2. Festschrift
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2. Festschrift
2. Festschrift Commemorative Publication 20jähriges Bestehen der Partnerschaft 20th Anniversary of the Sister Cities Friendship between Lengerich (Westfalen) – Wapakoneta, Ohio Oktober/October Au age 2014 Herausgeber / Publisher: Vorstand des Vereins zur Förderung der Freundschaft zwischen den Städten Lengerich und Wapakoneta anlässlich des Städtepartnerschaftsjubiläums Redaktion: Dr. Hubertus Assig, Ursula Hohmann-Assig, Simon Keiner, Sandra Deerberg und Autoren Texte und Fotos: Vereinsmitglieder Übersetzung: Ursula Hohmann-Assig, Frances A. Schröer, Dr. Alfred Wesselmann Umschlaggestaltung: Detlef Dowidat Texterfassung und Druck: Ursula Hohmann-Assig, Simon Keiner 3 Buch 1.indb 3 09.09.2014 23:39:54 «Table of Contents» «Inhaltsverzeichnis» Teil / Part A Grußworte / Addresses • • • • • Bürgermeister der Stadt Lengerich ............................................................................................................... 6 Bürgermeister der Stadt Wapakoneta / Mayor of Wapakoneta............................................................ 7-8 Former Mayor of Wapakoneta Don Wittwer.................................................................................................. 9-10 Claudia Driemeier Freundschaftsverein Lienen / Sister Cities Lienen ................................................. 11 Vorsitzende Ulla Hohmann-Assig / President Ulla Hohmann-Assig .................................................... 12-16 Zur Erinnerung / In Memoriam • Widmung / Dedication........................................................................................................................................ 17 Offizielle / Officials • • Bürgermeister während der zweiten Dekade / Mayors in Office During the Second Decade ..... 18 Vorsitzende der Vereine / Presidents of Sister Cities .................................................................................. 18 Jubiläumsreise / Official Anniversary Visit • • • Schedule of Events ................................................................................................................................................. 19 Programm der Jubiläumsreise 2014.............................................................................................................. 20-22 Teilnehmer und Gastgeber / Travel Group and Hosts ............................................................................. 23-24 Teil / Part B Persönliche Begegnungen / Personal Encounters • • • • • • Brigitta Biester ........................................................................................................................................................ Detlef Dowidat / Detlef Dowidat ..................................................................................................................... Wilhelm Schmitte / Wilhelm Schmitte ........................................................................................................... Brigitte Fahrenhost-Reißner / Brigitte Fahrenhorst-Reißner ................................................................... Alfred Wesselmann / Alfred Wesselmann ..................................................................................................... Andreas Puschkarski / Andreas Puschkarski ................................................................................................ 26-27 28-33 34-35 36-39 40-41 42-43 Transatlantische Eheschließungen / German-American Weddings • • Daniel Deutsch und Katie Kohler-Deutsch / Daniel Deutsch and Katie Kohler-Deutsch ............. 44-46 Ines (geb. Naaz) und Kyle Joseph Koschalk / Ines (nee Naaz) and Kyle Joseph Koschalk .............. 47 Teil / Part C Historische Rückblicke / Historical Reviews • Dr. Alfred Wesselmann: Deutsch-amerikanische Beziehungen im Wandel der Zeit / German ......... American Relations in the course of time ..................................................................................................... 48-73 • Dr. Hubertus Assig: Ohio in frühster Zeit / Ohio in the very early days ............................................ 74-77 • Dokumente aus dem Archiv / Documents from the Archive ............................................................... 78 4 Buch 1.indb 4 09.09.2014 23:40:02 «Table of Contents» «Inhaltsverzeichnis» Teil / Part D Vereinschronik der letzten 10 Jahre / Sister Cities Records of the last 10 Years • • • • • • • • Lengericher Schüler an einer amerikanischen High School / German High School Students ... 79-80 Begleiter des Schüleraustausch / Chaperones of the Student Exchange............................................ 81-82 Deutsche und amerikanische Schülergruppen / German and American Student Groups .......... 84-91 Erwachsenenreisegruppen / Adult Visitors.................................................................................................. 92-95 Mitgliederentwicklung und -struktur ........................................................................................................... 96 Vorstände des Lengericher Vereins / Board of Directors od Sister Cities Lengerich ......................... 97-98 Ausgewählte Pressemeldungen / Selected Newspaper Articles ........................................................... 99-101 Bildergalerie / Picture Gallery .......................................................................................................................... 102-104 Teil / Part E Ausblick / Future Prospects • Dr. Hubertus Assig: Vom Amberbaum zum German-American Day / ..........Dr. Hubertus Assig: From the Amber Tree to the German-American Day .............................................. 105-106 Artikel die in regulärer Schrift aufgeführt sind, sind in deutscher Sprache enthalten. Articles written in itallics are available in Englisch. 5 Buch 1.indb 5 09.09.2014 23:40:03 Grußwort 20 Jahre Städtepartnerschaft Lengerich - Wapakoneta Sehr geehrte Damen und Herren, es ist fast unvorstellbar, jedoch sind weitere 10 Jahre ins Land gegangen. Ich erinnere mich noch ganz genau, als wir seinerzeit das 10jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen unseren Städten Wapakoneta/Ohio/USA und Lengerich/Nordrhein-Westfalen/Deutschland gebührend in Lengerich gefeiert haben. Heute blicken wir mit Freude auf insgesamt 20 erfüllte Jahre unserer Städteverbindung zurück. Als im Jahre 1994 unsere Partnerschaft ins Leben gerufen wurde, haben wir nicht nur eine Freundschaftsurkunde unterzeichnet sowie imaginär eine Brücke von Kontinent zu Kontinent geschlagen. Nein, wir alle zusammen haben diese Verbindung reichlich - in jeglicher Hinsicht - aktiv mit Leben gefüllt. Es sind sich mittlerweile so viele Menschen aus Wapakoneta und Lengerich hier vor Ort und über dem großen Teich begegnet. Man hat sich kennen und auch sogar lieben gelernt. Man hat neue Kulturen und Brauchtümer erfahren, sich ausgetauscht. Schüler haben nicht nur ihre Schulzeit jeweils in einer zunächst fremden Schule verbracht, sondern einen anderen, neuen und interessanten Alltag aus nächster Nähe in ihren Gastfamilien erleben dürfen. Private Verbindungen sind im Laufe der vielen Jahre gefestigt worden und haben sich zu tiefen Freundschaften entwickelt. Ich denke, jeder persönlich hat für sich in den vergangenen 20 Jahren etwas aus diesen Projekten mitnehmen können. Besonders hervorheben möchte ich den Einsatz des Vereins zur Förderung der Freundschaft zwischen den Städten Lengerich und Wapakoneta mit Frau Ursula Hohmann-Assig als Vorsitzende. Der Freundeskreis hat für uns eine ähnlich wichtige Bedeutung wie in Wapakoneta die Sister Cities of Wapakoneta . In diesem Jubiläumsjahr ist anlässlich der Gruppenreise nach Wapakoneta ein wunderbares Programm zusammenstellt worden, auf welches wir mit Vorfreude blicken. Vielen Dank allen Mitgliedern des Fördervereins für das erfolgreiche Bemühen, Menschen seit 20 Jahren über eine große räumliche Entfernung einander näher zu bringen. Ich wünsche uns allen, dass die Partnerschaft und die vielfältigen freundschaftlichen und familiären Beziehungen zwischen unseren Städten Wapakoneta und Lengerich noch viele Jahrzehnte in der bislang bewährten Weise anwachsen werden. Und im Namen von Rat und Verwaltung der Stadt Lengerich übermittele ich hiermit die besten Glückwünsche zu diesem nennenswerten Jubiläum. Lengerich, im Juni 2014 Friedrich Prigge Bürgermeister 49525 Lengerich - Tecklenburger Straße 2/4 - Telefon (05481) 33-0 6 Buch 1.indb 6 09.09.2014 23:40:03 «Letter of the Mayor of Wapakoneta» July 19, 2014 July 19, 1994 20th Anniversary Sister City/Partnership Wapakoneta, Ohio, USA/ Lengerich Westfalen, Deutschland To be together again aer 20 years, this is a very exciting time for both of our communities. Looking back over the years as our partnership has grown we have grown our two communities together. While our communities are miles apart, the bridge that our citizens from both communities have built has received many crossings. Our communities have a permanent connection with marriages and siblings from both countries. We have opened our homes and hearts to our partners in Lengerich. We have received overwhelming friendship, support and trust. I feel con dent that this exchange will continue to grow. anks again to those individuals from both our communities that had the foresight to adopt the friendship document between our two cities. I welcome those who have crossed the “bridge” to come to Wapakoneta and be with us on this 20th year celebration of our Sister City Partnership. May your visit be memorable and the relationship last forever. Rodney Metz Mayor, City of Wapakoneta 7 Buch 1.indb 7 09.09.2014 23:40:04 «Brief des Bürgermeisters aus Wapakoneta» 19. Juli 2014 20-jähriges Jubiläum der Städtepartnerscha Wapakoneta, Ohio, USA / Lengerich, Westfalen, Deutschland 19. Juli 1994 Nach 20 Jahren wieder zusammen zu kommen, ist sehr aufregend für unsere beiden Gemeinden. Wenn man auf die Jahre zurückschaut und sieht, wie sich unsere Städtepartnerscha entwickelt hat, so sieht man, wie unsere beiden Städte zusammengewachsen sind. Obwohl unsere beiden Städte viele Meilen voneinander getrennt sind, ist die Brücke, die unsere Bürger und Bürgerinnen beider Städte errichtet haben, viele Male überquert worden. Unsere Städte sind dauerha verbunden durch deutsch-amerikanische Hochzeiten und Gast-Geschwister in beiden Ländern. Wir haben unsere Häuser und Herzen für unsere Partner in Lengerich geöffnet. Dabei haben wir überwältigende Freundscha, Unterstützung und Vertrauen erfahren. Ich bin zuversichtlich, dass diese gegenseitigen Besuche weiterhin fortgeführt werden. Danke noch einmal an diejenigen Personen von unseren beiden Städten, die die Weitsicht besaßen, das Freundschasabkommen zwischen unseren beiden Städten zu besiegeln. Ich heiße alle diejenigen willkommen, die die „Brücke“ überschritten haben, um zu uns nach Wapakoneta zu kommen und mit uns das 20. Jubiläum unserer Städtepartnerscha zu feiern. Möge Euer Besuch unvergesslich sein und unsere Beziehung für immer fortbestehen. Rodney Metz, Bürgermeister der Stadt Wapakoneta 8 Buch 1.indb 8 09.09.2014 23:40:04 «Letter of Donald R. Wittwer» «Brief von Donald R. Wittwer» 20TH ANNIVERSARY SISTER CITY/PARTERSTAEDTE WAPAKONETA, OHIO U.S.A. /LENGERICH, WESTFALEN, DEUTSCHLAND To be together again aer 20 years is a very exciting time for all. When we look back to our beginning and review the reasons that members of both city councils adopted the "Friendship Agreement”. e signing of this agreement was a historic moment for the people of Lengerich and Wapakoneta. It established a partnership to better understand each other, to respect and appreciate the similarities and differences of people and governments, and gain a greater perspective of each one's own culture. We have had the opportunity to get acquainted, learn the different cultures, appreciate and trust each other, become great friends. Burgermeister Prigge stated at the 10th anniversary gathering; "On the day our Sister Cities partnership was founded we built a bridge connecting our people. is bridge has been crossed numerous limes during the past years". e bridge across the water has been crossed each and every year by people of all ages, young and old. Families in each city have opened their homes and hearts and have established long lasting friendships. I feel that there has been thousands of lives enriched due to those who "crossed the bridge". "anks Again" to those individuals from both our communities that had the foresight to adopt the "Friendship Document" between our two cities. e knowledge, understanding and friendships gained will be allowed to pass from generation to generation and that peace will hopefully be obtained throughout the world. We welcome those who have crossed the "bridge" to come to Wapakoneta and be with us for this 20th Year Celebration of our Sister City/ Parterstaedte. May your visit be long enjoyed and remembered. Donald R. Wittwer Mayor- City of Wapakoneta 2/7/91 to 12/31/07 9 Buch 1.indb 9 09.09.2014 23:40:05 «Letter of Appreciation to Donald R. Wittwer» «Urkunde der Stadt Lengerich für Donals R. Wittwer» 10 Buch 1.indb 10 09.09.2014 23:40:05 11 Buch 1.indb 11 09.09.2014 23:40:09 «1994 - 2014: 20 Jahre Städtepartnerschaft» Eine Idee des amerikanischen Präsidenten Dwight D. Eisenhower aus dem Jahr 1956 zielte darauf ab, durch Städtepartnerschaen die internationale Zusammenarbeit und Verständigung zu verbessern. Es war seine Nachkriegsvision, politische Stabilisierung und die Begegnung einander fremder Kulturen mit Hilfe eines weltweiten Netzwerkes von gegenseitigen Austauschmaßnahmen auf den Weg zu bringen. Unterstützt von den nachfolgenden Präsidenten ist dieses Programm in den Vereinigten Staaten von Amerika noch immer fest verankert in der Überzeugung, dass wir alle Mitglieder einer weltumspannenden Gemeinscha sind. Heutzutage ist die Internationale Sister Cities Organisation ein Netzwerk von imposanter Ausdehnung. Etwa 1884 Städte in den Vereinigten Staaten von Amerika sind mit 5000 Städten in 15 Staaten der Welt verbunden – darunter die Städtepartnerscha zwischen Wapakoneta/Ohio und Lengerich (Westfalen). Träume und Hoffnungen Die Städtepartnerscha zwischen Lengerich und Wapakoneta feiert im Jahr 2014 das zwanzigjährige Jubiläum ihres Bestehens – ein Anlass zur Freude, zum Feiern und zum Innehalten. Die feierliche Gründungszeremonie und der Austausch der Freundschasurkunden am 19. Juli 1994 in der Redskin High School in Wapakoneta sind jenen 73 Lengerichern noch in lebendiger Erinnerung, die damals erstmals ihre Partnerstadt besuchten und von der Herzlichkeit und Gastfreundscha ihrer Menschen überwältigt waren. Der damalige Bürgermeister von Wapakoneta, Donald Wittwer, nannte diesen Tag einen „Meilenstein“ in der Geschichte der beiden Kommunen. „Wir sind stolz, ein offenes und freundliches Land zu sein. Unsere Türen stehen offen, unsere Hände sind ausgestreckt und unsere Herzen glücklicher, weil ihr da seid.“ Amerika als das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“, als das „Verheißene Land“ hat seit Jahrhunderten die Hoffnungen und Sehnsüchte vieler Menschen, nicht zuletzt der Deutschen auf sich gezogen. Amerika war das ersehnte Ziel großer Auswandererströme aus Deutschland, insbesondere auch aus der Region um Lengerich, Lienen und Ladbergen. Ab dem 17. Jahrhundert bis zum 1. Weltkrieg wanderten ca. 7 Millionen Deutsche nach Nordamerika aus. Aufgrund wirtschalicher Not, politischer Unterdrückung oder religiöser Unfreiheit brachen Menschen auf zu neuen Ufern, um in der „Neuen Welt“ ein neues Leben in Freiheit, ökonomischer Sicherheit und in demokratischen Verhältnissen zu beginnen. Das Bundesland Ohio war ein beliebtes Siedlungsgebiet für deutsche Auswanderer aus unserer Gegend. Back to the roots! Der Wunsch, die Hintergründe um die Auswanderung der Ururgroßeltern und somit die Wurzeln der eigenen Geschichte kennenzulernen – diese Hoffnung hat in den persönlichen Begegnungen vieler Menschen der beiden Städte häu g Erfüllung gefunden. Ein Traum der gesamten Menschheit wurde wahr, als ein Sohn Wapakonetas, Neil Armstrong, am 20. Juli 1969 als erster Mensch den Mond betrat. Wer wusste schon, dass es der Urenkel des Ladberger Auswanderers Fritz Kötter war. Bekannt ist sein berühmt gewordener Satz: „Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein gewaltiger Sprung für die Menschheit.“ Wie alles begann Auch die Annäherung zwischen Wapakoneta und Lengerich begann in kleinen Schritten. Der überraschende Beginn fällt in das Jahr 1992. Am 4. September dieses Jahres besuchte eine amerikanische Delegation unter Leitung des Landrats Robert Vogel, Beauragter des Kreises Auglaize (county) mit der Kreisstadt Wapakoneta, die Stadt Lengerich, für die der Bürgermeister Friedrich Prigge, Friedel Blom und Stadtdirektor omas Striegler die kleine Abordnung begrüßten. Vermittelt haben dieses Treffen zwei in persönlicher Freundscha verbundene Männer, Pfarrer Arnold Meckstroth aus New Knoxville und der Vorsitzende des Lengericher Heimatvereins, Wilhelm Mersmann. In zahlreichen Briefen, Verlautbarungen und persönlichen Begegnungen hatten diese beiden schon in den Jahren zuvor auf eine Städtepartnerscha gedrängt, wobei der glückliche Umstand zu erwähnen ist, dass die Mutter von Herrn Mersmann und Neil Armstrong vom selben Elternhaus, einem Hof zwischen Lengerich 12 Buch 1.indb 12 09.09.2014 23:40:11 und Ladbergen abstammen. Landrat Vogel verwies bei seiner „Brautschau“ auf die Tatsache, dass 90 Prozent der Einwohner Wapakonetas Nachkömmlinge von westfälischen Einwanderern seien, die in der Zeit von 1830 bi 1860 das Land Ohio besiedelt hätten. Lengerichs Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Das schwesterliche Glück der Sister Cities fand seine Erfüllung, als „die schwerblütige Westfälin dem stürmischen Werben von Wapakoneta“ (Westfälische Nachrichten) nachgab und am 25. Januar 1994 durch Ratsbeschluss in die Beziehung einwilligte. „Wapakoneta und Lengerich fall in love“ (Don Wittwer). Alle folgenden von dieser Initiative angestoßenen Aktivitäten mündeten schließlich in den historischen Austausch von Freundschasurkunden am 19. Juli 1994 in Wapakoneta. An diesem Tag wurde in der Cafeteria der Redskin High School für rund 600 Gäste ein feierliches Abendessen ausgerichtet, bei dem die 73 Personen umfassende Besuchergruppe aus Lengerich herzlich begrüßt wurde und sich die Vertreter der Stadt Wapakoneta vorstellten. Den Ratsmitgliedern beider Städte wurde die Freundschasvereinbarung zur Annahme ausgehändigt. Im Namen der Stadt Lengerich unterzeichneten Bürgermeister Friedrich Prigge und Stadtdirektor omas Striegler und für Wapakoneta Bürgermeister Donald Wittwer, Stadtdirektor Rex Katterheinrich sowie die Vorsitzende des Sister City Ausschusses Janice Smith. Die Gedanken und Emp ndungen bei dieser Zeremonie hat Donald Wittwer in einem Grußwort zum 10jährigen Partnerschasjubiläum in Lengerich 2004 zusammengefasst: „We realize that on this small world in which we all live, it is more and more important that people learn about other cultures, learn to respect and appreciate the similiarities and differences of people and governments of different nations, gain a greater perspective of one’s own culture, and help one another to respect and trust each other, so that we all may live together in peace. One of the best ways to achieve this is by having individuals in different countries get to know one another and work together toward mutual goals.” Die Diplomatie der Bürger (Citizen Diplomacy) Noch im selben Jahr des Austausches der Gründungsurkunden wurde im Herbst 1994 in Lengerich der „Verein zur Förderung der Freundscha zwischen den Städten Lengerich und Wapakoneta/Ohio“ aus der Taufe gehoben. Seither besucht im Sommer eines jeden Jahres eine amerikanische Schülergruppe Lengerich, um vier Wochen lang in deutschen Gastfamilien zu leben. Das vom Freundschasverein ausgearbeitete Programm setzt interessante Akzente: Unterrichtssequenzen (Introducing Germany), Erkundung der Region, Firmenbesuche in Lengerich, Städtetouren (Münster, Osnabrück, Köln, Bremen, Bonn, Ruhrgebiet), Besuch von KZ-Gedenkstätten (Bergen-Belsen, Westerbork) und des Römer-Museums Kalkriese sowie als Höhepunkt eine mehrtätige Berlinfahrt. Im Gegenzug iegt in den Sommerferien die deutsche Austauschgruppe in die USA, um nach Studienaufenthalten in Washington D.C. und New York City drei Wochen lang das amerikanische „every day life“ in Gastfamilien kennen zu lernen, nicht ohne Einbindung in ein erlebnisreiches kulturelles und sportliches Besuchsprogramm. Der Schüleraustausch ist ein Kooperationsmodell im Schnittpunkt von Schule (Hannah-Arendt Gymnasium Lengerich + Redskin High School Wapakoneta), der Sister City Städtepartnerscha zwischen Wapakoneta und Lengerich und dem deutsch-amerikanischen Freundschasverein. Dieses kulturelle Netzwerk erstreckt sich inzwischen auch auf eine engere Kooperation mit der Nachbargemeinde Lienen, die ebenfalls eine Sister City Verbindung, nämlich mit St.Marys in Ohio, unterhält. Inzwischen hat sich der deutsch-amerikanische Freundschasverein zu einer Mitglieder-starken Gemeinscha gemausert, von 70 Gründungsmitgliedern ist er auf ca. 370 Mitglieder angewachsen. Seine wichtigste Säule sind die Austauschschüler, die als Boten ihrer Stadt in jedem Jahr die Fackel der Freundscha vom Lengericher Römer zum Neil Armstrong Museum in Wapakoneta tragen – und umgekehrt. Am 19. Juni 2004 ist im Herzen Lengerichs der „Wapakoneta-Platz“ eingeweiht worden – ein Symbol für die Lebendigkeit der partnerschalichen Beziehungen und zur Erinnerung an die Lengericher Amerika-Auswanderer. Dieses Jahr 2014 steht ganz im Zeichen des 20jährigen Jubiläums der Städtepartnerscha. Eine Reisegruppe von insgesamt 35 Lengerichern wird im Oktober mit den Bürgern und Freunden in Wapakoneta dieses Jubiläum in Wapakoneta begehen und die Ziele der Völkerverständigung, einander freundschalich, respektvoll und mit unbedingtem Friedenswillen zu begegnen, wieder neu beleben. Ursula Hohmann-Assig 13 Buch 1.indb 13 09.09.2014 23:40:11 «1994 – 2015 20th Anniversary of the Sister Cities Partnership» e following article was prepared for the publication in the yearbook of “Kreis Steinfurt” 2014 and has been slightly adapted for the Festschri “ No impersonal representation of a culture can fully communicate its reality to others who have never known its living substance. rough personal relations – our curiosity can be ful lled by a sense of knowledge, cynicism can give way to trust, and the warmth of human friendship to be kindled.” President John F. Kennedy , Honorary Chairman of Sister Cities International “e Sister Cities International program has been instrumental in breaking down barriers between cultures and in fostering better relations between peoples separated by oceans.” President William Jefferson Clinton, Honorary Chairman of Sister Cities International An idea of the American President Dwight D. Eisenhower in 1956 aimed at improving international cooperation and understanding by Sister Cities Partnerships. It was a post-war vision of Eisenhower to foster political stability and the encounter of diverse cultures with the help of an international network of mutual exchanges. By forming these relationships, Eisenhower reasoned that people of different cultures could celebrate and appreciate their differences and build partnerships that would lessen the chance of new con icts. Supported by the following Presidents this program of citizen diplomacy is still deeply rooted in the belief that we are all members of a global community. Today Sister Cities International represents an impressive network of communities worldwide linking approximately 500 cities in the United States of America with 2000 partners in 140 countries – among them the Sister Cities Association between Wapakoneta/Ohio and Lengerich/Westfalen. Dreams and Hopes e Sister Cities Partnership between Lengerich and Wapakoneta celebrates its 20th anniversary in 2014 – surely an occasion of joy, of celebration and of contemplation. e official founding ceremony and the exchange of the friendship documents at Redskin High School on July 19, 1994 are still fondly remembered by those 73 delegates from Lengerich who then visited our sister city for the rst time. ey were overwhelmed by the warm-heartedness and the typically American hospitality of its people. e Mayor of Wapakoneta at the time, Donald Wittwer, called this very day a “milestone” in the history of both communities. “We pride ourselves in being an open and friendly country. Our doors are open, our hands are outstretched and our hearts happier that you are here”. America is known as the “land of unlimited opportunities” and as the “Promised Land” which has served as a projection of sometimes desperate hope and yearning of particularly German citizens. America was once the longed-for destination of great emigration waves from Germany, especially also from the area around Lengerich, Lienen and Ladbergen. From the 17th century to World War I about 7 million Germans emigrated to North America. On account of economic hardships, political persecution or lack of religious freedom people set off for distant shores in order to start a new life in the “New World” in freedom, economic prosperity and democracy. e state of Ohio was a favorite settlement area for many German emigrants from Westphalia. Back to the roots. e desire to get to know the background and the reasons for the emigration of one’s great-grandparents and thereby to discover the roots of one’s individual ancestry , these hopes have oen been ful lled in the personal encounter of many citizens of both our cities. e dream of mankind became true when a son of Wapakoneta, Neil Armstrong, stepped on the surface of the moon for a moonwalk as the rst person ever on July 20, 1969. Who knew by then that it was the great-grandson of an immigrant from Ladbergen, Fritz Kötter who spoke the famous words, “at’s one small step for a man, one giant leap for mankind”? 14 Buch 1.indb 14 09.09.2014 23:40:11 How everything began Also the friendship between Wapakoneta and Lengerich started with small steps. e unexpected rst contact falls into the year 1992. On September 4 of this year an American delegation headed by Robert Vogel from the county Auglaize (with the county seat in Wapakoneta) visited Lengerich. ey were welcomed by Mayor Friedrich Prigge, Friedel Blom and the head of administration (Stadtdirektor) omas Striegler. is rst meeting was the work of two people who were close friends, Reverend Arnold Meckstroth from New Knoxville and the president of the historical society in Lengerich, Wilhelm Mersmann. In numerous letters, announcements and personal meetings these two friends had tried to initiate a sister cities relationship for some years already. It is noteworthy that Wilhelm Mersmann’s and Neil Armstrong’s mother came from the same family, a farm between Lengerich and Ladbergen. Robert Vogel on his mission “to look for a wife” remarked that 90% of the citizens of Wapakoneta were descendents of Westphalian immigrants, settling in Ohio between 1830 and 1860. is convinced Lengerich aer all to give a quick reply. e sisterly union of the Sister Cities was accomplished when the “ponderous Westphalian bride gave in to the impetuous wooing of Wapakoneta” (Westfälische Nachrichten) and gave her consent to the union on January 25, 1994 by a council resolution. “Wapakoneta and Lengerich fall in love” (Don Wittwer). All subsequent activities sparked off by this initiative ultimately resulted in the historic exchange of friendship documents on July 19, 1994 in Wapakoneta. On July 19, 1994 at 6 pm a dinner was held in the High School Cafeteria for around 600 guests. e 73 visitors from Lengerich received a warm welcome and the city representatives of Wapakoneta introduced themselves to the guests. e Friendship Agreement was handed out to the councilors of both cities for adoption. In the name of the city of Lengerich Mayor Friedrich Prigge and the head of the administration omas Striegler and for Wapakoneta Mayor Donald Wittwer and Safety Services Director Rex Katterheinrich as well as the chairwoman of the sister cities committee Janice Smith all signed the documents. Donald Wittwer summarized the thoughts and feelings of the official act in his 10th anniversary address in 2004, “ We realize that on this small world in which we all live, it is more and more important that people learn about other cultures, learn to respect and appreciate the similarities and differences of people and governments of different nations, gain a greater perspective of one’s own culture, and help one another to respect and trust each other, so that we all may live together in peace. One of the best ways to achieve this is by having individuals in different countries to get to know one another and work together toward mutual goals”. Citizen Diplomacy In the same year of the exchange of the founding documents in the fall of 1994 the “Verein zur Förderung der Freundscha zwischen den Städten Lengerich und Wapakoneta/Ohio” (club for the promotion of friendship between the cities of Lengerich and Wapakoneta/Ohio) was founded. Since then each summer a group of youths from Wapakoneta visits Lengerich to spend about four weeks in the care of German host families. e program events worked out by the club includes a wide range of cultural, educational and fun experiences: for example: Introducing Germany periods at Hannah-Arendt Gymnasium, exploration of the area, guided visits at Lengerich-based companies, city tours to Münster, Osnabrück, Cologne, Bremen, Bonn, Ruhr district, visits of concentration camp memorials (Bergen Belsen, Westerbork) and of the Roman excavation site and museum in Kalkriese as well as a highlight of the exchange visit a three-day trip to Berlin. In return some weeks later the German exchange group leave for the United States in order to visit Washington D.C. and New York City and to stay with American host families in Wapakoneta for about three weeks where they have a wonderful chance to get immersed into the American everyday life, additionally the young people are also entertained by an eventful and imaginative cultural and sports program. e student exchange is a cooperative concept linking the schools (Hannah-Arendt-Gymnasium, Redskin High School), the sister cities partnership between Wapakoneta and the German-American friendship club in Lengerich. is cultural network across different public institutions has eventually expanded to a closer cooperation with our neighboring community of Lienen that also maintains a sister cities relationship with St.Marys/Ohio. Meanwhile our German-American friendship club has grown from initially 70 founding members to a considerable membership of about 370 members presently. e year 2014 is marked by the 20th anniversary of the sister cities partnership. A delegation of altogether 35 participants is going to celebrate the anniversary together with our friends in Wapakoneta in October, reviving and reinforcing our common goals to foster mutual understanding between different cultures, to respect each other’s different ways of life and work for the realization of a peaceful coexistence in this small world. 15 Buch 1.indb 15 09.09.2014 23:40:11 I want to conclude my look back into history by the wish that the coming generations pick up this idea of helping bring the people of this world closer together by personal commitment and the will to overcome prejudices and cultural, racial, religious, and ethnic barriers. Let’s take care of one another Ursula Hohmann-Assig President - August 2014 16 Buch 1.indb 16 09.09.2014 23:40:12 «In Memoriam» «Zur Erinnerung» Widmung/Dedication Diese Festschri ist dem Andenken an unseren Austauschschüler Luca Kötterheinrich gewidmet, der am 13. August 2013 während der Schüler- austauschreise nach Ohio auf tragische Weise tödlich verunglückte. Luca hat die Herzen aller Menschen berührt, die ihm begegneten. is anniversary publication is dedicated to the memory of Luca Kötterheinrich who so tragically lost his life during an exchange visit to Ohio on August 13, 2013. Luca touched the heart of everyone who knew him. Wir gedenken auch all der Vereinsmitglieder und engagierten Förderer der Sister Cities Bewegung , die seit der Vereinsgründung verstorben sind: Margret Jasper, Friedel Blom, Wilhelm Mersmann, Gerhard Luther, Ilse Stienecker , Nele Sundermann. Sie haben durch ihre aktive Beteiligung und langjährige Mitgliedscha dem Verein die Anschubkra verliehen, die auch heute die Seele des Vereins antreibt. In ihrem Sinne bemühen wir uns auch weiter, die Idee der Völkerverständigung mit Leben zu füllen. We also commemorate all the sister cities members and committed promoters of the sister cities movement, who have passed away since its foundation. rough their active involvement and long-term membership they provided the vigour that still determines the spirit of the movement. In continuing their legacy we work for the overall goal of mutual understanding among the nations of this world. 17 Buch 1.indb 17 09.09.2014 23:40:12 «Mayors in office during the second decade» «Bürgermeister während der zweiten Dekade» Wapakoneta Mayor Don Wittwer (retired since 2007) Mayor Rodney Metz (in office since 2008) Lengerich Bürgermeister Friedrich Prigge (im Dienst seit 1999) «Presidents of Sister Cities 2005 – 2014» «Vorsitzende der Vereine 2005 – 2014» Wapakoneta Jeff Mahoney Carolyn Campbell Janet Katterheinrich Rinda Beach Cheryl Drexler (2004 – 2005) ( 2006 – 2007) (2008 – 2009) (2010) (seit/in office since 2011) Dr. Hubertus Assig Ursula Hohmann-Assig (1994 – 2011) (seit/since 2011) Lengerich 18 Buch 1.indb 18 09.09.2014 23:40:12 19 Buch 1.indb 19 09.09.2014 23:40:13 «Program of the 2014 anniversary tour» «Programm der Jubiläumsreise 2014» 20 Buch 1.indb 20 09.09.2014 23:40:15 21 Buch 1.indb 21 09.09.2014 23:40:17 22 Buch 1.indb 22 09.09.2014 23:40:18 «Travel group and hosts of the anniversary visit in October 2014 » «Reiseteilnehmer und Gastgeber der Jubiläumsreise 2014» Dr. Hubertus Assig Ursula Hohmann-Assig Wolfgang Hohmann (Bottrop) bei/with Don and MaryAnn Wittwer Ursula Annette Aufderhaar Ladbergen bei/with Jane Bowersock Horst und Gudrun Buddemeier bei/with Connie and George Niemeyer Reinhilde Bücker-Ottehenning Hans Dieter Ottehenning Ladbergen bei/with Vernon and Joann Feldwisch Sandra Deerberg bei/with Cheryl and Kevin Drexler Reiner und Edeltraud Deutsch Lienen bei/with Carl W. (Bill) and Mary E. Schmehl St. Marys Klaus-Dieter und Gertrud Hö g Tecklenburg bei/with Robert and Shirley Wiesenmeyer Alfred und Marlies Hohmann Essen bei/with Rosie and David Moon Franzis mit Lara und Linus Lichtenberg bei/with Dave and Janet Hassenauer Franz Ulrich Netkowski Angelika Charlotte Buck-Netkowski Tecklenburg bei/with Robert (Bob) and Marilyn Schmerge Roswitha Schlamann, Tecklenburg Karin Welp-Fiegenbaum, Lienen bei/with Lois (Lou) Marker Hartmut und Frances Schröer bei/with Rinda and Wayne Beach Alfons Webers bei/with Ed and Marguerite Wallen Bärbel und Gerd Peters, Lienen bei/with Bruce Fuhrman, Lima Dieter Teepe und Bärbel Brengelmann-Teepe bei/with Fred and Kathy Pepple Uschi Podewin bei/with Nancy A. Stroh Bürgermeister Friedrich Prigge bei/with Rodney and Sheila Metz Detlef und Jutta Dowidat bei/with altogether: 33 visitors Rex and Janet Katterheinrich 23 Buch 1.indb 23 09.09.2014 23:40:19 Outside the official schedule: October 3 – 6 in Wapakoneta October 12 – 16 Arizona / Utah on tour Karin and Klemens Sensen bei/with Barb and Jim Smith Horst and Roswitha Ruda bei/with Carla Wuebbenhorst 24 Buch 1.indb 24 09.09.2014 23:40:20 «Personal Encounters with the American Culture» «Persönliche Begegnungen mit der amerikanischen Kultur» 25 Buch 1.indb 25 09.09.2014 23:40:22 «A Journey into the Unknown » «Eine Reise ins Unbekannte» Sister Cities International was founded by Dwight D. Eisenhower. His intention was to get people of different countries acquainted with Americans and promote the exchange of cultural and municipal life and thus build bonds and friendships which would prevent them from becoming enemies and make war. Many years later, in 1994, the cities Lengerich (Westphalia) and Wapakoneta (Ohio) joined this project and the mayors planned to establish a Sister City Partnership. As I worked for the city of Lengerich I was part of the organization that offered a tour to the USA in order to strengthen these new bonds. 42 people from Lengerich took part in this rst tour which included sightseeing through the Eastern Countries of the United States. New York, Philadelphia, Washington D.C.! Big cities with skyscrapers – this was the United States that we expected! In the North we were impressed by the Niagara Falls, we passed Lake Erie and stayed overnight in Cleveland, the second biggest city in Ohio. Finally, we have arrived in Ohio. We got up early the next morning and aer a good breakfast we got on our bus. We should arrive in Wapakoneta at four in the aernoon. At least that’s what our schedule said. “We’ll be in Wapakoneta before lunch”, our driver said. We argued with him because our hosts were not expecting us that early, but there was no way to change his mind. “It’s not that far,” he said. Obviously he did not want to delay the drive or do a detour but wanted to get rid of us and be home by the evening! I had the telephone number of my host, Cheryl, and phoned her. I didn’t know her, but I hoped she would solve the problem. Once on the bus we calmed down. rough the back window I saw the skyline of Cleveland becoming smaller and smaller. We drove through monotonous countryside. at was new for us and we stared out of the windows. We passed endless vast meadows and elds and a wooden shed that had partly lost its roof. “Oh God, where are we going?” these words burst out of the elderly lady called Ilse, who was sitting next to me. “Don’t worry, they do live in houses, I have seen photos.” You could feel the tension. We then arrived in a cute little town with beautiful houses and several big restaurants. Wapakoneta! Our Sister City to be! We convinced our driver to have lunch with us and stay another hour at least. A beautiful young lady with long blonde hair who worked in the restaurant we had chosen watched us taking seats at several tables. “Are you the German group from Lengerich?” she asked me. Aer the meal we got on the bus again and the driver took us to the Holiday Inn. By then he was in a bad mood! He opened the luggage compartment and put our baggage on the roadside. He then le in a hurry. What should we do? Above the entrance of the Hotel the German word “Gemütlichkeit” was written in bold large letters. at made me feel better. Two couples where not staying with a family and had booked rooms in this hotel, weren’t they lucky? Several members of our group went into the hotel and had a drink at the bar. No alcohol though! No beer for the men! We waited. … then from all directions the cars came. Huge American coaches! (I always adored them.) Men and women 26 Buch 1.indb 26 09.09.2014 23:40:22 We waited. … then from all directions the cars came. Huge American coaches! (I always adored them.) Men and women approached us laughing. And laughing and hugging we were as we got acquainted. ere were several visitors from Lengerich who did not speak English, especially the older ones, but now I saw them chatting with the elderly couples from Wapakoneta. ey didn’t ask me to translate! I got curious and approached. ey all spoke Plattdeutsch - Low German! We had been so tense and so excited. But what had our hosts been thinking? ey had offered to accommodate us in their own homes without even knowing us! We could have been some odd people from old Europe. A German tribe in Westphalia with bushy hair and thick red beards drinking beer all day! Well, there is something about beer, isn’t there? Brigitta Biester 27 Buch 1.indb 27 09.09.2014 23:40:22 «1986: Erstmals in Wapakoneta» Ja, es gibt sie, die ersten Begegnungen. Ich hatte sie bereits 1986. Da führte mich der Weg nach Ohio, in den kleinen Ort New Knoxville. Den hatten Auswanderer aus Ladbergen um 1835 gegründet. Die „United Church of Christ“ hatte eingeladen zu den Feierlichkeiten des 150-jährigen Bestehens. Als gebürtiger Ladberger dachte ich mir, da fahr mal mit. Eine Woche lang erlebte ich dort mit allen anderen Gästen eine überschwängliche Freundscha. Seinerzeit tat ich auch erste Schritte in Wapakoneta, das nur wenige Meilen entfernt liegt. Mit einer Gruppe besuchte ich das Armstrong Air and Space Museum. Natürlich wollten die Ladberger den Space-Shuttle in Augenschein nehmen, mit dem Neil Armstrong als erster Mensch auf dem Mond landete. Armstrong ist in Wapakoneta geboren. Seine Vorfahren mütterlicherseits stammen aus Ladbergen vom Hof Kötter in Hölter. Wapakoneta rückte dann weiter in mein Gedächtnis, weil ich längere Gespräche mit Arnold Meckstroth führen dure, der Pastor in New Knoxville war. Seinerzeit war auch Wilhelm Mersmann zugegen. Beide schmiedeten bereits 1986 Pläne einer Städtepartnerscha mit Lengerich. All das geriet für mich zunächst in Vergessenheit. Bis 1993. Abermals war eine Gruppe Ladberger einer Einladung nach New Knoxville gefolgt zum Jubiläum der Methodist-Church. Ich dure wieder mit dabei sein. Und auch Wilhelm Mersmann hatte die Reise mitgemacht. Zusammen mit Arnold Meckstroth hatte er im Laufe der zurückliegenden sieben Jahre eißig Pläne geschmiedet. Dann die Überraschung. Nach dem Gottesdienst in der Methodist-Church traten die beiden vor die Kirchenbesucher und stellten drei Gäste aus Wapakoneta vor: Nancy Smith, Bürgermeister Don Wittwer und Stadtdirektor Rex Katterheinrich. Sie verlasen ein Schristück, in dem der Wunsch nach einer Städtepartnerscha mit Lengerich geäußert wurde. Die Grußbotscha und weitere Geschenke sollten die Besucher doch mitnehmen und in Lengerich abgeben. Von den Ladberger Mitreisenden fühlte sich dafür niemand zuständig. „Nein, nein, das steht mir nicht zu“, wimmelte Ladbergens damaliger Gemeindedirektor Wolfgang Menebröcker ab. Natürlich erklärte sich Wilhelm Mersmann bereit, für den Transport und die Übergabe zu sorgen. Ein wichtiger Schritt zur Partnerscha war getan, die dann ein Jahr später in Wapakoneta feierlich besiegelt wurde. Für mich war es der erste Kontakt mit Persönlichkeiten aus Wapakoneta, vor allem aber der Start einer noch heute währenden Freundscha mit Rex Katterheinrich. Detlef Dowidat 28 Buch 1.indb 28 09.09.2014 23:40:23 «My very rst time in Wapakoneta in the year 1986» Yes, they did happen, rst German-American encounters. I already had them in 1986. is was the year when I was on the way to Ohio to the small place called New Knoxville. It had been founded by the immigrants coming from Ladbergen about 1835. e United Church of Christ had invited Ladbergen citizens to celebrate her 150th anniversary. Being a true Ladbergener by birth myself, I thought to myself, that I should go there. In short, together with the other visitors I experienced a whole week lled with an extraordinary friendship. At that time I also made rst steps towards Wapakoneta, located just a few miles away. In the company of other travelers I visited the Armstrong Air and Space Museum. It goes without saying that the citizens from Ladbergen wanted to have a close look at the space shuttle with which Neil Armstrong had landed on the moon as the rst human being. Armstrong was born in Wapakoneta, however his ancestors on his mother’s side came from the Kötter farm in Hölter, Ladbergen. en Wapakoneta moved into the center of my attention, because I had long talks with Arnold Meckstroth who worked as a pastor in new Knoxville. Wilhelm Mersmann from Lengerich was there at the same time. Both were already hammering out a plan for a sister cities partnership with Lengerich. Meanwhile all these events had sunk into oblivion in my memory. Till 1993. Once again a group of citizens of Ladbergen followed an invitation to visit New Knoxville to join a jubilee celebration of the Methodist Church. And once again, I had the honor to join the delegation. And once again Wilhelm Mersmann went on the journey. In the preceding seven years together with Arnold Meckstroth he had been busy to realize their common dream of a sister cities partnership. What a surprise. Aer the church service in the Methodist Church the two men stepped in front of the congregation and introduced three guests from Wapakoneta: Nancy Smith, Mayor Don Wittwer and Safety Service Director Rex Katterheinrich. ey read out a paper in which the wish was stated to found a sister cities partnership with the city of Lengerich. is friendly official invitation and further gis were handed over to the visitors to be given to Lengerich. None of the fellow travelers from Ladbergen considered themselves to be the right messengers. “No, no, I don’t have the right to do this”, exclaimed the Mayor of Ladbergen, Wolfgang Menebröker at that time in an attempt to get away from taking the responsibility. Without further ado Wilhelm Mersmann agreed to convey the message and take care of handing over the gis in Lengerich. A very signi cant step towards the partnership was made which eventually was sealed in an official act in Wapakoneta only a year later. It was the rst contact I had with representatives of Wapakoneta, most of all it was the very beginning of a lasting friendship with Rex Katterheinrich till today. (Translation: U.H-A) 29 Buch 1.indb 29 09.09.2014 23:40:23 «Transatlantic Brotherhood» «Transatlantische Brüderschaft» Ich erinnere mich, als ob es gestern gewesen sei. Erstmals waren Gäste aus Wapakoneta in Lengerich, um die Städtepartnerscha zu feiern, die ein Jahr zuvor in Ohio geschlossen wurde. Neben vielen anderen Programmpunkten stand das Brunnenfest im Blickpunkt. Es war schon ein wenig später am Abend und es regnete in Strömen. Doch davon ließen sich die Gäste nicht beeindrucken. Sogar unterm Regenschirm wurde getanzt. Ich stand mit Carlene Koch und Deb Baumann zusammen, die in unserem Haus Quartier gefunden hatten. Hinzu gesellte sich Rex Katterheinrich. Es entwickelten sich beim Bier interessante Gespräche. Dann die Frage von Rex: „How old are you?“ „43“, antwortete ich und fügte hinzu „noch“. „I am the same age“, entgegnete Rex und bestellte uns ein Bier. Wir stießen auf unser gemeinsames Alter an. „What is your birthday“, wollte er wissen. „12.“, entgegnete ich. „Me too“, lachte Rex. „Which month“, wollte er dann noch wissen. „September“, bekannte ich unverhohlen. Und Rex wieder: „Me too“. Wir schauten uns ungläubig in die Augen. „12th September 1951 is your birthday“, fasste Rex die Zahlen zusammen. Um dann herauszuplatzen: „We are not only the same age, we were born on the same day in the same month“. Und dann lagen wir uns in den Armen. „We are twins“, stammelte er immer wieder, „twins over the ocean“. Der Abend wurde noch lang. Und feucht. Von oben. Und von innen. Wir haben dieses Ereignis ausgiebig gefeiert. Eine transatlantische Brüderscha war geboren. Sie hält bis heute. Nur am Rande sei erwähnt: Rexes Vorfahren stammen aus Ladbergen. Und ich bin auch in Ladbergen geboren. In my memory it seems like yesterday. For the rst time guests from Wapakoneta visited Lengerich to celebrate the Sister Cities partnership which had been adopted in Ohio a year before. Among many other program events the focus was on the Brunnenfest. It was already late at night and it was actually pouring down heavily. However the guests did not seem to be bothered at all. ey even danced under the umbrella. I was standing next to Carlene Koch and Deb Baumann who were accommodated in my home. Rex Katterheinrich joined our party. While having a beer or two, interesting talks were going on. en there was Rex’s question, “How old are you?” “43”, I replied and added, “still”. “I am the same age”, Rex responded and ordered another beer for us. We toasted sharing the same age. “When’s your birthday?” , he wanted to know. “12”, I answered. “Me, too”, Rex laughed. “Which month?” , he continued his questioning. “September”, I admitted without hesitation. And Rex returned, “ Me, too”. We both looked into each other’s eyes in disbelief. “September 12th, 1951 is your birthday”, Rex summed up the gures and then blurted out, “We are not only the same age, we were born on the same day in the same month”. Finally we fell into each other’s arms while Rex was stammering again and again, “ We are twins”….”twins over the ocean”. is was sure to be a long evening. And very damp from above (rain) and from within (drinks). We celebrated this happy coincidence extensively. A transatlantic brotherhood was born. It still goes on to this very day. Detlef Dowidat Translation: U.H-A. 30 Buch 1.indb 30 09.09.2014 23:40:24 «Der überraschende Hochzeitsbesuch» Die Flüsterpropaganda machte schon beim Besuch der Besuchergruppe aus Wapakoneta 1997 in Lengerich die Runde: Rex will seine Janet heiraten. Er selbst ließ sich nichts entlocken. Wenige Wochen später atterte eine Bestätigung auf meinen Schreibtisch. „e Celebration of Christian Marriage Uniting Janet S. Fisher and Rex. A. Katterheinrich, October 11, 1997 – 6.30 p.m. United Methodist Church New Knoxville, Ohio”. Absender war Carlene Koch, die Chefsekretärin von Rex. Sie wurde fortan zu meiner Verbündeten. Ich wollte die beiden bei ihrem Fest überraschen. Alles musste geheim bleiben. Am 9. Oktober machte ich mich von Brüssel aus auf den Weg nach Cincinnati, wo ich am anderen Vormittag landete. Am Flughafen wartete bereits Carlene Koch. „Keiner weiß, dass Du kommst“, begrüßte sie mich erfreut. Knapp zwei Stunden später waren wir in Wapakoneta. Der erste Weg führte direkt in die Stadtverwaltung, wo mich das ein oder andere erstaunte „You are here?“ entgegen klang. Dann stand ich vor dem Büro von Rex. Mit klopfendem Herzen klope ich. „Who is there?“ hörte ich nur, was aber wohl eher Carlene Koch galt, die ja sonst die Besucher für ihn herein ließ. Ich öffnete die Tür, sah Rex am Schreibtisch. Er starrte mich an, als ob er einen Geist vor sich sah. „Is that a dream. Or is that reality?“, stammelte er, eilte um den Tisch und wir elen uns in die Arme. Freudentränen ossen. Natürlich standen dann die Hochzeitsvorbereitungen im Blickpunkt. Ich packte mit an, die riesige Halle im Auglaize-Fairground zu schmücken. Es wurde ein riesiger Luballonbogen in den Lieblingsfarben des Brautpaares gebunden: Schwarz-Gold. Im kleinen Kreis wurde am Abend Junggesellenabschied gefeiert. Dazu hatte die Schwester von Rex in ihr Haus in New Knoxville eingeladen. Es wurde spät. Schon früh am nächsten Morgen wurde ich aus allen Träumen gerissen. „Hurry up. We are goin to play golf “, hörte ich verschlafen Rexes Stimme. Hochzeitstag, Golf spielen? Verstehe wer will, dachte ich bei mir und schwang mich aus den Federn. Ein warmer Schluck Kaffee und dann ging es los, knapp zwei Stunden Fahrt, zum Golf spielen. Mehrere Freunde von Rex warteten bereits, begrüßten ihn und mich herzlich. Ich musste mit ran, obwohl ich bis dato überhaupt keine Erfahrung im Golf spielen hatte. Nun denn, ich plagte mich so leidlich über die Runden. Zwischendurch versuchte ich in Erfahrung zu bringen, ob denn wirklich heute die Hochzeit sei. „Don´t be afraid, we have time enough“, lächelte Rex. Nach gut drei Stunden waren alle Löcher gespielt. Die Mitspieler nahmen dann Rex ins Visier. Säckeweise schütteten sie Konfetti über ihn aus. „Good luck for your marriage“, lachten sie ihm entgegen. Dann ging es in otter Fahrt zurück nach Wapakoneta. Bei einem Kleiderverlieh stoppte Rex, sprang hinein und holte ein Brautkleid und einen Smoking ab. Ich staunte nicht schlecht. In der Poppy Drive 1107 wurden wir schon sehnsüchtig erwartet. Es wurde wohl Zeit, sich entsprechend dem kommenden Anlass zu kleiden. Und siehe da, pünktlich stand ein strahlender Bräutigam vor seiner strahlenden Braut. In gemächlicher Fahrt ging es gen New Knoxville zur Methodist Church. Die war bereits voll besetzt. Viele bekannte Gesichter bekam ich zu sehen. Dann der feierliche Akt. Pastor Mitch Arnold betrat mit Rex die Kirche, begleitet von seinem Bruder Roger. Eine erfreutes „Wow“ ging durch den Kirchenraum. Janet wurde von ihrem Sohn Alex hereingeführt. Er übergab seine Mutter in die Hände von Rex. Ein bewegender Moment. Das Trauungszeremoniell verlief ähnlich ab wie in unseren Kirchen. Mit dem Hochzeitsmarsch endete der feierliche Teil. Nachdem das Brautpaar viele Glückwünsche entgegen genommen hatte, startete in Wapakoneta die große Hochzeitsparty. Rund 400 Leute, so meine Schätzung, feierten bis tief in die Nacht. Natürlich fehlte ein leckeres Hochzeitsessen ebenso wenig wie eine Tanzkapelle, die für Stimmung sorgte. Pünktlich um Mitternacht verabschiedete sich das Brautpaar. „Honeymoon“, erläuterten mir amerikanische Freunde. Ich habe Rex und Janet danach nicht mehr gesehen. Zwei Tage hatte ich das Reich für mich alleine, wurde hier und dort eingeladen. Und machte mich dann wieder auf die Heimreise. 31 Buch 1.indb 31 09.09.2014 23:40:24 Wenige Wochen später erhielt ich folgenden Brief: „Dear Detlef, Jutta and Daniel, Hallo to the Dowidat family from the Katterheinrichs in Wapakoneta. Janet, Alex and I are now a family and everything is wonderful. We are very happy at 1107 Poppy Drive in Wapakoneta, Ohio, USA. I cannot tell you Detlef, how wonderful it was to have you attend our wedding. It was very enjoyable to have you visit in my home during the time. I especially enjoyed our gol ng on Saturday before the wedding. I hope, you had fun on the golf course also. Everyone from Wapakoneta und New Knoxville were very surprised and happy to see you at our wedding day. ank you very much for the lovely picture book. e photos, which you have given us as a gi will always remind me of the exciting celebration we had at the 850 year Lengerich anniversary. It was a very memorable week. Janet, Alex and I are hoping that we can all visit Lengerich in the year 2000. is seems like a long time away from now, but it will be here before we know it. I must conclude my letter for now. Please know, that Janet and I will always remember your presence at our wedding. It makes us understand what a true friendship our families have developed. It is a wonderful feeling to know, that we have such a terri c brotherhood and goodwill between us. Again, thank you and God bless you all. Janet, Rex and Alex”. Detlef Dowidat «Surprise visit at an American wedding» Rumors were already spreading during the visit of the guests from Wapakoneta in Lengerich in 1997. Rex is going to marry his girlfriend Janet. He himself kept completely secret about it. Just a few weeks later a con rmation of this rumor landed on my desk. . „e Celebration of Christian Marriage Uniting Janet S. Fisher and Rex. A. Katterheinrich, October 11, 1997 – 6.30 p.m. United Methodist Church New Knoxville, Ohio”. e sender was Carlene Koch, the manager’s secretary of Rex. From now on she became my con dante. I was determined to come to their celebration as a surprise. Everything had to remain top secret. On October 9th I started out from Brussels on my way to Cincinnati, Where I landed the following day in the late morning. Carlene Koch was already awaiting me at the airport. “Nobody knows that you are coming”, she greeted me with great pleasure. Hardly two hours later we arrived in Wapakoneta. My rst way led to the city administration, where I was welcomed by several astonished exclamations of “You are here?” . Eventually I was standing in front of Rex’s office. I knocked on the door with a heavily beating heart. “Who is there?” , I only heard, which however was rather meant for Carlene Koch, who usually shows visitors into his office. I opened the door, saw Rex behind his desk. He was staring at me as if witnessing a ghostly apparition. “Is that a dream. Or is that reality?” , he stammered while he rose from his chair, emerged from behind his desk and we both embraced each other warmly. Believe me or not, tears of joy were owing. Naturally the focus was then on the wedding preparations. I helped to decorate the huge hall on the Auglaize Fairground. A gigantic semicircle of balloons was bound in the favourite colors of bride and groom: black – gold.e bachelor party was celebrated the same evening in a small circle of friends. Rex’s sister had invited us on this occasion to her home in new Knoxville. It was very late. In the early morning hours somebody woke me from all my dreams, “ Hurry up. We are goin’ to play golf ”, the sleepy voice of Rex said. Wedding Day, Playing Golf??? Whoever understands this – I thought to myself and rose from my bed. A warm sip of coffee and off we went, about a two-hour’s ride to play golf. Several friends of Rex were already waiting, welcoming Rex and me friendly. ere was no way out of this situation, even though I did not have the slightest experience in playing golf. Well then, I took pains to somehow manage my rounds of playing golf as best as I could. In between times I tried to nd out, whether the wedding would really take place the same day. “Don’t be afraid, we have time enough”, Rex smiled. Aer fairly three hours we had nished all putts. e team mates targeted Rex. ey poured sack loads of confetti over him. “Good luck for your marriage”, they were laughing at him. e return ride to Wapakoneta was much faster now. Rex stopped at a rental for wedding fashion and collected a wedding dress and a tuxedo. I was not expecting that and looked in complete astonishment. At Poppy Drive 1107 we were already eagerly expected. 32 Buch 1.indb 32 09.09.2014 23:40:24 en it was time to put on the proper festive clothes. And lo and behold, ready on time there appeared the beaming groom in front of his happily smiling bride. On a measured ride the wedding party got into the direction of New Knoxville to the Methodist Church. All seats in the church were already taken. I caught the sight of many faces I knew by now. e ceremonial act followed. Pastor Mitch Arnold entered the church in the company of Rex who was accompanied by his brother Roger. A joyful “Wow” sounded through the church nave. Janet was led in by her son Alex. He handed his mother over into the hands of Rex. What a deeply moving moment. e wedding ceremony proceeded in much the same way as in our churches. e solemn part of the ceremony was concluded by the Wedding March. Aer the bride and groom had accepted the numerous congratulations, a great wedding party started. About 400 guests according to my rough estimation were celebrating till deep into the night. Of course neither was there a lack of a delicious wedding dinner nor of a dance band that provided for entertainment. On the dot at midnight the newly-wed couple said goodbye. “Honeymoon” my American friends explained to me. Aer that I did not see them again. For two more days I had the house all to myself and was invited once and again. Finally I myself was due to say farewell to return home. A few weeks later I received the following letter: „Dear Detlef, Jutta and Daniel, Hallo to the Dowidat family from the Katterheinrichs in Wapakoneta. Janet, Alex and I are now a family and everything is wonderful. We are very happy at 1107 Poppy Drive in Wapakoneta, Ohio, USA. I cannot tell you Detlef, how wonderful it was to have you attend our wedding. It was very enjoyable to have you visit in my home during the time. I especially enjoyed our gol ng on Saturday before the wedding. I hope, you had fun on the golf course also. Everyone from Wapakoneta und New Knoxville were very surprised and happy to see you at our wedding day. ank you very much for the lovely picture book. e photos, which you have given us as a gi will always remind me of the exciting celebration we had at the 850 year Lengerich anniversary. It was a very memorable week. Janet, Alex and I are hoping that we can all visit Lengerich in the year 2000. is seems like a long time away from now, but it will be here before we know it. I must conclude my letter for now. Please know, that Janet and I will always remember your presence at our wedding. It makes us understand what a true friendship our families have developed. It is a wonderful feeling to know, that we have such a terri c brotherhood and goodwill between us. Again, thank you and God bless you all. Janet, Rex and Alex”. Detlef Dowidat Translation: U.H-A. 33 Buch 1.indb 33 09.09.2014 23:40:25 «Erster Besuch mit Hindernissen: 1994» Schwüle Hitze treibt ihnen Schweißperlen auf die Stirn. Dabei sind doch nur Urkunden zu unterschrieben. Das machen Gastgeber Don Wittwer und Friedrich Prigge. Es ist 21.23 Uhr. Danach ziehen der damalige amerikanische Bürgermeister und der stellvertretende deutsche Ratsvorsitzende ihr Jacketts aus und hängen sie über die Holzstühle. Wapakoneta und Lengerich sind seit dem 19. Juli 1994 offiziell Partnerstädte. In der Aula der Redskin High School ist das Eis längst geschmolzen. Die (anfangs zurückhaltend bedächtigen) Westfalen und die (offen herzlichen) Amerikaner nden zueinander. „Unsere Türen sind offen. Die Hände sind ausgestreckt“, formuliert es an diesem heißen Sommertag Don Wittwer. Diese Vorlage nimmt Friedrich Prigge auf: „Wir haben die Hand der Freundscha ergriffen und lassen sie nicht mehr los.“ In Begleitung des damaligen Stadtdirektors Heinz omas Striegler lädt er die Amerikaner zum Gegenbesuch ein. Von der Gastfreundscha in Ohio ist die 73-köp ge Gruppe aus Lengerich überwältigt – in den Straßen sind amerikanische und deutsche Fahnen gehisst, Krüge, Wimpel und Bilder wechseln den Besitzer. Als tolle Botschaer Lengerichs erweisen sich nicht nur während des offiziellen Teils die acht jungen Leuten der Musikschule. Unter der Leitung von Harald Szobries treffen sie stets die richtige Tonlage und werden mit riesigem Applaus belohnt. Gastgeber und Gäste sitzen während des Festaktes an langen Tischreihen. Da, wo das Englisch nicht reicht, helfen Hände und Füße weiter. Ein paar ältere Amerikaner, Auswanderer-Nachkommen, überraschen mit ihren Plattdeutsch-Kenntnissen. Das verstehen die meisten Lengericher. Es wird ein langer Abend mit Musik, Reden und Abendessen – zubereitet von den Gastgeber-Familien. Nachts räumen sie selbstverständlich auf. Am nächsten Morgen geht der Schulbetrieb weiter. So als wäre nichts geschehen. Ist aber doch: An diesem Tag ist das Fundament für eine tiefe Freundscha gelegt worden. Ein jährlicher Schüleraustausch, gegenseitige Besuche und familiäre Verbindungen belegen das eindrucksvoll. Die Motoren der Partnerscha, die längst verstorbenen Arnold W. Meckstroth (Wapakoneta) und Wilhelm Mersmann (Lengerich) haben zum richtigen Zeitpunkt die richtige Idee gehabt. So gesehen sind die schweißtreibenden Bürgermeister-Unterschrien in Wapakoneta der Auakt zu einer Erfolgsgeschichte gewesen. Bürger als Botschaer. 16 Lengerichern beschert der Rück ug Komplikationen. Von Cincinnati kommend, endet die Reise unversehens in Atlanta. Die Delta Airlines-Maschine nach Frankfurt fällt nach einem Triebwerkschaden aus. Die Gestrandeten werden ein Tag lang ins Luxus-Hotel „Marriott Marquis“ einquartiert. Vom 37. Stockwerk bietet sich ein fantastischer Blick auf die Skyline der Mega-City. Die jungen Leute staunen über das Cruising ihrer amerikanischen Altersgenossen über die Hauptstraße der Stadt. In aufgemotzten Autos und Cabrios fahren die Teens und Twens die Peachtree Center Avenue auf und ab und feiern sich selbst. Abends am Flughafen die nächste Überraschung als der Flieger nach Frankfurt überbucht ist. Es hil nichts. Mit der Swiss Air geht’s nach Zürich und dann mit Luhansa zurück nach Frankfurt. Wilhelm Schmitte 34 Buch 1.indb 34 09.09.2014 23:40:26 «First visit with obstacles: 1994» Hot and muggy heat causes beads of sweat on my forehead. ere are only documents to be signed now though. is is performed by the host Don Wittwer and his German counterpart Friedrich Prigge. It is 21.23 p.m. Aer the formal signing act the American mayor and the German council chairman then take off their jackets, hang them over the wooden chairs. Wapakoneta and Lengerich are officially Sister Cities since July 19, 1994. In the auditorium of Redskin High School the ice has already broken. e initially restrained Westphalians and the friendly open Americans are coming together. “Our doors are open. Our hands are outstretched,” Don Wittwer exclaims on this hot summer day. Friedrich Prigge picks up this image and states in return, “We have taken the hand of friendship and will never let it go”. Together with the “City Director” Heinz omas Striegler then he invites the Americans to a return visit. e 73 delegates from Lengerich are overwhelmed by their warm hospitality. American and German ags are raised in the streets, mugs, pennants and pictures have changed their owners. e eight young people from the Lengerich music school do not only prove great ambassadors of their hometown during the official ceremony. Under the direction of the conductor Harald Szobries they always strike the right note and are rewarded with a huge applause. During the official ceremony the hosts and guests are seated at long table rows. Whenever language communication in English is hampered, hands and feet are used to bridge the gap in understanding. Some older Americans, descendents of German emigrants, surprise us with their knowledge of Plattdeutsch (Low German). Most visitors from Lengerich understand this. It is a long evening with music, speeches, and dinner – prepared by the host families. Late at night they tidy up the whole mess without much ado. e next school day begins as if nothing has happened the night before. However, something indeed has happened. is day has laid the foundation for a deep friendship. An annual student exchange, mutual visits and family relationships impressively con rm this. e engines driving on the partnership, the long-ago deceased Arnold W. Meckstroth (Wapakoneta) and Wilhelm Mersmann (Lengerich) had the right idea at the right time for a real success story: Citizens as ambassadors (mission statement of Sister Cities International: citizen diplomacy) Supplement: Sixteen travelers were faced with complications on their return ight. Starting from Cincinnati the journey stopped abruptly in Atlanta. e ight of Delta Airlines to Frankfurt is canceled due to engine damage. e stranded passengers are accommodated in the exclusive hotel “Marriot Marquis”. ey enjoy a fantastic view from the 37th oor over the skyline of the Mega-City. e young people wonder over the cruising of their American peers along the main road of the city. In their highly tuned cars and convertibles the teens and twens drive up and down Peachtree Center Avenue celebrating themselves. In the evening at the airport the next surprise is awaiting us, because the aircra to Frankfurt is overbooked. But it doesn’t help. Finally the travelers board a Swiss Air aircra to Zurich and get on a connecting ight with Luhansa to Frankfurt from there. Translation: Ursula Hohmann-Assig 35 Buch 1.indb 35 09.09.2014 23:40:26 «Ein offenes Haus für amerikanische Gäste » Mit Freude lasen mein Mann und ich vor 20 Jahren in der Zeitung, dass Lengerich eine Städtepartnerscha mit einer Stadt in Ohio mit dem wunderbaren indianischen Namen Wapakoneta eingehen wollte. Doch Hausbau und bald darauf geborene Zwillinge sprachen gegen eine Teilnahme an der Reisegruppe über den großen Teich. Aber wenn wir selbst nicht in die USA reisen konnten, so konnten wir doch die USA zu uns nach Lengerich einladen. Mit der ersten amerikanischen Reisegruppe kam Ruth zu uns, eine dynamische junge Pensionärin, die einer Bilderbuch-Amerikanerin glich: dynamisch, positiv, extrovertiert, offen. Nur ihre begeisterte Feststellung, dass wir in unserem Haus sogar auch eine Mikrowelle und einen Wäschetrockner hätten, quittierte ich mit einem gewissen Augenrollen und einem hoffentlich hö ichen Kommentar. Heute bin jedoch davon überzeugt, dass Ruth Deutschland nicht für ein eher unter entwickeltes Schwellenland hielt, sondern dass sie einfach hö ich sein wollte angesichts unserer – für amerikanische Verhältnisse - völlig unterdimensionierten Haushaltsgeräte. Denn in unserem Backofen konnte man höchstens einen westfälischen Hahn, nicht aber einen kapitalen amerikanischen Truthahn braten. Unser - für deutsche Verhältnisse – normal großer Wäschetrockner trocknet zwar zuverlässig einen ganzen Wäschekorb voll Wäsche, nicht aber gleichzeitig 3 dicke Sitzkissen mit ausladendem Rückenpolster von hohen Gartenstühlen. Dies war nach einem überraschenden Regenschauer bei meiner späteren amerikanischen Gastgeberin Carol dagegen problemlos in ihrem amerikanischen Wäschetrockner möglich. Und vor unseren altmodischen Kühlschrank, der sich in den USA höchstens in einen ärmlichen Single-Haushalt verirrt hätte, musste (und muss) man sich tatsächlich immer noch bücken, um Joghurt oder Käse zu entnehmen. Welch ein Unding für einen anständigen US-Haushalt: hier ist der Kühlschrank mindestens doppelt so groß und spendiert in der Regel auch noch aus der Vorderfront der Kühlschranktür ganz viele Eiswürfel. Als ich 18 Jahre später Pam, einem anderen sympathischen Gast aus Ohio, unser Haus zeigte, fand ich ihren lächelnden Kommentar „tiny“ (= winzig!) zu unseren Haushaltsgeräten inzwischen als völlig angemessen. Einige Jahre nach Ruth hatten wir wieder sehr angenehme Gäste aus Ohio: Dan und Carol Luebrecht, ein sehr sympathisches Ehepaar um die 60 Jahre mit vielfältigen europäischen Wurzeln. Sie waren sehr hö ich, freundlich, zurückhaltend und erinnerten eher an die Niedersachsen aus dem 40 km entfernten Melle, von wo Dans Vorfahren sich auf den Weg nach Amerika gemacht hatten. Außerdem überraschten mich Carol und Dan mit ihrer Antwort auf meine Frage, wie wir unseren ersten gemeinsamen Lengericher Nachmittag gestalten sollten – ob sie ein erstes Sightseeing zu Fuß, mit der Fahrrad oder mit dem Auto vorzögen. Für mich völlig unamerikanisch entschieden sie sich tatsächlich für das Fahrrad. Mit diesen Fahrrädern machten sie sich in den folgenden Tagen auch öer alleine auf den Weg nach downtown Lengerich. Dies war zunächst sehr verwunderlich für uns; verstehen lernte ich es, als ich einige Jahre später ihr Gast sein dure und sie bei einem ihrer vielen Besuche des YMCA-Fitnessstudios begleitete, wo sie Stammgäste waren und im sportlichen Ranking ganz oben rangierten. Und dies ist dann doch wieder sehr amerikanisch. Und wunderbar herzlich und großzügig war ihre Gastfreundscha, als ich 2010 als Begleiterin der deutschen Schülergruppe bei ihnen Unterkun fand. Und dann duren im letzten Jahr auch noch unser Sohn Lennart und sein Freund Tim während ihres Schüleraustausches ihre Gastfreundscha genießen, ehe nach Lucas schrecklichem Raingunglück sogar alle Lengericher Jungen gemeinsam Unterkun in Dans und Carols Haus fanden. Ganz herzlichen Dank dafür! Vor zwei Jahren wohnte die kunstsinnige und kreative Pam Miner, die als Chaperone die amerikanische Jugendgruppe begleitete, für 10 Tage bei uns. Mit Interesse hörten wir von ihrem Job, in dem sie u.a. zu angehnemen Auszeiten aus dem Alltag einlud, indem sie interessierten Kundinnen und Kunden kreative Wochenenden in netten Landhotels anbot. Doch sie war genauso dafür offen, zusammen mit unserem Fußball begeisterten Sohn ein Fußball-Länderspiel anzusehen und mit ihm in klarem und nicht zu schnellen Amerikanisch über Fußball zu fachsimpeln. Und so ergab sich für unseren Sohn - zuhause vor dem eigenen Fernseher - die Gelegenheit, tatsächlich ein erstes längeres Gespräch in Englisch zu führen. 36 Buch 1.indb 36 09.09.2014 23:40:26 Schließlich duren wir im letzten Sommer Gastgeber für zwei fröhliche pensionierte Schwestern mit den wunderbaren Namen Susie Schneider und Diane Zwiebel sein, die insbesondere Freude am Gärtnern, an interessanten Plätzen und Lokalen und witzigen Sprüchen hatten. Und auch sie waren sehr offen für Gespräche mit unseren Teenagern und ihren Freunden, die noch in dem selben Sommer nach Wapakoneta fahren wollten und so schon einmal die Konversation in Amerikanisch ausprobieren konnten. Eine weitere besondere amerikanische Bekanntscha ergab sich über den gemeinsamen Familiennamen. Auch wenn der Familienname von Ernie und Celia Risner durch die amerikanische Schreibweise etwas anders als unser Nachname geschrieben wurde, hat sich durch die Namensgleichheit dann ein schöner gemeinsamer Abend mit sehr interessanten Gesprächen ergeben. In Erinnerung geblieben ist mir besonders, wie sich der erfolgreiche Geschäsmann Ernie wunderte, dass Arbeitnehmer in Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern Anspruch auf fünf bis sechs Wochen Urlaub pro Jahr haben und dann während des Urlaubs noch den vollem Lohnausgleich erhalten. Zwei Jahrespäter dure mein Mann als Chaperone der zweiten deutschen Jugendgruppe die sehr großzügige Gastfreundscha der Risners genießen und für 3 Wochen Gast in ihrem Hause sein. So waren die Amerikanerinnen und Amerikaner, die wir im Laufe der Jahre hier in Lengerich für 4 bis 10 Tage beherbergen duren, alle sehr unterschiedlich, aber immer sehr freundlich und sympathisch. Mit den Gästen aus Wapakoneta zog in unserem Zuhause in Lengerich jeweils für ein paar Tage etwas vom American way of life und dem Du der großen weiten Welt ein. Und besonders gefreut haben wir uns auch, dass unsere Teenager und ihre Freunde an den englischen Gesprächen teilnehmen und feststellen konnten, das sie schon viel mit ihrem Schulenglisch verstehen und ausdrücken konnten. Und unsere amerikanischen Gäste trugen durch ihr Interesse an den Jugendlichen und durch ihre angepasste Sprache sehr zum Gelingen der Gespräche über die Generationsund Ländergrenzen hinweg bei. Als ich 16 Jahre, nachdem wir den ersten amerikanischen Gast beherbergt hatten, als Begleiterin einer Lengericher Schülergruppe endlich auch nach Wapakoneta reisen konnte, kam es mir vor, als würde ich nette weit entfernte Verwandte besuchen, die ich länger nicht mehr gesehen hatte. Sehr sympathische und hilfsbereite amerikanische Freunde, bei denen vieles ähnlich und manches anders ist als in Westfalen, und bei denen man sich aufgrund ihrer Herzlichkeit ganz schnell heimisch fühlt. Danke, Wapakoneta! Brigitte Fahrenhorst-Reißner 2004 Dan und Carol mit der Reißner-Familie 2013 Diane Zwiebel und Susie Schneider 37 Buch 1.indb 37 09.09.2014 23:40:26 «Opening our home to visitors from Wapakoneta» e family of Brigitte Fahrenhorst-Reißner with her husband Kurt Reißner and their twins Birte and Lennart recall and re ect their experiences over the past 20 years. ey hosted a number of American sister cities friends: Ruth Carter, Ernie and Celia Risner, Dan and Carol Luebrecht, Pam Miner, Susie Schneider, Diane Zwiebel. 20 years ago my husband and I read in our newspaper that Lengerich would become the sister city of a town in Ohio with the beautiful Indian name Wapakoneta. But our newly built house and the birth of our twins soon aer, spoke against a journey across the pond. Not being able to travel to the United States ourselves, we could however invite the United States to our house in Lengerich. With the rst American group from Wapakoneta Ruth came to us, a dynamic young retiree and, in our eyes, a typical American: dynamic, positive, extroverted, open. It was only her joyful detection that we even had a microwave and a dryer in our house, that made me answer with some eye rolling and, hopefully, a polite comment. Today, however, I am convinced that Ruth did not consider Germany as a rather underdeveloped emerging country, but that she simply wanted to be polite in the face of our - by American standards - completely undersized home appliances. For in our oven at most a Westphalian cock could be roasted, but not a colossal American turkey. Our - by German standards – normal-sized dryer reliably dries a basket full of laundry, but not three large, thick seat cushions of high garden chairs at the same time. Something that was easily possible in the dryer of my later American hostess Carol aer an unexpected rain shower. In front of our old-fashioned refrigerator which you could likely nd in a poorer American single household one would actually have to bend down to get a yogurt or other cool things. What a disgrace for a decent US-household: here the refrigerator is at least twice as large as ours and the front door of the fridge mostly even dispenses ice cubes. Many years later, when I was showing our house to Pam, another sympathetic guest from Ohio, I thought her smiling comment “tiny” in front of our household appliances was entirely appropriate. Some years later, we again had very pleasant guests from Ohio: Dan and Carol Luebrecht, a very likeable couple about 60 with diverse European roots. ey were very polite, friendly, reserved and more reminiscent to the inhabitants of Melle in our neighboring federal state Lower Saxony (Niedersachsen), from where Dan's ancestors had made their way to America. My husband and I were also surprised about Carol’s and Dan’s answer to my question how to spend our rst aernoon in Lengerich: whether they would prefer a rst sightseeing on foot, by bicycle or by car. Totally untypical of Americans to me, they in fact opted for the bicycle tour. e following days they made several tours by bike to downtown Lengerich. is was initially very surprising for us; I learned to understand when I was their guest six years later and accompanied the sportive couple to the gym at the YMCA, where they worked out several times a week and where they had achieved a high position in the sportive ranking – again something very American. At that time I accompanied the German students’ group as a chaperone. en the Luebrechts hosted me and I enjoyed a wonderfully warm and generous hospitality in their home. Last year our son Lennart and his friend Tim could enjoy their hospitality during their student exchange, too. Later, aer Luca´s terrible raing accident even all boys from Lengerich together found accommodation in Dan’s and Carol's house. ank you very much for that! Two years ago the creative and art-loving Pam Miner, the chaperone of the American students, stayed with us in Lengerich. With interest we heard about her job; amongst other things she invited interested customers to relax during creative weekends in comfortable country hotels. But she also watched a football match together with our football enthusiastic son, discussing the match with him in clear and not too fast American English. us our son happened to get his rst private opportunity of a longer conversation in English - at home in front of our own TV. Last summer we were allowed to be the hosts of two cheerful, retired sisters by the wonderful names of Susie Schneider and Diane Zwiebel, who were particularly interested in gardening, interesting places and restaurants. And they, too, were very open to discussions with our teenagers and their friends who actually wanted to travel to Wapakoneta in the same summer and so were already able to test a conversation in American. 38 Buch 1.indb 38 09.09.2014 23:40:28 Another special American acquaintance arose from having nearly the same family name. Even though the American name of Ernie and Celia Risner was spelled differently to our last name, both names had the same German roots. So this name brought us together and eventually led to a pretty good evening with very interesting conversations. For instance it was remarkable for the successful businessman Ernie that workers and employees in Germany and many other European countries are entitled to ve to six weeks of paid vacation a year. Two years later my husband accompanied the second German students’ group to Wapakoneta; during these three weeks he was hosted by the Risner family and he could enjoy their very generous hospitality. So all the Americans we could host in Lengerich over the years were all very different, but always very friendly and likeable. Our guests from Wapakoneta brought the American way of life and the scent of the big, wide world into our home for some days. We were also very pleased that our teenagers and their friends could take part in English conversations and realize that their school English was mostly understood. By their interest in these young people and by their adapted language our American guests contributed greatly to the success of the understanding across the boundaries of both the generations and nations. When I was nally able to travel as a chaperone of a group of our students to Wapakoneta - 16 years aer we had hosted our rst guests from Wapakoneta - it seemed to me as if I was visiting kind distant relatives who I had not seen for a longer time. I met many very sympathetic and helpful American friends in Wapakoneta where a lot of things are similar and some things are different from the situation in Westphalia. And: Where you quickly feel at home because of the human warmth of the people. Wapakoneta! Brigitte Fahrenhorst-Reißner 39 Buch 1.indb 39 09.09.2014 23:40:28 «Wenn einer eine Reise tut… » 1995 begleitete meine Familie eine Schülergruppe bei ihrem Besuch in Wapakoneta. Diese Reise ist nun auch bald 20 Jahre her. Dennoch sind uns einige Erfahrungen von dieser Reise noch sehr präsent. Von diesen sehr subjektiven Eindrücken sollen die folgenden Zeilen handeln. Zwar hatten wir Dr. Herman und seine Frau sowie Janice Smith bereits bei ihrem Besuch hier in Lengerich kennen gelernt, aber dass daraus so viel Großzügigkeit entstehen würde, wie wir sie in Wapakoneta erfahren haben, war doch überraschend. So zögerten die Hermans nicht, uns ihr großes Haus in ihrer Abwesenheit zur Verfügung zu stellen. Schließlich kamen wir mit drei unternehmungslustigen Söhnen an. Janice und David Smith stellten einfach eines ihrer beiden Autos zu unserem Gebrauch in die Garagenauffahrt der Hermans. Das Autofahren in den USA brachte allemal einige Überraschungen mit sich. Während es bei uns eher dem Grundsatz des survival of the ttest gehorchte, ging es in Ohio eher mit deutscher Gemütlichkeit zu. Wir mussten allerdings unsere Orientierungsgewohnheiten umstellen. Ampeln fand das Auge nicht recht an der Straße, sondern hoch hängend mitten über der Kreuzung. Wegerklärungen erfolgten, auch auf dem platten Land, mit der Information, dass etwas so und so viele blocks away sei. Bei Autobahnausfahrten überraschte uns schon die Einteilung nach getrennten gas, hotel und restaurant exits. Während bei uns der Kirchturm das nächste Dorf ankündigte, war es dort der Wasserturm, obwohl es ansonsten an Gotteshäusern keinen Mangel gab. Wir benutzten unser Auto etliche Male nach dem Rat unserer Gastgeber. So konnte es passieren, dass wir die Strecke von unserem Haus zum Parkplatz für den Auglaize County Fair fuhren. Sie war genau so lang, wie der Fußweg vom Parkplatz zum Festplatz. Und da es nun einmal in Ohio abends früh dunkel wurde, fanden wir unser Auto auf dem riesigen Parkplatz nicht wieder. Eva ging mit den Kindern zu Fuß zurück, während ich mit einem mulmigen Gefühl „unser“ Auto suchte – letztendlich mit Erfolg. Beim Einkaufen machten wir ebenfalls ungewohnte Erfahrungen. So schloss Janice Smith ihr Auto auf dem Parkplatz vor dem Supermarkt zu unserem Entsetzen nicht ab. Als wir unseren Einkauf hinter der Kasse einpacken wollten, ging uns ein freundlicher Junge dabei zur Hand. Während wir in Deutschland in den 1990-er Jahren noch eine Service-Wüste vorfanden, erlebten wir in den großen Geschäen in Lima, was man in Amerika unter Service verstand. Nach unserem Emp nden kühlten die Klimaanlagen die Häuser zu sehr herunter. Die Temperaturen drinnen und draußen gingen doch sehr auseinander. In unserem Zuhause konnten wir uns selbst helfen, doch in den Geschäen oder in der Redskin High School waren wir den Klimaanlagen ausgeliefert. Es dauerte eine Weile, bis man sich darauf kleidungsmäßig eingerichtet hatte. Ich erinnere mich, dass ich Mr. Graham, dem principal der Redskin High School, mit schlotternden Gliedern entgegen trat. Ich fror, ich war mit T-Shirt und kurzer Hose absolutely underdressed und ich war unrasiert. Denn ich hatte es nicht gescha, den Adapter für den Rasierapparat zu bedienen. Darin wurde ich auf das freundlichste von einem Mitarbeiter eines Elektrogeschäs in Wapakoneta eingewiesen. Beim nächsten Mal konnte ich Mr. Graham doch noch als zivilisierter Europäer gegenübertreten. Überhaupt setzte uns das heiße Klima schon zu. Schon vor fast 20 Jahren zeigten sich auf meinem Kopf einige schüttere Stellen. Auf diese brannte die Sonne erbarmungslos nieder. So suchte ich zum ersten Mal in meinen Leben die Bürgersteigseite aus, auf der mich die Bäume halbwegs vor der Sonne schützten – vorausgesetzt es gab Bäume und Bürgersteig. Eine base cap zu tragen brachte ich nicht übers Herz. Wir haben beste Erinnerungen an die Menschen in Wapakoneta. Stellvertretend für viele erwähnen wir hier die Herman-„Kinder“, die uns mit Geduld in die Tücken und Nebenwirkungen des garbage grinders einführten. (Wenn man ihn ausschaltete, lief die Spülmaschine mit Wasser voll.) Wo immer man Rex Katterheinrich traf – er war immer für ein Späßchen gut. David Smith verhandelte in Lima mit der Leihwagen rma so geschickt, dass ich auch ohne internationalen Führerschein, also nur mit meinem „Lappen“ einen Leihwagen bekam. Rachel Barber zeigte uns viele Orte, an denen deutsche Auswanderer ihre Spuren hinterließen. Last but not least: Janice Smith ließ mich an meinem Englisch zweifeln, als sie mich bei der Rückkehr unserer Schülergruppe aus Columbus fragte: „Do we have to feed them again?“ Zu meiner Erleichterung brauchte ich die Schüler nicht zu füttern, sondern sie kauen sich ihren Burger bei McDonald’s selbst und waren auf meine Hilfe nicht angewiesen. Alfred Wesselmann 40 Buch 1.indb 40 09.09.2014 23:40:28 «Strange things happen when you are abroad» In 1995 my family chaperoned a student group on their visit to Wapakoneta. at means that this journey is now also almost 20 years back in time. Yet certain memories of this journey are very lively. at is why I would like to talk about these subjective impressions. It is true that we got to know Dr. Herman and his wife as well as Janice Smith when they visited Lengerich, but we did not expect so much generosity when we in turn paid our visit to Wapakoneta. e Hermans did not hesitate to offer us their large house while they were absent. Aer all, my wife and I came with three enterprising sons. Janice and David Smith just put one of their two cars in the pathway of the Herman house and said we could use it as we pleased. Driving a car in the USA was a surprise of its own kind. Driving a car in Germany follows the principle of survival of the ttest; driving a car in Ohio can best be described as German Gemuetlichkeit. We had to adjust our sense of orientation to the situation in America. My eyes did not nd the traffic lights to the right of the inside lane, but they hung high up above the crossroads. Giving someone directions implied that a place, be it in the city or in the at countryside, was so and so many blocks away. Highway exits were indicated as separate gas, hotel or restaurant exits. In Germany the church spire announces the next village, in Ohio it was the water tower. But this does not mean that there were few churches in Ohio. We used the car frequently according to what our hosts advised us to do. So it happened that we took the car from the Herman house to the car park of Auglaize County Fair. is distance turned out to be as long as the way from the car park to the Fair ground. Well, dusk is earlier in Ohio than in Germany, and that is why we did not nd our car in the huge car park. e result was that Eva took our children and walked back home, whereas I – with an uneasy feeling in my stomach – looked for the car in the dark. Eventually I was successful. Doing our shopping also went together with unexpected experiences. When Janice Smith took her car to the shopping center, she never locked her car, and we were horri ed because we would never leave a car unlocked. When we wanted to pack our shopping, there was a friendly young man who gave us a hand. When we were in the big shopping malls in Lima, we experienced real consumer orientation, while this term was still unknown in Germany. e air-conditioning made the houses very cold; indoor and outdoor temperatures differed too much, or so we felt. At the Herman house we helped ourselves to adjust the air-conditioning to meet our individual needs, but in the shops or, for that matter, in Redskin High School, we were helplessly exposed to the air-conditioning. And it took us some time to get used to it clothes-wise. I remember that I once met Mr. Graham, principal of Redskin High. My limbs were shaking, not really with fear but I was wearing a T-shirt and shorts only. I was absolutely underdressed, and I was unshaven. is was because I was not able to handle the adapter. A friendly shop assistant in Wapakoneta helped me solve that problem. At my next encounter with Mr. Graham I appeared to be a civilized European. Indeed, the hot climate was a challenge. It is now almost 20 years ago, and the rst patches of bald hair developed on my head. e sun burned down on them relentlessly. For the rst time in my life I looked out for a sidewalk with shady trees to protect myself against the sun – provided there were trees and a sidewalk. However, I did not condescend to wearing a base cap. We still have fond memories of the people in Wapakoneta. I can only mention a few who stand for the many. ere are the Herman “children”, who were so patient when they initiated us into the secrets of the garbage grinder. (When we switched it off, the dish washer lled with water.) Wherever we met Rex Katterheinrich – he always had a smile on his face and a joke to tell. David Smith undertook negotiations with the car-rental man, because I had no international driver’s license, and my 30-year old license (with corresponding photograph) did not convince the car-rental man. anks to David Smith we could eventually rent a car. Rachel Barber showed us the many places, where German immigrants le their traces. Last but not least: Janice Smith made me doubt my command of the English language, when our student group returned from Columbus and she asked me: “Do we have to feed them again?” Can you imagine the relief I felt when I did not have to spoon-feed the students, but they bought their own burgers at McDonald’s and did not need my help? Alfred Wesselmann 41 Buch 1.indb 41 09.09.2014 23:40:28 «Stets gut gelaunt und sportlich aktiv» Lengerich/Tecklenburg/Wapakoneta - Andreas Puschkarski hat dieses Jahr sein Abitur am Graf-Adolf-Gymnasium in Tecklenburg abgelegt. Als Koop-Schüler am Hannah-Arendt Gymnasium und Einwohner von Lengerich hat er nach Abschluss der Prüfungen Kontakt mit dem deutsch-amerikanischen Freundschasverein Wapakoneta-Lengerich aufgenommen, um Praktikumsmöglichkeiten in einem englischsprachigen Land auszuloten. Der Verein hat ihm bei der Vermittlung eines Praktikumsplatzes für sechs Wochen an der Wapakoneta High School geholfen und dadurch auch ein neues Vereinsmitglied gewonnen. Andreas verbrachte sein Praktikum von Mitte August bis Ende September in Wapakoneta. Seine Gastfamilie Dan und Vanessa Lee mit drei eigenen Kindern sind bereits erfahren in der Betreuung von Gastschülern aus Lengerich. Andreas berichtet: „Extreme Freundlichkeit, kalorienreiche Kost und wissensdurstige Deutschschüler. Wenn mich jemand nach meinen ersten Impressionen von Amerika fragen würde, dann wäre das wahrscheinlich - mit einem leichten Hauch von Sarkasmus - meine erste Kurzantwort. Zugegebenermaßen brauchte ich ein wenig Zeit, um mich hier erst einmal zurechtzu nden. Das lag aber keineswegs an der aufgeschlossenen Mentalität der stets gut gelaunten Amerikaner. Überraschenderweise hat sich hier jeder - wirklich jeder - sofort nach meinem Wohlbe nden erkundigt. Doch dieses Gefühl von einer übertriebenen Wichtigkeit legte sich bald wieder, denn ganz allmählich wurde mir bewusst, dass die nette Floskel „How are you doing?“ nichts als bloße amerikanische Durchschnittshö ichkeit ist. Es ist auch erstaunlich, dass ich erst hier merke, wie „toll“ ich eigentlich bin. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich von Komplimenten nur so überschwemmt werde. Von „fantastischen Englischkenntnissen“ bis zu einem „gesunden Hunger“ ist alles vertreten. Leider ist diese besondere Art der Aufgeschlossenheit auch einfach nur in der Kultur etabliert. Spätestens nachdem ich dem amerikanischen Sarkasmus, der übrigens allgegenwärtig ist, begegnet bin, musste ich meine rosarote Brille endgültig absetzen. Schade eigentlich. Ich hätte mich glatt an dieses schöne Gefühl gewöhnen können. Kommen wir mal zu einem anderen interessanten kulturellen Aspekt. Es scheint durchaus normal zu sein, dass man hierzulande sein „Breakfast“ mit leckeren Waffeln, French Toast und anderen Leckereien beginnt. Mittags und abends wird man dann mit weiteren landestypischen Spezialitäten á la „Fried Chicken“ oder „Hot Dogs“ verwöhnt.Demgegenüber steht der übertriebene Sportwahn der Amerikaner. Es ist keine Seltenheit, dass man fast seine komplette Freizeit mit diversen sportlichen Aktivitäten verbringt. Es scheint wohl unüblich zu sein, Zeit mit sich selbst zu verbringen. Zum Glück gibt es ja zahlreiche Beschäigungsmöglichkeiten wie die „Games“. Wen wundert es da, dass man auch nicht scheut, drei bis vier Mal die Woche zu einem dieser berühmt-berüchtigten Spiele zu fahren, um die „Wapakoneta Redskins“ anzufeuern. Normalerweise gipfelt die sportliche Woche in dem „Football Game“ freitagabends. Dort darf man sich über euphorische „Nachbarfans“ freuen. Aber eins muss man den Amis schon lassen: Der American spirit ist deutlich zu spüren, insbesondere bei solchen Veranstaltungen. Es ist ein unglaubliches Gefühl, an solchen besonderen Spektakeln Teil zu haben. Es wird natürlich durch die Nationalhymne, den omnipräsenten US-Flaggen und den typischen „Wapakoneta-T-Shirts“ mehr als nur unterstützt. Letztendlich sind es aber natürlich die Zuschauer selbst, die diese unglaubliche Stimmung erzeugen. Es ist schon richtig, dass einem hin- und wieder einmal Menschen begegnen, die einem skurrile Fragen über Klein-Deutschland stellen. Amerika ist einfach ein riesiges Land und bietet mit seiner Vielfalt ebenso viele Reisemöglichkeiten, weswegen auch viele einheimische Landesbewohner dazu neigen, zunächst die Weiten des amerikanischen Kontinents zu bereisen anstatt das ferne Europa kennenzulernen. Auch in den Medien sowie in der Schule wird Amerika eine besondere Stellung zugeschrieben. Jedoch hatte ich kein einziges Mal das Gefühl, dass die Leute hier kein Interesse an mir beziehungsweise meiner Heimat gezeigt haben. Sobald ich erst einmal zwei Sätze mit jemandem gewechselt hatte, kam sofort die Frage auf, woher ich denn käme. Dafür war mein 42 Buch 1.indb 42 09.09.2014 23:40:28 „German accent“, sagen wir mal, mitverantwortlich. Der wird hier aber auch nicht verpönt oder Ähnliches. Ganz im Gegenteil sogar! Viele Bewohner haben selbst deutsche Vorfahren, die im 19. Jahrhundert aus Lengerich und Umgebung nach Ohio ausgewandert sind und haben somit einen ganz anderen Bezug zu Deutschland. Einige ältere Bewohner sprechen sogar noch unser Plattdeutsch. Ein weiterer Grund für mangelnde Landeskenntnisse ist wahrscheinlich, dass Fremdsprachen immer noch optional sind. Englisch wird als Weltsprache angesehen, und somit scheint es vielen nicht notwendig, eine weitere Sprache zu erlernen.“ «Andreas Puschkarski on Fox News Lima» Wapakoneta has played host to German exchange students from their sister city since 1992. Most of this year's students are already back in Deutschland. However, one teen who is staying for a few extra weeks to gain some extra experience. At the front of the classroom, Andreas Puschkarski, looks a little young to be teaching a German class. at's because he is just 19 years old. e native of Germany is practicing his future profession before he even starts college. "I'm going to study English and Spanish in order to become a teacher. So, this is just a perfect possibility," said Puschkarski. e teen came to Wapakoneta as part of the annual sister city exchange with Lengerich, Germany. e other German teens have already returned, but Puschkarski stayed behind to help with the start of the school year. "He's de nitely picking up a lot of English, and they are getting rst hand experience with pronunciation and the culture," said Michelle Borges, Wapakoneta German teacher. For students in the class, Puschkarski and others who participate in the exchange -- not only correct each others sentence structure-- they learn from each other what they wouldn't normally learn in class. Wapak junior Zach Hotzapple learned phrases while in Germany like, "What's up with the ladies." Even though many of these students probably take their hometown for granted. Puschkarski believes Wapak has a lot to offer. "It was just so astonishing seeing such a small ville, to have plenty of possibilities. You can't be starving here!" said Puschkarski. However, the town with strong German roots wasn't what the teen anticipated. "I expected a lot of people to speak a least a dialect of German... I though it'd be more German." Puschkarski returns to Germany in three weeks to start his college studies. "If I had a choice, I'd de nitely lengthen my stay because I love it," said Puschkarski. Several of the students taking German classes in Wapak have also gone to Germany-- including eight teens just this summer. 43 Buch 1.indb 43 09.09.2014 23:40:29 «German-American Love against some odds: A Modern Love story» I‘m happy to provide a story of my wife Katie and myself about our experience during the last 20 (or for us only 17 years) within the sister cities friendship between Wapakoneta and Lengerich. Our story begins in 1997 when I was able to stay four weeks in Wapakoneta during the summer. We were a group of teenagers that traveled without a chaperone. We made lots of experiences within our host families (I stayed at Mike and Vicki Sunderland - Middle St). Several trips supported by the Campbell family and also lots of aernoon and evening activities together in Hassenauer’s basement made the trip unforgettable for me (Daniel). So I decided to go back to Wapakoneta aer my Abitur (German graduation) in 1999 and visit the friends and spend time with the exchange students that were there at that time. at‘s the time when I rst met Katie. Even though she was 2 years older than me, I thought she was somehow immature. I cannot remember too much of this time, but I must have le some impression on Katie during my visit. Our next meeting then took place a year later (in 2000) when the American adult group went to Lengerich and they planned a trip to the Hannover World Fair where we spent the whole day together, walked around and enjoyed a beautiful German summer day. Katie is always telling the story that I invited her for supper and paid for her meal. Aer that meeting we stayed in contact; not very oen we communicated via email and with me (Daniel) being in a relationship, we lost sight of each other – until that relationship ended in 2007. I decided to get back in contact with some “old” American friends, I wanted to nd out what had happened during the last years, who had moved on to college, got married and everything else that happens in life. I also decided to get in contact with Sister-Cities in Lengerich, with the intention to give something back and support the organization, based on what I experienced when I was a student at school. I don’t know how, but at that time in late summer/fall 2007, Katie’s sister Becky also was in some way in the same situation in which I was: we both split up at that time from the boy-/girlfriend, and so we had something to talk about. Soon also Katie and I started emailing with each other… it started on a weekly basis, got soon into twice/three times a week and then to a daily communication. It also was not only communication via email; we also here and there surprised each other with some snail-mail. We both gured that there were some shared interests, also the same values and goals in life. I realized that Katie no longer was the immature girl that I met eight years ago. So at some point in October or November that year, we started the adventure of a long distance relationship – not met in person, but based on our communication, the exchange of our daily experience and happenings at work or with friends and family. Katie then already started planning to get back to Germany and to join the group of young students/graduates from high-school as a chaperone in the summer of 2008. I on the other side had thought about visiting her before. I never told her about it, so I wanted to surprise her at her birthday in April with a visit in Wapak. I organized everything and communicated the trip with Becky, so that the family was prepared and it was only a surprise for Katie. My rst ight back to the USA was then also an adventure, especially when I arrived in Frankfurt at the airport, and my ight to Atlanta got canceled. Great – I thought – but nothing to freak out about, just to proceed and get some ight over to the US and then gure out from there and give Becky a call to inform her. And aer rebooking and ying into Newark, then Cincinnati and then nally to Dayton, Becky, Jim and Peg Kohler picked me up at the airport. Unfortunately, when we arrived at the Kohler house, the surprise was not such a big surprise like I expected; Katie got suspicious a couple of days before my trip and she “hacked” into her sister’s email account and found out about the plans. Still, we were both very happy to nally meet again in person and shared a big hug. Aer these two weeks of the rst get together, from then on, Katie and I have always been sharing our vacation times on the other side of the big pond. Katie came over in the summer 2008 and we had lots of fun with the group of students from Wapak; aerwards I spent my rst American Christmas and New Year in Wapak in 2008/09. Katie came over in April/May 2009, just a couple weeks before I was going to be the chaperone for the Lengerich group of students to visit the US for the rst time. 44 Buch 1.indb 44 09.09.2014 23:40:30 I always tried then to make some special trips while Katie was in Germany: and in May 2009 I went with her to southern Germany… this time she didn’t know what I had planned. It was a beautiful start of a May 7th of 2009 when I had planned a trip to Neuschwanstein, together with a visit and tour of the castle and since some Americans don’t like hiking, we took the horse carriage up to the castle. It was a beautiful early summer day with the best weather you can imagine for such a trip, so also my next plan to have a picnic on a eld in front of the castle with the best view was just perfect. It was the perfect scenery to ask her the question, if she wants to marry me. Unlike in Germany Americans keep a certain tradition of proposing, yet I was prepared and was able to put a ring on her nger: We were engaged! From then on, we spent even more time together: We moved to Bavaria where I found a new job and Katie stayed with me at the beginning of 2010 for a longer period before our special day arrived in May 2010: Also my family joined our wedding celebration and it was a great party and the perfect day that we both enjoyed and will keep in mind the rest of our lives – the beginning of Family Deutsch. Aer our honeymoon in Paris, we stayed for a couple of months in Bavaria, starting then the process of me applying for residency in the US and then also of her to receive a residence status in Germany. Katie always had to go back to the US aer three months due to the missing residency permit for her in Germany. Finally in 2011 she then stayed full time in Germany taking German classes and trying to integrate into the German way of life. It got a little difficult, because she was sick a lot in the morning: the perfect reason for this – we were expecting a little baby boy. Our decision then was that he should be born in the US, to have the advantage of automatic US and German citizenship, which made me talk to my company and my understanding boss, so I was able to take the special German paternity leave “Parental Time”, which I was planning to do in the US and in Wapakoneta at Katie’s parents’ house. By the way, it is incredible how big the family and community support is in the US – especially in such small cities like Wapak. Baby Xavier was born in October 2011 and I chose to be a Stay-at-home daddy – at least for the rst four months of the kid’s life. It was a great experience and the bonding with the kid was incredible. Aer these four months, we moved back to Germany: my company then also offered me to move back to Lengerich – so that we were closer again to my family and they were able to see little Xavier growing up. Not for too long, because surprisingly I got an offer from another German company that was looking for support to open up a subsidiary of their computer soware consultant business in Cincinnati, OH. Great opportunity for us to be at least in Ohio where we always wanted to be – and again: with family support not so far away (Cincinnati – Wapakoneta is around a 120 miles apart / 2 hours driving distance). e plan was again: packing the furniture but this time for good to move into the US!!! We then had a couple of months of training for my new job schedule which took place in southern Germany again – around Lake Constance (Bodensee in German), before we nally moved in November 2012. By the time we arrived in the US, we didn’t have an apartment around Cincinnati yet, but within a week we found a nice one in Mason, Ohio – even closer to Wapak than we thought it would be. e job started great in 2013 and we also settled in really well and felt comfortable. Xavier rst had some difficulties getting used to other people, so he went to daycare and got to play with other kids his age. Katie resumed working in October 2013; unfortunately “again”, she then had problems with some sickness in the morning: Oh well, another baby was on the way – this time a baby girl! e growing family required new home planning, the apartment would get crowded and small. So we started looking for a house at the beginning of the year 2014 – quickly we found something affordable and cozy in a great neighborhood and a good school district north of Cincinnati; so we started packing again – the nal fourth move within our relationship/marriage. In June 2014 our little Lillian was born, three weeks later we moved into our new house and since then we have been enjoying the new space and our own house with plenty of room – also for visitors: Wapakoneta, Lienen or Lengerich: everybody is welcome in our home if someone wants to explore fabulous Cincinnati and the area. It is a great place to live and raise a family! We are so thankful to the Wapakoneta – Lengerich sister city friendship organization: without you guys we would have never had this experience!!! Happy 20th Anniversary – and we are looking forward to celebrate more anniversaries and welcome lots of more students and adult groups in the future 10/20/50 years! ank you for everything, Lillian, Xavier, Katie und Daniel Deutsch (from West Chester, OH) 45 Buch 1.indb 45 09.09.2014 23:40:30 «Transatlantisches Elternglück: Freude über Xavier» Lengerich - Die Städtepartnerscha zwischen Lengerich und Wapakoneta lebt. Und wie. Das erste „transatlantische“ Baby hat dieser Tage das Licht der Welt erblickt. Ganz stolz auf Xavier sind die stolzen Eltern Katie und Daniel Deutsch. Das erste Kind aus einer Ehe zwischen einem Lengericher und einer Wapakonetanerin wurde am 12. Oktober um 14.46 Uhr im „Joint Township District Memorial Hospital (JTDMH)“ in St. Marys geboren. Der kleine Stammhalter war bei der Geburt 51 Zentimeter groß und 2525 Gramm schwer. Daniel Deutsch ist durch den Schüleraustausch, der vom Freundschasverein Wapakoneta seit 1994 organisiert wird, erstmals in Wapakoneta gewesen und hat die kleine Stadt im Herzen von Ohio lieben und schätzen gelernt. Das war 1997. „Katie und ich haben uns 1999 kennen gelernt, als ich nach meinem Abitur noch mal in die Staaten ge ogen bin, um alte Freunde von meinem Austausch wieder zu treffen“, berichtet Deutsch. 2000 sei er dann mit Katie und anderen Freunden auf der Expo in Hannover gewesen, und anschließend seien sie relativ locker im E-Mail-Kontakt geblieben. „Es gab auch mal einige Jahre gar keine E-Mails“, schildert der junge Familienvater. „2007 hatte ich dann den Entschluss gefasst, wieder mal Kontakt aufzunehmen, um die alten Freundschaen aufleben zu lassen und mal wieder in die USA zu iegen, wo sich dann die Beziehung zu Katie vertie hat“, erzählt Daniel Deutsch. Es seien weitere Besuche und zeitlich befristetes Zusammenwohnen in Deutschland und in den USA gefolgt. Die Liebe wuchs. Am 8. Mai des vergangenen Jahres wurde in Wapakoneta geheiratet. Die erste transatlantische Hochzeit, die aus der Städtepartnerscha entstanden ist. Gelebt haben Katie, eine geborene Kohler, und Daniel Deutsch zunächst in Geretsried in Bayern, bis sich Xavier ankündigte. „Katie ist dann zur Entbindung hier zurück nach Wapak ge ogen, und ich verbringe momentan meine „Elternzeit“ hier“, schreibt Daniel Deutsch in einer E-Mail. Schon bald wird das „transatlantische“ Paar mit seinem Sprößling nach Deutschland ziehen. „Ab April nächsten Jahres sind wir dann komplett zurück in Lengerich und werden in der Wüstenei wohnen“, teilt der glückliche Familienvater mit. „Wir freuen uns mit dem jungen Paar“, erklärt Ursula Hohmann-Assig, die Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Freundscha zwischen Lengerich und Wapakoneta. „Was der Schüleraustausch so alles zustande bringt“, schmunzelt sie. Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Maßnahme im kommenden Jahr. „Leider mangelt es erstmals an Anmeldungen“, berichtet sie ein wenig enttäuscht. Die Zeiten, wo sogar Bewerbungen abgewiesen werden mussten, weil zu wenig Plätze zur Verfügung standen, seien offenbar vorbei. Sie ho dennoch auf einige Nachrücker. Noch seien Plätze frei für den nächsten Schüleraustausch. 46 Buch 1.indb 46 09.09.2014 23:40:30 Die beiden Photos zeigen eine weitere transatlantische deutsch-amerikanische Eheverbindung: Ines, geb. Naaz und Kyle Joseph Koschalk haben am 05.05.2010 in Marysville in Ohio geheiratet. Ihr nun 14 Monate alter Sohn Connor Lukas wurde am 20.06.2013 geboren. Die junge Familie lebt nun in Wapakoneta. Ines hat 2003 am jährlichen Schüleraustausch teilgenommen (siehe Übersicht in der ersten Festschri von 2004). e two photos above feature another transatlantic German-American marriage match: Ines, maiden name Naaz, and Kyle Joseph Koschalk were married on May 5, 2010 in Marysville, Ohio. eir 14-month-old son Connor Lukas was born on June 20, 2013. e young family now live in Wapakoneta. Ines took part in the student exchange in 2003 (see survey of group travels in the rst Festschri/publication 2004). 47 Buch 1.indb 47 09.09.2014 23:40:30 Deutsch-amerikanische Beziehungen im Wandel der Zeit Ein historischer Rückblick aus dem Jahr 2014 auf das Jahr 1914 anlässlich der 20jährigen Städtepartnerschaft Wapakoneta - Lengerich 1 Die Städtepartnerschaft Wapakoneta-Lengerich ist Teil der Sister-Cities-Bewegung, die der damalige Präsident Eisenhower in den 1950-er Jahren initiierte. Die Beziehungen zwischen St. Marys und Lienen sind ebenfalls darin eingebettet. Die Kontakte zwischen Ladbergen und New Knoxville befinden sich auf einer weniger formellen Ebene, gleichwohl sind auch sie intensiver Natur. Diese deutsch-amerikanischen Beziehungen haben also eine räumliche Dimension: drei Orte in Westfalen und in Ohio, die jeweils nahe beieinander liegen. Doch diese Beziehungen haben auch eine historische Dimension, die weit über die letzten 20 Jahre hinausgeht. Die Wurzeln liegen in der Auswanderung aus diesem Teil Westfalens in die Neue Welt im 19. Jahrhundert, vor allem ab den 1830-er Jahren. Wenn wir die ersten Jahrzehnte dieser Siedlergemeinschaften betrachten, stellen wir fest, dass Deutsch die Alltagssprache dieser Menschen war. Wenn wir in die Gegenwart schauen, stellen wir fest, dass wir hüben wie drüben in der englischen Sprache kommunizieren, und das mit Menschen, die vielfach einen deutschen Nachnamen tragen. Fast 200 Jahre sind sechs Generationen eine genügend lange Zeit, in der eine Auswanderer/Einwanderer-Gemeinschaft in einer anderssprachigen Mehrheitsgesellschaft ihre Muttersprache verliert. Ein Phänomen beschleunigte den Rückgang des Deutschen. Die meisten Deutschen sprachen kein Hochdeutsch, sondern nur ihre regionalen Dialekte. Das machte so seltsam es klingen mag die Verständigung der Deutschen untereinander schwer. Und als lingua franca bot sich das Englische an. Um die Jahrhundertwende formulierte eine englischsprachige pädagogische Zeitung aus Milwaukee: Nachkommen 2 Die deutschsprachigen Pädagogischen Monatshefte, die dieses Zitat brachten, konnten dem nur Nostalgie entgegensetzen: Herzenstöne im Deutschen beim Klange deutscher Laute geweckt werden, und warum daher der Deutschamerikaner mit aller ihm innewohnenden Energie neben dem Englischen, das er 1 1871 tat der deutsch-amerikanische Politiker Carl Schurz (1829 1906) diesen Ausspruch. Western Teacher, zitiert bei Anne Aengenvoort, Migration Siedlungsbildung Akkulturation. Die Auswanderung Nordwestdeutscher nach Ohio, 1830 1914 (Stuttgart, 1999), S. 267. 2 48 Buch 1.indb 48 09.09.2014 23:40:33 allerdings zu beherrschen trachtet und auch schon in der zweiten Generation vollständig 3 Obwohl also kaum eine Region in den USA bessere Voraussetzungen für den Erhalt des Deutschen bot als der County Auglaize, war das Deutsche bereits um die Jahrhundertwende auf dem Rückzug. Vor genau 100 Jahren verlor die deutsche Sprache und Kultur ihren Einfluss auf die amerikanische Gesellschaft: ethnic disappearance. Ich möchte hier aus der Rückschau des Jahres 2014 einige Beobachtungen anstellen, die die Rolle der Deutsch-Amerikaner, der hyphenates, während des Großen Krieges, The Great War, zum Thema machen. 1923 stellte die New Bremen Sun fest: e heretofore known to be strongly German in customs and habits. And, once again, the war was 4 Für die Jahre von den Anfängen der Einwanderung bis zum Jahr 1914/1917 stellten die Deutsch-Amerikaner eine Einwanderergruppe dar, der es gelang, die eigenen kulturellen Wurzeln in der neuen amerikanischen Identität lebendig zu halten. Der rasante Einbruch im Gebrauch des Deutschen zwischen 1914, dem Ausbruch des 1. Weltkriegs, und 1917, dem Eintritt der USA in den Weltkrieg auf Seiten der Gegner Deutschlands, ist historisch hinlänglich belegt und analysiert worden. Daher möchte ich den Blick auf die Gegenden richten, die Ausgang und Ziel der Migration waren: Ohio und Westfalen. Die Deutsch-Amerikaner in Ohio und im Mittleren Westen verfolgten die Ereignisse in Europa 1914 sehr intensiv. Wie sahen sie die Ereignisse in Europa und was teilten sie davon ihren Verwandten in Westfalen mit? Wie erklärten sie ihre Sicht auf den Krieg in Europa ihren Landsleuten in Amerika? Und schließlich: Wie reagierte die Mehrheitsgesellschaft in den USA auf das auffällige Verhalten ihrer bisher so respektierten Minderheit der Deutsch-Amerikaner? I Ich wende mich nun meiner ersten Frage zu: Wie sahen die Deutsch-Amerikaner die Ereignisse in Europa, welche Einschätzungen teilten sie einander mit und was berichteten sie ihren Verwandten in Westfalen über den Krieg in Europa ab 1914? Am 04.12.1914 schrieb ein Friedrich Telkemeyer aus DuQuoin (Illinois) seinem Bruder in Lübbecke (Ostwestfalen): darum nicht verzagen: Gott verläßt die Deutschen nicht. Hier in Amerika auf den Deutschen und Österreichischen Konsulats-Ämtern sind 500.000 Deutsche und Österreichische Reserwisten und Landwehrleute eingetragen und warten auf 3 4 Zitiert nach Aengenvoort, S. 267. Zitiert nach Aengenvoort, S. 283. 49 Buch 1.indb 49 09.09.2014 23:40:33 orders und sobalt die Überfahrt sicher ist, werden sie kommen. Alle Kirchen und Zeitungen sammeln fürs [D Es werden hier viele Pferde und Maulesel gekauft für England, auf einem Schiff mit 800 Pferden sind sämtliche Pferde ferbrant oder erstickt und das Schiff mußte zurück zum Hafen. Eine Sattlerei, die tausende von Sätteln für die Allierten anfertigte, ist samt Sätteln in Flammen aufgegangen; ein Deutscher sols gethan haben. ich glaube es selbst. Ich denke nicht, daß der Krieg lange anhalten wirt, den[n] die Russen können ja doch nur mit einer Hand schißen, den[n] mit der anderen müssen sie sich kratzen und zu dem Gezeter der Inder und Zuaven wird die Tante aus Essen schon den erwärmenden Brumbaß singen, das 5 Dieser Brief, der hier (wie andere auch) im Wortlaut wiedergegeben wird, beschreibt eine Richtung, die unter den Deutsch-Amerikanern bei Kriegsbeginn 1914 auch vorhanden war. 6 unterstützten vorbehaltlos die deutsche Sache. Der Brief steckt voller Vorurteile und Einseitigkeiten, von denen ich nur die erkläre, die dem Leser nicht sofort erkennbar sind. Der Schreiber befürwortet offensichtlich Sabotageakte gegen amerikanische Unternehmen (die es tatsächlich in einem sehr geringen Umfang gegeben hat). Der Schreiber ist von der Überlegenheit der deutschen Waffen und Kultur überzeugt: die Russen sind schmutzig, die Briten schicken unartikulierte Kolonialtruppen aus Indien und die Franzosen entsprechende Soldaten aus Nordafrika in den Kampf gegen Deutschland. Deutsche Waffen wie die Dicke Bertha aus Essen werden sie schnell besiegen. Hinzu kam, dass in den USA tatsächlich an die 200.000 Deutsch-Amerikaner lebten, die zum größeren Teil schon die amerikanische Staatsbürgerschaft erworben hatten, die aber vor ihrer Auswanderung in Deutschland ihren Wehrdienst geleistet hatten. Wären sie wirklich in so großer Zahl nach Deutschland zurückgekehrt, wie es der Schreiber erhoffte, wäre das nicht ohne Folgen für das Kriegsgeschehen geblieben. In Wirklichkeit gelang es jedoch nur einigen nd Landwehrmännern, sich nach Deutschland 7 durchzuschlagen. Um sich auf ihren Einsatz im europäischen Krieg vorzubereiten, gaben sich einige deutsche Reservisten im August 1914 der Lächerlichkeit preis und begannen mit militärischen Übungen auf dem Gelände des Elmhurst College, einer deutschsprachigen evangelischen Lehranstalt nahe Chicago.8 Im Februar 1915 wusste man in Amerika sicher, dass die deutschen Kriegsziele nicht in der Zeit erreicht wurden, die man propagiert hatte. Dennoch schreibt Heinrich Oberschulte aus St. Charles (Missouri) an seinen Bruder in Rödinghausen (Ostwestfalen): 5 HeinzAuswanderer aus dem Kreis Lübbecke und Umgebung berichten aus Amerika (o. O., 1988), S. 353. 6 Dieser Ausdruck stammte von einer gemäßigten deutschen Stimme vom 30.08.1914, zitiert nach Barbara Wiedemann-Citera, Die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf die Deutsch-Amerikaner im Spiegel der New Yorker Staatszeitung, der New Yorker Volkszeitung und der New York Times 1914 1926 (Frankfurt, 1993), S. 45. 7 Vgl. Katja Wüstenbecker, Deutsch-Amerikaner im Ersten Weltkrieg. US-Politik und nationale Identitäten im Mittleren Westen (Stuttgart, 2007), S. 58 und 65. 8 Vgl. Wüstenbecker, S. 54. 50 Buch 1.indb 50 09.09.2014 23:40:33 den lieben Brief von deinen Sohn Adolf sehe ich, daß Er jetzt auch dem lieben Kaiser sein Vaterland diehnen thut. So sind alle deine Söhne fort von der Heimat, wollen jedoch mit Gott hoffen, daß sie alle wieder gesund aus dem Völkerkriege wieder in der Heimat zurückkehren. Die ganze Welt steht in Erstaunen über die gewaltige Macht Deutschland! Ja, met Recht kann man singen und sagen: Deutschland, Deutschland, über Alles, über Alles in der Welt! Hätte England und Frankreich und Rußland gewuß, was sie hetten erfahren, wären sie gewiß nicht in den blutigen Krieg gezogen! Gott mit Euch und wiederum Gott mit Euch, den Meine Jungens sagen Alle: laß uns herrübergehen und Deutschland helfen. Aber ich sage und bleibe dabei, daß Deutschland im Stande ist, sich selber zu helfen. Denn wenn die Deutschen 9 Während das Herz noch ganz für Deutschland schlägt, empfiehlt die Vernunft dem Briefschreiber Zurückhaltung. Meinungen, wie sie in diesen beiden Briefen zum Vorschein kommen, sind nur ein Ausschnitt aus dem breiten Spektrum, das Deutsch-Amerikaner zu Papier brachten. Ich möchte also auch andere Stimmen aus diesem Spektrum zu Wort kommen lassen. Katharina Stier schrieb am 21.11.1915 aus Chicago nach Deutschland: hon viele große Versamelungen abgehalten um gegen den Munitions und Waffenschacher nach England zu protestieren, hat aber bis jetzt noch nichts genutzt. das hiesige Deutschtum ist sehr erbost darüber, der Krieg wäre wohl schon zu Ende 10 Ein Johann Witten schrieb am 15.12.1915 aus Douglas im Staat Washington in seine alte Heimat und kritisierte dabei vor allem die amerikanische Regierung: erz ist es, daß unser Präsident Wilson sich der englischen Seite zu Diensten stellt. Warnung und Bitten laufen täglich bei ihm ein, doch diesen Waffenschacher Einhalt zu gebieten. Aber der arme Mann, muß man sagen, steht unter dem Druck der Großkapitalisten. Alles Geld, was England für Kriegsmaterial zahlt ist Blutgeld. Durch diese Lieferungen wird Waffenschacher. Aber die englischen Zeitungen vergiften unser Volk mit allen möglichen Lügen. Die getreue Wahrheit wird unserm Lande vorenthalten. Unsere Staatspolitik steht unter dem Druck und Einfluss Englands. Hoffentlich wird unser Präsident nochmal die Falschheit 11 Englands erfahren. Aber soweit hilft er England und brin Wenn auch an der Kriegsschuld keine Zweifel aufkamen, so gab es doch deutliche Stimmen gegen den Krieg. So schrieb Ludwig Dilger, * 1863 in Witten a. d. Ruhr, am 06.12.1914 und noch einmal am 07.02.1915 aus St. Louis: 9 HeinzAuswandererbriefe aus dem Kreis Lübbecke und Umgebung 1890 1952 (Espelkamp, 1995), S. 25 26. 10 Wüstenbecker, S. 97 98. 11 Wolfgang J. Helbich u. a., Briefe aus Amerika. Deutsche Auswanderer schreiben aus der Neuen Welt 1830 1930 (München, 1988), S.266 267. Wittens, geb. 1855, Antikapitalismus mutierte später zu Bewunderung für den Nationalsozialismus. 51 Buch 1.indb 51 09.09.2014 23:40:34 lich denke ich an die armen Soldaten aller Nationen, die bei diesem Unwetter in Schützengräben liegen, und einander zu töten suchen. Doch eins bin ich gewiß, nämlich, daß Deutschland an diesem Krieg keine Schuld trägt, und daß es, nach dem es die schweren Opfer gebracht hat, siegreich aus diesem Kampf hervorgehen möge. Recht soll und muß Leute, die am schwersten darunter leiden, aber ich bin fest überzeugt, daß dieser Krieg nicht von Deutschland heraufbeschworen wurde, und daß es ein Krieg für die Existenz des drauf, das sie alle die Kränke kriegen in das klap 12 Ich meine, dass in diesen Briefen die Akzente schon deutlich anders gesetzt waren, selbst wenn man in Rechnung stellt, dass die amerikanische Mehrheitsgesellschaft die Kritik an ihrem Präsidenten Woodrow Wilson nicht gern hörte. Schließlic Das war auch die entscheidende Parole der Demokraten im Präsidentschaftswahlkampf 1916. Die Minster Post machte unverhohlen Werbung für die Demokratische Partei. Das tat sie zwar auf Deutsch, aber ohne ausdrücklich einen deutschen Standpunkt einzunehmen: Tatsache bestehen, daß wir unter der gegenwärtigen Regierung nicht in den großen Weltbrand ergangenheit dürfen wir wohl auf die Zukunft schließen und annehmen, daß uns die demokratische Regierung auch in derselben vor einem Gleichzeitig mit der Wahl des Präsidenten stand die Wahl des Gouverneurs von Ohio an, und die Minster Post unterstützte den demokratischen Bewerber James Cox, bekleidet hat. Er bietet die Garantien für eine echte und immer weiter fortschreitende 13 Den Gegner, die Republikanische Partei mit ihrem Präsidentschaftskandidaten Hughes, griff die Minster Post in englischer Sprache an. Sie legte dem Wähler 10 rhetorische Fragen vor, die ihn sicher zum Wähler der Demokraten machen würden. Bemerkenswert ist auch hier wieder eine Tendenz, gegen das große Kapital/big business zu polemisieren. Why is every boss and political grafter [Schieber, Profiteur] in the Republican party for Mr. 14 Vier Tage vor der Wahl am 07.11.1916 wiederholte die Minster Post noch einmal eindringlich ihre Wahlempfehlung: sich das Vol 12 Helbich, S. 475. The Minster Post, 27.10.1916. 14 The Minster Post, 27.10.1916. 13 52 Buch 1.indb 52 09.09.2014 23:40:34 Wir sehen darum keinen Grund, gegenwärtig einen Wechsel in der Administration [Cox] war ein echt demokratischer Gouverneur, dessen ganzes Bemühen darauf gerichtet war, die Lasten des gewöhnlichen Mannes zu erleichtern und die Lage der arbeitenden Klassen erträglicher zu gestalten und ihnen die sämtlichen Möglichkeiten des Fortschrittes und des 15 Wohlstand II Damit wäre ich bei meiner zweiten Frage, nämlich wie die Deutschamerikaner ihre Sicht auf den Krieg in Europa ihren amerikanischen Landsleuten erklärten. Natürlich gab es Stimmen in der deutschamerikanischen Presse, die die Rechtfertigung der deutschen Kriegsführung und der Kriegsziele so wiederholten, wie sie in meinen ersten Zitaten aufscheinen. Dann gab es die Stimmen derjenigen, die die deutsche Kultur, ihre Sprache und Literatur hochhielten, während sie mit Kritik an der deutschen Politik nicht hinter dem Berg hielten. Auch hier waren die Stimmen, die sich bemerkbar machten, sehr disparat. So äußerte sich ein bekannter Sprecher der Deutschamerikaner, Charles J. Hexamer, im November 1915 in Milwaukee in sehr arroganter Weise so: Kultur, no, we have made it our aim to 16 Die deutschamerikanische Presse lancierte in ihren Produkten ihre Sicht der Dinge in die Öffentlichkeit, und diese Sicht bestand in einer nahezu vollkommenen Übernahme der deutschen Kriegsberichterstattung mit all ihren Einseitigkeiten und Fälschungen. Es ist eine Paradoxie, dass dies in der deutschsprachigen Presse geschah, die die übrigen Amerikaner nicht lasen und meist nicht lesen konnten. Benutzte die deutsche Presse dazu die englische Sprache, dann konterkarierte sie ihre Absicht, die deutsche Sprache zu erhalten. Ein Beispiel dafür ist die zweisprachige Minster Post (Ohio), die mit einigen unübersetzbaren (platt-) deutschen Beiträgen sicher nur die deutsche community erreichte. Die Minster Post setzte oft das Mittel des (makabren) Humors ein, um die deutsche Sicht zu propagieren. Dafür zwei Beispiele: - 17 Männer, die wohl auch gerade eine westfälische Kneipe hätten verlassen können, in folgendem Gespräch: 15 The Minster Post, 03.11.1916. Zitiert nach Wüstenbecker, S. 100. 17 The Minster Post, 03.12.1915. 16 53 Buch 1.indb 53 09.09.2014 23:40:35 se uns müchten verhungern laten? Unminschen. Junge, Junge, wenn dät wohr is dät geiht van de Suff 18 Die Kritik der Deutschamerikaner richtete sich vor allem gegen die Unterstützung Am 03.08.1915 parodierte ein Blatt aus Columbus ein deutsches Volkslied und forderte den amerikanischen Präsidenten auf, es vor der britischen Botschaft zu singen: Und Kisten, mit Sprengstoffe [!] schwer. Ich gab dir Millionen Patronen 19 Nur einen Monat vorher hatten zwei deutsche Zeitungen aus Cincinnati und Dayton das Versenken britischer Schiffe mit amerikanischer Munition an Bord mit folgenden Worten befürwortet: 20 Andererseits gab es in Cincinnati auch Deutsch-Amerikaner, die sich weigerten, die prodeutsche Propaganda einschließlich der Geldsammlungen für deutsche Zwecke mitzumachen. Sie scheuten sich nicht, den deutschen Anteil an der Kriegsschuld zu benennen. Freunde machten sie sich nicht damit unter den Deutsch-Amerikanern. eturned the letters sent to them during the campaign to solicit contributions, with the comment that they held Germany, and the militarism of the the origin and 21 Eine anonyme nachdenkliche deutsche Stimme äußerte sich Anfang 1917 in einer Chicagoer Zeitung: French and less for the British. But by a very strange irony of fate I see those nations giving their blood for principles which I hold dear, against the wrong principles of people I individually love. It is a very unhappy paradox, but one I cannot escape. I do not want to see the allies triumph over the land of my birth. But I do very much want to see the triumph of the 22 ideas they 18 The Minster Post, 14.01.1916. Zitiert nach Carl Wittke, , Germanlanguage press) (Columbus/Ohio, 1936), S. 58. 20 Wittke, S. 77. 21 Wittke, S. 30 31. 22 Zitiert nach Wüstenbecker, S. 126 127. 19 - 54 Buch 1.indb 54 09.09.2014 23:40:36 Ein Umschwung in der unkritischen Unterstützung der deutschen Kriegsführung und Kriegszielpolitik trat erst Anfang 1917 ein. Auslöser dafür war die sog. ZimmermannDepesche vom Januar 1917. Der deutsche Außenminister (eigentlich: Staatssekretär des Äußeren) hatte ein verschlüsseltes Telegramm über die deutsche Botschaft in Washington an den deutschen Botschafter in Mexiko geschickt. Darin wurde nicht nur die Wiederaufnahme des U-Boot-Krieges angekündigt, sondern auch Mexiko (und Japan) ein Bündnis mit Deutschland gegen die USA angeboten, wenn diese ihre Politik der Neutralität aufgeben sollten. Mexiko wurde auch in Aussicht gestellt, dass es damit die Gebiete (New Mexico, Texas, Arizona) zurückgewinnen könnte, die es 1848 an die USA verloren hatte. Der britische Geheimdienst fing diese Depesche ab, entzifferte sie und machte sie der amerikanischen Regierung bekannt. Die Deutsch-Amerikaner bezweifelten ihre Echtheit und erklärten sie zu einer Fälschung der britischen und/oder amerikanischen Regierung. Doch als Zimmermann die Echtheit seiner Depesche bestätigte, waren sie die Blamierten, und die amerikanische Regierung sah sich veranlasst, ihre Neutralität tatsächlich zu überprüfen. Es folgte der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zum Deutschen Reich am 03.02.1917 und am 06.04.1917 die amerikanische Kriegserklärung an Deutschland. Der Express und Westbote aus Columbus gab am 05.02.1917 in einer zweisprachigen Erklärung bekannt: allegiance is to the United States be she right or wrong. To the challenge sent, Woodrow Wilson could make but one answer he has made it. If the worst comes to the worst and war with all its curse falls upon this land which we hope and pray will not be the case the Americans of German Birth or with German Inclinations will be found standing shoulder to shoulder with those of other nationalities, whom have been made Americans in this, the great Melting Pot of the Nations. Our Country, may she ever be right but our Country above all, 23 Die deutsch-amerikanische Presse vollzog eine atemberaubende Wende, wie die GroßDaytoner Zeitung am 06.04.1918 unter Beweis stellte: eption of what we owe America. We have stood the test and our pride in our worth as American citizens than is asked of us shall be our pledge to-day, on this anniversary of the declaration of war on Germany. We will be the worst enemies of the traitors and spies. We will follow them with 24 23 24 Zitiert nach Wittke, S. 122 123. Zitiert nach Wittke, S. 139. 55 Buch 1.indb 55 09.09.2014 23:40:37 Am 16.05.1917 hatten die USA die allgemeine Wehrpflicht (conscription) eingeführt. Die Deutsch-Amerikaner gehörten nicht zu denen, die dem Wehrdienst irgendwie zu entrinnen trachteten. Ungefähr 10 15% des American Expedition Force waren deutscher Herkunft.25 Es gab also eine durch den Kriegseintritt der USA forcierte Assimilation aus eigenem 26 III Wie reagierte, drittens, die Mehrheitsgesellschaft in den USA auf das auffällige Verhalten ihrer bisher so respektierten Minderheit der Deutsch-Amerikaner? Vor der Präsidentschaftswahl im November 1916 blieb Präsident Wilson bei seiner Politik der Neutralität und der Befürwortung von Waffenlieferungen und Krediten für die Alliierten. Das machte ihn für die naturalisierten Deutsch-Amerikaner schwer wählbar. Doch dem republikanischen Kandidaten Hughes galten die deutschen Sympathien genau so wenig, und zwar weil er sich kaum von der antideutschen Rhetorik seines Parteifreundes und früheren Präsidenten Theodore Roosevelt abgrenzen konnte. Ein Beispiel für seine Hetze gegen die hyphenated Americans: -50 Americanism in the United States. He who is not with us, absolutely and without reserve of any kind, is against us, and should be treated as an alien enemy, to be interned or sent out of 27 Das Wahlergebnis war denkbar knapp, auch in Ohio, wo Wilson 52 % und Hughes 46 % der Stimmen erhielten. In Cincinnati gewann Hughes sogar knapp.28 Mit der amerikanischen Kriegserklärung gegen das Deutsche Reich war der Damm für hysterische Reaktionen gebrochen. Pogromstimmung kam auf. Ein Geistlicher aus Cincinnati hang all the 29 German Huns that sh Ein Blatt aus Chicago verlieh im August 1917 folgender Stimme Gehör: -dallying with these so-called German-Americans and put them into concentration camps until the end of the war, which end would be materially hastened by such action if coupled with the entire suppression of the 30 German- 25 Wittke, S. 162. Vgl. Wüstenbecker, S. 20. 27 Zitiert nach Wüstenbecker, S. 100. 28 Vgl. Wüstenbecker, S. 117. 29 Zitiert nach Wüstenbecker, S. 187. 30 Zitiert nach Wüstenbecker, S. 186. Ich möchte nicht suggerieren, dass hier mit concentration camp das gemeint war, was später im Dritten Reich schreckliche Wirklichkeit wurde. 26 56 Buch 1.indb 56 09.09.2014 23:40:38 Der Espionage Act von 1917 machte vieles möglich, was dieser Schreiber sich wünschte. Es erfolgten 1.532 Verhaftungen, die in der Hauptsache Deutsch-Amerikaner trafen.31 In den USA wurden vier Internierungslager für Deutsche eingerichtet, und zwar in Georgia, North Carolina und Utah.32 Ein Cartoon aus dem April des Jahres 1918 gab der Stimmung im Lande Ausdruck:33 Man möge nicht einwenden, dass hier die Übertreibung der Karikatur allein vorläge. Nur einen Monat vorher hatte der demokratische Gouverneur von Ohio, Cox, den die Deutsch31 Vgl. Wittke, S. 162. Vgl. Wüstenbecker, S. 186. 33 Vgl. Wüstenbecker, S. 221. 32 57 Buch 1.indb 57 09.09.2014 23:40:38 Amerikaner bei seiner Wahl 1916 unterstützt hatten, das standrechtliche Erschießen aller Spione gefordert.34 Hier muss auch der Fall des Robert Prager erwähnt werden, der 1918 ein Opfer der Lynchjustiz wurde. In der Nacht vom 04. auf den 05.04.1918 henkte ein Mob den 30 Jahre alten Bergarbeiter in Collinsville (10 Meilen östlich von St. Louis). Da Prager sozialistische Ansichten geäußert hatte, ist zu vermuten, dass er nicht nur als Deutscher, sondern auch als Sozialist zum Opfer wurde. Die Täter kamen ungestraft davon.35 Ab dem 15.10.1917 mussten alle deutschsprachigen Zeitungen zweisprachig erscheinen.36 Das war nicht nur umständlich und kostete Zeit und damit Aktualität, es machte die Zeitungen auch teurer. Die Folge war, dass nach einer gewissen Zunahme der deutschen Presse in Folge des Kriegsausbruchs jetzt ein deutlicher Rückgang zu beobachten war. Viele weitere Aktionen während des Weltkriegs gegen alles Deutsche deute ich hier nur an; ein Anspruch auf Vollständigkeit ist nicht gegeben. Man darf annehmen, dass die Mehrheitsbevölkerung im Staat Ohio hieran ebenfalls Anteil hatte. Ortsnamen und Straßen wurden umbenannt. Deutsche Literatur wurde aus öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken entfernt. Viele Deutschstämmige anglisierten ihre Vor- und Nachnamen. Deutsch-Amerikaner wurden gezwungen, Liberty Loans zu erwerben, um ihren Patriotismus unter Beweis zu stellen, selbst wenn sie sich dabei verschuldeten. Erzwungene Ehrenbezeugungen gegenüber der amerikanischen Fahne wurden alltäglich. Fälle von Selbstjustiz/vigilantism häuften sich. Deutsche Bibelsprüche in Kirchen wurden übermalt. Wer sich immer noch als Unterstützer des deutschen Vaterlandes bekannte, wurde Ziel von Drohbriefen/hate mail. Es kam, auch in Cincinnati, zu absurden Formen der Bilderstürmerei/iconoclasm, indem man (vermeintliche) Bilder Bismarcks oder Kaiser Wilhelms II. abhängte und zerstörte. Deutsche Einwanderer, die die amerikanische Staatsangehörigkeit noch nicht erworben hatten, konnten dies jetzt nicht mehr tun, ohne die Frage zu bejahen, dass sie auch bereit wären, gegen ihr altes Heimatland zu kämpfen.37 Diskriminierung gegen Lehrer und Hochschullehrer deutscher Herkunft waren nicht ungewöhnlich. Der Fall des Gotthard Deutsch in Cincinnati ist einer der bekanntesten.38 Aktionen des book-burning kamen in den gesamten USA vor, so auch am 18.04.1918 in Lima.39 34 Vgl. Wüstenbecker, S.219. Praktisch alle einschlägigen Darstellungen erwähnen diesen Fall. Der Leser ist aber auch mit einem Wikipedia-Artikel gut bedient. 36 Vgl. Wittke, S. 173. 37 Vgl. Wüstenbecker, S. 121. 38 chives Journal, 20.2 .1968, S. 129 155. Es ist leicht erkennbar, dass diese Diskriminierung auch nicht vor Juden deutscher Herkunft Halt machte. 39 Vgl. Wittke, S. 189. 35 58 Buch 1.indb 58 09.09.2014 23:40:41 Zwei absurde Beispiele mögen diese unvollständige Liste abschließen. Die Masern German Measles wurden in Liberty Measles umbenannt, und aus dem Schiller Park in Columbus, Ohio, wurde der Washington Park (heute wieder Schiller Park). Die Folge war ein dramatischer Rückgang des Deutschunterrichts. In Ohio gab es seit 1839 bilinguale Schulen, die eine Tradition des Deutschlernens begründeten. So lernten 1916 in Cincinnati noch 13.800 Kinder Deutsch, 1917 waren kaum noch die Hälfte: 7.000. Am 01.01.1919 wurde gar der Deutschunterricht in Ohio ganz verboten.40 Prozentzahlen von Sekundarstufenschülern, die Fremdsprachen erlernen Jahr 1890 1895 1900 1905 1910 1915 1922 1928 1934 1948 1960 Spanisch 0,7 2,7 11,3 9,4 6,2 8,2 10,8 Französisch 5,8 6,5 7,8 9,1 8,9 8,8 15,5 14,0 10,9 4,7 8,6 41 Deutsch 10,5 11,4 14,3 20,2 23,7 24,4 0,6 1,8 2,4 0,8 1,7 Germanophobie ereignete sich jedoch nicht allein in den USA. Es sei an dieser Stelle daran erinnert, dass sich 1917 das britische Königshaus nicht mehr nach seiner Herkunft SachsenCoburg-Gotha nannte, sondern House of Windsor. Es kam in England zu den sogenannten Lusitania Riots und zahlreichen Übergriffen auf Deutsche in Großbritannien.42 Aus St. Petersburg wurde Petrograd. Antideutsche Pogrome verschlimmerten sich, je ungünstiger der Krieg sich für Russland gestaltete.43 A und Halbweltdame Mata Hari wurde in Frankreich hingerichtet. Di Umgekehrt ließen auch Deutsche ihren fremdenfeindlichen Vorstellungen freien Lauf.44 Dass man in Deutschland vor maßlosen kultur-imperialistischen Erwartungen nicht zurückschrak, zeigt das folgende Zitat: Verständigungsmittel in Wort und Schrift hervorbringen, das jeder Gebildete neben seiner 40 Vgl. Wüstenbecker, S. 253 257; Wittke, S. 180 181. Vgl. Wüstenbecker, S. 251. 42 Ich verweise auf die verschiedenen Beiträge in Panikos Panayi (Hg.), German Minorities during the First World War. A global Comparative Perspective (Farnham/GB, 2014). 43 Vgl. Jörn Leonhard, Die Büchse der Pandora. Geschichte des Ersten Weltkriegs (München 2/2014), S. 399. 44 Hier soll nur ein Literaturh The Diary of an Englishwoman in Germany During WW1 (London, 2012). 41 59 Buch 1.indb 59 09.09.2014 23:40:41 besonderen Muttersprache beherrschen muß, um sich allerorts auf diesem Wandelsterne sofort verständlich machen zu können. Strebe jeder danach, daß als künftige Weltsprache die deutsche anerkannt wird, da sie alle anderen durch die Bestimmtheit des Ausdrucks, durch den 45 Reichtum ihres Wortschatzes und durch die Klangfülle ihrer Laute we Schlusswort/Conclusion: Im Krieg ist die Wahrheit das erste Opfer. The first casualty, when war comes, is truth. Das Epigramm mag viele Väter haben. Sicher ist, dass der Republikanische Senator für California, Hiram Johnson (1866 1945), 1917 diesen Ausspruch tat. Alfred Wesselmann August 2014 45 Oskar Kresse, Verdeutschung entbehrlicher Fremdwörter mit Anhang: Deutsche Vornamen und ihre Bedeutung (Berlin, 1915), S. 117 118. 60 Buch 1.indb 60 09.09.2014 23:40:41 German-American Relations in the course of time A retrospective view from the year 2014back to the year 1914 on the occasion of the 20th anniversary of the Sister-City Relationship of Wapakoneta and Lengerich When right, to be kept right; 1 The partnership between Wapakoneta and Lengerich is embedded in the larger Sister-City Relationship which President Eisenhower initiated in the 1950s. The partnership between St. Marys and Lienen is also part of it. The contacts between Ladbergen and New Knoxville are less formal, yet also very intensive. These German-American relations thus have a dimension in space: three places in Westphalia and three in Ohio, and here as well as there, they are twinned with each other. But these relations also have a dimension in time, going back well beyond the last 20 years. The roots are the emigration from this part of Westphalia into the New World in the 19th century, mainly in the 1830s. When we look at the first decades of these settler communities, we find German to be the language of every-day communication among these people. When we look at these communities today, we realize that here as well as there we communicate in English, and we do so with people whose last name is of German extraction. Almost 200 years make about 6 generations normally a period of time long enough for an emigrant/immigrant community to lose their mother tongue within the majority society speaking a different language. Another phenomenon accelerated the decrease of German. Most Germans did not speak High German, but their regional dialects, variants of Plattdeutsch. Strange as it may sound, but this was an obstacle in the communication of the Germans among themselves. And so English became their lingua franca. Around the turn of the century, an English-speaking educational magazine in Milwaukee put it like this: language of their 2 1 The German-American politician Carl Schurz (1829 1906) coined this phrase in 1871. Western Teacher, quoted in Anne Aengenvoort, Migration Siedlungsbildung Akkulturation. Die Auswanderung Nordwestdeutscher nach Ohio, 1830 1914 (Stuttgart, 1999), S. 267. In the German version of my paper, I have left all English quotations as there are in the original. All German quotations, among them those from the English language (as is here the case), are my re-translations into English. 2 61 Buch 1.indb 61 09.09.2014 23:40:42 When making the above quotation, the German-speaking Pädagogische Monatshefte could only make a nostalgic withdrawal: s to life heart-felt emotions in a German and why, by consequence, a German-American will stick to his language with each fiber of his being, while at the same time he will try to master the English 3 Although there was no region with better preconditions for the maintenance of German than County Auglaize, German was on the decrease around the turn of the century. It is roughly 100 years ago that the German language and culture lost their influence on the American society. What happened to the German community can be called ethnic disappearance. Looking back from the year 2014 I would like to comment on the role of the GermanAmericans, the hyphenates, during the Great War. In 1923 the New Bremen Sun made the following observation: heretofore known to be strongly German in customs and habits. And, once again, the war was 4 the direct cause of the failure of the German langua Considering the period from the beginning of immigration up to the years 1914/1917 the German-Americans were immigrants who very well succeeded in keeping their cultural roots alive in the midst of a new American identity. The rapid decrease in the use of German between 1914, when World War I broke out, and 1917, when the USA entered the war on the fficiently documented and analyzed. That is why I would like to focus on those regions which were either the starting point or the destination of migration: Ohio and Westphalia. The German-Americans in Ohio and the MidWest had a keen eye on what happened in Europe in 1914. How did they see the events in Europe and what did they communicate to their relatives in Westphalia? How did they explain their view of the war in Europe to their fellow-countrymen in America? Moreover, how did the majority community in the USA react to the striking behavior of the German-Americans, who had earned so much respect so far? I I now deal with my first question. How did the German-Americans see the events in Europe, what assessments did they share in their community and what did they report to their relatives in Westphalia about the war in Europe in 1914? On Dec. 4th, 1914, the emigré Friedrich Telkemeyer from DuQoin (Illinois) wrote to his brother in Lübbecke (East Westphalia): 3 4 Quoted in Aengenvoort, p. 267. Quoted in Aengenvoort, p. 283. 62 Buch 1.indb 62 09.09.2014 23:40:42 the German side. Here in America 500,000 German and Austrian reservists and militia men have registered at the German and Austrian consulates and are waiting for orders. They will arrive over there as soon as their transport has been arranged for. All churches and papers are collecting donations for the [German] Red Cross. People here have bought horses and mules for England, and on one ship, 800 horses were burned or suffocated and the ship had to return to the harbor. A factory for horse gear which produced thousands of saddles for the allied forces went up in flames together with the saddles. The arsonist is alleged to be of German descent, and I think so, too. need the other one to scratch their backs; and the clamor of the Indians [in the British forces] and the Zuaves [Berbers in the French forces] will be stifled by Aunt Bertha from Essen and 5 This letter is typical of an attitude among the German-Americans when war broke out in 6 supported the German cause unconditionally. Moreover, this letter abounds with prejudice and bias, and I try to explain what the foreign reader may not understand right away. The writer obviously defends acts of sabotage against American businesses (and indeed there were some such acts). The writer is convinced of the superiority of German arms and culture: the Russians are dirty, the British and the French make their inarticulate colonial soldiers pull their chestnuts out of the fire. The German super gun, Big Bertha (from Krupp in Essen) will defeat them easily. One must not forget that there were indeed 200,000 German-Americans who had already become American citizens and who had served in the German armies before emigration. If they had returned to Germany in such large numbers as this writer hoped, this would have been of some consequence for the military actions in Europe. However, there were just a few 7 Some German reservists made themselves objects of ridicule, when in August 1914 they wanted to prepare for action in Europe and began with military exercises on the grounds of Elmhurst College, a German-speaking evangelical seminary near Chicago.8 5 Heinz-Ulrich Kammeier (ed Auswanderer aus dem Kreis Lübbecke und Umgebung berichten aus Amerika (o. O., 1988), p. 353. Reservists and militia men: These men had served in the German armies, which was a precondition for (legal) emigration. The other difficult-to-understand allusions are explained in the next paragraph. 6 An anonymous moderate German in America coined this phrase on Sep. 8th, 1914, and is quoted in Barbara Wiedemann-Citera, Die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs auf die Deutsch-Amerikaner im Spiegel der New Yorker Staatszeitung, der New Yorker Volkszeitung und der New York Times 1914 1926 (Frankfurt, 1993), p. 45. 7 See Katja Wüstenbecker, Deutsch-Amerikaner im Ersten Weltkrieg. US-Politik und nationale Identitäten im Mittleren Westen (Stuttgart, 2007), pp. 58 and 65. 8 See Wüstenbecker, S. 54. 63 Buch 1.indb 63 09.09.2014 23:40:43 In February 1915, it was obvious to many Americans that Germany would not achieve the war aims declared at the outset. Nevertheless Heinrich Oberschulte from St. Charles (Missouri) writes to his brother in Roedinghausen (East Westphalia): Kaiser and country . That means that all your sons are away from home, and we hope that with the help of God that they will return home safe and sound from this war of nations so help us God. The whole world is surprised at the enormous power of Germany. There is good reason to sing and say: Germany, Germany above all, Above all in the world. If England and France and Russia had known what they now experience they would not have gone into this war. God be with you, and again God be with you. tick to it that Germany is absolutely capable to fend for herself. For when Germany los While 9 recommends restraint. Opinions like the ones documented here are just a section of a much wider range of opinions that German-Americans confided to paper. That is why I would like to quote some voices with a different point of view. Katharina Stier wrote from Chicago to Germany on Nov. 11th, 1915: mongers in ammunition and arms to England, but this has had little effect. The German community here is very angry about this, because the war would be over if the British did not 10 A Johann Witten wrote from Douglas, Washington, on Dec. 15th, 1915, to his relatives in Germany, and in the main, he criticized the American government: are warnings and request urging him to make an end to this weapons mongering. But one has to admit that this poor man is under the pressure of big business. All the money that England The majority of our people is against this weapons mongering. But the English papers poison our people with lies of all sorts. Our people are cut off from the truth. Our federal policy is under English pressure and influence. Hopefully, our President will soon recognize the English falsehood. But at the moment he is helping England and thus responsible for further 11 9 Heinz-Ulrich Kammeier (ed Auswandererbriefe aus dem Kreis Lübbecke und Umgebung 1890 1952 (Espelkamp, 1995), pp. 25 26. The words in italics are a quotation from the German national anthem. 10 Wüstenbecker, pp. 97 98. 11 Wolfgang J. Helbich (ed.), Briefe aus Amerika. Deutsche Auswanderer schreiben aus der Neuen Welt 1830 1930 (München, 1988), pp. 266 267. National Socialism. 64 Buch 1.indb 64 09.09.2014 23:40:43 Although there were no doubts about who was responsible for the outbreak of war, there were voices speaking out clearly against the war. Ludwig Dilger, * 1863 in Witten (Ruhr), wrote from St. Louis on Dec. 6th, 1914, and again on Feb. 2nd, 1915: awful weather and seek to kill each other. Yet I am certain of one point, i. e. that Germany is not responsible for this war and that Germany will win the victory, albeit with heavy sacrifices. Justice shall and must prevail. people who suffer most, yet I am totally convinced that this war was not triggered off by Germany and that it is a war in which the existence of Germany is at stake, and that is why I can only encourage you: You boys, put your feet down and smack your enemies in the face so they shake in their boots. 12 It is my impression that in these letters the emphasis is already slightly shifted, although the American majority society did not like the criticism of their President Woodrow Wilson. This was exactly the prominent slogan of the Democrats in the presidential election campaign of 1916. The Minster Post overtly campaigned for the Democratic Party. The paper did so in German, as a matter of fact, but it did not expressly assume a German point of view: re concerned, we have got to state the fact that our present government has not implicated us in the big bang of war And from the past we have good reason to conclude that in the future the Democratic government will keep us out of the war with a foreign country. Together with the Presidential election there was the election for Governor of Ohio, and the Minster Post supported the Democratic candidate James Cox, des 13 The Minster Post attacked the opponent, the Republican Party and their candidate Hughes, and did so in English. It laid out 10 rhetorical questions before the elector, which were meant to certainly make a Democratic elector out of him. It is striking again that there is a tendency towards polemics against big business. Why is every boss and 14 Four days before the election day, Nov. 7th, 1916, the Minster Post urgently repeated their recommendation: 12 Helbich, p. 475. The Minster Post, Oct. 27th, 1916. 14 The Minster Post, Oct. 27th, 1916. 13 65 Buch 1.indb 65 09.09.2014 23:40:44 change of the present administration, but find it more advantageous to continue with security. [Cox] was a really democratic governor whose endeavor was aimed at alleviating the burden of the common man and improving the situation of the working classes and opening up to 15 them any opportunity to progress and to acquire the wealth that only the well- II With this said, I would like to deal with my second question, i. e. how the German-Americans explained their view of the war in Europe to their fellow-countrymen in America. Of course there were voices in the German-American press which justified the German war aims and strategy in words similar to the ones I have just quoted. Then there were voices which extolled in the praise of German culture, language and literature, though they did not beat about the bush when they meant to criticize German politics. The statements which could be heard reveal a lot of dissonance. Charles J. Hexamer, a wellknown speaker for the German-American community, was so arrogant as not to refrain from the following: Kultur, no, we have made it our aim to 16 The German-American press launched their view on the war into the public, and their view was a one-to-one copy of the bias and falsifications which you could read in the press in Germany. It is a paradox that this took place in the German press in the USA, which the majority society did not and could not read. If the German press made use of the English language, they counteracted their intention to maintain the German language. An example of this is the bi-lingual Minster Post (Ohio), which printed some untranslatable articles in Plattdeutsch, which certainly reached the German community only. Moreover, the Minster Post frequently used black humor to propagate the German cause. I advise the English reader to first read the German version. She or he will then understand that translation is not only interpretation, perhaps it is also manipulation: When two quarrel 17 18 -dum bullet in your barrel is better than the international law in your pocket 19 -fed, easy-going, pipe-smoking men, who might have left a Westphalian pub this very moment and they discuss the British 15 16 The Minster Post, Nov. 3rd, 1916. Quoted in Wüstenbecker, p. 100. 17 18 19 There were extremely bloody battles between German and Russian armies in August 1914. The Minster Post, Dec. 33rd, 1915. 66 Buch 1.indb 66 09.09.2014 23:40:44 embargo on food exports to Germany in (untranslatable) Plattdeutsch. I can only paraphrase their words and make an attempt at rendering their point. It can only be the work of sinister, hypocritical, teetotalist British suff 20 The German-Americans in the first place criticized the American government for their rd , 1915, a Columbus paper printed a parody of a German folksong and encouraged the American President to sing it outside the British Embassy: you our best guns, And chests full of explosives. I gave you millions of bullets My England what else might 21 Just one month previous two German papers in Cincinnati and Dayton applauded the sinking of a British ship with American ammunition on board using the words: 22 On the other hand, there were German-Americans in Cincinnati who refused to take part in the pro-German propaganda, not to mention the collection of money for German warfare. They did not hesitate to clearly define the German share in the outbreak of war. With this, however, they did not win friends in the German-American community. them during the campaign to solicit contributions, with the comment that they held Germany, and the militarism of the 23 An anonymous, yet thoughtful German voice could be heard in a Chicago paper at the beginning of 1917: French and less for the British. But by a very strange irony of fate I see those nations giving their blood for principles which I hold dear, against the wrong principles of people I individually love. It is a very unhappy paradox, but one I cannot escape. I do not want to see the allies triumph over the land of my birth. But I do very much want to see the triumph of the 24 ideas they fi The uncritical support of German warfare and war aims made a dramatic U-turn at the beginning of 1917. This was triggered off by the so-called Zimmermann telegram. The 20 The Minster Post, Jan. 14th Suff suggests excessive drinking in German. Quoted in Carl Wittke, German-Americans and the language press) (Columbus/Ohio, 1936), p. 58. 22 Quoted in Wittke, p. 77. 23 Wittke, pp. 30 31. 24 Quoted in Wüstenbecker, pp. 126 127. 21 - 67 Buch 1.indb 67 09.09.2014 23:40:45 German Secretary of State had sent a coded telegram to the German embassy in Mexico via the German embassy in Washington. This telegram not only announced the resumption of German submarine warfare, but also offered Mexico (and Japan) an alliance with Germany against the USA in the case that the USA give up their policy of neutrality. Moreover, this telegram promised support for Mexico for winning back those territories (New Mexico, Texas, Arizona) which it had lost to the USA in 1848. The British secret service intercepted this telegram, decoded it and made it known to the American government. The German-Americans doubted its authenticity and declared it a falsification of the British and/or American governments. However, when Zimmermann confirmed the authenticity of his telegram, the German-Americans realized that they had made fools of themselves, and the American government now really had good reason to revise their policy of neutrality. What followed was the break-off of diplomatic relations to Germany on Feb. 2nd, 1917, and the declaration of war on Apr. 6th, 1917. The Express und Westbote in Columbus printed a bilingual declaration on Fe. 5th, 1917: allegiance is to the United States be she right or wrong. To the challenge sent, Woodrow Wilson could make but one answer he has made it. If the worst comes to the worst and war with all its curse falls upon this land which we hope and pray will not be the case the Americans of German Birth or with German Inclinations will be found standing shoulder to shoulder with those of other nationalities, whom have been made Americans in this, the great Melting Pot of the Nations. Our Country, may she ever be right but our Country above all, 25 The German-American press carried out a breath-taking turn, and the Groß-Daytoner Zeitung from Apr. 6th, 1918, is evidence of this: eption of what we owe America. We have stood the test and our pride in our worth as American citizens to the country, because we realized that the than is asked of us shall be our pledge to-day, on this anniversary of the declaration of war on Germany. We will be the worst enemies of the traitors and spies. We will follow them with 26 On May 16th, 1917, the USA introduced conscription. And the German-Americans did not belong to those who tried to shirk from conscription one way or another. About 10 15% of the American Expedition Force were of German extraction.27 The fact that America entered the war accelerated the assimilation of the GermanAmericans.28 25 Quoted in Wittke, pp. 122 Quoted in Wittke, p. 139. 27 See Wittke, p. 162. 123. 26 68 Buch 1.indb 68 09.09.2014 23:40:46 III Thirdly, how did the American majority society react to the behavior of the GermanAmericans, so far a respected minority in their ranks? Before the presidential election in November 1916, President Wilson pursued his policies of neutrality and support for bank loans for, and arms deals with, the allied nations. That is why naturalized German-Americans found it difficult to vote for him. On the other hand, they felt even less sympathy for the Republican candidate Hughes, in particular because he was not prepared to draw the line between him and former President Theodore Roosevelt with his anti-German rhetoric. This is an example of his diatribes against hyphenated Americans: -50 Americanism in the United States. He who is not with us, absolutely and without reserve of any kind, is against us, and should be treated as an alien enemy, to be interned or sent out of 29 The result of the election was very narrow, also in Ohio, where Wilson garnered 52% of the vote, Hughes 46%. In Cincinnati, Hughes even won.30 When the USA declared war on Germany, this paved the way for unrestrained hysterical reactions and eventually created a mood for persecution. A minister in Cincinnati said during church service: There are not enough telegraph posts in Cincinnati to hang all the German 31 A Chicago paper published the following statement of a reader in August 1917: -dallying with these so-called German-Americans and put them into concentration camps until the end of the war, which end would be materially hastened by such action if coupled with the entire suppression of the 32 German- The Espionage Act of 1917 made it possible what this writer wished for. There were 1,532 arrests, the larger part being German-Americans.33 Four internment camps for Germans were erected in Georgia, North Carolina and Utah.34 A cartoon from April 1918 mirrors the mood that prevailed in the country:35 28 See Wüstenbecker, p. 20. Quoted in Wüstenbecker, p. 100. 30 See Wüstenbecker, p. 117. 31 Quoted in Wüstenbecker, p. 187. 32 Quoted in Wüstenbecker, p. 186. I do not want to suggest that concentration camp here already implies the later cruel reality of the Third Reich. 33 See Wittke, p. 162. 34 See Wüstenbecker, p. 186. 35 See Wüstenbecker, p. 221. 29 69 Buch 1.indb 69 09.09.2014 23:40:46 The objection that this is the typical exaggeration of a caricature is not substantial. It was just one month ago that the Democratic Governor of Ohio, Cox, whom the German-Americans 70 Buch 1.indb 70 09.09.2014 23:40:47 had supported in his campaign in 1916, demanded martial law and firing squads for all spies.36 At this point the case of Robert Prager highlights the pogrom-like atmosphere. In 1918, he became a victim of lynch justice. In the night from Apr. 4th to Apr. 5th, 1918, a mob hanged the 30-year-old miner from Collinsville (10 miles East of St. Louis). As Prager held socialist views, it is probable that he did not only become a victim because he was German, but also because he was a socialist. The perpetrators went unpunished.37 Since Oct. 10th, 1917, all German papers had to be published bilingually.38 This made printing cumbersome and time-consuming. The papers were no longer up-to-date and more expensive. As a consequence, there was a remarkable decrease in circulation, whereas the beginning of war had indeed entailed a certain increase. There were many more actions against anything that smacked of German. I mention some of them without providing the complete picture. It is more than probable that the majority of people in Ohio had their share in this. Place names and street names were changed. German literature was banned from public and academic libraries. People with German roots anglicized their first and last names. GermanAmericans were forced to buy Liberty Loans to prove their patriotism, although doing so some of them ran up debts. Forced demonstration of respect towards the American flag became common. There were more and more cases of vigilantism. German quotations from the Bible in churches were painted over. Whosoever confessed his support for his German fatherland was bound to receive hate mail. There were, also in Cincinnati, ridiculous cases of iconoclasm, when people took down and destroyed pictures which allegedly showed Chancellor Bismarck or Kaiser Wilhelm II., but in fact showed other persons. German immigrants who had not yet been naturalized could no longer apply for American citizenship, unless they answered the question that they were willing to fight against Germany in the war in the affirmative.39 Discrimination against teachers and university professors of German origin were not unusual. The case of Gotthard Deutsch in Cincinnati is one of the best known.40 There were many book-burnings all over the USA, and one happened in Lima on Apr. 18th, 1918.41 36 See Wüstenbecker, p. 219. Nearly all relevant literature makes mention of the Prager case. However, the good Wikipedia article serves the same purpose. 38 See Wittke, p. 173. 39 See Wüstenbecker, p. 121. 37 40 129 155. Unfortunately, it is all too obvious that discrimination did not end when it might affect Jews of German origin. 41 See Wittke, p. 189. 71 Buch 1.indb 71 09.09.2014 23:40:50 I put two absurd examples at the end of my incomplete list. The German Measles were renamed Liberty Measles, and Schiller Park in Columbus, Ohio, became Washington Park (but today it is Schiller Park again). The result of all this was a dramatic decrease in the teaching of German. There had been bilingual schools in Ohio since 1839, and this had established a long tradition of learning German. In 1916, it was still 13,800 who learned German, 1917 this figure had shrunk to nearly half of it: 7,000. On Apr. 1st, 1919, the teaching of German was prohibited in Ohio altogether.42 Percentage of high-school students learning a foreign language43 Jahr 1890 1895 1900 1905 1910 1915 1922 1928 1934 1948 1960 Spanish 0,7 2,7 11,3 9,4 6,2 8,2 10,8 French 5,8 6,5 7,8 9,1 8,9 8,8 15,5 14,0 10,9 4,7 8,6 German 10,5 11,4 14,3 20,2 23,7 24,4 0,6 1,8 2,4 0,8 1,7 Germanophobia was not limited to the USA alone. It should be remembered here that the British royal house became the House of Windsor in 1917 and was no longer SachsenCoburg-Gotha, as it had been before in keeping with its history. In England, there were the socalled Lusitania Riots and other attacks on Germans all over Great Britain.44 St. Petersburg became Petrograd. Anti-German pogroms became worse and worse the bleaker the military situation became for Russia.45 Jaurès. And the double agent and demimonde woman Mata Hari was executed in France. When we finally look at all this from another point of view, we also see a lot of Germans with unbridled xenophobic ideas. The following quotation shows the unlimited degree of culturalimperialistic hopes which were vented: means of spoken and written communication and which any educated person must have command of beside his mother tongue. He will need this for easy communication all over the 42 See Wüstenbecker, p. 253 257; Wittke, pp. 180 181. See Wüstenbecker, p. 251. 44 Different contributions in Panikos Panayi (ed.), German Minorities during the First World War. A global Comparative Perspective (Farnham/GB, 2014), provide sufficient evidence. 45 See Jörn Leonhard, Die Büchse der Pandora. Geschichte des Ersten Weltkriegs (München 2/2014), p. 399. 43 72 Buch 1.indb 72 09.09.2014 23:40:50 this future world language. After all, the German language is superior to any other language 46 through t Conclusion: The first casualty, when war comes, is truth. This epigram may have several fathers. It is certain, however, that the Republican Senator for California, Hiram Johnson (1866 1945), used it in 1917. Alfred Wesselmann August 2014 46 Oskar Kresse, Verdeutschung entbehrlicher Fremdwörter mit Anhang: Deutsche Vornamen und ihre Bedeutung (Berlin, 1915), pp. 117 118. 73 Buch 1.indb 73 09.09.2014 23:40:51 «Ohio in frühester Zeit» Vorbemerkung Einige ältere Geschichtslehrer am Hannah-Arendt-Gymnasium Lengerich haben in ihrer Studentenzeit Vorlesungen und Seminare eines gewissen Professors Kurt von Raumer besucht, der an der Universität Münster Geschichte lehrte. Ein Zufall will es, dass ein Vorfahr dieses Gelehrten, nämlich der Berliner Geschichtsprofessor Friedrich von Raumer, im 19. Jahrhundert die Vereinigten Staaten von Amerika bereiste und darüber im Jahr 1845 ein Buch veröffentlichte. Darin beschrieb er nicht alle der damals 26 Staaten, „sondern die Königin, das Wunder des Westens, die Republik Ohio“. Auszüge „Vor sechzig Jahren war das ganze Land theils ein, selbst wilden ieren kaum zugänglicher Urwald; theils ein ebenes Wiesenmeer, wo Bären, Panther, Wölfe und Füchse mehr herrschten , als die wenigen Indianer. Einzelne Reisende hatten sich den Ohio hinabgewagt oder landeten an den Ufern des Eriesee´s; von bleibender Ansiedlung war aber noch nicht die Rede. Am 16ten April 1781 ward das erste weiße Kind innerhalb der heutigen Grenzen des Staates Ohio geboren; im April 1788 siedelten sich etwa 40 Menschen am Ohio an und nannten ihre Ansiedlung Marietta, nach der unglücklichen Königin Marie Antonie. Erst seit dem Jahr 1794, seit der Besiegung der Indianer durch den würdigen General Wayne, genossen die Einwanderer der nothwendigen Ruhe und Sicherheit; erst im Jahre 1802 …erhielten sie eine Verfassung und bilden einen Staat. Und selbst damals, wie gering waren die Anfänge, wie mühselig die Lebensweise, wie scheinbar unübersteiglich die Anzahl der ringsum aufgethürmten Hindernisse und Schwierigkeiten! Mußten doch die Richter noch zu Pferde reisen, Lebensmittel mitnehmen, Nachts in den Wäldern schlafen; weder Obdach, noch Wege, noch Stege, noch Brücken!“ *** „Wichtiger und umfassender ist das Staatsgrundgesetz vom 30sten April 1802… Der Verfassungsurkunde ist eine wichtige Bill der Rechte beigefügt. Sie setzt fest: unbeschränkte Preßfreiheit und Religionsfreiheit; öffentliche Gerichtsbarkeit und Geschworne, ein mildes Kriminalrecht, keine Verhaung wegen Schulden nach ehrlicher Uebergabe des Vermögens, keine Verweisungen, keine körperlichen Strafen im Kriegsdienste, keine Einquartierung, kein stehendes Heer, keine erblichen Vorrechte oder Auszeichnungen irgend einer Art, keine Sklaverei, keine Kopfsteuer, gleiches Recht für alle Bürger, Waffen zu tragen, Recht (auch der Armen) alle Schulen und Universitäten zu besuchen, Recht des Volkes zu friedlichen Versammlungen …“ *** „Wahrha erfreulich ist die Bedeutung des Schulwesens. Schon die Verfassungsurkunde sagt auf preiswürdige Weise: „Da Religion, Sittlichkeit und Kenntnisse wesentlich nothwendigsind zu einer guten Regierung und für das Glück der Menschen; so sollen Schulen und Mittel des Unterrichts durch die Gesetzgebung in einer Weise ermuthigt werden, welche mit Gewissensfreiheit vereinbar ist … Es betrug 1840 die Zahl der Universitäten und Gymnasien 18 Studenten und Gymnasiasten 1717 Grammatischen Schulen 73 dortigen Schüler 4310 Primarschulen 5186 Der Schüler 218,609 Unter den höheren Bildungsanstalten verdienen Erwähnung: z.B. Kenyon College, Woodward College, Lane Seminary, Medical College, Miamy University, Ohio University. 74 Buch 1.indb 74 09.09.2014 23:40:51 Nicht minder nden wir eine bedeutende Zahl Gesellschaen für milde und gelehrte Zwecke, Ackerbau , Missionen, Bibelvertheilung usw. Charakteristisch ist es endlich für Beschäigung und geistige Entwicklung, daß Ohio 164 Zeitungen und Zeitschrien zählt, Virginien aber nur 52; daß ein Buchhändler in sechs Jahren von sechs Schulbüchern 650.000 Exemplare druckte, und daß nach Verhältniß der Bevölkerung in Ohio so viel Gelehrte leben, wie in Frankreich.“ *** „ Der Census von 1840 zählt für den Staat Ohio bereits 13 Städte auf, von welchen die kleinste 2000 Einwohner hat. Zwei zählen über 6000 Einwohner, und Cincinnati …zählte 46.338 Einwohner. Am 28sten December 1788 legte man dort den Grundstein des ersten Hauses in einem dichten Urwalde, bezeichnete aber schon damals in kühner Weissagung die Richtung vieler Straßen für eine große Stadt, an den Stämmen der Bäume. Ein im Jahre 1795 mit benachbarten Wilden geschlossener Friede gewährte größere Sicherheit. Doch zählte die Stadt im Jahre 1800 erst 750 Einwohner. Im Jahre 1840 wohnten hingegen daselbst bereits 813 Schneider, im Jahre 1844 hatte Cincinnati , mit Hinzurechnung aller Nebenorte im ale, welche vor 30 Jahren nicht vorhanden waren, 80.000 Einwohner, darunter 17.000 Deutsche. Es erscheinen in Cincinnati 29 Zeitungen und Zeitschrien, darunter sechs deutsche.“ *** „Preiswürdig ist es, daß in vielen Schulen die deutschen Knaben englisch und die englischen auch deutsch lernen, wodurch sie zweier Sprachen und zweier so reichen Literaturen Herr werden. Ich bin überhaupt der Meinung, daß die Mischung der englischen und deutschen Bevölkerung überall in den vereinigten Staaten die erfreulichsten Früchte trägt. Jeder der nahverwandten befreundeten Stämme bringt dem andern was er nicht hat, oder ermäßigt das, wovon er zu viel hat. … Jeder bietet dem Andern das Seine zur Verdopplung des Reichtums. Natur und Geist verbinden sich in den westlichen Staaten Nordamerikas auf seltene, ja einzige Weise, und Ohio führt wiederum den glänzenden Reigen. Seine Bestimmung ist: die großen geselligen Aufgaben und Streitfragen der Bundesstaaten unbefangen zu prüfen, unpartheiisch zu vermitteln, und dadurch zu lenken und zu herrschen.“ *** Der Autor, Professor Friedrich von Raumer, schließt seinen Bericht über Ohio mit einer verschmitzten Anekdote: „Mit einer Dame hatte ich ein folgendes Gespräch: Hat keine Amerikanerin Ihr Herz gerührt? -- Alter schadet der orheit nicht; ich habe mich übermäßig verliebt. --- Darf ich fragen, wer die Auserkorene ist? --- Ihr Großvater ward den 19ten April 1781 geboren, ihre Mutter war eine Deutsche. In ganz Amerika giebt es nicht 30, ja kaum drei Damen von solcher Schönheit, Tugend, Weisheit und Reichtum. --- Sie sind ja aber verheirathet, was wird Ihre Frau sagen? --- Sie ist an derlei Liebschaen schon gewöhnt und wird nichts dagegen erinnern. --- Haben Sie denn der Dame Ihre Zuneigung schon zu erkennen gegeben? --- Allerdings, und s i e hat mir deutlich zu erkennen gegeben, daß sie mir ihre Zuneigung nicht vorenthalten werde, sobald ich wage, meine Liebe und Bewunderung öffentlich an den Tag zu legen. --- Aber wer ist denn diese außerordentliche Dame? --Es ist die Republik Ohio!“ Zusammenstellung: Dr. Hubertus Assig, Lengerich am 27. Juli 20014 75 Buch 1.indb 75 09.09.2014 23:40:51 «Ohio in the very early days» Foreword: Some of the senior history teachers at Hannah-Arendt Gymnasium in Lengerich once attended lectures and seminars of a certain university professor Kurt von Raumer who was teaching at the Wilhelms University of Münster. It is by accident that an ancestor of this scholar, that is the history professor Friedrich von Raumer in Berlin who traveled the United States of America in the 19th century later published a book in 1845. In this very book he decided not to describe all the then 26 states, “but the queen and wonder of the West, the republic of Ohio”. e following quotes are all taken from a subsequent translation of his work. “Sixty years ago, the whole country consisted, partly of a primeval forest, scarcely accessible and even to wild beasts; and partly of a level prairie, where bears, panthers, wolves, and foxes bore sway, rather than the few and scattered Indians. Single travelers had ventured down the Ohio, or landed on the shores of Lake Erie; but nothing was yet said of permanent settlements. On the 16th of April, 1781, was born the rst white child within the present limits of the state of Ohio. In April, 1788, about forty persons settled on the Ohio, and called their settlement Marietta, aer the unfortunate queen, Marie Antoinette. It was not till the year 1794, the period of the worthy General Wayne’s victory over the Indians, that the immigrants enjoyed the requisite repose and security; and in the year 1802,…they adopted a constitution and formed a state. And even then how small were their beginnings, how toilsome their way of life, how apparently insuperable the obstacles and difficulties that beset them on all sides! e judges had still to travel on horseback, to take with them their own provisions, and at night to sleep in the woods; - there was neither shelter, nor roads, nor bridges!” *** “ More important and comprehensive is the constitution of the 30th of April, 1802 … An important Bill of Rights is annexed to the constitution. It establishes the entire freedom of the press and of religion, publicity of judicial proceedings and trail by jury, a mild criminal code, no imprisonment for debt aer a fair surrender of property, no outlawry, no corporal punishment in military service, no quartering of troops, no standing army, no hereditary prerogatives or distinctions whatever, no slavery, no poll-tax, the equal right of all citizens to bear arms, the right to attend all schools and colleges (the poor not excepted), and the right of the people to assemble peaceably …” *** 76 Buch 1.indb 76 09.09.2014 23:40:51 “ e contemplation of the school system is truly gratifying. “Since religion, morality, and knowledge are essential to good government and to human happiness, schools and means of instruction should be encouraged in such a way as is consistent with freedom of conscience … In 1840 the number of Universities and Colleges was 18 University students and collegians 1,717 Grammar schools 73 Attending members 4,310 Primary schools 5,186 Scholars 218,609 Among the higher institutions of learning, Kenyon College, Woodward College, Lane Seminary, the Medical College, Miami University, Ohio University, &c. deserve mention. We also nd a considerable number of societies for benevolent and learned purposes, for agriculture, missions, the distribution of the Bible, &c. It is also characteristic of the degree of industrial and mental advancement, that Ohio has 164 newspapers and periodicals, while Virginia has only 52; that one bookseller in six years has printed 650,000 copies of six school-books; and that, in proportion to the population, Ohio has as many leaned men as France.” *** “ e census of 1840 gives the state of Ohio already thirteen towns, the smallest of which has 2,000 inhabitants. Two number over 6,000; and Cincinnati, …, has 46,888 inhabitants. … On the 28th of December, 1788, the foundation of the rst house was laid in a dense primeval forest; but the builders even then, in a bold spririt of prophecy, marked out on the trunks of trees the course of many streets for a large town. A treaty concluded in 1795 with the neighboring savages, afforded greater security; yet the place contained in the year 1800 but 750 inhabitants, while in 1840 it numbered 813 tailors alone. … In 1844, counting all the adjoining places in the valley which thirty years ago had no existence, it possessed 80,000 inhabitants, and among them 17,000 Germans! … Twenty-nine newspapers and periodicals are published in Cincinnati, six of which are in Geman.” *** “Equally commendable is the practice adopted in many schools, of the English boys learning German, and the German boys English; by which means they become masters of two languages and of the richt literature of each. I am fully of the opinion, that the mixture of the English and German population (there are 17,000 Germans in Cincinnati alone) in the United States is every where productive of the happiest results. Each of these closely related races communicates to the other what it lacks, or moderates what it has in excess … Each party offers to the other what it possesses, to double its wealth.” *** e author, Professor Friedrich von Raumer, concludes his delineation of Ohio with a humorous footnote: “I had the following conversation with a lady: ”Has no fair American touched your heart?” -“Age is no security against folly; I have been violently smitten.” – “May I ask who the favored one is?” – “Her grandfather was born the 19th of April, 1781; her mother was a German. In all America there are not thirty, nay, scarcely three women of such beauty, virtue, wisdom, and wealth.” – “But you are already married; what will your wife say?” – “She is used to such freaks, and won’t say a word against it.” - “Have you made known your passion to its object?” – “Certainly; and she has distinctly declared that she will not withhold her consent, whenever I dare proclaim to the world my love and admiration.” – “But who is this wonderful lady?” - “She is the Republic of Ohio.”” Compilation: Dr. Hubertus Assig, 2014 77 Buch 1.indb 77 09.09.2014 23:40:52 «Documents from the archive» «Dokumente aus dem Archiv» Konzession als Auswanderungagent für W.H. Determann Lengerich (1971-1976) Kostenrechnung für die Familie Untiet nach Illinois durch einen Dampfer der Loland Linie Nordd. Lloyd. Nord - America 78 Buch 1.indb 78 09.09.2014 23:40:52 «German-American High School Student Exchange 1995 – 2014» «Deutsch - Amerikanischer Schüleraustausch 1995 - 2014» German students staying at an American High School for a longer period of time: 1995 1996 1998 1999 2000 2001 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Manuel Flechner Michael Kaufmann Alexander Lubsch Marcus Welz Hauke Andreas Holtkamp Tammo Ibershoff Birgit Ludwig Christoph Sommer Niclas oms Nando Ibershoff Nicola Schmiemann Andrea Hülsmeier Kathrin Büter Christel Kätker Christoph Dohe Jan-Hendrik Niemann Sonja Schwarze Eva Kubitz Jan Kämper Johanna Malcher Marlene Sommer Jan ilo Asel Cornelius Assig Sebastian Fiß Svea Schimmelpfennig Nele Sundermann Ramona Stehr Stephan Schmiemann Vera Minneker Laura Christenhuß Tristan Kämper Vera Hoffmann Raphael Malcher Verena Brix Gabriele Kowalski Yannick Haßmann Rebecca Kaßling Jan Kohne Nils Sundermann Jan Vogelsang Helmke Jost Kalkmann Jasmin Widera Sophie Berteau Felix Kämper Jan Willem Peters Wapakoneta Wapakoneta Wapakoneta Wapakoneta Wapakoneta St. Marys Wapakoneta Wapakoneta Wapakoneta St. Marys St. Marys St. Marys Wapakoneta Wapakoneta Wapakoneta Wapakoneta St. Marys Wapakoneta Wapakoneta Wapakoneta Wapakoneta Wapakoneta Wapakoneta Wapakoneta Wapakoneta St. Marys St. Marys St. Marys St. Marys Wapakoneta Wapakoneta Wapakoneta Wapakoneta Wapakoneta St. Marys Botkins Botkins St. Marys St. Marys St. Marys St. Marys St. Marys Wapakoneta Wapakoneta Wapakoneta 1 Jahr / 1 schoolyear 1 Jahr / 1 schoolyear ½ Jahr / ½ schoolyear 1 Jahr / 1 schoolyear ½ Jahr / ½ schoolyear ½ Jahr / ½ schoolyear 1 Jahr / 1 schoolyear ½ Jahr / ½ schoolyear ½ Jahr / ½ schoolyear ½ Jahr / ½ schoolyear ½ Jahr / ½ schoolyear 1 Jahr / 1 schoolyear ½ Jahr / ½ schoolyear 1 Jahr / 1 schoolyear ½ Jahr / ½ schoolyear ½ Jahr / ½ schoolyear 1Jahr / 1 schoolyear 1 Jahr / 1 schoolyear ½ Jahr / ½ schoolyear 1 Jahr / 1 schoolyear ½ Jahr / ½ schoolyear 1 Jahr / 1 schoolyear ½ Jahr / ½ schoolyear ½ Jahr / ½ schoolyear ½ Jahr / ½ schoolyear ½ Jahr / ½ schoolyear ½ Jahr / ½ schoolyear 3 Monate / 3 months 3 Monate / 3 months ½ Jahr / ½ schoolyear ½ Jahr / ½ schoolyear 1 Jahr / 1 schoolyear 1 Jahr / 1 schoolyear ½ Jahr / ½ schoolyear 3 Monate / 3 months 3 Monate / 3 months 3 Monate / 3 months 3 Monate / 3 months ½ Jahr / ½ schoolyear 3 Monate / 3 months 3 Monate / 3 months 3 Monate / 3 months 3 Monate / 3 months 3 Monate / 3 months 3 Monate / 3 months 79 Buch 1.indb 79 09.09.2014 23:40:55 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Tim Krumme Wapakoneta 3 Monate / 3 months Knut Peters Wapakoneta 3 Monate / 3 months Elena Grimm St. Marys 3 Monate / 3 months Tessa Victoria Zuch St. Marys 3 Monate / 3 months Viktoria Stokolova St. Marys 3 Monate / 3 months (later: Tischanski) Verena Brackemeyer Wapakoneta 3 Monate / 3 months Gino de Silva Wapakoneta 3 Monate / 3 months Marc Hoff Wapakoneta 3 Monate / 3 months Yannik Lunow Wapakoneta 3 Monate / 3 months Kai Frederik Doht New Knoxville 3 Monate / 3 months Lucas Haßmann New Knoxville 3 Monate / 3 months Maximilian Matlik St. Marys 3 Monate / 3 months Lea Miram St. Marys 3 Monate / 3 months Greta Wiemann St. Marys 3 Monate / 3 months Andreas Puschkarski as an intern at Wapakoneta High School for six weeks no long-term student stays because of tightened visa regulations and German school reform conditions Philippa Sophie Fronk Wapakoneta ½ Jahr / ½ schoolyear no long-term school stays American students from Wapakoneta staying at Hannah-Arendt-Gymnasium for a longer period of time: 2004/5 Heather Drummond 2007 Rebekah Nelson Lengerich Lengerich 1 Jahr / 1 schoolyear ½ Jahr / ½ schoolyear 80 Buch 1.indb 80 09.09.2014 23:40:55 «Chaperones of Student Exchange Groups1994 – 2014» «Begleiter des Schüleraustauschs 1994 - 2014» exchange year 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 German chaperones with host families in Wapakoneta students in the company of adult travelers Dr. Alfred and Eva Wesselmann with Dr. Herman family Kurt Reißner with Ernie Risner Ursula Schroer with Tootie Rickert no reliable information available American chaperones with host families in Lengerich no American students visiting Lengerich David and Dave Campbell with Ingelore Merkel Dave Campbell Dave and Carolyn Campbell with Georg Kubitz and Adelheid K.-Eber Klaus-Dieter and Jörg Hö g with Bob and no reliable information available – probably Marcia Henderson no students visiting Lengerich Uwe Jäkel with Tom and Pat Wehner Tom Wehner with Sudhoff family Diana Jung with Dave and Carolyn Campbell Heimke Tewes with Bill and Teresa Nagel Mary Ann Mahoney with Dr. Sommer family Dave and Carolyn Campbell with Georg Kubitz and others Ursula Hohmann-Assig with Pat and Michelle Borges with Dr. Assig family Dean Wittwer Dr. Friedrich Schmiemann with Elois Wierwille Anja Gullatz with Michelle Borges Ernie Hollenbacher with Georg and Adelheid Andrea Konermann with Bob and Joann Kubitz Camper Mike Nicol with Rudolf Windmöller Georg Kubitz and Adelheid Kubitz-Eber Kevin Kentner with Rottmann and Brügwith Dave and Carolyn Campbell mann Ursula Hohmann-Assig with Pat and Teresa Plaugher with Georg Kubitz and Dean Wittwer Adelheid Kubitz-Eber Ingrid Stöppel with Joann Camper Ursula Hohmann-Assig with Pat and Mary Clementz-Mcbeth with Dr. Gaby Dean Wittwer Schmiemann (Lienen) Dr. Friedrich Schmiemann with Elois Julia Zwiebel with Ingrid and Manfred StöpWierwille pel Michelle Borges with Dr. Assig family Wolfgang Monka with Michelle Borges Myron F. Wilcox with Birgit and Hans-JürClaudia Driemeier with Ron and Ruth gen Asel Langsdon Dr. Claudia Glanemann with Dave Campbell with Petra and Michael Brix Elke Mußenbrock with Rinda Beach with Uschi Podewin Annika Minon-Berger and Nils KockBarbara Brandt with Jürgen and Margret mann with Janet and Rex Katterheinrich Peters (Lienen) additional support by April Bowersock with Birgit and Hans-JürSimon Keiner with Gerry and Donna gen Asel and Peter and Teresa Hoffmann Kahler (Lima) Katie Kohler with Daniel Deutsch Rinda Beach with Joachim Müller and Simon Keiner 81 Buch 1.indb 81 09.09.2014 23:40:56 2009 Daniel Deutsch with Jim and Peg Kohler 2010 Ursula Hohmann-Assig with Janet and Rex Katterheinrich Dr. Brigitte Fahrenhorst-Reißner with Dick and Judy Luebrecht Heimke Tewes with Mark and Kathy Langsdon (St.Marys) Ina Windmann with Don and Mary Ann Wittwer Christiane Uden with Cheryl and Kevin Drexler Stephan Schmiemann with Grady and Diane Shaner (St.Marys) Kathrin Minneker with Jim and Peg Kohler Ulrike Schlamann with Lois Marker 2011 2012 2013 2014 Charles Renner with Dr. Alfred Wesselmann and Dr. Gaby Schmiemann(Lienen) Rinda Beach with Klemens and Karin Sensen and Gitta and Martin Brockmann Ed and Marguerite Wallen with Joachim Lunow Pam Miner with Dr.Brigitte Fahrenhorst-Reißner and Ingrid and Manfred Stöppel Kris Ruppert with Monika Haßmann no American students this year no American students this year 82 Buch 1.indb 82 09.09.2014 23:40:56 «Visitors 2005 – 2014» «Besuchergruppen 2005 - 2014» Es folgen die Übersichten über alle gegenseitigen offiziellen Besuche der Erwachsenen und der Schüleraustauschprogramme zwischen Lengerich und Wapakoneta. In the following the names of all official visitors between Lengerich and Wapakoneta as well as the student exchange in the years 2005 and 2014 are listed. 83 Buch 1.indb 83 09.09.2014 23:40:56 «Student Exchange 2005» «Schüleraustausch 2005» Student Exchange 2005 (4-week summer program) July 24 – August 19 German students in Wapakoneta Olga Gertje Annika Müller Christina Oehmen Vanessa Saatkamp Laura Dellbrügge Lena Upmann Miriam Vogt Jens Dellbrügge Janine Hellwig Paul-Gerh. Hilgedieck Christian Hilgemann bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with Jim and Peg Kohler Michelle Borges Dan Graf Dan Graf Denise Miller Kevin Kentner Carla Wuebbenhorst Josef Veit Bob and Joann Camper Kyle Cra and Mary Clementz-McBeth Meril and Toni Simpson German students in St.Marys Christian Monka Lisa Kruse Saskia Reuschel Hanna Berlemann Florian Schmidt bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with Nick Tebbe Jan and Ray Barber Mary-Ann and Kim Klop eisch Mary-Ann and Kim Klop eisch Nick Tebbe American students from Wapakoneta and St. Marys in Lengerich and Lienen (June 23 – July 20) Kyle Cra bei/with Dr. Gaby und Dr. Friedrich Schmiemann (Lienen) Derran Erb bei/with Rainer und Kerstin Hilgemann Meghan Klein bei/with Henrik und Cornelia Berlemann Kasey Moore bei/with Michael und Maria Vogt Kelli Nuss bei/with Peter Oehmen Christopher Venturella bei/with Dr. Manfred Hilgedieck Aaron Vorhees bei/with Annette und Lutz Kuster omas Zwiebel bei/with Jürgen and Birgit Asel Ashley Stebbins bei/with Heinrich and Elke Hunecke Brittany Stinebaugh bei/with Heike and Detlef Saatkamp Eric Brown (St.Marys) bei/with Karin and Wolfgang Monka (Lienen) Elizabeth Knous (St.Marys) bei/with Familie Kruse (Lengerich) 84 Buch 1.indb 84 09.09.2014 23:40:58 «Student Exchange 2006» «Schüleraustausch 2006» Student Exchange 2006 (4-week summer program) July 8 – August 3 German students in Wapakoneta ea Fiegenbaum (Lienen) Manuela Früchte Melanie Jäger Simon Keiner Lisa Krumme Nina-Marie Schnepper Eugenia Semenowski Kira-Maria Sensen Bernhard Wallmeyer Nadine Vietmeier bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with Steve and Janet Schuler Jim and Peg Kohler Jim and Denise Miller Sue Hoffman / Tom Keckler (Cridersville) Dave and Kay Williams Kevin and Jan Kentner Dave and Carolyn Campbell Jim and Barb Smith Josef Veit Luke and Kim Klein German students in St.Marys Nele Hübner (Lengerich) Kathrin Peters (Lienen) Sarah Phillipp (Hagen a.T.W.) Annika Suhre (Lienen) Pia Sundermann (Lengerich) bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with Grady and Diane Shaner Ray and Janet Barber Kim and Mary-Ann Klop eisch Dixie Moots Mark and Kathy Langsdon American students from Wapakoneta and St. Marys in Lengerich and Lienen (June 2 – July 2) Deanna Bower bei/with Ulrich and Kornelia Krumme Ben Keckler (Cridersville) bei/with Brigitte and Peter Keiner Luke Kelley bei/with Familie P. Wallmeyer Alicia Lotz bei/with Wolfgang and Christa Jäger Carrie Rinehart bei/with Klemens and Karin Sensen 85 Buch 1.indb 85 09.09.2014 23:40:58 «Student Exchange 2007» «Schüleraustausch 2007» Student Exchange 2007 (4-week summer program) July 8 – August 3 German students in Wapakoneta Jana Brinkmann Maren Haßmann Jennifer-Lisa Ludwig Michael Lutterbeck Anneke Meyer zu Düttingdorf Patrick Reckfort (Lienen) Marius Teepe Alexandra Tscherepanja Katharina Welp bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with Dick and Judy Luebrecht Meril and Toni Simpson Kevin Kentner Rinda Beach Peg Matheny Ryan Carpenter Derek Mankin Dave and Carolyn Campbell Jim and Peg Kohler German students in St.Marys Claudia Diekmann Jan Kohne Juliane Strübbe Nils Sundermann Jan Vogelsang bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with Bart and Darlene Beck (New Bremen) Mark and Kathy Langsdon Mark and Kathy Langsdon Jim and Lori Karner Ron and Ruth Langsdon American students from Wapakoneta and St. Marys in Lengerich and Lienen (June 8 – July 1) Andrew Beach bei/with Michael Lutterbeck Kirsten Tippie bei/with Johanna Wittmann (Lienen) Andrew Rasmussen bei/with Cornelius Assig Clyde Bruggers bei/with Patrick Rethschulte Jarod Smith bei/with ilo Asel Benjamin Carter bei/with Patrick Reckfort (Lienen) Ryan Carpenter bei/with Dr. Gaby Schmiemann (Lienen) Derek Mankin bei/with Marius Teepe 86 Buch 1.indb 86 09.09.2014 23:40:58 «Student Exchange 2008» «Schüleraustausch 2008» Student Exchange 2008 (4-week summer program) July 8 – August 3 German students in Wapakoneta Svenja Goß Franziska-Sophie Holtmann Felix Kämper Julia Kisker omas Kohne Anne-Marie Krause Joana Kröner Sarah Kruska Julia Manecke Fabian Müller Mario Seifert Katrin Seydel Katharina Suhre bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with Steve Nelson Mike and Amy Brewster Jim and Peg Kohler William and April Bowersock Ed and Marguerite Wallen Janet and Rex Katterheinrich Laura and Peter Frame Steve Nelson Wayne and Rinda Beach Kevin and Janice Kentner Meril Simpson Mike Ann Lawrence Janet and Rex Katterheinrich German students in St.Marys Patrick Hirsch Jonas Assies Tim Richter Luisa-Athanasia Muntzos Ann-Christin Heilmann bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with Dave and Carol Lengerich Kim and Mary Ann Klop eisch (Botkins) Kim and Mary Ann Klop eisch (Botkins) Bart and Darlene Beck (New Bremen) Mark and Kathy Langsdon American students from Wapakoneta and St. Marys in Lengerich and Lienen (June 13 – July 10) Kayla Bowersock bei/with Julia Kisker Brandi Brandt bei/with Ann-Christin Heilmann (Lienen) Nathen Drexler bei/with Helmke Jost Kalkmann Sharaya Medlin bei/with Katharina Suhre Tika Rostorfer bei/with Jasmin Widera (Lienen) Alaina Sudhoff bei/with Franziska-Sophie Holtmann 87 Buch 1.indb 87 09.09.2014 23:40:59 «Student Exchange 2009» «Schüleraustausch 2009» Student Exchange 2009 (4-week summer program) July 13 – August 7 German students in Wapakoneta Kai Ahlert (Lienen) Patrick Al ng Björn Assig Christian Backmann Christoph Biesler (Lienen) Malte Kneifel Phil Kötterheinrich Kerstin Lutterbeck Tina Lutterbeck Teresa Oehmen Fabian Schmoll-Klute René Schneider Jule Sinn Katharina Telljohann Sören Kipp Chris Triphaus bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with Blaine and Kara Kohler Dick and Judy Luebrecht Kevin and Jan Kentner Janet and Rex Katterheinrich Dave and Carolyn Campbell Cheryl and Kevin Drexler Dave and Carolyn Campbell Tony Earls Wayne and Rinda Beach Mike and Karen Hoehn Ed and Marguerite Wallen Janet and Rex Katterheinrich Dan and Marlene Graf Dan and Marlene Graf Jim and Yuko Mankin Jim and Yuko Mankin German students in St.Marys Kristin Berlemann Matthias Helmer (Lienen) Timo Reckfort (Lienen) Dominic Schmidt (Lienen) Jana Siegmund Ann-Christin Welp Ellen Kneifel bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with Kim and Mary Ann Klop eisch (Botkins) Bart and Darlene Beck (New Bremen) Karen Schaaf Shanen Cra (New Bremen) Victoria Hirschfeld (New Bremen) Kim and Mary Ann Klop eisch (Botkins) Brittany Brown American students from Wapakoneta and St. Marys in Lengerich and Lienen (June 14 – July 8) Ryan Bowling (St. Marys) bei/with Dr. G. Triphaus Ashley Beach bei/with omas Lutterbeck Brittany Brown (St. Marys) bei/with Familie Kneifel Trina Brown (St.Marys) bei/with Henrik and Cornelia Berlemann Shanen Cra (New Bremen) bei/with Tatjana Stokolova Sarah Courtney Earls bei/with Jürgen and Manuela Lutterbeck Joshua Hanson bei/with Hans and Annelen Helmer (Lienen) Victoria Hirschfeld (New Bremen) bei/with Rainer und Petra Siegmund Amanda Hoehn bei/with Familie Peter Oehmen Lea Renner (St. Marys) bei/with Anka and Brigitta Kneifel Karen Schaaf (St.Marys) bei/with Petra Grimm (Lienen) Megan Smith bei/with Simone and Dierk Telljohann 88 Buch 1.indb 88 09.09.2014 23:40:59 «Student Exchange 2010» «Schüleraustausch 2010» Student Exchange 2010 (4-week summer program) July 26 – August 19 German students in Wapakoneta Kevin Lukas Diekstall Lena Marie Glasmeyer (Hagen) Désirée Harmel Johanna Hilgemann Konstantin Hinnah Martin Hinnah Janine Hölscher Laura Hohmann (Essen) Philipp Lichte Lisa Müller Pascal Piepmeier Helena Schleinitz Annika Seifert Fabian Sommer Nina Kube Gloria Isabell Weeke (Lienen) Leonie Wiethaup (Lienen) bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with Rosie Moon Jim and Melissa Deal Jim and Melissa Deal Dan and Vanessa Lee Ed and Marguerite Wallen Ed and Marguerite Wallen Wayne and Rinda Beach James and DeLynn Epperly Dave and Carolyn Campbell Kevin and Jan Kentner Cheryl and Kevin Drexler Jim and Pam Schnarre (St. Marys9 Meril Simpson Pam Miner Jim and Peg Kohler Heather and Craig Nolte Pam and Dennis Lange German students in St.Marys Lea Altesellmeier Carmen Engels Sara Postert (Lengerich) Julia Spanhoff bei/with bei/with bei/with bei/with Bart and Darlene Beck (New Bremen) Mark and Kathy Langsdon Ray and Jan Barber Becky Hinschlager / Charles Renner 89 Buch 1.indb 89 09.09.2014 23:40:59 «Student Exchange 2011» «Schüleraustausch 2011» Student Exchange 2011 (4-week summer program) July 24 – August 20 German students in Wapakoneta Magdalena Alting eresa Banning Tom Beyer Felix Exner Laura Fiegenbaum (Lienen) Lena Fuchs Friederike-Johanna Holtmann bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with Carina Jente Saskia Lutterbeck bei/with bei/with Moritz Rethschulte Mona Richter (Lienen) Marie Vogt bei/with bei/with bei/with Kylee Meabon Wright family Pam Miner Blaine and Kara Kohler Wendy and Greg Williams Moon family Bart and Darlene Beck (New Bremen) and Ray and Jan Barber (St. Marys) Salon and Cedric Gegel Bart and Darlene Beck (New Bremen) and Ray and Jan Barber (St. Marys) Kevin and Carolyn Holtzapple Mary and Kim Klop eisch (Botkins) Mary and Kim Klop eisch (Botkins) American students from Wapakoneta and St. Marys in Lengerich and Lienen (June 21 – July 8) Joda Green bei/with Doris and Bernard Banning Claudia Grumblis bei/with Family Ralf Alting Zachary Holtzapple bei/with Family Holtmann Lisle Klaus bei/with Family Fuchs Ross Kohler bei/with Family Exner Morgan Roediger bei/with Jürgen and Manuela Lutterbeck Josh Sturgill bei/with Michael and Maria Vogt Gabe Williams bei/with Family W. Fiegenbaum (Lienen) «Student Exchange 2012» «Schüleraustausch 2012» Student Exchange 2012 (4-week summer program) July 21 – August 18 German students in Wapakoneta Andreas Backmann Niclas John Robert Croker Mona Fornfeist Anna Höcker Laura Orscheschek Indra Schlingmann bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with Greg Meyers (Cridersville) Alec Haehn Kati O’Neill Kylee Meabon Austin Ridenour Emilee Youngpeters American students from Wapakoneta and St. Marys in Lengerich and Lienen (June 23 – July 14) Alec Haehn bei/with Niclas John Robert Croker Austin Ridenour bei/with Laura Orscheschek Dalton Smith bei/with Andreas Backmann Stephen Miner bei/with Fabian Sommer and Tom Beyer David DiGiovanni bei/with Anna Höcker Emilee Youngpeters bei/with Indra Schlingmann Kati O’Neill bei/with Mona Fornfeist 90 Buch 1.indb 90 09.09.2014 23:40:59 «Student Exchange 2013» «Schüleraustausch 2013» Student Exchange 2013 (4-week summer program) July 31 – August 19 German students in Wapakoneta Tim Beutelspacher bei/with Jan Diekmann bei/with Luca Kötterheinrich bei/with *July 13, 1997 – died August 13, 2013 Jan Gustav Koewener bei/with Johannes Lohmöller bei/with Lennart Reißner bei/with Julius Schmitt bei/with Carol and Dan Luebrecht Ed and Marguerite Wallen Dave and Carolyn Campbell Kevin Kentner Mark Swany Carol and Dan Luebrecht Rinda and Wayne Beach «Student Exchange 2014» «Schüleraustausch 2014» Student Exchange 2014 (4-week summer program) July 9 – August 2 German students in Wapakoneta Sophie Becker (Lienen) Rebecca Luise Hilder (Lienen) Paul Kloos Johannes Lichte Bernhard Luedtke Lisa Maria Mitschke (Lienen) Isabell Salzmann Lydia Schmitz (Tecklenburg) Melike Tazegül (Lienen) bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with bei/with Wayne and Rinda Beach Greg and Pam Halill Dave and Rosie Moon Brent and Mandy Eastman Greg Meyers (Cridersville) Mark and Sandy Swaney Anita and Mike Foor Ed and Marguerite Wallen Brent and Mandy Eastman 91 Buch 1.indb 91 09.09.2014 23:40:59 «Adult Visitors 2005 – 2014» «Erwachene Besucher 2005 - 2014» Foreword: In the past 10 years the visits of German and American sister city friends came to a halt aer a very active period of traveling to and fro our respective sister city. In retrospective it seems that the novelty wore off to a certain extent. Yet behind the official stage a network of individual linking and visiting each other started to develop and prosper. In fact, the very personal picking up of relationships outgrew the expectations of the sister cities association. According to our official sister cities correspondence, board meeting minutes and other documentation, there were several attempts on both sides to invite our friends, to offer to organize trans-Atlantic trips and by way of personal talks create new incentives for adult citizens to visit each other in person. Eventually unceasing efforts nally got us on the road again. In 2013 citizens of Lengerich considered themselves lucky to welcome an adult group from our sister city of Wapakoneta in Lengerich. is step encouraged a fresh start in our relationship with adults from both cities. Adult visitors from Wapakoneta, Lima, Botkins 2013 July 23 – July27,28,29 Rinda Beach Clara Jane Bowersock Teresa and Bruce Fuhrman (Lima) Rebecca and David Mack (Lima) bei/with bei/with bei/with bei/with Rosie and David Moon Carl W. (Bill) and Mary E.Schmehl (St.Marys) Robert (Bob) and Marilyn Schmerge bei/with bei/with Diane Zwiebel (Lima) and Susan Schneider (Botkins) Nancy Stroh Ed and Marguerite Wallen bei/with bei/with bei/with bei/with Familie/Family omas Lutterbeck eresa Scholz-Hoffmann Dr. Alfred and Eva Wesselmann Dieter Teepe and Bärbel Brengelmann-Teepe Ingo and Ute Diekstall Reiner and Edeltraut Deutsch (Lienen) Dr. Hubertus Assig and Ursula Hohmann-Assig Dr. Brigitte Fahrenhorst-Reißner and Kurt Reißner Uschi Podewin Karlheinz and Karin Hinnah 92 Buch 1.indb 92 09.09.2014 23:41:00 «Calendar of Events July 2013» «Programm im Juli 2013» Day 23 24 25 Di/Tue Aernoon: arrival in Lengerich (16.24 Bahnhof) , welcome by host families, getting to know one’s host family Mi/Wed: Exploring Lengerich • 10:00 Morning: welcome by the city of Lengerich (Mayor Friedrich Prigge), meeting at city administration • 11:15 city tour of the Stadtkirche including climbing the church steeple with belfry, (Reverend Lahr) • 12:15 visit of the “Heimathaus” historical society (half-timbered historic building) and city walk “Gempthalle”, Wapakoneta Platz,“Römer” with memorial plaque (Erich Knemöller) • 13:00: Lunch break (Gasthaus Werlemann) • 15:00: Aernoon: View of Lengerich from the Teutoburger Wald Jones Garden, graveyard chapel in the Teutoburger Wald, new Canyon walk “Blue Lagoon”, • 16:00: coffee/tea time/refreshments (Assig family Osterkamps Kamp 76) Evening: free choice for host families(suggestions: Ladbergen photo stop N. Armstrong an cestors, Tecklenburg/Haus Marck, Gasthaus Klute in Havixbeck etc…..) Do/u Exploring the outskirts of Lengerich • Morning: preferences of the host families (for ex.: country houses like Erpenbeck, NaturaG -art; Kunsthaus Gravenhorst, Ibbenbüren, Tecklenburg) • Lunch break: individually in host family or going out • 14:30 Bad Rothenfelde guided tour (Reinhard Peters) bis ca. 17:00 (Erich Knemöller) • 18:00 dinner at Rampendahl/Osnabrück • 20:30 Night watchman walk through the old city of Osnabrück (guide: Allan Ware from N.C.) 26 Fr/Fri Exploring places beyond the Lengerich horizon: A Day out in Münster/Experience Deut -sche Bahn • 09:33 departure Bahnhof Lengerich / city tour: Domplatz/Cathedral, Friedenssaal (audio tour), Lamberti Church (Organization: Alfred Wesselmann, Ursula Hohmann-Assig) • 13:00 lunch at Töddenhoek • 14:30 city tour continued: walk to Aasee (lake) along historic sights (Clemenskirche, Erbdrostenhof) • 17:00 – 18:00 Aasee/boatride, promenade walk to train station • 19:05 return train ride from MS main station to Lengerich • 20:30 ca. farewell reception: saying goodbye to group 1: Heimathaus Lengerich (Erich Knemöller) 27 Sa/Sat: departure group 1: Lengerich Bahnhof 9:33 goodbye to: David and Rosie Moon, Robert and Marilyn Schmerge,David and Rebecca Mack, Susan Schneider and Diane Zwiebel Host family activities (group 2) 17:00 guided tour at Haus Vortlage by Professor Line Kossolapow 20:00 barbecue in Uschi Podewin’s garden (potluck buffet) So/Sun: Host family activities (group 2) getting to know Tecklenburg: city walk, castle ruins, shops Mo/Mon departure group 2: FMO 6:20 goodbye to: Rinda Beach, Bruce and Teresa Fuhrman, Nancy Stroh, Carl and Mary Schmehl, Clara Jane Bowersock, Ed and Marguerite Wallen 28 29 93 Buch 1.indb 93 09.09.2014 23:41:00 «E-Mails about the July 2013 Visit» «E-Mails über den vergangenen Besuch» E-Mail vom 30.07.2013 an die amerikanische Reisegruppe aus Wapakoneta E-Mail send on 07/30/2013 to the American Group Dear old and new friends, I hope that both groups of visitors have safely arrived at home and that none was confronted with inconveniences. […] To me as well as to all the other host families your visit was an extraordinary experience. We are still full of wonderful memories of the week you stayed with our families and went through the program of events we had prepared for you. Surely we will again and again speak about this for months and even mention it aer years as something dear to our hearts. Once again we have proven that beyond the st- ghting of world politics we the citizens of different cultural backgrounds have a lot to share with each other and nd new ways of connecting people with each other peacefully. Building the bridge of mutual understanding means listening to each other's views, experiences, backgrounds and history. It is amazing what mankind can achieve if we rid ourselves of petty discord and egocentric thinking. You showed respect for our culture and way of life and even enjoyed some of our food and drinks. is is oen something we miss with teenage exchange visitors. erefore we were much rewarded by the encounter of adult visitors from Wapakoneta with Lengerich citizens . I do not want to belittle the importance of the student exchange, because the young people are the ones that will shape the future. erefore it has always been my essential concern to sow the seeds for the future in the belief that the seeds will eventually grow and prosper. If you look at the little yer, the single points of activities were once just plans. Now we can ll them with memories and little individual stories. Also the brochure and the booklet the city administration provided to you will be a reminder of your trip. Many pictures show places you have actually been to. I am still surprised at how much I could rely on the cooperation and assistance of single board officers and individual members of our Lengerich club. anks to the 'I-pad Lady' I expect to receive many interesting pictures and videos of the trip to Lengerich. If any of you nd the time to send me their personal comment on the trip, this would be very much appreciated to evaluate our program and keep a thought-inspiring record of it. […] As you go back to normal keep this heart-warming experience to brighten your everyday lives and keep in contact with your host families. I am sure, they will be grateful for strengthening and deepening these new friendship bonds. Special thanks goes to Rinda Beach who has done a tremendous job of nding the right people for the German adventure and her never-ending efforts to make this a real success story. I also regard the little gis of Rinda and Teresa as tokens of our friendship. Finally, as Professor Kossolapow, the owner of Haus Vorlage - an age-old manor house - said, " to do a project like this you must either be very rich or a fool". In this sense, let's all be fools and reach for the unreachable. Warm greetings from Lengerich and the sister city club Ulla Hohmann-Assig - president – 94 Buch 1.indb 94 09.09.2014 23:41:00 E-Mail vom 30.07.2013 aus Wapakoneta von Donald Wittwer E-Mail send on 07/30/2013 as reply by Donald Wittwer Ulla, anks for sharing with Mary Ann & me. No one could have expressed my personal feelings in words as you did. „Once again we have proven that beyond the st- ghting of world politics we the citizens of different cultural backgrounds have a lot to share with each other and nd new ways of connecting people with each other peacefully, etc, etc. is was one of the basic reasons that the individuals in our two cities went ahead in July 1994 and made the decision to join in harmony & fellowship to learn about our fellow men and women. WHAT A WONDERFUL EXPERIENCE it has been . e youth exchange program, the adult exchange program, has been very successful in learning, sharing and understanding our different cultural backgrounds. I wish I could know the number of people that have achieved their goals of better understanding with individuals within our two city areas. I am willing to guess that the number would be in the thousands. „THANK YOU“ for all the efforts that you have worked so hard to prepare for the arrival of those from our area as they arrived in Lengerich. Also „THANKS“ to others as they assisted with the planning, housing, etc. I am sure all of your efforts were appreciated by all. I will be anxious to talk to some of the individuals and get their reaction and thoughts. I am sure they will be as anxious to share their experiences as I ,along with others who have had the „experience of an lifetime.“ One that will never be forgotten and will be remembered forever. Our“Best Wishes“ to all of our friends in Lengerich and surrounding areas. THANKS AGAIN. Don & Mary Ann. […] 95 Buch 1.indb 95 09.09.2014 23:41:01 «Mitgliederentwicklung und -struktur 2004 - 2013» Mitgliedsform / Jahr Familienmitgliedschaen entspricht Mitgliedern davon Kinder Erwachsene Jugendliche Förderer Insgesamt 2004 73 146 106 29 68 3 346 2005 71 240 104 27 85 3 355 2006 67 227 97 27 95 3 352 2007 68 214 96 25 108 3 350 2008 61 206 89 25 124 3 358 2009 60 204 89 25 140 3 372 2010 59 201 90 26 163 3 393 2011 62 203 95 24 165 3 395 2012 57 196 89 22 158 3 379 2013 56 194 89 21 157 3 375 96 Buch 1.indb 96 09.09.2014 23:41:01 «Board of Directors of Sister Cities Lengerich 2005 – 2014» «Vorstände des Lengericher Vereins 2005 – 2014» Wahlperiode laut Satzung: 2 Jahre / term of office : two years 2005 – 2007 Vorsitzender / President Stellvertretende Vorsitzende / Vice President Geschäsführerin / Secretary 1. Schatzmeister/ Treasurer 2. Schatzmeister/ Deputy Treasurer Ex Officio Beisitzer / Committee Members Dr. Hubertus Assig Ingrid Stöppel Brigitta Biester Jörg von Carnap Reinhard Wiethölter Bürgermeister / Mayor Friedrich Prigge Sandra Deerberg Jochen Götz Cornelia Höhn Erich Knemöller -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------2007 – 2009 Vorsitzender / President Dr. Hubertus Assig Stellvertretende Vorsitzende / Vice President Dr. Brigitte Fahrenhorst-Reißner Geschäsführer / Secretary Peter Hoffmann 2. Geschäsführer / Deputy Secretary Detlef Dowidat 1. Schatzmeister / Treasurer Volker Schröer 2. Schatzmeisterin / Deputy Treasurer Sandra Deerberg Schüleraustausch /Student Exchange Ursula Hohmann-Assig, cooptiert: Daniel Deutsch Ex Officio Bürgermeister / Mayor Friedrich Prigge Cooptiert Simon Keiner Beisitzer / Committee Members Cornelia Höhn Ulrich Netkowski Erich Knemöller -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------2009 – 2011 Vorsitzender / President Dr. Hubertus Assig Stellvertretende Vorsitzende / Vice President Dr. Brigitte Fahrenhorst-Reißner Geschäsführer / Secretary Peter Hoffmann 2. Geschäsführer / Deputy Secretary Daniel Deutsch Schatzmeister / Treasurer Volker Schöer 2. Schatzmeisterin / Deptuy Treasurer Sandra Deerberg Schüleraustausch / Student Exchange Ursula Hohmann-Assig Simon Keiner Ex Officio Bürgermeister / Mayor Friedrich Prigge Beisitzer / Committee Members Cornelia Höhn Ulrich Netkowski Erich Knemöller 97 Buch 1.indb 97 09.09.2014 23:41:02 2011 – 2013 Vorsitzende / President Stellvertretende Vorsitzende / Vice President Geschäsführer / Secretary 2. Geschäsführerin / Deputy Secretary 1. Schatzmeister / Treasurer 2. Schatzmeister / Deputy Treasurer Schüleraustausch / Student Exchange Ex Officio Beisitzer / Committee Members Ursula Hohmann-Assig Dr. Brigitte Fahrenhorst-Reißner Horst Buddemeier Sabina Christoph Volker Schröer Sandra Deerberg ( + Schriführung ) Ursula Hohmann-Assig Bürgermeister / Mayor Friedrich Prigge Dr. Hubertus Assig Cornelia Höhn Simon Keiner Erich Knemöller -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------2013 – 2015 Wiederwahl wie oben / re-election 98 Buch 1.indb 98 09.09.2014 23:41:02 «In der Presse» 99 Buch 1.indb 99 09.09.2014 23:41:04 100 Buch 1.indb 100 09.09.2014 23:41:07 101 Buch 1.indb 101 09.09.2014 23:41:10 102 Buch 1.indb 102 09.09.2014 23:41:12 103 Buch 1.indb 103 09.09.2014 23:41:13 104 Buch 1.indb 104 09.09.2014 23:41:15 «Ausblick» Vom Amberbaum zum German-American Day Im Herzen der Stadt Lengerich liegt der Wapakoneta-Platz. Im Rahmen des 10jährigen Jubiläums der Partnerscha zwischen den Städten Lengerich und Wapakoneta/Ohio wurde er im September 2004 feierlich eingeweiht. Als Symbol für diese Partnerscha hatten damals der Stadtdirektor von Wapakoneta, Rex Katterheinrich, der Lengericher Bürgermeister Friedrich Prigge und die Vorsitzenden der beiden Freundschasvereine, Jeff Mahoney und Dr. Hubertus Assig, einen Amberbaum gep anzt. „Die Wurzeln repräsentieren für mich alle Aktiven, die einst die Freundscha ins Leben gerufen haben genauso wie alle, die heute aktiv mitwirken. Die grünen Blätter und der kräige Stamm stehen für das Wachsen und die Zukun unserer Freundscha“, betonte Rex Katterheinrich. Seither hat der Lengericher Freundschasverein Jahr für Jahr im Rahmen des städtischen Brunnenfestes Flagge gezeigt und in einem Zelt neben einer großen Musikbühne den Club öffentlich repräsentiert. Dies ist seit diesem Jahr anders. Als Gründe für die Entscheidung, beim Brunnenfest nicht mehr auf dem Wapakoneta-Platz präsent zu sein, nannte der Vorstand: erfahrungsgemäß werden bei diesem mit viel Engagement vorbereiteten Auritt kaum neue Mitglieder geworben, der nanzielle Aufwand ist zu hoch und die bessere Werbung für den Freundschasverein ist der jährliche Schüleraustausch. Ende oder Neuanfang, ist nun die Frage. Es gibt in der Tat interessante Überlegungen, die Partnerscha zwischen Lengerich und Wapakoneta im öffentlichen Bewusstsein wachzuhalten. Da ist zunächst die Idee einer engeren Zusammenarbeit unseres Clubs mit dem Lengericher Heimatverein. Einen Anstoß dazu gab ein Vortrag des amerikanischen Migrationsforschers (mit deutschen Wurzeln), Walter D. Kamphoefner, am 17. Juli 2006 im Haus des Heimatvereins. Kamphoefner ist Professor für Modern History an der Texas A & M University und referierte vor großem Publikum über die Amerika-Auswanderer aus Westfalen, worüber er jüngst auch ein neues Buch vorgelegt hat. Seit dieser Veranstaltung hat die Zusammenarbeit mit dem Heimatverein erste Formen angenommen: der Vorstand plant gelegentliche Sitzungen im Heimathaus. Und die amerikanische Erwachsenengruppe, die 2013 unsere Stadt besucht hat, feierte ein fröhliches Abschlussfest im Garten des Heimatvereins. Eine weitere Anregung haben Ursula Hohmann-Assig und Hubertus Assig von einer Feier des „Independence Day“ im amerikanischen Generalkonsulat in Düsseldorf mitgebracht: Es geht um den German-American Day, der in den Vereinigten Staaten jährlich am 6. Oktober gefeiert wird. Dieser Feiertag soll an das deutsche Erbe erinnern und nimmt Bezug auf den 6. Oktober 1683, als 13 deutsche Familien, die aus Krefeld in Deutschland in die Nähe von Philadelphia übersiedelten, dort Germantown gründeten. Hierbei handelt es sich um die erste deutsche Siedlung in den 13 Kolonien. Erstmals gefeiert wurde dieser Tag im 19. Jahrhundert, aber bedingt durch den 1. Weltkrieg und die während dieser Zeit vorherrschende anti-deutsche Stimmung in den Vereinigten Staaten starb diese Tradition aus. Erst 1983 wurde sie wiederbelebt, als der damalige Präsident der Vereinigten Staaten, Ronald Reagan, den 6. Oktober zum German-American Day ausrief, um den 300sten Jahrestag der Immigration von Deutschen und ihrer Kultur zu feiern und zu ehren. Am 6. August 1987 bewilligte der Kongress der Vereinigten Staaten eine Resolution, die den 6. Oktober 1987 zum German-American Day erklärte. Mit der Unterzeichnung durch Präsident Reagan am 18. August wurde der Tag gesetzlich verankert. Die offizielle Verkündigung fand am 2. Oktober 1987 im Rahmen einer offiziellen Zeremonie im White House Rose Garden statt, bei der Präsident Reagan die Amerikaner dazu aufrief, den Tag mit adäquaten Zeremonien und Aktivitäten zu begehen. Es ist eine verlockende Vorstellung, diesen Feiertag jährlich in Lengerich mitzufeiern – vielleicht zusammen mit dem Freundeskreis in Lienen. Erste Überlegungen gibt es bereits: Vortragsveranstaltungen zu den Auswanderungsströmen aus unserer Region nach Amerika, Konzerte und Partys in unserer Gempthalle oder sogar Schulprojekte zum Wirken von Hannah Arendt in Amerika, der Namenspatronin des Lengericher Gymnasiums. Würden diese und andere Aktionen Wirklichkeit, dann könnte der Amberbaum auf dem Wapakoneta-Platz neue Blätter ansetzen. Hubertus Assig 105 Buch 1.indb 105 09.09.2014 23:41:18 «Future Prospects» From the amber tree to the German-American Day “Wapakoneta-Platz” is located in the heart of Lengerich’s inner city. On the occasion of the 10-year anniversary of our partnership between the cities Lengerich and Wapakoneta we celebrated its official opening in September 2004. As a symbol of this growing partnership the safety service director at that time, Rex Katterheinrich, Lengerich’s Mayor Friedrich Prigge and the presidents of both sister city organizations, Jeff Mahoney and Hubertus Assig together planted an amber tree. “To me the roots represent all active members that once founded the friendship as well as everyone who is actively involved in the sister city movement today. e green leaves and the strong trunk stand for the growth and the future of our friendship,” Rex Katterheinrich explained. Since then the sister city club of Lengerich showed its colors presenting itself to the public with a stand next to the big music stage . is is no longer the case this year. As some of the reasons for the decision to no longer continue the presentation at Wapakoneta-Platz during the Brunnenfest, the board members argued as follows: experience has shown that this presentation requiring so much commitment and work has not been successful in recruiting new members, further on the nancial investment does not pay off and on the other hand the annual student exchange has proved to be a more attractive activity for our German-American friendship club. e End or a fresh start, that is now the question. Certainly there are some interesting considerations on how to maintain the public awareness in our community for the partnership between Lengerich and Wapakoneta. First of all there is the option of a closer cooperation of our club with the historical society of Lengerich. e talk of the American immigration researcher (with German roots), Walter D. Kamphoefner on July 17th, 2006 in the home of the historical society sparked off the idea. Kamphoefner, a professor for Modern History at Texas A & M University, gave a talk in front of a considerable audience about the Westphalian immigrants to America. He has also published a book on this subject matter. Since this event the cooperation with the historical society has taken on rst forms: Occasionally the sister city board holds its meeting in the “Heimathaus”. And the American adult group visiting our city in 2013 celebrated a cheerful farewell party in the garden area of the “Heimathaus”. Ursula Hohmann-Assig and Hubertus Assig have brought another idea home from an Independence Day party at the American Consulate General in Düsseldorf: It is about the “German-American Day”, a holiday in the United States, observed annually on October 6th. e holiday, which celebrates German-American heritage, commemorates the date in 1683 when 13 German families from Krefeld near the Rhine landed in Philadelphia. ese families subsequently founded Germantown, Pennsylvania, the rst German settlement in the original 13 American colonies. Originally celebrated in the 19th century, German-American Day died out in World War I as a result of anti-German sentiment that prevailed at that time. e holiday was revived in 1983. In 1983, President Ronald Reagan proclaimed October 6 as German-American Day to celebrate and honor the 300th anniversary of German-American immigration and culture to the United States. On August 6, 1987, Congress approved S.J. Resolution 108, designating October 6, 1987, as German-American Day. It became Public Law 100-104 when President Reagan signed it on August 18. A proclamation to this effect was issued October 2, 1987, by President Reagan in a formal ceremony in the White House Rose Garden, at which time the President called on Americans to observe the Day with appropriate ceremonies and activities. It is a fascinating notion to think of joining this tradition of celebrating this holiday in Lengerich every year, too – possibly together with the friendship club in Lienen. First concepts have already cropped up: lectures about the emigration waves from our region to America, concerts and parties in our Gempthalle or even school projects related to the work of Hannah Arendt in America, whom the school in Lengerich was named aer. If these or other activities are realized, then the amber tree will produce new leaves on Wapakoneta-Platz. Hubertus Assig 106 Buch 1.indb 106 09.09.2014 23:41:18