Earth 2160 - Zocker Heaven

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Earth 2160 - Zocker Heaven
Test - Strategie
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Begleiten Sie die letzten Überlebenden der Erde auf einer
Odyssee durch fantastische Welten. Dabei sind böse Aliens
noch Ihr geringstes Problem
W
as bleibt schon übrig,
wenn der Heimatplanet durch einen Atomkrieg zerstört wurde? Im Falle
von „Earth 2160“ nur die Flucht
nach vorn zu neuen Welten wie
dem Mars. Wie jedoch nicht anders zu erwarten, machen die
drei Fraktionen der „Eurasian Dynasty“ (ED), der „Lunar Corporation“ (LC) und der „United Civilized States“ (UCS) genau dort
weiter, wo sie auf der Erde aufgehört haben. Um das Gerangel noch zu verkomplizieren, erscheint bald eine mächtige Alienrasse und mischt die Flüchtlinge
gehörig auf. Der Krieg entflammt
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aufs Neue. Weniger schön für die
Menschheit, umso erfreulicher
aber für Fans von Echtzeit-Strategiespielen. Denn was uns Publisher „Zuxxez“ mit diesem Titel
vor die Nase setzt, lässt alles bisher Gekannte blass aussehen.
Mars macht mobil
Wie in den beiden Vorgängern
„Earth 2140“ und „Earth 2150“
ist es das Wichtigste, eine Basis
mit dem nötigen Drumherum zu
bauen. Vorbei die Zeiten, in denen einzelne Gebäude lieblos in
Reihen platziert wurden, ohne
sichtbar verbunden zu sein. End-
lich keine eingeklemmten Arbeiter mehr, die im Labyrinth der wirr
errichteten Gebäude feststecken
und sich ihr restliches Leben im
Kreis drehen müssen.
In „Earth 2160“ werden modulartige Kasernen, Depots und
Produktionsstätten sehr schnell
aus dem Boden gestampft und
zu einem riesigen Gebäudekomplex zusammengefügt. Somit ergeben sich unendlich viele Kombinationsmöglichkeiten für die
eigene Basis, die je nach Auftrag
entsprechend ausgebaut werden kann. Architektonisch gesehen gleicht keine Partei der anderen. Die ED setzt auf flächige
Röhrengebilde, während die LC
Platz spart und in die Höhe baut.
Die Aliens hingegen benötigen
keinerlei Gebäude, sondern klonen sich direkt.
Mit Hilfe der drei Ressourcen
Wasser, Metall und Kristall bauen Sie Ihre Armeen auf. Die drei
terranischen Fraktionen benötigen jeweils nur zwei Elemente,
die Außerirdischen alle drei für
ihren Klonvorgang.
Umfangreiche
Missionen
Anfangs macht man sich im Tutorial mit der Steuerung vertraut
Test - Strategie
Durch fortgeschrittene Grafik-Technik sehen Explosionen bombastisch aus
und begleitet Michael Faulkner, einen Major der Eurasian Dynasty, bei seinen ersten Schritten auf dem
Roten Planeten. Nach
und nach schaltet man so im
EinzelspielerModus auch
die restlichen
drei Kampagnen frei, die
mit jeweils sieben nicht-linearen Missionen aufwarten.
Sie müssen also nach einem Zwischensieg nicht automatisch die
nächste Karte in Angriff nehmen,
sondern dürfen selbst auswählen, auf welchem Planeten Sie
als nächstes stoppen.
Von lavadurchglühten Vulkangebieten bis hin zu vernebelten Eiswelten erwartet den PCStrategen so ziemlich alles, was
an Landschaft denkbar ist. Dabei hat jeder Planet auch seinen eigenen Rhythmus, sprich:
Der Tag-Nacht-Wechsel unterscheidet sich von Himmelskörper zu Himmelskörper. Dies ist
besonders wichtig, wenn Sie die
gegnerische Basis mit Ihrem Angriff überraschen wollen. Vorher
empfiehlt es sich nämlich, erstmal alle Fahrzeug-Lichter auszumachen.
Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass die Haupt- und Nebenziele immer abwechslungsreich sind. So muss man in einem
Level anfangs jeglichen Feind-
Rein- und Rauszoomen verbessert die Übersicht
kontakt vermeiden, aber gegen Ende mit aller militärischen
Härte zuschlagen. In der nächsten Mission wird wiederum nur
ein kleiner Infanterie-Trupp als
Bombenkommando ausgesandt
und muss gegen eine Übermacht
feindlicher Armeen antreten.
Baukasten-Einheiten
Das neue „Earth“ punktet vor
allem in Sachen Features. PhysikTechnologie wurde in einem Echtzeit-Strategiespiel bisher kaum
genutzt – hier ist es anders. Setzt
man an einem Abhang mehrere
schwere Gesteinsbrocken in Bewegung, wird die gegnerische
Armee einfach überrollt. „Earth
2160“ schafft es, dem Spieler so
viele strategische Möglichkeiten
an die Hand zu geben, dass man
alleine am Ausprobieren seine
wahre Freude hat.
Dank eines einfach zu bedienenden Baukasten-Systems lassen sich Luft- und Bodeneinheiten
beliebig umbauen und in Serie
produzieren. So kann man jede
Bedrohung entsprechend kontern. Durch den extrem umfangreichen Technologie-Baum können Sie in jede erdenkliche Richtung forschen und auf die Kriegslage reagieren. Wer schnelle Jets
bevorzugt, um die Gegend auszukundschaften, investiert ein
paar Ressourcen für verbesserte Triebwerke. Freunde der groben Kriegskunst entwickeln lieber bestehende Laser- oder
Auch aus der Ego-Perspektive lassen sich die Missionen teilweise bestreiten
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Die Mechs der UCS haben gegen die insektenartigen Aliens nicht den Hauch einer Chance
Raketentechnologien weiter, um
den anderen Fraktionen ein schönes Feuerwerk zu spendieren.
Massenschlachten
Überraschen dürfte Sie im Übrigen auch das unbegrenzte Produzieren von Gebäuden, Fahrzeugen und Truppen. Im Gegensatz zu anderen Spielen des glei-
chen Genres gibt es hier auch
dann noch beeindruckende Grafikdetails und Effekte, wenn man
mit 120 Einheiten gegen die
feindliche Festung vorgeht. Dank
Grafik-Technologien wie „Pixel Shader“ und „Bump Maps“
sieht „Earth 2160“ aus der Nähe
nämlich mehr nach einem EgoShooter als nach einem EchtzeitStrategiespiel aus.
Mit dem Editor können Sie eigene Karten anlegen
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Generell scheint „Zuxxez“ aus
jedem Genre das Beste ins neue
„Earth“ übernommen zu haben.
So sammeln Sie mit Ihren Helden
und Soldaten wie in einem Rollenspiel Erfahrungspunkte. Jeder
Levelanstieg erhöht zum einen
die Lebensenergie, zum anderen
verursacht man auch mehr Schaden. Die erfahrensten Einheiten werden in die nächste Missi-
on übernommen. Außerdem findet man hin und wieder Medizinpäckchen zum Aufpäppeln der
Gesundheit. Oder man nimmt
besiegten Truppen neue Waffentypen ab und steckt sie in das
Heldeninventar.
Bei Bedarf dürfen Sie einen virtuellen Agenten anheuern, der
Sie effizienter Rohstoffe sammeln
lässt oder Technologien der Ge-
Helden und Soldaten bekommen in „Earth 2160“ Erfahrungspunkte
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Die Physik-Technik lässt Steine realistisch fallen
genseite stiehlt. Somit können Sie
sich voll und ganz auf eine spezielle Aufgabe konzentrieren und
überlassen den Rest bezahlten
Söldnern.
Was bei modernen Fernsehern
üblich ist, hält auch in „Earth“
unerwartet Einzug. Über die Bildin-Bild-Funktion können Sie in
einem kleinen Fenster jederzeit
eine Einheit oder einen Teil der
Karte unter Beobachtung stellen,
während das aktuelle Geschehen weiterhin auf dem Hauptbildschirm stattfindet. Per Tastendruck wechseln Sie sogar in
die Ego-Perspektive und erleben
phänomenale Schlachten aus
der Sicht eines einfachen Infanteristen.
Stirb langsam, Alienbacke
Mit mehr als 100 Stunden
Spielzeit ist „Earth 2160“ einer
der umfangreicheren Titel. Allein die Einführungsmission dauert auf „leicht“ länger als manch
normale Mission bei vergleich-
baren Konkurrenten. Dabei wird
es aber nie zu schwierig. Mit der
entsprechenden Strategie und
Taktik lässt sich alles bewältigen.
Ausprobieren ist angesagt.
Angesichts der opulenten Grafikpracht werden viele schon mal
das Sparschwein für einen neuen High-End-Rechner schlachten wollen. Da erfreulicherweise
die Grafikkarte die ganze Arbeit
übernimmt, sind Arbeitsspeicher
und Prozessor eher Nebensache.
Schwein gehabt.
Wer sich das Spiel bereits
zugelegt hat, sollte sich zusätzlich das Gold-Upgrade
des Herstellers installieren.
Neben einigen GameplayVerbesserungen wurde der
Charakter des Hauptdarstellers nachträglich mit der Synchronstimme von Bruce Willis ausgestattet. 172 Megabyte, die sich definitiv lohnen
und zudem keinen Cent mehr
kosten.
Neben den 28 Einzelspieler-Missionen darf natürlich
auch das Objekt der Begier-
„Earth 2160“ liefert mehr als 100 Stunden Massenschlacht
Im Mehrspieler-Modus treten bis zu acht Spieler an
de für viele Online-Strategen
nicht fehlen: der MehrspielerModus. Bis zu acht Spieler halten dabei in teils neuen Modi
wie „Uncle Sam“ die Fahne ihrer Fraktion hoch. Während des
Gefechts können Sie sogar Spielstände anlegen. Vorher sollten
Sie aber erst einige Übungsstunden in einer der 16 Skirmish-Karten absolvieren. Sonst ist Ihr Held
schneller tot, als Sie „Earth“ sagen können. Schon fast selbstverständlich wird ein World-Editor mitgeliefert, mit dem sich eigene Karten und Videosequenzen komfortabel erstellen lassen. Als besonderes Schmankerl liegen der Packung ein
Poster mit dem TechnologieBaum aller Fraktionen und
der komplette Soundtrack
bei.
„Earth 2160“ zieht mit Lichtgeschwindigkeit an
der Genre-Konkurrenz vorbei in eine weit, weit
entfernte Galaxie, wo kein Strategiespiel je zuvor gewesen ist. Wo gab es jemals mehr strategische und taktische Möglichkeiten, mehr auszuprobieren? Endlich darf ich mal persönlich ran
und selbst zusammengestellte Monster-Mechs
auf meine Gegner loslassen. Endlich muss ich
nicht mehr auf filmreife Massenschlachten verzichten. Nur eine Frage bleibt uns „Zuxxez“ noch
schuldig: Wann kommt der Kinofilm?
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