Von Kaiser Barbarossa und dem Schultes Herbert König Versuchter

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Von Kaiser Barbarossa und dem Schultes Herbert König Versuchter
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REGION STUTTGART
Donnerstag, 31. August 2006
Stuttgarter Zeitung Nr. 201
DIE STRECKE
Von Lorch
nach Adelberg
Vom Adelberger Kloster aus bietet sich ein herrliches Panorama mit den drei Kaiserbergen Rechberg (links), Stuifen (Mitte) und Hohenstaufen. Ganz links liegt Breech.
Fotos
Horst Rudel
Von Kaiser Barbarossa und dem Schultes Herbert König
Wandertage – in 35 Etappen durch die Region: Die „Straße der Staufer“ feiert kommendes Jahr ihr 30-jähriges Bestehen
Letztere ist eigentlich ein Konstrukt der
Tourismusförderung und stammt aus dem
seinerzeit ebenso herbeikonstruierten Stauferjahr 1977. Damals feierte das Land sein
25-Jahr-Jubiläum. Mit den Staufern verband
sich das Datum nicht. Doch die große, noch
heute vielen bekannte und zu Recht viel
gerühmte Ausstellung „Die Zeit der Staufer“
überlagerte damals fast alle Festivitäten.
Von Klaus Nonnenmacher
Und dann war da noch der rührige damalige Göppinger Bürgermeister Herbert König.
Wer von Lorch nach Adelberg wandert, der Er hatte die Idee von einer touristischen
zieht nicht nur von einem Kloster zum ande- Route im Windschatten der Stauferausstelren, der wandelt auch unweigerlich auf den lung vorangetrieben. Zuletzt sprach der SchulSpuren der Stauferkaiser. Gewissermaßen his- tes aus dem Filstal sogar persönlich beim
torisch ist auch der Wald selbst. Abseits vom Staatsministerium in der Landeshauptstadt
Verkehrslärm entfaltet er ein gehöriges Maß vor, damit behördliche Widrigkeiten überan Ursprünglichkeit. Die hohen Bäume, der wunden und die Beschilderung der Straße
Farn, das ferne Knacken, wenn Wild durchs der Staufer rechtzeitig zur Eröffnung der
Geäst bricht – im Geiste hat der einsame Schau fertig werde.
Waldläufer schon den Sauspieß zur Hand,
Der Rundkurs von Schwäbisch Gmünd
hört die Kutschen, die sich knarrend um die über die Kaiserberge ins Voralbgebiet und
nächste Wegbiegung schieben, und die über den Schurwald, Adelberg und Lorch
Pferde, die über den weichen
zurück hat sich alsbald wie erhofft
Waldboden preschen.
zur Besucherroute entwickelt
Auf den Höhen des Schurund ist 1997 von ursprünglich
walds kann man noch die Reise130 Kilometern auf rund 300
wege alter Zeiten nachfühlen. Ein Löwe weist den Weg. Kilometer bis in den Kreis HeidenUm das Kaisersträßle im Nordosheim verlängert worden. Die
ten des Schurwalds, der das Rems- vom Fils- Straße der Staufer verbindet unter anderem
und Neckartal trennt, ranken sich überdies auch das Kloster Lorch, die sehenswerte Grabviele Legenden. Kein Wunder, sollen doch lege der Staufer mit dem Kloster Adelberg,
schon die Römer entlang dieser Höhen Rich- für das verbrieft ist, dass der berühmte
tung Limes gereist sein, weil der Marsch Kaiser Barbarossa hier bei der Altarweihe der
durch die sumpfigen Niederungen zu be- Ulrichskapelle zugegen war.
schwerlich gewesen wäre. Später haben die
Die heutige Staufer-Tourismusroute führt
Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deut- von Lorch über das Beutental und das Wäscher Nation dieselben ausgetretenen Pfade scherschloss bei Wäschenbeuren in den
genutzt auf ihren Ritten von Pfalz zu Pfalz, Schurwald. Das aber wohl eher aus pragmativon Burg zu Burg. Auf der Wanderung von schen denn historischen Erwägungen. Denn
Lorch nach Adelberg trifft man daher nicht diese Strecke ist mit dem Auto befahrbar. Ein
nur auf das Königssträßchen am Schurwald, rechter Reiter oder Wanderer bewältigt die
sondern auch auf Hinweisschilder auf die Strecke Lorch–Adelberg dagegen noch heute
Straße der Staufer.
auf den alten Wald- und Feldwegen.
LORCH. Millionen von Menschen eilen
täglich durch die Region, meist mit dem
Auto oder der Bahn. In diesem Sommer
entdecken wir die Langsamkeit wieder.
Und tatsächlich, zu Fuß eröffnen sich
ganz neue Perspektiven. Folge 21: Im
Schurwald auf den Spuren der Staufer.
Großbottwar
Mundelsheim
Kreis Ludwigsburg
Rems - Murr - Kreis
BietigheimBissingen
Ludwigsburg
Markgröningen
Doggenburg
Weil der
Stadt
Endersbach
Waldeck
Böblingen
Kreis
Böblingen
Weil
21
Lorch
Ottenbach
Göppingen
Kirchheim
Boll
Nürtingen
Neuenhaus
Beuren
Kreis
Süßen Göppingen
Bad Überkingen
Bad Ditzenbach
Neuffen
Tübingen
StZ-Grafik: zap
Welzheim
Adelberg
Ober- Esslingen
türkPlochingen
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Kreis
Esslingen
Ehningen
Herrenberg
Rudersberg
Winnenden
Münster
Ditzingen
Leonberg
Marbach
Reutlingen
0
5
10 15 km
Streckenprofil: Trotz dreier Steigungen führt
der knapp 13 Kilometer lange Weg zumeist
eben durch den Wald. Er ist anspruchsvoll, aber
familientauglich und in vier Stunden machbar.
An- und Abfahrt: Mit der Bahn nach Lorch. Von
Adelberg mit der Buslinie 260 nach Göppingen
(Anschluss an die Bahn) oder Schorndorf (Anschluss an das S-Bahn-Netz). Von Schorndorf gibt
es Bus- und Bahnverbindungen nach Lorch.
Karte: Freizeitkarte 521 Göppingen oder Wanderkarte 1:50 000 mit Radwanderwegen Göppingen–Geislingen.
Entlang der befahrbaren Straße der Staufer trifft man auf die Kaiserberge mit den
Burgruinen der staufischen Ministerialen, der
Dienstherren. Die Route führt weiter zu den
Klöstern Ellwangen und Neresheim, und sie
streift einige Städte mit ansehnlichen Museen. Sie ist aber mittlerweile arg in die Jahre
gekommen. Die meisten Hinweisschilder
sind ausgebleicht. An manchen Strecken
reiht sich Schlagloch an Schlagloch, an ande-
ren neumodisch Kreisverkehr an Kreisverkehr, und wenige Abschnitte sind sogar vierspurig an den Attraktionen staufischer Zeit
vorbei ausgebaut.
Und dennoch hat die Straße der Staufer,
die es sicher nie zum Ruhm einer Wein-,
einer Barock- oder einer romantischen
Straße bringen wird, ihren Zweck erreicht.
Sie macht die Vergangenheit des Kaisergeschlechts weiterhin augenfällig.
REGION KOMPAKT
Versuchter Mord oder nur ein Unfall?
Frauen werden angeklagt
Prozess nach Brand in Esslinger Wohnhaus – Angeklagter beruft sich auf Sprachprobleme
BÖBLINGEN (lai). Der Fall eines Totschlags
mit einer Geflügelschere kommt noch einmal
vor Gericht: Die Staatsanwaltschaft wird Anklage gegen zwei mögliche Mittäterinnen
erheben. Ein bereits Verurteilter ist unterdessen in der Haft gestorben. Der 67-Jährige
hatte am 18. August 2005 seinen Vermieter
in Böblingen getötet. Wie berichtet, war er
im Juni am Stuttgarter Landgericht zu elf
Jahren Haft verurteilt worden. Am vergangenen Freitag ist der Mann seinem Krebsleiden
erlegen. Im Laufe der Verhandlung hatten
Zeugen schwere Anschuldigungen gegen die
Frau des Opfers und eine Schwester des
Angeklagten erhoben. Beide waren wegen
des Verdachts auf Mittäterschaft und Anstiftung zum Totschlag festgenommen worden.
Bankräuber zu Fuß geflüchtet
OPPENWEILER (hsw). Ein unbekannter Täter
hat gestern Morgen die Filiale der Kreissparkasse in Oppenweiler überfallen. Es ist der
vierte Überfall auf eine Bank im Raum Backnang (Rems-Murr-Kreis) seit November
2004, die möglicherweise alle von ein und
demselben Mann begangen worden sind. Am
Mittwoch um 9 Uhr betrat der Unbekannte,
der mit einer Sturmhaube oder einer ähnlichen Mütze maskiert war, die Bankgeschäftsstelle in Oppenweiler und bedrohte zwei
Angestellte und eine Kundin mit einer dunklen Pistole. Ihm wurden laut der Polizei
mehrere tausend Euro ausgehändigt. Der
Bankräuber trug eine helle Hose und eine
dunkle Kapuzenjacke, er ist etwa 1,70 Meter
groß und 30 Jahre alt. Er flüchtete zu Fuß.
Opfer stirbt nach Monaten
SCHORNDORF (hsw). Ein 60-jähriger Mann
aus Schorndorf (Rems-Murr-Kreis), der von
einem 56-jährigen Zechkumpan niedergestochen worden war, ist sieben Monate nach der
Tat gestorben. Nun soll ein gerichtsmedizinisches Gutachten klären, ob die Verletzungen
durch das Messer zum Tod geführt haben.
Ein Prozesstermin vor dem Landgericht Stuttgart, der für heute angesetzt war, wurde auf
den 18. September verschoben. Bis dahin soll
ein rechtsmedizinisches Gutachten vorliegen. Der Mann hatte sich im Februar vor
seiner Wohnung mit dem 56-Jährigen gestritten. Der stieß ihm einen Dolch in das Gesicht
und den Hals. Dabei wurde die Halsschlagader verletzt, ein Teil der Zunge musste
später entfernt werden.
ESSLINGEN/STUTTGART. Beim Stuttgarter Landgericht hat ein Prozess gegen
einen 24 Jahre alten Mann begonnen,
der in der vergangenen Silvesternacht
einen Brand verursacht haben soll. Die
Anklage lautet auf versuchten Mord.
Der Mann bestreitet diesen Vorwurf.
Von Wolfgang Berger
Am frühen Neujahrsmorgen wurde ein Brand
in einem Gebäude in der Esslinger Fleischmannstraße gemeldet. Das Feuer war im
Zimmer des Angeklagten im ersten Stock
ausgebrochen. Bei dem Brand entstand ein
Schaden von mindestens 20 000 Euro, zehn
Menschen erlitten Rauchvergiftungen. Dass
nicht mehr passierte, ist laut dem Staatsanwalt allein dem „beherzten Eingreifen der
zufällig anwesenden Polizei und mehrerer
Passanten“ zu verdanken. Der Brand hätte
leicht in einer Katastrophe enden können, so
der Staatsanwalt, der dem Angeklagten versuchten Mord, Brandstiftung und gefährliche
Körperverletzung zur Last legt.
Den polizeilichen Ermittlungen zufolge
soll der 24-Jährige mit einem Feuerzeug sein
Kopfkissen und seine Bettwäsche, die mitten
im Zimmer lagen, angezündet haben. Der
Mann habe vorsätzlich und heimtückisch
gehandelt und in Kauf genommen, dass andere Hausbewohner bei dem Brand hätten
ums Leben kommen können, so die Anklage.
Der Staatsanwalt stützt sich nicht zuletzt auf
die Aussage, die ein Klinikpförtner bei der
Polizei gemacht hat.
Der 24-Jährige wurde gerettet und ins
Krankenhaus gebracht. Dort unterhielt er
sich mit dem Pförtner. „Ihm haben Sie gesagt
,Ich gebe alles zu, ich habe alles gemacht‘“, so
der Staatsanwalt. Dem Pförtner soll der Angeklagte erklärt haben, dass er mit dem Feuerzeug Kopfkissen und Bettzeug in Brand gesetzt habe. Der Angeklagte, ein Kurde, der
2002 wegen politischer Verfolgung in der
Türkei auf der Suche nach Asyl nach Deutschland gekommen war und anerkannt wurde,
bestreitet dies. „Ich weiß nicht, warum der
Pförtner so etwas behauptet.“ Es könne sich
um ein Missverständnis handeln, so der
24-Jährige. Mit dem Pförtner habe er sich auf
Türkisch unterhalten, obwohl er als Kurde
selbst nur eingeschränkt des Türkischen
mächtig sei. Möglicherweise habe er sich
unklar ausgedrückt, der Pförtner habe ihn
falsch verstanden oder ihm übel mitspielen
wollen. Eine andere Erklärung habe er nicht.
Bereits vor dem Prozess hatte die Verteidigung eine Auswechslung des türkischsprachigen Dolmetschers gegen einen kurdischsprachigen erreicht. Der Angeklagte hatte
behauptet, er könne dem Prozess sonst nicht
folgen. Der im Gerichtssaal anwesende psychologische Sachverständige indessen sagte,
dass sein Gespräch mit dem Angeklagten im
Beisein eines türkischsprachigen Dolmetschers problemlos verlaufen sei.
Der Angeklagte stellt den Brand indessen
als Unfall dar. Demnach hat er mit den
Familien zweier Schwestern in Altbach Silvester gefeiert und wurde zwischen 2 und 3 Uhr
von einem Schwager nach Esslingen gefahren. Als er bemerkte, dass er noch Böller in
der Jacke hatte, beschloss er, diese anzuzünden. Er öffnete das Fenster und warf einen
Kracher, der jedoch ins Zimmer zurückfiel.
Der 24-Jährige wollte den Böller aufnehmen,
stieß gegen einen Tisch und wurde ohnmächtig. Als er wieder zu sich kam, war das
Zimmer voller Rauch, und er versteckte sich,
bis er gerettet wurde. Der Vorsitzende Richter vermutet, dass sich der seelisch unter
Druck stehende Kurde in der Silvesternacht
das Leben nehmen wollte. Der Angeklagte
bestreitet dies, er sei an jenem Tag so glücklich wie nie zuvor gewesen.
Polizei schließt Akte „Vermisstenfall Lily“
Laut Kripo kein Fehlverhalten von Erwachsenen – Tour der Neunjährigen nicht bekannt
LEONBERG. Die Polizei hat die Ermittlungen zum Verschwinden von Lily
eingestellt. Unklar bleibt, wo und wie
sich die Neunjährige während ihrer
Ausreißertour durchgeschlagen hat.
Lily hat die Eskapade anscheinend unbeschadet überstanden.
Von Michael Schmidt
Rechtlich wird das Verschwinden des Mädchens keine Folgen haben. Den Erwachsenen,
„die zufälligen Kontakt mit dem Mädchen
hatten, kann ein Fehlverhalten nicht nachgewiesen werden“, teilt der Sprecher der Polizeidirektion Böblingen, Frank Natterer, mit.
Wie berichtet, wurde das Mädchen vor
mehr als einer Woche in Ulm aufgegriffen.
Was zwischen dem 15. und dem 19. August,
in den vier Tagen zwischen dem Familienstreit und Lilys glücklicher Heimkehr, passiert ist, bleibt für die Ermittler offen. Aus
Lilys Erzählungen werden die Beamten nicht
schlau. „Das Mädchen erzählt Geschichten,
dass selbst unserem Kripochef die Ohren
schlackern“, berichtet Natterer. Irgendwann
stelle sich dann die „Sinnfrage“ nach weiteren Ermittlungen. Das Jugendamt bleibt eingeschaltet und betreut die Familie. Weil kein
Strafantrag gestellt worden ist, könne die
Polizei nun die Akte schließen.
Das Mädchen sei nach einem Streit in der
Wohnung der Familie zum nahen Bahnhof
von Leonberg (Kreis Böblingen) gelaufen,
dort in eine S-Bahn gestiegen – und blieb
fortan vier Tage verschwunden, bis sie am
Freitagabend darauf in der Ulmer Innenstadt
entdeckt wurde. Nach ihren ersten Berichten
habe sie in der S-Bahn eine ehemalige Mit-
schülerin getroffen, die in den Raum Ulm
gezogen war. Doch die Annahme, dass die
Kleine bei jener Freundin übernachtet hatte,
ließ sich nicht zweifelsfrei klären, denn die
Identität dieser Freundin konnte nicht ermittelt werden. Fakt ist, dass das „sehr selbstbewusst auftretende Mädchen“ (Originalton Polizei) von Zeugen in Regionalzügen zwischen
Sigmaringen, Geislingen und Ulm gesehen
wurde. Mit einem großen Aufwand hatte die
Polizei nach dem Kind gefahndet, dessen
Familie aus Äthiopien stammt und die schon
viele Jahre in Leonberg integriert ist.
Letztlich waren es Zeugen in Ulm, die
sich an die Fahndungsaufrufe in den Medien
erinnerten, als ihnen am späten Abend des
18. August das Mädchen auf einem Spielplatz
in der Ulmer Innenstadt aufgefallen war –
nachdem es einen ganzen Tag lang arglos bei
der Stadtranderholung herumgetollt hatte.
Die Route führt zunächst quer durch Lorch.
Vom Bahnhof wenden wir uns südwärts über
die Ortsdurchfahrt in Richtung Stadtbücherei. Das große Gebäude lassen wir rechts
liegen und queren die Rems. Am anderen
Ufer geht es rechts der Rems weiter, und wir
treffen erstmals auf das Schild, ein grüner
Baum auf rotem Balken, das unseren Weg,
den Hauptwanderweg HW3, markiert. Diesen Wegweisern folgen wir die meiste Zeit
unserer Wanderung.
Sie führen uns vorerst remsabwärts erneut über die Ortsdurchfahrt und dann nach
einigen Metern an Wohnhäusern vorbei links
herum unter der viel befahrenen B 29 hindurch zum Stadtrand. Wer an Sommertagen
jetzt schon eine erste Abkühlung benötigt,
kann sich hier an einem Brunnen die Stirn
kühlen. Nun geht es stetig bergan durch den
Wald. Wir folgen dem Trudelwaldweg, der
sich in westlicher Richtung allmählich in die
Höhe windet. Erst nach etwa einer Stunde
heißt es Abschied nehmen vom Trudelwald.
Links biegt der Pulzweg ab. Hier kann man
rasten. Ein Hüttchen lädt zur Vesperpause
ein. Ein Hinweisschild verrät: links geht es
hinauf nach Rattenharz. Unser HW3 führt an
der nächsten Gabelung (hier ist das Wegzeichen gut erkennbar) steil links hoch aus dem
Wald heraus nach Rattenharz. In Rattenharz
halten wir uns rechts.
Die anstrengendere Hälfte unserer Strecke ist nach knapp zwei Stunden geschafft.
Einkehren kann man hier am Ortsende in die
Schurwaldhöhe, die montags bis donnerstags von 16 Uhr, samstags von 14 Uhr und
sonntags von 10 Uhr an mit deftigen Speisen
und kleinen Preisen lockt. Von hier ab könnten wir nun die alte Kaiserstraße, wie der
HW3 vorschlägt, auf der Höhe nach Breech
nehmen. Schöner und ohne Verkehr geht es
aber durch den Wald. Dafür folgen wir dem
Sträßchen nach Breech nur etwa 30 Meter
weit und biegen dann rechts in den gut
erkennbaren Waldweg ab.
30 Minuten darauf, kurz nachdem wir
unter einer Überlandleitung hindurchgegangen sind, deren Schneise uns letztmals einen
Blick aufs Remstal gewährt, zweigt links die
Schneiderhofausfahrt ab. Nun müssen wir
uns entscheiden. Der kurze Weg führt über
den Schneiderhof nach Breech, der längere
noch eine halbe Stunde den Waldweg weiter
zur romantischen Rehhaldenhütte. Dort
kann man grillen und sich mit Quellwasser
versorgen. Für Familien ein lohnender Umweg. Von der Rehhaldenhütte geht es dann
bergauf links zurück bis zur befestigten Kaiserstraße und dort erneut links nach Breech.
In Breech treffen wir wieder auf unseren
HW3. Ihm folgen wir in den Adelberger Weg
und links den Feldweg aus Breech hinaus.
Linker Hand passieren wir ein merkwürdiges
Gärtlein mit gestutzten Buchsbäumen. Dann
endet der Wanderweg an einer Wiese. Diese
müssen wir nach schräg rechts hinunter
überqueren, wo sich am Waldrand unser
HW3 auftut, der steil ins Kohlbachtal abfällt.
Dort geht es rechts auf der geteerten Straße
weiter, nach einigen Metern wieder links
einen Feldweg hinauf nach Adelberg. Dort
angekommen, kann man sich zum Wellenbaden und Saunieren ins Montemaris begeben.
Im Kloster selbst locken eine Pizzeria und
das Klosterstüble.
non
ICH BIN DIE REGION
Katayun Dehghan-Nayeri
Ich wohne in Herrenberg-Oberjesingen,
bin zwölf Jahre und komme in die siebte
Klasse. Mein Vorname ist persisch – so
hieß einst eine Königin, die sehr mächtig
und klug war. Als kleines Kind hätte ich
gerne anders geheißen, inzwischen aber
gefällt mir mein Name. Die meisten nennen mich Kathi, das ist kürzer. Ich liebe
Musik, deshalb würde ich gerne später als
Produzentin arbeiten, selbst singen oder
Musik schreiben.
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Weiteren Betrug
entdeckt
LÖCHGAU (aja). Der Löchgauer Exkämmerer
Andreas Ebner hat sich nicht nur in der Kasse
der gemeindeeigenen Immobilien GmbH bedient, sondern offenbar auch beim Zweckverband Wasserversorgungsgruppe Besigheim.
Der Bürgermeister von Löchgau (Kreis
Ludwigsburg), Werner Möhrer, hat nun auch
in den Büchern des Zweckverbandes entdeckt, dass Belege fehlen. Auch hier sollen
mindestens 5000 Euro fehlen. Bei der Immobilien GmbH spricht die Staatsanwaltschaft
Heilbronn von mindestens 200 000 Euro. Im
Einzelnen handele es sich um Summen in der
Größenordnung von 100 Euro, bei Ausnahmen bis zu 10 000 Euro. Der bis jetzt aufgedeckte Betrug verteile sich auf etwa 200
Buchungen. Geprüft werden zurzeit die Bücher für 2004 bis 2006. Werner Möhrer hat
einen Rechtsanwalt damit beauftragt, die
Forderungen der Gemeinde einzutreiben.