BA-ARBEIT Sokolowska

Transcription

BA-ARBEIT Sokolowska
Universität Hildesheim
Marienburger Platz 22
31141 Hildesheim
Fachbereich III: Sprach- und Informationswissenschaften
Institut für Übersetzungswissenschaft und Fachkommunikation
Abschlussarbeit zur Erlangung des Akademischen Grades Bachelor of Arts (BA)
im Studiengang Internationale Kommunikation und Übersetzen
Thema:
Kommentierte Übersetzung des Interviews:
„MIGUEL SOLER, EL INCONFORMISTA DIPLOMÁTICO“
(aus der spanischen in die deutsche Sprache)
Verfasserin:
Betreuende Erstgutachterin:
Joanna Sokolowska
Frau Dr. Conchita Otero Moreno
Kestnerstr.6
30159 Hannover
Zweitgutachterin:
015121784685
Frau PD Dr. Christiane Maaß
[email protected]
Matrikelnummer: 196528
Hildesheim, August 2010
Kurzfassung der Arbeit in deutscher und englischer Sprache
Thema:
Kommentierte Übersetzung des Interviews:
„MIGUEL SOLER, EL INCONFORMISTA DIPLOMÁTICO“
Inhalt:
Bei der vorliegenden BA-Abschlussarbeit handelt es sich um eine
kommentierte Übersetzung des Interviews Miguel Soler, el
inconformista diplomático v o n Javier
Díaz-Guardiola. Der
übersetzungsrelevanten Ausgangstextanalyse nach Christiane Nord
folgt anschließend die Übersetzung vom Spanischen ins Deutsche. In
einem
Kommentar
werden
Übersetzungsprobleme
und
übersetzungsrelevante Entscheidungen schließlich erläutert bzw.
begründet.
Subject:
Commented translation of the interview:
„MIGUEL SOLER, EL INCONFORMISTA DIPLOMÁTICO“
Content:
The present Bachelor thesis is a commented translation of the interview:
Miguel Soler, el inconformista diplomático by Javier Díaz-Guardiola.
The analysis of the source text based on the translation-oriented model
of text analysis by Christiane Nord is followed by its translation from
Spanish into German. Finally, problems of translation and
corresponding decisions are illustrated and justified in a commentary.
2
Inhaltsverzeichnis
1.
Einleitung
4
2.
Ausgangstext
6
3.
Übersetzungsrelevante Textanalyse nach Christiane Nord
13
3.1
Textexterne Faktoren
13
Senderpragmatik
13
3.1.2
Senderintention
15
3.1.3
Empfängerpragmatik
15
3.1.4
Medium/Kanal
16
3.1.5
Ortspragmatik
16
3.1.6
Zeitpragmatik
16
3.1.7
Kommunikationsanlass
17
3.1.8
Textfunktion
17
Textinterne Faktoren
17
3.2
3.1.1
3.2.1
Textinhalt und Textthematik
17
3.2.2
Nonverbale Elemente
18
3.2.3
Präsuppositionen
19
3.2.4
Lexik
20
3.2.5
Syntax
21
3.2.6
Suprasegmentale Merkmale
21
4.
Formulierung des Übersetzungsauftrages
22
5.
Kommentierte Übersetzung des Ausgangstextes
22
6.
Schlusswort
33
9.
Bubble politics
34
10. Quellenverzeichnis
35
10.1
Bücher
35
10.2
Nachschlagewerke
35
10.2.1
Gedruckte Nachschlagewerke
35
10.2.2
Elektronische Nachschlagewerke
35
10.3
Weitere Internetquellen
36
10.4
Abbildungsverzeichnis
37
10.5
E-Mail-Korrespondenz mit Miguel Soler
3
38
1.
Einleitung
Bei der hier vorliegenden Bachelor-Arbeit handelt es sich um eine kommentierte Übersetzung
des Interviews Miguel Soler, el inconformista diplomático von Javier Díaz-Guardiola, das im
Januar 2010 in dem Kunstportal Arteven veröffentlicht wurde.
Bei einer solchen Arbeit muss zunächst ein geeignetes Thema und anschließend auch ein zu
diesem Thema passender Text gefunden werden, der den festgelegten Anforderungen für eine
kommentierte Übersetzung entspricht. Dies stellte sich als schwieriger als zunächst erwartet
heraus. Die Motivation für die Wahl dieses Textes begründet sich in meinem stark
ausgeprägten Interesse an der spanischen Kultur und insbesondere der bildenden Kunst.
Dieses ist während meiner Auslandsaufenthalte in Las Palmas in den Jahren 2006 bis 2008
entstanden und hat sich seitdem weiterentwickelt. Im Oktober 2008 bin ich der Kunst Solers
zum ersten Mal begegnet. Seine Einzelausstellung concienciada continuidad („Bewusste
Kontinuität“) wurde in der Kunstgalerie Luroa in Triana, Las Palmas, präsentiert. Dies hat
mein Interesse an der bildenden Kunst noch weiter verstärkt. Als ich den Text für meine
Bachelorarbeit gesucht habe, hatte ich zwei Themen in Kopf: Bildende Kunst und Diplomatie.
Schon immer war es mein Traum, Diplomatin zu werden. Man stellt die eigene Kultur in
anderen Ländern vor, lernt andere Kulturen kennen und kann sich dabei sprachlich weiter
entwickeln, so auch durch die Weiterbildungskurse für Fremdsprachen, die im Laufe der
Diplomatentätigkeit angeboten werden. Das größte Problem bei der Suche nach einem
geeigneten Text war die Textlänge: diejenigen, die vom Niveau her brauchbar schienen,
waren zu kurz. Andere Texte, unter anderem wissenschaftliche Artikel aus dem Bereich der
Diplomatie, stellten sich als sehr kompliziert und zugleich äußerst trocken heraus. Da ich mir
aber bereits im Klaren darüber war, dass ich mich über einen relativ langen Zeitraum intensiv
mit dem Text beschäftigen würde, war es mir besonders wichtig, einen Text zu finden, der
mein persönliches Interesse weckt. Schließlich stieß ich auf das Interview Miguel Soler, el
inconformista diplomático, in dem er seine Werke diplomatisch vorstellt. In diesem Artikel
waren meine beiden Interessen vereint. Mit seinem Oeuvre will uns Soler die Augen öffnen
dafür, dass die Welt, in der wir leben müssen, mit Medien überfüllt ist. Fernsehnachrichten
geben sich den Anschein von Objektivität, dies entspricht aber häufig nicht der Wahrheit.
Informationen werden manipuliert, wichtig scheint nur, dass man damit ein möglichst großes
Aufsehen erregt und die Massen erreicht. Die These von Bernard Cohen aus dem Jahr 1963
besagt „The media doesn't tell us what to think; it tells us what to think about“ Die Medien
hätten zwar keinen großen Einfluss auf das, wie die Menschen denken, aber einen erheblichen
Einfluss darauf, worüber sie sich überhaupt Gedanken machen. Und dies, worüber die Leser
4
und Zuhörer nachdenken, beeinflussen die Medien erstaunlich effektiv. Diese These wurde
von den Medienwissenschaftlern McCombs und Shaw im Rahmen einer Untersuchung des
US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampfes empirisch belegt.
Heutzutage sollte man den Gebrauch des Fernsehens so erlernen, dass man die Sprache und
ihre beabsichtigten oder unbeabsichtigten Mechanismen entschlüsseln kann, die uns
manipulieren. Die Medien beeinflussen und ändern die Meinung und die Einstellung der
Menschen, und das Schlimmste daran ist, dass diesen das nicht zu Bewusstsein kommt.
Die vorliegende Arbeit beginnt mit der Arbeitsversion des Ausgangstextes, an die sich die
übersetzungsrelevante Textanalyse nach Christiane Nord anschließt. Danach folgt die
Formulierung des Übersetzungsauftrages. Der nächste Abschnitt ist der Zieltext, d. h. meine
Übersetzung des Ausgangstextes, inklusive der Kommentare, anhand derer ich besondere
Schwierigkeiten bei der Übersetzung erläutere und translatorische Entscheidungen begründe.
Dem folgt schließlich ein Schlusswort. Im Anschluss daran folgen die Abbildung Bubble
politics sowie ein vollständiges Verzeichnis aller von mir verwendeten Quellen.
Die Arbeitsversion des Ausgangstextes ist aus Gründen der Textlänge bereits gekürzt und
besitzt zudem ein anderes Layout. Es fehlen beispielsweise die im Originalartikel enthaltenen
Fotos sowie das spezifische Layout der Arteven-Seite.
Nachfolgend sollen noch ein paar Anmerkungen zur methodischen Vorgehensweise gemacht
werden. Da sich einige Begriffe im Laufe dieser Arbeit oft wiederholen, werden sie
abgekürzt:
•
Ausgangstext - AT
•
Zieltext - ZT
Dabei ist zu beachten, dass mit dem Terminus Ausgangstext (AT) in dieser Arbeit stets die
gekürzte Version, d.h. die Arbeitsversion gemeint ist, da sie die Grundlage für die
Übersetzung darstellt. Die ungekürzte Ursprungsversion kann im Internet auf der Seite
<http://www.arteven.org/profile/MiguelSoler> abgerufen werden und wird zusätzlich als
elektronische Kopie auf CD-ROM geliefert. Um sich ein Bild von der Ausstellung machen zu
können, habe ich unter Punkt 10.3 einen Link zu dem Youtube-Video Todos callan menos
hinzugefügt. Abschließend ist anzumerken, dass ausgangssprachige Termini grundsätzlich
kursiv und zielsprachige besonders hervorzuhebende Termini und Zitate in
Anführungszeichen dargestellt werden.
5
2.
Ausgangstext
“No dejes que la realidad te arruine un buen titular”
“Que un perro muerda a un hombre no es noticia.
Que un hombre muerda a un perro ya es otra cosa”
5
“Está pasando, se lo estamos contando”
10
MIGUEL SOLER, EL INCONFORMISTA DIPLOMÁTICO
Por Javier Díaz-Guardiola
15
A) Un emisor, un receptor, un mensaje. La cadena parece sencilla: alguien debe decirle algo a
otro alguien y se lo hace llegar. Pero la situación se complica cuando una distancia insalvable
se instala entre uno y otro extremo de este circuito. Entonces entra en juego el medio. A día
de hoy, este medio suele ser una compleja tecnología con intereses políticos y económicos en
20
juego. En el siglo pasado, Marshall MacLuhan adquirió gran notoriedad con sus doctrinas
sobre la Aldea Global y alertando sobre cómo esa correa de transmisión termina por influir en
el contenido del mensaje.
B) Un emisor, un mensaje, millones de receptores. La información se convierte entonces en
25
un suculento negocio del que todo el mundo quiere sacar tajada.
C) Finales del siglo XX en el mundo globalizado: cientos de emisores, un mensaje, millones
de receptores. La multiplicación de medios de comunicación (prensa, radio, televisión,
Internet…) no garantiza la correcta información del receptor que, sin embargo, acepta su
30
condición de manipulado, pero no puede hacer nada por impedirlo. Se impone la anestesia en
los pensamientos.
D) Primera década del siglo XXI: Proliferan las redes sociales, lo que se ha venido en llamar
la Red 2.0. Los receptores toman el mando (al menos eso es lo que creen) y comienzan a crear
35
sus propios contenidos, algunos tan superfluos como los de los grandes medios. El resultado:
6
millones de emisores, millones de mensajes, millones de receptores potenciales… Nadie dijo
que decir la verdad fuera fácil, que comunicarse fuera sencillo.
Miguel Soler nos abre los ojos. Es necesario que nos lo hagan una vez más. Demasiado leed
40
parpadeante ha terminado por confundirnos. Las voces llegan desde todos los flancos y no
sabemos hacia dónde girar la cabeza. Nos dejamos llevar más por los brillos y la purpurina
que nos prometen determinados mensajes desde los medios que por el contenido acrítico de
los mismos. Me siento un cazador cazado. Yo, periodista, teniendo que dar la razón a este
artista, cuya labor en buena medida se ha basado en analizar los excesos de un sistema en el
45
que los sistemas comunicativos en los que me inserto y de los que formo parte activa se han
ocupado más de controlar a la masa y hacerle el favor a los poderes fáticos que en seguir la
misión que les es propia. Su exposición “Todos callan, menos…”, en el Museo de Huelva,
España, pone el dedo en la llaga. Efectivamente, es preciso que todos callen; que nadie diga
una palabra más alta que la que marca el mainstream informativo; que cada uno de nosotros
50
asuma que su palabra no tiene sentido, porque no es la del que manda; que todos deben
permanecer en silencio… Menos los medios de masas. El show –bussiness, podemos añadir–
debe continuar. No entretengan a la corista. He aquí las claves de la propuesta del andaluz.
Eso sí: de primera mano. No vaya a ser que sobre mí, periodista, caiga también la guadaña de
la manipulación.
55
Empecemos poniendo las cartas sobre la mesa. En esta cita para el Museo de Huelva te
muestras especialmente escéptico y crítico con los medios de comunicación y el
entramado político. Siendo yo como soy periodista, ¿por qué crees que soy la persona
más indicada para dar a conocer los contenidos de la exposición y marcar las pautas de
60
tu trabajo a través de esta conversación? He optado por elegirte a ti, además de por otros
factores, por una cuestión de ética profesional. A un crítico de arte contemporáneo, en teoría,
no se le debe cuestionar su partidismo en cualquier texto o crítica que escriba; a un periodista
en su trabajo, sí. Por ello, al ser periodista y ejercer como tal en esta entrevista, tu pluralidad
va a terminar cuestionando tanto al sistema como a mi propia obra. Aunque parezca increíble,
65
los textos de mis exposiciones que más ponían en duda la imparcialidad de los medios de
comunicación, como “Cuando el mensajero mata”, son los que más difusión han tenido en
estos mismos. Esto es algo que resulta paradójico, pero, al mismo tiempo, aporta un hecho
claro: que son los propios medios los primeros que asumen su imparcialidad. El título de la
muestra es rotundo, como muchos de los tuyos anteriores. ¿Por qué “Todos callan,
7
70
menos…” y cómo se despliega en la exposición? “Todos callan, menos…” la propia
exposición. Las diferentes piezas que aquí reúno intentan aportar al espectador una reflexión,
un cuestionamiento de nuestros propios principios para crear un posicionamiento crítico lo
más correcto posible, sin influencias mediáticas. Ni yo, ni nadie estamos desposeídos de
ideología, y quien niegue lo contrario, está mintiendo. Lo que trato de expresar con esta
75
muestra es cómo, en esta época en la que nos ha tocado vivir, los posicionamientos extremos
son irracionales; que puede y debe existir una paleta muy variada de colores. Que no todo es
de un tono o de otro. (…) ¿Todo arte ha de ser inevitablemente político? ¿Por qué
debemos suponer que el contenido de su mensaje y al que te refieres es menos dictatorial
que el que emana de medios de comunicación o partidos políticos? Toda producción
80
artística tiene inevitablemente una implicación de raíz política o social. Como he dicho antes,
cada uno de nosotros procesa alguna ideología, y eso se plasma en nuestro quehacer diario.
Pero no por ello el mensaje tiene que ser ofensivo, recriminatorio o reprochable. El arte, en
general, es más libre, no intenta contentar a una mayoría, ni crear adeptos o afines, ni tampoco
está expuesto a unos niveles de audiencia. Sin embargo, su mensaje puede ser igual de
85
despótico que el de cualquier medio o partido político. (…) Me das pie para la siguiente
pregunta: De igual forma que existen medios de masas, es constatable la existencia de un
“arte de masas” del que supongo que huyes. No se trata de lanzar mensajes vacuos. A
muchos, la expresión “arte de masas” les parece una contradicción. O bien es arte, o bien es
“de masas”, pero los dos conceptos les resulta difícilmente conciliables. Por eso el término
90
“arte de masas” es especialmente delicado. El desprecio implícito que lo acompaña lo
convierte en un arma de doble filo, sobre todo en la época de los grandes medios de
comunicación que “masifican” toda manifestación artística y cultural que tocan. La televisión,
la Red, la prensa o la radio desarrollan un potencial de difusión impensable hasta hace muy
pocos años, con el condicionante de que el mensaje o el producto que se ofrece no
95
necesariamente ha de venir avalado por criterios estéticos, artísticos o culturales, sino que, en
ellos, el mercado, la sociedad y la política tienen mucho que decir. (…) Aprovechemos este
inciso que has hecho para volver a la muestra: la pieza “Bubble Black Box” subraya
otra realidad evidente y es que el exceso de información no nos hace más libres, sino que
nos abruma y nos desorienta. Es la Caja de Pandora después de ser abierta. Una caja negra
100
donde encontramos una realidad masificada; una contra-apuesta frente a la manipulación
descaradamente partidista de los medios de comunicación. Para ello, la obra confronta
cabeceras de noticiarios televisivos de diferentes cadenas del mundo que emiten las
veinticuatro horas del día con una selección de noticias televisadas en diferido, junto con
8
varios pases de fotografías encontradas en buscadores de Internet sobre algunas palabras y
105
conceptos en diversos idiomas: Los más destacados serían “injusticia”, “ilegalidad”, “guerra”,
“vergüenza”, “inmoralidad”, “mentira”, “infamia”, “sinrazón”, “desigualdad”, “indecencia”,
“protesta” y “conflicto”. La pieza refleja la confusión creada por el exceso del flujo
informativo, una situación en la que la sobresaturación de los mensajes no nos hace más
inteligentes. La rapidez y la cantidad de información vertida en los medios provocan que no
110
nos dé tiempo a recibirla correctamente, y mucho menos a analizarla. La misma sensación de
desorientación se produce en la pieza “Bubble Politics”. La obra incluso cuestiona el
valor de la palabra. Eso es casi poner en duda al propio individuo y su capacidad
diferenciadora por excelencia: la del lenguaje. ¿Qué posibilidades nos quedan entonces?
El valor de la palabra es incuestionable. La comunicación entre personas es un intercambio de
115
información y expresa la necesaria tendencia humana a interactuar, a establecer relaciones
sociales que salvaguarden al propio individuo de la soledad y del anonimato y le permitan
desarrollar percepciones sobre sí mismo y su entorno. Por tanto, esta pieza no cuestiona el
valor del lenguaje, sino que argumenta y subraya el poder de éste en la sociedad. “Bubble
Politics” sólo rebate la demagogia política de los eslóganes al descontextualizar algunos
120
buenos ejemplos de su propio medio y desproveerlos de cualquier evidencia partidista o
coloratura política. Es por este medio que terminan resultando frases abstractas e incoherentes
que desorientan al espectador, tanto conceptual como visualmente. Un nuevo flanco en la
muestra: “No hay nada escrito” redunda en la vacuidad de los contenidos, de las frases
hechas, en una estrategia similar a “Bubble Politics”. ¿Nuestra propia incapacidad para
125
comunicarnos con los demás es nuestra propia condena? ¿Es imposible “comunicarse”
de forma objetiva? La comunicación objetiva sólo se da en la experiencia directa y en los
datos reales, aquéllos obtenidos de forma particular en la investigación personal de un hecho
que resulta de interés. Y aún así no es información objetiva: es subjetiva, pero en situación del
receptor, por no haber emisor intencionado. Ludwig Wittgenstein apuntaba que la expresión
130
por excelencia del pensamiento es el lenguaje verbal. Así pues, el lenguaje constituye la
forma más idónea de expresión de conceptos al presentar la misma multiplicidad lógica de
éstos y de los hechos que ellos mismos representan. El lenguaje es la forma de comunicación
más habitual y la que nos resulta más sencilla y necesaria en la mayoría de los casos, y es la
pieza clave para una buena coexistencia social. La pieza “No hay nada escrito” dialoga con el
135
principio básico de toda democracia: la libertad de expresión. En su título hago un guiño al
refranero popular, creando una especie de silogismo universal afirmativo que da título a la
pieza.
9
–“Para gustos, colores”.
–“Cuenta treinta y tres antes de decir, y noventa y nueve antes de escribir”.
140
–“Las palabras vuelan, los escritos se conservan”.
–“Sobre gustos, no hay nada escrito”.
Tú reflexión en este conjunto se centra en los medios audiovisuales, como así ocurre en
la obra “True Box”. La cosa ha cambiado desde que concebí esta instalación. En origen, la
145
pieza se centraba sólo en los medios de comunicación audiovisuales, pero ahora he extendido
su mensaje a todos los medios de masas en general, de la radio, la prensa, la red y la televisión
a, sobre todo, las agencias de noticias, en un intento de ser más objetivo. Por este motivo
planteo una vídeo-proyección utilizando logotipos de más de un centenar de medios de todo el
mundo, obtenidos tras un primer barrido en una pormenorizada búsqueda en Intenet. Soy
150
consciente de la multitud de empresas de la comunicación que se han quedado sin representar.
Por ello me planteo y desarrollo esta obra como un work in progress al que iré añadiendo los
diferentes medios que vaya encontrando. (…) Volviendo a “True Box”. ¿Es la pantalla del
arte más veraz o inocua que la pantalla de televisión? “El arte, una mentira veraz”, rezaba
un titular en la sección de ocio y cultura de un periódico que publicaba un artículo sobre una
155
exposición en la que el artista jugaba con el espectador a que dudara si lo que veía era verdad
o ficción. Por desgracia, en la sociedad en la que vivimos, hemos llegado al punto de partir de
la premisa de que todo es mentira hasta que se demuestre lo contrario. Esta pieza en sí misma
lo es. En esta caja encontramos en cada una de sus caras el logotipo de un medio de
comunicación, pero éstos no son sólo seis, uno por cada cara del cubo, sino que en cada
160
superficie oculta el logotipo cambia y se convierte en un bucle interminable de medios
igualados en dimensiones y tratamiento. Todo está pensado, meditado y calculado; pero el
arte, y no el de masas, es constantemente cuestionado por el gran público, a diferencia de los
medios televisivos, a los que sólo les interesa los niveles de audiencia y el ser o parecer
políticamente correctos. “Cash” y “Todo el mundo habla de lo mismo” son una vuelta a tu
165
preocupación por los signos. ¿De qué manera son un paso más con respecto a lo
analizado hasta este momento por esta senda? El basarme en signos específicos no es una
vuelta atrás. Siempre los he utilizado como metáfora, jugando con sugerentes
interpretaciones. En este caso, los signos son utilizados bajo su sentido más estricto, no dando
lugar a múltiples interpretaciones o diferentes elucubraciones. Estas dos obras surgen de la
170
misma idea, puesto que una me llevó a la otra. Son piezas que dialogan entre la reflexión y el
conformismo. En “Todo el mundo habla de lo mismo”, a cada obra del montaje se le atribuye
10
la categoría de pequeña joya recubierta de oro. En cada una de ellas está escrita la abreviatura
que se utiliza en los bancos en el ámbito internacional para el cambio de divisas. En “Cash”
delibero sobre el poder del dinero, que incluso en la propia escritura ha generado diferentes
175
signos o caracteres para su uso exclusivo. Las monedas más potentes del mundo cuentan con
su propio signo como símbolo de prestigio. Unos inicios más autobiográficos (“Ombligo”)
desembocan ahora en proyectos más ambiciosos y volcados en lo social. ¿Cómo percibes
tú la evolución de tu propia trayectoria? Desde pequeño siempre he estado sensibilizado
con diversas causas sociales, y la inexperiencia en mi primera individual me hizo expresar
180
como situaciones personales las reivindicaciones sociales que denunciaba. Sin embargo, fue
para mí una muestra que me abrió puertas. Acababa de volver de Erasmus de Winchester, en
Reino Unido. Un choque radical de la calidad educativa universitaria anglosajona en contraste
con la deficiencia conceptual de la Facultad de Bellas Artes de Sevilla y mi implicación
personal en diversas causas sociales hicieron que la mezcla de conceptos se canalizaran en
185
una especie de autobiografía expositiva. El tema social latía en todos los conceptos con
mucha fuerza, aunque pensándolo fríamente, empecé a concretar impresiones, ya que en cada
obra, en cada exposición, en definitiva, en todo lo que uno hace, están implícitas cada una de
las experiencias vividas. La evolución de mi trabajo fue poco a poco concretándose hacia un
intento de diplomacia en ciertas sinrazones sociales, alejándome cada vez más de la firma
190
autobiográfica que tenían mis primeros trabajos. (…) ¿Qué otras fisuras del sistema te
interesan y quedan fuera de esta cita expositiva? Muchas, muchísimas… Entre las más
destacadas están la memoria selectiva; el sistema educativo y sus cambiantes reformas; la
individualidad frente a los colectivos sociales; la religión contrapuesta con su propia Historia;
la contaminación visual como perturbación estética y conceptual y un interminable etcétera
195
imposible de enumerar. Soy un inconformista diplomático. (…) Mencionabas antes –y
denuncias con tu obra– un aleccionamiento ideológico del individuo incluso antes de
nacer… Todos estamos influidos por el entorno en el que hemos nacido y vivimos. A cada
cual la situación le afecta de una u otra manera, y cada uno de nosotros utiliza sus armas para
dialogar con ese aleccionamiento o sublevarse ante él. Está científicamente comprobado que
200
todo lo que le afecte a una embarazada en sus meses de gestación también le afecta al niño, y
no estoy hablando de sensaciones externas, como puede ser la música, el color o las palabras.
Me refiero a diversas sensaciones, gustos o preferencias heredadas o asimiladas en el propio
seno materno. Para finalizar ¿Cómo ha influido la preparación de los trabajos para esta
muestra en lo que tenga que venir en tu producción después de la misma? Mucho he
205
aprendido con la gestación de esta muestra, e incluso en el periodo de realización de esta
11
entrevista, pero todavía es pronto para poder vaticinar resultados a corto plazo. Quizás la
evolución más inmediata y perceptible es la fórmula de trabajo que seguro retomaré en los
próximos proyectos institucionales, basada principalmente en la elaboración de las obras y del
programa didáctico al mismo tiempo. (…) Entre otras muchas actividades propuestas, se
210
realizará una que tomará especial relevancia y que formará parte integrante de la exposición.
Las dudas e inquietudes, o cualquier comentario de todo lo que pase por la exposición, podrán
quedar reflejadas en un gran mural colectivo que se construirá a partir de “post-its” con forma
de bocadillos de cómic, que los espectadores podrán ir pegando a su gusto alrededor del título
de la muestra “Todos callan, menos…”. Bonita metáfora que me invita a mí mismo a callarme
215
ante la segura poco impasibilidad de los visitantes.
“Sigan atentos a sus pantallas. Seguiremos informando”
12
3.
Übersetzungsrelevante Textanalyse nach Christiane Nord
3.1
3.1.1
Textexterne Faktoren
Senderpragmatik
Nach Christiane Nord muss bei der Textanalyse im Allgemeinen zwischen dem Sender und
dem Textverfasser unterschieden werden: „Obwohl sicher häufig ein und dieselbe Person
Sender und Verfasser eines Textes ist, (…) scheint mir die Unterscheidung für die
übersetzungsrelevante Textanalyse jedoch von Bedeutung zu sein.“ (Nord 2009: 46f.)
Im Falle des in dieser Arbeit vorliegenden AT entspricht der Produzent nicht dem Sender des
Textes. Der Ausgangstext für die hier vorliegende Analyse ist das Interview Miguel Soler, el
inconformista diplomático und der Sender ist Miguel Soler selbst, der das Interview in einem
spanischsprachigen Netzwerk für zeitgenössische Kunst, nämlich Arteven (art networking),
veröffentlichte.
„Als Sender eines Textes bezeichnen wir“ nach Nord „im Allgemeinen die Person (oder
Institution etc.), die den Text zu einer Mitteilung an jemand anderen verwendet bzw. mit ihm
etwas erreichen will, während der Textproduzent nach den Maßgaben des Senders und nach
den Vertextungsregeln und –konventionen der zu verwendenden Sprache bzw. Kultur den
Text herstellt, dessen äußere Gestaltung (Layout, Textdesign) dann möglicherweise sogar
noch einer weiteren Instanz obliegt und der auch unter Umständen von einer wiederum
anderen Person (z.B. Nachrichtensprecher/in, Schauspieler/in) vorgetragen werden könnte.“
(a.a.O.: 46f.) Der Sender ist hier folglich, wie bereits erwähnt, Miguel Soler, der das Interview
in dem spanischsprachigen Netzwerk Arteven.org veröffentlichte. Dieses Kunstportal besteht
seit dem 1. März 2008 und ist ein Treffpunkt für Künstler und Kunstinteressierte, die mit
Gleichgesinnten Kontakte knüpfen wollen, ihre Ideen und Arbeiten mit anderen diskutieren
und sich darüber austauschen oder gemeinsam Projekte realisieren möchten (vgl.1). Das
Netzwerk steht jedoch nicht allen Interessierten gleichermaßen offen, Mitglied kann man
normalerweise nur auf Einladung eines anderen Mitglieds werden. Miguel Soler jedoch wurde
bereits in der Anfangsphase dieses Netzwerks die Mitgliedschaft angeboten - er nahm diese
dankbar an und ist seitdem aktives Mitglied. Arteven.org ist ein Projekt von Arteven.com und
existiert seit dem Jahr 2004. Arteven.com ist ein Portal für die Verbreitung zeitgenössischer
Kunst und Kultur. Es ist allerdings lediglich eine Online Galerie, bietet also keinen
physischen Raum für Ausstellungen. Dieses Portal beschäftigt sich nach eigener Aussage mit
zeitgenössischer Kunst in Spanien, Mexiko sowie Lateinamerika. Darüber hinaus bietet sie
1
http://www.arteven.org/
13
spezialisierte Dienstleistungen für bildende Künstler, Galerien, Museen und andere
Ausstellungsorte in den Bereichen Zeichnung, Digitalkunst, Skulptur, Fotografie, GrafikDesign, Installation, Multimedia, Malerei, Performancekunst, Videokunst und mehr (vgl.2).
Die verschiedenen „Posts“ oder Artikel widmen sich meistens einem Schwerpunktthema.
Beim hier zu bearbeitenden Text handelt es sich um ein Interview, das Miguel Soler
persönlich am 13. Januar 2010 auf seiner Arteven-Seite veröffentlicht hat. Miguel Soler
Núñez ist ein bedeutender Künstler der bildenden Kunst, der durch seine Werke sehr viel
mehr Themen zum Ausdruck bringt als andere Künstler. Er hat zwei Masterabschlüsse
erlangt, den ersten in Fundación CIEC (Centro Internacional de la Estampa Contemporánea),
Betanzos, La Coruña in obra gráfica – Serigrafía (Siebdruck), und den zweiten an der UPC
(Polytechnische Universität in Katalonien) und der Fundación Cajasol (Cajasol-Stiftung) in
Barcelona in dem Studiengang El Espacio Expositivo en el ámbito de la Museografía
Creativa (Der Ausstellungsraum im Bereich der kreativen Museographie)3. Seit 2000 hat er
seine Werke in vielen Einzelausstellungen, aber auch mit anderen Künstlern zusammen in
ganz Spanien ausgestellt. In den meisten seiner Ausstellungen beschäftigt er sich mit dem
Problem der Manipulierung von Informationen in den Medien. Als alleiniger Textverfasser
wird zwar zu Beginn des Artikels der Journalist Javier Díaz-Guardiola genannt. Jedoch ist das
Interview als schriftliche E-Mail-Korrespondenz während des gesamten Monats November
2009 entstanden, und dessen Bearbeitung dauerte weitere 15 Tage (Quelle: siehe Anhang: EMail-Korrespondenz mit Miguel Soler). Es gibt leider keine näheren Informationen über den
Textproduzenten, aber im Verlauf des Interviews wird dessen Arbeitseinstellung von Miguel
Soler beschrieben: Er betont, diesen Interviewer anderen Berufskollegen vorgezogen zu
haben, da er, neben anderen Faktoren, dessen Berufsethos schätze. Um etwas mehr über den
Textverfasser zu erfahren, habe ich im Internet recherchiert, leider ohne größeren Erfolg,
deswegen habe ich mich entschieden ihm eine Nachricht zu schreiben. Leider erhielt ich keine
Antwort darauf. Was ich herausfinden konnte, ist, dass er einen Masterabschluss an der
Universidad
Complutense
de
Madrid in C i e n c i a s
de
la
Información
(Informationswissenschaft) erlangt hat. Ein Satz, der mir auf der Facebook-Seite von DíazGuardiola sofort aufgefallen ist lautet: Los caminos del arte son inescrutables...4 Damit
bestätigt Díaz-Guardiola, dass, wie gut man sich auch mit Kunst auskennt, man trotzdem nie
2
http://www.arteven.com/
3
http://www.miguelsoler.com/web/yo_files/dossier_miguelsoler.pdf
4
http://www.facebook.com/javierdiazguardiola
14
alle Wege der Kunst zu Ende denken kann. Zusammenfassend ist festzustellen, dass es sich
bei dem Textproduzenten um einen Experten aus dem Bereich der Kunst und
Informationswissenschaft handelt, der sich der Probleme, die bei der Verbreitung von
Informationen in Medien auftreten können, bewusst ist.
3.1.2
Senderintention
Bei diesem Punkt soll die Frage analysiert werden, was der Sender mit dem Text beim
Empfänger bewirken möchte (vgl. Nord 2009: 51). Einen ersten Anhaltspunkt bei der
Bestimmung der Senderintention kann oftmals das Trägermedium eines Textes liefern. So ist
die vorrangige Aufgabe des Kunstportals Arteven das Informieren seiner Mitglieder oder
anderer Leser, die Interesse an Kunst haben. Im hier vorliegenden Fall wird über die
Ausstellung und deren Werke, die sich mit der Manipulation von Informationen in den
Medien beschäftigen, berichtet. Nord unterscheidet zwischen drei Senderintentionen:
Darstellungs-, Ausdrucks- und Appellintention. Eine Darstellungsintention ist in jedem Fall
vorhanden, denn Soler will seine Werke ausstellen, er will den Lesern seine Kunst zunächst
nahebringen, sofern sie mit dieser noch nicht bekannt sind. Es gibt keine direkte
Ausdrucksintention, da Soler den Leser nicht wie andere Medien, die er selbst kritisiert,
beeinflussen möchte, sondern zurückhaltend sein möchte. Stattdessen ist eine Appellintention
zu erkennen, denn Soler möchte den Adressaten dazu bringen, sich seinen eigenen Standpunkt
zu bilden, ohne diesen dabei mit seiner eigenen Sichtweise zu beeinflussen.
3.1.3
Empfängerpragmatik
Das Portal richtet sich allgemein an kunstinteressierte spanischsprachige Leser, die sich über
aktuelle Werke nicht nur der bildenden Kunst, sondern der Kunst allgemein informieren
wollen, d.h. nicht spezifisch an ein Fachpublikum. Ein gewisses Interesse für diese
Themenbereiche, etwa ein Kunst-Grundverständnis bei den Adressaten von Arteven ist jedoch
von Vorteil. Nichtsdestotrotz richtet sich das Interview auch an das weniger spezialisierte
Publikum, ihm möchte Soler das Konzept der Ausstellung genauer erläutern. So kann jeder
verstehen, welch große Ausdruckskraft die Werke haben, und dass die Botschaft, die dahinter
steckt, viel interessanter ist als zuerst gedacht, und wie man die Werke von Soler
interpretieren soll.
15
3.1.4
Medium/Kanal
Nach Christiane Nord wird bei der Analyse des Mediums bzw. des Kanals, über den der Text
transportiert wird, zunächst grundlegend zwischen schriftlicher und mündlicher
Kommunikation unterschieden (vgl. Nord 1988: 63f). Diesbezüglich liegt hier ein besonderer
Fall vor: zwar handelt es sich bei den auf dem Kunstportal veröffentlichten Texten generell
um geschriebene Medien, aber bei einem Interview erfolgt die Art der Kommunikation
normalerweise mündlich, d. h. durch einen gesprochenen Text, jedoch war die Entfernung
zwischen dem Interviewer und der interviewten Person zu groß. Deswegen ist das Interview
durch eine E-Mail-Korrespondenz zwischen Madrid und Sevilla entstanden. Außerdem wird
unter diesem Analysepunkt Medium/Kanal das Trägermedium thematisiert. Hierbei handelt es
sich sowohl bezüglich des AT als auch des ZT um ein elektronisches Medium, da der Text
online veröffentlicht wurde bzw. werden soll. Eine Printversion des AT lag ebenfalls vor und
wurde auch veröffentlicht, was Miguel Soler mir per E-Mail mitteilte.
3.1.5
Ortspragmatik
Das Interview ist als schriftliche E-Mail-Korrespondenz zwischen dem Künstler Miguel Soler
und dem Journalisten Javier Díaz-Guardiola entstanden. Während der Produktionsort des AT
in Spanien ist, da Miguel Soler in Sevilla lebt und der Journalist in Madrid, ist der
Rezeptionsort des AT geografisch weniger festgelegt, da es sich um ein Interview in einem
Internetportal handelt und dieses praktisch von jedem Ort auf der Welt abgerufen werden
kann. Für die Rezeption des ZT gilt das gleiche, wobei dieser in dem Art-Kunstmagazin in
Deutschland reproduziert wird.
3.1.6
Zeitpragmatik
Das Interview ist als schriftliche E-Mail-Korrespondenz während des gesamten Verlaufs des
Monats November 2009 entstanden, seine Bearbeitung dauerte weitere 15 Tage (Quelle: siehe
Anhang: E-Mail-Korrespondenz mit Miguel Soler). Der AT wurde im Januar 2010
veröffentlicht. Im hier vorliegenden Fall liegt eine relativ kleine Zeitspanne zwischen
Produktions- und Rezeptionszeit des AT. Das Interview wurde als Text zunächst
verschriftlicht und anschließend im Internet veröffentlicht, bevor es letztendlich gedruckt
wurde. Der Zieltext soll laut dem Übersetzungsauftrag zeitnah erscheinen, d. h. möglichst
wenige Monate nach Veröffentlichung des AT.
16
3.1.7
Kommunikationsanlass
Nach Christiane Nord muss zwischen „dem Anlass, aus dem ein Text produziert, und dem
Anlass, für den ein Text produziert wird“ (Nord 2009: 74) differenziert werden. Bei ersterem
wird von der Perspektive des Textproduzenten ausgegangen, d. h. dessen Motivation, den
Text zu verfassen, bei letzterem von der Sicht der Rezipienten, demzufolge deren Motivation,
den Text zu rezipieren (a.a.O.: 74f).
Der Kommunikationsanlass liegt in der Ausstellung Todos callan menos von Miguel Soler
begründet, die kurz nach dem Interview eröffnet wurde. Es wurde für die potenziellen
Besucher der Ausstellung geschrieben. Miguel Soler teilte mir per E-Mail mit, dass seine
Motivation für das Interview darin liege, einem breiten, kunstinteressierten Publikum ohne
spezifische Kenntnisse zeitgenössischer Kunst seine Ausstellung nahezubringen. Darin
verzichtet er bewusst auf zu viele Fachausdrücke, wie dies viele seiner Kollegen tun, um so
niemanden von der Lektüre des Interviews abzuhalten.
3.1.8
Textfunktion
Die Textfunktion ergibt sich aus den genannten Intentionen des Senders. Die
Haupttextfunktionen sind hier informativer und appellativer Natur, d.h. es werden im
Wesentlichen Sachverhalte dargestellt und Informationen gegeben, die später in eine
bestimmte Richtung gelenkt werden. Die Darstellungsfunktion und die Appellfunktion sind in
diesem Text dominant, da der Künstler mit Hilfe des Interviews auch den kunstinteressierten
Lesern ohne spezifisches Interesse für zeitgenössische Kunst die Ausstellung nahebringen
möchte. Während die phatische Funktion nach Nord lediglich einen Kontakt als solchen
zwischen Text und Leser herstellen möchte, soll die Appellfunktion hingegen diesen Kontakt
in eine bestimmte Richtung lenken. Im vorliegenden Text möchte Miguel Soler die Leser
dazu ermutigen, sich mit den durch die Massenmedien vermittelten Informationen kritisch
auseinanderzusetzen und diese zu hinterfragen. Insgesamt kann man sagen, dass die zuvor
angesprochenen Senderintentionen weitestgehend mit den Textfunktionen kongruent sind.
3.2
3.2.1
Textinterne Faktoren
Textinhalt und Textthematik
Um einen strukturierten Überblick über den Textinhalt und die im Text behandelten
Thematiken zu bekommen, wird zunächst die Makrostruktur des Textes untersucht. Der AT
wird dabei in semantisch zusammenhängende Abschnitte eingeteilt, deren wichtigste
17
thematische Inhalte und Charakteristika erläutert werden. Dadurch werden in diesem
Abschnitt mehrere textexterne Faktoren (Textthematik, Textinhalt, Aufbau und Gliederung
des Textes) des Analysemodells nach Nord zusammengefasst, um Wiederholungen zu
vermeiden.
Als Grundlage dieser Analyse dient hauptsächlich die Arbeitsversion des Ausgangstextes, die
in Abschnitt 2. dieser Arbeit zu finden ist. Diese hat aus Gründen der Übersichtlichkeit ein
einfacheres Layout als das Original, und einige Textelemente wurden bereits gekürzt. Hierzu
zählen zum Beispiel die Fotos sowie das Layout der Arteven-Seite.
Der erste Abschnitt (Z. 1-38) dient dem Einstieg in das Hauptthema des Artikels, er
beschreibt die Entwicklung der Informationsverbreitung durch die Medien innerhalb der
letzten Jahre. Insgesamt liegt der Zweck dieses Abschnittes zum einen darin, einen kurzen
Überblick über das Textthema zu geben, zum anderen soll er aber auch interessant sein und
weist deshalb Elemente auf, die die Aufmerksamkeit und die Neugier des Lesers wecken
sollen. Der zweite Satz, der noch vor der Überschrift steht, ist ein solches Element: “Que un
perro muerda a un hombre no es noticia. Que un hombre muerda a un perro ya es otra cosa”
(Z. 2f.). Obwohl dieser bereits eine Idee gibt, kann ein Leser nicht wissen, worum es im
Gesamttext genau gehen wird. Im darauf folgenden Abschnitt (Z.39-54) bekommt der Leser
dann erste Informationen über die Arbeit des Künstlers. Darauf folgen die Fragen bezüglich
der Ausstellung und ihrer Werke sowie deren Antworten. (Z.46-215) Durch den Fettdruck der
Schrift bei den Fragen springen diese dem Leser sofort ins Auge. So erhält er einen kurzen
Ausblick auf das, was ihn später im Laufe des Artikels erwartet, und er bekommt dadurch
eventuell einen Anreiz geboten, weiter zu lesen.
3.2.2
Nonverbale Elemente
Zu den nonverbalen Textelementen gehören alle nicht-sprachlichen Kodes, die einen Text
zusätzlich begleiten, ergänzen, konstituieren oder ersetzen können (Nord 2009: 120). Diese
können drei verschiedene Funktionen realisieren: erstens eine textbegleitende, wie z. B. das
Layout, zweitens eine textergänzende, wie beispielweise Tabellen und drittens eine
textteilersetzende, wie etwa die Bilder in einem Comic oder Bilderbuch (vgl. a.a.O.: 121).
Der Titel selbst ist fett gedruckt und in Großbuchstaben geschrieben. Hierdurch soll für den
Leser das Thema deutlich sichtbar gemacht werden. Unterschwellig könnte der Einsatz von
Großbuchstaben dem Leser vielleicht suggerieren, dass das Thema „groß und wichtig“ ist.
Die Überschrift ist auch eine Präsupposition, die gleichzeitig eine Beschreibung des Künstlers
18
ist. Für die Wirkung wäre es daher falsch, die Präsupposition Nonkonformist zu erläutern.
Darüber hinaus ist die Aufmachung des Textes eher monoton. Ebenfalls fällt der Fettdruck
der Fragen auf, wodurch man diese besser von den Antworten unterscheiden kann.
Unter anderem findet sich nach dem Text eine ganze Reihe von Fotos, die dem Leser, einen
Eindruck vermitteln, wie die Werke aussehen. Ein Schriftarten- oder Schriftgrößenwechsel
wird an keiner Stelle vollzogen. Der Hintergrund ist ansonsten durchgängig weiß und die
Schrift schwarz. Bezüglich der Interpunktion enthält der AT, abgesehen von den in Klammern
gesetzten Namen der Werke sowie der relativ hohen Anzahl an Kommata, auch keine
Auffälligkeiten. Hinweise auf eine besondere Intonation durch Ausrufezeichen o. ä. finden
sich nicht. Der Text macht dadurch einen sehr nüchternen und sachlichen Eindruck. Sogar die
Schriftart selbst ist für diese Textsorte typisch, weil sie nicht unnötig auffällig ist und daher
mit einer dem Thema angemessenen Seriosität assoziiert werden kann.
3.2.3
Präsuppositionen
Bei den Präsuppositionen handelt es sich um Wissensvoraussetzungen, die der Sender eines
Textes bei seinen Adressaten als gegeben betrachtet, d.h., dass sie zum Horizont der
Adressaten gehören. Zwischen Sender und Empfänger besteht sozusagen ein beiderseitiges
Einvernehmen, dass der Sender den Adressaten nicht mit unnötigen Erläuterungen zu trivialen
Wissensbeständen aufhält, sondern dass er „die Situation, das Vorwissen und die Relevanz
des Gesagten einigermaßen richtig einschätzt.“ (Nord 2009: 108) In dem vorliegenden Text
gibt es keine kulturspezifischen Präsuppositionen. Die ZT-Empfänger sind zwar im
Unterschied zu den AT-Empfängern Angehörige der deutschen Kultur, setzen sich aber
vermutlich überwiegend aus informierten Lesern zusammen, so dass mehr Wissensbestände
präsupponiert werden können, als es bei Nicht-Fachkundigen der Fall wäre. Der
Adressatenkreis des AT und ZT sind kunstinteressierte Leser, darüber hinaus wird
vorausgesetzt, dass sie über ein gewisses Hintergrundwissen in beiden AT und ZT verfügen
und solche Begrifflichkeiten wie zum Beispiel:
descontextualizar (AT, Z. 119),
elucubracion (AT, Z. 169),
Erasmus (AT, Z. 181),
inconformista (AT, Z. 11,195),
Ludwig Wittgenstein (AT, Z. 129),
Marshall MacLuhan (AT, Z. 20),
silogismo (AT, Z. 136) einordnen können.
19
Für einen Text aus dem Bereich Bildende Kunst enthält das Interview insgesamt eine relativ
geringe Anzahl an Präsuppositionen. Abgesehen davon benötigt der Leser allerdings kaum
spezifisches Vor- oder Sachwissen, um den Artikel verstehen zu können.
3.2.4
Lexik
Laut Nord geht es bei der Analyse der Lexik um die Untersuchung des Wortschatzes des AT
und dessen Abhängigkeit von den textinternen und den textexternen Faktoren (vgl. Nord
2009: 125). Auch die verwendete Lexik des Artikels ist, abgesehen von einigen
Präsuppositionen, nicht auffällig kompliziert. Im Wesentlichen kann das Sprachregister
demzufolge als gemeinsprachlich bezeichnet werden. Obwohl es im Text um eine
Kunstaustellung geht, ist der Stil größtenteils sachlich gehalten. Es handelt sich bei Miguel
Soler um einen Künstler und dessen Werke, man könnte also einen Text erwarten, der sich,
besonders durch die Thematik bedingt, eines mit künstlerischen Termini angefüllten
Wortschatzes bedient und somit deutlich einem höheren Register zugehörig sein würde, aber
da es ein Interview ist, das auch für kunstinteressierte Laien bestimmt ist, hält sich der Grad
der Fachlichkeit und damit der Einsatz von entsprechendem Fachvokabular insgesamt in
Grenzen. Der Text ist in einem schriftsprachlichen Stil verfasst. Erwähnenswert in Bezug auf
die Lexik ist allerdings die Verwendung der Fremdwörter: mainstream (AT, Z. 49), post-its
(AT, Z. 212), work in progress (AT, Z. 151) oder Namen der Werke: Bubble Black Box (AT,
Z. 97), Bubble Politics (AT, Z. 111), Cash (AT, Z. 164,173), True Box (AT, Z. 144,152). An
diesen Beispielen wird der journalistische bzw. wissenschaftliche Einfluss, der die Lexik des
AT teilweise grundiert, deutlich. Es werden auch Stilmittel wie Metaphern verwendet. Ein
gutes Beispiel für die Metaphorik findet sich am Anfang des AT. (…) una distancia
insalvable se instala entre uno y otro extremo de este circuito (AT, Z. 17f). Dies habe ich
übersetzt mit „eine unüberbrückbare Distanz zwischen den beiden Extremen des Kreises“.
Dies bedeutet, dass durch den langen Übermittlungsweg einer bestimmten Information eine
gewollte oder ungewollte Veränderung derselben fast unvermeidlich ist. Außerdem bedienen
sich die vier Sätze unmittelbar vor dem Interview vieler Sprichwörter. Auch im Interview
selbst gibt es eine Reihe von Sprichwörtern, die ich im Kommentar zu meiner Übersetzung an
den entsprechenden Stellen erläutere.
20
3.2.5
Syntax
In dem Analysepunkt der Syntax geht es um die Untersuchung der Satzstrukturen,
Komplexität, Kohäsion und Funktion der Sätze in einem Text (vgl. Nord 2009: 131).
In dem vorliegenden Text ist auffällig, dass er überwiegend in langen und sehr
verschachtelten Sätzen abgefasst ist, was ebenfalls in erster Linie auf dessen schriftlichen
Charakter (das Interview ist schriftlich in einer E-Mail-Korrespondenz entstanden)
zurückzuführen ist. Ein Beispiel von einem hypotaktischen Satzgefüge mit untergeordneten
Nebensätzen mag das verdeutlichen: Yo, periodista, teniendo que dar la razón a este artista,
cuya labor en buena medida se ha basado en analizar los excesos de un sistema en el que los
sistemas comunicativos en los que me inserto y de los que formo parte activa se han ocupado
más de controlar a la masa y hacerle el favor a los poderes fáticos que en seguir la misión
que les es propia (Z. 43f). Ein Vergleich zwischen spanischen und deutschen Paralleltexten
dürfte in den meisten Fällen das Ergebnis zeitigen, dass die spanischen Sätze länger und
komplexer gestaltet sind, gleichgültig um welche Textsorte es sich handelt. Komplexere
Konstruktionen ergeben sich ebenfalls bei den oftmals recht langen Aufzählungen: Para ello,
la obra confronta cabeceras de noticiarios televisivos de diferentes cadenas del mundo que
emiten las veinticuatro horas del día con una selección de noticias televisadas en diferido,
junto con varios pases de fotografías encontradas en buscadores de Internet sobre algunas
palabras y conceptos en diversos idiomas: Los más destacados serían “injusticia”,
“ilegalidad”, “guerra”, “vergüenza”, “inmoralidad”, “mentira”, “infamia”, “sinrazón”,
“desigualdad”, “indecencia”, “protesta” y “conflicto” (Z. 101f). Dies wird vor allem dann
problematisch, wenn es darum geht, dass der Zieltext nicht zu lang wird.
3.2.6
Suprasegmentale Merkmale
Nach Christiane Nord versteht man unter den suprasegmentalen Merkmalen eines Textes „die
Merkmale seiner Gestaltung, die über die segmentalen Einheiten der Lexik und Syntax
hinausgehen.“ (Nord 2009: 134) Genauer gesagt geht es bei der Analyse der
suprasegmentalen Merkmale darum, die Klangestalt eines Textes zu analysieren und daraus
„(…) zusätzliche Informationen über die Intention des Autors und andere Faktoren (…)“ zu
gewinnen. (a.a.O.: 135) Die Grundlage für den vorliegenden Text ist ein schriftliches
Interview, der Tonfall ist insgesamt eher sachlich und nüchtern gehalten. Dies hängt auch mit
der bereits festgestellten dominanten Darstellungs- sowie Appellfunktion des Textes
zusammen.
21
4.
Formulierung des Übersetzungsauftrages
Analysieren, übersetzen und kommentieren Sie bitte für Ihre BA-Abschlussarbeit den Text
"MIGUEL SOLER, EL INCONFORMISTA DIPLOMÁTICO " in der angehängten gekürzten
Version. Ihre Übersetzung ist Teil einer Übersetzung des gesamten Textes (abzüglich der in
Ihrem Teil ausgesparten Absätze) aus Arteven <http://www.arteven.org/profile/MiguelSoler>
, der zeitnah zum Ausgangstext im Internetportal <http://www.art-magazin.de/kunst> von Art
- Das Kunstmagazin unter der Rubrik Ausländische Ausstellungen - Bildende Kunst aus
Europa im internationalen Kunstkontext: Spanische Kunst auf Deutsch erscheinen soll. In
jeder Ausgabe werden bekannte und unbekannte Künstler mit ihren Werken vorgestellt. Der
Schwerpunkt liegt auf der zeitgenössischen Kunst. Dabei befasst sich die Zeitschrift mit allen
Richtungen der Kunst (Malerei & Plastik, Architektur, Fotografie, Design, Videokunst etc.)
Art berichtet auch über Ausstellungen, Projekte und Termine. In dieser Ausgabe sind es
spanische Ausstellungen und daher möchte ich Sie bitten diesen Text zu übersetzen.
Adressaten für die Übersetzung sind interessierte Leser des Art - Kunstmagazins.
6.
Kommentierte Übersetzung des Ausgangstextes
„Lassen Sie sich eine gute Überschrift nicht durch die Realität ruinieren“5
„Wenn ein Hund einen Mann beißt, ist das nichts Ungewöhnliches.
Wenn hingegen ein Mann einen Hund beißt, dann schon.“6
„Das passiert wirklich, wir sagen es Ihnen“7
5
“No dejes que la realidad te arruine un buen titular” bedeutet soviel wie eine Aufforderung dazu, bei der
Auswahl einer Überschrift für einen Artikel der Fantasie freien Lauf zu lassen, sofern dies der Wirkung der
Überschrift auf den Leser zuträglich ist, statt sich sklavisch an die Realität zu halten. Die Intention von Miguel
Soler ist es, die Leser bereits in der Überschrift mit der manchmal unbequemen Wahrheit zu konfrontieren statt
diese möglichst leserfreundlich zu halten. Mit der Metapher will Miguel Soler all diejenigen, die in den Medien
tätig sind, konfrontieren, weil sie sich nach diesem Spruch richten und ihnen die Realität vollkommen egal ist;
Sie sind auch bereit, echte Informationen zu verändern oder manipulieren, solange sich daraus eine gute
Schlagzeile machen lässt.
6
“Que un perro muerda a un hombre no es noticia. Que un hombre muerda a un perro ya es otra cosa” habe
ich mit „Wenn ein Hund einen Mann beißt, ist das nichts Ungewöhnliches. Wenn hingegen ein Mann einen
Hund beißt, dann schon.“ übersetzt. Auf einmal und ohne lange zu brauchen, werden wir in der Presse eine
Nachricht lesen, die die Information zerstört, die wir bis jetzt kennen: “Ein Mann beißt einen Hund.“ Damit
22
MIGUEL SOLER, DER DIPLOMATISCHE NONKONFORMIST8
Von Javier Díaz-Guardiola
A) Ein Sender, ein Empfänger, eine Nachricht. Die Kette scheint einfach zu sein: Jemand
muss jemandem etwas mitteilen und die Nachricht wird übermittelt. Aber diese Situation wird
komplizierter, wenn es eine unüberbrückbare Distanz zwischen den beiden Extremen des
Kreises gibt.9 Dann kommt das Medium ins Spiel. Heutzutage ist dieses Medium
normalerweise eine komplexe Technologie, die von politischen und wirtschaftlichen
Interessen beeinflusst wird. Im vergangenen Jahrhundert erlangte Marshall MacLuhan große
Berühmtheit durch seine Doktrinen über das globale Dorf10 und seine Warnungen, dass der
Kanal, mittels dessen die Nachricht übermittelt wird, schließlich Einfluss auf den Inhalt der
Nachricht nimmt.
haben Sie bestimmt nicht gerechnet und jetzt sind Sie richtig schockiert, denn so etwas ist wirklich eine
Neuigkeit. Bisher war es üblich, dass Hunde Menschen beißen, aber nicht umgekehrt. Und auf diese Art und
Weise machen die Medien aus einer gewöhnlichen Überschrift sehr schnell eine Kontroverse, die gute
Schlagzeilen garantiert. Und genau so funktionieren die Medien heutzutage.
7
“Está pasando, se lo estamos contando”, „Das passiert wirklich, wir sagen es Ihnen“ mit dieser Aussage will
Miguel Soler in dem Interview und mit seinen Werken uns klarmachen, dass die Medien auf diese Art und Weise
handeln, die Informationen manipulieren und dass der Rezipient mit den Informationen überfordert ist oder
anders gesagt: Was der Rezipient überhaupt denkt ist den Medien egal, Hauptsache es kommt gut an.
8
Den spanischen Ausdruck inconformista habe ich konstant mit „Nonkonformist“ übersetzt. Als Nonkonformist
wird jemand beschrieben, der freiheitlich, unabhängig und unter Umständen auch revolutionär denkt bzw.
handelt. Dies trifft auch auf Miguel Soler zu: Er drückt mit seinen Werken seine Meinung, die ganz sicher nicht
immer für alle bequem ist, aus und nimmt bei der Erklärung seiner Arbeiten, wie auch in diesem Interview, kein
Blatt vor den Mund.
9
Die Metapher (…) una distancia insalvable se instala entre uno y otro extremo de este circuito, habe ich mit
„eine unüberbrückbare Distanz zwischen den beiden Extremen des Kreises“ übersetzt. Dies bedeutet, dass durch
den langen Übermittlungsweg einer bestimmten Information eine gewollte oder ungewollte Veränderung dieser
fast unvermeidlich ist.
10
Ich habe daran gedacht, la Aldea Global als „Global Village“ zu übersetzen, letztendlich habe ich mich für
„das globale Dorf“ entschieden. Im Spanischen wird jedes Fremdwort meist übersetzt im Gegenteil zum
Deutschen, wo viele Fremdwörter die originale Bezeichnung beibehalten. Obwohl in vielen Ländern der
Ausdruck „Global Village“ sehr geläufig ist, wird er im Deutschen trotzdem immer noch als „das globale Dorf“
bezeichnet. Deshalb habe ich mich hier für die Übersetzung „das globale Dorf“ entschieden.
23
B) Ein Emittent, eine Nachricht, Millionen von Empfängern. Die Information wird dann zu
einem saftigen Geschäft, von dem jeder seinen Anteil will.
C) Ende des 20. Jahrhunderts in der globalisierten Welt: Hunderte von Emittenten, eine
Nachricht, Millionen von Empfängern. Die starke Zunahme der Zahl der Medien (Presse,
Rundfunk, Fernsehen, Internet...) garantiert dem Empfänger nicht die Richtigkeit der
Informationen. Dieser akzeptiert jedoch den Zustand des Manipuliertwerdens, kann aber
nichts dagegen tun. Die Betäubung11 der Gedanken setzt sich durch.
D) Das erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts: Die sozialen Netzwerke breiteten sich aus,
bekannt unter dem Namen Web 2.0.12 Die Empfänger übernehmen die Kontrolle (zumindest
glauben sie das) und beginnen, ihre eigenen Inhalte zu erstellen, von denen manche so
überflüssig sind wie die der Massenmedien. Das Ergebnis: Millionen von Emittenten,
Millionen von Nachrichten, Millionen von potentiellen Empfängern... Niemand hat gesagt,
dass es leicht wäre, die Wahrheit zu sagen, dass es einfach wäre, zu kommunizieren.
Miguel Soler öffnet uns die Augen. Es ist notwendig, dies wieder zu tun. Zu viele blinkende
Zeichen haben uns schließlich verwirrt. Die Stimmen kommen von allen Seiten und wir
wissen nicht, in welche Richtung wir unsere Köpfe drehen sollen. Wir lassen uns eher durch
das Funkeln und Glitzern leiten, das uns bestimmte Nachrichten aus den Medien versprechen,
als durch deren unkritischen13 Inhalt. Ich fühle mich wie ein gejagter Jäger. Ich, ein Journalist,
11
Hier habe ich anestesia mit „Betäubung“ übersetzt. In diesem Fall habe ich mich gegen eine Übersetzung mit
„Anästhesie“ entschieden, da dieser Ausdruck nur in Bezug auf Menschen bzw. Tiere verwendet wird, im
Gegensatz zu dem allgemeineren Begriff „Betäubung“, der auch im Zusammenhang mit Gedanken verwendet
werden kann.
12
Den Begriff Red 2.0 habe ich als WEB 2.0 übersetzt, da dieser Ausdruck im Deutschen gerade jüngeren
Leuten als “die neue Generation des Internet” bekannt ist. Im Spanischen trifft hier zu, was im vorstehenden
Kommentar bereits erläutert wurde: sehr viele Fremdwörter, insbesondere Anglizismen, erhalten eine eigene,
spanische Bezeichnung. Dies ist eine in der spanischen Sprache sehr häufige Verfahrensweise, wohingegen im
Deutschen Anglizismen häufiger einfach unverändert in den eigenen Wortschatz übernommen werden.
13
Das Adjektiv acrítico schien auf den ersten Blick keine besondere Übersetzungsschwierigkeit darzustellen, da
eine Vermutung, was dieses Wort bedeuten könnte, schnell gefunden war. Das deutsche Wort „unkritisch“
schien mir anfangs bedeutungsgleich mit dem spanischen Begriff zu sein. Jedoch konnte ich bei meinem
Versuch, eine Bestätigung für diese vermutete Übersetzung zu finden, zunächst in keinem akademischen
spanischen Wörterbuch fündig werden - nicht einmal im Wörterbuch der Real Academia Española. Bei meiner
Online-Recherche wurde ich lediglich auf ein Vorkommen dieses Wortes in einem portugiesischen Wörterbuch
24
muss diesem Künstler Recht geben, dessen Werk in großen Teilen auf der Analyse der
Exzesse eines Systems basiert, in dem die Kommunikationssysteme, zu denen ich mich zähle
und an denen ich aktiv teilnehme, sich mehr mit der Kontrolle der Massen beschäftigen und
machen es zugunsten dieser phatischen14 Kräfte, anstatt ihrer eigentlichen Mission zu folgen.
Seine Ausstellung „Todos callan, menos…” („Alle schweigen außer ...") im Museum von
Huelva, Spanien, legt den Finger in die Wunde15. In der Tat müssen wir alle still sein; dass
keiner ein Wort außerhalb der Mainstream16-Nachrichten sagt; dass jeder von uns annimmt,
unsere Worte hätten keine Bedeutung, weil sie nicht vom Herrscher stammen; dass alle still
bleiben sollen... Abgesehen von den Massenmedien. Die Show – oder besser das ShowBusiness – muss weitergehen. Lenke die Chorsängerin nicht ab. Dies sind die Schlüssel zu
dem Vorschlag des Andalusiers. Das ist Information aus erster Hand, damit ich, ein Journalist,
nicht unter Manipulationsverdacht gerate.
_
Legen wir die Karten auf den Tisch. Bei dieser Ausstellung für das Museum von Huelva
scheinen Sie besonders skeptisch und kritisch gegenüber den Medien und der
politischen Struktur zu sein. Warum denken Sie, dass ich als Journalist die richtige
Person bin, um den Inhalt der Ausstellung bekannt zu geben und die Leitlinien Ihrer
Arbeitsweise durch dieses Gespräch zu veröffentlichen?
hingewiesen. Schließlich fand ich auf der Seite des „WordReference“ einen Eintrag zu dem gesuchten Wort: A =
Prefijo griego que indica negación o falta de aquello que expresa la palabra a la cual se une. „Acrítico = No
crítico“. „A ist ein griechisches Präfix, das auf Negierung oder Mangel daran hinweist, was das Wort, auf das es
sich bezieht, ausdrückt.“
14
Das Adjektiv fático konnte ich ebenso wie das Wort acrítco in keinem spanischen Wörterbuch inklusive des
Wörterbuchs der RAE finden, sondern auch nur in einem portugiesischen Wörterbuch. Jedoch kommt das
deutsche Wort „phatisch“. was ich als Übersetzung vermute, in der Textanalyse von Christiane Nord vor. Es
bedeutet dort so viel wie „kontaktknüpfend“. Die Erklärung aus dem Duden zu dem Wort lautet: pha|tisch ‹nach
gr. phatós „gesagt“ zu phatízein „reden, sprechen“›: kontaktknüpfend u. -erhaltend, z. B. die -e Funktion eines
Textes (Sprachw.) Diese Bedeutung past an dieser Stelle, da sich im spanischen das Wort fáticos auf das Wort
poderes = „Kräfte“ bezieht.
15
Die Metapher pone el dedo en la llaga habe ich wörtlich mit “legt den Finger in die Wunde“ übersetzt, da
diese Übersetzung im deutschen als Metapher ebenso geläufig ist und dasselbe ausdrückt. Damit wird hier die
einseitige Berichterstattung des Großteils der Medien angeprangert.
16
Als Ergänzung zu den Kommentaren 10 sowie 12 findet man hier einen Beweis dafür, dass das Spanische
zwar für die meisten englischen Begriffe einen Ausdruck kreiert - jedoch nicht für alle. So ist der Anglizismus
mainstream auch in der spanischen Sprache geläufig- ebenso in der deutschen, weshalb hier auch die identische
Übersetzung gewählt wurde.
25
Ich habe mich, neben anderen Faktoren, aus Gründen des Berufsethos für Sie entschieden.
Theoretisch soll man einen Kritiker zeitgenössischer Kunst nicht nach seiner eigenen
Meinung in einem beliebigen Text oder kritischen Beitrag, den er selbst schreibt, fragen;
einen Journalisten bei der Arbeit hingegen schon. Deshalb wird, da Sie Journalist sind und als
solcher in diesem Interview handeln, Ihre Pluralität damit enden, dass diese sowohl das
System als auch meine eigene Arbeit hinterfragt. Auch wenn dies unglaublich zu sein scheint,
sind die Texte in meinen Ausstellungen, welche am stärksten die Unparteilichkeit der Medien
in Frage stellen – wie „Wenn der Bote tötet“ – diejenigen, denen in den Medien am meisten
Aufmerksamkeit zuteil wurde. Das ist paradox, kündigt zur gleichen Zeit aber eine klare
Tatsache an: Die Medien selbst sind die ersten, die ihre eigene Unparteilichkeit annehmen.
Der Titel dieser Ausstellung ist kategorisch, wie viele Ihrer Vorgängerausstellungen.
Warum haben Sie sich für den Titel „Todos callan, menos...“ („Alle schweigen,
außer...“) entschieden und wie entfaltet er sich in der Ausstellung? „Alle schweigen,
außer...“ die Ausstellung selbst. Die verschiedenen Stücke, die ich hier zusammengetragen
habe, versuchen, dem Betrachter eine Reflexion zu vermitteln, eine Infragestellung unserer
eigener Prinzipien, um eine kritische Positionierung so korrekt wie möglich zu erreichen –
ohne Einfluss von Medien. Weder ich noch irgendjemand sonst ist frei von Ideologie, und
jeder, der das Gegenteil behauptet, lügt. Was ich versuche, mit diesem Ausstellungsstück zum
Ausdruck zu bringen, ist, dass in dieser Zeit, in der wir zu leben haben, extreme Positionen
irrational sind; es kann und muss eine abwechslungsreiche Farbpalette geben. Es ist nicht
alles nur der eine oder ein anderer Farbton. (...) Muss Kunst immer zwangsläufig politisch
sein? Warum sollten wir davon ausgehen, dass der Inhalt ihrer Botschaft und der, auf
den Sie sich beziehen, weniger diktatorisch ist als derjenige, der den Medien oder
politischen Parteien entspringt? Jegliche künstlerische Produktion ist unweigerlich unter
politischem oder sozialem Einfluss entstanden. Wie ich bereits sagte, verfolgt jeder von uns
eine bestimmte Ideologie, und dies spiegelt sich in unserer alltäglichen Routine wider. Aber
dies bedeutet nicht, dass die Botschaft beleidigend, vorwurfsvoll oder verwerflich sein muss.
Kunst im Allgemeinen ist freier und versucht weder die Mehrheit zufrieden zu stellen noch
Anhänger oder Unterstützer zu bekommen. Ebenso wenig ist sie einigen Ebenen vom
Publikum ausgesetzt. Nichtsdestotrotz kann ihre Botschaft ebenso despotisch sein wie die
eines beliebigen Mediums oder einer politischen Partei. (...) Das führt zur nächsten Frage:
Ebenso wie es Massenmedien gibt, kann man die Existenz einer „Kunst der Massen“
feststellen, der Sie, wie ich vermute, versuchen zu entkommen. Es geht hier nich darum,
leere Botschaften zu übermitteln. Für viele scheint der Begriff „Kunst der Massen“ ein
26
Widerspruch zu sein. Entweder ist es Kunst oder es ist „der Massen“, aber es fällt schwer, die
beiden Begriffe unter einen Hut zu bringen. Deshalb ist die Bezeichnung „Kunst der Massen“
besonders heikel. Die implizite Verachtung, die mit diesem Ausdruck einhergeht, macht ihn
zu einem zweischneidigen Schwert, vor allem im Zeitalter der Massenmedien, die jede
künstlerische und kulturelle Äußerung, mit der sie in Kontakt kommen, „für die breite Masse
zugänglich machen“17. Das Fernsehen, das Internet, die Presse oder das Radio entwickeln ein
so großes Verbreitungspotential, welches vor ein paar Jahren noch undenkbar war, mit der
Bedingung, dass die dargebotene Botschaft oder das dargebotene Produkt nicht unbedingt von
ästhetischen, künstlerischen oder kulturellen Kriterien unterstützt wird, sondern dass eher der
Markt, die Gesellschaft und die Politik in dieser Sache einen starken Einfluss haben. (...)
Lassen Sie uns Ihren Exkurs zunutze machen, um den Bogen zurück zur Ausstellung zu
schlagen: das Ausstellungstück „Bubble Black Box“ betont eine weitere offensichtliche
Realität, nämlich die, dass das Übermaß an Informationen uns nicht freier macht,
sondern uns vielmehr erdrückt und verwirrt. Es ist die Büchse der Pandora18 nach dem
Öffnen. Eine schwarze Box, in der wir eine vermasste Realität finden; ein Gegenangebot
gegen die unverschämt parteiische Manipulation der Medien. Deshalb stellt dieses
Ausstellungstück die Einleitung von Fernsehnachrichten19 verschiedener Kanäle in der Welt
gegenüber, die 24 Stunden am Tag ausstrahlen mit Hilfe einer Auswahl vorher
aufgezeichneter Nachrichtensendungen zusammen mit mehreren Serien von Bildern, die per
Internet-Suchmaschinen über bestimmte Wörter und Begriffe in mehreren Sprachen gefunden
wurden: Die markantesten sind „Ungerechtigkeit“, „Ungesetzlichkeit“, „Krieg“, „Scham“,
„Unmoral“,
„Lüge“,
„Niederträchtigkeit“,
„Grundlosigkeit“,
„Ungleichheit“,
„Unanständigkeit“, „Protest“ und „Konflikt“. Das Werk spiegelt die Verwirrung wider, die
durch den Informationsüberfluss entsteht, eine Situation, in der uns die Übersättigung an
Botschaften nicht klüger macht. Die Geschwindigkeit sowie die Menge an Informationen, die
17
Den spanischen Ausdruck“masificar” habe ich mit „für die breite Masse zugänglich machen“ übersetzt. Der
Grund dafür ist, dass der Ausdruck bereits im AT in Anführungszeichen steht, was hier darauf hinweist, dass es
eine wörtliche Übersetzung für dieses Wort nicht gibt. Deshalb habe ich mich für die oben genannte
Umschreibung als Übersetzungsvariante entschieden.
18
La Caja de Pandora „Die Büchse der Pandora“ ist ein Symbol des Unglücks, etwas, dass viele
unvorhergesehene Schwierigkeiten verursacht, die Quelle endloser Trauer und Probleme. Als Pandora dem
Mythos nach ihre Büchse öffnet, kommen alle Übel und Leiden über die Menschen, nur die Hoffnung bleibt in
dem Gefäß zurück. Dies will Soler mit seinem Werk „Bubble Black Box“ auch zum Ausdruck bringen.
19
Cabeceras de noticiarios: nachdem ich das Werk gesehen habe, scheint mir die Übersetzung „die Einleitung
von Fernsehnachrichten“ am passendsten.
27
in den Medien dargeboten werden, führen dazu, dass wir keine Zeit mehr dazu haben, diese
richtig aufzunehmen, geschweige denn zu analysieren. Das gleiche Gefühl von
Desorientierung wird mit dem Werk „Bubble Politics“ erzeugt. Das Werk stellt sogar
den Wert des Wortes in Frage. Das kommt fast einem Zweifel an dem Individuum selbst
und seiner differenzierenden Fähigkeit par excellence20 gleich: die der Sprache. Welche
Möglichkeiten haben wir dann? Der Wert des Wortes ist unbestritten. Die Kommunikation
zwischen Menschen ist ein Austausch von Informationen und drückt die erforderliche
menschliche Neigung aus, zu interagieren, soziale Beziehungen aufzubauen, die den
Einzelnen vor Einsamkeit und Anonymität bewahren und es ihm ermöglichen, Erkenntnisse
über sich selbst und seine Umwelt zu entwickeln. Folglich stellt dieses Werk nicht den Wert
der Sprache in Frage, sondern betont vielmehr dessen Macht in der Gesellschaft. „Bubble
Politics“ widerlegt nur die politische Demagogie von Slogans durch die
Dekontextualisierung21 einiger guter Beispiele aus Ihrem eigenen Medium und entnimmt
jegliche parteiische Beweise oder politische Färbung. So enden diese Slogans als abstrakte
und unzusammenhängende Wortverbindungen, die den Betrachter sowohl konzeptionell als
auch optisch verwirren. Eine neue Seite der Ausstellung: „No hay nada escrito“ („Nichts
steht geschrieben“) führt wiederum zu der Leere der Inhalte, der Redensart, mit einer
ähnlichen Strategie wie „Bubble Politics“. Ist unsere eigene Unfähigkeit, mit anderen zu
kommunizieren, unsere eigene Strafe? Ist es unmöglich, in einer objektiven Art und
Weise zu „kommunizieren“? Objektive Kommunikation tritt nur in direkter Erfahrung
sowie bei tatsächlichen Daten auf, verschafft auf individuelle Art und Weise in der
persönlichen Recherche, die von eigenem Interesse motiviert ist. Und so ist es immer noch
keine objektive: die Information ist subjektiv, ist aber abhängig vom Empfänger, da es keinen
bestimmten Sender gibt. Ludwig Wittgenstein wies darauf hin, dass der Ausdruck der
Gedanken par excellence die verbale Sprache ist. Daher ist die Sprache der am besten
geeignete Weg, um Konzepte auszudrücken, da diese die gleiche logische Vielfalt der
Konzepte und der Fakten zeigt, die sie vertreten. Sprache ist die gängigste Form der
Kommunikation und diejenige, die uns am leichtesten fällt und in den meisten Fällen am
erforderlichsten ist sowie der Schlüssel zu einem guten sozialen Zusammenleben. Das Werk
„No hay nada escrito“ dialogisiert mit dem Grundprinzip jeder Demokratie: die Redefreiheit.
20
Das spanische por excelencia, das sich ursprünglich vom französischen „par excellence“ ableitet, habe ich im
Deutschen mit eben dieser originalen Bezeichnung übersetzt, da diese hier existiert.
21
Das spanische Wort decontextualizar habe ich mit dem deutschen Begriff „die Dekontextualisierung“
übersetzt, was so viel wie „aus dem Zusammenhang reißen“ bedeutet.
28
Der Titel ist eine Anspielung auf eine volkstümliche Sprichwörtersammlung, die eine Form
des positiven universellen Syllogismus erschafft, der dem Werk seinen Titel gibt.
- „Geschmäcker sind verschieden.“
- „Zählen Sie bis dreiunddreißig, bevor Sie sprechen, und bis neunundneunzig, bevor Sie
schreiben.“
- „Worte fliegen, Geschriebenes bleibt.“
- „Über Geschmack lässt sich nicht streiten.“22
Ihre Reflexion in dieser Kollektion konzentriert sich auf die audiovisuellen Medien, wie
zum Beispiel in dem Ausstellungsstück „True Box.“ Die Dinge haben sich verändert, seit
ich diese Installation entworfen habe. Ursprünglich war das Werk auf audiovisuelle Medien
beschränkt, aber jetzt habe ich dessen Botschaft in allen Massenmedien im allgemeinen
verbreitet, angefangen beim Radio, der Presse, dem Internet und dem Fernsehen bis hin zu
insbesondere Nachrichtenagenturen – ein Versuch, etwas objektiver zu sein. Aus diesem
Grund zeige ich eine Videoprojektion mit den Logos von mehr als hundert Medien aus der
ganzen Welt, die ich nach dem ersten Stöbern23 in einer detaillierten Suche im Internet
gefunden habe. Ich bin mir der Vielzahl der Kommunikationsunternehmen bewusst, die in
meinem Werk nicht vorkommen. Deshalb konzipiere und entwickle ich dieses Werk als eine
Art work in progress, indem ich die verschiedenen Medien, die ich finde, hinzufüge. (...)
Zurück zum „True Box“. Ist der Bildschirm der Kunst wahrer oder weniger schädlich
als der des Fernsehers? „Die Kunst, eine wahre Lüge“, lautete die Schlagzeile im
22
“Para gustos, colores” - „Geschmäcker sind verschieden.“;
“Cuenta treinta y tres antes de decir, y noventa y nueve antes de escribir” - „Zählen Sie bis dreiunddreißig,
bevor Sie sprechen, und bis neunundneunzig, bevor Sie schreiben.“;
“Las palabras vuelan, los escritos se conservan” - „Worte fliegen, Geschriebenes bleibt. “;
“Sobre gustos, no hay nada escrito” - „Über Geschmack lässt sich nicht streiten.“:
Diese vier spanischen Sprichwörter werden in Anspielung auf die Allgemeinheit gebraucht und stellen nach den
Worten Miguel Solers einen Syllogismus dar (siehe E-Mail-Korrespondenz im Anhang). Der Begriff
Syllogismus ist eine philosophische Deduktion. Aus diesen aufgeführten Teilen ergibt sich ein Syllogismus,
somit kreierte Soler einen ultimativen Spruch: „No hay nada escrito.“
23
Den Ausdruck barrido habe ich mit dem deutschen „Stöbern“ übersetzt, da mir dieses Verb in Bezug auf eine
erste Suche im Internet am passendsten erscheint.
29
Feuilleton24 einer Zeitung, welche einen Artikel über eine Ausstellung veröffentlicht hat, in
der der Künstler so mit den Betrachtern spielte, dass diese zweifelten, ob das, was sie sahen,
Wahrheit oder Fiktion war. Leider sind wir in dieser Gesellschaft, in der wir leben, an den
Punkt gekommen, erst einmal davon ausgehen, dass alles eine Lüge ist – so lange, bis das
Gegenteil bewiesen ist. Dieses Werk ist genauso. In dieser Box finden wir an jeder ihrer
Seiten das Logo eines Mediums, aber es gibt nicht nur sechs Logos, eines für jede Seite des
Würfels, sondern auf jeder versteckten Oberfläche verändert sich das Logo und wird zu einer
Endlosschleife von Medien, alle ähnlich zueinander in Größe und Verarbeitung. Alles ist gut
durchdacht, überlegt und berechnet; aber Kunst – wohlgemerkt nicht die Kunst der Massen –
wird von der Öffentlichkeit stets hinterfragt, im Gegensatz zu den Fernsehmedien, die nur an
den Zuschauerzahlen interessiert sind sowie daran, politisch korrekt zu sein oder so
wahrgenommen zu werden. „Cash“ und „Todo el mundo habla de lo mismo“, („Alle
sprechen über das gleiche“) stellen eine Rückkehr zu Ihrer Sorge um die Zeichen dar. In
wie weit sind diese ein weiterer Schritt vorwärts in Bezug auf das, was bis jetzt auf
diesem Weg analysiert wurde? Dass ich mich auf bestimmte Zeichen stütze ist keine
Rückwendung. Ich habe sie immer als Metapher verwendet und dabei mit anregenden
Interpretationen gespielt. In diesem Fall werden die Zeichen im engsten Sinne verwendet und
lassen keinen Raum für vielfältige Interpretationen oder verschiedene sinnlose
Überlegungen25. Diese beiden Werke entspringen der gleichen Idee, da das eine mich zum
anderen führte. Es sind Werke, die den Dialog zwischen Reflexion und Konformismus führen.
In „Todo el mundo habla de lo mismo“ ist jedes Werk, das Bestandteil der Montage ist, der
Kategorie eines kleinen, goldummantelten Juwels zuzuschreiben. Auf jedem ist die
Abkürzung geschrieben, die in den Banken im internationalen Bereich für Wechselstube
verwendet ist. In „Cash“ setze ich mich mit der Macht des Geldes auseinander, das sogar in
der Schrift selbst verschiedene Zeichen oder Buchstaben für dessen exklusive Nutzung
hervorgebracht hat. Die weltweit stärksten Währungen haben ihre eigenen Zeichen als
Ausdruck von Prestige. Ein stärker autobiographischer Anfang („Ombligo“) mündet nun
24
en la sección de ocio y cultura entspricht dem deutschen Begriff Feuilleton, da dieser Teil einer Zeitung
insbesondere über kulturelle Themen, aber auch über Unterhaltungsthemen berichtet.
25
Das spanische Wort elucubración ist eine Präsuposition, die an die Leser des AT gestellt wid. Durch die
deutsche Übersetzung mit „sinnlose Überlegung“ entfellt diese Präsupposition im ZT.
30
in ehrgeizigeren Projekten und Umstürzen in der Gesellschaft26. Wie sehen Sie die
Entwicklung Ihres eigenen Werdegangs? Von Kindheit an bin ich schon immer durch
verschiedene soziale Fälle sensibilisiert worden und die Unerfahrenheit in meiner ersten
eigenen Ausstellung veranlasste mich dazu, die von mir angekündigten sozialen
Anforderungen als persönliche Situationen auszudrücken. Dennoch hat mir diese Ausstellung
viele Türen geöffnet. Ich war gerade als Erasmus27-Student aus Winchester in Großbritannien
zurückgekehrt. Ein radikaler Schock, hervorgerufen von der hohen Qualität der
angelsächsischen Hochschulausbildung im Kontrast zum konzeptionellen Mangel der Fakultät
der Schönen Künste in Sevilla, sowie mein persönliches Engagement in verschiedenen
sozialen Angelegenheiten haben dazu geführt, dass die Mischung der Konzepte zu einer Art
autobiographischen Ausstellung geworden ist. Das soziale Thema ist in allen Konzepten mit
viel Kraft verborgen, obwohl – wenn man es nüchtern betrachtet28 – ich anfing, ein paar
Eindrücke zu konkretisieren, da in jedem Werk, in jeder Ausstellung, ja letzten Endes in allem
was man tut, die eigenen Lebenserfahrungen immer implizit enthalten sind. Die Entwicklung
meiner Arbeit hat allmählich Gestalt angenommen in Form eines Versuches der Diplomatie in
einigen sozialen Ungerechtigkeiten, indem ich mich immer weiter von der autobiographischen
Ausrichtung meiner ersten Werke entfernt habe. (...) Welche anderen Risse im System
interessieren Sie noch, die in dieser Ausstellung nicht vorkommen? Viele, sehr viele...
Zu den wichtigsten zählen das selektive Gedächtnis; das Bildungssystem und seine Reformen,
die es verändern; die Individualität gegenüber den sozialen Kollektiven; die Religion im
Gegensatz zu ihrer eigenen Geschichte; die visuelle Verschmutzung als ästhetische und
konzeptionelle Störung und so viel mehr, dass ich dies hier unmöglich alles aufzählen kann.
Ich bin ein diplomatischer Nonkonformist. (...) Sie erwähnten es vorhin – und Sie haben es
mit Ihrer Arbeit angekündigt – eine ideologische Unterweisung des Individuums sogar
schon vor der Geburt... Wir alle sind beeinflusst durch die Umgebung, in der wir geboren
sind und in der wir leben. Jeden einzelnen von uns betrifft die Situation auf die eine oder
andere Weise, und jeder von uns benutzt seine eigenen Waffen, um dieser Unterweisung
26
Die Bezeichnung volcados en lo social habe ich mit „Umstürzen in der Gesellschaft“ übersetzt. Das spanische
volcado leitet sich vomVerb volcar ab, was so viel wie „umstürzen“ bedeutet. Dieses Wort wird hier im
übertragenen Sinne gebraucht und deutet in seiner Verwendung auf eine Revolution hin.
27
Hier habe ich den Begriff Erasmus aus dem AT ohne Veränderungen übernommen, da ein bestimmtes Wissen
über den Studentenaustausch bei den ZT-Lesern als vorausgesetzt werden kann.
28
aunque pensándolo fríamente habe ich mit „aber wenn man es nüchtern betrachtet“ übersetzt. Der Grund dafür
ist, dass das spanische fríamente zwar wörtlich übersetzt „kühl“ bedeutet, es hier jedoch auf die
Betrachtungsweise bezogen ist und mir deshalb eine Übersetzung mit nüchtern am adäquatesten erscheint.
31
zuzustimmen oder sich dagegen aufzulehnen. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass alles,
was auf eine schwangere Frau in den Monaten der Schwangerschaft einwirkt, auch
Auswirkungen auf das Kind hat, und ich spreche nicht von äußeren Empfindungen wie
Musik, Farben oder Worte. Ich meine verschiedene Empfindungen, Geschmäcke oder
Vorlieben – geerbt oder im Mutterleib selbst angeeignet. Zum Schluss möchte ich Sie gern
noch fragen, welchen Einfluss die Vorbereitung der Werke für diese Ausstellung darauf
hat, was danach kommen wird? Ich habe während des Entstehungsprozesses dieser
Ausstellung und sogar dieses Interviews viel gelernt, aber es ist noch zu früh, kurzfristige
Ergebnisse vorherzusagen. Vielleicht ist die unmittelbarste und spürbarste Entwicklung die
Formel der Arbeit, die ich in den nächsten institutionellen Projekten sicherlich
wiederaufnehmen werde und die in erster Linie auf der Produktion der Werke und des
didaktischen Programms zur gleichen Zeit basiert (...). Neben vielen anderen vorgeschlagen
Aktivitäten wird eine zustandekommen, die besonders relevant sein und zu einem integralen
Bestandteil der Ausstellung werden wird. Zweifel und Sorgen, oder jeder Kommentar zu
allem, was in der Ausstellung passiert, werden widergespiegelt werden können in einem
großen kollektiven Wandbild, das mit Hilfe von Post-its29 in Form von Sprechblasen
entstehen wird, die die Zuschauer dann nach ihren eigenen Vorstellungen rund um den Titel
der Ausstellung „Todos Callan, menos...“ kleben können. Eine schöne Metapher, die mich
selbst einlädt zum Schweigen angesichts der sicherlich geringen Gleichmütigkeit30 der
Besucher.
"Bleiben Sie aufmerksam an ihren Bildschirmen. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten“
29
An dieser Stelle habe ich mich für „Post-Its“ als Übersetzung des gleichlautenden spanischen
Ausgangsbegriffs entschieden. Als zweite Übersetzungsmöglichkeit käme auch das deutsche Wort „Haftnotizen“
in Frage. Da der Ausdruck „Post-Its“ offensichtlich aber nicht nur im Deutschen, sondern zumindest auch in der
Spanischen Sprache synonymisch für das deutsche Wort Haftnotizen steht, habe ich diesen in meiner
Übersetzung nicht verändert. Darüber hinaus impliziert der erste Teil des Ausdrucks, nämlich „post“, im
Deutschen gleichzeitig die Aufforderung, etwas Eigenes zu schreiben. Dies ist ein vom englischen Begriff „to
post“ abgeleiteter Begriff. Dieser Anglizismus bedeutet in dieser beschriebenen Form, im Internet und
insbesondere in Internet-Foren eigene Beiträge zu verfassen bzw. auf Beiträge zu antworten.
30
impasibilidad habe ich hier mit „Gleichmütigkeit“ übersetzt. Dies kommt daher, dass mit dem Zusatz poco vor
impasibilidad gesagt werden soll, dass bei den Zuschauern genau das Gegenteil von Gleichmütigkeit, nämlich
eine starke (emotionale) Beteiligung erreicht wurde.
32
7.
Schlusswort
Insgesamt bot der Ausgangstext weit mehr Anlass für Kommentare und Erläuterungen, als ich
auf den ersten Blick vermutet hatte. Hier mussten deshalb Entscheidungen getroffen und
Prioritäten gesetzt werden, um den Umfang der Arbeit im Rahmen zu halten. Persönlich
möchte ich anmerken, dass das Textthema meiner Meinung nach nicht nur für Kunstliebhaber
interessant ist, schließlich möchte kein aufgeklärter Mensch durch falsche Informationen von
den Medien manipuliert werden. Auch wenn man von dieser Ausstellung keine grundsätzliche
Umkehr erwarten kann, hat sie allein durch die Aufmerksamkeit, die sie bekommen hat, dafür
gesorgt, dass weitere ähnliche Ausstellungen gestartet wurden. Bei vielen hat die Ausstellung
das Bewusstsein dafür geschärft, wie die Manipulation in den Medien funktioniert.
Eine so fundamental neue Perspektive konnte nicht einmal der große französische Philosoph
Montesqieu vermuten, dessen Idee die der Dreiteilung der Gewalten war. Damals konnte er
nicht erahnen, dass zu den drei Gewalten, nämlich der Legislative, der Exekutive und der
Judikative später einmal eine noch viel mächtigere hinzukommen würde, nämlich diejenige,
die die Wirklichkeit effektiv steuern wird. Heute gehört die Macht den Medien, und die
Demokratie nennt man Demokratie der Medien. Die Medien sind die vierte reale Macht, die
die Welt, die uns umgibt, „kokreiert“ und kreiert. Für mich persönlich war es spannend, zu
verfolgen, wie zu einem Werk, das einem anfänglich nicht viel sagt, durch geschickte
Information der Zugang ermöglicht wird. So wie ein Diplomat, der neue Kulturen kennen
lernt, um sich erst dann dazu zu verhalten, wollen auch die Kunstwerke betrachtet sein. Denn
um die Kunst zu verstehen oder sich über sie zu äußern, muss man zuerst entdecken, welche
Botschaft sich in ihr verbirgt.
33
9.
Bubble politics
Abb.1: Bubble politics, 25 Einheiten, auf PVC-Vinyl, 2009
34
10.
Quellenverzeichnis
10.1
Bücher
Nord, Christiane (2009): Textanalyse und Übersetzen: Theoretische Grundlagen, Methode
und didaktische Anwendung einer übersetzungsrelevanten Textanalyse. 4., überarb. Aufl.
Tübingen: Groos
10. 2
10. 2. 1
Nachschlagewerke
Gedruckte Nachschlagewerke
Duden – Die deutsche Rechtschreibung (2006): Dudenredaktion (Hrsg.). 24., völlig neu
bearb. und erw. Aufl. Mannheim: Dudenverlag (Duden Band 1)
Duden – Die Grammatik (2006): Dudenredaktion (Hrsg.). Überarbeiteter Nachdruck der 7.,
völlig neu erarb. und erw. Aufl. Mannheim: Dudenverlag (Duden Band 4)
Langenscheidts Handwörterbuch Spanisch: Spanisch-Deutsch/Deutsch-Spanisch (2001):
Langenscheidt-Redaktion (Hrsg.). Berlin/München: Langenscheidt
Lexikon der Sprachwissenschaft (2002): Harold Bußmann (Hrsg.). 3., akt. und erw. Aufl.
Stuttgart: Alfred Kröner
Pons – Wörterbuch für Schule und Studium: Spanisch–Deutsch/Deutsch–Spanisch (2007):
Ernst Klett Sprachen GmbH (Hrsg.). Stuttgart: Ernst Klett Sprachen.
10. 2. 2
Elektronische Nachschlagewerke
Dict.cc Online-Wörterbuch Spanisch-Deutsch/Deutsch-Spanisch (2010): Wien
(Copyright 2002-2010. Zugriff: Juni-Juli 2010)
<http://dees.dict.cc/>
Duden
Einschprachiges Online-Wörterbuch Deutsch (2009): Berlin: Duden Paetec GmbH
(Copyright 2010. Zugriff: Juni-Juli 2010)
<http://www.duden.de/>
35
Leo Online-Wörterbuch Spanisch-Deutsch/Deutsch-Spanisch (2010): Sauerlach: LEO GmbH
(Copyright 2006-2009. Zugriff: Juni-Juli 2010)
<http://dict.leo.org/esde?lang=de&lp=esde>
Pons Online-Wörterbuch Spanisch-Deutsch/Deutsch-Spanisch (2010): Stuttgart: Pons.
(Copyright 2001-2009. Zugriff: Juni-Juli 2010)
<http://de.pons.eu/dict/search/results/?q=Suchwort&l=dees>
Real Academia Española
Einschprachiges Online-Wörterbuch Spanisch (2010): Madrid
(Zugriff: Juni-Juli 2010)
<http://www.rae.es/rae.html>
10. 3
Weitere Internetquellen
Abramczyk, Gerald (2006): Przeglad technik manipulacji mediów (Die Technik der
Manipulation von Medien)
<http://www.proto.pl/PR/Pdf/Praca_dyplomowa/rozdzial_1.pdf>
(Verifizierungsdatum: 14.06.10)
Arteven: Arte Contemporáneo
<http://www.arteven.com/> ; <http://www.arteven.org/>
(Verifizierungsdatum: 17.06.10)
Bergfeld, Denise (2006): Web 2.0 - Die neue Generation Internet.
<http://www.onlinekosten.de/news/artikel/23290/0/Special-Web-2-0-Die-neue-GenerationInternet >
(Verifizierungsdatum: 08.06.10)
Díaz-Guardiola, Javier (2010): Miguel Soler, el inconformista diplomático
<http://www.arteven.org/profile/MiguelSoler>
(Verifizierungsdatum: 04.06.10)
Duden: phatisch
<http://duden-suche.de/suche/artikel.php?shortname=dgfw&artikel_id=49730&verweis=1>
(Verifizierungsdatum: 03.07.10)
36
Facebook: Profil-Seite von Javier Díaz-Guardiola
<http://www.facebook.com/javierdiazguardiola>
(Verifizierungsdatum: 18.07.10)
Soler, Miguel: Curiculum Vitae
<http://www.miguelsoler.com/web/yo_files/dossier_miguelsoler.pdf>
(Verifizierungsdatum: 26.06.10)
WordReference Language Forums: acrítico
<http://forum.wordreference.com/showthread.php?t=1047375>
(Verifizierungsdatum: 03.07.10)
YouTube: Todos callan, menos...
<http://www.youtube.com/watch?v=leVwTpSxaj4>
(Verifizierungsdatum: 25.07.10)
10.4
Abb.1:
Abbildungsverzeichnis:
Soler, Miguel (2009): Bubble politics
<http://www.arteven.org/profile/MiguelSoler>
(Verifizierungsdatum: 26.07.10)
Abb.2:
Soler, Miguel (2000): Gracias a mi
< http://gallery.me.com/miguelsoler#100007/grcias-20a-20mi&bgcolor=black>
(Verifizierungsdatum: 26.07.10)
37
10.5
E-Mail-Korrespondenz mit Miguel Soler
From: Joanna Sokolowska <[email protected]>
Date: 2010/7/21
Subject: LA ENTREVISTA DE SU PÀGINA EN ARTEVEN
To: [email protected]
Estimado Sr. Soler:
¡Su obra es impresionante!
Soy estudiante de traducción en la Universidad de Hildesheim (Alemania) y actualmente
estoy escribiendo mi trabajo final. Se trata de una traducción comentada (del español al
alemán) de su entrevista http://www.arteven.org/profile/MiguelSoler. Tengo que hacer un
análisis de la entrevista y por eso necesito algunas informaciones más.
1.) ¿Cuándo y dónde usted tuvo la entrevista?
2.) ¿Qué función tiene el texto?
3.) ¿Quién debe ser el receptor o mejor dicho el grupo destinatario?
4.) ¿Cuál era el objeto de la entrevista?
5.) ¿Existe solamente una versión en línea o hay también una versión impresa?
6.) ¿De qué se ocupa la Fundación/Colección Jumex y que hace para Arteven?
¡Muchas gracias de antemano!
Un cordial saludo.
Joanna Sokolowska
From: Miguel Soler <[email protected]>
Date: 2010/7/22
Subject: Re: LA ENTREVISTA DE SU PÀGINA EN ARTEVEN
To: Joanna Sokolowska <[email protected]>
38
Hola Joanna,
Me alegra mucho que te guste mi obra....
Voy a ser muy escueto en lo que me preguntas porque mañana salgo de vacaciones merecidas,
y todavía tengo que preparar las cosas de los viajes.....
¿Cuándo y dónde usted tuvo la entrevista?
La entrevista fue vía correo electrónico, Madrid-Sevilla durante el mes de noviembre de 2009.
tardamos aproximadamente unos 15 días en confeccionar la entrevista completa.
¿Qué función tiene el texto?
Con respecto a la exposición la entrevista quise que fuera una pieza clave más de la
exposición. para que el publico menos especializado en arte contemporáneo entendiera a la
perfección todo el concepto de las obras.
¿Quién debe ser el receptor o mejor dicho el grupo destinatario?
Todo el que quiera o se interese por mi trabajo y quiera entender un poco más el concepto de
mi obra o de esa exposición específica.
¿Cuál era el objeto de la entrevista?
Quise que fuera una entrevista para que fuera más accesible al público en general, entiendo
que los largos textos con un lenguaje específico resulta muy ininteligible para la gran mayoría
de personas que se quieren acercar al arte contemporáneo
¿Existe solamente una versión en línea o hay también una versión impresa?
Existe una versión escrita y publicada, te envío en enlace del catálogo en PDF para que te lo
descargues, si quieres un ejemplar envíame una dirección y te envío un copia en Papel..
http://www.miguelsoler.com/web/noticias/Entradas/2010/1/26_CATÁLOGO_DE_”TODOS_
CALLAN%2C_MENOS...”.html
¿De qué se ocupa la Fundación/Colección Jumex y que hace para Arteven?
Yo no tengo nada que ver con la colección Jumex. y no se que tiene que ver Jumex con
Arteven, salvo que las dos son mexicanas.
39
Hace años gané una membresía cuando arteven.com estaba empenzando...y a partir de eso
estoy más vinculado a esa web...
para más información en mi web, www.miguelsoler.com está toda la información y el video
de la inauguración de la expo.
http://www.youtube.com/watch_popup?v=leVwTpSxaj4
Espero que te sirva de ayuda...
vuelvo de viaje el día 3 de agosto, si necesitas algo más, estaré encantado de ayudarte.
Un cordial Saludo.
Miguel Soler
-Miguel Soler
+34 659 23 30 54
www.miguelsoler.com
From: Joanna Sokolowska <[email protected]>
Date: 2010/7/25
Subject: Re: LA ENTREVISTA DE SU PÀGINA EN ARTEVEN
To: Miguel Soler <[email protected]>
Estimado Sr. Soler:
Discúlpeme por haber tardado unos días en contestarle, debido a la tesis que no me ha dejado
tiempo libre. Este trabajo es muy importante y no permite días de descanso. Después de
obtener su respuesta, tuve que incorporar toda su información a mi trabajo. Muchas gracias, la
información me ayudó muchísimo. Si tengo algunas dudas más le contactaré.
Desgraciadamente Sr. Díaz-Guardiola y la Sra. del Jumex no contestaron a mis mensajes. Por
eso me alegré todavía más de obtener su respuesta. Por supuesto me gustaría recibir un
ejemplar de su catálogo.
40
Mi dirección es:
Joanna Sokolowska
Kestnerstr.6
30159 Hannover
!Muchas gracias de antemano!
Un cordial Saludo.
Joanna Sokolowska
From: Joanna Sokolowska <[email protected]>
Date: 2010/7/26
Subject: Re: LA ENTREVISTA DE SU PÀGINA EN ARTEVEN
To: Miguel Soler <[email protected]>
Estimado Sr. Soler:
No quiero molestarle en su viaje, pero tengo que entregar el trabajo final el 3 de Agosto.
No se si entiendo bién esa especie de silogismo universal afirmativo.<-- y que quiere decir
con esa denominación?
Me puede decir que quiere decir con cada de esos refranes?
–“Para gustos, colores”.
–“Cuenta treinta y tres antes de decir, y noventa y nueve antes de escribir”.
–“Las palabras vuelan, los escritos se conservan”.
–“Sobre gustos, no hay nada escrito”.
Muchas Gracias
Un cordial Saludo
Joanna
41
From: Miguel Soler <[email protected]>
Date: 2010/7/26
Subject: Re: LA ENTREVISTA DE SU PÀGINA EN ARTEVEN
To: Joanna Sokolowska <[email protected]>
Te escribo desde el movil, perdona por la torpeza y las faltas de
ortografía. Te envio un web de refranes populares españoles. Muy
útiles y muy utilizados por mi tierra.
http://www.refranespopulares.com/
espero que te sirva.
Sino busca las definiciones de los refranes en el Google. Alguien lo
explicará de maravilla.
Hasta pronto
From: Miguel Soler <[email protected]>
Date: 2010/7/26
Subject: Re: LA ENTREVISTA DE SU PÀGINA EN ARTEVEN
To: Joanna Sokolowska <[email protected]>
Hola Jonana. Son refranes populares, alusivos a la generalidad. El
termino silogismo es una deducción filosófica, te adjunto enlace
http://es.m.wikipedia.org/wiki/Silogismo?wasRedirected=true
con esos tres refranes, conponiendolos como las 3 partes del
silogismo, he creado un ultimo "refrán". Que es el titulo de la obra,
al igual que un nuevo "refrán" inventado por mi.
Espero que te sirva.
Saludos desde Praga.
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42
Asunto:
http://es.m.wikipedia.org/wiki/Silogismo?wasRedirected=true
[email protected] Salir
Página principal de Google Ayuda
Ver Gmail en:
Móvil | Escritorio
©2010 Google
From: Joanna Sokolowska <[email protected]>
Date: 2010/7/30
Subject: Re: LA ENTREVISTA DE SU PÀGINA EN ARTEVEN
To: Miguel Soler <[email protected]>
Estimado Sr. Soler:
Por fin he terminado mi trabajo, tengo que entrgarlo el martes que viene.
Muchas gracias por su ayuda y su tiempo. Sin sus informaciónes fuera mucho más difícil.
Lo siento que tuve que molestarle en su viaje.
Praga es una maravilla, espero que a pesar de todos mis mensajes le dio tiempo de ver todo.
Un cordial saludo
Joanna
43