Leonardo da Vinci

Transcription

Leonardo da Vinci
◊ GEHEIMAKTE ◊
LEONARDO
DA VINCI
VON RALPH ERDENBER GER & SVEN PREGER
Prestel
MÜNCHEN ∙ BERLIN ∙ LONDON ∙ NEW YORK
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Der Fall
Leonardo da Vinci
KUNSTAKTENZEICHEN
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Das Innere
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Das Grab des Genies
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Auf den Spuren von Leonardo S. 107-109
Die Leonardo-Kartei S. 110-111
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Steckbrief:
Leonardo da Vinci
15. April 1452,
vermutlich in Anchiano / bei Vinci (Italien)
02. Mai 1519,
in Amboise (Frankreich)
STERNZEICHEN:
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MUTTERSPRACHE:
italienisch
FAMILIENSTAND:
ledig
VATER:
Antonio de Piero da Vinci (Notar)
MUTTER:
Caterina (vermutlich Bauernmagd)
BERUF:
Maler, Bildhauer, Architekt, Musiker, Kartograph,
Schriftsteller, Mechaniker, Ingenieur
TATORTE:
Mailand, Florenz, Rom, Amboise
WICHTIGE WERKE:
„Mona Lisa“, „Das Abendmahl“, „Johannes der Täufer“
HOBBIES:
Zeichnen, Sezieren, Erfinden, Philosophieren
CHARAKTER:
neugierig, experimentell, beeindruckende Persönlichkeit,
ungeduldig, sprunghaft, führt wenig zu Ende
KENNZEICHEN:
Vegetarier und Linkshänder, schreibt spiegelverkehrt
UNTERSCHRIFT:
8
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Der kostbare
Fingerabdruck
hier ist ein Fingerabdruck
zu erkennen
Ist das der Fingerabdruck von Leonardo da
Vinci? Dann hätte der Meister dieses Bild des
hübschen Mädchens im Renaissance-Kleid gemalt, und es wäre 100 Millionen Dollar wert.
Wenn das Bild wirklich von Leonardo stammt,
wäre sein neuer Besitzer ein reicher Mann.
Denn ein kanadischer Kunstliebhaber hat es
in New York bei einer Versteigerung 2009
für 12 800 Dollar erworben und untersuchen
lassen. Dabei wurde der Fingerabdruck am
linken oberen Bildrand entdeckt. Er soll dem
Abdruck ähneln, der auf Leonardos Bild
vom „Heiligen Hieronymus“ zu sehen ist.
Leonardo-Fachleute haben Zweifel daran, da
die hölzerne und etwas steife Malweise mit
den geröteten Wangen eher auf ein Kunstwerk aus dem 19. Jahrhundert schließen
lässt. Umstritten ist auch, wen das Bild
zeigt.
Teufelswerk oder
Geheimschrift?
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„Jede Erkenntnis
beginnt mit den Sinnen“
VINCI, 15. APRIL 2010
Die Sonne schickt ihre letzten Strahlen
über die weite Landschaft Norditaliens.
Sie fliegen über den grün-braunen
Flickenteppich aus Feldern, eilen hinweg über silberne Olivenhaine, huschen
lautlos über die Dächer der Bauernhöfe,
berühren nicht einmal die brühmten
Weinberge der Toskana. Was die Sonnenstrahlen sanft ertasten und erglühen
lassen, das sind die rauen Mauern einer
Festung – strategisch gelegen auf dem
Sattel eines Hügels. Drei Türme leuchten
wie Finger aus Feuer in den Abendhimmel: zwei dicke Bergfriede und ein
schlanker Kirchturm. In ihrem Schatten
haben viele kleine Steinhäuser Schutz
gefunden. Das also ist Vinci, der Ort, der
dem Genie seinen berühmten Beinamen
gegeben hat.
Ich sitze auf einer kleinen Anhöhe bei
Anchiano im jungen Gras und lasse
meinen Blick schweifen. Hier irgendwo
ist Leonardo da Vinci auf den Tag genau
vor 558 Jahren geboren und aufgewachsen. Aber wo stand seine Wiege?
Sein Taufname sowie Datum und Uhrzeit
seiner Geburt sind belegt: „am 15. Tag
des April, einem Samstag, um die dritte
Nachtstunde. Er trägt den Namen
Lionardo.“ So hat es sein Großvater
Antonio damals aufgeschrieben auf der
Rückseite eines vergilbten Notizbuches,
das wiederum schon dessen Opa benutzt
hatte. Entdeckt wurde der wertvolle Bericht über Leonardos Geburt erst Mitte
der 1930er Jahre von einem deutschen
Wissenschaftler in den Archiven der
Stadt Florenz.
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Die Festung in Vin
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Damals zählte man die Stunden nach
Sonnenuntergang. Die dritte Nachtstunde entspricht einer heutigen Zeit
von etwa 22.30 Uhr. Das Licht der Welt
war also schon verschwunden, als es
der Sohn des wohlhabenden Notars Ser
Piero erblicken wollte.
Im Dunkeln liegt auch, wer seine
Mutter war. Ihr Name soll Caterina gewesen sein. Sie ist 25 Jahre jung, als sie
im Frühling 1452 in den Wehen liegt.
Mal wird sie als Bauernmagd, mal als
Dienstmädchen oder Tochter eines Holzfällers beschrieben. Leonardos Vater hat
Caterina nie geheiratet. Vielleicht weil
sie arm war, wahrscheinlich aber, weil
Ser Piero bereits verlobt gewesen ist.
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Erstes Landschaftsbild, 1470
Immerhin: Ihr gemeinsamer Sohn soll ein
Kind der Liebe gewesen sein. Leonardo
verbringt seine ersten Lebensjahre bei
Großvater Antonio auf dem Lande. Er
ist dabei, wenn sein Onkel in der Mühle
Olivenöl herstellt, lernt die Landwirtschaft kennen und bricht immer wieder
zu Erkundungstouren in die Natur auf.
Kein Zufall, dass seine erste erhaltene
Zeichnung ein Landschaftsbild ist. Eine
Kopie liegt auf meinem Schoß. Sie zeigt
die Vorderseite. Auf der Rückseite des
Originals soll auf italienisch stehen:
„Ich, der bei Antonio wohne, bin zufrieden.“ Und die Vorderseite? Zeigt sie
seine Heimat?
Ich kneife meine Detektiv-Augen zusammen und versuche in der Dämmerung Ähnlichkeiten zwischen Skizze und
Natur zu entdecken. „Jede Erkenntnis
beginnt mit den Sinnen“, hat Leonardo
geschrieben.
Links meine ich anhand der Türme die
Festung von Vinci zu erkennen. Etwas
darüber in der Mitte liegt ein markanter
Berg, der Monte Albano genannt wird.
Doch weiter rechts zeigt die Zeichnung
plötzlich bizarre Felsen, tosende Wasserfälle und steile Abhänge, die ich in der
Realität nicht wiederfinde.
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Entweder bin ich am falschen Ort oder
Leonardo hat keine wirkliche Landschaft gemalt, sondern die abenteuerliche Phantasie-Welt seiner Kindheit.
Je länger ich die Zeichnung betrachte,
umso mehr habe ich das Gefühl zu fliegen. Wie Leonardo! Von klein auf hat er
die Vögel beobachtet. Das Fliegen war
einer seiner ersten Träume. In seinen
Gedanken und Zeichnungen konnte er
es. Leonardo entwarf Geräte, mit denen
der Mensch selbst zum Vogel werden
könnte. Hätten sie funktioniert? Wie
konnte ein Junge vom Lande seiner Zeit
so weit voraus sein?
Ein unruhiger Schatten lenkt meine
Augen ab. Eine kleine Fledermaus flattert über meinen Kopf. Sie irrt ein paar
Sekunden über den Nachthimmel und
verschwindet dann unter dem Dach
eines alten Bauernhauses.
Ich schalte meine Taschenlampe ein
und folge ihr. Die duftenden Olivenbäume malen trügerische Gestalten
auf die Mauer. Mein Lichtkegel fällt
auf das Schild neben der blutroten
Tür: „Casa Leonardo“.
Das ist es – das Haus, das mein Reiseführer als angebliches Geburtshaus
beschrieben hat. Langsam gehe ich zur
hölzernen Eingangstür, fasse den alten
Türknauf und versuche, ihn langsam
zu drehen. Längst geschlossen! Ich
versuche, einen Blick durch das Fenster
zu erhaschen. Hat dort die Wiege des
Genies gestanden? Jenes Bettchen, von
dem Leonardo behauptet, dass es ein
Raubvogel besucht habe? Ein Rotmilan
soll es gewesen sein – damals ein häufiger Anblick über den Hügeln von Vinci.
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„Buona sera!“ Eine heisere Stimme trifft mich
im Rücken. Ich wirbele herum. Da steht wie
aus dem Erdboden gezaubert ein alter Mann.
Als er seine Laterne anhebt, sehe ich sein
Gesicht: wallende Haare, langer Bart und
wache Augen. Für einen Moment habe ich
das Gefühl, Leonardo selbst kehrt nach
Hause zurück – nach all seinen Reisen nach
Florenz, Mailand, Rom und Amboise.
„Was suchst du hier?“
Solche Fragen stelle normalerweise ich.
„Ich… suche das Geburtshaus von Leonardo da
Vinci.“ Der Alte lächelt – so geheimnisvoll wie die
Frau auf Leonardos berühmtesten Gemälde: Mona
Lisa. „So spät am Abend? Bei Tageslicht entdeckst du
mehr, mein Freund!“ Die Ähnlichkeit ist verblüffend.
„Sie… Sie sehen aus wie Leonardo!“ sage ich: „Meinst
du?“ fragt der Mann, und ich sehe ein Funkeln in seinen
Augen. „Weißt du denn, wie er wirklich ausgesehen hat?“ Ich zögere
und antworte dann „Es gibt ein Selbstporträt!“ „Wer sagt das?“ Ich
sage mit fester Stimme: „Alte Bücher!“ Nun lacht der Alte laut. „Bücher!
Also Leonardo hat ihnen nicht vertraut. Er wollte alles selbst erfahren. Du
kennst sein Motto!“ „Ja, jede Erkenntnis beginnt mit den Sinnen.“ Der merkwürdige Mann nickt, wendet sich um und verschwindet in der sternklaren
Nacht. Ich rufe ihm nach, doch meine Stimme verfliegt in der Dunkelheit.
Ich bleibe allein zurück mit meiner Frage nach Leonardos wahrem Gesicht.
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Porträt des Leonardo,
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Die sechs
Phantombilder
Vollbart, wallende Haare, hohe Stirn, markante
Nase – tiefliegende Augen. So wird Leonardo
oft beschrieben. Aber hat das Genie wirklich so
ausgesehen?
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dass alle anderen Mensch
hinter ihm zurückbleiben.
Giorgio Vasari (1568)
Klingt toll, aber wenig hilfreich
Augenzeugen, die ihn erlebt haben, sind längst tot. Sein erster Biograf
Giorgio Vasari hat uns eine Beschreibung hinterlassen, obwohl er ihn selbst
nie gesehen hat. Außerdem kursieren einige Phantombilder:
1. DAS ANGEBLICHE SELBSTPORTRÄT:
Viele Fachleute sagen, dass Leonardo sich in dieser Rötel-Zeichnung selbst
abgebildet hat. Andere halten sie für eine Fälschung. Sie ist erst 1845 aufgetaucht. Ob es das gleiche Bild ist, das der Biograf Vasari bei einem Schüler
Leonardos gesehen hat, ist unklar. Es gibt keinen Beweis.
2. DAS BILD MIT SPIEGELTRICK:
Ein Blatt aus den Notizbüchern Leonardos zeigt einen nachdenklichen Greis,
der sich auf einen Stock stützt. Wenn Leonardo sich hier selbst gezeichnet hat,
dann muss er einen Spiegel benutzt haben. Anders kann man sich selbst nicht
im Profil abbilden.
3. DIE ARBEIT DES SCHÜLERS:
Leonardos Schüler Francesco Melzi soll dieses Bild von seinem Meister gezeichnet haben. Das schreibt Biograf Vasari nach seinem Besuch im Atelier. Das Bild
zeigt eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem angeblichen Selbstporträt.
4. DIE IDEALE FIGUR:
Das ist der Mann, der auf der italienischen 1-Euro-Münze abgebildet ist. Leonardo
hat ihn in einen Kreis gezeichnet, um die menschlichen Proportionen zu zeigen
(siehe Seite 80). Es gibt Gerüchte, dass Leonardo dem Mann sein Aussehen gab.
Ähnlichkeiten zu Bild 6 sind vorhanden.
5. DER WEISE MANN:
Der Maler Raffael hat Leonardo persönlich gekannt und bewundert. In seinem
Bild „Die Schule von Athen“ malte er zwei alte griechische Philosophen. Platon
hat starke Ähnlichkeit mit den bisher besprochenen Bildern Leonardos. Hat
Raffael Leonardo zum Vorbild genommen? Oder waren die Philosophen Vorbild
für Leonardos Aussehen?
6. DER JUNGE LEONARDO:
Diese Skulptur stammt von Leonardos Lehrer in Florenz. Es ist wahrscheinlich,
dass sein meisterhafter Schüler ihm dafür Modell gestanden hat. Wenn das
stimmt, wissen wir zumindest, wie der junge Leonardo ausgesehen hat: hübsch!
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Der Schüler des Auges
FLORENZ, 17.APRIL 2010
Eine atemberaubende Aussicht über
Florenz. Nicht nur, weil 463 Stufen bis
hinauf zur Spitze des alten Doms Santa
Maria del Fiore einfach Atemluft kosten.
Hier unterhalb der goldenen Kugel
können Blicke fliegen: über die Dächer
und Straßen, die wie die Speichen eines
Rades durch die Altstadt strahlen. An
diesem Ort steht der 19-jährige Leonardo
im Mai 1471. Er befindet sich in einer
Höhe, die sonst nur für Vögel erreichbar
ist: 106 Meter. Längst ist der Junge vom
Land in der großen weiten Welt angekommen und setzt seiner Ausbildung
nun die Krone auf in Form der 2,5 Tonnen schweren goldenen Erdkugel über
meinem Kopf. Dafür hat er in der Werkstatt seines Meisters einen SchwerlastKran konstruiert. Wie ist Leonardo dort
nur hingekommen?
Giorgio Vasari hat geschrieben: „Piero,
sein Vater, nahm eines Tages mehrere
seiner Zeichnungen und brachte sie
seinem Freunde Andrea del Verrocchio,
mit der dringenden Bitte, ihm zu sagen:
ob Lionardo, wenn er sich der Zeichenkunst widme, es darin zu etwas bringen
könne. Andrea erstaunte über die außerordentlichen Anfänge des Knaben und
ermunterte Piero, ihn diesen Beruf
wählen zu lassen.“
So nimmt der Künstler Andrea del
Verrocchio den Jungen unter seine
Fittiche und in seine Werkstatt in
Florenz auf. Auch wenn diese so genannte „bottega“ nicht mehr existiert,
so gilt als sicher, dass sie in einer
Straße in der Nähe des Doms lag.
Alte Torbögen erzählen noch heute von
den kreativen Orten, die mehr Autowerkstätten als Kulturtempeln geähnelt
haben. Heute haben sich in ihren Räumen
Pizzerias, Waschsalons, moderne Autoreparatur-Betriebe eingenistet. Als
Leonardo hier seine Ausbildung beginnt,
ist er nicht älter als 14 Jahre. Am Ende
seiner Lehrjahre ist der Schüler besser
als sein Lehrer.
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Leonardos
„Schulfächer“
ANFERTIGEN VON MALUTENSILIEN
Bevor die Schüler malen durften, haben sie
die Pinsel selbst hergestellt. Meist verwendeten sie Schweineborsten oder teures
Iltis- oder Marderhaar für weichere Pinsel.
Auch Rahmen für Leinwände mussten gebaut und bespannt, fertige Bilder kunstvoll
gerahmt werden.
Leonardos Note 2-
ZEICHNEN MIT SILBERSTIFT
Vor der Erfindung des Bleistiftes war der Silberstift beliebtes Zeichengerät. Er macht graue
Striche, die sich nach einiger Zeit auf Papier
braun färben. Der Zeichenunterricht war eines
der wichtigsten Lehrfächer in der Werkstatt.
Leonardos Note 1+
Profil eines Krieger
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in Phantasierüstung
STAFFELEI- UND KULISSENBAU
Um zu malen, mussten Holzgerüste gefertigt
werden. Die größten Konstruktionen dienten
der Deckenmalerei in Kirchen. In der Werkstatt entstanden aber auch Kulissen für das
Theater.
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TÖPFERN UND GIESSEN
Aus Ton formten und brannten die
Schüler Vasen, Geschirr und kleine Kunstwerke. Für größere Skulpturen mussten
sie auch Formen herstellen und flüssiges
Metall gießen. Um zu wissen, welche Eigenschaften verschiedene Metalle wie Bronze
oder Silber haben, gab es Sachunterricht.
Leonardos Note 2
HERSTELLEN VON FARBEN
Das Geheimnis der Leuchtkraft von Gemälden
liegt in den Rezepten der Farben. Gängige
Töne wurden aus heimischen Erden hergestellt wie Ocker oder Umbra. Andere gewann
man aus Pflanzen oder setzte zum Teil giftige
Chemikalien ein. Für besondere Farben wie
das Ultramarin-Blau nahm man seltene Steine
wie Lapislazuli. Die Mineralien wurden fein
gemahlen. Das Pulver wurde vermischt – bei
der Temperafarbe zum Beispiel mit Eidotter.
Damit genug Eier verfügbar waren, gab es in
der Werkstatt sicherlich auch Hühner.
Leonardos Note 1
BILDHAUEREI
Wie macht man aus einem groben
Steinblock eine lebensnahe Figur? Mit
viel Geduld, Kraft und blauen Daumen
lernten die Schüler kunstvoll mit Hammer,
Meißel und verschiedenen Gesteinsarten
umzugehen. Marmor war dabei die härteste
Herausforderung.
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Schüler - oder
Meisterhand?
Leonardo lernt schnell. Und Meister Verrocchio erkennt die besondere Begabung
seines Schülers. Immer häufiger lässt er ihn an großen Auftragsarbeiten mitwirken.
Dieses Bild zeigt die „Taufe Christi“: mit Jesus, Johannes dem Täufer und zwei
betenden Engeln.
Auch hier durfte Leonardo mithelfen. Er war zu diesem Zeitpunkt 20 Jahre alt.
Was er gestaltet, wirkt natürlicher und durch die Verwendung von Ölfarbe auch
leuchtender als die Malerei der anderen.
Als Meister Verrocchio die Arbeit seines Schülers sah, soll er so beschämt
gewesen sein, dass er danach keinen Pinsel mehr anrührte.
So knackst du den Da-Vinci-Code: Der Code besteht aus
sechs Teilen. Zu jedem Teil gibt es ein Rätsel. Löst du das
Rätsel, gibt es als Belohnung Buchstaben. Die kannst du
auf Seite 102 in die Lösungsvorlage eintragen – achte dabei
auf die richtige Reihenfolge! Zuerst die Buchstaben des
ersten Rätsels, dann die des zweiten und so weiter. Wenn
du alle Buchstaben in der richtigen Reihenfolge eingetragen
hast, dann hast du die Lösung!
WELCHES DER DETAILS HAT LEONARDO SO MEISTERHAFT GEMALT?
Den linken Engel?
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Den heiligen Geist?
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Den rechten Engel?
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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE
Ralph Erdenberger, Sven Preger
Geheimakte Leonardo da Vinci
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Entdecke die Rätsel um das Universalgenie!
Wer war dieser mysteriöse Leonardo da Vinci? Der Kunstdetektiv hat ein streng vertrauliches
Dossier mit Tagebucheinträgen, Dokumenten, Bildern und Karten über den Meister der
Renaissance zusammengetragen. Spannend wie ein Krimi berichtet die Geheimakte vom Leben
des Malers, Naturwissenschaftlers und Erfinders. Kinder können sein erstaunliches Schaffen
nachvollziehen und werden an die Plätze geführt, an denen sie seine Werke noch heute im
Original sehen können.