Informationsdienst Tourismus und Entwicklung
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77 Dezember 2014 Informationsdienst Tourismus und Entwicklung Nachhaltig Reisen: Diskrepanzen zwischen Wunsch und Umsetzung 17 Die Erklärung von Kolkata: Theologische Perspektiven zum Tourismus 17 Brotbrechen und Brücken bauen - Drei Fragen an Breaking Bread Journeys 6 Tipps für rücksichtsvolles Verhalten auf Hausbooten in Kerala 18 Christlich-theologische Reflektionen zur Tourismusentwicklung Fair Trade-Zertifizierung in Madagaskar 19 Religion im touristischen Alltag „Widerstand leisten oder untergehen“ Protestbewegung auf Bali gegen Landgewinnung aus dem Meer 4 Literatur und Materialien Von heiligen und weniger heiligen Tagen Eine theologische Perspektive der Tourismuskritik8 Sonne und Sand, Rum und Reggae Die Herausforderung des Tourismus für Kirche und Gesellschaft in der Karibik 9 Gottes Willkommen für alle Eine feministisch-theologische Perspektive zum Tourismus11 „Kommt und seht! Reisen und Pilgern im Heiligen Land“ 19 Erholung mit geistigem Mehrwert „Kulturfaktor Spiritualität und Tourismus“ 20 Die Wiederverzauberung Singapurs „Religion und Tourismus“ 20 Sympathie statt Vorurteile Sympathiemagazin „Islam verstehen“ 21 Kurzinformationen und Hinweise Veranstaltungen und Termine Das soziale Gewissen des europäisch-asiatischen Gipfels - AEPF in Mailand 13 Studientagung „Unesco-Weltkulturerbe Kirchen und Klöster“ 21 Mit zunehmender Dringlichkeit: Reflektionen zu Tourismus und Klimawandel 15 Internationale Tourismusbörse (ITB) 2015 22 Angst vor Ebola beeinträchtigt Tourismus 16 Fachkongress „Welterbe und Kirche“ 22 Airline-Index 2014: Mehr CO2 trotz Effizienzverbesserungen 16 TourismWatch | 77 Vorwort Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde, es ist wohl einer der fundamentalsten Widersprüche der Moderne: je mehr das Religiöse aus unserem Alltag verdrängt wird, desto größer wird die Nachfrage danach im Urlaub. In der touristischen Kommunikation wird dann nicht mehr von Religion gesprochen, sondern von Spiritualität und „New Age“. Viele der Achtsamkeitsangebote und Besichtigungen von heiligen Stätten haben mit Religion allerdings so wenig zu tun, wie der Wellness-Bereich im Hotel mit einer medizinischen Intensivstation. Ein Grund mehr für uns, genauer zu beleuchten, welche Einflüsse der moderne Tourismus auf den religiösen Alltag hat und welchen Stellenwert religiöse Zeremonien auch im Tourismus haben können. Dafür schauen wir auf die indonesische Insel Bali und nach Israel und Palästina. Auf Bali bedroht ein Landgewinnungsprojekt nicht nur die Umwelt, sondern auch das gesellschaftliche und spirituelle Gefüge. Im Heiligen Land widersprechen viele Menschen entschieden der voreiligen Interpretation vom religiös motivierten Konflikt und betonen die Gemeinsamkeiten der Religionen. Reisen, die Begegnungen in Israel und Palästina ermöglichen, sind auch deshalb ein Hoffnungsschimmer für den Frieden. Religion, Spiritualität oder Pilgerreisen waren in den letzten Jahren vielfach Themen auf internationalen Konferenzen. Die Referenten waren oft Marketing-Fachleute, unter den Zuhörern waren viele Tourismusplaner, die ihre Urlaubsregionen fit machen wollen für neue Zielgruppen. Wer kaum zu Wort kam, waren „Religions-Praktiker“ – Pfarrerinnen, Theologen und Aktive aus Kirchen und Gemeinden unterschiedlicher Konfessionen. Dabei kommt es nicht von ungefähr, dass es zuerst und oftmals bis heute die Kirchen im globalen Süden sind, die einer massentouristisch motivierten Umformung von Natur und Gesellschaft entgegentreten. Aktuell erschienenen ist der englischsprachige Sammelband „Deconstructing Tourism: A Challenge of Justice for the Church“, aus dem wir verschiedene Auszüge übersetzt haben. Die Analysen und Herausforderungen sind heute so aktuell wie zu Beginn der kirchlichen Tourismuskritik vor 40 Jahren. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre, besinnliche Weihnachtstage und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Mit herzlichen Grüßen Antje Monshausen & Christina Kamp 3 77 | TourismWatch Religion im touristischen Alltag „Widerstand leisten oder untergehen“ Protestbewegung auf Bali gegen Landgewinnung aus dem Meer Von Aryani Willems Besucher, die derzeit nach Bali kommen, werden besonders in der Hauptstadt Denpasar überall riesige Banner mit den Worten „Bali Tolak Reklamasi Teluk Benoa“ sehen: Bali ist gegen die Landgewinnung in der Benoa-Bucht. Die Touristen spüren den Aufruhr in der balinesischen Bevölkerung wohl kaum. Doch der Tourismus ist der Auslöser für die politische Kampfansage gegen das Großprojekt, das nicht nur verheerende ökologische Folgen haben würde, sondern auch das gesellschaftliche, kulturelle und religiöse Leben auf Bali noch mehr aus dem Gleichgewicht zu bringen droht. Die kleine hinduistisch geprägte Insel Bali ist von großer Bedeutung für den indonesischen Tourismus. Die Regierung unternimmt viel, um den Tourismus zu fördern. Die sieben Zauberwörter („Sapta Pesona“) – sicher, ordentlich, sauber, frisch, schön, freundlich, schöne Erinnerung – werden überall in Indonesien verbreitet. Mit diesen sieben Tugenden, die den Touristen zuliebe gepflegt werden, wird schnell akzeptiert, wenn Reisfelder Fünf-Sterne-Hotels weichen oder Wasserquellen betoniert werden, um sie „ordentlich zu gestalten“. Doch nun wächst der Widerstand. „Bali Tolak Reklamasi“: Der Hintergrund zum Protest Die Protestbewegung „Bali Tolak Reklamasi“ richtet sich gegen die geplante Landgewinnung aus dem Meer in der Bucht von Benoa. Ähnlich wie in Dubai ist auch in Bali die Anlage einer künstlichen Insel geplant. Die Investoren, PT Tirta Wahana Bali International und chinesische Investoren, planen in der Bucht von Benoa eine „All inclusive“-Touristeninsel – einen Ort der Superlative mit Hotels, Resorts, Privathäusern, Spa- und Wellness-Einrichtungen, Restaurants und Cafés. Sogar ein Krankenhaus und ein Yachthafen sollen gebaut werden. Auf die „Hauptinsel“ Bali müssten die Touristen dann nur, wenn sie einen Tempel besuchen möchten. Eine ähnliche Landgewinnung hat in den 1990er Jahren auf der kleinen Nachbarinsel Serangan stattgefunden. Besonderes die Fischer leiden bis heute darunter, denn es gibt nur noch wenige Fische und daher kaum noch Fang. Auf Grund dieser negativen Erfahrungen ist es nur verständlich, dass viele Balinesen ein neues Landgewinnungsprojekt ablehnen. 4 Balinesische Mythologie: Keine Gute-Nacht-Geschichte In Bali ist die Mythologie keine Gute-Nacht-Geschichte, sondern gelebter Glauben, der durch die Kultur und Religion praktiziert wird. Der Schutzgott Hyang Pasupati beauftragt drei seiner Söhne Batur, Agung und Andakasa, den Menschen in Bali bei der Landwirtschaft, der Viehwirtschaft und der Fischerei zu helfen. Eines Tages frisst das Vieh auf dem Feld alle Pflanzen weg. Batur, der Hüter der Pflanzen, ist erzürnt und spricht einen Fluch aus: „Möge derjenige, der die Pflanzen zerstört hat, krank werden.“ Alsbald werden hunderte von Tieren krank und sterben. Die Kadaver stinken und die beiden Erdgötter Batur und Agung streiten sich, was sie damit machen sollen. Sie entscheiden, sie ins Wasser zu werfen. Die Kadaver verschmutzen Flüsse, Seen und schließlich auch das Meer. Andakasa ist wütend und spricht seinerseits einen Fluch aus: „Wer das Wasser verschmutzt, wird durch Wind und Regen von hunderten von Krankheiten befallen.“ Nachdem einer den anderen verflucht hat, stellen die drei Götter schließlich eine Regel auf, um das Gleichgewicht im Umgang mit Tieren, Pflanzen und Wasser zu erhalten. Sie gilt auch für die Menschen. Deshalb wird auf Bali zum Beispiel eine Sau erst geschlachtet, nachdem sie mindestens zweimal Ferkel geworfen hat. Ein Baum wird erst gefällt, nachdem zwei andere Bäume gepflanzt wurden. Wasser wird verehrt wie die eigene Mutter. Batur, Agung und Andakasa sind auch die Namen von Bergen, die in Bali bis heute als lebendige Gottheiten verehrt werden. Auf der Philosophie „Tri Hita Karana“, den drei Quellen der Harmonie TourismWatch | 77 Religion im touristischen Alltag im Leben (Harmonie zwischen Mensch und Gott, Harmonie zwischen Mensch und Natur, und Harmonie unter den Menschen) basieren viele Rituale und das tägliche Leben der Balinesen. Die kulturellen Naturregeln, die auf „Tri Hita Karana“ basieren, nennen die Balinesen „Hukum Adat“. Sie gelten auch für den Tourismus. er, unter uns starke Strömung und Wellen, und wir streuten die Asche von oben ins Meer. Wir konnten sehen, wie die Asche nicht so schnell im Meer verschwand wie sonst. Es tat weh, das zu sehen. Wir beteten auf Betonmauern und bei dem starken Wind konnten wir die Räucherstäbchen kaum anzünden. Balis Strände: Zugebaut, privatisiert, erodiert Eine Zeremonie, die sonst ein paar Stunden gedauert hätte und während der wir ins Wasser gegangen wären, um die Abschiedsgebete zu flüstern, war nun nach knapp einer halben Stunde vorbei. Ein schneller Abschied mit einer Frage: Warum wird uns genommen, was in den Prospekten als Verkaufsmagnet versprochen wird: Bali, Insel der Götter und Dämonen? Wo sind sie geblieben? Nach dem „Hukum Adat“ sollen Hotelanlagen einen Mindestabstand von fünf Kilometern zu Tempelanlagen einhalten und es muss eine mindestens 150 Meter breite Pufferzone zwischen Hotel und Meer geben. Dies wird von den Hotelbesitzern oft einfach ignoriert, denn die Gesetzgeber drücken ein Auge zu und erteilen Baugenehmigungen. Mit Hilfe von Schmiergeld ist „Hukum Adat“ schnell vergessen. Viele Strände sind heute nicht mehr zugänglich, weil sie privatisiert wurden. Das beeinflusst das religiöse Leben der Balinesen. Der freie Zugang zum Strand ist notwendig, damit dort religiöse Zeremonien stattfinden können. Die Gläubigen gehen mindestens einmal im Monat ans Meer, um Reinigungszeremonien abzuhalten. Ohne Strand – wie soll das gehen? Wo sollen wir während der Zeremonie die Opfergaben hinstellen? Im nahegelegenen Hotelgarten bestimmt nicht. „Zutritt verboten!“ Ein weiteres Problem ist die Küstenerosion. Candi Dasa, ein Ort im Osten Balis, war einst ein charmantes Fischerdorf mit kleinen Homestays, Strand und freundlichen Bewohnern. Doch aufgrund des Touristenbooms wurden die Korallen „geerntet“ und zum Bau von Hotelanlagen genutzt. Nachdem der natürliche Schutzwall abgetragen worden war, fiel der Strand den Wellen zum Opfer, die bisweilen auch die in den Restaurants sitzenden Touristen überraschten. Heute, zwanzig Jahre später, ist Candi Dasa kein Fischerdorf mehr, hat keinen Strand mehr und kaum noch Besucher – und damit kaum eine Chance auf eine lebenswerte Zukunft. Folgen für das religiöse und kulturelle Leben Auch Sanur, einer der besten Orte für Sonnenaufgänge in Bali, hat kaum noch Strand. Noch vor zehn Jahren, als mein Vater starb, fuhren wir mit einem Boot hinaus, um seine Asche dem Meer zu übergeben. Im August dieses Jahres, als die Asche meiner Großmutter dem Meer übergeben wurde, gab es keine Möglichkeit mehr, mit dem Boot hinaus zu fahren. Wir standen auf einer riesigen Mau- In den Touristenbüros werden sakrale und private Zeremonien als Attraktionen verkauft. Tänze und Musikstücke werden gekürzt, um die Touristen zu unterhalten, aber nicht zu langweilen. Traditionelle Bühnenprogramme werden an den Geschmack der Touristen angepasst. Bali am Scheideweg Durch die Arbeitszeiten in der Tourismuswirtschaft haben die Balinesen kaum noch Zeit für „Ngayah“ oder „Gotong Royong“ – die freiwillige Arbeit, die nicht nur für die Gemeinde nötig ist, sondern die sehr substanziell für den kulturellen Alltag ist. Die freiwillige Mitarbeit in den Dorfgemeinschaften ist etwas, was balinesische Kultur ausmacht. Wenn es alles, was Bali im Ursprung so interessant macht, nicht mehr gibt, was wird dann noch die Besucher nach Bali ziehen? Die Menschen in Bali stehen am Scheideweg, wo sie entscheiden müssen, wohin sie ihre Heimat steuern wollen. Bei dieser Entscheidung geht es nicht nur um Bali, es geht um unsere Erde, unser einziges gemeinsames Zuhause. Wenn die Widerstandsbewegung gegen das Landgewinnungsprojekt in Bali erfolgreich ist, dann wird bei den Menschen in Indonesien die Hoffnung wachsen, auch andere Missstände beeinflussen oder sogar stoppen zu können: „Tolak atau tenggelam!“ – Widerstand leisten oder untergehen! Aryani Willems ist Balinesin und lebt seit fast 25 Jahren Deutschland. Sie ist Mutter von vier Kindern, Bühnenkünstlerin und liebt ihre Heimat Bali und Hannover. (7.940 Zeichen, Dezember 2014, TW 77) 5 77 | TourismWatch Religion im touristischen Alltag Brotbrechen und Brücken bauen Drei Fragen an Elisa Moed und Christina Samara, Breaking Bread Journeys Von Christina Kamp Das Heilige Land, insbesondere Israel und Palästina, ist eine Region von herausragender religiöser und historischer Bedeutung. Zugleich kommt es seit Jahrzehnten immer wieder zu gewaltsamen Eskalationen und auch in den letzten Monaten hat die Region zumeist traurige Schlagzeilen gemacht. In einer israelisch-palästinensischen Kooperation organisieren „Breaking Bread Journeys“ Reisen im Heiligen Land. Um mehr über ihre Arbeit in diesem schwierigen politischen Umfeld zu erfahren, sprachen wir mit Elisa Moed und Christina Samara, den Gründerinnen des Reiseveranstalters Breaking Bread Journeys. TW: Ihr Unternehmen heißt „Breaking Bread Journeys“. Was bedeutet es für Sie, Ihre Gäste und deren Gastgeber, das „Brot zu brechen“? Elisa Moed: Wir sind davon überzeugt, dass das gemeinsame Essen und das gemeinsame „Brotbrechen“ die Basis sein kann, um eine Atmosphäre für einen sinnvollen Dialog zu schaffen und um zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen. Durch die persönliche Erfahrung des gemeinsamen „Brotbrechens“ können die Gäste die Gemeinschaft der anderen genießen und aus erster Hand etwas über kulturelle, gesellschaftliche oder religiöse Fragen lernen. Wenn Menschen in einer persönlicheren Umgebung Gelegenheit haben, gemeinsam zu essen, sprechen die Gastgeber meist offener über ihre eigenen Lebensgeschichten und Erfahrungen. Sie können Themen diskutieren und Fragen beantworten, die in einem anderen Umfeld wahrscheinlich nicht zur Sprache kämen. Sie teilen ihre Ängste, Hoffnungen und Träume für die Zukunft. Gastgeber und Gäste sind dann leichter in der Lage, sich in einer würdevollen und respektvollen Atmosphäre auszutauschen. Christina Samara: Wir meinen, dass ein tieferes Verständnis dieser wahren Gefühle die Menschen inspirieren wird, Lösungen für ein besseres Zusammenleben zu finden und Brücken zwischen den beiden Nationen zu bauen. Die Religion spielt insofern eine Rolle, als dass man die Erfahrung macht und aus erster Hand lernt, wie Religion und Traditionen, die in einem bestimmten Glauben verankert sind, den Lebensstil beeinflussen. Wenn die Teilnehmenden etwas über die unterschiedli6 chen Kulturen lernen, sind sie oft überrascht, dass wir uns eher sehr viel ähnlicher sind, als dass wir uns voneinander unterscheiden. Sie gehen mit einem tieferen Verständnis der Komplexitäten des politischen Konflikts und einer Wertschätzung der unterschiedlichen Kulturen und Menschen im Heiligen Land. TW: Was sind angesichts der politischen Situation die größten Herausforderungen, vor denen Sie in Ihrer Arbeit stehen? Christina Samara: Die politischen Spannungen im Heiligen Land waren schon immer eine Herausforderung für den Tourismus, nicht, weil es irgendeine Gefahr gibt, sondern aufgrund der Wahrnehmung von Gefahren, die von den Medien gefördert wird. Die Bilder im Fernsehen führen zu Unsicherheit und Angst bei interessierten Reisenden. Diejenigen, die schon einmal hier waren, wissen, dass es in Wirklichkeit nicht so ist. Das Heilige Land ist ziemlich sicher, bestimmt sehr viel sicherer als viele große Städte in Europa und den Vereinigten Staaten. Bei den meisten der Sehenswürdigkeiten und Erlebnisse in unseren Reiseprogrammen gibt es keinerlei Sicherheitsprobleme, auch in der aktuellen Situation nicht. Elisa Moed: Zusammengenommen haben wir 50 Jahre Erfahrung im Tourismusgeschäft und beobachten ständig die Sicherheitslage. Da wir unser Büro hier in Jerusalem haben, können wir bei Bedarf recht flexibel reagieren und unsere Reiserouten an jedem beliebigen Tag schnell anpassen, wenn wir eine bestimmte Gegend meiden sollten. TourismWatch | 77 TW: Wie stellen Sie auf ihren Reisen eine gleichberechtigte israelische und palästinensische Beteiligung sicher, die Gästen wie Gastgebern zugute kommt? Elisa Moed: Breaking Bread Journeys wurde auf Grundlage unserer gemeinsamen Vision gegründet, dass wir unseren Gästen die Schönheit der israelischen wie auch der palästinensischen Kultur, Folklore und Küche nahebringen wollen. Wir tun dies, indem wir unsere Kunden zu spannenden Sehenswürdigkeiten und Attraktionen sowohl in Israel als auch in den palästinensischen Gebieten bringen. Doch was noch wichtiger ist: Wir bringen sie auf beiden Seiten zu Gastgebern, die sie in deren eigenem Zuhause kennenlernen können. Jeder Reisetag ist in einer Erfahrung des „Brotbrechens“ verankert Jedes dieser Segmente wird sorgfältig gestaltet, um die Authentizität der Erfahrung und die von den Gastgebern präsentierten Inhalte sicherzustellen. Religion im touristischen Alltag unsere jeweils eigenen Perspektiven ein, die die Grundlage für das Gleichgewicht in jedem unserer Programme gewährleisten. Zusätzlich zu den gleichgewichtigen Inhalten und Erfahrungen bemühen wir uns auch, in Bezug auf die wirtschaftlichen Aspekte, eine Balance sicherzustellen. Durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Nichtregierungsorganisationen können wir dafür sorgen, dass das erwirtschaftete Einkommen direkt den Gemeinschaften vor Ort zugute kommt, unter anderem Familien, Frauen und Jugendorganisationen. Der faire Tourismus ist ein integraler Bestandteil unseres Leitbilds und wir bemühen uns sehr, Programme anzubieten, die nicht nur gleichgewichtig gestaltet sind, sondern auch den wirtschaftlichen Nutzen gerecht verteilen. Weitere Informationen: www.breakingbreadjourneys.com (5.284 Zeichen, Dezember 2014, TW 77) Christina Samara: Indem wir als Israelin und Palästinenserin zusammenarbeiten, bringen wir 7 77 | TourismWatch Christlich-theologische Reflektionen zur Tourismusentwicklung Von heiligen und weniger heiligen Tagen Eine theologische Perspektive der Tourismuskritik Von Caesar D’Mello Gerechtigkeit ist ein zutiefst menschliches Bestreben und ein Recht, insbesondere für Menschen im globalen Süden, die leiden und die an den Rand der Gesellschaft gedrängt und unterdrückt werden. Den Ruf nach Gerechtigkeit bestätigen die wiederholten prophetischen Rufe im alten Testament und herausragende Texte im neuen Testament, wie Lukas 4:16-19 (das Jesaja ‘Manifest’), das ‘Magnifikat’, die Seligpreisungen und das gesamte Evangelium. Auf konfessioneller wie auf ökumenischer Ebene sind die Kirchen herausgefordert, sich für Gerechtigkeit einzusetzen und sich auf die Seite derjenigen zu stellen, denen Gerechtigkeit verwehrt wird. Ein durch Ungerechtigkeit gekennzeichneter Bereich ist der kommerzielle Massentourismus im globalen Süden – ein globales Phänomen, das die Kirchen bisweilen übersehen, obwohl zahllose Menschen mit ihrer Armut und Marginalisierung den Preis für den wirtschaftlichen Erfolg des Tourismus zahlen. Der heutige Tourismus floriert auf Grundlage der modernen Vorstellung von Urlaub. Der englische Wortursprung von ‚holidays‘, also heiligen Tagen, ist kaum noch erkennbar. Aus biblischer Perspektive ist ein ‚holiday‘ ein arbeitsfreier Tag im Sinne Gottes, der nach getaner Arbeit ruhte (Gen 2:23). Gott gebietet, den Feiertag heilig zu halten. Es ist keine Zeit zur persönlichen Gratifikation, wie es der Tourismus oft vorsieht, sondern eine Zeit, in der wir unsere tägliche Arbeit ruhen lassen, um eine engere Beziehung zu Gott als unserem Schöpfer und zu seinem Volk zu pflegen und gesegnet zu sein. Es ist keine Zeit, sich von Gott abzuwenden oder ihn zu vergessen, sondern vielmehr sich ihm anzunähern. Eine theologische Dimension zur Untersuchung und Reflexion des Tourismus ist der Kontext der Bewahrung der Schöpfung und ihrer Haushalterschaft. Sie lenkt den Blick auf die Kreativität Gottes, beschrieben in der Schöpfungsgeschichte, wo es heißt, „Gott sah … Es war sehr gut.“ (Gen 1:31). Nach Gottes kreativem Plan gehört die Schöpfung allen und soll von allen geteilt werden. Sie ist der Menschheit anver traut, um vera nt wor t l ich ver wa lte t , s or g f ä lt i g gen ä h r t 8 und dankbar geliebt zu werden. Doch die Oikumene, also der bewohnte Teil der Erde, deren empfindliches gesellschaftliches und ökologisches Gleichgewicht durch verantwortungsloses menschliches Verhalten gestört wurde, fordert die Kirche heraus. Gerechtigkeit ist ein Prüfstein ihrer Theologie, eine Verkörperung des Geistes, der Liebe und sogar des Zorns Christi. Wenn das, was Gott erschaffen hat, bedroht ist, sind Christinnen und Christen dazu verpflichtet, ihre Stimme zu erheben und sich für das Leben, für Gerechtigkeit und Frieden, für die Erhaltung und Bewahrung der Schöpfung einzusetzen. Dabei werden wir inspiriert vom Beispiel Jesu, der durch seine Worte und sein Leben gezeigt hat, wo er in einer Welt von Ungerechtigkeit stand. Caesar D’Mello arbeitet als Berater zu Entwicklung, Frieden und Konflikten und gerechtem Tourismus. Von 2007 bis 2012 war er Direktor der Ecumenical Coalition On Tourism (ECOT). Dieser Beitrag ist ein bearbeiteter Auszug aus „Deconstructing Tourism: A Challenge of Justice for the Church. A Theological Perspective“ von Caesar D’Mello, erschienen in „Deconstructing Tourism: Who Benefits? A Theological Reading from the Global South“. Redaktion: Caesar D’Mello, Wati Longchar, Philip Mathew. Herausgegeben vom Programme for Theology and Cultures in Asia (Tainan) und SCEPTRE (Kolkata), 2014. Bezug: [email protected] Übersetzung aus dem Englischen: Christina Kamp (2.916 Zeichen, Dezember 2014, TW 77) TourismWatch | 77 Christlich-theologische Reflektionen zur Tourismusentwicklung Sonne und Sand, Rum und Reggae Die Herausforderung des Tourismus für Kirche und Gesellschaft in der Karibik Von Roderick Hewitt Die karibische Volkswirtschaft war historisch so gestaltet, dass sie den Prioritäten der Kolonialmächte entsprach. Auch der Tourismus dient den Interessen des Nordens. Der Tourismus rund um die berüchtigten vier “s” – „sun, sea, sand, sex“ – hat zu einem zerstörerischen Verhalten geführt, das Fragen der Menschenwürde aufwirft, die die Kirchen zu Reaktionen herausfordern. Die Karibik ist ein Schmelztiegel von Kulturen aus Europa, Afrika, Asien, Nord- und Südamerika. Die meisten der Inseln wurden absichtlich auf Monokulturen wie Tabak, Zucker und Bananen aufgebaut, die die Menschen in Armut und in Abhängigkeit von Nahrungsmittelimporten hielten. Die Kolonialwirtschaft wurde durch das kapitalistische Wirtschaftsparadigma ersetzt, nach dem die Gewinne über allem anderen standen. Mit der Wiederbelebung der Wirtschaft in Europa und den USA nach dem zweiten Weltkrieg wurde durch den Massentourismus eine neue wirtschaftliche Kolonialisierung der Karibik eingeleitet. Die technologischen Veränderungen im Verkehrswesen brachten eine große Anzahl von Flugreisenden und Kreuzfahrttouristen auf die Inseln. Die Inseln hatten kaum eine Wahl, als dieses Entwicklungsmodell zu übernehmen. Der Tourismus wurde zum einzigen gangbaren Weg, um ihre Volkswirtschaften über Wasser zu halten – doch zu einem hohen Preis. Auswirkungen des Tourismus in der Karibik Grundstücke entlang der Küsten und auf kleineren Inseln wurden an die Höchstbietenden, meist ausländische Wirtschaftseliten, verkauft. Die Einheimischen verloren ihre Rechte an den langen Stränden, denn die zahlenden Touristen hatten nun die exklusiven Nutzungsrechte. Durch die zu enge Bebauung mit Hotels auf kleinen Grundstücken am Meer entstanden Überbauungsprobleme entlang der Küste. Das Hauptargument, mit dem gerechtfertigt wird, dass die Tourismuswirtschaft mit bedeutenden Steuererleichterungen Privilegien genießt, ist der hohe volkswirtschaftliche Beitrag, den der Sektor durch seine Beschäftigungswirkungen leistet. Doch die hohe Abhängigkeit von ausländischem Kapital führt dazu, dass auch der Kapitalabfluss sehr hoch ist. Sehr viel Geld, das im Land ausgegeben wird, fließt direkt wieder ab – in Form von Gewinnen oder zum Import ausländischer Produkte für den Bedarf der Tourismuswirtschaft. Die gesellschaftlichen Veränderungen durch die Tourismuswirtschaft haben einige Probleme mit sich gebracht, die angegangen werden müssen. Touristen reisen für gewöhnlich mitsamt ihrer Kultur. Dies hat zu einem Verlust an kultureller Identität geführt. Die traurige Realität ist, dass da, wo man erwartet, dass die Einheimischen mit dem Verkauf von Produkten an die Touristen viel verdienen würden, die schönen Handwerksprodukte oder „Jamaica“-T-Shirts bei genauerem Hinsehen meist “Made in China” sind. Schließlich haben die kleinen Inselstaaten nicht die Ressourcen, die Gewässer zu patrouillieren, die von den Kreuzfahrtschiffen befahren werden. Das kann dazu führen, dass Abfälle illegal im Meer entsorgt werden, ohne dass jemand dafür zur Verantwortung gezogen wird. Die Rolle der Kirche Seit den Anfängen der touristischen Entwicklung waren die moralischen Verwerfungen durch die Tourismuswirtschaft das Hauptanliegen der Kirchen. Der freie Lebensstil der Touristen im Zusammenhang mit ihrer freizügigen Bekleidung, dem Rauchen von Marihuana, sexueller Freiheit, Hedonismus und Spielcasinos brachte die Kirchen dazu, sich bei der Regierung für Maßnahmen einzusetzen, um die Einheimischen vor importierten Lastern zu schützen. Sie sahen, dass die gesellschaftlichen Kosten des Tourismus höher waren als der 9 Christlich-theologische Reflektionen zur Tourismusentwicklung Nutzen. Die öko-theologische Reorientierung beinhaltete dann eine Verlagerung von der anthropozentrischen Vorherrschaft über die Schöpfung hin zu einem neuen Gleichgewicht, das auch alle anderen Lebensformen berücksichtigt. Schutz des Kulturerbes Eine weitere wichtige Rolle der Kirche und der Bildungsinstitutionen besteht darin, die Kultur und ihr Erbe aktiv zu vertreten. Viele der Kirchen, die mit der Missionszeit des 19. und 20. Jahrhunderts in Zusammenhang stehen, bewahren ein unersetzliches Erbe aus einer vergangenen Zeit. In vielen karibischen Staaten ist die Kirche die einzige respektierte Institution, die auf Entscheidungen der Regierung und der Wirtschaft zur Bebauung historischer Stätten Einfluss nehmen kann. Unter dem starken Druck auf Regierungen, Arbeitsplätze zu schaffen, werden manchmal im Namen des so genannten wirtschaftlichen Fortschritts historische Stätten geopfert. Förderung nachhaltiger Tourismusentwicklung Die karibischen Kirchen sind auf lokaler Ebene wichtige Institutionen. Lange bevor Nichtregierungsorganisationen populär wurden, um das öffentliche Bewusstsein zu schärfen und sich für Umwelt- und Gerechtigkeitsanliegen einzusetzen, diente die Kirche als alternative Stimme, die die Mächtigen in Politik und Wirtschaft zur Rechenschaft zog. Heutzutage hat sich der Einfluss der Kirche in der Gesellschaft meist vom Zentrum in Randbereiche verlagert. Deshalb müssen neue Methoden der Solidarität und Partnerschaft mit den Opfern unkontrollierter, den Massentourismus fördernder politischer und wirtschaftlicher 10 77 | TourismWatch Interessen entwickelt werden, um eine nachhaltige Tourismusentwicklung zu fördern. Die Rolle der Kirche besteht in einer kompromisslosen Stimme für die Menschenwürde und den Respekt für die gesamte Schöpfung und darin, alle Akteure in der Tourismuswirtschaft zur Rechenschaft zu ziehen. Die Kirchen und alle anderen religiösen Gemeinschaften in der Karibik sollten aktiv an der Gestaltung der Prinzipien für das Tourismusmanagement in der Region beteiligt sein. Die Kirche muss in Partnerschaft mit höheren theologischen Bildungsinstitutionen die Menschen mit den Fähigkeiten ausstatten, die trügerischen Optionen zu kritisieren, die durch die neo-liberale Wirtschaftsordnung angeboten werden, die die Gier in der Tourismuswirtschaft anstachelt. Prof. Dr. Roderick Hewitt stammt aus Jamaika und ist Professor für systematische Theologie am Institut für Religion, Philosophie und Klassik an der Universität von Kwa Zulu Natal, Südafrika. Dieser Artikel ist eine gekürzte, bearbeitete Version von „Sun, Sand, Rum, Reggae. The Challenge of Tourism for Church and Society in the Caribbean“ von Roderick Hewitt, erschienen in „Deconstructing Tourism: Who Benefits? A Theological Reading from the Global South“. Redaktion: Caesar D’Mello, Wati Longchar, Philip Mathew. Herausgegeben vom Programme for Theology and Cultures in Asia (Tainan) und SCEPTRE (Kolkata), 2014. Bezug: wlongchar@ gmail.com Übersetzung aus dem Englischen: Christina Kamp (5.860 Zeichen, Dezember 2014, TW 77) TourismWatch | 77 Christlich-theologische Reflektionen zur Tourismusentwicklung Gottes Willkommen für alle Eine feministisch-theologische Perspektive zum Tourismus Von Liza B. Lamis Meine lokale Tradition, Gäste und auch Fremde willkommen zu heißen, baut darauf auf, festzustellen, ob sie schon gegessen haben: „Kumain ka na ba?“ ist immer die erste Frage. Sie dient dazu, sicherzustellen, dass der Gast nicht hungrig ist und dass es ihm oder ihr gut geht. In vielen indigenen Kulturen auf den Philippinen bedeutet eine gemeinsame Mahlzeit ein umfassendes Willkommen. Die gesamte Schöpfung stelle ich mir wie ein göttliches Willkommen für alle Menschen vor und alle haben das Recht, davon zu leben. Unsere schöne Welt ist die Gastfreundschaft Gottes. Die Erde als Leib Gottes ist der ultimative Ausdruck von Gastfreundschaft. Die Menschheit erfreut sich an der Schönheit der Schöpfung und dieser Wunsch nach göttlicher Schönheit verlockt die menschliche Seele. Deshalb reisen wir zu anderen Orten als unserer Heimat und suchen neue Begegnungen. Was sehr wichtig ist: In der Schönheit von Gottes Schöpfung wird ethisches Verhalten ermöglicht, indem man eine tiefe Sehnsucht nach Gerechtigkeit wachruft. Leider ist die Einheit der Menschheit mit der Schöpfung schon eine vergessene Erinnerung. „It’s more fun in the Philippines“, das Motto der staatlichen Tourismuswerbung der Philippinen, gilt nur für diejenigen, die Zeit übrig haben, weil sie Geld zur Verfügung haben. Die meisten Filipinos waren nie an den schönen Orten in den Philippinen und haben selbst ihre eigenen Inseln nie gesehen. Es gibt offensichtlich sehr viel Ungerechtigkeit im Tourismussektor, einem System, das zu weiterer Ausbeutung und Missbrauch führt, statt gemeinsame Freude und ein Gefühl von Gemeinschaft zu schaffen. Sex als Lockmittel für den Tourismus zu benutzen, wie es in verschiedenen südostasiatischen Ländern oft geschieht, ist ein moralischer Verfall der menschlichen Sexualität und ihrer Schönheit. Sextourismus heißt zu zerstören. Sextouristen haben eine räuberische Gesinnung, sie machen die Schwächsten zu Opfern. Zum Beispiel kommen saudi-arabische Männer in Horden als Sextouristen nach Indonesien, um ‘halal’ Sex zu haben (‚halal‘ = arabisch für ‘erlaubt’ oder ‘rechtmäßig‘). Diese Männer meinen, dass sie keine religiösen Gebote verletzen, wenn sie dem Koran entsprechend zeitweise, für einen oder mehrere Tage, eine Prostituierte heiraten, so dass sie im Prinzip keinen unehelichen Sex haben. Ihrer Meinung nach sind ihre sexuellen Beziehungen mit Prostituierten unter religiösen Gesichtspunkten rechtmäßig. Gerechte Gastfreundschaft Gastfreundschaft muss gerecht sein. Gerechtigkeit in der Gastfreundschaft heißt auch, ehrliche Solidarität zu praktizieren, um Ausbeutung und Unterdrückung ein Ende zu machen. Wenn die Gier nach Gewinnen die Bedingungen gestaltet, nach denen Tourismus stattfindet, verzerrt das oder zerstört sogar die Möglichkeit, dass Gastgeber und Gäste “Gott im anderen sehen”. Gastfreundschaft führt zu solidarischen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Völkern, über Unterschiede und Entfernungen hinweg. Wenn wir reisen, sind Bescheidenheit und Geduld unser Reisepass – und das Bewusstsein, dass man heiligen Boden betritt. Was heißt es, in unserer Gastfreundschaft gerecht zu sein, als Gäste wie als Gastgeber? Die Bewegung für Geschlechtergerechtigkeit ist zwar eigenständig, doch sie ist auch ein integraler Bestandteil der Transformationsbewegung der Unterdrückten und Marginalisierten. Wir sind daher gefordert, unsere traditionelle theologische Anthropologie in eine inklusive umzuwandeln, die uns sehen lässt, wie schlimm die Auswirkungen des Tourismus, insbesondere des Sextourismus sind. Wir müssen verstehen, dass in einer männlich dominierten und von Männern definierten Kultur immer der Frau die Schuld an der Verantwortungslosigkeit des Mannes gegeben wird. Dass es Prostitution gibt, sollte uns kritisch darüber nachdenken las11 Christlich-theologische Reflektionen zur Tourismusentwicklung sen, warum sie gedeiht und wie sie Opfer wie Täter ihrer Menschlichkeit beraubt. Es ist äußerst wichtig, unter Frauen ein kritisches feministisches Bewusstsein zu schaffen. Dem Machtquotienten Aufmerksa mkeit schenken Wenn man sich vorstellt, dass die gesamte Schöpfung Gottes Tisch ist, an dem alle willkommen sind, muss die Aufmerksamkeit auf die Machtverhältnisse gelenkt werden und darauf, mehr Gleichheit bei den Zugangsmöglichkeiten zu den Geschenken der Erde zu erreichen. Für Gerechtigkeit ist die Machtfrage von zentraler Bedeutung. Gerechtigkeit in Hinblick auf richtige Beziehungen ist daher Macht-im-Verhältnis. Macht und Verantwortung darf man nicht trennen. Damit ein System oder eine Person niemanden ausbeutet, müssen Macht und Verantwortung eng miteinander verbunden sein. Mögliche Partnerschaften für Gerechtigkeit im Tourismus Um die konkreten Ungerechtigkeiten in der Tourismuswirtschaft in der „Dritten Welt“ wahrzunehmen, müssen die Erfahrungen mit Ungerechtigkeit und Widerstand erzählt und gehört werden. Die ungehörten Stimmen sind die der Einheimischen im Tourismus. Die Frage ist: Können die Gäste hören, was die Einheimischen nicht sagen dürfen? 12 77 | TourismWatch Wenn wir als Christinnen und Christen in Partnerschaft mit Gott eine Welt schaffen wollen, die Leben für alle spendet, dann sind wir beauftragt, uns mit anderen zusammen zu tun, um die Welt für alle positiv zu verändern. Im Zusammenschluss könnten unsere Erkenntnisse, unser Widerstand und unser Neuaufbau Kraft und Wirkung entfalten. Falls und wenn Kirchen sich entscheiden, einen verantwortlichen Tourismus zu fördern, sollte eine auf Gerechtigkeit basierende Gastfreundschaft sein Maß und Standard sein. Dr. Liza B. Lamis war bis vor kurzem Koordinatorin des Asian Women’s Resource Centre for Culture and Theology in Yogyakarta, Indonesien, und arbeitet weiter an verschiedenen kirchlichen Programmen mit. Dieser Artikel ist eine gekürzte, bearbeitete Version von „God’s Welcome is for All: A Feminist Theological Perspective on Tourism“ von Liza B. Lamis, erschienen in „Deconstructing Tourism: Who Benefits? A Theological Reading from the Global South“. Redaktion: Caesar D’Mello, Wati Longchar, Philip Mathew. Herausgegeben vom Programme for Theology and Cultures in Asia (Tainan) und SCEPTRE (Kolkata), 2014. Bezug: [email protected] Übersetzung aus dem Englischen: Christina Kamp (5.455 Zeichen, Dezember 2014, TW 77) TourismWatch | 77 Kurzinformationen und Hinweise Das soziale Gewissen des europäischasiatischen Gipfels Asia-Europe People‘s Forum (AEPF) in Mailand Von Christina Kamp Durch den vorherrschenden Entwicklungsansatz der vergangenen Jahrzehnte – mit der Deregulierung der Märkte, der zunehmenden Macht multinationaler Konzerne und multilateraler Institutionen, denen es an Rechenschaftspflicht fehlt – ist es nicht gelungen, den Bedürfnissen und Rechten aller Bürgerinnen und Bürger Rechnung zu tragen. Stattdessen wurden Bedingungen geschaffen, die zu Armut, Ungleichheit, Umweltzerstörung und zunehmenden sozialen Unruhen geführt haben. Diese Bilanz zogen über 400 zivilgesellschaftliche Vertreterinnen und Vertreter aus 42 Ländern auf dem Asia-Europe People‘s Forum (AEPF) im Oktober 2014 in Mailand. Alle zwei Jahre bietet das AEPF eine Plattform für zivilgesellschaftliche Gruppen aus Asien und Europa, um drängende Herausforderungen zu diskutieren und sich untereinander besser zu vernetzen. Europäisch-asiatischer Austausch auf verschiedenen Ebenen Asien ist wichtig – für Europa. Und Europa ist wichtig – für Asien. Diese einfache Erkenntnis hatte 1996 zum ersten europäisch-asiatischen Gipfel (ASEM) geführt und hat seitdem nicht an Bedeutung eingebüßt. Im Gegenteil: Asien und Europa sind immer stärker miteinander verflochten. Die vielen Beziehungsebenen werden auch rund um den europäisch-asiatischen Gipfel deutlich. Neben den Staats- und Regierungschefs treffen sich im Vorfeld auch Parlamentarier, Wirtschaftsvertreter und die Zivilgesellschaft – letztere auf dem AsiaEurope People‘s Forum (AEPF), das zu einer Art „sozialem Gewissen“ des ASEM geworden ist. In diesem Jahr in Mailand erhielten Vertreterinnen und Vertreter des AEPF erstmals die Gelegenheit, ihre Sichtweisen, Forderungen und Empfehlungen an die Regierungen auf dem europäisch-asiatischen Gipfel (ASEM) persönlich zu präsentieren. Tourismus auf dem AEPF Wie bereits vor zwei Jahren in Laos (vgl. TW 69, Dezember 2012) gab es auch in diesem Jahr auf dem AEPF wieder einen Tourismus-Workshop. Einen Schwerpunkt bildeten die verschiedenen Ar- ten von struktureller Benachteiligung, mit denen kleine Tourismusprojekte und Initiativen in vielen Ländern zu kämpfen haben. Auf Druck von Wirtschaftslobbys sind die politischen Rahmenbedingungen oft so gestaltet, das große Unternehmen davon profitieren – nicht selten auf Kosten der Umwelt und der Bevölkerung vor Ort. Regierungen müssen ihre Regulierungsaufgaben stärker wahrnehmen, um die Tourismusentwicklung in ihren Ländern nachhaltiger zu gestalten und den Sektor auch für gemeinschaftlich organisierte Tourismusinitiativen zugänglich zu machen. Gleichzeitig dürfen sie unter dem zunehmenden Liberalisierungsdruck im Rahmen von Handelsabkommen ihren Gestaltungsspielraum nicht aufgeben, so die Empfehlung aus dem Tourismusworkshop. „Die Regierungen müssen günstige Rahmenbedingungen für innovative Ansätze im Tourismus sicherstellen, bei denen die Menschen im Mittelpunkt stehen, beteiligt sind und durch die die Gemeinschaften gestärkt werden“ heißt es in der Abschlusserklärung des AEPF10. „Systemwandel statt Klimawandel“ Auch der Klimawandel war ein wichtiger Schwerpunkt des A EPF. In der Abschlusserklärung wird auf dringend nötige Systemveränderungen hingewiesen. Konsum- und Produktionsmuster müssen auf einen nachhaltigen und umweltfreundlichen Weg gebracht werden, der die Bedürfnisse der Menschen und nicht die 13 Kurzinformationen und Hinweise von Großunternehmen erfüllt. Die zwei Grad Celsius, die die Erderwärmung nicht überschreiten dürfe, seien keine „magische Zahl“, sondern eine politische Entscheidung, so Lidy Nacpil von Jubilee South Asien/Pazifik. „Wir haben keine 15 Jahre mehr, um das zu tun, was getan werden muss, bevor es schließlich unmöglich wird.“ Deshalb müsse das Tempo deutlich erhöht werden. Auch haben schon heute Menschen unter den Auswirkungen des Klimawandels zu leiden. Auf den Philippinen würden Super-Taifune wie Haiyan zum „neuen Normalfall“. Den Opfern solcher Katastrophen könne man nicht sagen, sie sollten auf Systemveränderungen warten. Die Regierungen müssen ihre Verantwortung zum Klimaschutz erfüllen, ihre ökologischen Schulden gegenüber den armen Ländern begleichen und den Entwicklungsspielraum auf der Erde fair aufteilen. Die EU müsse dazu ihre Bemühungen für eine nachhaltige Energiewende auf Grundlage erneuerbarer Energien, Energieeffizienz und -suffizienz deutlich beschleunigen und intensivieren. 14 77 | TourismWatch Sombath Somphone noch immer vermisst Schließlich war auch die Tatsache, dass Sombath Somphone, einer der Hauptorganisatoren des AEPF9 2012 in Vientiane, immer noch vermisst wird, ein wichtiges Anliegen in Mailand. Vor genau zwei Jahren, am 15. Dezember 2014 (s. TW 70, März 2013 ). verschwand Sombath Somphone nach einer Polizeikontrolle in Vientiane und bis heute fehlt von ihm jede Spur. In ihrer Abschlusserklärung erinnerten die Teilnehmenden des AEPF in Mailand die ASEM-Mitgliedsstaaten an ihre Verpflichtungen zum Schutz der Menschenrechte und fordern sie auf, sich dafür einzusetzen, dass Sombath unversehrt zu seiner Familie zurückkehren kann. Weitere Informationen: http://aepf.info Die Abschlusserklärung des AEPF zum Download: http://aepf.info/resources/finish/11-otherissues/162-aepf10-final-declaration/0 (4.924 Zeichen, Dezember 2014, TW 77) TourismWatch | 77 Kurzinformationen und Hinweise Mit zunehmender Dringlichkeit: Reflektionen zu Tourismus und Klimawandel Der Klimawandel stellt die Tourismusbranche vor enorme Herausforderungen. Effizienzverbesserungen im Flugverkehr oder bei Kreuzfahrtschiffen reichen nicht aus, um die Emissionen des Tourismussektors auf ein klimaverträgliches Maß zu reduzieren. Die internationalen Klimaverhandlungen haben zwar zur Einführung marktbasierter Mechanismen geführt, doch bislang ist es nicht gelungen, verbindliche Emissionsreduktionsziele festzulegen – weder für den Tourismus noch für den Flugverkehr. Im Vorfeld der 20. UN-Klimakonferenz im Dezember 2014 in Lima haben verschiedene Autorinnen und Autoren aus Europa, Asien, Afrika und Lateinamerika ihre Perspektiven zum aktuellen Stand der Tourismus- und Klimadebatte eingebracht und in einem Reader zusammengefasst. Unter dem Titel „Increasing the Sense of Urgency. Reflections on Tourism and Climate Change“ ist der Sammelband auf Englisch erschienen. Auch eine spanische Fassung liegt vor. ansätze für einen klimafreundlichen und verantwortlichen Tourismus. Die Konferenz „Tourismus in Zeiten des Klimawandels“ fand anlässlich der Weltklimaverhandlungen statt. Die Teilnehmenden fassten ihre Einsichten und Schlussfolgerungen in der „Kuala Lumpur – Lima Declaration on Tourism in Times of Climate Change“ zusammen. Die Erklärung beinhaltet konkrete Handlungsvorschläge zur Förderung von Nachhaltigkeit im Tourismus, zum Beispiel durch Stärkung der Netzwerkarbeit, Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfungen, erneuerbare Energien, Bildungsund Lobbyarbeit. Auch die Kontrollmöglichkeiten lokaler Gemeinschaften über die touristische Entwicklung sollen verbessert werden. Increasing the Sense of Urgency. Reflections on Tourism and Climate Change. Redaktion: Christina Kamp und Annegret Zimmermann. Herausgegeben von Brot für die Welt – Tourism Watch in Kooperation mit Alba Sud, Spanien, und Kabani – the other direction, Indien. Berlin, 2014. In dem Reader werden verschiedene Ansätze in den Bereichen Klimaschutz und Anpassung vorgestellt, sowohl in Form von deutlicher Kritik an „falschen Lösungen“ wie Agrotreibstoffen und der Rolle internationaler Organisationen, als auch in Form konkreter Erfahrungen in touristischen Zielgebieten. Download der englischen Fassung: http://tourism-watch.de/files/profile16_increasing_the_sense_ of_urgency.pdf Konferenz „Tourismus in Zeiten des Klimawandels“ in Lima Weitere Informationen: Kuala Lumpur – Lima Declaration on Tourism in Times of Climate Change. Download: http://tourism-watch.de/files/kuala_ lumpur-lima_declaration.pdf Auf bauend auf der in der Publikation dokumentierten „Kuala Lumpur Declaration“ der asiatischpazifischen Allianz der CVJM (APAY) diskutierten Brot für die Welt und APAY mit Teilnehmenden aus Afrika, Süd- und Nordamerika, Asien und Europa vom 3. bis 4. Dezember in Lima Lösungs- Download der spanischen Fassung: http://tourism-watch.de/files/profil16_aumentar_la_sensacion_de_urgencia.pdf -ck(2.234 Zeichen, Dezember 2014, TW 77) 15 Kurzinformationen und Hinweise 77 | TourismWatch Angst vor Ebola beeinträchtigt Tourismus Die Ebola-Epidemie in den westafrikanischen Ländern Guinea, Sierra Leone und Liberia hat nicht nur in der betroffenen Region, sondern auch in anderen Ländern Westafrikas zu Einbrüchen im Tourismusgeschäft geführt. Sogar im östlichen und südlichen Afrika spürt die Tourismuswirtschaft die Auswirkungen der Angst um die öffentliche Gesundheit. „Afrika ist kein Land, sondern ein Kontinent“, betonten Vertreter der Kampagne „Unite4WestAfrica“ auf dem World Travel Market im November 2014 in London. Neben der Hilfe für die tatsächlich betroffenen Ebola-Gebiete bemüht sich die Kampagne um Aufklärung und ermutigt Reisende, die Ebola-freien und als sicher geltenden Länder weiterhin zu besuchen. Die Unwissenheit über die Geographie Afrikas und allgemeine Fehlinformationen über Ebola hätte zu Überreaktionen geführt, unter denen nun immer mehr Länder zu leiden hätten. Die Weltgesundheitsorganisation ruft in Bezug auf Ebola weltweit zu Wachsamkeit auf, sieht aber bislang keine Notwendigkeit für internationale Reisebeschränkungen. Angesichts der aktuellen Lage in Bezug auf Ebola rät das Auswärtige Amt derzeit nur von Reisen nach Guinea, Liberia und Sierra Leone ab. Zu allen anderen Ländern, in denen es keine oder nur einzelne Ebola-Fälle gegeben hat, bietet das Auswärtige Amt jeweils Reise- und Sicherheitshinweise, die laufend aktualisiert werden. Weitere Informationen: http://unite4westafrica. org, www.auswaertiges-amt.de -ck(1.351 Zeichen, Dezember 2014, TW 77) Airline-Index 2014: Mehr CO2 trotz Effizienzverbesserungen Um knapp fünf Prozent wuchs der Flugverkehr in einem Jahr. Gleichzeitig haben die großen Fluggesellschaften ihre CO2-Emissionen 2012 um nur rund ein Prozent verringert. Das geht aus dem neuen Airline-Index (AAI) 2014 von Atmosfair hervor, der im Vorfeld der Weltklimakonferenz in Peru erneut deutlich machte, wie weit die Branche von einem klimaverträglichen Kurs entfernt ist. Insgesamt stiegen die gesamten Emissionen der Luftverkehrsindustrie um etwa drei Prozent und sind damit weit von einem Kurs entfernt, durch den sich die globale Erwärmung auf maximal zwei Grad Celsius beschränken ließe. Flügelspitzen (Winglets) und die leicht verbesserte Auslastung aus. Nach den neuen Zahlen fliegen nur 15 der 193 getesteten Fluggesellschaften in der Effizienzklasse B – eine Gesellschaft mehr als im Vorjahr. Keine der Fluggesellschaften erreicht die beste Effizienzklasse A. Insgesamt erfasst der Airline-Index etwa 92 Prozent des weltweiten Luftverkehrs. „Der aktuelle Index zeigt, dass die Möglichkeiten der Fluggesellschaften, ihre Effizienz zu steigern, mit der Zeit geringer werden“, erklärt Dietrich Brockhagen, Geschäftsführer von Atmosfair. „Der ungebrochen steigende CO2-Ausstoß des Luftverkehrs ruft nach einer Verdoppelung der Bemühungen der Staaten auf der Klimakonferenz in Peru.“ Die steigende Effizienz der Airlines sei zum Großteil auf den Ersatz älterer Flugzeugmodelle wie der Boeing 747 durch die Boeing 777 oder den Airbus 330 zurückzuführen, so die Erklärung von Atmosfair. Hinzu komme auch ein verstärkter Einsatz der hocheffizienten Boeing 787. Positiv wirke sich auch die Nachrüstung mit aerodynamischen 16 Die besten Werte erreichen Fluggesellschaften, die modernes Fluggerät einsetzen, das gut auf die Streckenlänge passt, viele Sitze darin unterbringen und dann sowohl Sitze als auch Frachtraum gut auslasten. Die Unterschiede zwischen den Fluggesellschaften können erheblich sein, stellt Atmosfair fest. Der Treibstoffverbrauch pro Passagier und Kilometer könne auf derselben Strecke bei einer Fluggesellschaft mehr als doppelt so hoch liegen wie der einer anderen. Weitere Informationen: www.atmosfair.de/airlineindex -ck(1.351 Zeichen, Dezember 2014, TW 77) TourismWatch | 77 Kurzinformationen und Hinweise Nachhaltig Reisen: Diskrepanzen zwischen Wunsch und Umsetzung Nachhaltigkeit ist zwar in den Köpfen der Menschen angekommen, hat aber nicht ausreichend Gewicht, als dass sich Reisende bei der Buchung daran orientieren würden. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Nachfrage für nachhaltigen Tourismus“ im Rahmen der Reiseanalyse 2014, die im Auftrag des Bundesumweltministeriums erstellt wurde. Danach ist derzeit für 31 Prozent der Bevölkerung die ökologische Verträglichkeit von Urlaubsreisen wichtig, 38 Prozent möchten sozialverträglich verreisen. 42 Prozent der Befragten finden, dass Reiseveranstalter sich in Sachen Nachhaltigkeit engagieren sollten, z.B. für Bildungsprojekte oder den Umwelt- und Artenschutz. 12 Prozent geben an, dafür gerne auch etwas mehr zu bezahlen. Allerdings gibt es zwischen dem Wunsch, nachhaltig zu verreisen, und der tatsächlichen Umsetzung eine deutliche Diskrepanz. 55 Prozent derjenigen, die gerne nachhaltig verreist wären, sehen in den zusätzlichen Kosten einen Hinderungsgrund, 43 Prozent nannten als Hürden fehlende Informatio- nen und 32 Prozent das begrenzte Angebot. Wolle man erreichen, dass mehr Konsumenten sich für einen nachhaltigen Urlaub entscheiden, müsse der Aufwand für sie in einem attraktiven Verhältnis zum Nutzen stehen, so die Schlussfolgerung. Auf Anbieterseite gelte es Angebote zu schaffen, die attraktiv und kreativ die vielfältigen Urlaubsbedürfnisse der Gäste befriedigen und dabei trotzdem nachhaltig sind. Weitere Infor mat ionen: A b s ch lu s s b er icht zu dem Forschungsvorhaben: Nachfrage für Nachhaltigen Tourismus im Rahmen der Reiseanalyse. Hg. Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR). Kiel. September 2014. Download: www.bmub.bund.de/fileadmin/Daten _ BMU/D ow n load _ PDF/ Tou r ismu s _ Sp or t / nachhaltiger_tourismus_nachfrage_bericht_bf.pdf -ck(1.408 Zeichen, Dezember 2014, TW 77) Die Erklärung von Kolkata: Theologische Perspektiven zum Tourismus Von Caesar D‘Mello Im März 2011 fand in Chennai, Indien, eine „Theologische Konsultation zum Tourismus“ statt, unter Federführung der Ecumenical Coalition on Tourism (ECOT) und organisiert ins Zusammenarbeit mit dem Nationalen Rat der Kirchen in Indien (National Council of Churches in India – NCCI). Im November 2013 folgte eine internationale Konsultation „Theologie des Tourismus“ in Kolkata (Kalkutta), organisiert vom Senate Centre for Extension and Pastoral Theological Research (SCEPTRE), Serampore (University). Die Teilnehmer der Konsultation haben ihre Beiträge im Sammelband “Deconstructing Tourism – Who benefits? A Theological Reading from the Global South” zusammengefasst. Er ist eine theologische Reflektion der Erkenntnisse aus jahrelanger Untersuchung über die Auswirkungen dieses Wirtschaftssektors auf den globalen Süden. Über dreißig Jahre lang haben die deutschen Kir- chen Visionäre und Aktivisten aus aller Welt unterstützt, den Massentourismus aus der Perspektive der Marginalisierten in Frage zu stellen und zu analysieren. Heute arbeiten eine ganze Vielzahl von Gruppen, darunter die Kirchen, Nichtregierungsorganisationen, Wissenschaftler und andere Interessierte weiter daran, den globalisierten Massentourismus und die ihm innewohnenden Ungerechtigkeiten eingehend zu untersuchen. Die Rolle der Deutschen bei der Förderung dieser Bemühungen, die die Inspiration für diese einmalige Publikation darstellen, wird dankbar gewürdigt. Aus der Konsultation ist die ‚Kolkata-Erklärung‘ hervorgegangen, die die Auswirkungen des Tourismus ref lektiert und unterschiedliche Akteure anspricht. Kirchen, theologische Institutionen und alle anderen, denen der Tourismus ein Anliegen ist, werden aufgefordert, Kritik an ungerechten Strukturen zu üben und die Potenziale von Touris17 Kurzinformationen und Hinweise mus als ‘Pilgerreise’ zu untersuchen. Medienbotschaften und Tourismuswerbung sollen in Frage gestellt werden und die Zusammenhänge zwischen Tourismus und Klimagerechtigkeit genauer angeschaut werden. Die Kirchen sollen in ihrer Rolle gestärkt werden, einen gerechten Tourismus zu fördern und sich Tourismusthemen in interreligiösen Zusammenhängen anzunehmen. Weitere Informationen: „Deconstructing Tourism: Who Benefits? A Theological Reading from the Global South“. Redaktion: Caesar D’Mello, 77 | TourismWatch Wati Longchar Philip Mathew. Herausgegeben vom Programme for Theology and Cultures in Asia (Tainan) und SCEPTRE (Kolkata), 2014. Bezug: [email protected] ‚Kolkata-Erklärung‘ zum Download: http://tourism-watch.de/files/kolkata_statement. pdf -ck(2.132 Zeichen, Dezember 2014, TW 77) Tipps für rücksichtsvolles Verhalten auf Hausbooten in Kerala Mit einer neuen, ansprechend gestalteten Broschüre für Touristen weist der indische Reiseveranstalter „Sita Travel India“ auf die Vielzahl von Problemen hin, die mit dem Hausboot-Tourismus im südindischen Bundesstaat Kerala verbunden sind. Die als attraktives Fotomotiv gewählten Wasserhyazinten sind gleichzeitig ein Indikator für den dramatischen Zustand der stark belasteten Binnengewässer. Touristen erhalten mit der Broschüre einige wichtige Anregungen, sich möglichst rücksichtsvoll zu verhalten. Dazu gehört, sich angemessen zu kleiden, die Angestellten auf den Booten respektvoll zu behandeln und ein paar Worte Malayalam (der Sprache Keralas) zu lernen sowie Wasser zu sparen und die Gewässer nicht zu verschmutzen. Außerdem sollten Touristen kein Geld oder Süßigkeiten an Kinder verteilen und zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung „merkwürdige oder verdächtige“ Interaktionen zwischen erwachsenen Besuchern und einheimischen Kindern melden. Sita Travel empfiehlt in solchen Fällen den Repräsentanten des Veranstalters oder den Reiseleiter anzusprechen. In vielen europäischen Ländern, so auch in Deutschland, gibt es zudem die Meldeplattform www.reportchildsextourism.eu, über die man Verdachtsfälle an das Bundeskriminalamt oder an die Kinderschutzorganisation ECPAT melden sollte. Einige der Tipps aus der wichtigen Broschüre für Reisende greifen allerdings zu kurz. Die Bitte, Abfall nicht ins Wasser zu werfen, reicht in Kerala nicht aus. Mangels umweltverträglicher Abfallentsorgung wird ein großer Teil des Mülls offen verbrannt. Deshalb gilt es in erster Linie das Abfallaufkommen zu reduzieren und z.B. Plastikfla18 schen grundsätzlich zu vermeiden. Auch die Bitte, Strom zu sparen, der oft durch umweltschädliche Dieselmotoren generiert wird, ist durchaus wichtig. Doch sehr viel umweltfreundlicher wäre es, Hausbootanbieter zu wählen, die Solarstrom nutzen und auf Klimaanlagen ganz verzichten. Aktueller denn je ist der Hinweis, Einheimische entlang der Backwaters nicht bei ihren Alltagstätigkeiten zu fotografieren. Die Anwohner haben inzwischen begonnen, wenig fotogene Sichtschutzzäune zu errichten. Die Broschüre zur Sensibilisierung der Reisenden ist eine erste Reaktion auf die menschenrechtliche Wirkungsanalyse, die der Schweizer Reisekonzern „Kuoni“ gemeinsam mit Sita Travels als indischer Partneragentur durchgeführt hat. Beide Unternehmen bemühen sich um mehr Verantwortung entlang ihrer touristischen Wertschöpfungsketten. Visiting Backwaters Responsibly. Hg. Sita Travel India, Gurgaon, 2014. Download: www.kuoni.com/docs/visiting_backwaters_responsibly_0.pdf Weitere Informationen: Assessing Human Rights impacts. India Project Report. Hg. Kuoni, Zürich, Februar 2014. Download: www.kuoni.com/docs/kuoni_ hria_india_2014_website_0.pdf -ck(2.460 Zeichen, Dezember 2014, TW 77) TourismWatch | 77 Literatur und Materialien Fair Trade-Zertifizierung jetzt auch in Madagaskar Seit zehn Jahren gibt es die südafrikanische Fair Trade-Zertifizierung für Tourismusangebote. Mit der geplanten Ausweitung auf andere Länder im südlichen Afrika hat sich Fair Trade in Tourism South Africa (FTTSA) in Fair Trade Tourism (FTT) umbenannt. Acht Länder sind jetzt Teil des Programms: Botsuana, Lesotho, Madagaskar, Mosambik, Namibia, Südafrika, Swasiland und Tansania. Kürzlich wurden fünf Unterkünfte in Madagaskar zertifiziert. Diese Unternehmen erfüllen die FTT-Standards, darunter faire Löhne und Arbeitsbedingungen, einen fairen Einkauf, eine gerech- te Verteilung des Nutzens aus dem Tourismus und die Achtung der Menschenrechte, der Kultur und der Umwelt. Hinzu kommen Initiativen zur Unterstützung der Schulbildung der Kinder, der Gesundheitsversorgung, und zur Zusammenarbeit mit Fischern und Bauern vor Ort. Weitere Informationen: www.fairtrade.travel -ck(826 Zeichen, Dezember 2014, TW 77) Das Heilige Land auf beiden Seiten der „grünen Linie“ „Kommt und seht! Reisen und Pilgern im Heiligen Land“ Das Heilige Land übt eine große Anziehungskraft auf Gläubige aus aller Welt aus – insbesondere auf Christinnen und Christen, die mit eigenen Augen sehen wollen, wo Jesus lebte und wirkte. Viele interessieren sich auch für das Verbindende von Judentum, Christentum und Islam im Alltag. Die heiligen Stätten aller drei monotheistischer Religionen sind eng miteinander verwoben. Sie befinden sich heute unter anderem auf den Territorien von Israel und Palästina. Mit einer Broschüre für Reisende und Pilger will Brot für die Welt – Tourism Watch „Orientierungen für einen fair gestalteten Tourismus in Israel und Palästina unter Berücksichtigung des Völkerrechts“ bieten. Die gemeinsame Initiative Humanitäres Völkerrecht Nahost von Misereor und Brot für die Welt war intensiv an der Entwicklung des Leitfadens beteiligt, der auch eine illustrierte Faltkarte enthält, die den genauen Verlauf der Grenzlinie zwischen Israel und den palästinensischen Gebieten zeigt. Unter dem Titel „Kommt und seht!“ zeigt Autor Klaus Betz, wie schwierig – aber nicht unmöglich – ein fairer Tourismus in der von einem andauernden Konflikt geprägten Region ist. Wer nach Israel und Palästina reise, müsse sich bewusst machen, unter welchen gesellschaftlichen und politischen Bedingungen die Reise stattfindet. Dazu gibt die Broschüre Tipps und Hilfestellungen sowie konkrete Adressen. Kommt und seht! Reisen und Pilgern im Heiligen Land. Hg. Brot für die Welt, Berlin, 2014. 48 Seiten. Art. Nr. 129 70 01 10, [email protected] Download: http://tourism-watch.de/files/pilgerbroschuere_einzelansicht_internet.pdf -ck(1.362 Zeichen, Dezember 2014, TW 77) 19 77 | TourismWatch Literatur und Materialien Erholung mit geistigem Mehrwert „Kulturfaktor Spiritualität und Tourismus“ Sinnorientierung durch Reisen und auf Reisen war schon immer und ist heute wieder ein starkes Reisemotiv. Gegenüber „religiösem Reisen“ trägt der Containerbegriff „spiritueller Tourismus“ dem aktuellen Trend zur Sinnsuche stärker Rechnung. Er steht für verschiedene Tendenzen zwischen alter Tradition und moderner Esoterik und ist das Thema eines Sammelbandes der Deutschen Gesellschaft für Tourismuswissenschaft (DGT), „Kulturfaktor Spiritualität und Tourismus“. Darin beleuchten verschiedene Autorinnen und Autoren vorwiegend aus kultur- und sozialwissenschaftlicher Perspektive unterschiedliche Facetten religiös oder spirituell motivierter Reisen. Für Christen zählen dazu zum Beispiel Wallfahrten, der Klosterurlaub oder Kirchenbesuche. In Indien spielen die Pilgerreisen verschiedener Religionsgruppen und die Reisen zu religiösen Festen eine herausragende Rolle im inländischen Tourismus. Der Hadsch – die obligatorische Pilgerreise der Muslime ins saudi-arabische Mekka – ist eine enorme logistische Herausforderung und erfordert eine umfangreiche touristische Infrastruktur. 2,5 Millionen Menschen zieht es gleichzeitig an fünf bestimmten Tagen im Jahr dorthin und weitaus mehr würden kommen, wenn die Pilgerzahlen durch behördliche Reisegenehmigungen nicht streng kontrolliert würden. Wo auch immer religiös oder spirituelle motivierte Reisen stattfinden, hinkt die Tourismuswirtschaft im Allgemeinen hinterher, entsprechende Angebote zu gestalten. Der Sammelband schließt einige der Lücken in der Erforschung des als zukunftsträchtig wahrgenommenen Reisemarktes und zeigt andere auf. Die ökonomischen Aspekte des Themas werden in einem extra Sammelband „Wirtschaftsfaktor Spiritualität und Tourismus“ ausführlicher behandelt. Kulturfaktor Spiritualität und Tourismus: Sinnorientierung als Strategie für Destinationen. Herausgegeben von Hans Hopfinger et al., Erich Schmidt Verlag, Berlin, 2012. 252 Seiten. ISBN13: 978-3503141166 -ck(1.739 Zeichen, Dezember 2014, TW 77) Die Wiederverzauberung Singapurs „Religion und Tourismus“ Chinesische Tempel, Moscheen und verschleierte Menschen, hinduistische Feste als „Entertainment“: In Reiseführern tauchen religiöse Bezüge immer wieder in verschiedener Weise auf. Am Beispiel des „Lonely Planet Singapore“ hat Religionswissenschaftlerin Regina Tödter untersucht, wie die verschiedenen Religionen des kleinen Landes für Touristen dargestellt werden. Singapur wurde als Beispiel für „suggerierte perfekte Multikulturalität, Harmonie und Moderne“ gewählt. Die Autorin stellt fest, dass chinesische Religionen, Islam und Hinduismus wiederholt exotisierend und orientalisierend beschrieben werden, und das nicht zufällig. Über einen Zeitraum von 20 Jahren, für den sie den Lonely Planet Singapore untersucht hat, seien derartige Beschreibungsmuster wiederholt und bewusst verwendet, ausgebaut und präzisiert worden. Die Beschreibungen seien vereinfachend und teils irreführend, pauschalisierend und zeitlos. Religion werde zur 20 „Ressource“, zur touristischen Komponente. Es wird deutlich, dass der Reiseführer eine gewisse „Macht“ hat: „Bilder und Vorstellungen über die Religionen Singapurs werden aufgegriffen, konzipiert, bestätigt, aber auch entkräftet. Verhaltensstrukturen werden entworfen, Tourismusströme gesteuert und Blicke gelenkt, indem besonders Sehenswertes ausgewählt wird.“ Die Religionen Singapurs (oder die religiösen Versatzstücke) würden als „kulturelle Besonderheit“ für kommerzielle Zwecke instrumentalisiert. Religion und Tourismus. Darstellungen von Religionen im Lonely Planet Singapore. Von Regina Tödter, ibidem-Verlag, Stuttgart, 2014. 120 Seiten, ISBN 978-3-8382-0571-7 -ck(1.441 Zeichen, Dezember 2014, TW 77) TourismWatch | 77 Veranstaltungen und Termine Sympathie statt Vorurteile Sympathiemagazin „Islam verstehen“ Viele islamisch geprägte Länder sind auch beliebte Urlaubsländer. Gleichzeitig leben allein in Deutschland, Österreich und in der Schweiz knapp fünf Millionen Muslime. Mit der komplett überarbeiteten Neuausgabe des Sympathiemagazins „Islam verstehen“ eröffnet der Studienkreis für Tourismus und Entwicklung Einblicke in die Vielfalt islamischer Lebenswelten. Drei Themen ziehen sich wie rote Fäden durch das neue Heft: Vorurteile gegenüber Muslimen, die Wahrung der Menschenrechte und die Rolle der Frau. Dabei wird deutlich: Diskriminierung entspringt nicht dem Koran, sondern unterschiedlichen Rechtstraditionen. Vieles, was mit dem Islam in Verbindung gebracht wird, findet sich im Koran nicht wieder. um Freiheit und Rechtsstaatlichkeit im Islam nicht aus. Verschiedene Autorinnen und Autoren erklären, dass Islam nicht gleich Islamismus ist, was man unter „halal“ versteht und wie christlich-islamischer Dialog gepflegt werden kann. „Dialog ist erfolgreich, wenn man offen ist für unterschiedliche Perspektiven auf dieselbe Wahrheit“, schreibt die bekannte Imamin Halima Krausen. Und: „Persönliche Begegnungen sind eine Chance, Vorurteile zu überdenken und Andersartigkeit schätzen zu lernen.“ Weitere Informationen und Bezug: www.sympathiemagazin.de -ck- Redakteurin Hamida Behr hat Islamwissenschaften studiert und spart auch drängende Debatten (1.288 Zeichen, Dezember 2014, TW 77) Studientagung „Unesco-Weltkulturerbe Kirchen und Klöster“ Eine ökumenische Studientagung wird sich vom 1. bis 3. Februar 2015 mit Chancen, Herausforderungen und Wechselwirkungen in Bezug auf Kirchen und Klöstern auseinandersetzen, die gleichzeitig Orte des Glaubens und touristische Attraktionen sind. Wie kann seelsorgerische Arbeit in Kirchen aufrechterhalten werden, die in großer Zahl Reisende empfangen? Wie können Besucherinnen und Besucher eingeladen werden, Kirchen nicht nur als touristische Orte, sondern als Orte der Besinnung und des Gottesdienstes wahrzunehmen? Diese Fragen sollen gemeinsam mit Praktikern aus der kirchlichen Arbeit und aus dem Tourismus erörtert werden. Als Standort der Konferenz wurde nicht ohne Grund Hildesheim gewählt – eine Stadt, die Heimat von zwei Unesco-Welterbestätten ist. Veranstalter: Deutsche Bischofskonferenz, Evangelische Kirche in Deutschland, Thomas-MorusAkademie, Bensberg, und die Akademie der Versicherer im Raum der Kirche. Weitere Informationen: www.tma-bensberg.de, [email protected] -amo(763 Zeichen, Dezember 2014, TW 77) 21 77 | TourismWatch Veranstaltungen und Termine Internationale Tourismusbörse (ITB) 2015 in Berlin Die ITB Berlin 2015 findet vom 4. bis 8. März statt. Parallel dazu läuft vom 4. bis 7. März auf dem Messegelände der ITB Berlin Kongress. Am Mittwoch, den 4.3.2015 von 16 bis 17 Uhr wird sich ein international besetztes Panel auf der großen Bühne in Halle 4.1 mit menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten im Tourismus beschäftigen. Am Freitag, den 6.3. von 11 bis 12 Uhr plant Tourism Watch ebenfalls auf der großen Bühne in Halle 4.1 gemeinsam mit ECPAT eine Podiumsdiskussion zum Thema Volunteer-Tourismus. Weitere Informationen: w w w.itb -berlin.de, www.itb-kongress.de -ck(507 Zeichen, Dezember 2014, TW 77) Fachkongress „Welterbe und Kirche“ Unter den Titel „Slow tourism und Pilger-Boom“ findet vom 17. März 2015, 13.00 Uhr bis 18. März 2015, 13.00 Uhr in Rostock der 6. Fachkongress Kirche und Tourismus im Norden statt. Dabei geht es um Reisende auf der Suche nach Sinn und um die Kirche als Partner und Leistungsträger. Es soll ein Austausch darüber stattfinden, welche spirituellen Interessen Menschen haben und wie sie mit entsprechenden Angeboten erreicht werden können. 22 Weitere Informationen: Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland, www.gemeindedienst.nordkirche.de -ck(435 Zeichen, Dezember 2014, TW 77) TourismWatch | 77 Foto Christof Krackhardt Weihnachtsgrüße Und seht, der Stern, dessen Aufgang sie beobachtet hatten, zog vor ihnen her, bis er ankam und über dem Ort stillstand, an dem das Kind war. Als sie den Stern dort sahen, waren sie überwältigt vor Freude. Matthäus 2, 9 –10 Gesegnete Weihnachten und ein gutes neues Jahr Ein aus Blättern gebastelter Stern hängt am Eingang des Gemeinschaftshauses im Dorf Maasin auf der Insel Palawan auf den Philippinen. Die Partnerorganisation IDEAS unterstützt die Bauernfamilien der Region in nachhaltiger Landwirtschaft und hilft ihnen bei der Vermarktung ihrer Produkte. Der Informationsdienst TourismWatch erscheint viermal jährlich und kann kostenlos abonniert werden. Herausgeber Brot für die Welt ‒ Evangelischer Entwick lungsdienst, Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V. Caroline-Michaelis-Straße 1 10115 Berlin Tel +49 30 65211 0 Fax +49 30 65211 3333 [email protected] tourism-watch @brot-fuer-die-welt.de www.brot-fuer-die-welt-de www.tourism-watch.de Redaktion Christina Kamp, Antje Monshausen V.i.S.d.P. Thomas Sandner Layout Corinna Rach Druck Zentraler Vertrieb des EWDE, Leinfelden-Echterdingen Berlin, Dezember 2014 Ein Nachdruck der Beiträge mit Quellenangabe ist erwünscht. Wir bitten um die Zusendung von zwei Belegexemplaren. Spenden Brot für die Welt Konto 500 500 500 Bank für Kirche und Diakonie BLZ 1006 1006 IBANDE10100610060500500500 BICGENODED1KDB