Trierischer Volksfreund 28.10.2006 Pater Norbert Tix sprach am
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Trierischer Volksfreund 28.10.2006 Pater Norbert Tix sprach am
Trierischer Volksfreund 28.10.2006 Pater Norbert Tix sprach am Donnerstag beim CDU-Parteitag in Prüm über das christliche Menschenbild. TV-Foto: Manfred Reuter PARTEIEN Die CDU und das Gewissen Kreisparteitag zum Thema „Das christliche Menschenbild“ Von unserem Redakteur MANFRED REUTER PRÜM. Auch die CDU im Kreis Bitburg-Prüm denkt über das neue Grundsatzprogramm der Union nach. Im Mittelpunkt des Parteitags am Donnerstagabend in Prüm stand deshalb das Thema „Das christliche Menschenbild“. Hauptreferent war der Prümer Krankenhaus-Seelsorger und Pastor in Habscheid, Pronsfeld und Lünebach, Pater Norbert Tix.Michael Billen gab sich zu Beginn des Prümer Themenparteitags zunächst ungewohnt kleinlaut. Der Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete lobte zwar das zahlreiche Erscheinen der Mitglieder, von dem andere nur träumen könnten; er räumte in einem Atemzug aber ein, dass sich die Union in einer „politisch sehr schweren Zeit“ befände, was sich nicht zuletzt an den historisch schlechten Umfragewerten zeige. „Ich bin froh und glücklich, dass wir in den nächsten Jahren keine Wahl haben“, sagte Billen. Im kämpferischen Teil seiner Rede forderte Billen eine „Politik von unten nach oben“ und leitete damit direkt zur Kreispolitik über. Die sei aus Sicht der CDU jedenfalls gut gewesen, sagte der Politiker. Gleichzeitig übte er heftige Kritik an dem Bitburger Stadtratsmitglied Stefan Garçon, der sich deutlich gegen die fliegerische Nutzung des Flugplatzes ausgesprochen hatte. „Wer Politik für die Menschen machen will, der braucht Arbeitsplätze“, rief Billen den applaudierenden Mitgliedern zu. Einen ordentlichen Seitenhieb hatte Michael Billen auch für den SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzenden Bernd Spindler übrig. Während der nach dem F-16-Absturz von Oberkail noch via Presse in die Offensive gegangen sei, habe man ihn beim turnusmäßigen Spangdahlem-Forum nicht gesehen. Auch während der Kreistagssitzung am Montag sei Spindler plötzlich „ganz friedlich“ gewesen. Billen: „In der Zeitung haben die den Mund bis hinten hin aufgemacht, und dann waren sie plötzlich ganz schön ruhig.“ Pater Norbert Tix sprach derweil über das christliche Menschenbild und Situationen, die oft durchaus Anlass zur Gewissenerforschung gäben. Dieses Menschenbild stehe nicht selten in ernsthafter Konkurrenz zu anderen Menschenbildern, wenn man beispielsweise sehe, dass sich dann und wann wenige bereicherten, während gleichzeitig Tausende ihren Arbeitsplatz verlören. Tix: Wir sind nicht perfekt In diesem Kontext warnte der Theologe vor einem Pharisäertum, das dazu führen könne, dass jeder von sich glaube, das Maß aller Dinge zu sein. „Wenn wir uns selbst ansehen, müssen wir zugeben, dass wir nicht perfekt sind“, sagte Norbert Tix. Allerdings gebe es in der Tat immer wieder Leute, die das von sich glaubten. Unterdessen sprach der Pater von einem Recht und einer Verpflichtung zur Arbeit. Freiheit dürfe nicht auf Kosten anderer zu leben sein. Für manche sei das soziale Netz, das sie auffange, eine Selbstverständlichkeit, kritisierte Tix das Sozialschmarotzertum in Deutschland. Die Verantwortung für künftige Generationen dürfe deshalb niemals außer Acht gelassen werden. Der Landesvorsitzende der CDU-Sozialausschüsse (CDA), Josef Zolk, hieb in die gleiche Kerbe. Nach seinen Worten gehe es jetzt darum, die Lebensgrundlage für die kommenden Generationen zu sichern. Er appellierte an die Mitglieder, sich durch christliches Handeln vor jeglichem Größenwahn zu schützen. Zolk: „Wir sind fehlerfähig; und das zwingt zu Bescheidenheit und schützt die Akteure vor Überheblichkeit.“ bre