Bayern Innovativ Newsletter Januar 2009
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Bayern Innovativ Newsletter Januar 2009
NE Aktuelle Informationen der Bayern Innovativ Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer mbH S Januar 2009 Textile Innovation/BAIKA Automobil-Interieur – Design für die Sinne Vollbesetztes BMW FIZ Forum mit 370 Teilnehmern aus fünf Ländern Weltweit ist die Automobilbranche geprägt von hohem Wettbewerbsdruck hinsichtlich Effizienz und Kosten. Gleichzeitig nimmt die Individualisierung der Fahrzeuge zu. Daraus resultiert hohe Innovationsdynamik, die sich zunehmend auch auf den Automobilinnenraum konzentriert. So konnte das erstmalige Kooperationsforum „Interieur im Automobil“ am 2. Dezember 2008 im restlos ausgebuchten BMW FIZ Forum in München mit 370 Teilnehmern und 25 Ausstellern aus fünf Ländern eine hervorragende Resonanz verzeichnen. Es wurde von Bayern Innovativ im Rahmen von Netzwerk BAIKA und Textile Innovation unter besonderer Einbeziehung des Clusters Automotive ausgerichtet. „Das Interieur wird immer mehr zu einer eigenen Lebenswelt und ist ein entscheidender Faktor für Kundenbindung und Differenzie- Gert Hildebrand, BMW Group, und Prof. Josef Nassauer rung im Wettbewerb“, so Prof. Josef Nassauer, Geschäftsführer der Bayern Innovativ GmbH, in seiner thematischen Einführung. Dafür spricht eine jährliche Wachstumsrate für Innenraumsysteme in Europa von über zehn Prozent. Das Interieur spricht primär die Sinne Sehen, Hören und Fühlen an, zukünftig auch verstärkt das Riechen. Es hat zudem wichtige Anforderungen hinsichtlich Funktionalität, Ergonomie und Kosten zu erfüllen und die bestehende Markenphilosophie fortzuschreiben. Diesbezüglich faszinierte die Präsentation des MINI Crossover Concepts durch Gert Hildebrand, Leiter MINI Design, BMW Group, das erstmals auf dem Pariser Autosalon 2008 vorgestellt wurde. Das Konzept besticht durch zukunftsweisendes Design u. a. mit neuartigen Materialkombinationen von Glas und Holz oder dem futuristischen „Center Globe“ mit News • Interieur wesentlich für Differenzierung und Kundenbindung • Neueste Materialien, Lichtdesign, revolutionäre Technologien • Designtrends des MINI Crossover Concept Cars der BMW Group Blick voraus Symposium Funktionelle Textilien 11. Februar 2009, Hof Symposium Material Innovativ 4. März 2009, Ansbach Thorsten Süß, Faurecia: Innovationen für den Innenraum Holger Koos, MAN Nutzfahrzeuge AG: LKW-Design Laurent Torriani, Creaholic S.A: Designmöglichkeiten durch WoodWelding® Internationaler Kongress Forum Life Science 2009 18./19. März 2009, Garching Ausgabe Januar 2009 Pulsierende Ausstellung: Über 30 geschäftsgetriebene Kontakte für Kooperationen pro Aussteller Touchscreenfunktionen. Die dreidimensionale Gestaltung in Form einer Kugel ermöglicht es, zahlreiche Menüs in der „Tiefe“ anzuordnen und somit eine optimale Darbietung von Informationen und Entertainmentfunktionen optimal darzustellen. Die Aufmachung des Innenraums wird auch maßgebend von Impulsen der Zulieferer geprägt. So zeigte Faurecia die Ergebnisse einer Konzeptstudie „Premium Attitude“ mit zehn Schlüsselinnovationen, die in nächster Zeit in die Serienproduktion einfließen können. Interessant ist dabei die Philosophie hinsichtlich Premium: In jeder Fahrzeugklasse wird das realisiert, was den Kunden besonders anspricht und dieser dann auch bevorzugt kauft. Methoden in den Designprozessen, die solche Faktoren herausfinden, stellten u. a. Prof. Rothbucher und Prof. Berger von der FH Salzburg vor. Auch das Fahrerhaus eines Lkw wird nach vergleichbaren Kriterien gestaltet. Es ist eine für den Fahrer maßgebliche Letzte Informationen zur Moderation von Christina Nassauer, Projektleiterin Textile Innovation Lebenswelt, die eine entsprechende Atmosphäre ausstrahlen soll. Natürliche Materialien, hinterleuchtete Textilien und ambientes Lichtdesign gewinnen hier immer mehr an Bedeutung, wie Holger Koos, Leiter Design, MAN Nutzfahrzeuge demonstrierte. Die zunehmende Anzahl von Fahrzeugfunktionen, Anzeigen und Fahrerassistenzsystemen er forder t neue Cockpitkonzepte für verbesserte Übersicht und Bedienbarkeit. Entscheidend ist weiterhin die ergonomische Gestaltung des Fahrerhauses. Dabei ergeben sich zahlreiche Transferpotenziale zwischen Pkw- und LkwBereich. Dies ist ein strukturierter Prozess, der sich sowohl auf einzelne Komponenten als auch das Gesamtsystem erstreckt. „Wesentliches Tool hierfür ist die Simulationssoftware RAMSIS, die weiterentwickelt wird, um auch altersdifferenzierte Untersuchungen leisten zu können“, erklärte Wolfram Remlinger, Lehrstuhl für Ergonomie, TU München. Simulation ist im Hinblick auf kurze Entwicklungszyklen auch für Akustikoptimierungen wichtig – vom gezielten Sounddesign bis zum Vermeiden störender Geräusche. Gewichtseinsparungen können durch Hightech-Leichtbausysteme auf Basis nachwachsender Rohstoffe realisiert werden, wie Prof. Heinz Köster, Hochschule Rosenheim, anhand spezieller Sandwichstrukturen mit definierten Hohlräumen erläuterte. Eine große Herausforderung ist es, derartige poröse Materialien, zu denen auch Holz und Aluminiumschäume zählen, zuverlässig miteinander zu verbinden. Hierzu stellte Laurent Torriani, Creaholic S.A., Schweiz – einer an der SwatchUhr beteiligten Innovationsschmiede – eine revolutionäre Methode vor, das sogenannte WoodWelding® -Verfahren. Ein Kunststoffstück wird zwischen den zu verbindenden Teilen angeordnet, verflüssigt sich durch die gezielte Beaufschlagung mit Ultraschall und erstarrt anschließend in wenigen Sekunden. Dadurch lassen sich weitere Innovationen im Innenraum realisieren. Mit der zunehmenden Segmentierung wird sich auch innerhalb einer Marke das Interieur weiter ausdifferenzieren – ein nahezu unbeschränktes Feld für zukünftige Innovationen. Ansprechpartner → Dipl.-Volksw. Christina Nassauer → Dr. Matthias Konrad BAIKA / BAIKEM 11. Industriearbeitskreis Bordnetze • Trends in Entwicklung und Fertigung von Bordnetzen • Simulation, Materialien, Verbindungstechnik, Automatisierung • Magnet der Bordnetz-Community mit 220 Teilnehmer bei der AUDI AG Rund 90 Prozent zukünftiger Innovationen im Automobil werden auf Elektronik beruhen und fordern deshalb eine konsequente Weiterentwicklung des Bordnetzes. Projektaktivitäten konzentrieren sich auf technische Lösungen zur Gewichts- und Kosteneinsparung, Effizienz im Entwicklungsprozess und Qualität in der Fertigung. 220 Teilnehmer und 13 Aussteller aus dem gesamten Bundesgebiet im ausgebuchten museum mobile der AUDI AG in Ingolstadt spiegelten das große Interesse an der Thematik wider, die die Netzwerke BAIKA und BAIKEM unter Einbindung des Clusters Automotive aufgriffen. Partner des Forums am 26. November 2008 war der VDA. Zum Thema „Optimierung der E/EArchitektur“ zeigte Reinhard Prechler, Leiter Entwicklung Bordnetze bei Audi, relevante Handlungsfelder auf: Alternativen zu Kupferleitungen, neue Verbindungstechniken, Reduktion der Leitungsquerschnitte, Variantenmanagement, Stabilität im Entwicklungsprozess, Prozesssicherheit und NE Reinhard Prechler, Entwicklung Bordnetze, AUDI Qualität. Für die Kabelkonfektionierung wird es zunehmend wichtiger, modellbasiert zu konzipieren und die E/E-Architektur vorab zu simulieren. Eine Methode zur frühzeitigen Stabilitätssicherung im Entwicklungsprozess des Kabelbaumes zeigte Götz Roderer, S-Y Systems Technologies Europe, Regensburg. Alternativen bietet ein neuartiges Softwaretool, das Markus Kühl, aquintos GmbH Karlsruhe, präsentierte. Wesentlich ist ein funktionsstatt datenorientierter Designansatz mit konsistenter Datenhaltung – vom Stromlaufplan bis zur 3D-Topologie des Bordnetzes. Ein weiterer Schwerpunkt waren Fertigungsprozesse und stärkere Automatisierung. Maria Vidal von Delphi Deutschland in Wuppertal zeigte auf, dass aktuell noch ca. 90 Prozent der Kabelsätze von Hand montiert werden. Verringerte Leitungsquerschnitte und miniatur isier te Stecker und Komponenten erschweren dies zunehmend. Ein höherer Automatisierungsgrad wäre hier ein erfolgversprechender Ansatz, um die Qualität weiter zu Maria Vidal, Delphi Deutschland, Wuppertal steigern und auch einen Teil der Fertigung wieder zurückzuholen. Delphi regte an, eine Arbeitsgruppe für automatisierungsgerechtes Bordnetzdesign mit Teilnehmern aus der gesamten Wertschöpfungskette aufzusetzen. Der Cluster Automotive wird diesen Vorschlag weiter verfolgen. Die Auto-Kabel Management GmbH, Mönchengladbach hat diesbezüglich bereits einen großen Schritt vollzogen: Das Unternehmen kann AluminiumKabel je nach Dicke mit verschiedenen Schweißtechniken mit dem Anschlusskontakt verbinden. Durch zunehmende Automatisierung kann weiteres Potenzial für die Verwendung von Aluminium statt Kupfer im Kabelsatz erschlossen werden. Einen hervorragenden Abschluss bot Nikolaus Pfister, Technischer Geschäftsführer des Werkes Nitra der Sumitomo Electric Bordnet ze GmbH in der Slowakei. Er stellte die Entwicklung von Kabeln mit einem Querschnitt von nur noch 0,13 mm² vor. Sie bestehen aus Kupferleitungen mit Edelstahlkern, die sich mit einem neuen Crimp-Pro- S 220 Experten aus dem gesamten Bundesgebiet zess mit Steckern und Komponenten verbinden lassen. Diese neue Technologie ist bei Toyota bereits in Serie einbaut. Anpassungen an die Anforderungen deutscher Hersteller sind bereits in der Diskussion. Die Dynamik der Bordnetzentwicklung lässt bereits heute ein spannendes Kooperationsforum 2009 bei BMW in München erwarten. Materialien für gewichtsreduzierte Kabelsätze und neue Verbindungstechniken in der Ausstellung Ansprechpartner → Dr. Andreas Böhm → Dr. Rupert Tkotz → Prof. Dr. Josef Nassauer Kurz notiert MEDICA Die über 4.300 Aussteller der MEDICA 2008 spiegelten das weite Spektrum an neuen Produkten, Dienstleistungen und Verfahren für den Einsatz in der Medizin wider. Das Hauptinteresse der 137.000 Fachbesucher galt der Medizintechnik und Elektromedizin sowie den physiotherapeutischen Verfahren und der medizinischen IT. Diese Produkt- und Dienstleistungsbreite repräsentierten auch die bayerischen Aussteller der beiden Ge- meinschaftsstände. Auf dem Stand „Bayern Innovativ“ zeigten 31 Aussteller auf 200 m² ihre neuesten Entwicklungen. Auf dem unmittelbar benachbarten Gemeinschaftsstand des Forum MedTech Pharma e. V. nach dem gleichen Konzept stellten 14 Mitglieder des Vereins aus dem gesamten Bundesgebiet ihre Kompetenzen auf rund 120 m² dar. Alle 45 Aussteller zeigten sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis des gemeinsamen Messeauftrittes. Ansprechpartner → Dipl.-Betriebsw. Sonja Henning → Dr. Matthias Schier NE Erste Jahreskonferenz des Enterprise Europe Networks Vom 24. – 26. November 2008 fand in Straßburg im Europäischen Parlament die Jahreskonferenz des seit Februar 2008 operativ tätigen Enterprise Europe Network statt. Das Jahrestreffen brachte die 550 Partnerorganisationen aus 44 europäischen und assoziierten Ländern mit Verantwortlichen der Europäischen Kommission sowie Administratoren der ExekutivAgentur für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation (EACI) zusammen. Die französische Ratspräsidentschaft und hochrangige Vertreter der Europäischen Kommission stellten den hohen Anspruch des Enterprise Europe Netzwerks und die bisher geleistete Integrationsarbeit in den Vordergrund. Als ein Musterbeispiel wurden die thematisch fokussierten Sector Groups hervorgehoben. Den Vorsitz in der Sector Group „Intelligent Energy“ hat Dr. Sonja Angloher-Reichelt, EU Kooperationsbüro der Bayern Innovativ GmbH. Sie ging im Rahmen einer Podiumsdiskussion auf die Kooperation mit europäischen Institutionen und Initiativen im Bereich Energieeffizienz und nachhaltige Entwicklung ein. Aus dieser Zusammenarbeit lassen sich interessante Synergien auch für die Tätigkeit im Rahmen des Bayerischen Energie-Forums und Cluster Energietechnik ableiten. Ansprechpartner → Dr.-Ing. Karl-Heinz Hanne → Dr. Sonja Angloher-Reichelt Zusammenarbeit mit Kanada im Bereich technische Textilien Das kanadische Center for Technical Textiles – CTT Group in Quebec – hat Bayern Innovativ als Kooperationspartner für Projektaktivitäten in 2009 ausgewählt. Geplant sind u. a. gemeins ame A k t iv it äten anläs slich der „Techtextil 2009“ in Frankfurt, auf der Bayern Innovativ erstmals mit einem Gemeinschaftsstand für Firmen und Institute vertreten sein wird. S Interesse aus Thailand Die National Innovation Agency aus Bangkok hat im Rahmen einer Informationsreise nach Deutschland mit einer 30-köpfigen Delegation auch die Bayern Innovativ GmbH als landesweites Zentrum für Innovation und Wissenstransfer besucht. Das Interesse galt Struktur und Vorgehensweise, einer Erweiterung der Kooperationsmöglichkeiten im Automobilsektor über BAIKA One-on-One sowie neuen Kooperationsansätzen in Life Science und Medizintechnik. Fotos: Thomas Geiger/Tandem Fotografie, Leoni AG, Bayern Innovativ GmbH, Europäische Kommission Ausgabe Januar 2009 Ansprechpartner: → Prof. Dr. Josef Nassauer → Dr. Wolfgang Sening → Dr. Matthias Konrad Ansprechpartner: → Dipl.-Volksw. Christina Nassauer Termine Januar – Februar 2009 Januar 27.01.2009 5. Kooperationsforum mit Fachausstellung Leiterplattentechnologie, Nürnberg Februar 11.02.2009 Kooperationsforum mit Fachausstellung Funktionelle Textilien, Hof Weitere Termine finden Sie unter www.bayern-innovativ.de/veranstaltungen Kontaktadresse Bayern Innovativ Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer mbH Gewerbemuseumsplatz 2 90403 Nürnberg Tel.+49 911 - 2 06 71- 0 Fax+49 911- 2 06 71- 792 [email protected] www.bayern-innovativ.de Impressum NE S Ausgabe Januar 2009 Redaktion: Bayern Innovativ GmbH Dr. Petra Blumenroth Unternehmenskommunikation Gestaltung: www.flad.de