtung
Es
wurden so sehr die typischsten
sehen im
als
,Ä.rzte
Menschen,
müssen
nur
Zwecke.
Interventionen
Patient und
-·
immer
bedingt
Jeder Krankhei.tsfall
Repräsentanten therapeutischer Eingriffe,
Beide
uns
notwendigerweise
Vorstellungen
Bedeutung,
Erscheinungen auf dem Gebiet der Medizin.
sten widerstanden haben.
rapeutischer
sie
Symptome
eigenen
es
sozialen
werden
wahrscheinlich
physischsten
deshalb
sie
kulturellen
Begriffen
oder
Zeichen
die
kulturellen Voraussetzungen.
tienten,
ihrer
betrachten,
bleiben.
die durch
von
Teil
ist
an.
die Ver­
der
medizini­
schen Konsultation.
In
Entwicklungsländern
stand,
uns
wenn
die
sicherlich
neien einfach
fikanz
bei
herrührt,
Die
innehalten
konkrete,
erscheinen,
lägen
sie
weniger
daß
führt
für
brauchsartikel,
uns
kulturell
und
folgerichtig
des
bedingt
weil sie
werfen
Substanzen
von
Benutzer
als
wie
oder
verknüpft
ob
faßbare
zu
Aber
oder
einen Sinn in ihrer Krankheit zu erfahren.
sollten
ob
ihre
Arz­
Signi­
Bedeutung
sind
betrachten,
sie
sind
wirtschaftliche
und
hat.
Substanzen
kommunikativer
fen,
Still­
gleichermaßen
so
Bereichs.
dem Prozeß
auf,
eingebrachter
über
2.86
Frage
sind
sie
Krankheit
Gesundheitszustand
die
konkrete,
dazu,
zum
Beobachtungen
Verschreiber
kulturellen
eng mit
Diese
tion
SAL IX
den
faßbare
Sie
Pharmazeutika
außerhalb
kulturell
Gesundheitsfürsorge oft
ausgehen.
lassen.
Behandlung
sie
Tatsache,
die
Medikamente
der
die
kommt
als
nicht
Ge­
Informa­
Menschen
hel­
11
Bei
der
Diskussion
der
Wege, Pharmazeutika
11De-Naturierung11•
banal
zu
danken,
sehen.
der
sein
scheint,
Worte,
Objekte
es
jedoch
ist
Prozesse
indem
forschen
oder
sogar
zelheiten
und
Stücke
gane
des
deln,
sind
Körpers
In
dieser
dar,
als
sie
in
es
Kinder
allgemein
betrachten.
für
außerhalb
diese
in
ihrem
In
weil
ihres
wissenschaftlichen
der
gewöhnlichen
und Büchereien
studieren.
Klinische
Untersuchungen
die
Art
der
die
Lage
Kontextes
um
Mikroorganismen,
Welt
geworden,
Forscher in
Laboratorien
beinahe
der
ungebräuchlich
in
und
Zusammenhang
spielend.
Erfolge
zwei
täglich tun:
zerlegen,
der
ihre
den
kleinsten
der
Körper
Zusammenhanglosigkeit,
er­
Ein-"
Or­
besie­
die
wis­
Fortschritt gebracht hat,
Hinsicht
jedoch
sich zu bemühen,
inhärenten
Teil
einer besonderen
um es mit
spontan,
was
Einzelteile
zu
und
typisch
senschaftlicher
zu
auf etwas,
in
wir
"Holoismus"
es natürlicherweise
h auptsächlich erreicht,
und
zu untersuchen,
bezieht steh
wir
möchten
hervorheben:
und Gegenstände
machen
Disziplinen werden
sind,
weil
Zusammenhang
Perspektive
betrachten,
Aktivitäten
Menschen
im
zu
Der Holoismus
Wissenschaft
Dinge
ethnologischen
stellt
Gedanken,
ihres
ein
Worte,
ethnologisches
Gütezeichen
Aktivitäten und Gegenstände
Zusammenhangs
Anstrengung,
Malinowskis
es
zu
verstehen,
Es
bedarf
Dinge in
ihrem Kontext zu sehen oder,
Worten zu sagen,
"sie wie die Eingeborenen zu
sehen",
Die
Herstellung
logie
beinhaltet
Es sollte,
um
litischen,
lichen
sche
von
ein
Vorgehen,
nur einige
der
Meist
12
ganzheitlich wie
sozialen,
Ethno­
möglich
religiösen,
ist.
die po­
gedank­
einschließen. Pharmazeuti­
jetzt alles,
nur
wurde ein besonderer Aspekt betrachtet,
ge­
wirtschaftlichen
Medikamente verbunden.
der Pharmazeutischen
Zusammenhänge
Entwicklungsländern
nicht ganzheitlich,
mit
so
kommerziellen,
symbolischen
Studien in
das
in
der wichtigsten Bereiche zu nennen,
ökonomischen,
und
wöhnlich
Zusammenhängen
Es
aber waren
bis
oder pharmakologischen
Natur
der
ist natürlich für einen einzelnen Forscher
SALIX
2.86
unmöglich,
sensibel
mit
all
den
möglichen
Bereichen
den kulturellen Zusammenhang von Pharmazeutika in
dern
ausmachen.
keit
für
Nichtsdestoweniger
Zusammenhänge
und
eine
sollten
eine
Erweiterung
umzugehen,
die
Entwicklungslän­
größere
Aufmerksam­
unserer ganzheitlichen
Perspektive das Ziel sein.
Die
zweite
Möglichkeit,
ist
rung ,
in
Sichtweise.
türlichen,
Hinsicht
Die Herstellung
aufmerksamen
Eingeborenen
radikal
vieler
Pharmazeutika
von
aus
zu
diesem
Anstrengung,
die
das
betrachten,
Gegenteil
von
eines Zusammenhangs
Blick " ,
um
b etrachten.
natürlichen
Dinge
zu
die
Die
mit
der
Dinge
zu
vom
lösen;
11anderen
De-Naturie­
holoistischen
erfordert einen
11na­
Standpunkt
De-Naturierung
Blick
anders,
die
impliziert,
es
ist
Augen11
die
zu
der
sich
bewußte
betrachten.
Wenn man die Herstellun g eines Zusammenhangs
die
se"
durch einen relativen
nennen
noutsider"
-
kann,
kann
geleistet
die
werden.
11Insider" und "Outsidern
Paradoxerweise
Dinge,
die
liegt
man
eine
sich
auf dem
bung
entstanden
diese
Lösungen
den
(was
Solche
wir
halten.
Kultur
hat
digende
lichen
-
aus
können
Kultur
Kultur
vermitteln,
Lösungen
beides
Errungenschaft
darin,
aufgebürdet
kann als
lösen,
ist
man
Weg
als
an
die
zu
von Problemen
aus
den
nwissenn
die
nennen
mögen).
Lösungen
die richtige Lösung
Lösungen,
sondern
dieser
Menschen
oder
einzig
daß
Modellen wer­
befriedigende
11Wahrheitn
Eigenschaft,
Umge­
übereingekommen,
für die beste,
nur
hat,
angesehen
die durch ihre
Übereinkünfte
nur
nicht
Glauben
die bemerkenswerte
zu
Ethnologen,
oder vorhersagbaren
M enschen sie
dem
der
Übereinkünfte
kulturelle
jedoch
zu
Lösungen,
das befrie-­
glauben,
richtigen
-
daß
(Lösungen)
dieses zum Beispiel deutlich an den landwirtschaft­
Anbautechniken
2.86
Normen
und
der
an den Heiratsgebräuchen,
SALIX
soziale
Typischerweise
besteht
Wir können
Ideal
kulturelle
zu lassen.
Regeln,
soziale
Gefühl
willkürliche
sind.
sind.
wenn die
sehr wichtig
das
Menschen jene Probleme
zu
Deshalb
ist
- zu sein.
durch
Übereinkünfte
erscheinen,
Es
besondere
11naturgegebenn erscheinen
werden,
De-Naturierung nur
"Insider-Sichtwei­
Menschen,
an
der Zubereitung
des Essens,
Siedlungsgewohnheiten und an der Religion
13
"
eh
nen
Wi
en"
ih
mit
der
beim
d
nen
nkheiten wäh
in
natUrli
u
r
eine
len
H nd11
türli
Kultur
ie
zu
bietE;t
von
Natural tsierung
rungsprozesses
t
ist,
Während
die
Viele
ibung
von
enthüllt"
Krankheit
Es
bestimmte
wie
durch
untersu
in
der
und
In
dizin
zeigen,
Antwort
zu
mens
Ethnomedizin
der
die
Men
die
Men�
kulturelle
iziner
haben
a uch
und
11de„„naturiert11•
n
zu
Di
nen,
Antworten
und
k ungen
Kultur
Naturali iE>
d
werden,
ngen
daß
s
11Kulturbedingtheit11
und
,
und sozia·"
11De�Naturierun
seine
De··Naturierung
wer··
stellt
und natürl ich
hat
in
ut
Man k önnte
der
Insidern
l turellen
ren
iche,
die
hin
•=>l
Konventionen
Ethnologe
hat
die
entlarven,
darauf
na
it,
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Menschen
nbar
in
u
und
notwendig
al
Phänomene
änomene
t
Festi
t
Konventionen
d
L
ein
i
t,
Kultu
1
e inen
II
durch
wi
d
11u
di.
Urng
einzige
han
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LösungEm,
D
mit
wi
d
spezif i
en
Tat
Ei
Leistung
liehen
und
siolo„„
incl.,
ün
rner
Ab
von
in
st
14
ha
Ethn
ziner
Entwi
unter�
SALIX
2.
insbesondere
so z iale
auf
und
moralische
Ursachen,
die
die
in den Entwicklungsländern der Krankheit entgegenbringen.
detaillierte Beschreibungen
zur
Heilung
der
Gemeinschaft
Therapie,
von
die
von
Kranken
benutzt
sie
in
und
Ritualen
zur
Zeremonien
Wiederherstellung
werden,
Form
und
aber
von
die
Sie haben
verfaß t,
der
die
Ordnung
weltlicheren
Kräutermedizin,
Menschen
Aspekte
Tabletten,
in
der
Balsam,
Mahlzeiten und Injektionen vorfanden,
beachteten sie relativ wenig.
Es gibt
Erstens werden Medikamente oft
mit
zwei Gründe
für diese
wenig zeremoniellem
"individuellen
nennt.
der
Als
und
solche
Beobachter
lung
Aufwand verabreicht.
familienbezogenen
ziehen
auf
sich,
wichtig
für
ihre
anzusehen
als
die
weniger
Zweitens
bereiten
hergestellt
gerade
bens,
tun.
selten
die
dazu
Studien
den
bei
der
-
Kultur
mit
-,
gewöhnlichen
Pharmazeutika
Gesellschaft
hat
eigenen
anzusehen.
in
solchen
Kultur
zu
Konstrukte sind,
Fällen
sie es
ein
Deshalb
die
l<leimann
außenstehen-·
deren
als
Behand­
Heilungsrituale.
wie
sie
keine
was
Teil
neigt
und
im Westen
besonderen
Menschen
des
Wenn
der
dabei
täglichen
Ethnologe
Erwartungen
Elemente
subtile
bewirkt,
ignorieren.
sind
dessen,
natürliche
Aber
es
Le­
sie weder als rätselhaft noch als
Meinungen
als
solche,
Teil einer
Hausrezepte
und
regelmäß ig
daheim
werden.
derartige
traditionellen
Interpretation
angesehen
wie
Krankheit
besonders
daß
sind die
Aufmerksamkeit
neigen,
Ethnologen
und es überrascht nicht,
gefärbt
die
über
sind
Oft
F ürsorge",
komplizierten
Pharmazeutika
geheimnisvoll
logen
sie
Medikamente
werden
Schwierigkeiten
Lücke.
Kraft
die
in
seiner
der
naturierende
-
eigenen
untersuchten
der Kultur
Medikamente
dazu
des Ethno­
Kraft
daheim
seiner
kulturelle
nicht weniger in den Gemeinschaften der
Entwicklungsländer.
Darum
sind die
ethnologischen
wicklungsländern
weit
gesundheitlicher
Erscheinungsformen
halb,
weil
Ethnologen
kulturgebundenen
Medikamente
als
hinter
Forschungen
selbst
Ansichten
natürliche
den
Studien anderer
selten
über
(statt
über Medikamente
hergehinkt,
in
der
Lage
Medikamente
als
kulturelle)
in Ent­
medizinischer
hauptsächlich
sind,
zu
ihren
des­
eigenen
entfliehen,
Phänomene
und
die
erschei
nen zu lassen.
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2.86
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IX 2. 86