FaCTS. - Swiss Olympic
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FaCTS. - Swiss Olympic
PROGRAMM. Donnerstag, 29. Mai 2008 • Black Mountain • Blues Horror Brigade • Gustav • Mugison • Soap&Skin • Solange La Frange • Violetta Parisini Inserat Bad Bonn Kilbi Cat Power. 29.–31. Mai 2008 Düdingen Es ist nicht gerade ein Verkehrsknotenpunkt, Düdingen auf halbem Weg zwischen Bern und Fribourg. Dafür ein Kulturknotenpunkt, mit dem Bad Bonn als lärmigem Wartesaal, zehn Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Klar, dem Bravo-Hits-Normalverbraucher dürften die Namen im Programm so geläufig sein, wie keltische Runen. Indie-Gourmets tränen die Augen, wenn im Frühling das Kilbi-Plakat an den Wänden hängt. Auch an der achtzehnten Austragung strahlt ein Highlight heller als das nächste, etwa stellen die Welschen Industrial-Pioniere Young Gods ihr Akustik-Album «Knock On Wood» vor. Wer kein Album zum vor-, dafür ein Zelt zum aufstellen hat, deponiert mit Vorteil eine Reservation. Der Camping ist nicht ganz so gross, wie die Namen im Programm. Cat Power. Warum erhalten ausgerechnet jene Künstler am meisten Bewunderung, die darauf getrost verzichten könnten? Warum ist die Reaktion auf die Verweigerung oft die Masseneuphorie? Im Falle der kauzigen New-FolkSängerin Chan Marshall sind erst einmal die verträumt genuschelten Lieder schuld, die klingen, als sässen Bob Dylan und Tori Amos gemeinsam vor dem Kaminfeuer. Darüber hinaus verzaubert das Charisma der Frau, die sich Cat Power nennt: Sie hängt am Mikrophon wie ein durchnässter Jutesack, ihre Rehaugen schweifen über die Köpfe, Worte schmelzen wie Zuckerwatte auf der Zunge, Arme zucken durch die Luft, unkontrolliert im Schmerz, den ihre eigenen Texte in ihr auslösen. Freitag, 30. Mai 2008 • 16 Bitch Pile Up • Carla Bozulich/Evangelista • Clark & Flat-E Eyeburps • DJ Elephant Power • Ephel Duath • Justice Yeldham • L’Enfance Rouge & At-Tufûla Ai-Hamra • Melt Banana • Peaches • Pirol • Prinzhorn Dance School Samstag, 31. Mai 2008 • Boris • Bulbul • Cat Power & The Dirty Delta Blues Band • Colleen • Combineharvester • DJ Fett • Peter Kernel • The Notwist • Why? Facts. Preise. • Festivalpass: CHF 110.– • 1-Tagespass Do: CHF 48.– • 1-Tagespass Fr: CHF 48.– • 1-Tagespass Sa: CHF 58.– • Vorverkaufsstellen: Starticket, fnac Kapazität. 1400 pro Tag Zeltplatz. • Platzangebot limitiert. Reservation obligatorisch! • CHF 10.– pro Zelt und 1 Nacht (max. 4 Personen) • CHF 20.– pro Zelt für 2-3 Nächte (max. 4 Personen) The Notwist. Mit den Zähnen, die sich Musikjournalisten bei Erklärungsversuchen dieser Band ausgebissen haben, könnte man ein mittelgrosses Seniorenheim mit Gebissen ausrüsten. Seit 20 Jahren lassen sich The Notwist aus dem deutschen Weilheim von der Inspiration treiben. Für die Spielregeln der Branche haben die experimentierfreudigen Herren nur ein Zucken mit den Mundwinkeln übrig. Und Stildefinitionen sind schliesslich da, um sie zu brechen. Das tun The Notwist gleich im Multipack auf dem aktuellen Album «The Devil, You + Me», dem ersten seit fünf Jahren. Als «Indie-Tronic» bezeichnet die Kilbi-Homepage den Sound. Und schon wieder wackelt ein Zahn. Besonderes. Nach Konzertschluss verkehren Shuttle-Busse nach Bern (CHF 15.–) und Fribourg (CHF 8.–) www.sommer08.ch Webcode: badbonn 11 Festi’neuch PROGRAMM. 30. Mai–1. Juni 2008 Neuchatel Inserat In die Uhrenstadt am Neuenburgersee fahren die meisten Deutschschweizer entweder ins Klassenlager oder allenfalls für Segelferien. Dass hier aber nicht nur Uhrwerke zuverlässig laufen, sondern auch eine beeindruckende Festivalmaschinerie, diese Kunde hat bisher an der Sprachgrenze Halt gemacht. Dem sei hiermit ein Ende gesetzt, denn Strand und Stars am Festi’neuch sind das Zugbillet allemal wert, und den Eintrittspreis gleich dazu. An der Jeune-Rive erklingen internationale Rock-Hymnen und noch internationalere World-Music, Rap-Superstars reichen das Mikro an Schweizer NachwuchsRocker weiter. Bei dieser Stilbreite können sowohl Schulklassen als auch Hobby-Segler den Ausflug mit einer musikalischen Ein- bis Dreitagesexkursion veredeln. Freitag, 30. Mai 2008 • Berlin Battery • Boys Noize • Empyr • Izul • Simian Mobile Disco • Tafta • The Licks • The Verve • Zenzile Samstag, 31. Mai 2008 • Fantazio • Feist • La Caution feat. Mouloud & Cuizinier • Monkey3 • Stephan Eicher • The Streets • Watchmaking Metropolis Orchestra Sonntag, 1. Juni 2008 • BBM 74 • Elandir • Florence Chitacumbi • Goran Bregovic • I Skarbonari • Robe • Rokia Traore Facts. Preise. • Ticketpreise unterschiedlich, siehe unter www.festineuch.ch • Vorverkaufsstelle: RailAway Kapazität. 23 000 bedeuteten 2007 einen neuen Rekord Zeltplatz. • Nur mit gültigem Camping-Ticket • Preis pro Nacht CHF 5.– The Verve. The Streets. Eine bittersüsse Symphonie erklang, als The Verve vor inzwischen genau neun Jahren dahinschieden. Verklungen sind die Geigen erst, als sich Sänger Richard Ashcroft im vergangenen November zu dem aufraffte, was die englische Boulevardpresse schon lange mukelte: Er wiedervereinigte seine alte, aber noch lange nicht morsche Band. Seitdem schallen wieder die Gitarren, veredelt mit den spaceigsten Effekten seit der ersten Mondlandung und dem schwülstigsten Gesang seit Sir Elton John den Ritterschlag erhielt. Im Sommer soll das vierte Album von The Verve erscheinen, aber erst nach der Monster-Tour. Die führt über Carling-Festival und Rock-im-Park – bis an den Neuenbrugersee. Mit dem Cockney-Akzent von Mike Skinner könnte man Tapeten kleben. Trotzdem – oder deswegen? – gilt die One-Man-Rapkpelle aus Birmingham als Elvis Presley des britischen Sprechgesangs. Dem Vergleich mit dem King of Rock’n’Roll hält Mike Skinner übrigens auch punkto Lebensstil stand: Im Kreise der englischen Skandalkinder ist er ein oft- und gerngesehener Gast, genauso wie auf jeder Festivalbühne. Für den Ausflug nach Neuenburg unterbricht die wandelnde Dekadenz extra die Arbeiten an ihrem vierten Album. England atmet auf und freut sich auf einen ruhigen Sommer. Und das Festi’neuch stellt sich als einziges Schweizer Festival auf einen denkwürdigen Streets-Gig ein. Besonderes. Die SBB offeriert mit dem RailAway-Kombi reduzierte Billets. www.sommer08.ch Webcode: festineuch Profitiere vom ermässigten RailAway-Kombi! Kombis und Festivaltickets sind am Bahnhof oder beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min.) erhältlich. Gegen Vorweisen eines gültigen Festivaltickets am Bahnschalter kann das bis 20% ermässigte Bahnbillett auch nachträglich gelöst werden. Infos unter www.railaway.ch 13 Caribana 4.–8. Juni 2008 Crans sur Nyon Das Auge isst auch an Openairs mit. Dank der Aussicht auf den Lac Leman schmeckt am Caribana sogar der Bohneneintopf, als komme er direkt aus der Küche Napoleons. Besonders dann, wenn von Osten langsam das Licht des neuen Tages über die Hügel kriecht, und die DJs in den zahlreichen Bars langsam an den Feierabend denken – oder auch nicht. Und a propos Napoleons Küche: In gastronomischer Hinsicht zählt das Caribana zur Haute-Couture der helvetischen Openairs. Und in musikalischer sowieso, denn nur wegen dem See pilgern nicht Jahr für Jahr über 20 000 Besucher ans Caribana. Neu lief diesen Frühling im Vorfeld der Caribana-Contest, an dem über 200 Acts aus der Schweiz und Frankreich um einen Slot auf einer der beiden Bühnen rockten. PROGRAMM. PROGRAMM. Mittwoch, 4. Juni 2008 • Alanis Morissette • Mina feat. Mich Gerber • Simongad Donnerstag, 5. Juni 2008 • Avantasia • Black Tide • Opeth Donnerstag, 5. Juni 2008 • Atomic Shelters • Chris Cornell • Redwood • Simple Plan • Stereophonics • The Young Gods Freitag, 6. Juni 2008 • Alter Bridge • Eluveitie • Ensiferum • Europe • Kharma • Korpiklaani • Queensryche • Redeem Freitag, 6. Juni 2008 • Admiral T • bconnected • D.o.M • Infadels • Kate Nash • Keziah Jones • Patrice Samstag, 7. Juni 2008 • Boy George (Live Band) • Laure Perret • Mademoiselle K • Maroon 5 • My Federation • Sumo Alanis Morisette. Das Süssholzraspeln hat Alanis Morisette in den Wäldern ihrer kanadischen Heimat gelernt, und bei diversen Unplugged-Shows in den vergangenen Jahren perfektioniert. Dass sie aber auch zünftig Holzhacken kann, zeigt die Rocksängerin, wenn sie auf der Bühne zur E-Gitarre greift. Mit ganz viel Frauenund ein klein wenig Flower-Power hat sich Alanis Morisette vom Mauerblümchen zur Hitgarantin hoch gekämpft. Zwar hat ihr bis heute unerreichtes Erfolgsalbum «Jagged Little Pill» bereits mehr als eine Dekade auf dem Buckel, doch der Intensität des Liedguts irgendwo zwischen Blockhütten-Romantik und Ich-dreh-meinem-Ex-den-Hals-um-Geschrammel tut das keinen Abbruch. Sonntag, 8. Juni 2008 • Caribakids Facts. Preise. • 1-Tagespass Mi: CHF 69.– • 1-Tagespass Do: CHF 64.– • 1-Tagespass Fr: CHF 64.– • 1-Tagespass Sa: CHF 64.– • 1-Tagespass So: Kostenlos • 3-Tagespass (Do, Fr , Sa): CHF 165.– • Vorverkaufsstelle: www.caribana.ch Kapazität. 22 000 bedeuteten 2007 einen neuen Rekord, zwei Abende waren ausverkauft. Kate Nash. Manche Menschen haben weder den Stil noch das Talent zum Popstar – und werden es trotzdem. Andere haben den Stil mit Löffeln gefressen und das Talent schon aus der Milchflasche gesogen – und werden auch Popstar. Im Falle von Kate Nash allerdings erst auf Umwegen: Eigentlich plante die Londonerin eine Schauspielkarriere, fiel aber vor den Experten der Schauspielschule Bristol durch. Diesen Experten hat Nash hoffentlich einen fetten Blumenstrauss geschickt, denn nur so kam sie auf die Idee, Songs statt Drehbücher zu lernen. Ihr Debüt «Made Of Bricks» kletterte im August 2007 an der Spitze der UK-Charts. In Ehren gescheitert, könnte man sagen. Oder besser: Im Scheitern geehrt. 14 Zeltplatz. Vor Ort kein Zeltplatz vorhanden, es befindet sich ein Zeltplatz «Camping municipal de Tannay» in der Nähe. Besonderes. In der wohl einzigen FestivalWeindegustation der Schweiz in der Bar Le Caveau lässt sich Wein aus der Region probieren. EM. Am Samstag laufen Eröffnungs- und Anschlusspiel auf diversen Grossleinwänden. www.sommer08.ch Webcode:caribana Rocksound Festival Europe. 5. Juni–7. Juni 2008 Huttwil Samstag, 7. Juni 2008 • Cataract • Epica • Friedli & Fränz Kilbimusig • Godiva • Hell’S Belles • Karaoke from Hell • Lunatica • Mercenary • Porcupine Tree • Shakra • Simple Plan • Subway to Sally • Within Temptation Facts. Donnergrollen und Blitzlichtgewitter, selbst wenn am sommerlichen Nachthimmel die Sterne leuchten. Meteorologische Phänomene dieser Art geschehen in Huttwil. Lärmanfällige Wetterfrösche verkriechen sich, wenn das Rocksound wie eine mächtige Gewitterfront auf das beschauliche Dörfchen zu rollt, eine Wolke dunklen Sounds der stürmischen Sorte. Und der Coiffeur macht den Laden für ein Wochenende dicht – ohne eine richtige Matte zum Schütteln machen all die Riffs schliesslich nur halb soviel Spass. Drei Jahre nach der Premiere liest sich die «Ahnengallerie» des Rocksound wie ein HeavyMetal-Lexikon: Alice Cooper, Uriah Heep, Krokus, Clawfinger und Lordi fegten schon über das Areal bei der Eishalle. Platz für neue Einträge ist genug vorhanden. Simple Plan. Europe. Kamikaze-Schlagzeug macht auf Dauer doch auch nur Nackenschmerzen. Deshalb serviert Huttwil im Sandwich zwischen Prügel-Guggen und SchredderGitarren auch den einen oder anderen Pop-Happen. Einer davon kommt aus Montreal, Kanada. Genau, daher, wo unser Eishockey-Wunderbub Mark Streit Tore schiesst. Und wenn wir gleich beim Streit sind: Ein bisschen sauer sind sie ja immer noch, die Kanadier, dass die Schweiz sie bei der Olympiade 2006 aus dem Turnier geboxt hat. Ob aus Revanche oder zur Versöhnung – Simple Plan bringen in der Sommerpause das Eis im Huttwiler Sportzentrum trotzdem zum Schmelzen – mit mehr oder (meist) weniger poppigen PunkBrüllern. Was doch ein einziges Keyboard-Riff anzurichten vermag: «The Final Countdown» machte den schwedischen Metal-Export Europe über Nacht zu Millionären – und gleichzeitig zum Gespött der HeavySzene. Das war Mitte der 80er. Und spätestens als das nächste Jahrzehnt begann, und Lederhosen nicht mehr so angesagt waren wie auch schon, konnte das Gefiepe schlicht niemand mehr hören. Das erging den Schöpfern selbst offenbar ganz ähnlich: Mit dem unerwartet brachialen Album «Secret Society» holten sie 2006 mit rund zwanzigjähriger Verspätung zum Befreiungsschlag aus. Damit hauten sie sämtliche Kritiker K.O. und prügelten sich zurück ins Herz der Stromgitarren-Liebhaber. Preise. • 3-Tagespass: CHF 180.– • 2-Tagespass (Fr, Sa): CHF 140.– • 1-Tagespass Do: CHF 50.– • 1-Tagespass Fr: CHF 85.– • 1-Tagespass Sa: CHF 85.– • Vorverkaufsstelle: RailAway Kapazität. Erwartet werden 8000 Mähneschüttler Zeltplatz. Zutritt nur mit gültigen Festivalbändel und einem Zeltplatzvoucher (CHF 10.–). Besonderes. Wer schon immer mal auf einer Festivalbühne stehen wollte, kann das bei Karaoke From Hell tun. Anmeldung und Repertoire auf der Festival-Homepage www.rocksoundfestival.ch EM. Schweiz–Tschechien und Portugal–Türkei laufen am Samstag unter freiem Himmel auf der 2nd Stage. www.sommer08.ch Webcode:rocksound Profitiere vom ermässigten RailAway-Kombi! Kombis und Festivaltickets sind am Bahnhof oder beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min.) erhältlich. Gegen Vorweisen eines gültigen Festivaltickets am Bahnschalter kann das bis 20% ermässigte Bahnbillett auch nachträglich gelöst werden. Infos unter www.railaway.ch 15 Züri West. «Ein Album zum Grüntee trinken», beschrieb der Schmetterband-Haudegen Polo Hofer das neuste Album seiner Berner Berufskollegen von Züri West. Tatsächlich dürfte während den jüngsten Stücken niemand auf den Tischen tanzen, dafür werden massenhaft Herzen verschenkt. Halbe Sachen waren noch nie das Ding von Kuno Lauener und Konsorten, hinter dem verwirrenden Albumtitel «Haubi Songs» erklingt ganzer Blues, mit dem sich Züri West vom Formatradio verabschieden und zurück zu «Super 8»-Hochform finden. Ob man dazu jetzt Grüntee trinkt, oder Whiskey on the rocks, oder Rumpunsch, hängt wohl davon ab, wie kalt die Nächte am Hoch Ybrig diesen Sommer ausfallen. Openair Hoch Ybrig 13.– 15. Juni 2008 In die Uhrenstadt am Neuenburgersee fahren die meisten Deutschschweizer entweder ins Klassenlager oder allenfalls für Segelferien. Dass hier aber nicht nur Uhrwerke zuverlässig laufen, sondern auch eine beeindruckende Festivalmaschinerie, diese Kunde hat bisher an der Sprachgrenze Halt gemacht. Dem sei hiermit ein Ende gesetzt, denn Strand und Stars am Festi’neuch sind das Zugbillet allemal wert, und den Eintrittspreis gleich dazu. An der Jeune-Rive erklingen internationale Rock-Hymnen und noch internationalere World-Music, Rap-Superstars reichen das Mikro an Schweizer NachwuchsRocker weiter. Bei dieser Stilbreite können sowohl Schulklassen als auch Hobby-Segler den Ausflug mit einer musikalischen Ein- bis Dreitagesexkursion veredeln. Gölä. Rücktritt. Rücktritt vom Rücktritt. Rücktritt vom Comeback – der Karrierenverlauf von Büezerbarde Gölä war in den vergangenen Jahren schwerer vorauszusehen, als das Aprilwetter am Jungfraujoch. Erst setzte er sich nach Australien ab, dann stand er plötzlich wieder da, samt «Burn», und sang Englisch. An Flughöhe hat der «Schwan so wiis wie Schnee» einiges eingebüsst, seit er 2002 als erster Schweizer überhaupt das Zürcher Hallenstadion füllte. Dass er sich jetzt wieder auf dem Weg nach oben befindet, und das nicht nur im geographischen Sinne, beweist Gölä alias Marco Pfeuti mit seinem Mundart-Comeback «tättoo». Stechtermin: Freitag, 13. Juni, Openair Hoch Ybrig. 16 PROGRAMM. Freitag, 13. Juni 2008 • Bligg mit Streichmusik Alder • Gölä • Myron • Redox • Sandee • Snout Snails Samstag, 14. Juni 2008 • B-Stoff • Bündnerflaisch • Feuerwerk • Flaming Stars • Flepp • Melonmoon • Mothers Pride • Philipp Fankhauser • S.A.R.Z. • Sina • The Passengers • Trauffer • Züri West Sonntag, 15. Juni 2008 • 7 Dollar Taxi • Adrian Stern • Jones • Karsumpu • Kids on Stage 2008 • Rämlers • Stefanie Heinzmann • Toni Vescoli «1958-2008» fest Les Sauterelles und weitere Facts. Preise. • 3-Tagespass: CHF 129.– • 1-Tagespass Fr: CHF 49.– • 1-Tagespass Sa: CHF 59.– • 1-Tagespass So: CHF 59.– • Vorverkaufsstelle: RailAway Kapazität. 5000 pro Tag Zeltplatz. Die Benützung ist kostenpflichtig. Im Preis von CHF 7.– pro Person (unabhängig von der Dauer) ist der Camper Welcome Bag von Coop enthalten. Besonderes. Zwei Bergbäche versprechen erfrischende Naturduschen für Hartgesottene. EM. Kein offizielles Public Viewing www.sommer08.ch Webcode: hochybrig Profitiere vom ermässigten RailAway-Kombi! Kombis und Festivaltickets sind am Bahnhof oder beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min.) erhältlich. Gegen Vorweisen eines gültigen Festivaltickets am Bahnschalter kann das bis 20% ermässigte Bahnbillett auch nachträglich gelöst werden. Infos unter www.railaway.ch Inserat Black Rebel Motorcycle Club. Lederjacke und Sonnenbrille bereit legen für die brachialste Töffligang der Gegenwart: Auf dem Sozius des Black Rebel Motorcycle Club verkommen Geschwindigkeitsbegrenzungen zur Strassenrand-Deko. Durch verruchte Akkord-Orkane führt der Ritt, das Gas am Anschlag. Staubtrockene Blues-Rhythmen klopfen an die VisierScheibe. Weiter auf dem PsychedelicRock-Highway, den Led Zeppelin für die Nachwelt geteert haben. Und springt der Motor einmal nicht an, legen die Amis wie auf «Howl» eine akustische Country-Verschnaufpause ein. Slut. The Offspring. Greenfield Festival 13.–15. Juni 2008 Interlaken Ready for take off zur vierten Ausgabe des Greenfield Festival: Im Luftraum über dem Flugplatz Interlaken donnern und düsen wieder die Überschall-Gitarren, dass drüben im Touristen- und Extremsportler-Mekka die Fassaden der Luxushotels zittern und die Cüpli-Gläser zerspringen. Hinter der Passkontrolle des Greenfield erwarten die Festival-Besucher drei Tage und zwei Bühnen, voll bepackt mit allem, was sich die Generation MTV wünschen kann, seit härterer Rock’n’Roll dort wieder reichlich Airplay erhält. Tiefflieger oder akustische Bruchlandungen haben im hochkarätigen Line-Up des Greenfield aus Tradition nichts verloren, schliesslich hoben hier in der Vergangenheit unter anderem Superstars wie Depeche Mode, Slayer und Placebo ab, und Punk-Legenden wie die Toten Hosen oder Green Day stiegen zur Hochform auf. Die Stimmung senkt sich nicht einmal, wenn im Berner Oberland wieder einmal ein Sommergewitter aufzieht. Dann verlagert sich das Treiben schlicht in die Festzelte, und an den BackstagePartys im alten Hangar ist schon mancher Rockstar abgestürzt. The Offspring. Krieg hier, Klimakatastrophe da – die Welt steht in Flammen. Aber wenn wir schon zu Grunde gehen, wenigstens haben wir’s schön warm beim Sterben, warum also traurig sein? The Offspring rollen seit 1988 in der Funpunk-Halfpipe, ihnen gelangen spektakuläre Höhenflüge wie «Smash» 1994. Natürlich begleiteten auch peinliche Ausrutscher die Karriere von Dexter Holland und Konsorten, etwa das Video zu «Pretty Fly For A White Guy». Dennoch überrollen die Mittvierziger noch jede Teenie-Band – wenigstens von der Lautstärke her. Die Ärzte. «Es gibt nur einen Gott – BelaFarinRob!» Understatement gehört nicht ins Vokabular der Ärzte. Wenn sie nicht gerade vor 90 000 Menschen das Rock am Ring beschallen, bezeichnen sich die Berliner Deutschpunk-Legenden – ganz bescheiden – als «beste Band der Welt». Wenigstens im Deutschen Sprachraum teilt diese Meinung allerdings eine beachtliche Menge von Leuten allen Alters. So gerät jede Ärzte-Tour zum Triumphzug und zur Bestätigung, dass das kantige Trio trotz Millionenverkäufen ihre Glaubwürdigkeit behalten hat. 18 He, Sie! Wahrscheinlich sind Ihre Augen gerade über das Four-Letter-Word zwei Zeilen höher gestolpert. Wahrscheinlich fragen Sie sich: Welche Band nennt sich freiwillig «Schlampe»? Nun, die Band kommt aus Ingolstadt. Das liegt in England. Nein, natürlich nicht. Aber täte es das, wären Slut dort Superstars. So sind sie «nur» die beste IndieBand Deutschlands, deren verspielter Rock mit dem dritten Album «Still No. 1» ein paar Schritte in die Richtung von Radiohead tänzelte. Slut selbst tänzeln in Richtung Interlaken. PROGRAMM. Genaues Programm bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Vorschau • 3 Doors Down • Apocalyptica • Beatsteaks • Biffy Clyro • Black Rebel Motorcycle Club • Blackmail • Bullet for my Valentine • Coheed and Cambria • Die Ärzte • Donots • Enter Shikari • Funeral for a Friend • In Extremo • In Flames • Jaguar Love • Kettcar • Kilians • Linkin Park • Millencolin • NOFX • Oceansize • Panteón Rococó • Reign of Silence • Rise Against • Schwellheim • Sick of it all • Slut • The Bianca Story • The Blackout • The Donnas • The Offspring • The Weakerthans • Zebrahead • Zox Facts. Preise. • 3-Tagespass: CHF 198.– • Vorverkaufsstelle: RailAway Kapazität. • 24 848 Besucher sind die Erfolgsbilanz des Greenfield Festivals 2007. Zeltplatz. Vorhanden ausserhalb des Geländes (Kostenlos mit 3-Tagespass). Besonderes. Abkühlung nach nächtlichen Bruchlandungen verspricht übrigens das Freibad in Böningen, zwei Kilometer vom Greenfield entfernt. www.sommer08.ch Webcode: greenfield Profitiere vom ermässigten RailAway-Kombi! Kombis und Festivaltickets sind am Bahnhof oder beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min.) erhältlich. Gegen Vorweisen eines gültigen Festivaltickets am Bahnschalter kann das bis 20% ermässigte Bahnbillett auch nachträglich gelöst werden. Infos unter www.railaway.ch NOFX. Ob Fat-Mike einmal in einen Kessel mit Zaubertrank geplumpst ist? Den Bauch dafür hätte er, und die Energie sowieso. Er schmeisst neben dem Büro seines Labels Fat-Wreck-Chords und der Stammband NOFX diverse andere Projekte, unter anderem die Party-Punk-Kappelle Me First And The Gimme Gimmies, die am Greenfield 2007 für späte Nachtschunkeleien besorgt war. 2008 zieht der Obelix unter den California-Punk-Galliern mit seiner Paradearmee nach Interlaken, um das ganze Oberland zu erobern. Das ganze Oberland? Das ganze! 19 PROGRAMM. Quellrock Freitag, 20. Juni 2008 • Adrian Solo • Breitbild feat. Bauers • DJ Bensai & Co. (X-Chaibä) • Snort • Young Gods 20.–22. Juni 2008 Bad Ragaz Inserat Keine Zeit für Wanderungen in die Bündner Alpen. Thermalbäder können heuer warten, der Golfschläger darf ruhig in der Ecke verstauben und wer braucht eigentlich eine Suite im Fünf-Sterne-Hotel Quellenhof für fünf Nötli pro Nacht, wenn er gratis und franko im Zelt nächtigen kann? Im Weltkurort Bad Ragaz empfängt das Quellrock Openair seine Anhängerschaft diesen Sommer zum 30-Jahr-Jubliäum – und abermals zu einer dreitägigen Spezialbehandlung in Sachen Rock’n’Roll jeglicher Prägung. Aus 4 000 Besucher-Kehlen wird ein kollektives «Happy Birthday» durch das geschichtsträchtige Habsburgerschloss hallen. Und auf dem Gabentisch liegt ja immerhin ein Konzert der skandinavischen Crossover-Wegbereiter Clawfinger. Ob sie die Kerzen ausblasen dürfen? Adrian Solo. Liebeskäfer Adrian Sieber krabbelt jetzt auch solo durch das hiesige Pop-Unterholz. Losgelöst von seiner Basler Stammband Lovebugs wachsen dem talentierten Sänger tatsächlich Flügel, und die tragen ihn über melancholische Gitarrensongs in schönster Singer/Songwriter-Manier, wie sie halt nur einer der erfolgreichsten Liedermacher des Landes hinkriegt. Mit seinem selbstbetitelten Debüt landete der Basler auf Platz 6 der Hitparade und selbst bei den Kritikern, welche die Lovegubs zuletzt als lästiges Pop-Ungeziefer abgetan hatten. In der Opeanair-Saison 2008 schwirrt Adrian Solo unter anderem am Quellrock in Bad Ragaz vorbei. Insektenspray nicht vergessen! Samstag, 21. Juni 2008 • Clawfinger • DJ Punkfaders • D-Verse City • Matter • Pirates Of Skalanda: Skafari, Andarojo, Bonkaponxz • Redwood • Seven Sonntag, 22. Juni 2008 • Lee Everton & The Scrucialists • Open Season • William White & The Emergency Facts. Preise. • 3-Tagespass: CHF 68.– • 1-Tagespass Fr: CHF 40.– • 1-Tagespass Sa: CHF 40.– • 1-Tagespass So: CHF 19.99 • Vorverkaufsstellen: Starticket, UBS VVK in Altstätten, Buchs, Sargans und Bad Ragaz Kapazität. Etwas über 3 000 Tageseintritte Zeltplatz. Kostenloser Zeltplatz vorhanden. Campingbusse und Wohnwagen müssen auf dem Besucherparkplatz platziert werden. Besonderes. Polizeistunde ade! Am Quellrock dauert die Party seit letztem Jahr die ganze Nacht. EM. Die Abendspiele von Freitag und Samstag laufen auf mehreren TV-Bildschirmen. www.sommer08.ch Webcode: quellrock Open Season. Every season is Open Season – und das schon seit über einem Jahrzehnt Jahren. So lange tingelt die Berner Kapelle schon durch die Clubs, und mit jedem Konzert wächst die tanzende Menschentraube am Bühnenrand. So läuft das, wenn helvetischer Arbeitseifer auf karibischen Groove trifft, und hüpfender Oldschool-Ska auf funky Bläsereinsätze. Mittlerweile gehören Open Season schon fast so fest zum Schweizer Festivalsommer, wie Zigarren nach Havanna. Zwischen Europatour im Frühling und den beinahe schon obligaten Auftritten an heimischen Festivals veröffentlichte die Rock-Steady-Heads ihr ungefähr 800. Album «Here We Go». Diesem Titel ist wohl nichts mehr hinzu zu fügen. 21 Beck. Die blondeste Wundertüte im Musikbizz heisst Beck Hansen. Auf «Mellowgold» pappte der Kalifornier 1994 Lo-Fi-Crossover und Electro-Folk-Rap zusammen. Als die halbe Welt seine Hits mitgrölte, brannte der Sprössling schwedischer Hippies seine eigenen Klangwerke nieder, und webte nur mit Stimme und Gitarre akustische Seidenvorhänge. Wer sich daran gewöhnte, war selber schuld. Auf «The Information» (2006) packt der kauzige Künstler Synthies und Samples aus. Ob er die wohl ins Sittertobel mitbringt? Openair St. Gallen 27.–29. Juni 2008 Jeden letzten Freitag im Juni brechen die Schleusen. Kurz vor Mittag überflutet ein Tsunami aus jungen und junggebliebenen Openair-Recken das St. Galler Sittertobel, Schlafsäcke auf dem Rücken, Bierkartons unter dem Arm und freudige Erwartung in den Augen. Nur: Warum eigentlich? Warum stellen sich freiwillig 30 000 Menschen vor den WC-Wagen in eine Schlange, die zu Stosszeiten marathonwürdige Längen annimmt? Warum schläft ein beachtlicher Teil ebenjener Menschen ohne jegliche Not im Igluzelt an einem Hang, der steiler ist als die Lauberhorn-Abfahrt? Warum düsen Fussballfans von überall her in die Ostschweiz, wenn sie den Final der Euro 08 ganz bequem zuhause im Wohnzimmer schauen könnten? Warum riskieren zivilisierte Bürger bei Punk-Konzerten im strömenden Regen blaue Flecken? Und warum stellen sich selbe zu nachtschlafender Stunde vor Lautsprechertürme, um die zarten Öhrchen mit englischem Electro zu quälen? Nun, weil das Openair St. Gallen eben zu einem kompletten Festivalsommer gehört, wie die Nadel in den Heuhaufen. Oder wie der Senf zur Bratwurst? The Wombats. Fensterscheiben runterkurbeln! Rütteln die Wombats am klapprigen Gestell des VW-Busses, steigen die Temperaturen wie ein Heliumballon. Für Naturkunde-Banausen: Wombats sind in Australien wohnhafte Viecher, die aussehen wie die Kreuzung eines Meerschweins mit Bud Spencer. Die Wombats sind aber auch ein… ach was, die Wombats sind DAS Newcomer-Indierock-Trio. Die Liverpooler in bunten Shirts füllen Clubs dies- und jenseits des Ärmelkanals, dank Bumerang-Melodien, die einem nach Showschluss noch tagelang um die Ohren fliegen. Manic Street Preachers Einmal Schmusepop retour: Losgerollt ist der ManicStreet-Preachers-Express am selben Bahnhof, wie The Clash und Guns’n’Roses. Das war 1992. Seitdem haben die Waliser eine beschwerliche Reise durchlebt: Gründungsmitglied Richey Edwards verschwand spurlos, als Trio entdeckten die Manics um Sänger James Dean Bradfield den politisch motivierten Schmusepop, bis sich zuletzt der Kreis schloss: «Send Away The Tigers» von 2006 packt den Tiger an den Eiern, als hätten die letzten 16 Jahre nie stattgefunden. Justice Über den Ärmelkanal gondeln neben einer Fähre immer wieder Sticheleien und Beleidigungen. Das Verhältnis von England und Frankreich liegt schon länger im Gefrierfach. Umso erstaunlicher, dass die Briten ohne zögern die Spice Girls und David Beckham gegen das französische ElectroRock-Duo Justice eintauschen würden. Anderseits aber auch gar nicht erstaunlich, denn Gaspard Augé und Xavier de Rosnay vollführen die ultimative Fusion von Gitarre und Computer. Ob jetzt «Tschöstiss» oder «Schüstiss», Hauptsache St. Gallen. PROGRAMM. Facts. Donnerstag, 26. Juni 2008 • Em-Halbfinal • Modern Day Heroes • Open Season Preise. • 3-Tagespass: CHF 144.– • 2-Tagespass: CHF 114.– • 1-Tagespass: CHF 74.– • Vorverkaufsstelle: RailAway Freitag, 27. Juni 2008 • Bad Religion • Dada Ante Portas • Does It Offend You, Yeah? • Favez • Justice • Lenny Kravitz • Manic Street Preachers • Miss Platnum • Newton Faulkner • The Wombats • Zärtlichkeiten Mit Freunden Samstag, 28. Juni 2008 • Beck • Deichkind • Drops • Greis • Navel • Ozomatli • Sportfreunde Stiller • The Enemy • The Kooks • The Prodigy • Züri West Sonntag, 29. Juni 2008 • Flogging Molly • Gentleman • Joe Lean & The Jing Jang Jong • Kings Of Leon • Kummerbuben • Lightspeed Champion • Liricas Analas • Manuel Stahlberger & Band • Poetry Slam – Fussball Special • Super8 • The Fratellis • The Gossip • The Kilians • The Parlotones • We Are Scientists • William White & The Emergency Kapazität. 90 000 an drei Tagen lautet die stolze St. Galler-Bilanz. Zeltplatz. Ab Freitag, 10 Uhr (Ausnahme: Nachtschwärmer) bis Sonntag, 22 Uhr, ist Zelten auf dem Festivalgelände kostenlos. Besonderes. Wer sein Zelt auf einer geraden Ebene aufstellen will, tut dies lieber früh als spät. EM. Für Earlybirds läuft der Halbfinal am Donnerstag um 20.30 Uhr auf der Sternenbühne. Wegen des Finals endet das Programm am Sonntag gegen 19 Uhr. www.sommer08.ch Webcode: stgallen Profitiere vom ermässigten RailAway-Kombi! Kombis und Festivaltickets sind am Bahnhof oder beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min.) erhältlich. Gegen Vorweisen eines gültigen Festivaltickets am Bahnschalter kann das bis 20% ermässigte Bahnbillett auch nachträglich gelöst werden. Infos unter www.railaway.ch Bad Religion. Da kramen selbst Versicherungsberater die alten Springerstiefel hervor und pieksen sich eine Sicherheitsnadel durchs Ohrläppchen: Mit Bad Religion heizen die Urväter des California-Punkrock den Moshpit im Sittertobel auf. 28 Jahre poltern die Herren um Greg Graffin gegen die US-Regierung, gegen Krieg, Hungersnot und gegen lahme Festivalnachmittage. Melodie und Protest gehören ja irgendwie doch zusammen, und so ziehen Bad Religion ihrem Publikum auch im reiferen Alter noch beinharte Gitarrenbretter über die Rübe. 22 23 Bellamy Brothers. Inserat Aus Florida kommen Spargeln, Basketballer, Hurricane-Warnungen – und die Bellamy Brothers. Aufgewachsen im Sunshine-State rief schon bald der Westen nach den beiden Brüdern Howard und David Bellamy. Sie riefen zurück, und wie: 1976 in Los Angeles angekommen traf ihre Single «Let Your Love Flow» den Nerv der US-Country-Gemeinde. Eine Dekade lang schwammen die Bellamys obenauf, reihten Nummer-1-Hits an Mehrfach-Platin, bis sich der Sturm in den 90ern beruhigte. Sich gemeinsam mit den Verkaufszahlen zurückzuziehen, liegt dem Duo jedoch fern. Bis heute begeistert das Brüderpaar Cowboys und Cowgirls rund um den Globus mit einem Repertoire, das Jahrzehnte überdauert hat. Internationales Trucker- & CountryFestival 27. – 29. Juni 2008 Interlaken 15 Kerzen flackern diesen Sommer auf der Torte des internationalen Country- und Truckerfestivals. Vielleicht sind es sogar Zündkerzen, denn 2008 dreht sich wieder vieles um Motoren – und natürlich drehen die Motoren selbst: Über 1500 Sattelschlepper krochen vor einem Jahr über den Flugplatz Interlaken. So viel zu den Trucks. Neu erhalten die Giganten der Highways Gesellschaft von etwas kompakteren Off-Roadern. Für TöffFans knattern ausgefallene Bikes über den Asphalt und für alle, die genug von Rädern haben, brutzeln auf dem Grill Spare Ribs. Und wo «International» und «Country-Festival» draufsteht, da ist auch internationaler Country drin: Auf der Bühne in Interlaken lassen Musiker aus aller Welt die Western-Tradition akustisch aufleben. Coal. Es wird jetzt ein bisschen still. Durch kahle Baumkronen pfeift der Wind, er rollt einen losen Dornbusch über die sandige Hauptstrasse. Vielleicht bellt irgendwo ein Köter, als in der Tür des Saloons ein Mann mit Gitarre erscheint, Dreitagbart, finsterer Blick. Er hätte einen Neuanstrich nötig. Also, der Saloon natürlich. Denn das Greenhorn, 25-jährig und aus der Innerschweiz stammend, sieht nicht nur abgebrüht aus, er klingt auch so: Coal nennt er sich selbst, und «Masquerade» sein neustes Album, das Radiohead Produzent Paul Q. Kolderie abgemastert hat: ein Ritt von Singer/Songwriter-Folk bis Neo-Country – und von Nashville/Tennessee bis nach Interlaken. PROGRAMM. Freitag, 27. Juni 2008 • Airbrush Show Beutler • Coal • Crock 14 Dance Group • DJ Tom • Linda Jacob & The Road Riders • Tennessee • Texas Lightning • The Rodeo Girls • Trucks Aus Dem Zillertal • Western Cowboys Samstag, 28. Juni 2008 • Airbrush Show Beutler • Carlene Carter • Colorado Country Band • Copperhead • Crock 14 Dance Group • Dennis Russ & Band • DJ Tom • Jimy Hofer Band • Kendy Toms & The Red Boots • Lady Sally • Line Dance Show • Line Dance Workshop • Nevada • Possum Pie • Simple Union • Slam & Howie And The Reserve Men • The Bellamy Brothers • The Ranchhands • The Rodeo Girls • The Rodeo Girls • The Vintage • Trucks (Aus Dem Zillertal) Sonntag, 29. Juni 2008 • Bluegrass Stuff • Country Chicks & Munggalarm • Crock 14 Dance Group • Desert Rose • DJ Tom • Dusty Boots • Johnny Falstaff & Band • Lady Sally • Line Dance Show • Line Dance Workshop • Ralphs Rock Blues Band • Rhythm Train • The Fires • The Jacky’S • The Rodeo Girls • Trucker-Gottesdienst • Zydeco Annie & The Swamp Cats Facts. Preise. • 1-Tagespass Fr: 55.– • 1-Tagespass Sa: 55.– • 3-Tagespass: 98.– • Vorverkaufsstelle: www.trucker-festival.ch Kapazität. Bis zu 50 000 Biker feiern das grösste Trucker-Festival Europas Zeltplatz. Zeltplatz ist vorhanden. Besonderes. Mitten in der Alpen-Prärie entsteht ein Western-Dorf mit über 100 Ständen. www.sommer08.ch Webcode: trucker 25 Caliente! Inserat PROGRAMM. Freitag, 4. Juli 2008 • Oscar D’León • Shows und DJs 4.–6. Juli 2008 Zürich Samstag, 5. Juli 2008 • Pupy Y Los Que Son Son • Shows und DJs • Vocal Sampling City on fire! Und von Feuerwehr keine Spur. Dafür drängen sich auf und um den Helvetiaplatz die Körper aneinander. Auf der Tanzfläche lodert die Leidenschaft, bis die Schuhsolen qualmen. Funken sprühen, wenn sich Blicke treffen. Wo an gewöhnlichen Tagen die Alkoholleichen rumliegen, brodelt drei Tage lang ein Eintopf aus karibischen Rhythmen, brasilianischer Tanzkunst und lateinamerikanischer Lebensfreude. Grössen aus der Salsa-Szene ziehen Publikum in die Konzerthallen, am authentischen Weltmarkt kauft es sich fast so ein, wie in den Gassen Rios. In Rio spielt man übrigens Fussball. Und wenn wir beim Fussball sind: Durch die Terminverschiebung auf Anfang Juli weichen die Latinos Terminkollisionen mit der EM aus. Auch dem Regenwetter vergangener Ausgaben? Facts. Preise. • Ticketpreise bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt. • Vorverkaufsstelle: www.caliente.ch Kapazität. • Volkshaus: 1500 Plätze • Aussenbühnen unterschiedlich Zeltplatz. Kein Zeltplatz vorhanden. Besonderes. Der Mercado Munidal auf dem Kasernenareal bietet 32 000 Quadratmeter Drinks, Schmuck und Fashion – Eintritt gratis. Oscar D’León. Keiner faucht wie Oscar D’León. Er gilt als der Löwe unter den Salsa-Tieren, als Brandstifter des LatinoFeuers, das auch nicht ausgehen wird, wenn der Regen während des Caliente! auf Zürich niederfällt. Neben dem Charme und den Hüften des 65-Jährigen wirkt mancher Schmalspur-Latino wie ein Zinnsoldat. In Venezuela gross geworden, flirtete D’León früh mit kubanischer Musik und ihren Vertretern: Er spielte mit Beny Moré und La Sonora Matancera, trug die Kunde des Salsa von Havanna bis nach New York. Auf der Bühne umgibt sich der Altmeister gern mit einem riesigen Rudel aus Bläsern und Perkussionisten. So, wie es sich für einen Salsa-Löwen eben gehört. www.sommer08.ch Webcode: caliente! Willie Colón. Der Puls des Salsa schlägt im Takt mit dem Herz von Willie Colón. Das Licht der Welt erblickte er in New York, das Licht des Salsa erblickte er kurz darauf: Noch mitten im Teenie-Alter steckend kam der Puerto Ricaner bei Fania Records unter, dem Rolls Royce unter den Latino-Labels. Er blies die Posaune, stieg zum Bandleader auf, wechselte ans Mikrophon und seitdem hageln das Lob und die Auszeichnungen nur so nieder auf die lebende Legende. Sein Herz ist immer noch voll bei der Sache, die Seele sowieso und beides zusammen bringt er inklusive seines neuen Albums als Headliner des Caliente! 2008 mit in die Schweiz. 27 Buddy Guy. 79 Eintragungen weist die Diskographie von Buddy Guy auf. Daneben hat das Blues-Urgestein auf diversen weiteren Alben als Session-Musiker mitgefrickelt. In der Rock’n’Roll-Hall-of-Fame steht sein Name neben Jimi Hendrix oder Eric Clapton. Im Konzertfilm «Shine A Light» von Martin Scorsese macht der 72-Jährige den Rolling Stones Beine. Diesen Sommer kehrt Guy gleich im Doppelpack nach Montreux zurück: Am 7. Juli spannt er mit Kollege Gary Moore zusammen, am 9. Juli rockt er auf eigene Faust die Miles Davis Hall. Inserat Montreux Jazz Festival 4.– 19. Juli 2008 Kittel und Fliege montieren zum Galadinner für Musikgourmets: Bei der Verkündung der 42. MontreuxJazz-Speisekarte machte sogar Festivaldirektor «Funky Claude» Nobs Luftsprünge. Und der ist sich ja einiges gewohnt: Am Apéro in seiner Küche schlürfen lebende Legenden wie Eric Clapton Waadtländer Weisswein. Und im Keller der Villa bunkert Nobs Konzertaufzeichnungen, deren Wert wahrscheinlich ungefähr dem Jahresbudget des FC Barcelona entspricht. 90 Acts servieren in Montreux 2008 Musikhappen für alle Generationen und Geschmäcker, im edlen Rahmen von Auditorium Stravinski und Miles Davis Hall. Zum 75. Geburtstags von Quincy Jones am 14. Juli treten rund 20 Gastsänger auf, darunter Al Jarreau, Petula Clark, Nana Mouskouri, Chaka Khan, Angélique Kidjo und James Morrison. Immerhin das 40. Jubiläum feiern die Hard- und Softrocker von Nazareth am selben Tag. Diverse akustische (und kulinarische) Häppchen warten derweil unter freiem Himmel am Seeufer, wo sich wohl erneut über 220 000 drängen werden, vom Backpacker über den Konzerttourist bis zum Kittel- und Fliegenträger. N.E.R.D. In jedem Genie steckt ein Kind. Und Kinder brauchen Spielplätze. N.E.R.D. (No One Ever Really Dies) ist der Spielplatz des Produzentenduos Chad Hugo und Pharrel Williams, besser bekannt als The Neptunes. Jay-Z, No Doubt, Justin Timberlake, Usher, Britney Spears, LL Cool J – die Kundenkartei der Beatbastler liest sich wie das Lexikon des modernen Pop. N.E.R.D. dagegen pinkelt auf die Hitparade, Williams und Hugo toben sich an Gitarren, Turntables und Drum-Machine aus, Crossover ringt mit FunkGrooves und knallharten Raps. 29 Montreux Jazz Festival Facts. Leonard Cohen. In der Küche von Leonard Cohen riecht es nach Weinflecken, kaltem Geschirr und dreckigem Zigarettenrauch. Unter einem Berg von Stummeln liegt der Aschenbecher bergraben, der Wandkalender hinkt der Zeit hinterher und die Rose auf dem Fensterbrett ist so trocken wie ein Weihnachtskeks an Ostern. 15 Jahre lang konnte sich die kanadische Sonwriter-Ikone nicht mehr dazu überwinden, seine traurigen Balladen in die Welt hinaus zu tragen. Es wird kein fröhlicher Abend werden für Montreux, aber ein denkwürdiger. Inserat MontreuX Übersicht Gnarls Barkley. Die Hitparade ist ein Theaterhaus. Und Gnarls Barkley sind die Komödie, die jeden Abend für volle Ränge sorgt. Hauptdarsteller darin sind Danger Mouse und Cee-Lo, der eine HipHop-Produzent, der andere MC, beide zusammen ein kongeniales Duo, das sich auf der Bühne schon mal als Nonnen verkleidet. Wie ein tollwütiger Köter biss sich der Singlehit «Crazy» in den Schweizer Charts fest, auf «St. Elswhere» führen die zwei Exzentriker 70ies-Soul, Funk und Clubsounds zusammen. Das ist nicht nur tanzbar, sondern Tanzpflicht. Preise. • Ticketpreise je nach Konzert unterschiedlich, siehe unter www.montreuxjazz.com • Vorverkaufsstelle: RailAway Kapazität. Rund 100 000 schauen sich die über 120 Bands an. Zeltplatz. Kein Zeltplatz vorhanden. Besonderes. Wer aus der Deutschschweiz anreist, und sich eine nächtliche Heimfahrt ersparen möchte, sollte sich früh um Übernachtungsgelegenheiten kümmern. www.sommer08.ch Webcode: montreux Profitiere vom ermässigten RailAway-Kombi! Kombis und Festivaltickets sind am Bahnhof oder beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min.) erhältlich. Gegen Vorweisen eines gültigen Festivaltickets am Bahnschalter kann das bis 20% ermässigte Bahnbillett auch nachträglich gelöst werden. Infos unter www.railaway.ch Babyshambles. Pete Doherty kommt nach Montreux. Vielleicht. Hoffentlich! Die Zeichen stehen gut: Der Ex-Libertine rappelt sich allmählich auf, kämpft sich von den Klatschspalten auf die Musikseiten zurück. Fertig Verhaftungen, fertig Totalabsturz. Koks-Gefährtin Kate Moss turtelt inzwischen mit Kills-Frontmann Jamie Hince, während Doherty wieder mit dem Rock’n’Roll turtelt: Bei rappelvollen Babyshambles-Gigs in Basel und Zürich bewies Doherty, dass er trotz (oder wegen?) Drogenproblemen zu den besten Songwritern seiner Generation zählt. 31 Kummerbuben. Hier duftet Mundart-Rock nicht nach Alpenrosen. Es kuschelt sich auch nicht wie ein PlüschTier zu einem ins Bett. Nein, hier hat niemand Heimweh nach Bergen, und die Schoggi schmeckt bitter wie Wermut. Hier kraxeln sechs Kummerbuben mühsam auf die Alp, und zwar jeder für sich allein, schwer beladen mit Schmerz und Kummer, Gewitterwolken hängen über den Gipfeln. In irgendeinem verlassenen Maiensäss steissen die Berner auf ein Truckli mit uralten, längst vergessenem Schweizer Liedgut, das sie sich einverleibten, rieben die Volkslieder durch die Blues-Raffel, rührten es mit Tränen an, und mit kratzigen Bläsereinsätzen und rumpelndem Schlagzeug. PROGRAMM. Donnerstag, 3. Juli 2008 • DJ Olive Oyl • Kissing Disease • Schpontan Freitag, 4. Juli 2008 • Adrian Stern (Solo) • Dietrich • Insomnia • Kummerbuben • Palko Muski • Taunus Samstag, 5. Juli 2008 • Bonaparte • Chantemoiselle • DJ Diferenz • Fiji • Kolambo • One:Shot:Orchestra • Sondermüll • Tomazobi Von College-Rock-Underdogs zur Hitfabrik der 90er – eine Entwicklung, die im Falle von R.E.M. beinahe zum Totalausfall geführt hätte. Drummer Bill Berry wurde noch im alten Jahrtausend wegrationalisiert. Und die übrigen drei Zahnrädchen der R.E.M.Maschine, (Sänger Michael Stipe, Gitarrist Peter Buck und Bassist Mike Mills) rieben sich gegenseitig auf. Das Resultat: sauber produzierte aber oft seichter Fahrstuhl-Pop. Doch 2008 fliesst die Aggression wieder in die Musik ein. Auf «Accelerate» geben die Herren um Charakterkopf Stipe wieder Vollgas, sie rumpeln, rasen und rocken in der Tradition jener Tage, als die Band aus Athens/ Georgia noch den Punk im Genick spürte. Zeltplatz. Zelten auf dem Festivalgelände kostenlos. Also, wenn wir’s wörtlich nehmen, dann haben diesen Frühling ja die Bündner den Bären abgeschossen. Im übertragenen Sinne haben das aber auch die Organisatoren des Woodrock im Emmental gemacht, sogar ganz ohne Blutvergiessen. Das pelzige Maskottchen des Festivals rockt 2008 auf vielfachen Wunsch der Besucher schon Anfang Juli. Wer auf der Waldhäusern-Moosegg unter Baumkronen abrocken und seinen Gaumen dabei mit bärig-deftigem Aemme-Bräu befeuchten, bezahlt erst noch weniger Eintritt: Ein Festivalpass kostet gerade mal ein grünes Nötli. Sämtliche Umstrukturierungsmassnahmen auf dem «Hoger» erfolgten übrigens ohne Qualitätsverlust bei Line-Up oder Zapfhahn, und ohne, dass Köpfe rollten – anders als im Bündnerland. www.sommer08.ch Webcode: woodrock Tomazobi. Eine Gitarre, drei Stimmen und ein paar Flausen im Kopf. Und vielleicht noch die Tagträume von einem fürstlichen Leben in den Olivenhügeln der iberischen Halbinsel, wo kaffeebraune Schönheiten blutroten Wein in nachgiessen. Viel mehr als das liegt dem Trio Tobi, Mäze und Obi nicht zu Grunde und mehr wäre auch zu viel. Das Troubadour-Trio aus Bern nimmt sich selbst gerade so ernst, dass man gegen die SVP und Subventionskürzungen lästern kann, um im nächsten Lied das HipHop-Gangstertum auf die Schippe zu nehmen und Mani-Matter-Klassiker mit neuen Texten zu versehen – alles sehr Berndeutsch selbstverständlich, und deshalb sehr hörenswert, auch für Basler. Freitag, 11. Juli 2008 • Jovanotti R.E.M. Preise. • Festivalpass Fr/Sa: CHF 48.– • 1-Tagespass Fr: CHF 28.– • 1-Tagespass Sa: CHF 38.– • Vorverkaufsstellen: Starticket Besonderes. Chop Records richtet auf der Waldlichtung einen hochklassigen Soundstore ein. Donnerstag, 10. Juli 2008 • Santana Schlammlöcher? Dixie-Klos? Rock’n’Roll den ganzen Tag? Nein, jenseits des Gotthardmassivs halten sie herzlich wenig vom «klassischen» Openair-Erlebnis. Auf der Piazza Grand von Locarno steigt seit fünf Jahren ein Freiluft-Festival für 5000 Fans pro Nacht, die ein Konzert gern mit sauberen Schuhen verlassen und lieber ein Gläschen Rotwein zwischen den Fingern halten, als Bier in der Pet-Flasche. Zehn Acts an zehn Abenden verwandeln das Städtchen in eine Freiluft-Arena, die Stars leuchten auf der Bühne, der Mond am Himmel und die Augen des Publikums gleich mit – ein Publikum allerdings, das tief in die Tasche greifen muss. Angesichts von Programm und Eintrittspreisen dürften die meisten Indie-Teenies schon im vornherein abwinken. Facts. 3.–5. Juli 2008 Langnau i.E. Mittwoch, 9. Juli 2008 • Vasco Rossi 9.–20. Juli 2008 Locarno Kapazität. Über 2000 Rocker tauchen jährlich im Wood auf. Woodrock 32 Moon & Stars PROGRAMM. James Blunt. Einst dienste James Blunt der US-Armee im Kosovo. Seit einigen Jahren befindet sich der Amerikaner auf einer sanfteren Mission: Sein Hit «You’re Beautiful» beförderte ihn zum General der neuen Singer/Songwriter-Generation. Dem ersten Sturm in die Top-Ten von sage und schreibe 35 Landescharts liess Blunt weitere sanfte Pop-Bomben folgen: «High» und «Wiseman» trafen genauso ins Herz des Publikums, wie das neue Album «All The Lost Souls», das im vergangenen Herbst erschien, und die Single «1973». Am 15. Juli will James Blunt mit seiner Band die Piazza von Locarno einnehmen. Samstag, 12. Juli 2008 • Status Quo • Nazareth Dienstag, 15. Juli 2008 • James Blunt Mittwoch, 16. Juli 2008 • Alicia Keys • Morcheeba Donnerstag, 17. Juli 2008 • Lenny Kravitz • Eddy Grant Freitag, 18. Juli 2008 • R.E.M. Samstag, 19. Juli 2008 • Paul Simon Sonntag, 20. Juli 2008 • Juanes Facts. Preise. • Vasco Rossi: Ausverkauft • Santana: CHF 90.– • Jovanotti: CHF 85.– • Status Quo: CHF 85.– • James Blunt: CHF 88.– • Alicia Keys: CHF 88.– • Lenny Kravitz: CHF 90.– • R.E.M: Ausverkauft • Paul Simon: CHF 90.– • Juanes: CHF 85.– • Vorverkaufsstelle: RailAway Kapazität. Nachfrage steigend, zuletzt fanden sich knapp 60 000 auf der Piazza ein. Zeltplatz. Kein Zeltplatz vorhanden. Besonderes. Billige Übernachtungsmöglichkeiten sind rar und schnell ausgebucht. www.sommer08.ch Webcode: moonandstars Profitiere vom ermässigten RailAway-Kombi! Kombis und Festivaltickets sind am Bahnhof oder beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/ Min.) erhältlich. Gegen Vorweisen eines gültigen Festivaltickets am Bahnschalter kann das bis 20% ermässigte Bahnbillett auch nachträglich gelöst werden. Infos unter www.railaway.ch 33 PROGRAMM. Mittwoch, 9. Juli 2008 • Diana Ross Donnerstag, 10. Juli 2008 • Al Jarreau Freitag, 11. Juli 2008 • Seal Samstag, 12. Juli 2008 • Swiss Night: Züri West Seal. Seal hat während seiner Karriere mehr Pärchen verkuppelt, als Swiss-Date-Heini Joel Gilgen in einem Jahrhundert verkuppeln könnte. Der R’n’B der 90er trägt seinen Stempel. Zu «Fly Like An Eagle» schwebten die Verliebten durch die Discos. Natürlich, da war auch noch R. Kelly, die Lighthouse Family und ein paar andere. Die meisten von ihnen konnten sich nicht ins neue Jahrtausend retten – ganz im Gegensatz zu Seal. Seit 1992 chartet jede seiner Singles in Europa, an seiner Show am Blue Balls Luzern im vergangenen Sommer konnte das Publikum gar nicht genug Zugaben kriegen. Darum spielt Seal jetzt eine verspätete Zusatzshow am Live At Sunset. Inserat Live At Sunset 9.–20. Juli 2008 Zürich Gestiegen ist das Ansehen des Live At Sunset, seit Veranstalter Good News Sommer für Sommer internationale Top-Stars in die Limmatstadt holt, damit sie den Innenhof des Landesmuseums beschallen. Künstler und Publikum schwärmen vom einmaligen Ambiente. Respektive: schwärmten. Denn gestiegen ist jetzt auch die Location des zwölftägigen Upper-Class-Festivals, namentlich vom Limmatufer rauf auf den Zürichberg. Am Waldrand, auf der frisch eröffneten Dolder-Eisbahn nisten sich die Popstars dieses Jahr ein. Und das Publikum erhält als Wiedergutmachung für den weiteren Weg (vom Haubtbahnhof aus gesehen) ein Gastro-Angebot und VIP-Lounges, die dem benachbarten Nobel-Hotel in nichts nachstehen. Crowded House. Volle Hütten ist sich Neil Finn gewöhnt: Zum (damals) letzten Konzert vor der Auflösung von Crowded House erschienen 1996 über 100 000 Fans vor dem Opernhaus in Sydney. Und als sich Bandleader Finn im vergangenen Jahr zur Wiedervereinigung seiner Erfolgstruppe entschied, gingen die Konzerttickets weg wie Wasserflaschen in der Wüste. Neuseelands erfolgreichstes Exportgut neben Zespri-Kiwis zieht dank Evergreens wie «Don’t Dream It’s Over» und «Weather With You» immer noch die Massen an. «Time On Earth» heisst das Comeback-Album, das Crowded House vor rund einem Jahr veröffentlichtem. Time in Zurich verbringt die Band im Juli auf der Dolder Eisbahn. Sonntag, 13. Juli 2008 • Classic Night: Erkan Aki, Ruben Drole & Württembergische Philharmonie Montag, 14. Juli 2008 • Crowded House Dienstag, 15. Juli 2008 • Kris Kristofferson Mittwoch, 16. Juli 2008 • Diana Krall Donnerstag, 17. Juli 2008 • Jan Garbarek Group Freitag, 18. Juli 2008 • Hucknall: A Tribute To Bobby «Blue» Bland Samstag, 19. Juli 2008 • Juanes Sonntag, 20. Juli 2008 • Ben Harper & The Innocent Criminals Facts. Preise. • Ticketpreise je nach Konzert unterschiedlich, siehe unter www.liveatsunset.ch • Vorverkaufsstellen: Starticket, www.liveatsunset.ch Kapazität. 3 000 pro Tag Zeltplatz. Kein Zeltplatz vorhanden. Besonderes. Kult-Vegetarier Rolf Hiltl sorgt in der Sunset Lounge für fleischlose Leckerbissen. www.sommer08.ch Webcode: liveatsunset 35 Jay-Z. Cypress Hill. Totenschädel, Knochen und Hanfblätter – die Symbole, mit denen sich Cypress Hill schmücken, eignen sich nicht unbedingt für die Teestunde bei der Schwiegermutter. Den Tee schlürft das Quartett aus Los Angeles auch nicht aus Tassen, sondern qualmt ihn in der Pfeife – am liebsten zusammen mit einer Gitarren-Combo. Statt sich auf dem rap-latigen Zypressenhügel zu verkriechen, gehen B-Real, DJ Muggs, Eric Borgo und Sen Dog lieber auf Entdeckungsreise ins Crossover-Land, zu dessen Gründervätern sie übrigens zählen. Openair Frauenfeld 11.–13. Juli 2008 Tarnfarben gehören zu Frauenfeld, wie die Äpfel zum Bauernhöfler und die tiefergelegten Seat Ibiza auf Thurgauer Landstrassen. Im Auenfeld, einem Giga-Areal etwas ausserhalb der mostindischen Kantonshauptstadt, rücken Sommer für Sommer Heerscharen eidgenössischer Nachwuchssoldaten ein, um ein paar Granaten über Rapsfelder zu böllern und über Kampfbahnen zu robben. Die Kampfbahn des Openair Frauenfeld liegt in Hördistanz von der Kaserne entfernt, aber hier robbt niemand durch Matsch und Kies. Nein, hier defilieren alljährlich die Generäle der HipHop-Szene zum grossen Hauptverlesen. Ein Bataillon deutscher Zungenakrobaten marschiert neben East- und WestCoast-Gangster. Daneben dürfen Rock’n’Roll-Formationen das Fähnlein der Gitarrenzunft schwenken und Reggae-Muffins ihre Dreadlocks. Und natürlich feuert auch die Elite der Schweizer Rap-Rekruten ihre Wortsalven ins Publikum. Das zählt übrigens zu den treusten Anhängerschaften des Landes, über dem Kassenhäuschen des Openair Frauenfeld klebt praktisch alljährlich das «Ausverkauft»-Schild. 36 An diesen vier Buchstaben klebt mehr Credibility, als Dreck an Ihren Sohlen nach dem letztjährigen Gurtenfestival. Jay-Z ist eine Marke – Labelboss, Hitproduzent, Designer, Brückenbauer zwischen Musikgenres. Mit R’n’B-Schmusebär R.Kelly enterte Jay-Z die Konzerthallen, mit Coldplay-Berufsmelancholiker Chris Martin das Studio. Ja, Musik macht er auch noch, der New Yorker, der das Bett mit Beyoncé Knowles teilt: «American Gangster» schoss als zehntes Jay-Z-Album an die Spitze der US-Hitlisten. Das schaffte bisher erst einer: Elvis. Wu-Tang-Clan. Rollt der Wu-Tang-Clan an, fährt jede getunte Schuhschachteln mit TG-Nummernschild rechts ran: Wäre HipHop eine Garage, dann sässen diese neun Herren aus Brooklyn am Steuer des fettesten Bentley. RZA, GZA, Ol’Dirty Bastard (R.I.P.), Raekwon, Gostface Killah, Method Man, Inspectah Deck, U-God und Masta Killa gründeten Anfang der 90er den Wu-Tang-Clan. Damals kannte kaum jemand die Namen der neun MCs. Heute liest sich die Zusammensetzung wie das Vaterunser des schwarzen Rap. Nach diversen Solo-Projekten geht der Clan endlich wieder auf Tour. Blumentopf. Radio 200 000 feat. The Loops. Gut getopft ist halb gewonnen. Verlieren geht aber ohnehin fast nicht, wenn die fünf Münchner von Blumentopf ins Mikrophon lallen. Zumindest nicht für das Frauenfelder Festivalpublikum. In den Köpfen von Kung Schu, Holunder, Specht, Master P sowie an den Turntables von DJ Sepalot laufen die Fäden des deutschen Rap zusammen, verweben sich zu intelligenten Sprechgesang-Erzählungen, fernab von den angeberischen Muskelspielen der nördlicher im Land angesiedelten Bling-Bling-KlunkerPoserfraktoin um Sido und Co. «Meischter! Schwiizer Meischter» – aber momentan leider nicht auf dem Fussballplatz. Zumindest dieses Jahr bleibt die Trophäen-Vitrine des FC Zürich leer. Radio 200 000 legt deswegen aber noch lange keine Sendepause ein: Die hofeigenen FCZ-Rapper pumpen weiterhin Beats durch den Äther, so dick wie die Sandwichs bei Subway. Knackigen Hintergrundsound bekommt R200K in Frauenfeld von den Loops, the one and only Funk-Allstars from EulachCity Winterthur. Und das klingt ja immerhin schon ziemlich meisterlich. PROGRAMM. Facts. Freitag, 11. Juli 2008 • Breitbild • Chlyklass • Common • Culcha Candela • Cypress Hill • IAM • Le Peuple de l’Herbe • OBK • Revolverheld • Sektion Kuchikäschtli • Stress • The Hives Preise. • 3-Tagespass Fr, Sa, So: CHF 152.– • 2-Tagespass Sa, So: CHF 125.– • 1-Tagespass So: CHF 89.– • Vorverkaufsstelle: RailAway Samstag, 12. Juli 2008 • Buju Banton • Die Happy • Disgroove • Dog Eat Dog • Dynamite Deluxe • Ice Cube • Jan Delay • K.I.Z. • Looptroop Rockers • Manillio • Patrice • Radio 200 000 feat. The Loops • Semantik • Swollen Members • Wu Tang Clan Sonntag, 13. Juli 2008 • Blumentopf • Ce’Cile • Cool Kids • Fettes Brot • Jay-Z • Karamelo Santo • Kool Savas • Madd Family • Stephen Marley Kapazität. • In vier Tagen zählt Frauenfeld rund 100 000 Besucher Zeltplatz. Es stehen drei Campingplätze zur Verfügung. Das Campieren ist kostenlos. Besonderes. Zwei Shoppi-Länder auf dem Camping haben Speis und Trank zu «Tankstellen-Preisen» im Sortiment www.sommer08.ch Webcode: frauenfeld Profitiere vom ermässigten RailAway-Kombi! Kombis und Festivaltickets sind am Bahnhof oder beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min.) erhältlich. Gegen Vorweisen eines gültigen Festivaltickets am Bahnschalter kann das bis 20% ermässigte Bahnbillett auch nachträglich gelöst werden. Infos unter www.railaway.ch 37 Gurtenfestival Herbert Grönemeyer. Die Songs von Herbert Grönemeyer klopfen an die Zimmertür, wenn dort jemand das Kopfkissen mit Tränen voll heult. Sie schleichen heran, setzten sich auf die Bettkante, nicken einem zu und wischen die salzigen Tropfen von den Wangen. In den Liedern des norddeutschen Sängers wohnt die Hoffnung neben dem Trost. Beides ist im Moment offenbar sehr gefragt, denn wenn Grönemeyer auftritt, verwandeln sich die grössten Hallen in ein Meer aus Feuerzeugen. Oder, heutzutage vielleicht eher angebracht, aus HandyDisplays. 17.–20. Juli 2008 Bern «What a feeling!», schrie Irene Cara von Platz 1 der Schweizer Hitparade. Klar, es waren die 80er, genauer der 17. Juli 1983. Schon da hatten offenbar gewisse Kreise genug von Rollschuh-Disco und Plateausohlen. Einige von ihnen quälten sich auf den Gurten, den Hausberg über der Bundeshauptstadt, und errichteten eine Bühne, auf der für ein Wochenende die Verstärker qualmen sollten. 25 Jahre später steht die Bühne immer noch da, leicht vergrössert. Ganz leicht. Etwas weiter oben steht nochmals eine Bühne, ein Zirkuszelt, um dem Regen zu trotzen. Eine dritte Bühne schliesslich versteckt sich hinter einem Hügelchen – die legendäre Waldbühne, welche die Veranstalter erst im vergangenen Jahr wieder aktivierten. Es war ein ziemlich verschlammtes Comeback, aber da kann die Bühne ja nichts dafür. Deshalb poltern auf Brettern zwischen den Stämmen im Jubiläumsjahr erneut kleine und feine Acts aus dem In- und Ausland, unter anderem Ray Wilko oder die lebende Kontrabass-Legende Mich Gerber. Zum Jubiläum gratulieren daneben Superstars quer durch alle Stilrichtungen. Irene Cara gehört nicht dazu. Zum Glück. Favez. AMY MACDONALD. Hier zwitschert ein Goldkehlchen erster Güte: Innert weniger Tage verkaufte sich Amy Macdonalds erste Platte so oft, dass die Schottin gleich eine Wagenladung glänzende Schallplatten einfuhr. Und das wohlgemerkt in einem Alter, in dem andere noch an der Pubertät zu kauen haben. 21 Jahre alt ist die scheue Singer/Songwriterin, die mit der Hitsingle «Mr. Rock & Roll» auch die Schweiz betörte. Vier Jahre jünger also, das das Gurtenfestival, aber bestimmt nicht um ein zartes Geburtstagsständchen verlegen. HIM. In der H&M-Filiale Bern haben sie die Bestellungen für Unterwäsche verdoppelt. Der Grund kommt aus Finnland, raucht wie eine Kehrichtverbrennungsanlage und singt bei einer Band namens HIM. «Singen» ist zwar fast untertrieben. Kettenraucher Ville Valo haucht die dramatisch-tragischen Liebeslieder geradezu. Liebe, Tod und Trennung gehören zu den Lieblingswörtern des Frauenschwarms, und seine Band fräst die Romantik mit Kettensägen-Metal in klitzekleine Stücke. So klitzeklein wie die Höschen, die während HIM-Konzerten auf die Bühne segeln. 38 Ihre Alben stehen in den Plattenregalen Grossbritanniens, ihre Songs krachen bei Indie-Radios in ganz Europa über den Äther: Favez from Lausanne, Switzerland. In der Heimat praktisch unbemerkt hat sich der Sechser vom Genfersee zu einem der edelsten Rock-Exporte hochgearbeitet – dank straightem Indie-Punk-Pop-wasauch-immer-Geschrammel und Melodien, süsser als Chardonnay von den Waadtländer Rebhügeln. «Bigger Mountains, Higher Flags» heisst Favez’ letzter Wurf. Was für eine Verheissung für das Gastspiel auf dem Gurten. Kaiser Chiefs. Viele Versprechen machen uns die englischen Schreiberlinge. Viele davon brechen sie. Was im einen Moment als die Rettung des Rock’n’Roll gepredigt wird, versinkt nach zwei Wochen im Treibsand der schnelllebigen Indierock-Szene. Die Kaiser Chiefs hat dieser nicht geschluckt: Aus den schummrigen Clubs von Leeds hat sich die Band um Sänger Ricky Wilson auf die Hauptbühnen kontinentaleuropäischer Bühnen gespielt, getrieben von Mitgröl-Hymnen wie «Ruby» oder «I Predict A Riot» – und von Schlagzeugderwisch Nick Hodgson. PROGRAMM. Facts. Donnerstag, 17. Juli 2008 • Choo Choo • Culcha Candela • Draven • Kaiser Chiefs • Miss Platnum • Pete Philly & Perquisite • Schandmaul • The Chemical Brothers • The Corleons • The International Noise Conspiracy • Tight Finks • Turbonegro Preise. • 4-Tagespass Do, Fr, Sa, So: CHF 195.– • 3-Tagespass Do, Fr, Sa: CHF : CHF F 155.– • 3-Tagespass Fr, Sa, So: CHF 155.– • 2-Tagespass Do, Fr: CHF 115.– • 2-Tagespass Fr, Sa: CHF 115.– • 2-Tagespass Sa, So: CHF 115.– • 1-Tagespass Do: CHF 75.– • 1-Tagespass Fr: CHF 75.– • 1-Tagespass Sa: CHF 75.– • 1-Tagespass So: CHF 75.– • Vorverkaufsstelle: RailAway Freitag, 18. Juli 2008 • Carbon/Silicon • Dynamite Deluxe • H.I.M. • Ich + Ich • John Butler Trio • Kummerbuben • Mina feat. Mich Gerber • Paolo Nutini • Ray Wilko • Redwood • Slimboy • Züri West Samstag, 19. Juli 2008 • Adrian Solo • Aloan • Amy Macdonald • Ben Harper & The Innocent Criminals • Blind • Dada (Ante) Portas • Disco Ensemble • Galactic • Klee • Nils Burri & Band • Philipp Fankhauser • Slam & Howie • Surprise Guest • The Courteeners • Zappa Plays Zappa Kapazität. 64 000 Besucher auf vier Tage Zeltplatz. Unbedingt Vorverkauf benutzen. Es stehen genau 6000 Zeltplätze zur Verfügung. Das Sleeping-Zone Ticket (CHF 20.–) benötigt man pro Zelt nicht pro Person! Besonderes. Pavillon-Zelte unbedingt zu hause lassen, auf dem Gurten sind nur Iglus erlaubt. www.sommer08.ch Webcode: CHF gurten Profitiere vom ermässigten RailAway-Kombi! Kombis und Festivaltickets sind am Bahnhof oder beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min.) erhältlich. Gegen Vorweisen eines gültigen Festivaltickets am Bahnschalter kann das bis 20% ermässigte Bahnbillett auch nachträglich gelöst werden. Infos unter www.railaway.ch Sonntag, 20. Juli 2008 • Adrian Stern • Bagatello • Gianni Spano • Herbert Grönemeyer • Jennifer Rostock • Kt Tunstall • Les trois Suisses • Marvin • Solomon Burke • The Beautiful Girls • The Bosshoss • William White & The Emergency 39 Blue Balls Festival 18.–26. Juli 2008 Luzern Sie könnten aus Montreux stammen, die blauen Bälle, die durch Luzern kullern: Ans Seeufer schmiegt sich ein Vergnügungspark aus Schmuckständen, Bühnen und Imbissbuden, die in Innerschweizer Pfannen Gerichte aus aller Welt zubereiten. Ansonsten noble Hotelbars verwandeln sich während der Blue Balls Nights in Rockschuppen und gleich neben dem Bahnhof thront das architektonische Juwel des Festivals, der zum Gebäude gewordene Wunschtraum eines jeden Tontechnikers: das Kultur- und Kongresszentrum Luzern. In dessen polierten Wänden finden sich Künstler ein, deren kleinster gemeinsamer Nenner der Stil ist, und die hier zu Hochform auflaufen – dank perfekter Akustik und einem Rahmen, der eigentlich gar nichts anderes zulässt. PROGRAMM. 18. Juli 2008 • Benedicte Braenden • Beverley Knight • Chica Torpedo • Erykah Badu • Los Pinguos • Nashi Young Cho & Vanillounge • Pegasus • The Juke Joint Pimps Erykah Badu. Das Spiel mit den Worten liegt Erykah Badu: «Baduism» hiess ihr Debüt als Solo-Künstlerin. Elf Jahre später steht mit «New Amerykah» das dritte Werk der Soul-Diva in den Läden. Darauf flirtet die vierfache Grammy-Gewinnerin wieder einmal mit dem HipHop, dem sie ihre ersten Schritte im Musikbizz verdankt. Erykah Badu weiss sich zu behaupten, sie musste es lernen, als Tochter von schwarzen Einwanderern im CowboyBundesstaat Texas. Sie lernte schnell, und neben ihrer Karriere als Sängerin stand Badu immer wieder als Schauspielerin vor der Kamera. Unter anderem machte sie 1998 den «Blues Brothers 2000» Feuer unter dem geschniegelten Hinterteil. Jethro Tull. Viel ist passiert in den vergangenen vier Jahrzehnten: In Deutschland ist eine Mauer gefallen, anderswo in der Welt die hälfte der Beatles und im Irak ein paar tausend Soldaten. Im Hause von Jethro Tull sind die Mitglieder währenddessen ein- und ausgegangen. Black-Sabbath-Riffmeister Tony Iommy kam zum akustischen Techtelmechtel in den Bandkeller, genauso wie Keyboard-Magier Don Airey und etwa hunderttausend andere Musiker. Immer dabei war Ian Anderson, flötender Gründer und Frontmann der Prog-Blues-Rock-Legende Jethro Tull aus Blackpool. 40 Jahre lang bläst Anderson seiner Kapelle nun schon den Marsch – und der führt zum Jubiläumskonzert nach Luzern. 19. Juli 2008 • Elijah & The Dubby Conquerors • Greements de Fortune • Hank Cash • Justin Nozuka • Nashi Young Cho & Vanillounge • RAD • The Juke Joint Pimps 20. Juli 2008 • Alvin Youngblood Hart • Cassandra Wilson • Ian Parker • Mothers Pride • Nashi Young Cho & Vanillounge • Stereo MC’s • Tess Wiley • The Juke Joint Pimps 21. Juli 2008 • Caligagan • Eugene ’Hideaway’ Bridges • Jethro Tull • k.d. lang • Nashi Young Cho & Vanillounge • Ryan Shaw • Serpentine • The Juke Joint Pimps 22. Juli 2008 • Amar Sundy • Anshelle • George Benson • Nashi Young Cho & Vanillounge • Sean Taylor • The Juke Joint Pimps • The Neville Brothers • The Young Punx 23. Juli 2008 • Jordan’s Drive • Keb’ Mo’ & Robert Cray • Monte Montgomery • Nashi Young Cho & Vanillounge • Robotnik • sharf • Söhne Mannheims • The Juke Joint Pimps 24. Juli 2008 • Cowboys On Dope • Nashi Young Cho & Vanillounge • Söhne Mannheims • Son De Nadie • Strozzini • THE DYNAMITES featuring Charles Walker • The Juke Joint Pimps 25. Juli 2008 • Danny Bryant’s RedEyeBand • Federico Aubele • Jondo • Macy Gray • Marvin • Nashi Young Cho & Vanillounge • The Juke Joint Pimps Zeltplatz. Kein Zeltplatz vorhanden. 26. Juli 2008 • ¡Cubanismo! • Brendan Adams • Heidi Happy • Nashi Young Cho & Vanillounge • Peter Cincotti • Shaggy • The Bridge • The Juke Joint Pimps www.sommer08.ch Webcode: blueballs Facts. Vorverkauf. • Ticketpreise je nach Konzert unterschiedlich, siehe unter www.blueballs.ch • Vorverkaufsstelle: RailAway Besonderes. Der Festival-Pin für CHF 50.– berechtigt während neun Tagen zu Gratis-Eintritt zu allen Blue-Balls-Konzerten ausserhalb des KKL. Profitiere vom ermässigten RailAway-Kombi! Kombis und Festivaltickets sind am Bahnhof oder beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/ Min.) erhältlich. Gegen Vorweisen eines gültigen Festivaltickets am Bahnschalter kann das bis 20% ermässigte Bahnbillett auch nachträglich gelöst werden. Infos unter www.railaway.ch w Kapazität. • Konzertsaal: 1840 Sitzplätze • Aussenbühnen unterschiedlich Jetzt online kaufen! Yeeeeeeeeeeaaaaaaaaaaah! Die grösste Auswahl an Tickets für Pop- und Rockkonzerte, Musicals und viele wei Bahnhöfen, beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min.) und für die Schweiz neu dazu. Oder ein Kombi-Ticket von RailAway. www.sbb.ch/events 40 tere Events in der Schweiz und in Deutschland gibts bei der SBB: an rund 200 SBB auch online. Und für eine bequeme Reise im Zug kaufen Sie gleich ein Bahnbillett 41 Manu Chao. Inserat Beruf: Weltverbesserer. Adresse: Strasse nach nirgendwo. Name: Manu Chao, politisch engagierter Ein-Mann-Wanderzirkus und personifizierter Albtraum jedes Promo-Managers: Mal verabschiedet er sich, um als Strassenmusiker durch Afrika zu trampen, mal verschanzt er sich als Sozialarbeiter in einem argentinischen Behindertenheim. Dazwischen schreibt der Ex-Mano-Negra-Kreativkopf multilinguale Sommerhits und produziert Alben, die mehr akustische Flickwerke sind als Musikaufnahmen. Samba oder Rumba? Ska oder Reggae? No importa, vamos a bailar! Paléo Festival 22.–27. Juli 2008 Nyon Im Festivalwörterbuch steht Paléo als Synonym für eine Woche Hippie-Feeling Deluxe, inklusive einem bunten Blumenstrauss aller erdenklichen Musikstile. In Nyon haben sie das billigstes Bier, das schönste Seebad, die lockerste Stimmung – und dementsprechend den grössten Aufmarsch. Fällt jeweils der Startschuss zum Vorverkauf, fallen die Openair-Fanatiker über die Ticketschalter her, wie die Wikinger seinerzeit über persische Handelsschiffe. Daran tragen neben der nahe gelegenen Freibad-Pilgerstätte am Genfersee die Programmverantwortlichen des Paléo die Hauptschuld, die jedes Jahr mit sicherem Händchen die grösseren und kleineren Sensationen der Pop-, Rock- und World-Szene herauspicken. Frankophone Hitparadenstürmer rocken das Festival jeweils gleich in Fraktionsstärke. Um die Massen aus dem Osten anzulocken, lassen die Titanen der internationalen Alternative-Charts das Welschland erzittern. Trip-Hop, Rap, Rock’n’Roll, Indie und alle anderen Genres, die im Festivalwörterbuch eben sonst noch so verzeichnet sind. Mika. Wenn Haremswächter zu viel Madonna hören, gründen sie irgendwann eine Eunuchen-Boyband. Und die würde etwa so klingen, wie «Life In Cartoon Motion», das Debütalbum von Mika. Damit landete der libanesisch-britische Allrounder im Sommer 2007 eine ganze Serie von Costa-Brava-Sommerferien-Disco-Brüllern, bei denen sogar die spitzen Federn der Indie-Journalisten mitwippten. Wegen einer Ohrenentzündung musste Mika seine Festivalauftritte in der Schweiz vergangenen Sommer abblasen. Diesen Sommer bläst er zum Tanz am Paléo. 43 Massive Attack. Inserat Über Bristol scheint selten die Sonne. Und selbst wenn, dringen ihre Strahlen kaum bis in den Keller, wo Massive-AttackKopf Robert «3D» Del Naja am für diesen Sommer angekündigten Album herumbastelt. Massive Attack kreieren seit den späten 80ern Kühlfach-Trip-Hop und gelten zusammen mit Portishead oder Morcheeba als Pioniere des Genres. So dunkel der Sound, so hell sind die Live-Shows von Massive Attack: ein multimediales Scheinwerfer- und LeinwandSpektakel begleitet die düsteren Beats und Raps auf der Bühne. Firewater. Die einen schreiben Postkarten, die anderen bringen ein Album mit aus der grossen weiten Welt. Via Indien und Israel backpackte FirewaterFrontmann Tod Ashley nach Pakistan – mit dem Aufnahmegerät immer in Griffnähe. Daheim in New York verkroch sich Ashley im Studio, leerte seinen Koffer und flickte die akustischen Souvenirs zum sechsten Firewater-Album «The Golden Hour» zusammen – eine 13 Songs lange Reise durch Zigeuner-Blues und Balalaika-Bauchtanz, zeitloser Weltenbummler-Soundtrack, der zeittypischer nicht sein könnte. Vive La Fête. Danny Mommens and Els Pynoo schreiben die Electroclash-Variante von « Die Schöne und das Biest ». Am Bass wütet dEUSs-Wuschelkopf Mommens, ihm zur Seite rockt ein Haufen zotteliger Krachmacher, an der Front zieht Ex-Model Pynoo die Blicke an, wie ein Magnet verschüttete Stecknadeln. Mit Reizen geizen ist nicht das Ding der koketten Blondine. Aus den Boxen wummert der knallharte Dance-RockHammer. Also «Vorspiel» für den Paléo-Gig brachten Vive La Fête im Frühling schon den Zürcher Schiffbau zum Beben. PROGRAMM. Dienstag, 22. Juli 2008 • Barbatuques • Bb Brunes • Ben Harper & The Innocent Criminals • Blood Red Shoes • Cali • Deus • Love Motel • Marvin • Pete and the Pirates • Redback • Siba E A Fuloresta • Soko • Solange La Frange • The Hives • The Wombats • Vanessa Da Mata Mittwoch, 23. Juli 2008 • Barbatuques • Bonde Do Role • Caribou • Girls In Hawaii • Goose • I’m from Barcelona • Justice • Micky Green • Mika • Patrick Watson • Rosqo • Round Table Knights • Siba E A Fuloresta • Summer Went Too Soon • The Dodoz • The Raveonettes Donnerstag, 24. Juli 2008 • Asa • Asher Selector • Brisa Roché • Chapter • DJ Dolores • Dub Inc. • Firewater • Junior Tshaka • Manu Chao & Radio Bemba Sound System • Mayra Andrade • Moonraisers • Ramiro Musotto • Seun Kuti • The Dodoz • The Kissaway Trail • Tiken Jah Fakoly Freitag, 25. Juli 2008 • Alexandre Kinn • Constance Verluca • Daniel Darc • Dorian Gray • Grand Corps Malade • Greis • IAM • Kassette • Keny Arkana • Marcelo D2 • Massive Attack • Missill • Ramiro Musotto • Silvério Pessoa • Thomas Dutronc • Toufo • Yelle Samstag, 26. Juli 2008 • Alain Bashung • Alenko • Cocoon • Coming Soon • DJ Sandrinho • Etienne Daho • K • K.O.L.O • Minor Majority • Nicolas Fraissinet • Olodum • Open Season • Ours • Rock/Pop/Electro • Sharko • Silvério Pessoa • The Dø • Vanessa Paradis • Zebramix Sonntag, 27. Juli 2008 • L’Ouverture des Hébrides et le Concerto en mi Mineur pour Violon • Cocoon • Coming Soon • De Felix Mendelssohn • Dionysos • Favez • Gypsy Sound System • José Barrense-Dias • L’Orchestre De Chambre De Genève • Moleque De Rua • Orquestra Do Fubá • R.E.M. • Redwood • The Passengers • To The Vanishing Point • Vive La Fête • Yael Naïm Facts. Preise. • Ausverkauft bis auf den Dienstag 22. Juli 2008 • Eine Ticketbörse gibt es auf www.paleo.ch • Vorverkaufsstellen: Ticketcorner, fnac, www.paleo.ch Kapazität. 225 000 – und (fast) immer ausverkauft Zeltplatz. • Zeltplatz ist vorhanden. Besonderes. Schnell zugreifen lohnt sich, die 180 000 Paléo-Tickets gehen praktisch jedes Jahr ausnahmslos weg. www.sommer08.ch Webcode: paleo 45 Puts Marie. „Wenn das nicht die Zukunft der Schweizer Musik ist, dann gibt es keine.“ Ehrlich. Sagt die NZZ. Und die muss es ja wissen. Aber zu den Fakten: Im Proberaum von Puts Marie kifft Pete Doherty mit Bob Marley und Tom Waits verstolpert sich in osteuropäischer Volksmusik. Nun, aber eigentlich haben die vier Freigeister aus Biel gar keinen Proberaum. Nur einen VW-Bus. Und der führte sie auf Road Trips über die Strassen und Bühnen Europas. Was sie dort aufsammeln und abspielen, ist purer Treibstoff, Die Maschine stottert, röchelt, schmirgelt und schmachtet. Momol, da hat die NZZ wieder mal Recht gehabt. Inserat Stone Hill PROGRAMM. Donnerstag, 24. Juli 2008 • Kassette • RADIO 200000 & The Overdrives • Eggippa Fifauter • Breitbild • Father Fuckers Freitag, 25. Juli 2008 • Mosaic • King Automatic • Puts Marie • Creature with the Atom Brain • Vive la Fête • HP Stonji Samstag, 26. Juli 2008 • The Lundegards • Slam & Howie • Pola • Sinner DC • Beautiful Leopard • Islands • Black Cargoes • TBA • Expander • Minus • DJ’s El Duderino & Pineapple Juice Facts. 24.–26. Juli 2008 Alterswil FR Alles begann mit einem Steinkreis. Darin brannte ein Feuer, über dem Feuer hing ein Rost und auf dem Rost lag Fleisch. Darum herum lagen Menschen. Ihnen war ziemlich langweilig, denn sie lagen in Alterswil, Freiburg. Und dort ist nicht gerade viel los. Dachten die Menschen und nahmen sich vor, das zu ändern. Im Mai 2004 luden sie an ihre Grillnachmittage erstmals lokale Bands ein. Die Bands brachten Leute und die Leute freuten sich über den Anlass, der schliesslich im August 2005 als Stone Hill einen Eintrag in die Schweizer Festivalkalender erhielt. Was aus der Bierlaune heraus an einem Grillnachmittag unter Kollegen entstanden ist, dauert heute drei Tage und präsentiert – getreu dem Namen – eine Auswahl von steinbergharten Rock’n’Roll-Guggen. King Automatic. Preise. • 1-Tagespass Do: CHF 30.– • 1-Tagespass Fr: CHF 33.– • 1-Tagespass Sa: CHF 36.– • 3-Tagespass: CHF 70.– • Vorverkaufsstelle: Starticket Kapazität. Gegen 2500 Besucher werden erwartet Zeltplatz. • Zeltplatz ist vorhanden. Besonderes. Besonderes: 2007 war das erste (!) trockene Stone HillWochenende. Das schreit nach Wiederholung.. www.sommer08.ch Webcode: stonehill Mick Jagger hatte viele Affären. Aber niemals so viele, wie es Gründe gibt, King Automatic zu engagieren. Erstens: Ein Platz im Flugzeug reicht. Zweitens: Eine kleine Bühne auch. Drittens: der Franzose ist keine One-Man-Band, sondern d i e One-ManBand. Viertens: Er veröffentlicht seine Krach-BummBäng-Alben auf Voodoo Rhythm, dem Label des Berner Trash-Pastors Reverend Beatman. Fünftens: Diese Alben klingen sogar nach Karrenschmiere und rostigem Blech, wenn die nächste Töffligarage zwei Lichtjahre entfernt ist. Sechstens: King Autoamtic spielt am Stone Hill. Siebtens: King Automatic spielt nicht den Blues, er hat den Blues. Er ist der Blues. Ach, haben wir schon erwähnt, dass King Autmatic am Stone Hill spielt? 47 PROGRAMM. 25. Juli 2008 • AndaRojo • Pendulum Live • Pete Philly & Perquisite • The Locos • Züri West 26. Juli 2008 • Adrian Solo • Clueso • Greis • Gulliver • HIM • Kaizers Orchestra • Sektion Kuchikäschtli Kaisers Orchestra. Facts. Openair Val Lumnezia 25.–26. Juli 2008 Degen GR Café Piz und Pistenraser sorgen im Tal des Lichts im Winter für Betrieb. Im Sommer gondeln die Sessellifte über grüne Wiesen, die Touristen räkeln sich lieber an Mittelmeerstränden. Deswegen haben die Murmeli aber noch lange keine ruhige Saison – Openair Val Lumnezia sei dank. 24 Ausgaben lang bereits poltern Rockstars zwischen Berggipfeln, springen die Gitarrenriffs wie Gummibälle an die Felswände und fliesst das aus reinem Quellwasser gebraute Bier die Kehlen herunter. Trotz reicher Geschichte und internationaler Top-Acts hat das Festival seinen familiären Charme bewahrt, irgendwie fühlt es sich immer noch an, als würde man sein Zelt in Grosis Gärtchen aufschlagen. Und von der Aussicht her ist am Val Lumnezia jedes Iglu-Zelt eine kleine Präsidentensuite. The Locos. Springerstiefel, Camouflage-Hose und so viel Haarfärbemittel, dass man davon eine ganze Schafherde einröten könnte. Locos-Chef Pipi sieht aus, als sei er in der Pubertät hängen geblieben. Für die spanischen Politpunker Ska-P turnte der Sänger einst über die Bühne, sang für die Cannabis-Legalisierung und gegen alles, was irgendwie mit Globalisierung und/oder Washington zu tun hat. Denn auf dem Geburtstagsfest von George W. Bush wird Pipi bestimmt nie freiwillig auftreten. Auf derselben Schiene rollen auch The Locos – mit durchgedrücktem Gaspedal: Fröhlicher Ska-Punk rast bissigen Texten voran, dazu die Showeinlagen Pipis und ganz viel Schweiss. Verrückt viel Schweiss! 48 Kaisers Orchestra. Des Kaisers neue Musiker sorgen für fürstliche Unterhaltung im Land des Steinbocks: Mit Janove Ottesen haben die Norweger einen Frontmann, der sich die Leidenschaft aus dem Leibe schwitzt, während er morbide Seemannsmärchen und Räubergeschichten ins Mikrophon knurrt – auf Norwegisch, versteht sich. Dazu hämmert eine Band aus Behämmerten auf Ölfässer, Orgel und Kontrabass ein. Sie tragen Krawatte, Gasmasken und CowboyBoots, spucken Feuer und Rauch. Die Skandinavier haben mit Tom Waits Whiskey gesoffen und sich bei den Zigeunern die Zehen blutig getanzt. Wenn das Kaisers Orchestra im Bündnerland auf die Bretter stampft, rollt eine Lawine des Grauens über das Val Lumnezia. Preise. • 1-Tagespass Sa: CHF 65.– • Festivalpass: CHF 99.– • Vorverkaufsstelle: www.openair-lumnezia.ch Waldstock PROGRAMM. Donnerstag, 31. Juli 2008 • Ass-Dur • Blue Spice • Bruno Amstad 31. Juli–2. August 2008 Steinhausen Wo der Hammer hängt wissen sie in Steinhausen, und machen Nägel mit Köpfen: In Eigenregie bauen die Heimwerkerkönige Bühnen, Bars und Hütten auf. Pressesprecher und Handlanger sind hier dasselbe, und der künstlerische Direktor ist immer auch ein bisschen Zimmermann. Neben der Infrastruktur bastelt er ein Programm zusammen, das Filmfreaks genauso begeistert wie Comedy-Lachsäcke oder Rock’n’Roller. Okay, die Acts am Waldstock zählen eher zu den kleineren Kalibern. Dafür sind sie garantiert aus dem rechten Holz geschnitzt. Denn selbst wenn Superstar-Gagen das Budget des beschaulichen Openairs sprengen würden: In diesem Festival steckt viel Liebe. Liebe braucht Zeit. Zeit ist Geld. So gesehen sind die Waldstocker Multimillionäre. Samstag, 2. August 2008 • Golem 2000 • Karamelo Santo • La Famiglia Rossi • Mäggi und die Brigitten • Troimer • Velvet Cats • Veronica Hvalic • Zugluft Facts. Kapazität. Das Gelände war die letzten fünf Jahre mit 13 000 Besuchern ausverkauft. Preise. • 3-Tagespass: CHF 55.– • 1-Tagespass: CHF 25.– • Vorverkaufsstelle: RailAway Zeltplatz. Kosten: Neu CHF 15.– pro Zelt. Kapazität. Erwartete 3000 wandern dieses Jahr nach Steinhausen Besonderes. Dank gratis Shuttle vom Bahnhof Ilanz muss sich niemand die Füsse wund latschen. www.sommer08.ch Webcode: lumnezia Freitag, 1. August 2008 • Bliss • Chummerbuebe feat. Blues Max • Ds Personal • Fiji • Gisela Widmer Zeltplatz. Das Zelten ist kostenlos. Besonderes. Zahnpasta vergessen? Macht nichts, denn das ist am Walstock für alle Camper gratis. Bliss. Wir leben in der Zeit der tontechnischen Kraftakte. Im Studio blasen die Produzenten mittlerweile jeden akustischen Spargeltarzan zum muskelbepackten Soundmonster auf. Umso mehr ist es eine Wohltat, wenn sich eine Gruppe aufs Wesentliche beschränkt. Und wesentlicher als bei Bliss geht gar nicht mehr. Nur mit ihrem Mund kommen die sechs Herren aus, sie vollbringen mit ihren Stimmbändern Kunststücke, bei denen sich andere die Luftröhre verknoten würden. Nachahmen nicht zu empfehlen, hingehen hingegen schon. Fiji. Baumkronen und Laubteppich scheinen Fiji zu behagen: Vor einem Jahr durfte das Tessiner Trio am Gurtenfestival die Waldbühne wieder beleben. Klar, die Wolkenfetzen klebten fest am Berner Hausberg, an diesem plitsch-platsch-nassen so-etwas-wieSommer-Abend, und der Boden erinnerte in Konsistenz und Farbe an geschmolzene Toblerone. Doch kein Gewitter, kein Orkan, kein Monsun der Welt hätte das Feuer auslöschen können, das in den frühen Morgenstunden beim Konzert von Fiji loderte. Electropop Deluxe, made in Switzerland. Ein Molotov-Cocktail aus Bass, Beat und BarbieAttitüde der ultra-charismatischen Frontfrau Simone De Lorenzi. Fast so, als würden sich Kraftwerk an französischen Chansons versuchen. Diesen Sommer verschlägt es Fiji erneut ins Gehölz, diesmal ans Waldstock. Und nach der Fiji-Show in Steinhausen, kriegen selbst die Eichhörnchen Ohrensausen. www.sommer08.ch Webcode: waldstock Profitiere vom ermässigten RailAway-Kombi! Kombis und Festivaltickets sind am Bahnhof oder beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min.) erhältlich. Gegen Vorweisen eines gültigen Festivaltickets am Bahnschalter kann das bis 20% ermässigte Bahnbillett auch nachträglich gelöst werden. Infos unter www.railaway.ch 49 Heitere Openair 8.–10. August 2008 Zofingen Inserat Wenig mehr als 10 000 Einwohner zählt das Städtchen Zofingen – normalerweise auf jeden Fall. Während den drei Tagen im Jahr Heitere Openair wird diese Zahl jeweils fast vervierfacht. Die mittelalterliche Altstadt, die im 13. Jahrhundert unter Habsburger Herrschaft stand, bleibt dabei allerdings so beschaulich, wie sonst immer. Dafür bebt auf dem benachbarten Hausberg des Aargauer Örtchens die Erde, wenn eidgenössische Flachland-Provinz auf internationale Chartstürmer trifft. Und wenn am Heitere die Gitarren der Rock-Giganten dröhnen, vergessen sogar Zürcher und Berner ihre Vorbehalte gegenüber dem ungeliebten Nachbarskanton und karren ihre Camping-Ausrüstung ins Wiggertal. Am 8. August sollten Autofahrer den Baregg also meiden – ausser sie wollen selbst ans Heitere. Danko Jones. Sie schwitzen Blut und selbst viel zu laut ist noch zu leise für Danko Jones. Nach einem Konzert des Kanada-Trios pfeifen die Ohren wie die Lokomotive eines Güterzugs, und der Körper fühlt sich an, als wäre ein ebensolcher darüber gedonnert. Der Frontmann und Namensgeber der Band verdiente sich sein Geld anfangs noch als Verkäufer in einem Sexshop, inzwischen schreibt er für Metal-Magazine. Danko ist aus dem härtesten Holz geschnitzt, das der Rock’n’Roll zu bieten hat, nämlich aus demselben wie AC/DC oder Motörhead. Bluesgeschwängerte Hochgeschwindigkeitsriffs surfen auf verzerrten Basswellen, dahinter dröhnt ein Schlagzeug mit höherer Drehzahl als ein TGV. Wir Sind Helden. Ein Denkmal haben sie ihnen noch nicht gebaut. Machen die Helden allerdings so weiter, können sie ihre steinernen Ebenbilder bald auf dem Berliner Alexanderplatz bewundern. Als Wegbereiter für die neuste Neue Deutsche Welle gilt die Band um Sängerin und Texterin Judith Holofernes. Vermehrt bewiesen die Helden in der Schweiz schon ihre Festival-Tauglichkeit: Halb St. Gallen sang im vergangenen Sommer den slogan-lastigen PopRock mit, wie akustisches Doping wirkten die lockerflockigen Songs, und das Publikum schüttelte sich am Sonntag Nachmittag die letzten Energiereserven aus den Knochen. Wie das wohl aussieht, wenn das Quartett wie in Zofingen schon am Freitag spielt? PROGRAMM. Freitag, 8. August 2008 • Breitbild • Danko Jones • Grand Avenue • Jan Delay • Züri West Samstag, 9. August 2008 • Chor Auf Bewährung • Dada Ante Portas • Die Fantastischen Vier • Miss Platnum • Open Season • Sportfreunde Stiller • The Locos Sonntag, 10. August 2008 • 6er-Gascho • Culcha Candela • Kummerbuben • Stephan Eicher • Wir Sind Helden Facts. Preise. • 1-Tagespass Fr oder So: CHF 65.– • 1-Tagespass Sa: CHF 75.– • 2-Tagespass Fr, Sa oder Sa, So: CHF 115.– • 3-Tagespass Fr, Sa, So: CHF 145.– • Vorverkaufsstelle: RailAway Kapazität. 12 000 heitere Gesichter pro Tag Zeltplatz. Zeltplatz-Voucher wird benötigt (1 – 2 Nächte für CHF 20.–) Besonderes. Eltern, die das Festival ohne Nachwuchs geniessen wollen, können diesen am Samstag von 15.30 – 20.– Uhr und Sonntag von 10.30 – 19.30 Uhr im Kinderparadies Lilibiggsandia «parkieren». www.sommer08.ch Webcode: heitere Profitiere vom ermässigten RailAway-Kombi! Kombis und Festivaltickets sind am Bahnhof oder beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min.) erhältlich. Gegen Vorweisen eines gültigen Festivaltickets am Bahnschalter kann das bis 20% ermässigte Bahnbillett auch nachträglich gelöst werden. Infos unter www.railaway.ch 51 MC Solaar. Würde der französische Rap seine eigene Währung herausgeben, würde das Antlitz des MC Solaar mindestens die Hunderternote zieren. Vierzig Jahre hat der Pionier bald auf dem Rücken, und rund die Hälfte davon verbrachte er damit, seine poetsichen Weltanschauungen mit fettem Beat zu unterlegen. Sprachkunst stand für den Grossmeister immer über blossem Anprangern, während andere über eine schwarz-weisse Welt lamentieren, beleuchtet MC Solaar die Grauzonen. «Chapitre 7», das letzte Werk des Grossmeisters vereint überdies Musikstile von Rock über Jazz, bis Latin. Rock Oz Arenes 13.–16. August 2008 Avenches Zwei Jahrtausende ist’s her, da rollten Gladiatorenköpfe über den Boden des Amphitheaters in Avenches. Wie bei Asterix und Obelix, nur mit mehr Blut. Die Cäsars und Centurios räkelten schmiegten derweil oberhalb der Arena ihre Rüstungen an Liegebetten, lutschten Trauben und Oliven und amüsierten sich über das Gemetzel, während Sklaven die Wein-Amphoren im Duzend heranbuckelten. Heuer präsentiert sich das Amphitheater zu Avenches etwas anders. Weniger blutig, dafür umso lauter. Die Ruinen allein sind nicht der Grund, warum im August jeweils um 30 000 Rock’n’Roll-Touristen das Dörfchen nahe dem Murtensee heimsuchen. Auch nicht der Campingplatz auf der Spielwiese des FC Avenches, obwohl das Bier im Clubhaus-Bistro gerade mal einen Zweiliber kostet. Nein, der Grund, warum die Tickets für das Rock oz Arènes schneller weggehen, als das Koks im Oasis-Backstagebereich, liegt am Festival an sich. Ein Konzert in den Ruinen der antiken Römerstadt, dafür hätte Johny Cash sogar ein CandlelightDinner mit June Carter sausen lassen. Oliven und den Wein muss man allerdings selber mitbringen. Stephen Marley. Maximo Park. Gitarrenmusik war etwas für depressive LanghaarJungs – bis Fanz Ferdinand kamen. Sie machten den Rock erstens wieder tanzbar, und zweitens lockten sie damit wieder Mädchen in die Clubs. Die zweite Welle des Dance-Rock-Revivals spülte nach Franz Ferdinand einen zweiten dicken Fisch an Land: Maximo Park aus Newcastle. Epileptiker-Riffs und Disco-Groove mixt die Band um Sänger Paul Smith mit post-punkiger Düsterheit und selbstironischen Texten. «Our Earthly Pleasures» stürmte 2007 die Alternative-Hitlisten, nun stürmen Maximo Park wieder einmal die Schweiz. Sinead O’Connor. Sinead O’Connor ist die Falte im glatt gebügelten Kleidchen des britischen Pop. Beinahe mehr Aufmerksamkeit als mit der Musik macht die kahl rasierte Irländerin mit ihrem Aktivismus. Vor den TV-Kameras zerriss sie einst das Foto von Papst Johannes Paul II. In Israel gingen vor ihren Konzerte Todesdrohungen gegen den «weiblichen Bono» ein. Für das Studium in irischer Landessprache hängte O’Conner das Mikrophon an den Nagel, 2007 meldete sie sich nach längere Pause mit «Theology» zurück: Reggae, Pop und sehr viel Charakter versprechen einen einmaligen Abend im Amphitheater. 52 Da muss irgendwo ein Nest sein: Praktisch jeden Sommer steht irgendein Nachkomme von ReggaeUrvater Bob Marley auf einer Schweizer Festivalbühne. Stephen Marley ist nicht nur ein weiterer Beweis für die aussergewöhnliche Potenz seines Vaters, sondern auch dafür, dass dessen Geist weiterlebt. Den karibischen Off-Beat-Sound erhielt er mit der Milchflasche eingeflösst, obwohl er im US-Bundesstaat Delaware zur Welt kam. «One Love» ist für ihn nicht genug: Auf dem 2007er-Debüt packt Stephen allerdings auch die Rockgitarre aus und wagt ein Tänzchen mit dem R’n’B. PROGRAMM. Dienstag, 12. August 2008 • Zucchero Mittwoch, 13. August 2008 • 7 dollar Taxi • BPM • Cobalt • Enigmatik • Fancy • Maximo Park • One Republic • Pony Pony run run • Sanatorium • Serj Tankian • Special Guest Donnerstag, 14. August 2008 • Alpha Blondy • Beautiful Léopard • Brothertunes • Jah man gang • Kassette • Makali • Marvin • Mattafix • Ska Nerfs • STARCH • Stephen Marley • The Roots Freitag, 15. August 2008 • Axwell • DJ Mirko Loko • DJ Smash FX • DJ Spoke • F***ing Stupid Idiots • Fedde Legrand • Igor Blaska • In the Club live • Martin Solveig • Thomas Melchior • Tiefschwarz • Yves Larock Samstag, 16. August 2008 • Amel Bent • Charlotte parfois • Famille Bou • Galisteo • Hawksley Workman • I.V.A.N • Intenso • Mc Solaar • Mina • Mykonos • Sinead O’Connor • Sinik • the Kitchenettes • Youssoupha Facts. Preise. • Ticketpreise siehe unter www.rockozarenes.com • Vorverkaufsstellen: fnac, Ticketcorner, resaplus.ch Kapazität. 35 000 an fünf Tagen Zeltplatz. Der Campingplatz befindet sich auf dem Fussballplatz von Avenches. Zugang nur mit einem mit gültigem Festivalticket. Das Campen kostet CHF 10.– pro Person und Nacht. Besonderes. Seit letztem Jahr verkehren Shuttelbusse von und nach Neuenburg, Freiburg, Bern, Bulle und und und. Infos und Preise auf www.rockozarenes.com www.sommer08.ch Webcode: oz Serj Tankian. Wie ein Orkan fegten System Of A Down über die Rockszene – und brachen erfolgreich aus der NuMetal-Schublade aus, in welche sie die Musikpresse versorgte. An der Front der unverschämt dynamischen Truppe bellte und raste Serj Tankian wie ein tollwütiger Pit Bull über die Bretter. Jetzt hat der Amerikaner mit armenischen Wurzeln und politischem Bewusstsein sich – wenigstens temporär – von seiner Band gelöst. In den USA explodierte seine Solo-Karriere vom ersten Takt an. Nach der Show in Avenche könnte auch die Schweiz fällig sein. 53 Openair Gampel 14.–17. August 2008 Im Rhonetal spritzt jeden Sommer der Champagner (oder der Weisswein, je nach Geschmack) – selbst dann, wenn der FC Sion trotz 17 Coachwechseln und Superstar-Nationalgoalie aus Ägypten wieder einmal keinen Pokal in den Kanton mit dem schrägen Dialekt zu holen vermochten. Mit dem Openair Gampel hat das Wallis dafür auf jeden Fall etwas zu feiern, und der Blick aufs Programm tröstet locker über verpasste Siegesfeiern hinweg. Selbst fanatische FCB-Anhänger dürften deshalb den Weg durch den Lötschberg-Tunnel auf sich nehmen, um auf der Gampel-Wiese die Sau raus zu lassen. Spätestens seit die Veranstalter ihre Rocksause von drei auf vier Tage verlängerten, hat das Wallis die Auszeichnung für das wildeste Party-Festival des Landes sozusagen abonniert. In der Barmeile zwischen eindrücklichen Bergmassiven finden erwachsene Kinder einen gigantischen Rummelplatz, den niemand durstig verlässt. Schlafen ist hier eine lästige Nebenbeschäftigung, und wer vor Sonnenaufgang den Reissverschluss am Zelt zuzieht, der war eigentlich gar nie richtig hier. Flogging Molly. Etikettenschwindel Marke USA: Flogging Molly kommen nicht von einer der saftig-grünen Schafweiden Irlands, sondern von einem goldenen Strand irgendwo in Kalifornien. Offenbar sind aber sogar die Jukeboxen in den Surfer-Cafés dort mit den Evergreens der Pogues oder Dubliners voll gepackt. Flogging Molly kreuzt den Sunshine-Punkrock mit Mandoline, Banjo, Tin Wistle und Fiddle. Alles sehr tanzbar und deshalb hochgradig Gampel-tauglich – auch, wenn der St. Patrick’s Day ein halbes Jahr entfernt ist. The Futureheads. Sie treten öfter in der Schweiz auf, als manche Bundesräte. Und dass sie erst noch mehr Applaus erhalten, spricht für die Retro-Rocker von Mando Diao. 2004, eben erst in die Rockszene eingestiegen, schwangen die Schweden ihre grünen Schnäbel und ernannten sich auf eigene Faust zu den neuen Beatles. Zwischen den Anfangstagen und dem diesjährigen Auftritt am Gampel liegen ein beeindruckender Reifeprozess, diverse Indie-Disco-Kracher und eben: endlose Touren und Ehrenrunden durch den deutschen Sprachraum. Nun, wir haben noch lange nicht genug. Drüben auf der Insel verbraten sie nicht nur Toastbrot, sondern auch Rockbands, und zwar am Laufmeter. Das «The» im Namen und eine Gitarre in der Besetzung reicht schon beinahe aus, um wenigstens einmal das Titelbilder britischen Indie-zines zu zieren. Beide Kriterien erfüllen die Futurheads – und noch eins mehr: Ihr Joe-Strummer-trifftPete-Doherty-am-Oasis-KonzertSchrammelsound hat sein Pulver noch lange nicht verschossen. Im Frühling erschien das dritte Werk «This Is Not The World», im Sommer folgt – welche Ironie – eine Welttour. Fettes Brot. Starsailor. Ordentlich durchgeknetet und knusprig gebacken kehren die Brote in die Schaufensterauslage der deutschen HipHop-Bäckerei zurück. Endlich toastet das Trio wieder freche Reime auf Schweizer Bühnen, geschmiert mit pikanten Provokationen à la «Schwule Mädchen». Mit «Storm und Drang» hat das Trio überdies ein frisches Album im Körbchen, das herrlich nach Soul-Pop-Hop-Hits duftet. Statt sich in Gesellschaftskritik fest zu beissen, experimentiert Fettes Brot mit neuen musikalischen Elementen. Und die delikaten Texte zergehen geradezu auf der Zunge. Niemand hat nur Freunde. Auch James Walsh nicht, der Frontmann und Songschreiber von Starsailor. Als das Debüt «Love Is Here» erschien, verteufelten viele die melancholischen Briten, schimpften sie Heulsusen-Rocker. Wer Walshs zitternde Stimme hört, fühlt sich manchmal tatsächlich, als würde er mit einer Bleikugel am Bein in den Bodensee geschmissen. Starsailor haben aber gelernt, sich im harten Pop-Business über Wasser zu halten: Sie bauten ihre Klagelieder zu mächtigen Hymnen an die Hoffnung auf – und schwimmen nun definitiv oben auf. Mando Diao. 54 PROGRAMM. Facts. Donnerstag, 14. August 2008 • Cage The Elefant • Coal • Deep Trip • Fantastischen Vier • The Futureheads • The Hives • The Hoosiers Preise. • 4-Tagespass Do, Fr, Sa, So: CHF 196.– • 3-Tagespass Fr, Sa, So: CHF 146.– • 2-Tagespass Sa, So : CHF 116.– • 1-Tagespass Do: CHF 69.– • 1-Tagespass Fr: CHF 79.– • 1-Tagespass Sa: CHF 79.– • 1-Tagespass So: CHF 59.– • Vorverkaufsstellen: Starticket, Postfinance, www.openairgampel.ch Freitag, 15. August 2008 • Anti Flag • Favez • Floggin Molly • Nightwish • Oomph! • Powerband • Special Guest • Stefanie Heinzmann • Stereo MC’S Samstag, 16. August 2008 • Adi Stern • Fettes Brot • Justin Nozuka • Männer am Meer • Sina • Sonic Boom Foundation • Starsailor • Sunrise Avenue • Surprise Guest • Surprise Guest • The Locos Sonntag, 17. August 2008 • Breitbild • Kaizers Orchestra • Mando Diao • Sandee • Surprise Guest • Zueri West Kapazität. 90 000 Besucher pilgern jeweils ins Wallis Zeltplatz. Einlass auf das Campingareal nur mit Ticket (mind. 1-TagesPass). Besonderes. Unbedingt genug Zeit einberechnen, falls sich am Lötschberg Autoverlad wieder mal die Blechkarossen stauen. www.sommer08.ch Webcode: gampel Profitiere vom ermässigten RailAway-Kombi! Kombis und Festivaltickets sind am Bahnhof oder beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min.) erhältlich. Gegen Vorweisen eines gültigen Festivaltickets am Bahnschalter kann das bis 20% ermässigte Bahnbillett auch nachträglich gelöst werden. Infos unter www.railaway.ch 55 PROGRAMM. Samstag, 16. August 2008 • 7 Dollar Taxi • Breitbild • Elijah and the Dubby Conquerors • Greis • Houston Swing Engine • Lahar • Modern Day Heroes • Moders Pride • The APT Facts. Preise. Kostenloses Open Air Inserat Kapazität. der Zuschauerrekord von 2004 liegt bei 12 000 Funk am See 16. August 2008 Luzern Rundfunk ist, wenn beim Funk alles rund läuft. Und der Alternative-Rundfunk von Luzern ist Radio 3Fach, mitverantwortlich für das Funk am See auf der Lidowiese. Alle zwei Jahre strömen über 10 000 vorwiegend junge Fans ans grösste Gratis-Festival der Innerschweiz, bouncen zu helvetischem HipHop, wippen zu süssen Indie-Melodien die Köpfe oder tragen zu Gitarrengewittern stürmische PogoSchlachten aus. Und wenn wir gerade von Stürmen reden: Funk am See Ausgabe 2006 war eine der feuchtesten der Geschichte. Wenn es also eine Gerechtigkeit gibt, müsste bei der siebten Durchführung ein mediterranes Klima den Vierwaldstättersee aufkochen. Luzern ist schliesslich die Sonnenstube der Deutschschweiz. Meistens auf jeden Fall. Also, äh, manchmal. Houston Swing Engine. Das da klingt so schmutzig, dass dagegen jeder Openair-Sumpf wie der Wimbledon-Rasen aussieht. Der Dreck spritzt bei der Engine mit jedem Trommelhieb. Von denen gibt es ziemlich viele beim Quartett vom Genfersee, und sie folgen sehr schnell und sehr dicht aufeinander. Die Houston Swing Engine aus Lausanne suhlt sich in einem Schlammloch mit den Stooges, MC5, Turbonegro oder Dinosaur Jr. Jeder ihrer bis anhin drei Tonträger verdient eher die Bezeichnung «Dreckschleuder» als Album, und wenn es einen Gott gibt, sorgt er beim Funk am See für einen Wolkenbruch über der Lidowiese. Den Soundtrack zum Schlamm-Wrestling haben wir auf jeden Fall. Zeltplatz. Zelten ist auf dem Open Air Gelände nicht möglich, bitte den Campingplatz Lido in der Nähe benutzen. Besonderes. Auch wenn der See lockt, schwimmen ist an der Lidowiese während des Festivals verboten. www.sommer08.ch Webcode: funk Greis. Düst er nicht gerade auf dem Kurier-Velo durch die Gassen der Hauptstadt, verkauft Marroni oder schreibt einen Zeitungsartikel, dann rappt Greis. Das tut er so gut, dass er nicht nur in Bern zu den Szene-Schwergewichten zählt. Vor bald einem Jahr wagte das kantige Grossmaul auf seinem zweiten Album den Spagat zwischen Mundart und Französisch – respektive: Er nahm sein Album «2» einfach gleich doppelt auf, je einmal in jeder Sprache. Ob Greis auf der Luzerner Lidowiese mit einem breiten «Bonjour!» einfährt, oder mit einem urchigen «Grüäss’ech mitenang», spielt im Endeffekt keine Rolle. Rocken wird er sowieso. 57 Metallica & Special Guests 17. August 2008 Jonschwil SG Und plötzlich waren sie eine Art Halbgötter mit Vokuhilas, Turnschuhen und Jeans der Marke Eierquetscher. Vier Milchbubis aus Los Angeles gründeten 1981 Metallica, zwei Jahre später erschien das Debüt «Kill’em All», das den Stein des Thrash-Metal ins Rollen brachte. Seitdem ist ein Vierteljahrhundert vergangen, von den Gründungsmitgliedern ist mit Sänger James Hetfield und Drummer Jan Ulrich noch die Hälfte übrig. Vom Rückhalt in der Metal-Szene ebenfalls: Metallica sind eine Kontroverse. Nach Ansicht der Hardcore-Fans ging 1991 mit dem schwarzen Album die goldene Ära zu Ende. Seitdem sind die Haare kürzer, die Soli ebenfalls. Und spätestens seit dem Live-Album «S&M» mit dem San Francisco Symphony Orchestra und dem Seelenstriptease im Kinofilm «Some Kind Of Monsters» haben sich Metallica zum Kommerz-Phänomen gewandelt. Auf «St. Anger» von 2003 kam dann die radikale Umkehr: Metallica machten Schluss mit verzerrten Halbballaden und prügelten unter der Regie von Starproduzent Bob Rock ein Album voller Mörderriffs ein. Für das Video zum Titeltrack rockten Metallica im Innenhof des San Quentin State Prison, womit sie – wenigstens was die Location anbelangt – in die Fussstapfen von Johnny Cash traten. Hinter Gitter müssen Schweizer Metallimaniacs allerdings nicht, um ihre Helden diesen Sommer live zu erleben. Bloss zum Billetschalter, so wie das in der ersten Vorverkaufswoche schon 20 000 getan haben. Bei ihrem ersten Gig in der Schweiz seit fast vier Jahren laden die Four Horsemen inklusive mehrere SupportBands zum Degenaupark nach Jonschwil. Also auf das Areal, auf dem vor einem Jahr das Summerdays Festival seine Premiere hatte. Damals heizten Nena und Plüsch die Fete an. Diesmal wird es wohl – ähm – ein bisschen lauter. 58 PROGRAMM. PROGRAMM. Sonntag, 17. August 2008 • Metallica • Special Guest Mi, 20. August 2008 • Señor Coconut Do 21. August 2008 • Madsen Facts. Fr 22. August 2008 • Admiral James T. & the Bell Garden Four • Funky Friends Preise. • 1-Tagespass: CHF 97.60 • Vorverkaufsstellen: Ticketcorner Sa 23. August 2008 • Final Band-It • Open Season Kapazität. 25 000 Metalliheads beehren die Four Horsemen So, 24. August 2008 • Family Day Zeltplatz. Zeltplatz ist vorhanden. Mo, 25. August 2008 • Blues & Beyond Session: Paul Camilleri & Guests Besonderes. Die Pforten öffnen bereits um 12 Uhr, kurz danach geht die Action schon los. www.sommer08.ch Webcode: metallica Ròisìn Murphy. Musikfestwochen 20.–31. August 2008 Winterthur Di, 26. August 2008 • Balkan Beat Box Mi, 27. August 2008 • xxx Do 28. August 2008 • Breitbild Fr 29. August 2008 • Madrugada Sa 30. August 2008 • Róisín Murphy Campino, Sänger der Toten Hosen, wird die Musikfestwochen so bald nicht vergessen: Vom Bühnengerüst kletterte die Frontsau beim Gig 1992 in die Wohnung des Stadtpfarrers. In der Steinberggasse kein Problem, die Stars treten inmitten der Altstadt auf. Bis Mitternacht fliegen bei Gratiskonzerten die Fetzen, bevor für die letzten drei Nächte die Grossen übernehmen. Nach Mitternacht allerdings muss Alt-Winti ins Bett, tanzwütige Festivalgänger verschieben dann in die jungen Winterthurer Kulturschuppen: Albani, Salzhaus, Gaswerk und Kraftfeld polieren ihr Programm während der MFW mit AfterShow-Partys. A Propos After-Show: Für Campino hatte der Kletterakt ein Nachspiel, als Entschuldigung spendete er der Kirchgemeinde einen Satz Singbüchlein. Stephan Eicher. Ròisìn Murphy. Stephan Eicher macht was er will. Und irgendwie macht er es immer so, dass ihm danach Presse und Publikum die weit gereisten Füsse küssen. Als Teil der Elektro-NDW-Wegbereiter Grauzone beamte sich Eicher zu den Eisbären in den kalten Polar. Als Chansonier warf der Barde aus Münchenbuchsee den Mädchen vom Zürcher Limmatquai Kusshände zu, er huldigte Mani Matter auf Berndeutsch, schwamm auf Englisch nach Amerika, sass mit Herbert Grönemeyer im «Taxi Europa», frühstückte in Frieden auf Französisch. Zuletzt schürfte der Vollblut-Künstler nach Gold: «Eldorado» ist funkelnder Songwriter-Pop, für den «Business-Class»Schriftsteller Martin Suter einige Texte beisteuerte. Allein ihr Name reicht, damit die Musikkritiker dahin schmelzen wie Osterhasen im August. Mit ihrer verschrobenen Ex-Band Moloko erntete Ròisìn Murphy schon die Lorbeeren des Popstar-Ruhms. Solo widmet sich die exzentrische Irin dem elektronischen Indie-Dance-was-auch-immer, im Oktober erschien ihr zweites Werk «Overpowered», auf dem Pop und Electro in der Disco eine wilde Hochzeit feiern. Murphy braucht nur mit dem Finger zu schnippen, schon hängt die halbe Studio-Prominenz Englands an ihren Lippen – oder das Publikum in Winterthur. So, 31. August 2008 • Stephan Eicher • Stiller Has Facts. Preise. • Nur der Konzertabend mit Stephan Eicher und Stiller Has kostet Eintritt von CHF 55.–, alle andere Konzerte sind kostenlos! • Vorverkaufsstelle: Starticket Kapazität. Täglich bis 3000 Zuschauer Zeltplatz. Das ist ein Altstadtfestival, kein Wiesen-Zeltfestival, deshalb hat es keinen FestivalZeltplatz. Besonderes. Studentenfreundlich: Neun Tage lang spielen in der Steinberggasse viele Bands für gar kein Geld. www.sommer08.ch Webcode: winterthur 59 © Copyright Reto Wettach, wetta.ch Burg Clanx Schon etwas spät für den Alpaufzug zwar, so Ende August. Für die Wanderung zur Appenzeller Burgruine Clanx aber genau richtig. Von hier spähten die Wächter des Klostervogt Heinrich im 13. Jahrhundert nach Truppen vom Feindesland. Heute rücken die Truppen aus der ganzen Schweiz an, zum Burg Clanx Festival. Und zum Schloss spazieren die Gäste übrigens auch freiwillig hoch, ohne dass ihnen ein vierbeiniger Wadenbeisser an den Fersen klebt: Der Non-Profit-Event lockt jeden Sommer gegen 3000 Besucher aufs überschaubare Gelände bei den altehrwürdigen Mauern. Mindestens so verlockend wie der Duft aus der weit herum gerühmten Openair-Küche sind die günstigen Preise für Eintritt und Verpflegung sowie die Aussicht auf Appenzell von über 1000 Höhenmetern aus. My Name Is George. Getroffen haben sich die fünf Biancas an Kunsthochschulen. Dort haben sie neben viel Musiktheorie vor allem eins gelernt: Dass die Perfektion die Emotionen nicht ersticken soll. Mit diesem Motto im Herz zogen die Basler, kaum gegründet, gegen Osten, beackerten Tschechien, Ungarn, die Slovakei und Deutschland. Ihr Sound, den die Band selbst als „New-Wave-Rock’n’Roll“ bezeichnet, erhält Airplay in internationalen Radios – und begeisterte Reviews in der Musikpresse über die Landesgrenze hinaus. Aber schlussendlich ist es doch nirgends so schön, wie zu hause. Ihr Talent stellen Bianca Story deshalb unter anderem am Burg Clanx unter Beweis. 60 Genaues Programm bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Vorschau • Japrazz • My Name is George • The Bianca Story • Buggirl • Mala Suerte • Drops • Reim Rammler & Jamayl da Tyger • Tuningforks • 2funky • Nofnog • Tinto Blues • Sicorion Jazzfestival Willisau 30. August–2. September 2008 Wo Jazz draufsteht, muss nicht immer Jazz drin sein. Montreux etwa hat die stilistischen Scheuklappen längst abgelegt. Vertrackte Rhythmen, Trompetensoli und improvisierte Grooves stehen in Willisau trotzdem hoch im Kurs. Regelmässig treten in der Innerschweizer Ringli-Metropole Formationen auf, für die man die Bühne eigentlich verdoppeln sollte. Im vergangenen Jahr spielte das aus 32 Köpfen bestehende Orchester des New Yorker Schlagzeugers und Bandleaders Kenny Wollesen den Abgesang auf die Festivalsaison. Nicht umsonst baut Radio DRS in Willisau seine Mikrophone auf, überträgt das Jazzfestival in die ganze Schweiz. Neben Jazz gehören Blues, Funk und innovativer Pop genauso ins Line-Up, wie der Honig in die Willisauer Ringli. Facts. 29.–31. August 2008 Appenzell The Bianca Story. PROGRAMM. Inzwischen sind sie schon fast eine Institution: My Name Is George aus Winterthur gewann vor einem Jahr den DRS3-Swiss-Top-Award. Für den Nachfolger wechselte der Fünfer das Label, aber zum Glück nicht den Stil: „Black And Blue“ schrammelt sämtlichen Erwartungsdruck in Grund und Boden. Zum Release stellte die Band im heimischen Gaswerk ein ganzes Festival auf die Beine – und zeigte sich dabei als souveränder Headliner. My Name Is George braten ihre knackigen Retro-Rock-Würstchen im selben Fett, wie das die Beatles auf ihren ersten Alben taten. Natürlich, die Fab-Four als Referenz herbei zu ziehen, ist nicht gerade der Gipfel der Originalität. Aber was sollen wir denn tun, mit einer Band, die sich diese Referenz schon in den Namen schreibt? Preise. • 3-Tagespass: CHF 49.– • 2-Tagespass (Sa, So): CHF 38.– • Nur Sonntag: CHF 15.– • Vorverkaufsstelle: www.clanx.ch PROGRAMM. Mi, 27. August 2008 • Free Form Funky Freqs • OM Do 28. August 2008 • Aki Takase & The Good Boys • Albin Brun’s Alpine Ensemble «Sphères Alpines» Fr 29. August 2008 • Bänz Oester • Hans-Peter Pfammatter & Scope • Infinite Livez vsStade feat. Joy Frempong • The Young Gods with Sophie Hunger Sa 30. August 2008 • Ania Losinger • Bugge Wesselthofft • Charles Lloyd Trio Sangam • Colin Vallon Trio • Neuromodulator • Tommy Meier & Root Down Orchestra Kapazität. • xxxx So, 31. August 2008 • John Zorn & Koch-SchützStuder-Amstad • John Zorn & Kokhba • Jürg Wickihalder Zeltplatz. Das Zelten ist kostenlos. Facts. Besonderes. Bierschleppen den Hang hoch schleppen ist unnötig, wenn es an der Bar nur drei Franken pro Becher kostet. Preise. Ticketpreise bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Kapazität. Von den 1200 Plätzen sind jeden Tag 800 bis 1000 besetzt www.sommer08.ch Webcode: clanx Zeltplatz. Camping auf dem Festivalgelände für Besucher kostenlos. The Young Gods Sophie Hunger The Young Gods mit Sophie Hunger. Zorn & Co. Im Ausland verehrt, in der Heimat lange verkannt: Vor (fast) allen anderen experimentierten die Welschen The Young Gods mit Synthies, Samples und Gitarren. «Industrial» sollte das später einmal heissen, und dank Bands wie Nine Inch Nails den Weg auf die ganz grossen Bühnen finden. Das göttliche Trio aus der Romandie selbst kehrt dem stampfenden Electro-Rock allerdings den Rücken – wenigstens temporär: «Knock On Wood» ist ein feinfühliges Akustik-Album in der Tradition ihrer UnpluggedTour. Für das Konzert in Willisau holen sich die nicht mehr ganz so jungen Götter einen Engel auf die Bühne: Die Zürcher viel gelobte Singer/ Songwriter-Newcomerin Sophie Hunger. Aus den Kernen des Big Apple wuchsen die prächtigen Ranken einer Experimental-Szene, die ihresgleichen sucht. John Zorn ist einer ihrer Auswüchse: Der Bandleader bläst das Saxophon, dirigiert und komponiert. Im Downtown-Manhattan der 70er-Jahre atmete der inzwischen 55-jährige Zorn den Jazz auf der Strasse, versuchte sich in Free-Jazz, peitschte sein Orchester mit Hardcore-Elementen oder liess israelische Folklore aufleben. Überhaupt liegt ihm das Judentum am Herzen – und in den Fingern: Mit Tzadik gründete Zorn ein Label, eigens um jüdische Musiker zu fördern. Einige davon stehen mit auf der Bühne, wenn John Zorn am Sonntagnachmittag Willisau aufmischt. Besonderes. Freitag und Samstag geht der Jazz am Late Spot weiter, bis in die frühen Morgenstunden. www.sommer08.ch Webcode: jazzwillisau 61