FaCTS. - Swiss Olympic

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FaCTS. - Swiss Olympic
PROGRAMM.
Donnerstag, 29. Mai 2008
• Black Mountain
• Blues Horror Brigade
• Gustav
• Mugison
• Soap&Skin
• Solange La Frange
• Violetta Parisini
Inserat
Bad Bonn Kilbi
Cat Power.
29.–31. Mai 2008
Düdingen
Es ist nicht gerade ein Verkehrsknotenpunkt, Düdingen auf halbem Weg zwischen Bern
und Fribourg. Dafür ein Kulturknotenpunkt, mit dem Bad Bonn als lärmigem Wartesaal,
zehn Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Klar, dem Bravo-Hits-Normalverbraucher dürften die Namen im Programm so geläufig sein, wie keltische Runen. Indie-Gourmets tränen die Augen, wenn im Frühling das Kilbi-Plakat an den Wänden hängt. Auch an der
achtzehnten Austragung strahlt ein Highlight heller als das nächste, etwa stellen die
Welschen Industrial-Pioniere Young Gods ihr Akustik-Album «Knock On Wood» vor. Wer
kein Album zum vor-, dafür ein Zelt zum aufstellen hat, deponiert mit Vorteil eine Reservation. Der Camping ist nicht ganz so gross, wie die Namen im Programm.
Cat Power.
Warum erhalten ausgerechnet jene Künstler am
meisten Bewunderung, die darauf getrost verzichten könnten? Warum ist die Reaktion auf die Verweigerung oft die Masseneuphorie? Im Falle der
kauzigen New-FolkSängerin Chan Marshall sind erst einmal die verträumt
genuschelten Lieder
schuld, die klingen,
als sässen Bob
Dylan und Tori Amos
gemeinsam vor dem
Kaminfeuer. Darüber hinaus verzaubert das Charisma
der Frau, die sich
Cat Power nennt: Sie hängt am Mikrophon wie ein
durchnässter Jutesack, ihre Rehaugen schweifen
über die Köpfe, Worte schmelzen wie Zuckerwatte
auf der Zunge, Arme zucken durch die Luft, unkontrolliert im Schmerz, den ihre eigenen Texte in ihr
auslösen.
Freitag, 30. Mai 2008
• 16 Bitch Pile Up
• Carla Bozulich/Evangelista
• Clark & Flat-E Eyeburps
• DJ Elephant Power
• Ephel Duath
• Justice Yeldham
• L’Enfance Rouge &
At-Tufûla Ai-Hamra
• Melt Banana
• Peaches
• Pirol
• Prinzhorn Dance School
Samstag, 31. Mai 2008
• Boris
• Bulbul
• Cat Power & The Dirty Delta
Blues Band
• Colleen
• Combineharvester
• DJ Fett
• Peter Kernel
• The Notwist
• Why?
Facts.
Preise.
• Festivalpass: CHF 110.–
• 1-Tagespass Do: CHF 48.–
• 1-Tagespass Fr: CHF 48.–
• 1-Tagespass Sa: CHF 58.–
• Vorverkaufsstellen:
Starticket, fnac
Kapazität.
1400 pro Tag
Zeltplatz.
• Platzangebot limitiert.
Reservation obligatorisch!
• CHF 10.– pro Zelt und
1 Nacht (max. 4 Personen)
• CHF 20.– pro Zelt für 2-3
Nächte (max. 4 Personen)
The Notwist.
Mit den Zähnen, die sich Musikjournalisten bei Erklärungsversuchen dieser Band ausgebissen haben,
könnte man ein mittelgrosses Seniorenheim mit
Gebissen ausrüsten. Seit 20 Jahren lassen sich The
Notwist aus dem deutschen Weilheim von der Inspiration treiben. Für die Spielregeln der Branche haben
die experimentierfreudigen Herren nur ein Zucken
mit den Mundwinkeln übrig. Und Stildefinitionen sind
schliesslich da, um sie zu brechen. Das tun The Notwist gleich im Multipack auf dem aktuellen Album
«The Devil, You + Me», dem ersten seit fünf Jahren.
Als «Indie-Tronic» bezeichnet die Kilbi-Homepage
den Sound. Und schon wieder wackelt ein Zahn.
Besonderes.
Nach Konzertschluss verkehren Shuttle-Busse nach
Bern (CHF 15.–) und Fribourg
(CHF 8.–)
www.sommer08.ch
Webcode: badbonn
11
Festi’neuch
PROGRAMM.
30. Mai–1. Juni 2008
Neuchatel
Inserat
In die Uhrenstadt am Neuenburgersee fahren die meisten Deutschschweizer entweder
ins Klassenlager oder allenfalls für Segelferien. Dass hier aber nicht nur Uhrwerke zuverlässig laufen, sondern auch eine beeindruckende Festivalmaschinerie, diese Kunde
hat bisher an der Sprachgrenze Halt gemacht. Dem sei hiermit ein Ende gesetzt, denn
Strand und Stars am Festi’neuch sind das Zugbillet allemal wert, und den Eintrittspreis
gleich dazu. An der Jeune-Rive erklingen internationale Rock-Hymnen und noch internationalere World-Music, Rap-Superstars reichen das Mikro an Schweizer NachwuchsRocker weiter. Bei dieser Stilbreite können sowohl Schulklassen als auch Hobby-Segler
den Ausflug mit einer musikalischen Ein- bis Dreitagesexkursion veredeln.
Freitag, 30. Mai 2008
• Berlin Battery
• Boys Noize
• Empyr
• Izul
• Simian Mobile Disco
• Tafta
• The Licks
• The Verve
• Zenzile
Samstag, 31. Mai 2008
• Fantazio
• Feist
• La Caution feat. Mouloud &
Cuizinier
• Monkey3
• Stephan Eicher
• The Streets
• Watchmaking Metropolis
Orchestra
Sonntag, 1. Juni 2008
• BBM 74
• Elandir
• Florence Chitacumbi
• Goran Bregovic
• I Skarbonari
• Robe
• Rokia Traore
Facts.
Preise.
• Ticketpreise unterschiedlich, siehe unter
www.festineuch.ch
• Vorverkaufsstelle: RailAway
Kapazität.
23 000 bedeuteten 2007
einen neuen Rekord
Zeltplatz.
• Nur mit gültigem
Camping-Ticket
• Preis pro Nacht CHF 5.–
The Verve.
The Streets.
Eine bittersüsse Symphonie erklang, als The Verve
vor inzwischen genau neun Jahren dahinschieden.
Verklungen sind die Geigen erst, als sich Sänger
Richard Ashcroft im vergangenen November zu dem
aufraffte, was die englische Boulevardpresse schon
lange mukelte: Er wiedervereinigte seine alte, aber
noch lange nicht morsche Band. Seitdem schallen
wieder die Gitarren, veredelt mit den spaceigsten
Effekten seit der ersten Mondlandung und dem
schwülstigsten Gesang seit Sir Elton John den Ritterschlag erhielt. Im Sommer soll das vierte Album
von The Verve erscheinen, aber erst nach der
Monster-Tour. Die führt
über Carling-Festival und
Rock-im-Park – bis an den
Neuenbrugersee.
Mit dem Cockney-Akzent von Mike Skinner könnte
man Tapeten kleben. Trotzdem – oder deswegen? –
gilt die One-Man-Rapkpelle aus Birmingham als Elvis
Presley des britischen Sprechgesangs. Dem Vergleich mit dem King of Rock’n’Roll hält Mike Skinner
übrigens auch punkto Lebensstil stand: Im Kreise
der englischen Skandalkinder ist er ein oft- und
gerngesehener Gast, genauso wie auf jeder Festivalbühne. Für den Ausflug nach Neuenburg unterbricht
die wandelnde Dekadenz extra die Arbeiten an ihrem
vierten Album. England atmet auf und
freut sich auf einen
ruhigen Sommer.
Und das Festi’neuch
stellt sich als einziges
Schweizer Festival auf
einen denkwürdigen
Streets-Gig ein.
Besonderes.
Die SBB offeriert mit dem
RailAway-Kombi reduzierte
Billets.
www.sommer08.ch
Webcode: festineuch
Profitiere vom ermässigten
RailAway-Kombi! Kombis und
Festivaltickets sind am Bahnhof oder beim Rail Service
0900 300 300 (CHF 1.19/Min.)
erhältlich. Gegen Vorweisen
eines gültigen Festivaltickets
am Bahnschalter kann das
bis 20% ermässigte Bahnbillett auch nachträglich gelöst
werden.
Infos unter www.railaway.ch
13
Caribana
4.–8. Juni 2008
Crans sur Nyon
Das Auge isst auch an Openairs mit. Dank der Aussicht auf den Lac Leman schmeckt am
Caribana sogar der Bohneneintopf, als komme er direkt aus der Küche Napoleons. Besonders dann, wenn von Osten langsam das Licht des neuen Tages über die Hügel kriecht,
und die DJs in den zahlreichen Bars langsam an den Feierabend denken – oder auch
nicht. Und a propos Napoleons Küche: In gastronomischer Hinsicht zählt das Caribana
zur Haute-Couture der helvetischen Openairs. Und in musikalischer sowieso, denn nur
wegen dem See pilgern nicht Jahr für Jahr über 20 000 Besucher ans Caribana. Neu lief
diesen Frühling im Vorfeld der Caribana-Contest, an dem über 200 Acts aus der Schweiz
und Frankreich um einen Slot auf einer der beiden Bühnen rockten.
PROGRAMM.
PROGRAMM.
Mittwoch, 4. Juni 2008
• Alanis Morissette
• Mina feat. Mich Gerber
• Simongad
Donnerstag, 5. Juni 2008
• Avantasia
• Black Tide
• Opeth
Donnerstag, 5. Juni 2008
• Atomic Shelters
• Chris Cornell
• Redwood
• Simple Plan
• Stereophonics
• The Young Gods
Freitag, 6. Juni 2008
• Alter Bridge
• Eluveitie
• Ensiferum
• Europe
• Kharma
• Korpiklaani
• Queensryche
• Redeem
Freitag, 6. Juni 2008
• Admiral T
• bconnected
• D.o.M
• Infadels
• Kate Nash
• Keziah Jones
• Patrice
Samstag, 7. Juni 2008
• Boy George (Live Band)
• Laure Perret
• Mademoiselle K
• Maroon 5
• My Federation
• Sumo
Alanis Morisette.
Das Süssholzraspeln hat Alanis Morisette in den
Wäldern ihrer kanadischen Heimat gelernt, und bei
diversen Unplugged-Shows in den vergangenen Jahren perfektioniert. Dass sie aber auch zünftig Holzhacken kann, zeigt die Rocksängerin, wenn sie auf
der Bühne zur E-Gitarre greift. Mit ganz viel Frauenund ein klein wenig Flower-Power hat sich Alanis
Morisette vom Mauerblümchen zur Hitgarantin hoch
gekämpft. Zwar hat ihr bis heute unerreichtes Erfolgsalbum «Jagged Little Pill» bereits mehr als eine
Dekade auf dem Buckel, doch der Intensität des
Liedguts irgendwo zwischen Blockhütten-Romantik
und Ich-dreh-meinem-Ex-den-Hals-um-Geschrammel tut das keinen Abbruch.
Sonntag, 8. Juni 2008
• Caribakids
Facts.
Preise.
• 1-Tagespass Mi: CHF 69.–
• 1-Tagespass Do: CHF 64.–
• 1-Tagespass Fr: CHF 64.–
• 1-Tagespass Sa: CHF 64.–
• 1-Tagespass So: Kostenlos
• 3-Tagespass (Do, Fr , Sa):
CHF 165.–
• Vorverkaufsstelle:
www.caribana.ch
Kapazität.
22 000 bedeuteten 2007
einen neuen Rekord, zwei
Abende waren ausverkauft.
Kate Nash.
Manche Menschen haben weder den Stil noch das
Talent zum Popstar – und werden es trotzdem.
Andere haben den Stil mit Löffeln gefressen und
das Talent schon aus der Milchflasche gesogen –
und werden auch Popstar. Im Falle von Kate Nash
allerdings erst auf Umwegen: Eigentlich plante die
Londonerin eine Schauspielkarriere, fiel aber vor den
Experten der Schauspielschule Bristol durch. Diesen
Experten hat Nash hoffentlich einen fetten Blumenstrauss geschickt, denn nur so kam sie auf die Idee,
Songs statt Drehbücher zu lernen. Ihr Debüt «Made
Of Bricks» kletterte im August 2007 an der Spitze der
UK-Charts. In Ehren gescheitert, könnte man sagen.
Oder besser: Im Scheitern geehrt.
14
Zeltplatz.
Vor Ort kein Zeltplatz vorhanden, es befindet sich ein Zeltplatz «Camping municipal de
Tannay» in der Nähe.
Besonderes.
In der wohl einzigen FestivalWeindegustation der Schweiz
in der Bar Le Caveau lässt
sich Wein aus der Region probieren.
EM.
Am Samstag laufen Eröffnungs- und Anschlusspiel auf
diversen Grossleinwänden.
www.sommer08.ch
Webcode:caribana
Rocksound Festival
Europe.
5. Juni–7. Juni 2008
Huttwil
Samstag, 7. Juni 2008
• Cataract
• Epica
• Friedli & Fränz Kilbimusig
• Godiva
• Hell’S Belles
• Karaoke from Hell
• Lunatica
• Mercenary
• Porcupine Tree
• Shakra
• Simple Plan
• Subway to Sally
• Within Temptation
Facts.
Donnergrollen und Blitzlichtgewitter, selbst wenn am sommerlichen Nachthimmel die
Sterne leuchten. Meteorologische Phänomene dieser Art geschehen in Huttwil. Lärmanfällige Wetterfrösche verkriechen sich, wenn das Rocksound wie eine mächtige Gewitterfront auf das beschauliche Dörfchen zu rollt, eine Wolke dunklen Sounds der stürmischen Sorte. Und der Coiffeur macht den Laden für ein Wochenende dicht – ohne eine
richtige Matte zum Schütteln machen all die Riffs schliesslich nur halb soviel Spass. Drei
Jahre nach der Premiere liest sich die «Ahnengallerie» des Rocksound wie ein HeavyMetal-Lexikon: Alice Cooper, Uriah Heep, Krokus, Clawfinger und Lordi fegten schon über
das Areal bei der Eishalle. Platz für neue Einträge ist genug vorhanden.
Simple Plan.
Europe.
Kamikaze-Schlagzeug macht auf Dauer doch auch
nur Nackenschmerzen. Deshalb serviert Huttwil im
Sandwich zwischen Prügel-Guggen und SchredderGitarren auch den einen oder anderen Pop-Happen.
Einer davon kommt aus Montreal, Kanada. Genau,
daher, wo unser Eishockey-Wunderbub Mark Streit
Tore schiesst. Und wenn wir gleich beim Streit sind:
Ein bisschen sauer sind sie ja immer noch, die Kanadier, dass die Schweiz sie bei der Olympiade 2006
aus dem Turnier geboxt hat. Ob aus Revanche oder
zur Versöhnung –
Simple Plan bringen in der Sommerpause das Eis
im Huttwiler Sportzentrum trotzdem
zum Schmelzen
– mit mehr oder
(meist) weniger
poppigen PunkBrüllern.
Was doch ein einziges Keyboard-Riff anzurichten
vermag: «The Final Countdown» machte den schwedischen Metal-Export Europe über Nacht zu Millionären – und gleichzeitig zum Gespött der HeavySzene. Das war Mitte der 80er. Und spätestens
als das nächste Jahrzehnt begann, und Lederhosen nicht mehr so angesagt waren wie auch schon,
konnte das Gefiepe schlicht niemand mehr hören.
Das erging den Schöpfern selbst offenbar ganz ähnlich: Mit dem unerwartet brachialen Album «Secret
Society» holten sie 2006 mit rund zwanzigjähriger Verspätung zum Befreiungsschlag aus. Damit
hauten sie sämtliche Kritiker K.O. und prügelten sich
zurück ins Herz der Stromgitarren-Liebhaber.
Preise.
• 3-Tagespass: CHF 180.–
• 2-Tagespass (Fr, Sa):
CHF 140.–
• 1-Tagespass Do: CHF 50.–
• 1-Tagespass Fr: CHF 85.–
• 1-Tagespass Sa: CHF 85.–
• Vorverkaufsstelle: RailAway
Kapazität.
Erwartet werden
8000 Mähneschüttler
Zeltplatz.
Zutritt nur mit gültigen Festivalbändel und einem Zeltplatzvoucher (CHF 10.–).
Besonderes.
Wer schon immer mal auf
einer Festivalbühne stehen
wollte, kann das bei Karaoke
From Hell tun. Anmeldung
und Repertoire auf der
Festival-Homepage
www.rocksoundfestival.ch
EM.
Schweiz–Tschechien und
Portugal–Türkei laufen am
Samstag unter freiem Himmel
auf der 2nd Stage.
www.sommer08.ch
Webcode:rocksound
Profitiere vom ermässigten
RailAway-Kombi! Kombis und
Festivaltickets sind am Bahnhof oder beim Rail Service
0900 300 300 (CHF 1.19/Min.)
erhältlich. Gegen Vorweisen
eines gültigen Festivaltickets
am Bahnschalter kann das
bis 20% ermässigte Bahnbillett auch nachträglich gelöst
werden.
Infos unter www.railaway.ch
15
Züri West.
«Ein Album zum Grüntee trinken»,
beschrieb der Schmetterband-Haudegen Polo Hofer das neuste Album
seiner Berner Berufskollegen von
Züri West. Tatsächlich dürfte während den jüngsten Stücken niemand
auf den Tischen tanzen, dafür werden massenhaft Herzen verschenkt.
Halbe Sachen waren noch nie das Ding
von Kuno Lauener und Konsorten,
hinter dem verwirrenden Albumtitel
«Haubi Songs» erklingt ganzer Blues,
mit dem sich Züri West vom Formatradio verabschieden und zurück zu
«Super 8»-Hochform finden. Ob man
dazu jetzt Grüntee trinkt, oder Whiskey on the rocks, oder Rumpunsch,
hängt wohl davon ab, wie kalt die
Nächte am Hoch Ybrig diesen Sommer ausfallen.
Openair Hoch Ybrig
13.– 15. Juni 2008
In die Uhrenstadt am Neuenburgersee fahren die meisten Deutschschweizer entweder
ins Klassenlager oder allenfalls für Segelferien. Dass hier aber nicht nur Uhrwerke zuverlässig laufen, sondern auch eine beeindruckende Festivalmaschinerie, diese Kunde
hat bisher an der Sprachgrenze Halt gemacht. Dem sei hiermit ein Ende gesetzt, denn
Strand und Stars am Festi’neuch sind das Zugbillet allemal wert, und den Eintrittspreis
gleich dazu. An der Jeune-Rive erklingen internationale Rock-Hymnen und noch internationalere World-Music, Rap-Superstars reichen das Mikro an Schweizer NachwuchsRocker weiter. Bei dieser Stilbreite können sowohl Schulklassen als auch Hobby-Segler
den Ausflug mit einer musikalischen Ein- bis Dreitagesexkursion veredeln.
Gölä.
Rücktritt. Rücktritt vom Rücktritt. Rücktritt vom Comeback – der Karrierenverlauf von Büezerbarde Gölä war in den
vergangenen Jahren schwerer vorauszusehen, als das Aprilwetter am Jungfraujoch. Erst setzte er sich nach Australien ab, dann stand er plötzlich wieder
da, samt «Burn», und sang Englisch.
An Flughöhe hat der «Schwan so wiis
wie Schnee» einiges eingebüsst, seit
er 2002 als erster Schweizer überhaupt
das Zürcher Hallenstadion füllte. Dass
er sich jetzt wieder auf dem Weg nach
oben befindet, und das nicht nur im geographischen Sinne, beweist Gölä alias
Marco Pfeuti mit seinem Mundart-Comeback «tättoo». Stechtermin: Freitag, 13.
Juni, Openair Hoch Ybrig.
16
PROGRAMM.
Freitag, 13. Juni 2008
• Bligg mit Streichmusik Alder
• Gölä
• Myron
• Redox
• Sandee
• Snout Snails
Samstag, 14. Juni 2008
• B-Stoff
• Bündnerflaisch
• Feuerwerk
• Flaming Stars
• Flepp
• Melonmoon
• Mothers Pride
• Philipp Fankhauser
• S.A.R.Z.
• Sina
• The Passengers
• Trauffer
• Züri West
Sonntag, 15. Juni 2008
• 7 Dollar Taxi
• Adrian Stern
• Jones
• Karsumpu
• Kids on Stage 2008
• Rämlers
• Stefanie Heinzmann
• Toni Vescoli «1958-2008»
fest Les Sauterelles und
weitere
Facts.
Preise.
• 3-Tagespass: CHF 129.–
• 1-Tagespass Fr: CHF 49.–
• 1-Tagespass Sa: CHF 59.–
• 1-Tagespass So: CHF 59.–
• Vorverkaufsstelle: RailAway
Kapazität.
5000 pro Tag
Zeltplatz.
Die Benützung ist kostenpflichtig. Im Preis von
CHF 7.– pro Person (unabhängig von der Dauer) ist der
Camper Welcome Bag von
Coop enthalten.
Besonderes.
Zwei Bergbäche versprechen
erfrischende Naturduschen
für Hartgesottene.
EM.
Kein offizielles Public Viewing
www.sommer08.ch
Webcode: hochybrig
Profitiere vom ermässigten
RailAway-Kombi! Kombis und
Festivaltickets sind am Bahnhof oder beim Rail Service
0900 300 300 (CHF 1.19/Min.)
erhältlich. Gegen Vorweisen
eines gültigen Festivaltickets
am Bahnschalter kann das
bis 20% ermässigte Bahnbillett auch nachträglich gelöst
werden.
Infos unter www.railaway.ch
Inserat
Black Rebel Motorcycle Club.
Lederjacke und Sonnenbrille bereit
legen für die brachialste Töffligang
der Gegenwart: Auf dem Sozius des
Black Rebel Motorcycle Club verkommen Geschwindigkeitsbegrenzungen
zur Strassenrand-Deko. Durch verruchte Akkord-Orkane führt der Ritt,
das Gas am Anschlag. Staubtrockene
Blues-Rhythmen klopfen an die VisierScheibe. Weiter auf dem PsychedelicRock-Highway, den Led Zeppelin für die
Nachwelt geteert haben. Und springt
der Motor einmal nicht an, legen die
Amis wie auf «Howl» eine akustische
Country-Verschnaufpause ein.
Slut.
The Offspring.
Greenfield Festival
13.–15. Juni 2008
Interlaken
Ready for take off zur vierten Ausgabe des Greenfield Festival: Im Luftraum über dem
Flugplatz Interlaken donnern und düsen wieder die Überschall-Gitarren, dass drüben
im Touristen- und Extremsportler-Mekka die Fassaden der Luxushotels zittern und die
Cüpli-Gläser zerspringen. Hinter der Passkontrolle des Greenfield erwarten die Festival-Besucher drei Tage und zwei Bühnen, voll bepackt mit allem, was sich die Generation MTV wünschen kann, seit härterer Rock’n’Roll dort wieder reichlich Airplay erhält.
Tiefflieger oder akustische Bruchlandungen haben im hochkarätigen Line-Up des Greenfield aus Tradition nichts verloren, schliesslich hoben hier in der Vergangenheit unter
anderem Superstars wie Depeche Mode, Slayer und Placebo ab, und Punk-Legenden
wie die Toten Hosen oder Green Day stiegen zur Hochform auf. Die Stimmung senkt
sich nicht einmal, wenn im Berner Oberland wieder einmal ein Sommergewitter aufzieht. Dann verlagert sich das Treiben schlicht in die Festzelte, und an den BackstagePartys im alten Hangar ist schon mancher Rockstar abgestürzt.
The Offspring.
Krieg hier, Klimakatastrophe da – die Welt steht in
Flammen. Aber wenn wir schon zu Grunde gehen,
wenigstens haben wir’s schön warm beim Sterben,
warum also traurig sein? The Offspring rollen seit
1988 in der Funpunk-Halfpipe, ihnen gelangen spektakuläre Höhenflüge wie «Smash» 1994. Natürlich
begleiteten auch peinliche Ausrutscher die Karriere
von Dexter Holland und Konsorten, etwa das Video
zu «Pretty Fly For A White Guy». Dennoch überrollen die Mittvierziger noch jede Teenie-Band – wenigstens von der Lautstärke her.
Die Ärzte.
«Es gibt nur einen Gott – BelaFarinRob!» Understatement gehört nicht ins Vokabular der Ärzte.
Wenn sie nicht gerade vor 90 000 Menschen das
Rock am Ring beschallen, bezeichnen sich die Berliner Deutschpunk-Legenden – ganz bescheiden
– als «beste Band der Welt». Wenigstens im Deutschen Sprachraum teilt diese Meinung allerdings
eine beachtliche Menge von Leuten allen Alters.
So gerät jede Ärzte-Tour zum Triumphzug und zur
Bestätigung, dass das kantige Trio trotz Millionenverkäufen ihre Glaubwürdigkeit behalten hat.
18
He, Sie! Wahrscheinlich sind Ihre Augen gerade
über das Four-Letter-Word zwei Zeilen höher
gestolpert. Wahrscheinlich fragen Sie sich: Welche Band nennt sich freiwillig «Schlampe»? Nun,
die Band kommt aus Ingolstadt. Das liegt in England.
Nein, natürlich nicht. Aber
täte es das, wären Slut
dort Superstars. So sind
sie «nur» die beste IndieBand Deutschlands, deren
verspielter Rock mit dem dritten Album «Still No. 1»
ein paar Schritte in die Richtung von Radiohead tänzelte. Slut selbst tänzeln in Richtung Interlaken.
PROGRAMM.
Genaues Programm bei
Redaktionsschluss noch
nicht bekannt.
Vorschau
• 3 Doors Down • Apocalyptica
• Beatsteaks • Biffy Clyro
• Black Rebel Motorcycle Club • Blackmail • Bullet for my Valentine • Coheed and Cambria • Die Ärzte • Donots • Enter Shikari • Funeral for a Friend • In Extremo
• In Flames • Jaguar Love • Kettcar
• Kilians • Linkin Park • Millencolin • NOFX
• Oceansize • Panteón Rococó • Reign of Silence • Rise Against • Schwellheim
• Sick of it all • Slut • The Bianca Story • The Blackout
• The Donnas • The Offspring • The Weakerthans
• Zebrahead • Zox
Facts.
Preise.
• 3-Tagespass: CHF 198.–
• Vorverkaufsstelle: RailAway
Kapazität.
• 24 848 Besucher sind die
Erfolgsbilanz des Greenfield
Festivals 2007.
Zeltplatz.
Vorhanden ausserhalb des
Geländes (Kostenlos mit
3-Tagespass).
Besonderes.
Abkühlung nach nächtlichen
Bruchlandungen verspricht
übrigens das Freibad in Böningen, zwei Kilometer vom
Greenfield entfernt.
www.sommer08.ch
Webcode: greenfield
Profitiere vom ermässigten
RailAway-Kombi! Kombis und
Festivaltickets sind am Bahnhof oder beim Rail Service
0900 300 300 (CHF 1.19/Min.)
erhältlich. Gegen Vorweisen eines
gültigen Festivaltickets am Bahnschalter kann das bis 20% ermässigte Bahnbillett auch nachträglich gelöst werden.
Infos unter www.railaway.ch
NOFX.
Ob Fat-Mike einmal in einen Kessel mit Zaubertrank
geplumpst ist? Den Bauch dafür hätte er, und die
Energie sowieso. Er schmeisst neben dem Büro seines Labels Fat-Wreck-Chords und der Stammband
NOFX diverse andere Projekte, unter anderem die
Party-Punk-Kappelle Me First And The Gimme Gimmies, die am Greenfield 2007 für späte Nachtschunkeleien besorgt war. 2008 zieht der Obelix unter den
California-Punk-Galliern mit seiner Paradearmee
nach Interlaken, um das ganze Oberland zu erobern.
Das ganze Oberland? Das ganze!
19
PROGRAMM.
Quellrock
Freitag, 20. Juni 2008
• Adrian Solo
• Breitbild feat. Bauers
• DJ Bensai & Co. (X-Chaibä)
• Snort
• Young Gods
20.–22. Juni 2008
Bad Ragaz
Inserat
Keine Zeit für Wanderungen in die Bündner Alpen. Thermalbäder können heuer warten,
der Golfschläger darf ruhig in der Ecke verstauben und wer braucht eigentlich eine Suite
im Fünf-Sterne-Hotel Quellenhof für fünf Nötli pro Nacht, wenn er gratis und franko im Zelt
nächtigen kann? Im Weltkurort Bad Ragaz empfängt das Quellrock Openair seine Anhängerschaft diesen Sommer zum 30-Jahr-Jubliäum – und abermals zu einer dreitägigen
Spezialbehandlung in Sachen Rock’n’Roll jeglicher Prägung. Aus 4 000 Besucher-Kehlen wird ein kollektives «Happy Birthday» durch das geschichtsträchtige Habsburgerschloss hallen. Und auf dem Gabentisch liegt ja immerhin ein Konzert der skandinavischen Crossover-Wegbereiter Clawfinger. Ob sie die Kerzen ausblasen dürfen?
Adrian Solo.
Liebeskäfer Adrian Sieber krabbelt jetzt auch solo
durch das hiesige Pop-Unterholz. Losgelöst von
seiner Basler Stammband Lovebugs wachsen dem
talentierten Sänger tatsächlich Flügel, und die tragen ihn über melancholische Gitarrensongs in
schönster Singer/Songwriter-Manier, wie sie halt nur
einer der erfolgreichsten Liedermacher des Landes
hinkriegt. Mit seinem selbstbetitelten Debüt landete der Basler auf Platz 6 der Hitparade und selbst
bei den Kritikern, welche die Lovegubs zuletzt als
lästiges Pop-Ungeziefer abgetan hatten. In der Opeanair-Saison 2008 schwirrt Adrian Solo unter anderem am Quellrock in Bad Ragaz vorbei. Insektenspray nicht vergessen!
Samstag, 21. Juni 2008
• Clawfinger
• DJ Punkfaders
• D-Verse City
• Matter
• Pirates Of Skalanda: Skafari,
Andarojo, Bonkaponxz
• Redwood
• Seven
Sonntag, 22. Juni 2008
• Lee Everton &
The Scrucialists
• Open Season
• William White &
The Emergency
Facts.
Preise.
• 3-Tagespass: CHF 68.–
• 1-Tagespass Fr: CHF 40.–
• 1-Tagespass Sa: CHF 40.–
• 1-Tagespass So: CHF 19.99
• Vorverkaufsstellen:
Starticket, UBS VVK in
Altstätten, Buchs, Sargans
und Bad Ragaz
Kapazität.
Etwas über 3 000 Tageseintritte
Zeltplatz.
Kostenloser Zeltplatz vorhanden. Campingbusse und
Wohnwagen müssen auf dem
Besucherparkplatz platziert
werden.
Besonderes.
Polizeistunde ade! Am Quellrock dauert die Party seit letztem Jahr die ganze Nacht.
EM.
Die Abendspiele von Freitag
und Samstag laufen auf mehreren TV-Bildschirmen.
www.sommer08.ch
Webcode: quellrock
Open Season.
Every season is Open Season – und das schon
seit über einem Jahrzehnt Jahren. So lange tingelt
die Berner Kapelle schon durch die Clubs, und mit
jedem Konzert wächst die tanzende Menschentraube am Bühnenrand. So läuft das, wenn helvetischer Arbeitseifer auf karibischen Groove trifft, und
hüpfender Oldschool-Ska auf funky Bläsereinsätze.
Mittlerweile gehören Open Season schon fast so fest
zum Schweizer Festivalsommer, wie Zigarren nach
Havanna. Zwischen Europatour im Frühling und den
beinahe schon obligaten Auftritten an heimischen
Festivals veröffentlichte die Rock-Steady-Heads ihr
ungefähr 800. Album «Here We Go». Diesem Titel ist
wohl nichts mehr hinzu zu fügen.
21
Beck.
Die blondeste Wundertüte im Musikbizz heisst Beck
Hansen. Auf «Mellowgold» pappte der Kalifornier
1994 Lo-Fi-Crossover und Electro-Folk-Rap zusammen. Als die halbe Welt seine Hits mitgrölte, brannte
der Sprössling schwedischer Hippies seine eigenen Klangwerke nieder, und webte nur mit Stimme
und Gitarre akustische Seidenvorhänge. Wer sich
daran gewöhnte, war selber schuld. Auf «The Information» (2006) packt der kauzige Künstler Synthies und Samples aus. Ob er die wohl ins Sittertobel mitbringt?
Openair St. Gallen
27.–29. Juni 2008
Jeden letzten Freitag im Juni brechen die Schleusen. Kurz vor Mittag überflutet ein
Tsunami aus jungen und junggebliebenen Openair-Recken das St. Galler Sittertobel,
Schlafsäcke auf dem Rücken, Bierkartons unter dem Arm und freudige Erwartung in den
Augen. Nur: Warum eigentlich? Warum stellen sich freiwillig 30 000 Menschen vor den
WC-Wagen in eine Schlange, die zu Stosszeiten marathonwürdige Längen annimmt?
Warum schläft ein beachtlicher Teil ebenjener Menschen ohne jegliche Not im Igluzelt
an einem Hang, der steiler ist als die Lauberhorn-Abfahrt? Warum düsen Fussballfans
von überall her in die Ostschweiz, wenn sie den Final der Euro 08 ganz bequem zuhause
im Wohnzimmer schauen könnten? Warum riskieren zivilisierte Bürger bei Punk-Konzerten im strömenden Regen blaue Flecken? Und warum stellen sich selbe zu nachtschlafender Stunde vor Lautsprechertürme, um die zarten Öhrchen mit englischem
Electro zu quälen? Nun, weil das Openair St. Gallen eben zu einem kompletten Festivalsommer gehört, wie die Nadel in den Heuhaufen. Oder wie der Senf zur Bratwurst?
The Wombats.
Fensterscheiben runterkurbeln! Rütteln die Wombats am klapprigen Gestell des VW-Busses, steigen die Temperaturen wie ein Heliumballon. Für
Naturkunde-Banausen: Wombats sind in Australien wohnhafte Viecher, die aussehen wie die Kreuzung eines Meerschweins mit Bud Spencer. Die
Wombats sind aber auch ein… ach was, die Wombats sind DAS Newcomer-Indierock-Trio. Die Liverpooler in bunten Shirts füllen Clubs dies- und jenseits des Ärmelkanals, dank Bumerang-Melodien,
die einem nach Showschluss noch tagelang um die
Ohren fliegen.
Manic Street Preachers
Einmal Schmusepop retour: Losgerollt ist der ManicStreet-Preachers-Express am selben Bahnhof, wie
The Clash und Guns’n’Roses. Das war 1992. Seitdem
haben die Waliser eine beschwerliche Reise durchlebt: Gründungsmitglied Richey Edwards verschwand spurlos, als Trio entdeckten die Manics um
Sänger James Dean Bradfield den politisch motivierten Schmusepop, bis sich zuletzt der Kreis
schloss: «Send Away The Tigers» von 2006 packt
den Tiger an den Eiern, als hätten die letzten 16
Jahre nie stattgefunden.
Justice
Über den Ärmelkanal gondeln
neben einer Fähre immer wieder
Sticheleien und Beleidigungen.
Das Verhältnis von England und
Frankreich liegt schon länger im
Gefrierfach. Umso erstaunlicher,
dass die Briten ohne zögern die
Spice Girls und David Beckham
gegen das französische ElectroRock-Duo Justice eintauschen
würden. Anderseits aber auch gar
nicht erstaunlich, denn Gaspard Augé und Xavier de
Rosnay vollführen die ultimative Fusion von Gitarre
und Computer. Ob jetzt «Tschöstiss» oder «Schüstiss», Hauptsache St. Gallen.
PROGRAMM.
Facts.
Donnerstag, 26. Juni 2008
• Em-Halbfinal
• Modern Day Heroes
• Open Season
Preise.
• 3-Tagespass: CHF 144.–
• 2-Tagespass: CHF 114.–
• 1-Tagespass: CHF 74.–
• Vorverkaufsstelle: RailAway
Freitag, 27. Juni 2008
• Bad Religion
• Dada Ante Portas
• Does It Offend You, Yeah?
• Favez
• Justice
• Lenny Kravitz
• Manic Street Preachers
• Miss Platnum
• Newton Faulkner
• The Wombats
• Zärtlichkeiten Mit Freunden
Samstag, 28. Juni 2008
• Beck
• Deichkind
• Drops
• Greis
• Navel
• Ozomatli
• Sportfreunde Stiller
• The Enemy
• The Kooks
• The Prodigy
• Züri West
Sonntag, 29. Juni 2008
• Flogging Molly
• Gentleman
• Joe Lean &
The Jing Jang Jong
• Kings Of Leon
• Kummerbuben
• Lightspeed Champion
• Liricas Analas
• Manuel Stahlberger & Band
• Poetry Slam –
Fussball Special
• Super8
• The Fratellis
• The Gossip
• The Kilians
• The Parlotones
• We Are Scientists
• William White &
The Emergency
Kapazität.
90 000 an drei Tagen lautet die
stolze St. Galler-Bilanz.
Zeltplatz.
Ab Freitag, 10 Uhr (Ausnahme:
Nachtschwärmer) bis Sonntag,
22 Uhr, ist Zelten auf dem Festivalgelände kostenlos.
Besonderes.
Wer sein Zelt auf einer geraden
Ebene aufstellen will, tut dies
lieber früh als spät.
EM.
Für Earlybirds läuft der Halbfinal am Donnerstag um
20.30 Uhr auf der Sternenbühne. Wegen des Finals endet
das Programm am Sonntag
gegen 19 Uhr.
www.sommer08.ch
Webcode: stgallen
Profitiere vom ermässigten
RailAway-Kombi! Kombis und
Festivaltickets sind am Bahnhof oder beim Rail Service
0900 300 300 (CHF 1.19/Min.)
erhältlich. Gegen Vorweisen eines
gültigen Festivaltickets am Bahnschalter kann das bis 20% ermässigte Bahnbillett auch nachträglich gelöst werden.
Infos unter www.railaway.ch
Bad Religion.
Da kramen selbst Versicherungsberater die alten
Springerstiefel hervor und pieksen sich eine Sicherheitsnadel durchs Ohrläppchen: Mit Bad Religion heizen die Urväter des California-Punkrock den Moshpit im Sittertobel auf. 28 Jahre poltern die Herren
um Greg Graffin gegen die US-Regierung, gegen
Krieg, Hungersnot und gegen lahme Festivalnachmittage. Melodie und Protest gehören ja irgendwie
doch zusammen, und so ziehen Bad Religion ihrem
Publikum auch im reiferen Alter noch beinharte Gitarrenbretter über die Rübe.
22
23
Bellamy Brothers.
Inserat
Aus Florida kommen Spargeln, Basketballer, Hurricane-Warnungen – und die Bellamy Brothers. Aufgewachsen im Sunshine-State rief schon bald der
Westen nach den beiden Brüdern Howard und David
Bellamy. Sie riefen zurück, und wie: 1976 in Los
Angeles angekommen traf ihre Single «Let Your
Love Flow» den Nerv der US-Country-Gemeinde.
Eine Dekade lang schwammen die Bellamys obenauf, reihten Nummer-1-Hits an Mehrfach-Platin, bis
sich der Sturm in den 90ern beruhigte. Sich gemeinsam mit den Verkaufszahlen zurückzuziehen, liegt
dem Duo jedoch fern. Bis heute begeistert das Brüderpaar Cowboys und Cowgirls rund um den Globus mit einem Repertoire, das Jahrzehnte überdauert hat.
Internationales
Trucker- & CountryFestival
27. – 29. Juni 2008
Interlaken
15 Kerzen flackern diesen Sommer auf der Torte des internationalen Country- und Truckerfestivals. Vielleicht sind es sogar Zündkerzen, denn 2008 dreht sich wieder vieles
um Motoren – und natürlich drehen die Motoren selbst: Über 1500 Sattelschlepper krochen vor einem Jahr über den Flugplatz Interlaken. So viel zu den Trucks. Neu erhalten
die Giganten der Highways Gesellschaft von etwas kompakteren Off-Roadern. Für TöffFans knattern ausgefallene Bikes über den Asphalt und für alle, die genug von Rädern
haben, brutzeln auf dem Grill Spare Ribs. Und wo «International» und «Country-Festival» draufsteht, da ist auch internationaler Country drin: Auf der Bühne in Interlaken
lassen Musiker aus aller Welt die Western-Tradition akustisch aufleben.
Coal.
Es wird jetzt ein bisschen still. Durch kahle Baumkronen pfeift der Wind, er rollt einen losen Dornbusch über die sandige Hauptstrasse. Vielleicht
bellt irgendwo ein Köter, als in der Tür des Saloons
ein Mann mit Gitarre erscheint, Dreitagbart, finsterer Blick. Er hätte einen Neuanstrich nötig. Also,
der Saloon natürlich. Denn das Greenhorn, 25-jährig und aus der Innerschweiz stammend, sieht nicht
nur abgebrüht aus, er klingt auch so: Coal nennt er
sich selbst, und «Masquerade» sein neustes Album,
das Radiohead Produzent Paul Q. Kolderie abgemastert hat: ein Ritt von Singer/Songwriter-Folk bis
Neo-Country – und von Nashville/Tennessee bis
nach Interlaken.
PROGRAMM.
Freitag, 27. Juni 2008
• Airbrush Show Beutler
• Coal
• Crock 14 Dance Group
• DJ Tom
• Linda Jacob &
The Road Riders
• Tennessee
• Texas Lightning
• The Rodeo Girls
• Trucks Aus Dem Zillertal
• Western Cowboys
Samstag, 28. Juni 2008
• Airbrush Show Beutler
• Carlene Carter
• Colorado Country Band
• Copperhead
• Crock 14 Dance Group
• Dennis Russ & Band
• DJ Tom
• Jimy Hofer Band
• Kendy Toms & The Red
Boots
• Lady Sally
• Line Dance Show
• Line Dance Workshop
• Nevada
• Possum Pie
• Simple Union
• Slam & Howie And The
Reserve Men
• The Bellamy Brothers
• The Ranchhands
• The Rodeo Girls
• The Rodeo Girls
• The Vintage
• Trucks (Aus Dem Zillertal)
Sonntag, 29. Juni 2008
• Bluegrass Stuff
• Country Chicks &
Munggalarm
• Crock 14 Dance Group
• Desert Rose
• DJ Tom
• Dusty Boots
• Johnny Falstaff & Band
• Lady Sally
• Line Dance Show
• Line Dance Workshop
• Ralphs Rock Blues Band
• Rhythm Train
• The Fires
• The Jacky’S
• The Rodeo Girls
• Trucker-Gottesdienst
• Zydeco Annie &
The Swamp Cats
Facts.
Preise.
• 1-Tagespass Fr: 55.–
• 1-Tagespass Sa: 55.–
• 3-Tagespass: 98.–
• Vorverkaufsstelle:
www.trucker-festival.ch
Kapazität.
Bis zu 50 000 Biker feiern
das grösste Trucker-Festival
Europas
Zeltplatz.
Zeltplatz ist vorhanden.
Besonderes.
Mitten in der Alpen-Prärie
entsteht ein Western-Dorf mit
über 100 Ständen.
www.sommer08.ch
Webcode: trucker
25
Caliente!
Inserat
PROGRAMM.
Freitag, 4. Juli 2008
• Oscar D’León
• Shows und DJs
4.–6. Juli 2008
Zürich
Samstag, 5. Juli 2008
• Pupy Y Los Que Son Son
• Shows und DJs
• Vocal Sampling
City on fire! Und von Feuerwehr keine Spur. Dafür drängen sich auf und um den Helvetiaplatz die Körper aneinander. Auf der Tanzfläche lodert die Leidenschaft, bis die
Schuhsolen qualmen. Funken sprühen, wenn sich Blicke treffen. Wo an gewöhnlichen
Tagen die Alkoholleichen rumliegen, brodelt drei Tage lang ein Eintopf aus karibischen
Rhythmen, brasilianischer Tanzkunst und lateinamerikanischer Lebensfreude. Grössen aus der Salsa-Szene ziehen Publikum in die Konzerthallen, am authentischen
Weltmarkt kauft es sich fast so ein, wie in den Gassen Rios. In Rio spielt man übrigens
Fussball. Und wenn wir beim Fussball sind: Durch die Terminverschiebung auf Anfang
Juli weichen die Latinos Terminkollisionen mit der EM aus. Auch dem Regenwetter vergangener Ausgaben?
Facts.
Preise.
• Ticketpreise bei Redaktionsschluss noch nicht
bekannt.
• Vorverkaufsstelle:
www.caliente.ch
Kapazität.
• Volkshaus: 1500 Plätze
• Aussenbühnen unterschiedlich
Zeltplatz.
Kein Zeltplatz vorhanden.
Besonderes.
Der Mercado Munidal auf
dem Kasernenareal bietet
32 000 Quadratmeter Drinks,
Schmuck und Fashion –
Eintritt gratis.
Oscar D’León.
Keiner faucht wie Oscar D’León. Er gilt als der Löwe
unter den Salsa-Tieren, als Brandstifter des LatinoFeuers, das auch nicht ausgehen wird, wenn der
Regen während des Caliente! auf Zürich niederfällt.
Neben dem Charme und den Hüften des 65-Jährigen
wirkt mancher Schmalspur-Latino wie ein Zinnsoldat. In Venezuela gross geworden, flirtete D’León
früh mit kubanischer Musik und ihren Vertretern:
Er spielte mit Beny Moré und La Sonora Matancera,
trug die Kunde des Salsa von Havanna bis nach
New York. Auf der Bühne umgibt sich der Altmeister
gern mit einem riesigen Rudel aus Bläsern und Perkussionisten. So, wie es sich für einen Salsa-Löwen
eben gehört.
www.sommer08.ch
Webcode: caliente!
Willie Colón.
Der Puls des Salsa schlägt im Takt mit dem Herz
von Willie Colón. Das Licht der Welt erblickte er
in New York, das Licht des Salsa erblickte er kurz
darauf: Noch mitten im Teenie-Alter steckend kam
der Puerto Ricaner bei Fania Records unter, dem
Rolls Royce unter den Latino-Labels. Er blies die
Posaune, stieg zum Bandleader auf, wechselte ans
Mikrophon und seitdem hageln das Lob und die Auszeichnungen nur so nieder auf die lebende Legende.
Sein Herz ist immer noch voll bei der Sache, die Seele
sowieso und beides zusammen bringt er inklusive
seines neuen Albums als Headliner des Caliente!
2008 mit in die Schweiz.
27
Buddy Guy.
79 Eintragungen weist die Diskographie von Buddy Guy auf. Daneben hat das Blues-Urgestein auf
diversen weiteren Alben als Session-Musiker mitgefrickelt. In der
Rock’n’Roll-Hall-of-Fame steht
sein Name neben Jimi Hendrix
oder Eric Clapton. Im Konzertfilm «Shine A Light» von Martin
Scorsese macht der 72-Jährige
den Rolling Stones Beine. Diesen
Sommer kehrt Guy gleich im Doppelpack nach Montreux zurück:
Am 7. Juli spannt er mit Kollege
Gary Moore zusammen, am 9.
Juli rockt er auf eigene Faust die
Miles Davis Hall.
Inserat
Montreux Jazz Festival
4.– 19. Juli 2008
Kittel und Fliege montieren zum Galadinner für Musikgourmets: Bei der Verkündung der 42. MontreuxJazz-Speisekarte machte sogar Festivaldirektor «Funky Claude» Nobs Luftsprünge. Und der ist sich ja
einiges gewohnt: Am Apéro in seiner Küche schlürfen lebende Legenden wie Eric Clapton Waadtländer
Weisswein. Und im Keller der Villa bunkert Nobs Konzertaufzeichnungen, deren Wert wahrscheinlich ungefähr dem Jahresbudget des FC Barcelona entspricht. 90 Acts servieren in Montreux 2008 Musikhappen
für alle Generationen und Geschmäcker, im edlen Rahmen von Auditorium Stravinski und Miles Davis Hall.
Zum 75. Geburtstags von Quincy Jones am 14. Juli treten rund 20 Gastsänger auf, darunter Al Jarreau,
Petula Clark, Nana Mouskouri, Chaka Khan, Angélique Kidjo und James Morrison. Immerhin das 40. Jubiläum feiern die Hard- und Softrocker von Nazareth am selben Tag. Diverse akustische (und kulinarische)
Häppchen warten derweil unter freiem Himmel am Seeufer, wo sich wohl erneut über 220 000 drängen
werden, vom Backpacker über den Konzerttourist bis zum Kittel- und Fliegenträger.
N.E.R.D.
In jedem Genie steckt ein Kind. Und Kinder brauchen Spielplätze. N.E.R.D. (No One Ever Really Dies)
ist der Spielplatz des Produzentenduos Chad Hugo
und Pharrel Williams, besser bekannt als The Neptunes. Jay-Z, No Doubt, Justin Timberlake, Usher,
Britney Spears, LL Cool J – die Kundenkartei der
Beatbastler liest sich wie das Lexikon des modernen
Pop. N.E.R.D. dagegen pinkelt auf die Hitparade, Williams und Hugo toben sich an Gitarren, Turntables
und Drum-Machine aus, Crossover ringt mit FunkGrooves und knallharten Raps.
29
Montreux Jazz Festival
Facts.
Leonard Cohen.
In der Küche von Leonard Cohen riecht es nach
Weinflecken, kaltem Geschirr und dreckigem Zigarettenrauch. Unter einem Berg von Stummeln liegt
der Aschenbecher bergraben, der Wandkalender
hinkt der Zeit hinterher und die Rose auf dem Fensterbrett ist so trocken wie ein Weihnachtskeks an
Ostern. 15 Jahre lang konnte sich die kanadische
Sonwriter-Ikone nicht mehr dazu überwinden, seine
traurigen Balladen in die Welt hinaus zu tragen. Es
wird kein fröhlicher Abend werden für Montreux, aber
ein denkwürdiger.
Inserat
MontreuX
Übersicht
Gnarls Barkley.
Die Hitparade ist ein Theaterhaus. Und Gnarls Barkley sind die Komödie, die jeden Abend für volle Ränge
sorgt. Hauptdarsteller darin sind Danger Mouse und
Cee-Lo, der eine HipHop-Produzent, der andere MC,
beide zusammen ein kongeniales Duo, das sich auf
der Bühne schon mal als Nonnen verkleidet. Wie ein
tollwütiger Köter biss sich der Singlehit «Crazy» in
den Schweizer Charts fest, auf «St. Elswhere» führen die zwei Exzentriker 70ies-Soul, Funk und Clubsounds zusammen. Das ist nicht nur tanzbar, sondern Tanzpflicht.
Preise.
• Ticketpreise je nach
Konzert unterschiedlich,
siehe unter
www.montreuxjazz.com
• Vorverkaufsstelle: RailAway
Kapazität.
Rund 100 000 schauen sich
die über 120 Bands an.
Zeltplatz.
Kein Zeltplatz vorhanden.
Besonderes.
Wer aus der Deutschschweiz
anreist, und sich eine nächtliche Heimfahrt ersparen
möchte, sollte sich früh um
Übernachtungsgelegenheiten
kümmern.
www.sommer08.ch
Webcode: montreux
Profitiere vom ermässigten
RailAway-Kombi! Kombis und
Festivaltickets sind am Bahnhof oder beim Rail Service
0900 300 300 (CHF 1.19/Min.)
erhältlich. Gegen Vorweisen
eines gültigen Festivaltickets
am Bahnschalter kann das
bis 20% ermässigte Bahnbillett auch nachträglich gelöst
werden.
Infos unter www.railaway.ch
Babyshambles.
Pete Doherty kommt nach Montreux. Vielleicht. Hoffentlich! Die Zeichen stehen gut: Der Ex-Libertine
rappelt sich allmählich auf, kämpft sich von den
Klatschspalten auf die Musikseiten zurück. Fertig Verhaftungen, fertig Totalabsturz. Koks-Gefährtin Kate Moss turtelt inzwischen mit Kills-Frontmann Jamie Hince, während Doherty wieder mit
dem Rock’n’Roll turtelt: Bei rappelvollen Babyshambles-Gigs in Basel und Zürich bewies Doherty, dass
er trotz (oder wegen?) Drogenproblemen zu den
besten Songwritern seiner Generation zählt.
31
Kummerbuben.
Hier duftet Mundart-Rock nicht
nach Alpenrosen. Es kuschelt
sich auch nicht wie ein PlüschTier zu einem ins Bett. Nein, hier
hat niemand Heimweh nach Bergen, und die Schoggi schmeckt
bitter wie Wermut. Hier kraxeln
sechs Kummerbuben mühsam
auf die Alp, und zwar jeder für
sich allein, schwer beladen mit
Schmerz und Kummer, Gewitterwolken hängen über den Gipfeln.
In irgendeinem verlassenen Maiensäss steissen die Berner auf
ein Truckli mit uralten, längst vergessenem Schweizer Liedgut,
das sie sich einverleibten, rieben die Volkslieder durch die
Blues-Raffel, rührten es mit Tränen an, und mit kratzigen Bläsereinsätzen und rumpelndem
Schlagzeug.
PROGRAMM.
Donnerstag, 3. Juli 2008
• DJ Olive Oyl
• Kissing Disease
• Schpontan
Freitag, 4. Juli 2008
• Adrian Stern (Solo)
• Dietrich
• Insomnia
• Kummerbuben
• Palko Muski
• Taunus
Samstag, 5. Juli 2008
• Bonaparte
• Chantemoiselle
• DJ Diferenz
• Fiji
• Kolambo
• One:Shot:Orchestra
• Sondermüll
• Tomazobi
Von College-Rock-Underdogs zur Hitfabrik der 90er
– eine Entwicklung, die im
Falle von R.E.M. beinahe
zum Totalausfall geführt
hätte. Drummer Bill Berry
wurde noch im alten Jahrtausend wegrationalisiert. Und die übrigen drei
Zahnrädchen der R.E.M.Maschine, (Sänger Michael
Stipe, Gitarrist Peter Buck
und Bassist Mike Mills) rieben sich gegenseitig auf.
Das Resultat: sauber produzierte aber oft seichter
Fahrstuhl-Pop. Doch 2008
fliesst die Aggression wieder in die Musik ein. Auf
«Accelerate» geben die Herren um Charakterkopf
Stipe wieder Vollgas, sie rumpeln, rasen und rocken
in der Tradition jener Tage, als die Band aus Athens/
Georgia noch den Punk im Genick spürte.
Zeltplatz.
Zelten auf dem Festivalgelände kostenlos.
Also, wenn wir’s wörtlich nehmen, dann haben diesen Frühling ja die Bündner den Bären
abgeschossen. Im übertragenen Sinne haben das aber auch die Organisatoren des Woodrock im Emmental gemacht, sogar ganz ohne Blutvergiessen. Das pelzige Maskottchen des Festivals rockt 2008 auf vielfachen Wunsch der Besucher schon Anfang Juli.
Wer auf der Waldhäusern-Moosegg unter Baumkronen abrocken und seinen Gaumen
dabei mit bärig-deftigem Aemme-Bräu befeuchten, bezahlt erst noch weniger Eintritt:
Ein Festivalpass kostet gerade mal ein grünes Nötli. Sämtliche Umstrukturierungsmassnahmen auf dem «Hoger» erfolgten übrigens ohne Qualitätsverlust bei Line-Up
oder Zapfhahn, und ohne, dass Köpfe rollten – anders als im Bündnerland.
www.sommer08.ch
Webcode: woodrock
Tomazobi.
Eine Gitarre, drei Stimmen und ein paar Flausen im
Kopf. Und vielleicht noch die Tagträume von einem
fürstlichen Leben in den Olivenhügeln der iberischen
Halbinsel, wo kaffeebraune Schönheiten blutroten
Wein in nachgiessen. Viel mehr als das liegt dem Trio
Tobi, Mäze und Obi nicht zu Grunde und mehr wäre
auch zu viel. Das Troubadour-Trio aus Bern nimmt
sich selbst gerade so ernst, dass man gegen die
SVP und Subventionskürzungen lästern kann, um
im nächsten Lied das HipHop-Gangstertum auf die
Schippe zu nehmen und Mani-Matter-Klassiker mit
neuen Texten zu versehen – alles sehr Berndeutsch
selbstverständlich, und deshalb sehr hörenswert,
auch für Basler.
Freitag, 11. Juli 2008
• Jovanotti
R.E.M.
Preise.
• Festivalpass Fr/Sa: CHF 48.–
• 1-Tagespass Fr: CHF 28.–
• 1-Tagespass Sa: CHF 38.–
• Vorverkaufsstellen:
Starticket
Besonderes.
Chop Records richtet auf der
Waldlichtung einen hochklassigen Soundstore ein.
Donnerstag, 10. Juli 2008
• Santana
Schlammlöcher? Dixie-Klos? Rock’n’Roll den ganzen Tag? Nein, jenseits des Gotthardmassivs halten sie herzlich wenig vom «klassischen» Openair-Erlebnis. Auf der Piazza
Grand von Locarno steigt seit fünf Jahren ein Freiluft-Festival für 5000 Fans pro Nacht,
die ein Konzert gern mit sauberen Schuhen verlassen und lieber ein Gläschen Rotwein
zwischen den Fingern halten, als Bier in der Pet-Flasche. Zehn Acts an zehn Abenden
verwandeln das Städtchen in eine Freiluft-Arena, die Stars leuchten auf der Bühne, der
Mond am Himmel und die Augen des Publikums gleich mit – ein Publikum allerdings, das
tief in die Tasche greifen muss. Angesichts von Programm und Eintrittspreisen dürften
die meisten Indie-Teenies schon im vornherein abwinken.
Facts.
3.–5. Juli 2008
Langnau i.E.
Mittwoch, 9. Juli 2008
• Vasco Rossi
9.–20. Juli 2008
Locarno
Kapazität.
Über 2000 Rocker tauchen
jährlich im Wood auf.
Woodrock
32
Moon & Stars
PROGRAMM.
James Blunt.
Einst dienste James Blunt der US-Armee im Kosovo.
Seit einigen Jahren befindet sich der Amerikaner auf
einer sanfteren Mission: Sein Hit «You’re Beautiful»
beförderte ihn zum General der neuen Singer/Songwriter-Generation. Dem ersten Sturm in die Top-Ten
von sage und schreibe 35 Landescharts liess Blunt
weitere sanfte Pop-Bomben folgen: «High» und
«Wiseman» trafen genauso ins Herz des Publikums,
wie das neue Album «All The Lost Souls», das im vergangenen Herbst erschien, und die Single «1973».
Am 15. Juli will James Blunt mit seiner Band die
Piazza von Locarno einnehmen.
Samstag, 12. Juli 2008
• Status Quo
• Nazareth
Dienstag, 15. Juli 2008
• James Blunt
Mittwoch, 16. Juli 2008
• Alicia Keys
• Morcheeba
Donnerstag, 17. Juli 2008
• Lenny Kravitz
• Eddy Grant
Freitag, 18. Juli 2008
• R.E.M.
Samstag, 19. Juli 2008
• Paul Simon
Sonntag, 20. Juli 2008
• Juanes
Facts.
Preise.
• Vasco Rossi: Ausverkauft
• Santana: CHF 90.–
• Jovanotti: CHF 85.–
• Status Quo: CHF 85.–
• James Blunt: CHF 88.–
• Alicia Keys: CHF 88.–
• Lenny Kravitz: CHF 90.–
• R.E.M: Ausverkauft
• Paul Simon: CHF 90.–
• Juanes: CHF 85.–
• Vorverkaufsstelle: RailAway
Kapazität.
Nachfrage steigend, zuletzt
fanden sich knapp 60 000 auf
der Piazza ein.
Zeltplatz.
Kein Zeltplatz vorhanden.
Besonderes.
Billige Übernachtungsmöglichkeiten sind rar und schnell
ausgebucht.
www.sommer08.ch
Webcode: moonandstars
Profitiere vom ermässigten
RailAway-Kombi! Kombis und
Festivaltickets sind am Bahnhof oder beim Rail Service
0900 300 300 (CHF 1.19/
Min.) erhältlich. Gegen Vorweisen eines gültigen Festivaltickets am Bahnschalter
kann das bis 20% ermässigte
Bahnbillett auch nachträglich
gelöst
werden.
Infos unter www.railaway.ch
33
PROGRAMM.
Mittwoch, 9. Juli 2008
• Diana Ross
Donnerstag, 10. Juli 2008
• Al Jarreau
Freitag, 11. Juli 2008
• Seal
Samstag, 12. Juli 2008
• Swiss Night: Züri West
Seal.
Seal hat während seiner Karriere mehr Pärchen verkuppelt, als Swiss-Date-Heini Joel Gilgen in einem
Jahrhundert verkuppeln könnte. Der R’n’B der
90er trägt seinen Stempel. Zu «Fly Like An Eagle»
schwebten die Verliebten durch die Discos. Natürlich, da war auch noch R. Kelly, die Lighthouse Family
und ein paar andere. Die meisten von ihnen konnten sich nicht ins neue Jahrtausend retten – ganz im
Gegensatz zu Seal. Seit 1992 chartet jede seiner Singles in Europa, an seiner Show am Blue Balls Luzern
im vergangenen Sommer konnte das Publikum gar
nicht genug Zugaben kriegen. Darum spielt Seal jetzt
eine verspätete Zusatzshow am Live At Sunset.
Inserat
Live At Sunset
9.–20. Juli 2008
Zürich
Gestiegen ist das Ansehen des Live At Sunset, seit Veranstalter Good News Sommer für
Sommer internationale Top-Stars in die Limmatstadt holt, damit sie den Innenhof des
Landesmuseums beschallen. Künstler und Publikum schwärmen vom einmaligen Ambiente. Respektive: schwärmten. Denn gestiegen ist jetzt auch die Location des zwölftägigen Upper-Class-Festivals, namentlich vom Limmatufer rauf auf den Zürichberg.
Am Waldrand, auf der frisch eröffneten Dolder-Eisbahn nisten sich die Popstars dieses
Jahr ein. Und das Publikum erhält als Wiedergutmachung für den weiteren Weg (vom
Haubtbahnhof aus gesehen) ein Gastro-Angebot und VIP-Lounges, die dem benachbarten Nobel-Hotel in nichts nachstehen.
Crowded House.
Volle Hütten ist sich Neil Finn gewöhnt: Zum
(damals) letzten Konzert vor der Auflösung von
Crowded House erschienen 1996 über 100 000
Fans vor dem Opernhaus in Sydney. Und als sich
Bandleader Finn im vergangenen Jahr zur Wiedervereinigung seiner Erfolgstruppe entschied, gingen die Konzerttickets weg wie Wasserflaschen
in der Wüste. Neuseelands erfolgreichstes Exportgut neben Zespri-Kiwis zieht dank Evergreens wie
«Don’t Dream It’s Over» und «Weather With You»
immer noch die Massen an. «Time On Earth» heisst das Comeback-Album, das Crowded House vor
rund einem Jahr veröffentlichtem. Time in Zurich verbringt die Band im Juli auf der Dolder Eisbahn.
Sonntag, 13. Juli 2008
• Classic Night: Erkan Aki,
Ruben Drole & Württembergische Philharmonie
Montag, 14. Juli 2008
• Crowded House
Dienstag, 15. Juli 2008
• Kris Kristofferson
Mittwoch, 16. Juli 2008
• Diana Krall
Donnerstag, 17. Juli 2008
• Jan Garbarek Group
Freitag, 18. Juli 2008
• Hucknall: A Tribute To
Bobby «Blue» Bland
Samstag, 19. Juli 2008
• Juanes
Sonntag, 20. Juli 2008
• Ben Harper & The Innocent
Criminals
Facts.
Preise.
• Ticketpreise je nach
Konzert unterschiedlich,
siehe unter
www.liveatsunset.ch
• Vorverkaufsstellen:
Starticket,
www.liveatsunset.ch
Kapazität.
3 000 pro Tag
Zeltplatz.
Kein Zeltplatz vorhanden.
Besonderes.
Kult-Vegetarier Rolf Hiltl
sorgt in der Sunset Lounge für
fleischlose Leckerbissen.
www.sommer08.ch
Webcode: liveatsunset
35
Jay-Z.
Cypress Hill.
Totenschädel, Knochen und Hanfblätter – die Symbole, mit denen sich Cypress Hill schmücken, eignen sich nicht unbedingt für die Teestunde bei der
Schwiegermutter. Den Tee schlürft das Quartett
aus Los Angeles auch nicht aus Tassen, sondern
qualmt ihn in der Pfeife – am liebsten zusammen mit
einer Gitarren-Combo. Statt sich auf dem rap-latigen
Zypressenhügel zu verkriechen, gehen B-Real, DJ
Muggs, Eric Borgo und Sen Dog lieber auf Entdeckungsreise ins Crossover-Land, zu dessen Gründervätern sie übrigens zählen.
Openair Frauenfeld
11.–13. Juli 2008
Tarnfarben gehören zu Frauenfeld, wie die Äpfel zum Bauernhöfler und die tiefergelegten
Seat Ibiza auf Thurgauer Landstrassen. Im Auenfeld, einem Giga-Areal etwas ausserhalb
der mostindischen Kantonshauptstadt, rücken Sommer für Sommer Heerscharen eidgenössischer Nachwuchssoldaten ein, um ein paar Granaten über Rapsfelder zu böllern und über Kampfbahnen zu robben. Die Kampfbahn des Openair Frauenfeld liegt in
Hördistanz von der Kaserne entfernt, aber hier robbt niemand durch Matsch und Kies.
Nein, hier defilieren alljährlich die Generäle der HipHop-Szene zum grossen Hauptverlesen. Ein Bataillon deutscher Zungenakrobaten marschiert neben East- und WestCoast-Gangster. Daneben dürfen Rock’n’Roll-Formationen das Fähnlein der Gitarrenzunft schwenken und Reggae-Muffins ihre Dreadlocks. Und natürlich feuert auch die
Elite der Schweizer Rap-Rekruten ihre Wortsalven ins Publikum. Das zählt übrigens zu
den treusten Anhängerschaften des Landes, über dem Kassenhäuschen des Openair
Frauenfeld klebt praktisch alljährlich das «Ausverkauft»-Schild.
36
An diesen vier Buchstaben klebt
mehr Credibility, als Dreck an
Ihren Sohlen nach dem letztjährigen Gurtenfestival. Jay-Z
ist eine Marke – Labelboss, Hitproduzent, Designer, Brückenbauer zwischen Musikgenres.
Mit R’n’B-Schmusebär R.Kelly
enterte Jay-Z die Konzerthallen, mit Coldplay-Berufsmelancholiker Chris Martin das Studio.
Ja, Musik macht er auch noch,
der New Yorker, der das Bett mit
Beyoncé Knowles teilt: «American Gangster» schoss als zehntes Jay-Z-Album an die Spitze der
US-Hitlisten. Das schaffte bisher
erst einer: Elvis.
Wu-Tang-Clan.
Rollt der Wu-Tang-Clan an, fährt jede getunte
Schuhschachteln mit TG-Nummernschild rechts
ran: Wäre HipHop eine Garage, dann sässen diese
neun Herren aus Brooklyn am Steuer des fettesten
Bentley. RZA, GZA,
Ol’Dirty Bastard
(R.I.P.), Raekwon,
Gostface
Killah, Method Man,
Inspectah Deck,
U-God und Masta
Killa gründeten
Anfang der 90er
den Wu-Tang-Clan.
Damals kannte
kaum jemand die
Namen der neun
MCs. Heute liest
sich die Zusammensetzung wie das Vaterunser des
schwarzen Rap. Nach diversen Solo-Projekten geht
der Clan endlich wieder auf Tour.
Blumentopf.
Radio 200 000 feat.
The Loops.
Gut getopft ist halb gewonnen. Verlieren geht aber
ohnehin fast nicht, wenn die fünf Münchner von Blumentopf ins Mikrophon lallen. Zumindest nicht für
das Frauenfelder Festivalpublikum. In den Köpfen
von Kung Schu, Holunder, Specht, Master P sowie
an den Turntables von DJ Sepalot laufen die Fäden
des deutschen Rap zusammen, verweben sich zu
intelligenten Sprechgesang-Erzählungen, fernab
von den angeberischen Muskelspielen der nördlicher im Land angesiedelten Bling-Bling-KlunkerPoserfraktoin um Sido und Co.
«Meischter! Schwiizer Meischter» – aber momentan leider nicht auf dem Fussballplatz. Zumindest
dieses Jahr bleibt die Trophäen-Vitrine des FC Zürich
leer. Radio 200 000 legt deswegen aber noch lange
keine Sendepause ein: Die hofeigenen FCZ-Rapper
pumpen weiterhin Beats durch den Äther, so dick
wie die Sandwichs bei Subway. Knackigen Hintergrundsound bekommt R200K in Frauenfeld von den
Loops, the one and only Funk-Allstars from EulachCity Winterthur. Und das klingt ja immerhin schon
ziemlich meisterlich.
PROGRAMM.
Facts.
Freitag, 11. Juli 2008
• Breitbild
• Chlyklass
• Common
• Culcha Candela
• Cypress Hill
• IAM
• Le Peuple de l’Herbe
• OBK
• Revolverheld
• Sektion Kuchikäschtli
• Stress
• The Hives
Preise.
• 3-Tagespass Fr, Sa, So:
CHF 152.–
• 2-Tagespass Sa, So:
CHF 125.–
• 1-Tagespass So: CHF 89.–
• Vorverkaufsstelle: RailAway
Samstag, 12. Juli 2008
• Buju Banton
• Die Happy
• Disgroove
• Dog Eat Dog
• Dynamite Deluxe
• Ice Cube
• Jan Delay
• K.I.Z.
• Looptroop Rockers
• Manillio
• Patrice
• Radio 200 000 feat.
The Loops
• Semantik
• Swollen Members
• Wu Tang Clan
Sonntag, 13. Juli 2008
• Blumentopf
• Ce’Cile
• Cool Kids
• Fettes Brot
• Jay-Z
• Karamelo Santo
• Kool Savas
• Madd Family
• Stephen Marley
Kapazität.
• In vier Tagen zählt Frauenfeld
rund 100 000 Besucher
Zeltplatz.
Es stehen drei Campingplätze
zur Verfügung. Das Campieren
ist kostenlos.
Besonderes.
Zwei Shoppi-Länder auf dem
Camping haben Speis und Trank
zu «Tankstellen-Preisen»
im Sortiment
www.sommer08.ch
Webcode: frauenfeld
Profitiere vom ermässigten
RailAway-Kombi! Kombis und
Festivaltickets sind am Bahnhof oder beim Rail Service
0900 300 300 (CHF 1.19/Min.)
erhältlich. Gegen Vorweisen eines
gültigen Festivaltickets am Bahnschalter kann das bis 20% ermässigte Bahnbillett auch nachträglich gelöst werden.
Infos unter www.railaway.ch
37
Gurtenfestival
Herbert Grönemeyer.
Die Songs von Herbert Grönemeyer klopfen an
die Zimmertür, wenn dort jemand das Kopfkissen mit Tränen voll heult. Sie schleichen heran,
setzten sich auf die Bettkante, nicken einem zu
und wischen die salzigen Tropfen von den Wangen. In den Liedern des norddeutschen Sängers
wohnt die Hoffnung neben dem Trost. Beides ist
im Moment offenbar sehr gefragt, denn wenn Grönemeyer auftritt, verwandeln sich die grössten
Hallen in ein Meer aus Feuerzeugen. Oder, heutzutage vielleicht eher angebracht, aus HandyDisplays.
17.–20. Juli 2008
Bern
«What a feeling!», schrie Irene Cara von Platz 1 der Schweizer Hitparade. Klar, es waren
die 80er, genauer der 17. Juli 1983. Schon da hatten offenbar gewisse Kreise genug
von Rollschuh-Disco und Plateausohlen. Einige von ihnen quälten sich auf den Gurten, den Hausberg über der Bundeshauptstadt, und errichteten eine Bühne, auf der
für ein Wochenende die Verstärker qualmen sollten. 25 Jahre später steht die Bühne
immer noch da, leicht vergrössert. Ganz leicht. Etwas weiter oben steht nochmals eine
Bühne, ein Zirkuszelt, um dem Regen zu trotzen. Eine dritte Bühne schliesslich versteckt sich hinter einem Hügelchen – die legendäre Waldbühne, welche die Veranstalter erst im vergangenen Jahr wieder aktivierten. Es war ein ziemlich verschlammtes
Comeback, aber da kann die Bühne ja nichts dafür. Deshalb poltern auf Brettern zwischen den Stämmen im Jubiläumsjahr erneut kleine und feine Acts aus dem In- und
Ausland, unter anderem Ray Wilko oder die lebende Kontrabass-Legende Mich Gerber.
Zum Jubiläum gratulieren daneben Superstars quer durch alle Stilrichtungen. Irene Cara
gehört nicht dazu. Zum Glück.
Favez.
AMY MACDONALD.
Hier zwitschert ein Goldkehlchen erster Güte: Innert
weniger Tage verkaufte sich Amy Macdonalds erste
Platte so oft, dass die Schottin gleich eine Wagenladung glänzende Schallplatten einfuhr. Und das wohlgemerkt in einem Alter, in dem andere noch an der
Pubertät zu kauen haben. 21 Jahre alt ist die scheue
Singer/Songwriterin, die mit der Hitsingle «Mr. Rock
& Roll» auch die Schweiz betörte. Vier Jahre jünger
also, das das Gurtenfestival, aber bestimmt nicht um
ein zartes Geburtstagsständchen verlegen.
HIM.
In der H&M-Filiale Bern haben sie die Bestellungen
für Unterwäsche verdoppelt. Der Grund kommt aus
Finnland, raucht wie eine Kehrichtverbrennungsanlage und singt bei einer Band namens HIM. «Singen» ist zwar fast untertrieben. Kettenraucher Ville
Valo haucht die dramatisch-tragischen Liebeslieder
geradezu. Liebe, Tod und Trennung gehören zu den
Lieblingswörtern des Frauenschwarms, und seine
Band fräst die Romantik mit Kettensägen-Metal in
klitzekleine Stücke. So klitzeklein wie die Höschen,
die während HIM-Konzerten auf die Bühne segeln.
38
Ihre Alben stehen in den Plattenregalen Grossbritanniens, ihre
Songs krachen bei Indie-Radios
in ganz Europa über den Äther:
Favez from Lausanne, Switzerland. In der Heimat praktisch
unbemerkt hat sich der Sechser vom Genfersee zu einem der
edelsten Rock-Exporte hochgearbeitet – dank straightem Indie-Punk-Pop-wasauch-immer-Geschrammel und Melodien, süsser
als Chardonnay von den Waadtländer Rebhügeln.
«Bigger Mountains, Higher Flags» heisst Favez’
letzter Wurf. Was für eine Verheissung für das Gastspiel auf dem Gurten.
Kaiser Chiefs.
Viele Versprechen machen uns
die englischen Schreiberlinge.
Viele davon brechen sie. Was im
einen Moment als die Rettung des
Rock’n’Roll gepredigt wird, versinkt nach zwei Wochen im Treibsand der schnelllebigen Indierock-Szene. Die Kaiser Chiefs
hat dieser nicht geschluckt: Aus
den schummrigen Clubs von
Leeds hat sich die Band um Sänger Ricky Wilson auf die Hauptbühnen kontinentaleuropäischer
Bühnen gespielt, getrieben von
Mitgröl-Hymnen wie «Ruby»
oder «I Predict A Riot» – und von
Schlagzeugderwisch Nick Hodgson.
PROGRAMM.
Facts.
Donnerstag, 17. Juli 2008
• Choo Choo
• Culcha Candela
• Draven
• Kaiser Chiefs
• Miss Platnum
• Pete Philly & Perquisite
• Schandmaul
• The Chemical Brothers
• The Corleons
• The International Noise
Conspiracy
• Tight Finks
• Turbonegro
Preise.
• 4-Tagespass Do, Fr, Sa, So:
CHF 195.–
• 3-Tagespass Do, Fr, Sa:
CHF : CHF F 155.–
• 3-Tagespass Fr, Sa, So:
CHF 155.–
• 2-Tagespass Do, Fr:
CHF 115.–
• 2-Tagespass Fr, Sa:
CHF 115.–
• 2-Tagespass Sa, So:
CHF 115.–
• 1-Tagespass Do: CHF 75.–
• 1-Tagespass Fr: CHF 75.–
• 1-Tagespass Sa: CHF 75.–
• 1-Tagespass So: CHF 75.–
• Vorverkaufsstelle: RailAway
Freitag, 18. Juli 2008
• Carbon/Silicon
• Dynamite Deluxe
• H.I.M.
• Ich + Ich
• John Butler Trio
• Kummerbuben
• Mina feat. Mich Gerber
• Paolo Nutini
• Ray Wilko
• Redwood
• Slimboy
• Züri West
Samstag, 19. Juli 2008
• Adrian Solo
• Aloan
• Amy Macdonald
• Ben Harper &
The Innocent Criminals
• Blind
• Dada (Ante) Portas
• Disco Ensemble
• Galactic
• Klee
• Nils Burri & Band
• Philipp Fankhauser
• Slam & Howie
• Surprise Guest
• The Courteeners
• Zappa Plays Zappa
Kapazität.
64 000 Besucher auf vier Tage
Zeltplatz.
Unbedingt Vorverkauf benutzen. Es stehen genau 6000
Zeltplätze zur Verfügung.
Das Sleeping-Zone Ticket
(CHF 20.–) benötigt man pro
Zelt nicht pro Person!
Besonderes.
Pavillon-Zelte unbedingt zu
hause lassen, auf dem Gurten
sind nur Iglus erlaubt.
www.sommer08.ch
Webcode: CHF gurten
Profitiere vom ermässigten
RailAway-Kombi! Kombis und
Festivaltickets sind am Bahnhof oder beim Rail Service
0900 300 300 (CHF 1.19/Min.)
erhältlich. Gegen Vorweisen eines
gültigen Festivaltickets am Bahnschalter kann das bis 20% ermässigte Bahnbillett auch nachträglich gelöst werden.
Infos unter www.railaway.ch
Sonntag, 20. Juli 2008
• Adrian Stern
• Bagatello
• Gianni Spano
• Herbert Grönemeyer
• Jennifer Rostock
• Kt Tunstall
• Les trois Suisses
• Marvin
• Solomon Burke
• The Beautiful Girls
• The Bosshoss
• William White &
The Emergency
39
Blue Balls
Festival
18.–26. Juli 2008
Luzern
Sie könnten aus Montreux stammen, die
blauen Bälle, die durch Luzern kullern: Ans
Seeufer schmiegt sich ein Vergnügungspark aus Schmuckständen, Bühnen und
Imbissbuden, die in Innerschweizer Pfannen Gerichte aus aller Welt zubereiten.
Ansonsten noble Hotelbars verwandeln
sich während der Blue Balls Nights in Rockschuppen und gleich neben dem Bahnhof thront das architektonische Juwel
des Festivals, der zum Gebäude gewordene Wunschtraum eines jeden Tontechnikers: das Kultur- und Kongresszentrum
Luzern. In dessen polierten Wänden finden
sich Künstler ein, deren kleinster gemeinsamer Nenner der Stil ist, und die hier zu
Hochform auflaufen – dank perfekter Akustik und einem Rahmen, der eigentlich gar
nichts anderes zulässt.
PROGRAMM.
18. Juli 2008
• Benedicte Braenden
• Beverley Knight
• Chica Torpedo
• Erykah Badu
• Los Pinguos
• Nashi Young Cho &
Vanillounge
• Pegasus
• The Juke Joint Pimps
Erykah Badu.
Das Spiel mit den Worten liegt Erykah
Badu: «Baduism» hiess ihr Debüt als
Solo-Künstlerin. Elf Jahre später steht
mit «New Amerykah» das dritte Werk
der Soul-Diva in den Läden. Darauf flirtet
die vierfache Grammy-Gewinnerin wieder einmal mit dem HipHop, dem sie ihre
ersten Schritte im Musikbizz verdankt.
Erykah Badu weiss
sich zu behaupten,
sie musste es lernen, als Tochter von
schwarzen Einwanderern im CowboyBundesstaat Texas.
Sie lernte schnell,
und neben ihrer Karriere als Sängerin
stand Badu immer
wieder als Schauspielerin vor der
Kamera. Unter anderem machte sie 1998
den «Blues Brothers
2000» Feuer unter
dem geschniegelten
Hinterteil.
Jethro Tull.
Viel ist passiert in den vergangenen vier Jahrzehnten: In Deutschland ist eine Mauer gefallen, anderswo in der Welt die hälfte der Beatles
und im Irak ein paar tausend Soldaten. Im Hause
von Jethro Tull sind die Mitglieder währenddessen ein- und ausgegangen. Black-Sabbath-Riffmeister Tony Iommy kam zum akustischen
Techtelmechtel in den Bandkeller, genauso wie
Keyboard-Magier Don Airey und etwa hunderttausend andere Musiker. Immer dabei war Ian
Anderson, flötender Gründer und Frontmann
der Prog-Blues-Rock-Legende Jethro Tull aus
Blackpool. 40 Jahre lang bläst Anderson seiner
Kapelle nun schon den Marsch – und der führt
zum Jubiläumskonzert nach Luzern.
19. Juli 2008
• Elijah & The Dubby
Conquerors
• Greements de Fortune
• Hank Cash
• Justin Nozuka
• Nashi Young Cho &
Vanillounge
• RAD
• The Juke Joint Pimps
20. Juli 2008
• Alvin Youngblood Hart
• Cassandra Wilson
• Ian Parker
• Mothers Pride
• Nashi Young Cho &
Vanillounge
• Stereo MC’s
• Tess Wiley
• The Juke Joint Pimps
21. Juli 2008
• Caligagan
• Eugene ’Hideaway’
Bridges
• Jethro Tull
• k.d. lang
• Nashi Young Cho &
Vanillounge
• Ryan Shaw
• Serpentine
• The Juke Joint Pimps
22. Juli 2008
• Amar Sundy
• Anshelle
• George Benson
• Nashi Young Cho &
Vanillounge
• Sean Taylor
• The Juke Joint Pimps
• The Neville Brothers
• The Young Punx
23. Juli 2008
• Jordan’s Drive
• Keb’ Mo’ & Robert Cray
• Monte Montgomery
• Nashi Young Cho &
Vanillounge
• Robotnik
• sharf
• Söhne Mannheims
• The Juke Joint Pimps
24. Juli 2008
• Cowboys On Dope
• Nashi Young Cho &
Vanillounge
• Söhne Mannheims
• Son De Nadie
• Strozzini
• THE DYNAMITES featuring Charles Walker
• The Juke Joint Pimps
25. Juli 2008
• Danny Bryant’s
RedEyeBand
• Federico Aubele
• Jondo
• Macy Gray
• Marvin
• Nashi Young Cho &
Vanillounge
• The Juke Joint Pimps
Zeltplatz.
Kein Zeltplatz vorhanden.
26. Juli 2008
• ¡Cubanismo!
• Brendan Adams
• Heidi Happy
• Nashi Young Cho &
Vanillounge
• Peter Cincotti
• Shaggy
• The Bridge
• The Juke Joint Pimps
www.sommer08.ch
Webcode: blueballs
Facts.
Vorverkauf.
• Ticketpreise je nach
Konzert unterschiedlich, siehe unter
www.blueballs.ch
• Vorverkaufsstelle:
RailAway
Besonderes.
Der Festival-Pin für
CHF 50.– berechtigt
während neun Tagen zu
Gratis-Eintritt zu allen
Blue-Balls-Konzerten
ausserhalb des KKL.
Profitiere vom ermässigten RailAway-Kombi!
Kombis und Festivaltickets sind am Bahnhof
oder beim Rail Service
0900 300 300 (CHF 1.19/
Min.) erhältlich. Gegen
Vorweisen eines gültigen
Festivaltickets am Bahnschalter kann das bis 20%
ermässigte Bahnbillett
auch nachträglich gelöst
werden.
Infos unter
www.railaway.ch
w
Kapazität.
• Konzertsaal: 1840
Sitzplätze
• Aussenbühnen unterschiedlich
Jetzt online kaufen!
Yeeeeeeeeeeaaaaaaaaaaah!
Die grösste Auswahl an Tickets für Pop- und Rockkonzerte, Musicals und viele wei
Bahnhöfen, beim Rail Service 0900 300 300 (CHF 1.19/Min.) und für die Schweiz neu
dazu. Oder ein Kombi-Ticket von RailAway. www.sbb.ch/events
40
tere Events in der Schweiz und in Deutschland gibts bei der SBB: an rund 200 SBB
auch online. Und für eine bequeme Reise im Zug kaufen Sie gleich ein Bahnbillett
41
Manu Chao.
Inserat
Beruf: Weltverbesserer. Adresse: Strasse nach nirgendwo. Name: Manu Chao, politisch engagierter
Ein-Mann-Wanderzirkus und personifizierter Albtraum jedes Promo-Managers: Mal verabschiedet
er sich, um als Strassenmusiker durch Afrika zu
trampen, mal verschanzt er sich als Sozialarbeiter
in einem argentinischen Behindertenheim. Dazwischen schreibt der Ex-Mano-Negra-Kreativkopf multilinguale Sommerhits und produziert Alben, die
mehr akustische Flickwerke sind als Musikaufnahmen. Samba oder Rumba? Ska oder Reggae? No
importa, vamos a bailar!
Paléo Festival
22.–27. Juli 2008
Nyon
Im Festivalwörterbuch steht Paléo als Synonym für
eine Woche Hippie-Feeling Deluxe, inklusive einem
bunten Blumenstrauss aller erdenklichen Musikstile.
In Nyon haben sie das billigstes Bier, das schönste
Seebad, die lockerste Stimmung – und dementsprechend den grössten Aufmarsch. Fällt jeweils der Startschuss zum Vorverkauf, fallen die Openair-Fanatiker über die
Ticketschalter her, wie die Wikinger seinerzeit über persische
Handelsschiffe. Daran tragen neben der nahe gelegenen Freibad-Pilgerstätte am Genfersee die Programmverantwortlichen
des Paléo die Hauptschuld, die jedes Jahr mit sicherem Händchen die grösseren und
kleineren Sensationen der Pop-, Rock- und World-Szene herauspicken. Frankophone Hitparadenstürmer rocken das Festival jeweils gleich in Fraktionsstärke. Um die Massen
aus dem Osten anzulocken, lassen die Titanen der internationalen Alternative-Charts
das Welschland erzittern. Trip-Hop, Rap, Rock’n’Roll, Indie und alle anderen Genres, die
im Festivalwörterbuch eben sonst noch so verzeichnet sind.
Mika.
Wenn Haremswächter zu viel Madonna hören, gründen sie irgendwann eine Eunuchen-Boyband. Und
die würde etwa so klingen, wie «Life In Cartoon
Motion», das Debütalbum von Mika. Damit landete
der libanesisch-britische Allrounder im Sommer
2007 eine ganze Serie von Costa-Brava-Sommerferien-Disco-Brüllern, bei denen sogar die spitzen
Federn der Indie-Journalisten mitwippten. Wegen
einer Ohrenentzündung musste Mika seine Festivalauftritte in der Schweiz vergangenen Sommer abblasen. Diesen Sommer bläst er zum Tanz am Paléo.
43
Massive Attack.
Inserat
Über Bristol scheint selten die
Sonne. Und selbst wenn, dringen ihre Strahlen kaum bis in
den Keller, wo Massive-AttackKopf Robert «3D» Del Naja am für
diesen Sommer angekündigten
Album herumbastelt. Massive
Attack kreieren seit den späten
80ern Kühlfach-Trip-Hop und gelten zusammen mit Portishead
oder Morcheeba als Pioniere des
Genres. So dunkel der Sound, so
hell sind die Live-Shows von Massive Attack: ein multimediales
Scheinwerfer- und LeinwandSpektakel begleitet die düsteren
Beats und Raps auf der Bühne.
Firewater.
Die einen schreiben Postkarten, die anderen bringen ein Album mit aus der grossen weiten Welt. Via Indien und
Israel backpackte FirewaterFrontmann Tod Ashley nach Pakistan – mit dem Aufnahmegerät
immer in Griffnähe. Daheim in
New York verkroch sich Ashley im
Studio, leerte seinen Koffer und
flickte die akustischen Souvenirs
zum sechsten Firewater-Album
«The Golden Hour» zusammen –
eine 13 Songs lange Reise durch
Zigeuner-Blues und Balalaika-Bauchtanz, zeitloser
Weltenbummler-Soundtrack, der zeittypischer nicht
sein könnte.
Vive La Fête.
Danny Mommens and Els Pynoo schreiben die Electroclash-Variante von « Die Schöne und das Biest
». Am Bass wütet dEUSs-Wuschelkopf Mommens,
ihm zur Seite rockt ein Haufen zotteliger Krachmacher, an der Front zieht Ex-Model Pynoo die Blicke
an, wie ein Magnet verschüttete Stecknadeln. Mit
Reizen geizen ist nicht das Ding der koketten Blondine. Aus den Boxen
wummert der knallharte Dance-RockHammer. Also «Vorspiel» für den Paléo-Gig
brachten Vive La Fête
im Frühling schon den
Zürcher Schiffbau zum
Beben.
PROGRAMM.
Dienstag, 22. Juli 2008
• Barbatuques
• Bb Brunes
• Ben Harper & The Innocent
Criminals
• Blood Red Shoes
• Cali
• Deus
• Love Motel
• Marvin
• Pete and the Pirates
• Redback
• Siba E A Fuloresta
• Soko
• Solange La Frange
• The Hives
• The Wombats
• Vanessa Da Mata
Mittwoch, 23. Juli 2008
• Barbatuques
• Bonde Do Role
• Caribou
• Girls In Hawaii
• Goose
• I’m from Barcelona
• Justice
• Micky Green
• Mika
• Patrick Watson
• Rosqo
• Round Table Knights
• Siba E A Fuloresta
• Summer Went Too Soon
• The Dodoz
• The Raveonettes
Donnerstag, 24. Juli 2008
• Asa
• Asher Selector
• Brisa Roché
• Chapter
• DJ Dolores
• Dub Inc.
• Firewater
• Junior Tshaka
• Manu Chao & Radio Bemba
Sound System
• Mayra Andrade
• Moonraisers
• Ramiro Musotto
• Seun Kuti
• The Dodoz
• The Kissaway Trail
• Tiken Jah Fakoly
Freitag, 25. Juli 2008
• Alexandre Kinn
• Constance Verluca
• Daniel Darc
• Dorian Gray
• Grand Corps Malade
• Greis
• IAM
• Kassette
• Keny Arkana
• Marcelo D2
• Massive Attack
• Missill
• Ramiro Musotto
• Silvério Pessoa
• Thomas Dutronc
• Toufo
• Yelle
Samstag, 26. Juli 2008
• Alain Bashung
• Alenko
• Cocoon
• Coming Soon
• DJ Sandrinho
• Etienne Daho
• K
• K.O.L.O
• Minor Majority
• Nicolas Fraissinet
• Olodum
• Open Season
• Ours
• Rock/Pop/Electro
• Sharko
• Silvério Pessoa
• The Dø
• Vanessa Paradis
• Zebramix
Sonntag, 27. Juli 2008
• L’Ouverture des Hébrides
et le Concerto en mi Mineur
pour Violon
• Cocoon
• Coming Soon
• De Felix Mendelssohn
• Dionysos
• Favez
• Gypsy Sound System
• José Barrense-Dias
• L’Orchestre De Chambre
De Genève
• Moleque De Rua
• Orquestra Do Fubá
• R.E.M.
• Redwood
• The Passengers
• To The Vanishing Point
• Vive La Fête
• Yael Naïm
Facts.
Preise.
• Ausverkauft bis auf den
Dienstag 22. Juli 2008
• Eine Ticketbörse gibt es
auf www.paleo.ch
• Vorverkaufsstellen:
Ticketcorner, fnac,
www.paleo.ch
Kapazität.
225 000 – und (fast) immer
ausverkauft
Zeltplatz.
• Zeltplatz ist vorhanden.
Besonderes.
Schnell zugreifen lohnt sich,
die 180 000 Paléo-Tickets
gehen praktisch jedes Jahr ausnahmslos weg.
www.sommer08.ch
Webcode: paleo
45
Puts Marie.
„Wenn das nicht die Zukunft der
Schweizer Musik ist, dann gibt
es keine.“ Ehrlich. Sagt die NZZ.
Und die muss es ja wissen. Aber
zu den Fakten: Im Proberaum von
Puts Marie kifft Pete Doherty mit
Bob Marley und Tom Waits verstolpert sich in osteuropäischer
Volksmusik. Nun, aber eigentlich haben die vier Freigeister
aus Biel gar keinen Proberaum.
Nur einen VW-Bus. Und der führte
sie auf Road Trips über die Strassen und Bühnen Europas. Was sie
dort aufsammeln und abspielen,
ist purer Treibstoff, Die Maschine
stottert, röchelt, schmirgelt und
schmachtet. Momol, da hat die
NZZ wieder mal Recht gehabt.
Inserat
Stone Hill
PROGRAMM.
Donnerstag, 24. Juli 2008
• Kassette
• RADIO 200000 &
The Overdrives
• Eggippa Fifauter
• Breitbild
• Father Fuckers
Freitag, 25. Juli 2008
• Mosaic
• King Automatic
• Puts Marie
• Creature with the Atom
Brain
• Vive la Fête
• HP Stonji
Samstag, 26. Juli 2008
• The Lundegards
• Slam & Howie
• Pola
• Sinner DC
• Beautiful Leopard
• Islands
• Black Cargoes
• TBA
• Expander
• Minus
• DJ’s El Duderino &
Pineapple Juice
Facts.
24.–26. Juli 2008
Alterswil FR
Alles begann mit einem Steinkreis. Darin brannte ein Feuer, über dem Feuer hing ein
Rost und auf dem Rost lag Fleisch. Darum herum lagen Menschen. Ihnen war ziemlich
langweilig, denn sie lagen in Alterswil, Freiburg. Und dort ist nicht gerade viel los. Dachten die Menschen und nahmen sich vor, das zu ändern. Im Mai 2004 luden sie an ihre
Grillnachmittage erstmals lokale Bands ein. Die Bands brachten Leute und die Leute
freuten sich über den Anlass, der schliesslich im August 2005 als Stone Hill einen Eintrag in die Schweizer Festivalkalender erhielt. Was aus der Bierlaune heraus an einem
Grillnachmittag unter Kollegen entstanden ist, dauert heute drei Tage und präsentiert
– getreu dem Namen – eine Auswahl von steinbergharten Rock’n’Roll-Guggen.
King Automatic.
Preise.
• 1-Tagespass Do: CHF 30.–
• 1-Tagespass Fr: CHF 33.–
• 1-Tagespass Sa: CHF 36.–
• 3-Tagespass: CHF 70.–
• Vorverkaufsstelle:
Starticket
Kapazität.
Gegen 2500 Besucher werden erwartet
Zeltplatz.
• Zeltplatz ist vorhanden.
Besonderes.
Besonderes: 2007 war das
erste (!) trockene Stone HillWochenende. Das schreit
nach Wiederholung..
www.sommer08.ch
Webcode: stonehill
Mick Jagger hatte viele Affären. Aber niemals so
viele, wie es Gründe gibt, King Automatic zu engagieren. Erstens: Ein Platz im Flugzeug reicht. Zweitens: Eine kleine Bühne auch. Drittens: der Franzose
ist keine One-Man-Band, sondern d i e One-ManBand. Viertens: Er veröffentlicht seine Krach-BummBäng-Alben auf Voodoo Rhythm, dem Label des
Berner Trash-Pastors Reverend Beatman. Fünftens:
Diese Alben klingen sogar nach Karrenschmiere und
rostigem Blech, wenn die nächste Töffligarage zwei
Lichtjahre entfernt ist. Sechstens: King Autoamtic
spielt am Stone Hill. Siebtens: King Automatic spielt
nicht den Blues, er hat den Blues. Er ist der Blues.
Ach, haben wir schon erwähnt, dass King Autmatic
am Stone Hill spielt?
47
PROGRAMM.
25. Juli 2008
• AndaRojo
• Pendulum Live
• Pete Philly & Perquisite
• The Locos
• Züri West
26. Juli 2008
• Adrian Solo
• Clueso
• Greis
• Gulliver
• HIM
• Kaizers Orchestra
• Sektion Kuchikäschtli
Kaisers
Orchestra.
Facts.
Openair Val Lumnezia
25.–26. Juli 2008
Degen GR
Café Piz und Pistenraser sorgen im Tal des Lichts im Winter für Betrieb. Im
Sommer gondeln die Sessellifte über grüne Wiesen, die Touristen räkeln
sich lieber an Mittelmeerstränden. Deswegen haben die Murmeli aber
noch lange keine ruhige Saison – Openair Val Lumnezia sei dank. 24 Ausgaben lang bereits poltern Rockstars zwischen Berggipfeln, springen die
Gitarrenriffs wie Gummibälle an die Felswände und fliesst das aus reinem
Quellwasser gebraute Bier die Kehlen herunter. Trotz reicher Geschichte
und internationaler Top-Acts hat das Festival seinen familiären Charme
bewahrt, irgendwie fühlt es sich immer noch an, als würde man sein Zelt
in Grosis Gärtchen aufschlagen. Und von der Aussicht her ist am Val Lumnezia jedes Iglu-Zelt eine kleine Präsidentensuite.
The Locos.
Springerstiefel, Camouflage-Hose und so viel Haarfärbemittel, dass man davon eine ganze Schafherde
einröten könnte. Locos-Chef Pipi sieht aus, als sei
er in der Pubertät hängen geblieben. Für die spanischen Politpunker Ska-P turnte der Sänger einst
über die Bühne, sang für die Cannabis-Legalisierung und gegen alles, was irgendwie mit Globalisierung und/oder Washington zu tun hat. Denn auf
dem Geburtstagsfest von George W. Bush wird Pipi
bestimmt nie freiwillig auftreten. Auf derselben Schiene rollen
auch The Locos – mit
durchgedrücktem
Gaspedal: Fröhlicher
Ska-Punk rast bissigen Texten voran,
dazu die Showeinlagen Pipis und ganz
viel Schweiss. Verrückt viel Schweiss!
48
Kaisers
Orchestra.
Des Kaisers neue
Musiker sorgen für
fürstliche Unterhaltung im Land
des Steinbocks:
Mit Janove Ottesen
haben die Norweger
einen Frontmann,
der sich die Leidenschaft aus dem Leibe schwitzt,
während er morbide Seemannsmärchen und Räubergeschichten ins Mikrophon knurrt – auf Norwegisch, versteht sich. Dazu hämmert eine Band aus
Behämmerten auf Ölfässer, Orgel und Kontrabass
ein. Sie tragen Krawatte, Gasmasken und CowboyBoots, spucken Feuer und Rauch. Die Skandinavier
haben mit Tom Waits Whiskey gesoffen und sich
bei den Zigeunern die Zehen blutig getanzt. Wenn
das Kaisers Orchestra im Bündnerland auf die Bretter stampft, rollt eine Lawine des Grauens über das
Val Lumnezia.
Preise.
• 1-Tagespass Sa: CHF 65.–
• Festivalpass: CHF 99.–
• Vorverkaufsstelle:
www.openair-lumnezia.ch
Waldstock
PROGRAMM.
Donnerstag, 31. Juli 2008
• Ass-Dur
• Blue Spice
• Bruno Amstad
31. Juli–2. August 2008
Steinhausen
Wo der Hammer hängt wissen sie in Steinhausen, und machen Nägel mit Köpfen: In
Eigenregie bauen die Heimwerkerkönige Bühnen, Bars und Hütten auf. Pressesprecher
und Handlanger sind hier dasselbe, und der künstlerische Direktor ist immer auch ein
bisschen Zimmermann. Neben der Infrastruktur bastelt er ein Programm zusammen,
das Filmfreaks genauso begeistert wie Comedy-Lachsäcke oder Rock’n’Roller. Okay,
die Acts am Waldstock zählen eher zu den kleineren Kalibern. Dafür sind sie garantiert
aus dem rechten Holz geschnitzt. Denn selbst wenn Superstar-Gagen das Budget des
beschaulichen Openairs sprengen würden: In diesem Festival steckt viel Liebe. Liebe
braucht Zeit. Zeit ist Geld. So gesehen sind die Waldstocker Multimillionäre.
Samstag, 2. August 2008
• Golem 2000
• Karamelo Santo
• La Famiglia Rossi
• Mäggi und die Brigitten
• Troimer
• Velvet Cats
• Veronica Hvalic
• Zugluft
Facts.
Kapazität.
Das Gelände war die letzten
fünf Jahre mit 13 000 Besuchern ausverkauft.
Preise.
• 3-Tagespass: CHF 55.–
• 1-Tagespass: CHF 25.–
• Vorverkaufsstelle: RailAway
Zeltplatz.
Kosten: Neu CHF 15.–
pro Zelt.
Kapazität.
Erwartete 3000 wandern
dieses Jahr nach Steinhausen
Besonderes.
Dank gratis Shuttle vom Bahnhof Ilanz muss sich niemand
die Füsse wund latschen.
www.sommer08.ch
Webcode: lumnezia
Freitag, 1. August 2008
• Bliss
• Chummerbuebe feat.
Blues Max
• Ds Personal
• Fiji
• Gisela Widmer
Zeltplatz.
Das Zelten ist kostenlos.
Besonderes.
Zahnpasta vergessen? Macht
nichts, denn das ist am Walstock für alle Camper gratis.
Bliss.
Wir leben in der Zeit der tontechnischen Kraftakte.
Im Studio blasen die Produzenten mittlerweile
jeden akustischen Spargeltarzan zum muskelbepackten Soundmonster auf. Umso mehr ist es eine
Wohltat, wenn sich eine Gruppe aufs Wesentliche
beschränkt. Und wesentlicher als bei Bliss geht gar
nicht mehr. Nur mit ihrem Mund kommen die sechs
Herren aus, sie vollbringen mit ihren Stimmbändern
Kunststücke, bei denen sich andere die Luftröhre
verknoten würden. Nachahmen nicht zu empfehlen, hingehen hingegen schon.
Fiji.
Baumkronen und Laubteppich scheinen Fiji zu behagen: Vor einem Jahr durfte das Tessiner Trio am Gurtenfestival die Waldbühne wieder beleben. Klar, die
Wolkenfetzen klebten fest am Berner Hausberg,
an diesem plitsch-platsch-nassen so-etwas-wieSommer-Abend, und der Boden erinnerte in Konsistenz und Farbe an geschmolzene Toblerone. Doch
kein Gewitter, kein Orkan, kein Monsun der Welt
hätte das Feuer auslöschen können, das in den
frühen Morgenstunden beim
Konzert von Fiji loderte. Electropop Deluxe, made in Switzerland. Ein Molotov-Cocktail
aus Bass, Beat und BarbieAttitüde der ultra-charismatischen Frontfrau Simone
De Lorenzi. Fast so, als würden sich Kraftwerk an französischen Chansons versuchen.
Diesen Sommer verschlägt es
Fiji erneut ins Gehölz, diesmal
ans Waldstock. Und nach der
Fiji-Show in Steinhausen, kriegen selbst die Eichhörnchen
Ohrensausen.
www.sommer08.ch
Webcode: waldstock
Profitiere vom ermässigten
RailAway-Kombi! Kombis
und Festivaltickets sind
am Bahnhof oder beim Rail
Service 0900 300 300 (CHF
1.19/Min.) erhältlich. Gegen
Vorweisen eines gültigen Festivaltickets am Bahnschalter
kann das bis 20% ermässigte
Bahnbillett auch nachträglich
gelöst werden.
Infos unter www.railaway.ch
49
Heitere Openair
8.–10. August 2008
Zofingen
Inserat
Wenig mehr als 10 000 Einwohner zählt das Städtchen Zofingen – normalerweise auf
jeden Fall. Während den drei Tagen im Jahr Heitere Openair wird diese Zahl jeweils fast
vervierfacht. Die mittelalterliche Altstadt, die im 13. Jahrhundert unter Habsburger
Herrschaft stand, bleibt dabei allerdings so beschaulich, wie sonst immer. Dafür bebt
auf dem benachbarten Hausberg des Aargauer Örtchens die Erde, wenn eidgenössische Flachland-Provinz auf internationale Chartstürmer trifft. Und wenn am Heitere
die Gitarren der Rock-Giganten dröhnen, vergessen sogar Zürcher und Berner ihre Vorbehalte gegenüber dem ungeliebten Nachbarskanton und karren ihre Camping-Ausrüstung ins Wiggertal. Am 8. August sollten Autofahrer den Baregg also meiden – ausser sie wollen selbst ans Heitere.
Danko Jones.
Sie schwitzen Blut und selbst viel zu laut ist noch
zu leise für Danko Jones. Nach einem Konzert des
Kanada-Trios pfeifen die Ohren wie die Lokomotive eines Güterzugs, und der Körper fühlt sich an,
als wäre ein ebensolcher darüber gedonnert. Der
Frontmann und Namensgeber der Band verdiente
sich sein Geld anfangs noch als Verkäufer in einem
Sexshop, inzwischen schreibt er für Metal-Magazine. Danko ist aus dem härtesten Holz geschnitzt,
das der Rock’n’Roll zu bieten hat, nämlich aus demselben wie AC/DC oder Motörhead. Bluesgeschwängerte Hochgeschwindigkeitsriffs surfen auf verzerrten Basswellen, dahinter dröhnt ein Schlagzeug
mit höherer Drehzahl als ein TGV.
Wir Sind Helden.
Ein Denkmal haben sie ihnen noch nicht gebaut.
Machen die Helden allerdings so weiter, können
sie ihre steinernen Ebenbilder bald auf dem Berliner Alexanderplatz bewundern. Als Wegbereiter
für die neuste Neue Deutsche Welle gilt die Band
um Sängerin und Texterin Judith Holofernes. Vermehrt bewiesen die Helden in der Schweiz
schon ihre Festival-Tauglichkeit: Halb St. Gallen sang
im vergangenen Sommer
den slogan-lastigen PopRock mit, wie akustisches
Doping wirkten die lockerflockigen Songs, und das
Publikum schüttelte sich
am Sonntag Nachmittag
die letzten Energiereserven aus den Knochen. Wie
das wohl aussieht, wenn
das Quartett wie in Zofingen schon am Freitag
spielt?
PROGRAMM.
Freitag, 8. August 2008
• Breitbild
• Danko Jones
• Grand Avenue
• Jan Delay
• Züri West
Samstag, 9. August 2008
• Chor Auf Bewährung
• Dada Ante Portas
• Die Fantastischen Vier
• Miss Platnum
• Open Season
• Sportfreunde Stiller
• The Locos
Sonntag, 10. August 2008
• 6er-Gascho
• Culcha Candela
• Kummerbuben
• Stephan Eicher
• Wir Sind Helden
Facts.
Preise.
• 1-Tagespass Fr oder So:
CHF 65.–
• 1-Tagespass Sa: CHF 75.–
• 2-Tagespass Fr, Sa oder Sa,
So: CHF 115.–
• 3-Tagespass Fr, Sa, So:
CHF 145.–
• Vorverkaufsstelle: RailAway
Kapazität.
12 000 heitere Gesichter
pro Tag
Zeltplatz.
Zeltplatz-Voucher wird
benötigt (1 – 2 Nächte
für CHF 20.–)
Besonderes.
Eltern, die das Festival ohne
Nachwuchs geniessen wollen,
können diesen am Samstag
von 15.30 – 20.– Uhr und
Sonntag von 10.30 – 19.30
Uhr im Kinderparadies
Lilibiggsandia «parkieren».
www.sommer08.ch
Webcode: heitere
Profitiere vom ermässigten
RailAway-Kombi! Kombis
und Festivaltickets sind
am Bahnhof oder beim Rail
Service 0900 300 300 (CHF
1.19/Min.) erhältlich. Gegen
Vorweisen eines gültigen Festivaltickets am Bahnschalter
kann das bis 20% ermässigte
Bahnbillett auch nachträglich
gelöst werden.
Infos unter www.railaway.ch
51
MC Solaar.
Würde der französische
Rap seine eigene Währung
herausgeben, würde das
Antlitz des MC Solaar mindestens die Hunderternote zieren. Vierzig Jahre hat der Pionier bald auf dem Rücken,
und rund die Hälfte davon
verbrachte er damit, seine
poetsichen Weltanschauungen mit fettem Beat zu
unterlegen. Sprachkunst
stand für den Grossmeister
immer über blossem Anprangern, während andere über eine schwarz-weisse
Welt lamentieren, beleuchtet MC Solaar die Grauzonen. «Chapitre 7», das letzte Werk des Grossmeisters vereint überdies Musikstile von Rock über
Jazz, bis Latin.
Rock Oz Arenes
13.–16. August 2008
Avenches
Zwei Jahrtausende ist’s her, da rollten Gladiatorenköpfe über den Boden des Amphitheaters in Avenches. Wie bei Asterix und Obelix, nur mit mehr Blut. Die Cäsars und Centurios räkelten schmiegten derweil oberhalb der Arena ihre Rüstungen an Liegebetten,
lutschten Trauben und Oliven und amüsierten sich über das Gemetzel, während Sklaven die Wein-Amphoren im Duzend heranbuckelten. Heuer präsentiert sich das Amphitheater zu Avenches etwas anders. Weniger blutig, dafür umso lauter. Die Ruinen allein
sind nicht der Grund, warum im August jeweils um 30 000 Rock’n’Roll-Touristen das
Dörfchen nahe dem Murtensee heimsuchen. Auch nicht der Campingplatz auf der Spielwiese des FC Avenches, obwohl das Bier im Clubhaus-Bistro gerade mal einen Zweiliber kostet. Nein, der Grund, warum die Tickets für das Rock oz Arènes schneller weggehen, als das Koks im Oasis-Backstagebereich, liegt am Festival an sich. Ein Konzert
in den Ruinen der antiken Römerstadt, dafür hätte Johny Cash sogar ein CandlelightDinner mit June Carter sausen lassen. Oliven und den Wein muss man allerdings selber mitbringen.
Stephen Marley.
Maximo Park.
Gitarrenmusik war etwas für depressive LanghaarJungs – bis Fanz Ferdinand kamen. Sie machten den
Rock erstens wieder tanzbar, und zweitens lockten
sie damit wieder Mädchen in die Clubs. Die zweite
Welle des Dance-Rock-Revivals spülte nach Franz
Ferdinand einen zweiten dicken Fisch an Land:
Maximo Park aus Newcastle. Epileptiker-Riffs und
Disco-Groove mixt die Band um Sänger Paul Smith
mit post-punkiger Düsterheit und selbstironischen
Texten. «Our Earthly Pleasures» stürmte 2007 die
Alternative-Hitlisten, nun stürmen Maximo Park wieder einmal die Schweiz.
Sinead O’Connor.
Sinead O’Connor ist die Falte im glatt gebügelten
Kleidchen des britischen Pop. Beinahe mehr Aufmerksamkeit als mit der Musik macht die kahl
rasierte Irländerin mit ihrem Aktivismus. Vor den
TV-Kameras zerriss sie einst das Foto von Papst
Johannes Paul II. In Israel gingen vor ihren Konzerte
Todesdrohungen gegen den «weiblichen Bono» ein.
Für das Studium in irischer Landessprache hängte
O’Conner das Mikrophon an den Nagel, 2007 meldete
sie sich nach längere Pause mit «Theology» zurück:
Reggae, Pop und sehr viel Charakter versprechen
einen einmaligen Abend im Amphitheater.
52
Da muss irgendwo ein Nest sein: Praktisch jeden
Sommer steht irgendein Nachkomme von ReggaeUrvater Bob Marley auf einer
Schweizer Festivalbühne. Stephen Marley ist nicht nur ein weiterer Beweis für die aussergewöhnliche Potenz seines Vaters,
sondern auch dafür, dass dessen
Geist weiterlebt. Den karibischen
Off-Beat-Sound erhielt er mit der
Milchflasche eingeflösst, obwohl
er im US-Bundesstaat Delaware zur Welt kam. «One
Love» ist für ihn nicht genug: Auf dem 2007er-Debüt
packt Stephen allerdings auch die Rockgitarre aus
und wagt ein Tänzchen mit dem R’n’B.
PROGRAMM.
Dienstag, 12. August 2008
• Zucchero
Mittwoch, 13. August 2008
• 7 dollar Taxi
• BPM
• Cobalt
• Enigmatik
• Fancy
• Maximo Park
• One Republic
• Pony Pony run run
• Sanatorium
• Serj Tankian
• Special Guest
Donnerstag, 14. August 2008
• Alpha Blondy
• Beautiful Léopard
• Brothertunes
• Jah man gang
• Kassette
• Makali
• Marvin
• Mattafix
• Ska Nerfs
• STARCH
• Stephen Marley
• The Roots
Freitag, 15. August 2008
• Axwell
• DJ Mirko Loko
• DJ Smash FX
• DJ Spoke
• F***ing Stupid Idiots
• Fedde Legrand
• Igor Blaska
• In the Club live
• Martin Solveig
• Thomas Melchior
• Tiefschwarz
• Yves Larock
Samstag, 16. August 2008
• Amel Bent
• Charlotte parfois
• Famille Bou
• Galisteo
• Hawksley Workman
• I.V.A.N
• Intenso
• Mc Solaar
• Mina
• Mykonos
• Sinead O’Connor
• Sinik
• the Kitchenettes
• Youssoupha
Facts.
Preise.
• Ticketpreise siehe unter
www.rockozarenes.com
• Vorverkaufsstellen:
fnac, Ticketcorner,
resaplus.ch
Kapazität.
35 000 an fünf Tagen
Zeltplatz.
Der Campingplatz befindet
sich auf dem Fussballplatz
von Avenches. Zugang nur mit
einem mit gültigem Festivalticket. Das Campen kostet CHF
10.– pro Person und Nacht.
Besonderes.
Seit letztem Jahr verkehren
Shuttelbusse von und nach
Neuenburg, Freiburg, Bern,
Bulle und und und. Infos
und Preise auf
www.rockozarenes.com
www.sommer08.ch
Webcode: oz
Serj Tankian.
Wie ein Orkan fegten System Of A Down über die
Rockszene – und brachen erfolgreich aus der NuMetal-Schublade aus, in welche sie die Musikpresse
versorgte. An der Front der unverschämt dynamischen Truppe bellte und raste Serj Tankian wie
ein tollwütiger Pit Bull über die Bretter. Jetzt hat
der Amerikaner mit armenischen Wurzeln und politischem Bewusstsein sich – wenigstens temporär –
von seiner Band gelöst. In den USA explodierte seine
Solo-Karriere vom ersten Takt an. Nach der Show in
Avenche könnte auch die Schweiz fällig sein.
53
Openair Gampel
14.–17. August 2008
Im Rhonetal spritzt jeden Sommer der Champagner (oder der
Weisswein, je nach Geschmack) – selbst dann, wenn der FC
Sion trotz 17 Coachwechseln und Superstar-Nationalgoalie aus
Ägypten wieder einmal keinen Pokal in den Kanton mit dem
schrägen Dialekt zu holen vermochten. Mit dem Openair Gampel hat das Wallis dafür auf jeden Fall etwas zu feiern, und der
Blick aufs Programm tröstet locker über verpasste Siegesfeiern
hinweg. Selbst fanatische FCB-Anhänger dürften deshalb den
Weg durch den Lötschberg-Tunnel auf sich nehmen, um auf der
Gampel-Wiese die Sau raus zu lassen. Spätestens seit die Veranstalter ihre Rocksause von drei auf vier Tage verlängerten,
hat das Wallis die Auszeichnung für das wildeste Party-Festival des Landes sozusagen abonniert. In der Barmeile zwischen
eindrücklichen Bergmassiven finden erwachsene Kinder einen
gigantischen Rummelplatz, den niemand durstig verlässt. Schlafen ist hier eine lästige Nebenbeschäftigung, und wer vor Sonnenaufgang den Reissverschluss am Zelt zuzieht, der war eigentlich gar nie richtig hier.
Flogging Molly.
Etikettenschwindel Marke USA: Flogging Molly kommen nicht von einer der saftig-grünen Schafweiden Irlands, sondern von einem goldenen Strand
irgendwo in Kalifornien. Offenbar sind aber sogar
die Jukeboxen in den Surfer-Cafés dort mit den
Evergreens der Pogues oder Dubliners voll gepackt.
Flogging Molly kreuzt den Sunshine-Punkrock mit
Mandoline, Banjo, Tin Wistle und Fiddle. Alles sehr
tanzbar und deshalb hochgradig Gampel-tauglich
– auch, wenn der St. Patrick’s Day ein halbes Jahr
entfernt ist.
The Futureheads.
Sie treten öfter in der Schweiz auf, als manche Bundesräte. Und dass sie erst noch mehr Applaus erhalten, spricht für die Retro-Rocker von Mando Diao.
2004, eben erst in die Rockszene eingestiegen,
schwangen die Schweden ihre grünen Schnäbel
und ernannten sich auf eigene Faust zu den neuen
Beatles. Zwischen den Anfangstagen und dem diesjährigen Auftritt am Gampel liegen ein beeindruckender Reifeprozess, diverse Indie-Disco-Kracher
und eben: endlose Touren und Ehrenrunden durch
den deutschen Sprachraum. Nun, wir haben noch
lange nicht genug.
Drüben auf der Insel verbraten
sie nicht nur Toastbrot, sondern
auch Rockbands, und zwar am
Laufmeter. Das «The» im Namen
und eine Gitarre in der Besetzung reicht schon beinahe aus,
um wenigstens einmal das Titelbilder britischen Indie-zines zu
zieren. Beide Kriterien erfüllen
die Futurheads – und noch eins
mehr: Ihr Joe-Strummer-trifftPete-Doherty-am-Oasis-KonzertSchrammelsound hat sein Pulver
noch lange nicht verschossen. Im Frühling erschien
das dritte Werk «This Is Not The World», im Sommer
folgt – welche Ironie – eine Welttour.
Fettes Brot.
Starsailor.
Ordentlich durchgeknetet und knusprig gebacken
kehren die Brote in die Schaufensterauslage der
deutschen HipHop-Bäckerei zurück. Endlich toastet das Trio wieder freche Reime auf Schweizer
Bühnen, geschmiert mit pikanten Provokationen à
la «Schwule Mädchen». Mit «Storm und Drang» hat
das Trio überdies ein frisches Album im Körbchen,
das herrlich nach Soul-Pop-Hop-Hits duftet. Statt
sich in Gesellschaftskritik fest zu beissen, experimentiert Fettes Brot mit neuen musikalischen Elementen. Und die delikaten Texte zergehen geradezu auf der Zunge.
Niemand hat nur Freunde. Auch James Walsh nicht,
der Frontmann und Songschreiber von Starsailor. Als
das Debüt «Love Is Here» erschien, verteufelten
viele die melancholischen Briten, schimpften sie
Heulsusen-Rocker. Wer Walshs zitternde Stimme
hört, fühlt sich manchmal tatsächlich, als würde
er mit einer Bleikugel am Bein in den Bodensee
geschmissen. Starsailor haben aber gelernt, sich
im harten Pop-Business über Wasser zu halten:
Sie bauten ihre Klagelieder zu mächtigen Hymnen
an die Hoffnung auf – und schwimmen nun definitiv oben auf.
Mando Diao.
54
PROGRAMM.
Facts.
Donnerstag, 14. August 2008
• Cage The Elefant
• Coal
• Deep Trip
• Fantastischen Vier
• The Futureheads
• The Hives
• The Hoosiers
Preise.
• 4-Tagespass Do, Fr, Sa, So:
CHF 196.–
• 3-Tagespass Fr, Sa, So:
CHF 146.–
• 2-Tagespass Sa, So :
CHF 116.–
• 1-Tagespass Do: CHF 69.–
• 1-Tagespass Fr: CHF 79.–
• 1-Tagespass Sa: CHF 79.–
• 1-Tagespass So: CHF 59.–
• Vorverkaufsstellen:
Starticket, Postfinance,
www.openairgampel.ch
Freitag, 15. August 2008
• Anti Flag
• Favez
• Floggin Molly
• Nightwish
• Oomph!
• Powerband
• Special Guest
• Stefanie Heinzmann
• Stereo MC’S
Samstag, 16. August 2008
• Adi Stern
• Fettes Brot
• Justin Nozuka
• Männer am Meer
• Sina
• Sonic Boom Foundation
• Starsailor
• Sunrise Avenue
• Surprise Guest
• Surprise Guest
• The Locos
Sonntag, 17. August 2008
• Breitbild
• Kaizers Orchestra
• Mando Diao
• Sandee
• Surprise Guest
• Zueri West
Kapazität.
90 000 Besucher pilgern
jeweils ins Wallis
Zeltplatz.
Einlass auf das Campingareal
nur mit Ticket (mind. 1-TagesPass).
Besonderes.
Unbedingt genug Zeit einberechnen, falls sich am Lötschberg Autoverlad wieder mal die
Blechkarossen stauen.
www.sommer08.ch
Webcode: gampel
Profitiere vom ermässigten
RailAway-Kombi! Kombis und
Festivaltickets sind am Bahnhof oder beim Rail Service
0900 300 300 (CHF 1.19/Min.)
erhältlich. Gegen Vorweisen eines
gültigen Festivaltickets am Bahnschalter kann das bis 20% ermässigte Bahnbillett auch nachträglich gelöst werden.
Infos unter www.railaway.ch
55
PROGRAMM.
Samstag, 16. August 2008
• 7 Dollar Taxi
• Breitbild
• Elijah and the Dubby
Conquerors
• Greis
• Houston Swing Engine
• Lahar
• Modern Day Heroes
• Moders Pride
• The APT
Facts.
Preise.
Kostenloses Open Air
Inserat
Kapazität.
der Zuschauerrekord von
2004 liegt bei 12 000
Funk am See
16. August 2008
Luzern
Rundfunk ist, wenn beim Funk alles rund läuft.
Und der Alternative-Rundfunk von Luzern ist Radio
3Fach, mitverantwortlich für das Funk am See auf
der Lidowiese. Alle zwei Jahre strömen über 10 000
vorwiegend junge Fans ans grösste Gratis-Festival
der Innerschweiz, bouncen zu helvetischem HipHop, wippen zu süssen Indie-Melodien die Köpfe
oder tragen zu Gitarrengewittern stürmische PogoSchlachten aus. Und wenn wir gerade von Stürmen
reden: Funk am See Ausgabe 2006 war eine der
feuchtesten der Geschichte. Wenn es also eine
Gerechtigkeit gibt, müsste bei der siebten Durchführung ein mediterranes Klima den Vierwaldstättersee aufkochen. Luzern ist schliesslich die Sonnenstube der Deutschschweiz. Meistens auf jeden
Fall. Also, äh, manchmal.
Houston Swing Engine.
Das da klingt so schmutzig, dass dagegen jeder
Openair-Sumpf wie der Wimbledon-Rasen aussieht.
Der Dreck spritzt bei der Engine mit jedem Trommelhieb. Von denen gibt es ziemlich viele beim Quartett vom Genfersee, und sie folgen sehr schnell und
sehr dicht aufeinander. Die Houston Swing Engine
aus Lausanne suhlt sich in einem Schlammloch
mit den Stooges, MC5, Turbonegro oder Dinosaur
Jr. Jeder ihrer bis anhin drei Tonträger verdient
eher die Bezeichnung «Dreckschleuder» als Album,
und wenn es einen Gott gibt, sorgt er beim Funk am
See für einen Wolkenbruch über der Lidowiese. Den
Soundtrack zum Schlamm-Wrestling haben wir auf
jeden Fall.
Zeltplatz.
Zelten ist auf dem Open Air
Gelände nicht möglich, bitte
den Campingplatz Lido in der
Nähe benutzen.
Besonderes.
Auch wenn der See lockt,
schwimmen ist an der Lidowiese während des Festivals
verboten.
www.sommer08.ch
Webcode: funk
Greis.
Düst er nicht gerade auf dem
Kurier-Velo durch die Gassen der
Hauptstadt, verkauft Marroni oder
schreibt einen Zeitungsartikel,
dann rappt Greis. Das tut er so gut,
dass er nicht nur in Bern zu den
Szene-Schwergewichten zählt. Vor
bald einem Jahr wagte das kantige Grossmaul auf seinem zweiten Album den Spagat zwischen
Mundart und Französisch – respektive: Er nahm sein Album «2» einfach gleich doppelt auf, je einmal
in jeder Sprache. Ob Greis auf der
Luzerner Lidowiese mit einem breiten «Bonjour!» einfährt, oder mit
einem urchigen «Grüäss’ech mitenang», spielt im Endeffekt keine
Rolle. Rocken wird er sowieso.
57
Metallica &
Special Guests
17. August 2008
Jonschwil SG
Und plötzlich waren sie eine Art
Halbgötter mit Vokuhilas, Turnschuhen und Jeans der Marke
Eierquetscher. Vier Milchbubis aus Los Angeles gründeten 1981 Metallica, zwei Jahre
später erschien das Debüt
«Kill’em All», das den Stein
des Thrash-Metal ins Rollen
brachte. Seitdem ist ein Vierteljahrhundert vergangen, von
den Gründungsmitgliedern ist
mit Sänger James Hetfield und
Drummer Jan Ulrich noch die
Hälfte übrig. Vom Rückhalt in
der Metal-Szene ebenfalls:
Metallica sind eine Kontroverse. Nach Ansicht der Hardcore-Fans ging 1991 mit dem
schwarzen Album die goldene
Ära zu Ende. Seitdem sind die
Haare kürzer, die Soli ebenfalls. Und spätestens seit dem
Live-Album «S&M» mit dem
San Francisco Symphony Orchestra und dem Seelenstriptease im Kinofilm «Some
Kind Of Monsters» haben sich Metallica zum Kommerz-Phänomen gewandelt. Auf «St.
Anger» von 2003 kam dann die radikale Umkehr: Metallica machten Schluss mit verzerrten Halbballaden und prügelten unter der Regie von Starproduzent Bob Rock ein
Album voller Mörderriffs ein. Für das Video zum Titeltrack rockten Metallica im Innenhof des San Quentin State Prison, womit sie – wenigstens was die Location anbelangt
– in die Fussstapfen von Johnny Cash traten. Hinter Gitter
müssen Schweizer Metallimaniacs allerdings nicht, um ihre
Helden diesen Sommer live zu erleben. Bloss zum Billetschalter, so wie das in der ersten Vorverkaufswoche schon 20 000
getan haben. Bei ihrem ersten Gig in der Schweiz seit fast vier
Jahren laden die Four Horsemen inklusive mehrere SupportBands zum Degenaupark nach Jonschwil. Also auf das Areal,
auf dem vor einem Jahr das Summerdays Festival seine Premiere hatte. Damals heizten Nena und Plüsch die Fete an. Diesmal wird es wohl – ähm – ein bisschen lauter.
58
PROGRAMM.
PROGRAMM.
Sonntag, 17. August 2008
• Metallica
• Special Guest
Mi, 20. August 2008
• Señor Coconut
Do 21. August 2008
• Madsen
Facts.
Fr 22. August 2008
• Admiral James T. &
the Bell Garden Four
• Funky Friends
Preise.
• 1-Tagespass: CHF 97.60
• Vorverkaufsstellen:
Ticketcorner
Sa 23. August 2008
• Final Band-It
• Open Season
Kapazität.
25 000 Metalliheads beehren
die Four Horsemen
So, 24. August 2008
• Family Day
Zeltplatz.
Zeltplatz ist vorhanden.
Mo, 25. August 2008
• Blues & Beyond Session:
Paul Camilleri & Guests
Besonderes.
Die Pforten öffnen bereits um
12 Uhr, kurz danach geht die
Action schon los.
www.sommer08.ch
Webcode: metallica
Ròisìn Murphy.
Musikfestwochen
20.–31. August 2008
Winterthur
Di, 26. August 2008
• Balkan Beat Box
Mi, 27. August 2008
• xxx
Do 28. August 2008
• Breitbild
Fr 29. August 2008
• Madrugada
Sa 30. August 2008
• Róisín Murphy
Campino, Sänger der Toten Hosen, wird die Musikfestwochen so bald nicht vergessen:
Vom Bühnengerüst kletterte die Frontsau beim Gig 1992 in die Wohnung des Stadtpfarrers. In der Steinberggasse kein Problem, die Stars treten inmitten der Altstadt auf. Bis
Mitternacht fliegen bei Gratiskonzerten die Fetzen, bevor für die letzten drei Nächte die
Grossen übernehmen. Nach Mitternacht allerdings muss Alt-Winti ins Bett, tanzwütige
Festivalgänger verschieben dann in die jungen Winterthurer Kulturschuppen: Albani,
Salzhaus, Gaswerk und Kraftfeld polieren ihr Programm während der MFW mit AfterShow-Partys. A Propos After-Show: Für Campino hatte der Kletterakt ein Nachspiel, als
Entschuldigung spendete er der Kirchgemeinde einen Satz Singbüchlein.
Stephan Eicher.
Ròisìn Murphy.
Stephan Eicher macht was er will. Und irgendwie
macht er es immer so, dass ihm danach Presse und
Publikum die weit gereisten Füsse küssen. Als Teil
der Elektro-NDW-Wegbereiter Grauzone beamte sich
Eicher zu den Eisbären in den kalten Polar. Als Chansonier warf der Barde aus Münchenbuchsee den
Mädchen vom Zürcher Limmatquai Kusshände zu,
er huldigte Mani Matter auf Berndeutsch, schwamm
auf Englisch nach Amerika, sass mit Herbert Grönemeyer im «Taxi Europa», frühstückte in
Frieden auf Französisch.
Zuletzt schürfte der Vollblut-Künstler nach Gold:
«Eldorado» ist funkelnder Songwriter-Pop, für
den «Business-Class»Schriftsteller Martin
Suter einige Texte beisteuerte.
Allein ihr Name reicht, damit die Musikkritiker dahin
schmelzen wie Osterhasen im August. Mit ihrer verschrobenen Ex-Band Moloko erntete Ròisìn Murphy
schon die Lorbeeren des Popstar-Ruhms. Solo widmet sich die exzentrische Irin dem elektronischen
Indie-Dance-was-auch-immer, im Oktober erschien
ihr zweites Werk «Overpowered», auf dem Pop und
Electro in der Disco eine wilde Hochzeit feiern. Murphy braucht nur mit dem Finger zu schnippen, schon
hängt die halbe Studio-Prominenz Englands an ihren
Lippen – oder das Publikum in Winterthur.
So, 31. August 2008
• Stephan Eicher
• Stiller Has
Facts.
Preise.
• Nur der Konzertabend mit
Stephan Eicher und Stiller
Has kostet Eintritt von
CHF 55.–, alle andere Konzerte sind kostenlos!
• Vorverkaufsstelle:
Starticket
Kapazität.
Täglich bis 3000 Zuschauer
Zeltplatz.
Das ist ein Altstadtfestival,
kein Wiesen-Zeltfestival, deshalb hat es keinen FestivalZeltplatz.
Besonderes.
Studentenfreundlich: Neun
Tage lang spielen in der Steinberggasse viele Bands für gar
kein Geld.
www.sommer08.ch
Webcode: winterthur
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© Copyright Reto Wettach, wetta.ch
Burg Clanx
Schon etwas spät für den Alpaufzug zwar, so Ende August. Für die Wanderung zur Appenzeller Burgruine Clanx aber genau richtig. Von hier spähten die Wächter des Klostervogt
Heinrich im 13. Jahrhundert nach Truppen vom Feindesland. Heute rücken die Truppen aus der ganzen Schweiz an, zum Burg Clanx Festival. Und zum Schloss spazieren
die Gäste übrigens auch freiwillig hoch, ohne dass ihnen ein vierbeiniger Wadenbeisser an den Fersen klebt: Der Non-Profit-Event lockt jeden Sommer gegen 3000 Besucher aufs überschaubare Gelände bei den altehrwürdigen Mauern. Mindestens so verlockend wie der Duft aus der weit herum gerühmten Openair-Küche sind die günstigen
Preise für Eintritt und Verpflegung sowie die Aussicht auf Appenzell von über 1000
Höhenmetern aus.
My Name Is George.
Getroffen haben sich die fünf Biancas an Kunsthochschulen. Dort haben sie neben viel Musiktheorie vor allem eins gelernt: Dass die Perfektion die
Emotionen nicht ersticken soll. Mit diesem Motto
im Herz zogen die Basler, kaum gegründet, gegen
Osten, beackerten Tschechien, Ungarn, die Slovakei
und Deutschland. Ihr Sound, den die Band selbst als
„New-Wave-Rock’n’Roll“ bezeichnet, erhält Airplay in
internationalen Radios – und begeisterte Reviews
in der Musikpresse über die Landesgrenze hinaus.
Aber schlussendlich ist es doch nirgends so schön,
wie zu hause. Ihr Talent stellen Bianca Story deshalb
unter anderem am Burg Clanx unter Beweis.
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Genaues Programm bei
Redaktionsschluss noch
nicht bekannt.
Vorschau
• Japrazz
• My Name is George
• The Bianca Story
• Buggirl
• Mala Suerte
• Drops
• Reim Rammler &
Jamayl da Tyger
• Tuningforks
• 2funky
• Nofnog
• Tinto Blues
• Sicorion
Jazzfestival Willisau
30. August–2. September 2008
Wo Jazz draufsteht, muss nicht immer Jazz drin sein. Montreux etwa hat die stilistischen
Scheuklappen längst abgelegt. Vertrackte Rhythmen, Trompetensoli und improvisierte
Grooves stehen in Willisau trotzdem hoch im Kurs. Regelmässig treten in der Innerschweizer Ringli-Metropole Formationen auf, für die man die Bühne eigentlich verdoppeln sollte. Im vergangenen Jahr spielte das aus 32 Köpfen bestehende Orchester
des New Yorker Schlagzeugers und Bandleaders Kenny Wollesen den Abgesang auf die
Festivalsaison. Nicht umsonst baut Radio DRS in Willisau seine Mikrophone auf, überträgt das Jazzfestival in die ganze Schweiz. Neben Jazz gehören Blues, Funk und innovativer Pop genauso ins Line-Up, wie der Honig in die Willisauer Ringli.
Facts.
29.–31. August 2008
Appenzell
The Bianca Story.
PROGRAMM.
Inzwischen sind sie schon fast eine Institution: My
Name Is George aus Winterthur gewann vor einem
Jahr den DRS3-Swiss-Top-Award. Für den Nachfolger wechselte der Fünfer das Label, aber zum Glück
nicht den Stil: „Black And Blue“ schrammelt sämtlichen Erwartungsdruck in Grund und Boden. Zum
Release stellte die Band im heimischen Gaswerk
ein ganzes Festival auf die Beine – und zeigte sich
dabei als souveränder Headliner. My Name Is George
braten ihre knackigen Retro-Rock-Würstchen im selben Fett, wie das die Beatles auf ihren ersten Alben
taten. Natürlich, die Fab-Four als Referenz herbei zu
ziehen, ist nicht gerade der Gipfel der Originalität.
Aber was sollen wir denn tun, mit einer Band, die sich
diese Referenz schon in den Namen schreibt?
Preise.
• 3-Tagespass: CHF 49.–
• 2-Tagespass (Sa, So):
CHF 38.–
• Nur Sonntag: CHF 15.–
• Vorverkaufsstelle:
www.clanx.ch
PROGRAMM.
Mi, 27. August 2008
• Free Form Funky Freqs
• OM
Do 28. August 2008
• Aki Takase & The Good Boys
• Albin Brun’s Alpine Ensemble «Sphères Alpines»
Fr 29. August 2008
• Bänz Oester
• Hans-Peter Pfammatter &
Scope
• Infinite Livez vsStade feat.
Joy Frempong
• The Young Gods with
Sophie Hunger
Sa 30. August 2008
• Ania Losinger
• Bugge Wesselthofft
• Charles Lloyd Trio Sangam
• Colin Vallon Trio
• Neuromodulator
• Tommy Meier &
Root Down Orchestra
Kapazität.
• xxxx
So, 31. August 2008
• John Zorn & Koch-SchützStuder-Amstad
• John Zorn & Kokhba
• Jürg Wickihalder
Zeltplatz.
Das Zelten ist kostenlos.
Facts.
Besonderes.
Bierschleppen den Hang hoch
schleppen ist unnötig, wenn
es an der Bar nur drei Franken
pro Becher kostet.
Preise.
Ticketpreise bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt.
Kapazität.
Von den 1200 Plätzen sind
jeden Tag 800 bis 1000
besetzt
www.sommer08.ch
Webcode: clanx
Zeltplatz.
Camping auf dem Festivalgelände für Besucher kostenlos.
The Young Gods
Sophie Hunger
The Young Gods mit Sophie Hunger.
Zorn & Co.
Im Ausland verehrt, in der Heimat lange verkannt:
Vor (fast) allen anderen experimentierten die Welschen The Young Gods mit Synthies, Samples und
Gitarren. «Industrial» sollte das später einmal heissen, und dank Bands wie Nine Inch Nails den Weg
auf die ganz grossen Bühnen finden. Das göttliche
Trio aus der Romandie selbst kehrt dem stampfenden Electro-Rock allerdings den Rücken – wenigstens temporär: «Knock
On Wood» ist ein feinfühliges Akustik-Album in der
Tradition ihrer UnpluggedTour. Für das Konzert in
Willisau holen sich die
nicht mehr ganz so jungen Götter einen Engel
auf die Bühne: Die Zürcher viel gelobte Singer/
Songwriter-Newcomerin
Sophie Hunger.
Aus den Kernen des Big Apple wuchsen die prächtigen Ranken einer Experimental-Szene, die ihresgleichen sucht. John Zorn ist einer ihrer Auswüchse:
Der Bandleader bläst das Saxophon,
dirigiert und komponiert. Im Downtown-Manhattan der 70er-Jahre
atmete der inzwischen 55-jährige
Zorn den Jazz auf der Strasse, versuchte sich in Free-Jazz, peitschte
sein Orchester mit Hardcore-Elementen oder liess israelische Folklore aufleben. Überhaupt liegt ihm
das Judentum am Herzen – und in
den Fingern: Mit Tzadik gründete
Zorn ein Label, eigens um jüdische
Musiker zu fördern. Einige davon stehen mit auf der Bühne, wenn John
Zorn am Sonntagnachmittag Willisau aufmischt.
Besonderes.
Freitag und Samstag geht der
Jazz am Late Spot weiter, bis
in die frühen Morgenstunden.
www.sommer08.ch
Webcode: jazzwillisau
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