Sicherheit und Leistung im Fokus
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Sicherheit und Leistung im Fokus
process news Das Magazin für die Prozessindustrie 17. Jahrgang 3/2012 Prozessleittechnik Industrial Security in den USA Prozessinstrumentierung Neue Geräte für Durchfluss und Füllstand DuPont: Verändern mit „Drive“ Sicherheit und Leistung im Fokus DuPont modernisierte die Prozessleittechnik und Sicherheitssysteme in einer Ethylen-Copolymer-Anlage in Sabine River, Texas. Siemens unterstützte dieses Projekt mit einer Lösung, die weit mehr als nur die geforderte Leistung bot – und dem Projekt erst den richtigen „Drive“ gab Seite 4 Dank des neuen Braumat Prozessleitsystems kann die Saint Louis Brewery den Erfolg ihrer Biere entspannt genießen: Die Brauerei konnte ihren Ausstoß um 50 Prozent erhöhen – bei konsistenterer Qualität und kürzeren Produktionszeiten Seite 8 p Titel 4 USA Verändern mit „Drive“ p Technologie 26 12 28 Exklusiv im Web Mehr Sprit für Biosprit Center Ethanol, USA 16 p Industrie Food and Beverage Effizienz, Transparenz und Sicherheit Team, Kolumbien/Mexiko/Chile 22 Papierverarbeitung Verlustfrei hochgerüstet UPM Papier GmbH, Deutschland 24 Pharma Ein Master für Engineeringdaten Novartis Pharma 2 process news | 3-2012 Sitrans FC430 30 Kurz notiert 31 Dialog Kapazität in Zement Buzzi Unicem, USA 20 29 Prozessinstrumentierung Funktionsreich und flexibel Fokus auf Präzision MEI Research, USA 18 Prozessinstrumentierung Der genaueste Füllstandsregler der Welt Sitrans LUT400 JEA, IFPAC 2012, Delta Fountains, City of Kelowna 14 Prozessleittechnik Von Standards zu Richtlinien Industrial Security in den USA Entspannt genießen The Saint Louis Brewery Inc., USA Anlagentausch im laufenden Produktionsbetrieb erfordert gute Vorbereitung und eine detaillierte Planung: Die UPM Papier GmbH in Schongau migrierte eine neue EAP-Anlage ohne Produktionseinbußen zu Simatic PCS 7 Seite 22 DuPont, USA 8 UPM Troika Brodsky, Schlafly Marketing and Advertising process news | 3-2012 J. Visser Inhalt Editorial „Antworten für eine Renaissance in der US-amerikanischen Fertigung“ Helmuth Ludwig CEO, Industry Sector Siemens Industry Inc. Diese Ausgabe der process news steht ganz im Zeichen der US-amerikanischen Prozessindustrie – wir meinen, aus gutem Grund: Analysten sehen Anzeichen für eine Renaissance in der inländischen Produktion. Einige Faktoren tragen dazu bei, dass sich der Trend, Produktionen ins Ausland zu verlagern, in den USA umkehrt: zu diesen Faktoren zählen steigende Produktivität und stabile Energiekosten, aber auch die Tatsache, dass sich die Kostenschere zwischen den USA und sogenannten „Billigstandorten“ zunehmend schließt, sowie die steigenden Transportkosten. All dies macht die USA als Produktionsstandort attraktiver – gute Nachrichten also für die Industrie in den USA, besonders da dieser Trend langfristig wirkt. Aber natürlich müssen Unternehmen daran arbeiten, ihre Prozesse so zu optimieren, dass sie das erforderliche Produktivitätsniveau auch leisten können. In diesem Heft finden Sie einige Artikel über Projekte, in denen unsere Kunden ihre Anlagen modernisiert und stärker automatisiert haben – zum Beispiel DuPont, die in Sabine River die Prozessleit- und Sicherheitstechnik auf den neuesten Stand gebracht haben. Zu Beginn sollte damit eigentlich nur ein in die Jahre gekommenes System abgelöst werden, am Ende standen zusätzlich auch „handfeste finanzielle Vorteile“, wie Guy Burnaman, Leiter der Leittechnik bei DuPont in Sabine River, bestätigt. Wir möchten, dass sie genau das erwarten können, wenn Sie Anlagen modernisieren oder automatisieren: tatsächliche finanzielle und operative Vorteile. Daran werden wir gemeinsam mit Ihnen arbeiten. Ich hoffe, dass Ihnen diese Ausgabe der process news einige wertvolle Anregungen liefern kann! process news | 3-2012 3 Titel USA p DuPont, USA Verändern mit „Drive“ Vor einiger Zeit modernisierte DuPont die Prozessleittechnik und Sicherheitssysteme in einer Ethylen-Copolymer-Anlage in Sabine River, Texas. Siemens unterstützte dieses Projekt mit einer Lösung, die weit mehr als nur die geforderte Leistung bot – und den richtigen „Drive“ hinter die Veränderungen setzte. D ie Spieler auf dem Golfplatz Sunset Grove in Orange, Texas, genießen inmitten der üppigen Vegetation und der herrlichen Landschaft der US-amerikanischen Golfküste ihr Spiel – sofern sie auf dem Platz überhaupt die Muße haben, die Umgebung zu betrachten, denn Sunset Grove wurde von dem berühmten schottischen Golfarchitekten Donald Ross entworfen, bekannt für sehr anspruchsvolle Anlagen. Noch weniger wird den Spielern allerdings bewusst sein, dass nur wenige Kilometer weiter eine Chemieanlage einen entscheidenden Beitrag für den richtigen „Drive“ auf dem 4 process news | 3-2012 Platz leistet: Hier werden spezielle Polymere für High-Tech-Golfbälle hergestellt, die eine noch nie dagewesene Präzision und Geschwindigkeit besitzen. Die Sabine River Works von DuPont stellen spezielle Ethylen-Copolymere (ECP) her, die in den verschiedensten Produkten eingesetzt werden, von Schuhen über Verpackungsmaterialien und Verkabelungen bis hin zu Golfbällen (siehe Kasten Seite 6). Diese Copolymere entstehen in einem mehrstufigen Prozess unter hohem Druck und hohen Temperaturen in speziellen Reaktoren. nutzten unterschiedliche Systeme für das Prozessleitsystem, die Sicherheitsverriegelungen, die schnelle Erfassung der Daten und die Auswertung der Verriegelungen. Erschwerend kam hinzu, dass wir in dieser Konfiguration einige Komponenten im Einsatz hatten, die das Ende ihres Lebenszyklus erreicht hatten. Außerdem wollten wir, dass unsere Systeme durchgängig SIL 2 entsprechen, die teilweise komplexe Signalverarbeitung mit parallel verdrahteten Systemen vereinfachen und die Instandhaltung erleichtern.“ Engineering Know-how für einen anspruchsvollen Prozess Guy Burnaman, Leiter der Prozessleittechnik, Sabine River Works, inspiziert die neuen Steuerungsschränke Alle Fotos: James Visser Photography Die sehr hohen Anforderungen an die Steuerungsgeschwindigkeit erforderten einige spezielle Modifikationen am Simatic PCS 7 Standardsystem. Das Siemens-Ingenieurteam entwickelte eine Lösung für die Detektion von Verbindungsfehlern und für die redundanten analogen Ausgänge der Thermokopplermodule. Darüber hinaus passte Siemens den Steuerungsalgorithmus an die spezifischen Prozessanforderungen bei DuPont an. Dabei nutzte das Team auch die Expertise der entsprechenden Siemens-Experten in den USA und Deutschland. Modernisieren mit „Drive“ „Unsere Hochdruckreaktoren sind sehr komplex, und wir setzen auch einige Spezialkonstruktionen ein, da wir strenge Anforderungen an die Prozesssicherheit haben“, erklärt Guy Burnaman, Leiter der Prozessleittechnik in den Sabine River Works, „zum Beispiel am Autoklavreaktor Hydraulikventile, damit wir Druck und Temperatur extrem schnell regeln können.“ Das Sicherheitssystem und das Prozessleitsystem beinhalteten ursprünglich Systeme verschiedener Anbieter – einer der wesentlichen Treiber für die Modernisierung, fährt Burnaman fort. „Wir Integrieren mit „Drive“ „Eigentlich gingen wir davon aus, dass wir wieder verschiedene Systeme benötigen würden, um unsere hohen Anforderungen an die Regelungsgeschwindigkeit zu erfüllen. Daher haben wir Siemens zunächst nur für die schnelle Regelung der Sicherheitsfunktionen angefragt“, erläutert Burnaman. „Dann sahen wir uns das Angebot von Siemens genauer an, und uns wurde rasch klar, dass wir damit eine wirklich integrierte Lösung realisieren könnten, die uns auch die Instandhaltung vereinfachen würde – und das war der nötige Anstoß, gemeinsam mit Siemens ein entsprechendes System zu entwickeln.“ Das Projektteam stand also vor der Aufgabe, auf Basis von Simatic PCS 7 sowohl die Grundfunktionen des Prozessleitsystems als auch die schnelle Steuerung und Abschaltung der Sicherheitstechnik gemäß SIL 2 und die schnelle Datenerfassung, Signalverarbeitung und Verriegelungsanalyse zu implementieren. Damit wollte DuPont einerseits die Sicherheitsstandards process news | 3-2012 5 Titel USA DuPont und Nike Golf erfinden gemeinsam den Golfball neu verbessern und andererseits eine langfristig gesicher te Lösung mit einfacher Verdrahtung und Wartung realisieren. „Insgesamt sicher kein einfaches Projekt“, so Burnaman, „aber aus meiner Sicht hat das Team einen tollen Job gemacht. Siemens hat unsere speziellen Anforderungen sehr ernst genommen und mit uns sehr systematisch eine entsprechende Lösung entwickelt. Besonders beeindruckt war ich von der Flexibilität des Teams: Die Marketing-Experten arbeiteten Hand in Hand mit den Ingenieurteams, sodass beide Seiten – Siemens und wir – von diesem Projekt optimal profitieren konnten. Siemens hat uns seine besten Leute zur Verfügung gestellt.“ System mit „Drive“ Die Anlage ist in drei identische Einheiten unterteilt, weshalb das gesamte Modernisierungsprojekt ebenfalls in drei Phasen ausgeführt wurde. Dadurch wollte DuPont vor allem erreichen, dass man die während des Projektes gewonnen Erkenntnisse bereits in der zweiten und dritten Phase nutzen konnte, wie Burnaman erläutert: „Wir konnten alle technischen Probleme und Hindernisse bereits im ersten Teilprojekt lösen, so dass die nächsten beiden Schritte um einiges reibungsloser abliefen. Auch hier wurde der Lernprozess durch die exzellente Teamarbeit sehr beschleunigt, und Siemens zeigte ein bemerkenswertes Engagement bei der Ausarbeitung einer passenden Lösung.“ In den kritischen Projektphasen unterstützte Siemens die Arbeiten mit einem Experten vor Ort, der sich mit allen auftretenden dringlichen Problemen befasste und das Team vor Ort in PCS 7 einarbeitete. Während des Engineerings benötigte » Als wir uns das Angebot von Siemens ansahen, wurde uns rasch klar, dass wir damit eine wirklich integrierte Lösung realisieren könnten. « Guy Burnaman, Leiter Prozessleittechnik, Sabine River Works, DuPont 6 process news | 3-2012 Als Katalysator für Innovationen hat DuPont gemeinsam mit Nike Golf einen transformationellen Kern für Golfbälle entwickelt, der für größere Weiten, geradere Fluglinien und höhere Kontrolle sorgt, wie Testergebnisse von Nike bestätigen. Der übliche Gummikern wird im neuen Nike 20XI durch einen hochentwickelten thermoplastischen Kunststoff von DuPont ersetzt, der speziell für Golfbälle entwickelt wurde. Dadurch ist der 20XI schneller, und dank des neuen Designs von Nike können größere Weiten und eine höhere Kontrolle erzielt werden. Experten von DuPont und Mitarbeiter von Nike Golf berichten in einem Video über den Entwicklungsprozess. Der Weg zum neuen Ball Über den QR-Code kommen Sie zum Video – oder direkt: http://bit.ly/ AiF9c4 das Team darüber hinaus einige Modifikationen am System, die rasch so implementiert wurden, dass sie auch in Zukunft von Siemens unterstützt werden (siehe Kasten Seite 5). Das neue Simatic PCS 7 Leitsystem umfasst 6100 vollredundante Ein-/Ausgabestationen sowie ein zweites, ausfallsicheres PCS 7 für die schnelle Regelung und Sicherheitsabschaltung mit 2800 redundanten Ein-/Ausgabestationen. Beide Systeme entsprechen SIL 2. Für die Highspeed-Datenerfassung wird ein Add-On von Simatic PCS 7 eingesetzt. Die neuen Container für die Simatic PCS 7 Systeme sind erhöht installiert, um besser gegen Wirbelstürme gefeit zu sein Siemens unterstützte DuPont beim Systemengineering und lieferte die Schaltschränke. Gemeinsam entwickelten die Teams damit eine innovative Lösung, die die geforderte Geschwindigkeit erfüllt und SIL 2 entspricht, einen extrem schnellen Regelkreis für den Reaktordruck unterstützt und die Signale auf den Thermokopplerkarten schnell genug verarbeitet – und erfüllen damit alle Prozessanforderungen. Die technischen Leiter bei DuPont arbeiteten intensiv mit Siemens und einem unabhängigen Evaluierungsunternehmen zusammen, um das System zu prüfen und um zu bestätigen, dass die Komponenten SIL 2 entsprechen. Am Ende stand ein System, das nach einer Modifikation und der Integration eines weiteren Controllers alle Anforderungen an Redundanz, Geschwindigkeit und Sicherheit erfüllte. Um die Downtime der Anlage so gering wie möglich zu halten, installierte das Team die neuen Steuerungsschränke in einem eigenen Container außerhalb der Anlage. Dadurch konnte das System – in einem erhöhten, besonders sturmgeschützten Gebäude – vollständig installiert und überprüft werden, bevor die Produktion herunter gefahren wurde. Alle Fotos: James Visser Photography Der „Drive“ für mehr Leistung Seit November 2010 ist das neue Prozessleitsystem in Betrieb – mehr als nur erfolgreich, wie Burnaman bestätigt: „Wir erreichen all unsere Ziele: Wir haben eine integrierte Lösung, wir können modellprädiktive Steuerungsansätze nutzen und wir erfüllen alle Anforderungen an die Prozesssicherheit. Und dann profitieren wir auch noch in Bereichen, in denen wir das gar nicht erwartet haben. Das System für die Highspeed-Datenerfassung arbeitet so gut, dass wir die Informationen zur Echtzeit-Fehlerdiagnose für unser Steuerungs- und Sicherheitssystem verwenden können. Das ist eine enorme Hilfe für unsere Techniker, wenn sie Änderungen am System vornehmen. Es erspart uns zusätzliche Tests und wir müssen das System jetzt viel seltener wegen eines Fehlers abschalten. Das zahlt sich für uns in barer Münze aus – und das erwartet man nun wirklich nicht, wenn man ein System migriert.“ Mit diesem Projekt gibt Simatic PCS 7 der Produktivität zusätzlichen „Drive“ – und daher wurde vor kurzem ein weiteres Werk in Victoria, Texas, auf Simatic PCS 7 umgestellt. „Wir befassen uns hier in den Sabine River Works gerade ganz aktiv damit, welche weiteren Anlagen sich für mögliche Migrationsprojekte eignen“, sagt Burnaman. In der Zwischenzeit sind die Golfer auf dem Sunset Grove zu ihrem nächsten Loch gewandert. Sie werden in Zukunft von der verbesserten Prozesssicherheit und Effizienz der Sabine River Works profitieren – durch die Hightech-Materialien, die dort für Golfbälle, Golfkleidung und Schuhe hergestellt werden, aber auch dank der erhöhten Prozesssicherheit, die Mensch und Umwelt gleichermaßen zu Gute kommt. p i nfo kont a k t www.usa.siemens.com/process [email protected] process news | 3-2012 7 Titel USA p The Saint Louis Brewery, Inc., USA Entspannt genießen Schlafly Beer ist die größte unabhängige Brauerei in St. Louis und produziert jedes Jahr etwa fünfzig verschiedene Biere mit markantem Stil. Etwa die Hälfte wird in Flaschen abgefüllt, während der Rest exklusiv in den beiden Restaurants der Brauerei vom Fass angeboten wird 8 process news | 3-2012 Dank des neuen Braumat Prozessleitsystems kann die Saint Louis Brewery den Erfolg ihrer Biere entspannt genießen: Die Brauerei konnte ihren Ausstoß um 50 Prozent erhöhen – bei konsistenterer Qualität und kürzeren Produktionszeiten. W enn sich Produkte besser verkaufen als erwartet und die Produktion rasch ausgebaut wird, dann ist das eigentlich alles andere als problematisch, sondern sogar gut – allerdings stellte dieser Erfolg für die lokale Brauerei The Saint Louis Brewery, Inc. schon ein gewisses Problem dar. Denn um die Nachfrage nach ihrer sehr erfolgreichen Schlafly Biere zu decken, waren häufig Sonderschichten und Überstunden nötig, und die Bottleworks Brauanlage arbeitete an der Kapazitätsgrenze. So musste das Unternehmen entweder die Kapazität am Standort ausbauen oder sogar einen Neubau in Betracht ziehen, beides Optionen, die mit zusätzlichem Aufwand verbunden sind. In den Bottleworks war der verfügbare Platz zudem sehr begrenzt, sodass die Brauerei sich gut überlegen musste, wie der Bierausstoß sinnvoll gesteigert werden konnte. Das Ergebnis dieses Ausbaus ist beeindruckend: Die Kunden bekommen nicht nur weiterhin ihr geliebtes Schlafly-Bier, es kann auch mit weniger Aufwand mehr Bier produziert werden. „Wir arbeiten jetzt weniger, produzieren aber mehr“, sagt Braumeister James „Otto“ Ottolini. „Das neue System ist, was den täglichen Output betrifft, um 30 Prozent effektiver. Qualitätsprobleme lassen sich besser nachvollziehen. Und langfristig gesehen kann die Brauerei an diesem Standort gewinnbringender arbeiten.“ Die Produktionsprobleme, die laut James Ottolini als Folge dieses Informationsmangels entstehen, führen nicht zu gravierenden Einbußen. Die Brauerei kann auch mit diesen Problemen Bier brauen, sogar gutes Bier. Aber langfristig gesehen muss jede Brauerei, wenn sie weiterhin wachsen und profitabel arbeiten will, sich mit diesen Herausforderungen befassen: Wer keine soliden Datenaufzeichnungen vorliegen hat, dem können Schwierigkeiten in der Produktion schlichtweg entgehen. Darüber hinaus lässt sich mit einer Automatisierung der Prozesse aber auch die Brauzeit besser nutzen. Ottolini und seine Mitarbeiter konnten oft nicht wirklich effizient arbeiten: Die einzelnen Brauvorgänge waren zeitlich nicht eng genug aneinander gekoppelt, was zu Überstunden und hohem Personalbedarf führte. „Als sich unsere Produktion innerhalb eines Jahres von 19 000 auf 23 000 Barrel erhöhte“, so Ottolini, „habe ich dutzende Male eine Nachtschicht eingelegt, um nochmal einen Ansatz mehr machen zu können.“ Globales Know-how – vor Ort Alle Fotos: Troika Brodsky, Schlafly Marketing and Advertising Für dieses Projekt arbeitete die Saint Louis Brewery mit Siemens zusammen. Die Verantwortlichen verglichen verfügbare Lösungen und kamen zu dem Schluss, „dass ein deutsches Unternehmen hier einfach ein kompletteres Paket als Firmen aus den USA anbietet“, so James Ottolini. „Wir waren mit drei deutschen Unternehmen im Gespräch und haben uns dann überlegt, wie es konkret in unserer näheren Umgebung aussieht. Ed Montgomery von Siemens ist hier in Saint Louis vor Ort. Wir haben uns an ihn gewandt – und sofort gute Ideen entwickelt.“ Das Ziel höher stecken Als die Entscheidung fiel, das Brauhaus zu automatisieren, liefen viele Prozesse noch rein manuell ab. Da die Produktionsdaten nicht in ein übergeordnetes System integriert waren, konnte die Produktion nicht hinreichend nachverfolgt und der Prozess optimal gesteuert werden, erläutert James Ottolini weiter: „Wir haben sehr kompetente Mitarbeiter – aber Menschen brauchen die richtigen Informationen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.“ Die Linie für die Flaschenabfüllung Fließende Integration Gemeinsam mit Ingenieuren von Siemens erarbeiteten die Mitarbeiter in der Brauerei einen Plan, um das Prozessleitsystem Braumat Compact in den Braubetrieb zu integrieren. Das System sollte parallel mit einem fünften Kessel eingebaut werden – eine gewisse Herausforderung für die Monteure, aber insgesamt eine goldrichtige Entscheidung: „Das war ein guter Zeitpunkt, um das Leitsystem zu installieren“, erklärt Ottolini, „denn wir waren ohnehin dabei, einige Rohre zu verlegen und neues Equipment einzubauen: Temperatur-, Leitfähigkeits- und pH-Messgeräte, Durchflussmesser, Ventile, Näherungsschalter, process news | 3-2012 9 Titel USA Wägezellen und so weiter. Da ist es wichtig, sich zu überlegen, auf welchem System die Kommunikation laufen soll, wenn man diese ganzen Feldgeräte anschafft. Wir wollten ein möglichst flexibles Netzwerk, wie AS-i und Profibus PA und DP. Genau diese Flexibilität kann uns Siemens bieten.“ Nachdem das neue System installiert war, begannen die Mitarbeiter mit dem Training und lernten die vielfältigen Möglichkeiten des Systems kennen. Ottolini merkt zwar an, dass dies nicht ganz so einfach war wie gehofft – aber dieser Aufwand hat sich ausgezahlt. Braumat übernimmt alle Routinefunktionen, wie das Öffnen und Schließen der Ventile, das Einschalten der Pumpen sowie das Ein- und Ausschalten des Getreidetransports. Die Steuerung dieser Funktionen verläuft jetzt stets zeitlich präzise, was jeden Ansatz um einige Minuten verkürzt und für Beständigkeit im Prozess sorgt. Dank der Optimierung des Zeitplans und der zeitlichen Abläufe konnte die Brauerei die Anzahl der Brauzyklen um einen auf insgesamt fünf pro Tag erhöhen – und zwar in derselben Arbeitszeit. Die logische Konsequenz: Wenn man dem System einmal „beigebracht“ hat, wie die Maische hergestellt wird, kann es diesen Vorgang jeden Tag auf exakt dieselbe Art und Weise wiederholen. „Wenn Braumat einmal programmiert ist, übernimmt es das komplette Maischen“, bestätigt Ottolini. „Die Abendschicht mahlt am Ende das Getreide und bereitet es zum Maischen vor. Dadurch können wir jeden Tag einen zusätzlichen Ansatz fahren.“ Eine höhere Produktion ohne eine zusätzliche Schicht – das bedeutet auch: keine Nachtarbeit mehr. „Nachdem Braukunst: Für Schlafly sind das Wissen und das Verantwortungsbewusstsein der Mitarbeiter von entscheidender Bedeutung 10 process news | 3-2012 wir Braumat im März 2009 installiert hatten“, erzählt Ottolini, „haben wir im selben Jahr über 30 000 Barrel produziert – und zwar ohne Nachtschichten und obwohl die Anlage im ersten Quartal wegen verschiedener Änderungen fast vier Wochen still stand. Zusammen mit den 24 Prozent Plus aus diesem Jahr haben wir die Produktion um insgesamt 50 Prozent erhöht, ohne dabei den Zeitplan zu erweitern oder zusätzliche Schichten einzusetzen.“ Durch die verbesserte Messung und die Prozesskontrolle konnte die Saint Louis Brewery die Läuterzeit reduzieren und gleichzeitig den Kessel-Output erhöhen, was vermutlich Einsparungen von Zehntausenden Dollar jährlich zur Folge haben wird. Noch eine Runde Das Brauhaus-Projekt war ein solcher Erfolg, dass das Unternehmen beschlossen hat, Braumat auch im Gärkeller einzusetzen. „Braumat liefert uns im Gärkeller dieselben Trenddaten und Trackingmöglichkeiten wie im Brauhaus“, erklärt Ottolini. „Über interaktive Displays können unsere Mitarbeiter Daten aufrufen und zur Verfügung stellen, Änderungen durchführen und vieles mehr. Das System arbeitet nach dem Plug-and-Play Prinzip, und auch das kommt uns zugute. So haben wir kürzlich die Größe der Leitstation im Gärkeller verdoppelt, indem wir einfach ein zweites Panel für das Handling der Motorlasten hinzugefügt haben.“ Mehr Daten und Kontrolle sind das Eine, mehr Effizienz ist für jeden Brauer ein weiterer Aspekt, wenn es Ein einzigartiger Stil für jeden Geschmack: Seit zwanzig Jahren ist Schlafly mit hervorragendem Bier für den lokalen Markt erfolgreich darum geht, ein verfügbares Budget einzuhalten. Daher war eine der zentralen Fragen, ob sich die Investition in Braumat auch auszahlen wird. James Ottolini musste schon immer sehr verantwortungsvoll mit Investitionen umgehen und dafür sorgen, dass alles gut läuft – und seiner Ansicht nach hat sich die Automatisierung ausgezahlt: „Dank Braumat Compact brauen wir jetzt mehr Bier und arbeiten definitiv effizienter: Im Hinblick auf die Tagesproduktion allein 30 Prozent effizienter. Wir können Qualitätsprobleme genauer nachvollziehen und haben einige Punkte entdeckt, bei denen wir früher gar nicht wussten, was dort genau abläuft. Jetzt können wir die Daten direkt am Computer nachverfolgen. Und was die Rentabilität angeht: Wir brauen jetzt mehr Bier und haben mehr Geld auf der Bank.“ Dazu kommt eine konsistentere Qualität und Produktmenge, beides ein Beitrag zu mehr verkauftem Bier, auch wenn dieser Effekt nicht direkt quantifizierbar ist: „Wir arbeiten besser, weil wir ein System haben, dass uns sozusagen ein bisschen über die Schulter schaut: Wir haben automatische Checklisten, wir sehen, wie wir die besten Ergebnisse erzielen und von dieser Erkenntnis profitieren. Uns stehen enorme Mengen an Daten und Ressourcen zur Verfügung. Anstelle einer gesunden Vermutung wissen wir jetzt einfach, was der optimale Weg ist.“ Aber gehört zu einer Kleinbrauerei das Handwerk nicht einfach dazu – und stört die Automatisierung hier nicht? „Einige unserer Fans haben sich tatsächlich beschwert“, erinnert sich Ottolini. „Sie meinten, dass die Automatisierung Schlafly nicht gut getan habe und dass es Ihnen gefiele, wenn ein Bier bei jedem Mal etwas anders schmeckt. Das ist natürlich eine berechtigte Meinung, aber ich finde gleichbleibende Qualität wichtig. Diese Integrität im Prozess erreicht man nicht zuletzt mit der Automatisierung. Ich sage daher, nennen Sie es doch einfach ‚Ottomatisierung‘. Das klingt ein bisschen persönlicher.“ Nicht zuletzt trägt die Automatisierung auch zu Verbesserungen im Arbeitsumfeld bei, so Ottolini: Die Mitarbeiter müssen jetzt weniger Routinearbeiten ausführen, und dadurch „nimmt der Stressfaktor ab und der Spaßfaktor zu. Und wenn Sie mich fragen: Ich bin fest davon überzeugt, dass Bier einfach besser schmeckt, wenn es von entspannten, gut gelaunten Mitarbeitern mit passenden Tools gebraut wird. Aber natürlich muss es sich auch rechnen.“ Für Ottolini ist Braumat ein System, das mit der Saint Louis Brewery gemeinsam wachsen kann, weshalb er optimistisch und gelassen in die Zukunft sieht. „Mit Braumat besitzen unsere Mitarbeiter einen umfangreichen Werkzeugkasten, mit dem sie alle Prozessvariablen steuern können, die sie wollen“, sagt er. „Kosten sind ein Aspekt, Wissen ist unser Kapital. Und für richtig gutes Bier wollen wir einfach alles richtig machen.“ p i nfo kont a k t www.usa.siemens.com/brewing [email protected] » Dank Braumat Compact arbeiten wir definitiv effizienter: Im Hinblick auf die Tagesproduktion allein 30 Prozent effizienter. « Alle Fotos: Troika Brodsky, Schlafly Marketing and Advertising James „Otto“ Ottolini, Braumeister, The Saint Louis Brewery Das Braumat System unterstützt Schlafly dabei, mit der wachsenden Nachfrage Schritt zu halten process news | 3-2012 11 Exklusiv im Web essnews www.siemens.com/processnews www www.siemens.com/processnews www.siem processnews www.siemens.com/processnews w Free Flow com/processnews www.siemens.com/processn siemens.com/processnews www.siemens.com/ www.siem www.siemens.com/processnews processnews www.siemens.com/processnews w com/processnews www.siemens.com/processn siemens.com/processnews www.siemens.com/ p www.siem www.siemens.com/processnews processnews www.siemens.com/processnews w com/processnews www.siemens.com/processn PAT Gains Traction siemens.com/processnews www.siemens.com/ www.siem www.siemens.com/processnews Neu im Fokus USA JEA Siemens hält bei JEA im Nordwesten Floridas alles im Fluss: Das größte kommunale Versorgungsunternehmen in Florida und das achtgrößte in den USA insgesamt wollte die vorhandene Steuerung seiner Pumpstationen für die 1273 Hebewerke modernisieren, um einen konstanten Zufluss zu den 14 Abwasseraufbereitungsanlagen sicher zu stellen. Dabei wandte sich JEA an Siemens. Jetzt sind alle Hebewerke mit einem intelligenten Simocode pro Motormanagementsystem ausgerüstet. Bewährte Simatic S7-300 Steuerungen mit Sinaut ST7 Telecontrol Systemen und Profibus Vernetzung ermöglichen eine zuverlässige, leistungsstarke Kommunikation und Steuerung, sodass JEA von einem optimalen Anlagenbetrieb und mehr Effizienz profitiert – und damit von geringeren Kosten und geringerem Energieverbrauch. Lesen Sie den kompletten Artikel in Englisch online: www.siemens.com/processnews Neu im Fokus USA Siemens AG Auf der IFPAC 2012 trafen sich Experten aus Pharma und Biotechnologie mit Vertretern von Lieferanten und Partnern, um die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Process Analytical Technology (PAT) zu diskutieren. Dabei zeigte sich, dass PAT in der Biotechnologie zunehmend an Fahrt gewinnt. Bislang war eine Hemmschwelle, dass die Prozesse stark von Wissenschaftlern aus dem Bereich der Qualitätssicherung getrieben waren. Mittlerweile verschaffen sich die Verfahrenstechniker zunehmend Gehör, so Dr. Sam Watts, Business Development und Commercial Officer bei Stratophase, einem Anbieter von In-Line-Monitoring-Systemen für den Glukosestatus. „Die Verfahrenstechniker vertreten den Standpunkt, dass die Produktqualität durch die Prozessqualität bestimmt wird.“ p 12 process news | 3-2012 Lesen Sie den kompletten Artikel in Englisch online: www.siemens.com/processnews w.siemens.com/processnews www.siemens.com mens.com/processnews www.siemens.com www.siemens.com/processnews www.siemens Fountains of Knowledge www news www.siemens.com/processnews /processnews www.siemens.com/processnews www.siemens.com mens.com/processnews www.siemens.com/processnews www.siemens p www news www.siemens.com/processnews /processnews www.siemens.com/processnews www.siemens.com mens.com/processnews www.siemens.com/processnews www.siemens www news www.siemens.com/processnews Future-Proofing Investments /processnews www.siemens.com/processnews www.siemens.com mens.com/processnews Neu im Fokus USA Elana Olivo Photography Zum Gedenken an die Opfer des Anschlags auf das World Trade Center wurde 2005 das National September 11 Memorial and Museum der World Trade Center Foundation gegründet. Am Ort der Twin Towers sollte eine Gedenkstätte errichtet werden. Der Siegerentwurf „Reflecting Absence“ besteht aus einem 8 ha großen Platz mit 400 Bäumen um zwei große Pools. Delta Fountains und Siemens sorgen mit einer hochmodernen Automatisierungslösung dafür, dass das Wasser in diesen Pools zu jeder Tages- und Jahreszeit frisch und klar bleibt. Lesen Sie den kompletten Artikel in Englisch online: www.siemens.com/processnews Getty Images / Weygan Randolph Mayes Neu in Water/Wastewater Mit dem Aus- und Umbau ihrer Abwasserreinigung will die City of Kelowna in British Columbia, Kanada, in den kommenden 4 Jahren die Kapazität auf 70 Millionen Liter pro Tag fast verdoppeln. Die Herausforderung bestand dabei nicht nur darin, das vorhandene APACS+ Leitsystem zu modernisieren und die vorhandenen Investitionen zu schützen, sondern gleichzeitig eine zukunftssichere, ausbaufähige Lösung zu implementieren. Der Systemintegrator Turn-Key Controls schlug daher eine entsprechende Schrittweise Migration des bestehenden Systems zu dem aktuellen Simatic PCS 7 / APACS+ Operator System vor, um die Risiken zu minimieren und einen guten Return-on-Investment zu ermöglichen. p Lesen Sie den kompletten Artikel in Englisch online: www.siemens.com/processnews process news | 3-2012 13 Titel USA p Center Ethanol, USA Mehr Sprit für Biosprit Center Ethanol erhöht dank des Prozessleitsystems Simatic PCS 7 seine Effizienz in einer seiner Anlagen und stellt sich erfolgreich dem wachsenden Druck auf dem Markt für Biotreibstoffe in den USA. D ie Rohstoff- und Herstellungspreise für Ethanol sind in den vergangenen Jahren in den USA extrem in die Höhe geschnellt. Infolgedessen mussten viele Start-up-Unternehmen, die im Fahrwasser des Energy Independence and Security Act (H.R. 6) entstanden sind – dieser hatte ein Ziel von fast 140 Milliarden Liter erneuerbarer Treibstoffe bis 2022 festgesetzt – wieder schließen. Doch laut Tony Newton, dem Betriebsleiter der Center Ethanol-Anlage in Sauget, Illinois, ist es mit der richtigen Strategie durchaus möglich, in diesem rückläufigen Markt zu bestehen. Seine Anlage mit einer Kapazität von rund 204 Mio. Liter floriert: dank zuverlässiger Investoren, geschickter Preisverhandlungen mit Lieferanten und einer stetig gesteigerten Produktionseffizienz. den Sollbereich verlassen haben. „Sobald bei einem Prozess die Parameter nicht mehr stimmen, wird in der zentralen Leitwarte mit vier Bedienplätzen Alarm ausgelöst“, erläutert Newton. „Die Bediener können die Einheit überprüfen und die Daten mit den Messwerten aus dem Labor abgleichen. Dadurch konnten wir die Steuerung von Temperatur, Druck und anderen Variablen erheblich verbessern.“ Über die Bildschirme kann das Personal per Mausklick den Status von Einheiten und Verriegelungen aufrufen und hat von der Leitwarte aus einen detaillierten Überblick über die gesamte Anlage. Der Mitarbeiter kann auch auf spezielle Bereiche oder eine einzelne Prozesseinheit zugreifen, um mehr Informationen zu erhalten. Seit Center Ethanol vor über einem Jahr mit der Center Ethanol erweiterte das System darüber Produktion begann, hat die Anlage ihre Leistung hinaus um Routinen für die Dosierung von Enzymen kontinuierlich verbessert, indem die Funktionalität und Chemikalien. „Durch die Optimierung der des Prozessleitsystems Chemikalienmengen sparen wir mittlerweile Simatic PCS 7 ausgebaut größere Summen ein“, wurde. Center Ethanol ist so Newton. „Aber auch das 100. Unternehmen im Front End konnten für Biotreibstoffe in den wir die Effizienz deutlich USA, das mit einer Anlage steigern, so dass das von Siemens arbeitet. gesamte Werk jetzt sehr Das PCS 7 System wurde stabil läuft. Dank der in der neu gebauten neuen Funktionen starAnlage von der Delta T tet der Prozess gleich Corporation installiert Tony Newton, Werksleiter, Center Ethanol mit der korrekten Rezepund arbeitet absolut tur für die Gärung – und zuverlässig. Die Anlage produziert neben Ethanol auch an die 156 000 Tonnen das sorgt dafür, dass die Anlage insgesamt viel effizienter arbeitet.“ Trockenschlempe. Laut Newton war die Flexibilität von Simatic PCS 7 zusammen mit dem BranchenTrends und Training Know-how ein großes Plus in vielen Bereichen der kontinuierlich arbeitenden Anlage. Durch die Trenddarstellungen im Leitsystem stehen den Betreibern laut Newton jederzeit alle Daten aus Mehr Funktionen für mehr Effizienz mindestens den vergangenen drei Monaten zur Verfügung. Diese können schnell in eine Excel-Tabelle Center Ethanol arbeitete zunächst mit Simatic PCS 7 exportiert werden. „Wir nutzen diese VerlaufsfunkScreens für die Standard-Betriebsvorgänge Starten, Anhalten und Abschalten verschiedener Geräte. Dar- tion jeden Tag“, erläutert er. „Die Mitarbeiter in der Leitwarte können jetzt kleinste Veränderungen in über hinaus wurde eine Routine entwickelt, die dem den Füllständen der Tanks grafisch überwachen und Bediener hilft, Prozessparameter zu korrigieren, die » Wir sparen größere Summen, weil wir die Zugabe von Chemikalien im Prozess optimieren können. « 14 process news | 3-2012 korrigieren. Außerdem nutzen wir die Funktion, um die korrekten Trocknertemperaturen, Drücke, Fließraten und Amplituden sicher zu stellen.“ Viele der Techniker von Center Ethanol, die mit PCS 7 arbeiten, wurden bereits an einer anderen Anlage mit SiemensTechnik geschult, die im National Corn to Ethanol Research Center (NCERC) an der Universität Edwardsville im Süden von Illinois installiert ist. Das 3250 m2 große Forschungszentrum unterstützt die Markteinführung neuer, effektiverer Technologien zur Ethanolproduktion, um so höhere Erträge zu erzielen und Kosten zu senken. Darüber hinaus ist das NCERC eine wichtige Einrichtung für die Ausbildung von qualifiziertem Personal, um den landesweit steigenden Bedarf an Fachkräften für den Betrieb und das Management von Biokraftstoffanlagen zu decken. der Anlage über Advanced Process Control Funktionen zu senken. „Unsere Mitarbeiter sind sehr zufrieden mit dem System und loben sein gutes Design“, führt Newton aus. „Die Informationen fließen von einem Monitor zum nächsten und sind leicht verständlich. Die verschiedenen Kenndaten des Prozesses lassen sich einfach und verständlich steuern. Aber mindestens genauso wichtig ist, dass die PCS 7 uns dabei unterstützt, gute Ideen in die Tat umzusetzen und das System dadurch ständig zu verbessern. So nutzen wir zum Beispiel momentan noch nicht seine volle Leistungsfähigkeit. Gut für uns, denn so können wir Dinge laufend optimieren, wie z. B. mit Advanced Process Control. All das passt gut in unser Erfolgsrezept: so innovativ und effizient wie nur irgend möglich zu sein.“ p Das richtige Rezept für einen erfolgreichen Betrieb Simatic PCS 7 lässt sich jederzeit noch weiter ausbauen, falls Bedarf besteht, so Newton weiter. Center Ethanol überlegt derzeit, die Energiekosten i nfo kont a k t www.usa.siemens.com/biofuels [email protected] Tim Kostecki, Center Ethanol Simatic PCS 7 sorgt für mehr Prozesstransparenz und trägt so zu einer deutlich besseren Steuerung von Temperatur, Druck und anderer Variablen bei Tim Kostecki, Center Ethanol Fotolia Center Ethanol hat die Effizienz in der neu gebauten Produktionsanlage kontinuierlich verbessert. Die Anlage hat eine Kapazität von rund 200 Millionen Litern Ethanol und rund 156 000 Tonnen Trockenschlempe pro Jahr process news | 3-2012 15 Titel USA p MEI Research, USA Fokus auf Präzision MEI Research setzt in seinen Respirationskalorimetern die Gasanalysenmessgeräte Ultramat und Oxymat ein. Die hochpräzisen Geräte entsprechen den strengen Anforderungen, die für den Einsatz in der medizinischen Forschung gelten. gg Medizinische Forschungslaboratorien benötigen oftmals eine sehr genaue Messung der Umgebungsparameter, da Studien durch Umgebungsbedingungen verfälscht werden können 16 process news | 3-2012 M EI Research mit Sitz in St. Louis Park, Minnesota, entwickelt Technologien und Systeme für die Forschung im Bereich Ernährung und Gewichtskontrolle. Unter anderem entwickelt und verbessert das Unternehmen Ganzkörper-Respirationskalorimeter, die den Energieverbrauch eines Menschen ermitteln, indem sie die Menge an Sauerstoff (O2) präzise messen, die durch den Stoffwechsel im Körper in Kohlendioxid (CO2) verwandelt wird. Die Dauer der Messung kann dabei zwischen wenigen Minuten und mehreren Tagen betragen. Das Kalorimeter beinhaltet einen abgeschlossenen bewohnbaren Raum, Systeme für die Überwachung und Steuerung der Atmosphäre im System sowie entsprechende Gasanalysengeräte. Da der Wohnraum erheblich mehr Luft enthält als das Atemvolumen, bestimmt die Genauigkeit der Analysensysteme für die CO2- und O2-Messung die Genauigkeit des Gesamtsystems. Eine überzeugende Kombination ... Daher sind hochpräzise Gasanalysengeräte bei Respirationskalorimetern essentiell. Im Translational Research Institute for Metabolism and Diabetes (TRI) in Orlando, Florida, das vom Florida Hospital gemeinsam mit dem Sanford-Burnham Medical Research Institute betrieben wird, werden die Räume über zwei Massendurchflussregler aktiv mit „medizinischer“ Luft belüftet. Die Analysatoren sind über spezielle Entnahmeleitungen mit jedem Raumauslass verbunden und erfassen jede Änderung der O2- oder CO2-Konzentration. in Deutschland her, um speziellere Fragen zur Technik und zur Signalverarbeitung des Analysators zu beantworten. MEI, der Siemens-Mitarbeiter vor Ort und das Ingenieurteam in Deutschland schrieben gemeinsam einen neuen Open-Source-Code für die bestehende Software des Controllers. Damit kann das System über das Netzwerk, das die Analysatoren zur seriellen Kommunikation nutzen, bis zu zehn Messkanäle pro Sekunde abfragen und erreicht so eine höhere Auflösung als mit analogen Standardausgängen. Außerdem werden so Interferenzen vermieden, die die Messgenauigkeit bei großen Kabellängen beeinträchtigen können. Mit den sechs Ultramat/Oxymat 6 Analysatoren profitieren die Forscher bei TRI nicht nur von den präzisen, detaillierten Messergebnissen der Systeme, sondern auch von der enorm verbesserten Benutzerfreundlichkeit. Die Systeme sind für eine hohe Lebensdauer ausgelegt, doch sollten die MEI-Mitarbeiter einmal fachmännische Unterstützung benötigen, steht das Siemens-Team vor Ort MEI mit Rat und Tat zur Seite. p MEI Research Für diese Messaufgabe entschieden sich die Ingenieure von MEI nach umfangreichen Vergleichen für Ultramat/Oxymat 6 Systeme. Ausschlaggebend war die Präzision der Analysatoren, die O2 mit einer Genauigkeit von ± 50 ppm messen können. Zudem waren sowohl die Bedienung über die menügeführte Benutzeroberfläche als auch die Fehlerbehebung bei Ultramat/Oxymat 6 wesentlich einfacher als bei früher verwendeten Geräten. Und da die O2- und CO2Messzellen in einem einzigen Rack untergebracht werden können, konnte MEI den Platzbedarf für die Anlaytik erheblich reduzieren. Darüber hinaus besitzen die Geräte dank der erhöhten Zuverlässigkeit der paramagnetischen Durchflusszelle eine längere erwartete Lebensdauer. Ultramat /Oxymat 6 bei MEI Research: die Vor teile 3 Höhere Genauigkeit: Der Sauerstoff-Kanal bietet eine Messgenauigkeit von ± 50 ppm. 3 Leichtere Handhabung: Die Analysatoren von Siemens sind im Vergleich zu anderen Geräten besonders benutzerfreundlich. 3 Einzigartige Funktionsweise: Die erhöhte Zuverlässigkeit der paramagnetischen Durchflusszelle sorgt für eine lange Lebensdauer des Gerätes. Getty Images / A. Raths ... und herausragender Service Neben der beeindruckenden Leistung und Funktionsweise der Geräte war MEI besonders begeistert vom exzellenten Support, den Siemens und die Partner vor Ort boten. Nach dem Kauf von sechs Messgeräten für TRI sowie weiterer Geräte für den internen Gebrauch kam ein Serviceingenieur von Siemens in das Unternehmen, um ein ganztägiges Training durchzuführen. Unter anderem zerlegte er eines der Geräte vollständig und baute es gemeinsam mit dem Kunden wieder zusammen, um präventive Wartungsmaßnahmen zu erläutern und alle Fragen der Mitarbeiter detailliert zu beantworten. Außerdem stellten der Serviceleiter und der Siemens-Produktleiter für MEI den Kontakt mit dem Ingenieurteam 3 Guter Service: Kundendienst und Support sind vor Ort verfügbar. Siemens ist weltweit flächendeckend vertreten, so dass MEI bei Bedarf jederzeit und an jedem Ort sofortige Unterstützung erhält. i nfo kont a k t www.usa.siemens.com/ processanalytics [email protected] process news | 3-2012 17 Titel USA p Buzzi Unicem, USA Kapazität in Zement Mit einer umfangreichen Modernisierung konnte Buzzi Unicem USA die Zementproduktion an seinem Standort in Missouri fast verdoppeln. Siemens unterstützte dieses Projekt durch eine umfassende Lösung für die Elektro-, Automatisierungsg und Antriebstechnik. D ie River Cement Company (heute Buzzi Unicem USA) begann mit dem Ausbau seines Werks in Festus, Missouri, im Jahr 2005. Unter dem Namen River 7000-Projekt wurden für insgesamt 300 Millionen US-Dollar neue Anlagen für Rohstoffhandling und -vorbereitung, den Brennprozess und die Mühlentechnik zum Werk hinzugefügt. Durch den Ausbau konnte die Produktion von 1,3 auf 2,3 Millionen Tonnen pro Jahr gesteigert werden. Die vorhandenen Anlagen im Bereich der Brecher, des Mischers, der Koksmühle, der Klinkerverarbeitung, der Kugelmühle und der Produktlager werden weiter genutzt und um ein neues Rohmateriallager und -handling, einen Vorheizturm und Drehrohrofen, einen Klinkerkühler, Roh- und Feinmühlen und ein Filterhaus ergänzt. Darüber hinaus wurden mehrere Teilanlagen modifiziert, wie der Zementtransport und die Schiffsverladung. Teamorientierter Ansatz für den Erfolg Buzzi entschied sich für einen teamorientierten Ansatz bei der Konstruktion, Beschaffung, Koordinierung und Integration der Elektro- und Automatisierungstechnik. KHD Humboldt Wedag war für einen Großteil der Elektrotechnik, der Projektprozessgestaltungen und der Geräteintegration zuständig. KHD erbrachte über seine Subunternehmer darüber hinaus den Hoch- und Tiefbau. Payne Crest Electric and Communications führte die elektrische Erstinstallation und -konstruktion aus. Aschinger Electric installierte die zum Rohmateriallager und -versorgungssystem und zum Schiffsverladebereich gehörenden elektrischen Anlagen. Siemens wurde mit der Lieferung eines Großteils der Systeme für die Stromversorgung und Motorsteuerung sowie der Automatisierungs-Hard- und Software beauftragt. Auschlaggebend war hierfür, dass Siemens eine spezifikationsgerechte und kostengünstige Lösung anbieten konnte. Außerdem besitzt Siemens eine lange Tradition und entsprechendes Fachwissen 18 process news | 3-2012 in der Ausrüstung von Zementwerken und unterstützte das Projekt sowohl durch Mitarbeiter in den USA als auch in Europa. Modernste Technologie Siemens lieferte ein umfangreiches System für die Hoch- und Mittelspannungsversorgung – inklusive der Erdung einer Umspannstation und der Erfüllung anspruchsvoller seismischer Anforderungen sowie der Verlegung von Stromkabeln über ein Gefälle von fast 40 m hin zu der Anlage. Da in der Anlage Mittelspannungsantriebe vom Typ Robicon Perfect Harmony und 480-V-Niederspannungs-Motor-Control-Centers (MCCs) mit Simocode Motormanagementsystemen eingesetzt werden, entfielen die üblichen Relaistafeln und Unterverteiler, sodass bei der Verkabelung mehr als 15 000 Arbeitsstunden eingespart werden konnten. Simocode verbindet jeden Motoranlasser über Netzwerk direkt mit dem Automatisierungssystem und liefert so Daten, die in einem herkömmlichen MCC nicht zur Verfügung stehen. Das Personal kann unmittelbar auf Laufzeiten zugreifen, Phasenverlustprobleme feststellen und kontinuierlich den Betriebsstrom oder die Stärke einer Leistung überwachen. Automatisierung minimiert Ausfallzeiten Das Cemat Prozessleitssystem steuert alle Anlagenprozesse. Das speziell für die Automatisierung von Zementwerken entwickelte System ist mit zahlreichen vorinstallierten Funktionen ausgestattet und kann darüber hinaus individuell für jede Anlage konfiguriert werden. Die einzelnen Einheiten sind mit dem zentralen System über Glasfaserkabel verbunden. Der Umstieg vom alten auf das neue System war ohne Schwierigkeiten möglich, da die üblichen Verdrahtungsarbeiten weitgehend vermieden wurden. Mit Cemat haben Bediener Zugriff auf alle Hardware-Positionsdaten, I/O-Adressen, MCC-Daten, Bedienernotizen und objektbezogene Nachrichten aus der zentralen » Siemens schlug uns den umfassendsten Designentwurf vor, der all unseren Anforderungen in der Ausschreibung Rechnung trug. « Buzzi William Kovacs, PE, Corporate Manager Elektrotechnik, Buzzi Unicem USA Die Schiffverladestelle in Festus Leitwarte. Darüber hinaus bietet Cemat umfangreiche Funktionen für die Anlagen- und Systemwartung, wie statistische Werte, Betriebszeiten, Ausfallzeiten durch Fehler sowie Wartungsdaten für Antriebe, Dämpfer und Ventile. Dies ermöglicht eine präventive Wartung und trägt zu einer höheren Anlagenleistung bei. Die Informationen können auch lokal über Simatic MP370 Touch Panels direkt im Werk angezeigt werden. Siemens und die Solution Partner halfen beim Systemdesign, und nach einer entsprechenden Schulung konnten die Automatisierungsingenieure von Buzzi die Programmierung umsetzen. Teil der Anlagenerweiterung waren auch zwei Vertikalmühlen für Rohstoffe und Klinker. Beide Mühlen werden über rechtwinklige duale Planetengetriebe vom Typ Flender KMPP 651 in einem Gusseisengehäuse angetrieben, die sowohl den hohen Anforderungen an das benötigte Drehmoment genügen als auch die statischen und dynamischen Lasten absorbieren. Ein Alternativgetriebe in der Rohmühle hilft, Ausfallzeiten während Wartungsmaßnahmen weiter zu verringern: Üblicherweise kann es ein bis zwei Wochen dauern, eine mechanische Komponente auszutauschen, jetzt sind dafür nur ein bis zwei Tage nötig. Der neue, fünfstufige DoppelstrangVorheizturm Erfolg in Zement Dank der Zusammenarbeit mit einem leistungsfähigen Lieferanten wie Siemens für die Elektrotechnik ließen sich die einzelnen Komponenten leicht in das Gesamtprojekt integrieren. Siemens kann das gesamte Spektrum benötigter Systeme abdecken und liefern. Ein weiterer wichtiger Erfolgsbaustein war auch die Fachkenntnis und Zusammenarbeit der Mitarbeiter und eine kundige Auswahl der einzelnen Systeme – sodass das River 7000 Projekt rundum zufriedenstellend abgeschlossen werden konnte. p www.usa.siemens.com/cement [email protected] Buzzi i n fo kon t akt process news | 3-2012 19 Industrie Food and Beverage p Team, Kolumbien/Mexiko/Chile Effizienz, Transparenz und Sicherheit Simatic IT unterstützt hervorragende Leistungen im Produktspezifi kationsmanagement bei Team. p g T eam ist ein Lebensmittelproduzent mit sechs Produktionsstätten in Kolumbien, Chile und Mexiko sowie mehr als 75 Jahren Erfahrung in der Herstellung von Fetten und Pflanzenölen. Mehr als 2000 Mitarbeiter bei Team arbeiten jeden Tag ganz im Sinne des Unternehmensleitsatzes „Nourishing a better tomorrow“ daran, mit guten Produkten einen Mehrwert im Bereich gesunder und bewusster Ernährung zu leisten. Information als Herausforderung Team beliefert seine Märkte mit einer großen Vielfalt von Produkten unter jeweils landesspezifischen Marken. Für ein solches Unternehmen ist es unerlässlich, dass die Produktinformationen und -spezifikationen auf effiziente und sichere Weise verwaltet werden. Jedes Land hat eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung, die für das Produktspezifikationsmanagement und das Produktlebenszyklusmanagement der in dem jeweiligen Land verkauften Produkte verantwortlich ist. Bis vor Kurzem wurden Spezifikationen in Programmen wie Excel oder Word erstellt und verwaltet, was bedeutete, dass sich die Datenstrukturen je nach Land und verwendetem Archivierungssystem unterschieden. Darüber hinaus gab es keine ausreichende Sicherung und Schutz der Informationen, wodurch die Integrität der 20 process news | 3-2012 Fertigprodukte und des geistigen Eigentums des Unternehmens gefährdet waren. Weiterhin waren die Vorlaufzeiten für Produktneueinführungen oder Rezeptmodifizierungen aufgrund eines Mangels an rechtzeitig vorliegenden Informationen häufig recht lang. Die passende Lösung Zur Lösung dieses Problems wurde das TEAMSPECProjekt ins Leben gerufen. Dieses Projekt umfasste die Einführung des Spezifikationsmanagementsystems Simatic IT Interspec, einer Komponente der Simatic IT R&D Suite. Team entschied sich für das Simatic IT Programmpaket, da es alle erforderlichen Funktionen bot: unter anderem die Möglichkeit, alle Arten von Spezifikationen zu verwalten, die Unterstützung der Formel- und Rezeptentwicklung sowie Versuche und Experimente. TEAMSPEC stellt jetzt einen einzigen zentralen Speicherort für alle Spezifikationen an allen Standorten zur Verfügung – egal ob für Fertigprodukte, Rohmaterialien, Zwischenprodukte, Zutaten, Verpackungen oder Lagerbestände. Die jeweilige Forschungsund Entwicklungsabteilung spezifiziert und pflegt alle Produktkomponenten in Simatic IT Interspec. Alle Mitarbeiter, die Zugriff auf die in TEAMSPEC Team Team Team produziert ein breites Spektrum an Pflanzenölen und -fetten, die unter verschiedenen Markennamen in den jeweiligen Ländern verkauft werden „Nourishing a better tomorrow“: Mehr als 2000 TeamMitarbeiter arbeiten in sechs Werken in Kolumbien, Chile und Mexiko gespeicherten Informationen benötigen, können auf die Daten über eine Weboberfläche im UnternehmensIntranet zugreifen. Für den Zugriff auf das Tool muss von einem Administrator (ein oder zwei Mitarbeiter pro Land) ein Benutzerkonto erstellt und konfiguriert werden, damit die Vertraulichkeit der Inhalte gewährleistet werden kann. zugänglich. Sie zeigen je nach Profil des jeweiligen Benutzers an allen Standorten die gleichen oder nur länderspezifische Informationen an. Auf diese Weise konnte Team dank des auf mehrere Standorte, mehrere Werke und mehrere Zeitzonen ausgerichteten Ansatzes von Simatic IT Interspec im Bereich der benötigten Infrastruktur erhebliche Kosten einsparen. Ein weiterer durch Simatic IT Interspec unterstützter Kontrollmechanismus ist das „Wer-hat-was-getan“Prinzip für die Verwaltung der Änderungen an den Spezifikationen. Darüber hinaus bietet das System einen Genehmigungsablauf für Spezifikationen, durch den die entsprechenden Abteilungsleiter über Änderungen an Produktrezepten oder die Erstellung eines neuen Produkts informiert werden und der sie benachrichtigt, wenn ihre Genehmigung erforderlich ist. Der Statusdurchlauf der einzelnen Spezifikationen wird im System abgebildet, wodurch jederzeit sichtbar ist, in welcher Phase des Zulassungsprozesses sich die jeweiligen Spezifikationen befinden (in Entwicklung, genehmigt, abgelehnt, gültig, veraltet). Simatic IT Interspec ist an das Enterprise Resource Planning (ERP) angebunden und erhält so Informationen zu Materialien sowie Produkt-Masterdaten, z. B. ERP-Schlüssel, Beschreibung usw., und sendet seinerseits Informationen über die Materialliste kürzlich erstellter oder modifizierter Spezifikationen an das ERP-System. Das Spezifikationsmanagement kommuniziert darüber hinaus mit dem Simatic IT Unilab Laborinformationsmanagementsystem (LIMS) und versendet die Qualitätsparameter, die bei dem Produkt gemessen werden müssen, ihre jeweiligen Ober- und Untergrenzen und die für die Messung anzuwendenden Methoden. Außerdem kann Simatic IT Interspec mit CAD-Systemen kommunizieren und Bilddateien an die Spezifikation der Verpackung des fertigen Produkts anhängen. Einfache Implementierung Für dieses Projekt musste keine zusätzliche physikalische Infrastruktur beschafft werden, da die erforderlichen Systeme bereits bei Team vorhanden waren. Es wurden lediglich zwei Server benötigt, die in einen physikalischen Server und Clients virtualisiert sind. Im Wesentlichen entsprechen sie den Rechnern, mit denen die Mitarbeiter der unterschiedlichen Abteilungen Simatic IT Interspec verwenden. Die einzige Voraussetzung für einen Zugriff auf das System ist der Internet Explorer und eine Verbindung zum Unternehmens-Intranet. Da dieses Intranet alle Länder abdeckt, in denen Team ansässig ist, konnten die zentralen Server in Kolumbien installiert werden und sind dennoch allen Team-Standorten Mehr Leistung Mit dem neuen System für das Produktspezifikationsmanagement profitiert Team von einer geringeren Arbeitsbelastung, einer besseren Datentransparenz und einem besseren Schutz der Informationen sowie von der Standardisierung der Datenstrukturen und Methoden. Das Ergebnis: Mehr Effizienz dank einer standardisierten Plattform für ein optimales Management der Produktspezifikationen. p i nfo kont a k t www.siemens.de/simatic-it [email protected] [email protected] process news | 3-2012 21 Industrie Papierverarbeitung Praktizierte Nachhaltigkeit: UPM recycelt für seine Produkte Altpapier und schont so natürliche Ressourcen Verlustfrei hochgerüstet Anlagentausch im laufenden Produktionsbetrieb erfordert gute Vorbereitung und eine detaillierte Planung. In der UPM Papier GmbH in Schongau konnte die Migration einer neuen EAP-Anlage g g ohne Produktionseinbußen realisiert werden. D ie Produktion von UPM in Schongau ist malerisch in einer Flussschleife des Lechs gelegen. UPM produziert hier Zeitungsdruckpapiere und stark füllstoffhaltige Naturpapiere für die Herstellung von Zeitungen, Zeitungsbeilagen, Prospekten, Illustrierten und Katalogen. Als Hersteller von Rollendruckpapieren zählt dieser Standort weltweit zu den größten Wiederverwertern von Altpapier. Pro Jahr werden bis zu 770.000 Tonnen Rollendruckpapiere auf drei Maschinen produziert. Irgendwann wird es Zeit, veraltete Systeme durch neue zu ersetzen. Dies wurde Anfang 2011 für die Erstflotation Altpapier (EAP-Anlage) in Schongau entschieden, um Simatic S5 auf PCS 7 umzustellen. Zur Versorgung der drei Papiermaschinen musste der Betrieb der EAP-Anlage bei voller Auslastung 22 process news | 3-2012 weiterlaufen. So stand nur ein enges Zeitfenster für den Systemtausch zur Verfügung. Innerhalb eines Jahres sollten mehrere kurze Stillstandszeiten von Teilanlagen dafür genutzt werden. Umbauphase mit vielen Provisorien Der Umbau der Hardware betraf immer auch andere als die gerade umzubauenden Anlagenteile. Viele Provisorien waren notwendig, um die Kommunikation zwischen bereits migrierten und den noch nicht umgebauten Anlagenteilen sicherzustellen. Dazu wurden bereits vorab Kopplungen zwischen den alten und den neuen Systemen eingerichtet. Die laufenden Programme der Simatic S5 und Teleperm M wurden ausgelesen, mit ihren Funktionen in PCS 7 programmiert und an die neue Hardware angebunden. Die Visualisierung wurde von PCS 7TM V6.1 auf PCS 7 V7.1 Alle Fotos: UPM p UPM Papier GmbH, Deutschland » Die gute Zusammenarbeit von UPM-Betreibern, UPM-Planung sowie dem Montage- und Engineering-Team von Siemens führte zum Gelingen dieser außergewöhnlichen Aufgabe sowohl aus technischer als auch aus terminlicher Sicht. Es kam zu keinen Produktionseinbußen. « Hannes Falk, Manager Electrical and Automation Engineering der UPM GmbH. hochgerüstet und die Bedien- und Beobachtungsebene an den neuen Look and Feel angepasst. Der komplette Aufbau der neuen Hardware wurde neben die alte platziert, alte Leitungen und Kabel vor dem Umbau gezupft und für das Umlegen vorbereitet. Dann konnte während einer Teilabschaltung Stück für Stück umverdrahtet werden. Gleichzeitig wurde die alte Software außer Funktion gesetzt und die vorbereitete neue Software in Betrieb genommen. Mit einem abschließenden Loopcheck wurde der entsprechende Anlagenteil zusammen mit dem Betreiber überprüft und die Produktion konnte weiterlaufen. wurden nochmals bis ins Detail geprüft und gleichzeitig konnten die Pläne der Hardware aktualisiert und die Funktionen für die Qualitätssicherung dokumentiert werden. Mit dem Umbau sind nun auch neu strukturierte Schalträume und eine Ersatzteilversorgung über Jahre gesichert. p 4500 Ein- und Ausgänge getauscht Die Zahl der ausgewechselten Komponenten für die EAP-Anlage ist beeindruckend: Drei Teleperm M AS488, fünf Simatic S5-155 einschließlich Einund Ausgangsperipherie sind nun durch sechs AS416 und PCS 7 ersetzt, alle vorhandenen ET 100 sind ET 200M gewichen und das Bussystem ist nun auf Profibus DP umgestellt. Dazu kamen alle Erweiterungsgeräte und außen liegenden Stationen, sodass insgesamt 4500 binäre und analoge Ein- und Ausgänge innerhalb kurzer Abschaltungen getauscht wurden. Selbst bei Teilanlagen dauerte ein Umbau vom Abschalten bis zur Wiederinbetriebnahme auf dem neuen System maximal nur 14 Stunden. Dafür waren teilweise bis zu 10 Personen beschäftigt. Benötigte Messwerte für die zentrale Produktionserfassung konnten nach einem erfolgten Umbau sofort über die neuen Automatisierungssysteme erfasst werden, sodass eine lückenlose Kontrolle gewährleistet war. Nach Migration aller Anlagenteile erfolgten die Abschaltung und Demontage der alten Automatisierungsgeräte, der provisorischen Kopplungen sowie der entsprechenden Hardware. UPM in Schongau erstreckt sich über eine Fläche von 35 Hektar, davon allein 7 Hektar Wasserfläche Die Migration im Überblick In kurzen Abschaltzeitrahmen, selbst für große Teilanlagen von maximal 14 Stunden, wurden die alten Systemkomponenten gegen neue getauscht: 3 drei Teleperm M AS488, fünf Simatic S5-155 gegen sechs AS416 und PCS 7 3 ET 100 gegen ET 200M 3 altes Bussystem gegen Profibus DP 3 Software: Programme der Simatic S5 und Teleperm M mit gleichen Funktionen in PCS 7 programmiert 3 Visualisierung: PCS 7TM V6.1 auf PCS 7 V7.1 hochgerüstet Anlagenabbild wie für Neuanlage Mit der Migration konnte ein 100-prozentiges Abbild der Anlage erstellt werden, wie es sonst nur bei Neuanlagen möglich ist. Vorhandene Anlagenstrukturen i nfo kont a k t www.siemens.de/pulp-paper [email protected] process news | 3-2012 23 Industrie Pharma p Novartis Pharma Ein Master für Engineeringdaten Eine enge Partnerschaft führt zu einer effizienten Weiterentwicklung. g D as Unternehmen Novartis Pharma setzt seit dem Jahr 2004 die Softwarelösung Comos von Siemens erfolgreich für das AnlagenEngineering, das Life-Cycle-Datenmanagement und die Dokumentation seiner Anlagen ein. Die Software ist ein zentraler Baustein innerhalb des innovativen Anlagenmanagement-Konzeptes des Unternehmens. Im Rahmen der Implementierung wurden vier Integrationsstufen für die Comos Software definiert. Im ersten Schritt konsolidierte Novartis die bisher eingesetzte Engineering Software Landschaft und integrierte Comos als zentrale Lösung. Dabei begann das Unternehmen auch mit der Einführung einer weltweiten Standardisierung seines 24 process news | 3-2012 Engineerings. Seitdem werden Planungen innerhalb der Verfahrenstechnik und der Elektro-, Mess-, Steuerund Regelungstechnik (EMSR) an den großen Produktionsstandorten nur noch mit Comos realisiert. Im zweiten Schritt erfolgten die Migrationen von bestehenden Engineering Daten in die objektorientierte Datenbank von Comos. Die Integration der weltweiten Novartis Niederlassungen sowie von externen Partnern in die zentrale Engineering-Plattform wurde schließlich im dritten Schritt realisiert. Seit dem hat Novartis eine deutliche Effizienz- und Qualitätssteigerung im Anlagenengineering erzielt. „Interne Untersuchungen haben uns gezeigt, dass wir durch den Einsatz der Software Comos etwa 8 % bis 12 % Einsparung im Engineering erzielen konnten“, Alle Fotos: Novartis AG Einblicke in die Impfstoffproduktion bei Novartis Oben: Ein Fermenter für Impfstoffe Links oben: Probenentnahme Links: Eine Ultrafiltrationseinheit reflektiert Christoph Jauslin, Head Engineering IT bei Novartis Pharma. Um diese bereits erzielten Einsparungen noch weiter zu steigern, arbeitet das Unternehmen derzeit an der Umsetzung der vierten Integrationsstufe mit Comos, d.h. dem Verzicht auf eine papierbasierte Dokumentation. Sämtliche Arbeitsprozesse werden dahingehend überarbeitet, dass die Anlagendokumentation und die Anlagenqualifizierungen nur noch in elektronischer Form vorgenommen werden. Dafür wurde die Software von Siemens in enger Zusammenarbeit mit Novartis weiterentwickelt. Das Ergebnis ist eine spezielle Lösung für die pharmazeutische Industrie in der Software Comos. Als integraler Bestandteil der Planungssoftware wird zukünftig die AnlagenQualifizierung und somit der Nachweis der sogenannten „Compliance“ ermöglicht. Damit können den regulierenden Behörden, wie der FDA oder EMA ein transparentes und nach dem „Risk based Approach“ (RbA) erzeugtes Dokumentenpaket vorgelegt werden. Davon verspricht sich das Unternehmen eine Optimierung der Qualifizierungsprozesse und dadurch weitere Kosteneinsparungen. p i nfo kont a k t www.siemens.de/comos [email protected] process news | 3-2012 25 Te c h n o l o g i e Prozessleittechnik p Industrial Security in den USA Von Standards zu Richtlinien Industrial Security wird zunehmen zu einem Sorgeobjekt von Organisationen und Unternehmen, auch in den USA. Die Serie zu Industrial Security wird mit den Themen Nutzerverwaltung, Systemhärtung und Firewalls und sichere Serververbindungen g in der nächsten p process news fortgesetzt. g D er ISA99 Standard für die Sicherheit bei Systemen für die industrielle Automatisierung und Leittechnik ist eine zentrale Leitlinie der entsprechenden Standards für Industrial Security in der amerikanischen chemischen Industrie. ISA99 definiert Standards, empfiehlt Vorgehens weisen und stellt entsprechende Technikreports und Informationsmaterialien zur Verfügung, wie Systeme in Fertigung und Automatisierung elektronisch geschützt und dieser Schutz evaluiert werden kann. Die ISA99 Vorgaben sind auch weltweit relevant. ISA99 richtet sich nicht nur an Anlagenbetreiber sondern auch an die Systemlieferanten und an Unternehmen, die diese Systeme konfigurieren, in Betrieb nehmen und abnehmen. Das Ziel ist es, die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit der Systeme zu verbessern und zu definieren, wie ein sicheres Automatisierungssystem ausgewählt und implementiert werden kann. Die National Cyber Security Division (NCSD) des US Department of Homeland Security (DHS) ist eine weitere wichtige Organisation für Industrial Security. Sie ist zuständig für die Antwort der USA auf Gefahren im Cyberspace, Risikomanagementprogramme und die entsprechenden Anforderungen und umfasst drei wesentliche Bestandteile im Bereich Industrial Security: CFATS, ICSJWG, und ICS-CERT. CFATS steht für Chemical Facilities AntiTerrorism Standards und beinhaltet Meldericht- 26 process news | 3-2012 Weitere Informationen 3 Mehr Details zu ISA99: isa99.isa.org 3 Mehr zur ICSJWG und ihren Konferenzprogrammen per E-Mail: [email protected] oder unter: www.us-cert.gov/control_systems/icsjwg/ 3 Mehr Informationen zum ICS-CERT: www.us-cert.gov/control_systems/ics-cert/ linien für Chemieanlagen. Die Standards sind zeitlich begrenzt gültig und müssen in bestimmten Abständen erneut autorisiert werden. Die aktuellen CFATS gelten bis zum 4. Oktober 2012. Security für Leitsysteme in den USA Die Industrial Control Systems Joint Working Group ICSJWG und das Industrial Controls Systems Cyber Emergency Response Team ICS-CERT sind beide Teil des Control Systems Security Programms (CSSP) der DHS NCSD und möchten Anwender, Systemintegratoren, Lieferanten sowie Einrichtungen aus Regierung und Ausbildung miteinander in Kontakt bringen. Das Ziel der ICSJWG ist es, alle Parteien bei der Zusammenarbeit im Bereich der Security von kritischen Infrastruktursystemen und wichtigen Ressourcen zu unterstützen und die Entwicklung und Implemen tierung entsprechend D. Obertreis geschützter Systeme für die Industrieautomatisierung zu beschleunigen. Die ICSJWG ist in fünf Arbeitsgruppen unterteilt: (1) die International Subgroup hat den Schwerpunkt internationale Zusammenarbeit; (2) die Research and Development Subgroup hat die Aufgabe, erforderliche Forschungsprojekte und -prioritäten zu identifizieren; (3) die Roadmap to Secure Industrial Control Systems Subgroup pflegt die Cross Sector Roadmap; (4) die Vendor Subgroup kümmert sich um einen besseren Informationsaustausch zwischen Lieferanten, Eignern und Betreibern und anderen Organisationen im Bereich Industrial Security; und (5) die Workforce Development Subgroup befasst sich mit aktuellen Lehrplänen zum Thema Sicherheit von Automatisierungssystemen und gibt Empfehlungen zu ihrer Verbesserung. gehören Analysen von Schwachstellen und Schadsoftware, Vor-Ort-Support bei Gegenmaßnahmen und forensischen Analysen, Lageberichte, die Koordination der verantwortungsvollen Veröffentlichung von Schwachstellen und Gegenmaßnahmen und die Bereitstellung und Koordination von Informationen zu Schwachstellen und Gefahrenanalysen durch IT Produkte und Warnungen. ICS-CERT, das CERT von Siemens und die Abteilungen bei Siemens arbeiten eng zusammen, um identifizierte Schwachstellen zu bestätigen und zu schließen. Die chemische Industrie in den USA muss sich mit dem Thema der Industrial Security auseinander setzen – allerdings bieten die hier aufgeführten Organisationen einen guten Ausgangspunkt, um Anlagen besser zu schützen. p Gemeinsam arbeiten, gemeinsam lernen Neben der Koordination der ICSJWG Subgroups und ihrer Aktivitäten organisiert das DHS alle zwei Jahre eine ICSJWG Konferenz, auf der aktuelle Entwicklungen im Bereich der Gesetzgebung, Forschung und Entwicklung und aktuelle Vorfälle und entsprechende Gegenmaßnahmen diskutiert werden. Das ICS-CERT übernimmt dabei die Sicherheit von Automatisierungssystemen als Schwerpunktthema gemeinsam mit dem US Computer Emergency Readiness Team (US-CERT), damit Vorfälle im Bereich der Automatisierungstechnik ausgewertet und Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Dazu IT Security Hinweis Es sind geeignete Schutzmaßnahmen (u. a. IT Security, zum Beispiel Netzwerksegmentierung) zu ergreifen, um einen sicheren Betrieb der Anlage zu gewährleisten. Weitere Informationen zum Thema Industrial Security fi nden Sie im Internet unter www.siemens.de/industrialsecurity. i nfo kont a k t www.siemens.de/pcs7 [email protected] [email protected] process news | 3-2012 27 R eu cbhr n T i ko lroogt i eR uPbrroi zk egs rs ai nu s t r u m e n t i e r u n g p Sitrans LUT400 Der genaueste Füllstandsregler der Welt Ein neues Level an Genauigkeit in der Füllstandsmessung: Das UltraschallAuswertegerät Sitrans LUT400 zeichnet sich mit der derzeit am Markt höchsten Messgenauigkeit von einem Millimeter aus und steht für zuverlässig präzise Messungen. p g der nächsten Generation ermöglicht eine bessere Echoverarbeitung für genauere Messergebnisse. Sparen und Sicherheit Sitrans LUT400 spart außerdem Kosten im Betrieb: Bestände lassen sich genauer überwachen, Prozesse lassen sich effizienter steuern und teure Reinigungsmaßnahmen können vermieden werden. Das Ultraschall-Auswertegerät arbeitet zuverlässig, sodass Wartungsarbeiten vor Ort seltener notwendig sind. Und wenn Mitarbeiter gar nicht erst in Gefahrenbereiche gehen müssen, gibt es unmittelbar auch signifikant weniger Unfälle und daraus entstehende Einbußen. Sitrans LUT400 lässt sich dank des grafischen Quick Start Wizards und menügeführten Parametern über die intuitive Benutzeroberfläche in D as kompakte, einkanalige Ultraschallgerät überwacht und steuert kontinuierlich Füllstände in unterschiedlichsten Anwendungen und garantiert durchgängig präzise Messwerte bei Flüssigkeiten, Schüttgütern oder Schlämmen. Das neue flexible Ultraschall-Auswertegerät eignet sich für Anwendungen in Kläranlagen und Wasseraufbereitung sowie bei Herstellungsprozessen und industrieller Lagerung. Das Gerät gibt es in drei Ausführungen: als Auswertegerät Sitrans LUT420 für Füllstand, als Sitrans LUT430 für Füllstand, Pumpen und Durchfluss und als Sitrans LUT440 OCM für die hochgenaue Durchflussmessung mit zusätzlichen Füllstand-, Volumen- und Pumpensteuerfunktionen. Hohe Leistung und Präzision Das neue Ultraschall-Auswertegerät Sitrans LUT400 besitzt einen speziellen digitalen Receiver, der die Stärke und Zuverlässigkeit des Echosignals verbessert, sowie einen ausgeklügelten Filter für eine bessere Rauschunterdrückung. Sonic Intelligence 28 process news | 3-2012 Highlights 3 Unübertroffene Genauigkeit von 1 mm 3 Bedienerfreundliche Benutzeroberfläche für schnelle Programmierung und Wartung 3 Verbesserte Leistung in lauten Umgebungen durch digitalen Empfänger 3 Kompatibel mit der gesamten Produktlinie der Echomax Sensoren weniger als einer Minute über nur vier Tasten programmieren. Das Auswertegerät ist mit der gesamten Produktlinie der Echomax Ultraschallsensoren kompatibel und deckt damit einen Betriebsbereich von 0,3 bis 60 Meter ab. p i nfo kont a k t www.siemens.de/sitransLUT400 [email protected] Te c h n o l o g i e im Web: Demnächst nen in der io t a v o n In „ Special ntierung “ e m u r t s in s in der Prozes novationen Prozessinstrumentierung p Sitrans FC430 Funktionsreich und flexibel ren In englischen mehr zu unse Erfahren Sie Web in einem im iv us kl etter ex – essung seren Newsl Durchflussm e sich für un Si n re : ie rt st ie gi rm l. Re r E-Mail info online-Specia n von uns pe s ew n und Sie werde ss m/proce siemens.co Der neue Sitrans FC430 besteht aus einem Sitrans FCS400 Messaufnehmer und einem Sitrans FCT030 Messumformer. Der innovative Coriolis-Durchflussmesser bietet eine Reihe neuer Funktionen, die Anwendungen in der chemischen, Pharma-, Lebensmittel- sowie öl- und gasverarbeitenden Industrie g trie zu Gute kommen. Messgenauigkeit und Flexibilität Der Sitrans FC430 ist zudem Mehrparameter-fähig. Als erstes Coriolis-Durchflussmessgerät von Siemens verwendet er ein digitales Signal für schnelle, präzise Messungen. Die SensorFlash Micro-SD-Karte stellt eine mobile Datenbank mit Betriebs- und Anwenderdaten bereit, sobald das Durchflussmessgerät eingeschaltet wird – ein weiteres Plus im Hinblick auf Sicherheit und Effizienz. Der Sitrans FC430 ist für die Innen- und Außeninstallation geeignet und erfüllt in seiner Standardversion die Schutzklasse IP67/NEMA 4X. Das Durchflussmessgerät ist bidirektional, in vielen Positionen selbstentleerend und kann in jeder Ausrichtung installiert werden, wobei der vertikale Einbau empfohlen wird. Überlegene Sensortechnik Die Sitrans FCS400 Messaufnehmer sind in drei Varianten verfügbar: Standard, hygienisch und NAMUR, mit einer großen Auswahl an Prozessanschlüssen. Die Sensoren sind kalibriert, um Messungen mit einem Fehler von weniger als 0,1 % der Durchflussrate zu ermöglichen und deckt standardmäßig einen breiten Fraktions- und Dichtebereich ab. Siemens AG D er hochgenaue Sitrans FC430 ermöglicht glicht eine flexible Installation, da das Gerät ät kompakt aufgebaut ist. Sensor und Transmitter können dank der digitalen Kommunikation kation bis zu 300 m entfernt voneinander installiert rt werden. Der Sitrans FC430 ist als Remote- oder als Kompaktkonfiguration erhältlich und arbeitet et sowohl mit dem metrischen als auch dem imperialen Messsystem. Alle Ausführungen sind für Anwendungen im eichpflichtigen Verkehr gemäß OIML R117 erhältlich, da dass Gerät einen internen Datenlogger besitzt, der alle 10 Minuten mit allen notwendigen Konfi figurations- und Betriebsdaten aktualisiert wird. Die neuen Sitrans FC430 Durchflussmessgeräte Die Highlights 3 Kompakt- oder Remote-Konfiguration 3 Digitale Kommunikation 3 Schnelle, präzise Signalübertragung 3 IP67/NEMA 4X konformes Design 3 Standard-, hygienisch, NAMUR-Ausführungen 3 Große Auswahl an Prozessanschlüssen Der Sitrans FC430 besitzt Zulassungen gemäß IEC Ex, ATEX und FM und kann daher in Ex-Umgebungen mit brennbaren oder explosiven Gasen eingesetzt werden. Die Gerätesoftware ist gemäß SIL 3 und die Hardware nach SIL 2 zertifiziert. Durch den Einbau eines zweiten, identischen Durchflussmessers in redundanter Konfiguration erreicht die Hardware ebenfalls SIL 3. p i nfo kont a k t www.siemens.de/fc430 [email protected] process news | 3-2012 29 Kurz notiert Prozessanalytik Bewährte Technik für Brasilien Die Firma Loesche Automatisierungstechnik GmbH in Lünen, ein Tochterunternehmen der Loesche GmbH in Düsseldorf, erteilte der Siemens AG einen umfangreichen Auftrag, die komplette Prozess-Analysentechnik für die Linie II eines Zementwerkes in Arcos (Brasilien) zu liefern. Mit diesem Auftrag greift Loesche auf die langjährigen Erfahrungen von Siemens auf dem Gebiet anspruchsvoller Prozessanalytik zurück. Der Auftrag umfasst 9 Analysenschränke mit insgesamt 12 Prozessanalysengeräten inklusive der notwendigen Technik für die Gasentnahme. An der besonders anspruchsvollen Messstelle des Drehrohr-Ofeneinlaufs kommt als bewährtes Gasentnahme-System eine FLK-Sonde von Siemens zum Einsatz. Für zwei Messstellen, die der Emissionsüberwachung dienen, liefert Siemens zusätzlich Staub- und Volumenstrom-Messgeräte. Trotz enger Termine werden die Ausrüstungen voraussichtlich bereits im Frühherbst den Weg über den Atlantik antreten. Loesche ist ein innovativer und weltweit tätiger Anbieter von Ausrüstungen rund um Mahlanlagen für zahlreiche Branchen und erweitert zielstrebig seine Marktpräsenz in der Zementindustrie. p www.siemens.de/zement www.siemens.de/prozessanalytik Compliance und das Geschäft Positive Erfahrungen Die Grundlagen für verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln sind Integrität und Compliance-konformes Verhalten. Diese sind auch die Basis für nachhaltiges Wirtschaften: Sie schaffen neue Geschäftschancen, die langfristiges, profitables Wachstum sichern. Die Folgen von regel- und gesetzwidrigem Verhalten können hingegen enorm sein: horrende Strafzahlungen, Ausschluss von Aufträgen, strafrechtliche Konsequenzen und nicht zuletzt der damit verbundene Reputationsschaden. Dies gilt es in jedem Fall zu vermeiden. Der wichtigste Punkt ist jedoch: Ein klares Bekenntnis zum fairen Wettbewerb führt zu einer konsequenten Ausrichtung auf Produktinnovation und Kundenorientierung. Um diesem Anspruch auch künftig gerecht zu werden und das Vertrauen der Kunden in das Unternehmen und seine Produkte weiter zu stärken, hat Siemens ein umfangreiches Compliance-Programm erfolgreich eingeführt. Die positiven Erfahrungen damit präsentierte Siemens seinen Kunden und Geschäftspartnern auch in diesem Jahr auf der Hannover Messe. p www.siemens.de/compliance 30 process news | 3-2012 Sehr geehrte Kunden, bitte informieren Sie uns über jegliche Compliance betreffende Probleme, die bei für Sie relevanten Geschäftspartnern, wie z. B. Distributoren, Vertriebspartnern oder Beratern, auftreten. Sie können dafür das Compliance Help Desk „Tell us“ unter www.siemens.com/tell-us nutzen oder mit unserem Ombudsmann Hans-Otto Jordan von der Kanzlei Dr. Beckstein & Kollegen über [email protected] in Kontakt treten. Dialog info events Sie möchten mehr über Systeme und Lösungen für die Prozessindustrie von Siemens erfahren? Dann besuchen Sie doch unsere Online-Informationsplattform im Internet: 2012 Automation Summit www.siemens.de/prozessautomatisierung online www.siemens.de/processnews Lesen Sie, was Meinungsträger der Industrie denken und wie Unternehmen der Prozessindustrie innovative Wege finden, um ihre wichtigsten Herausforderungen zu meistern. Das englischsprachige Onlineportal der process news bietet Ihnen nicht nur einen schnellen Zugang zu allen früheren Ausgaben, sondern auch zu zusätzlichen News, Fallbeispielen, detaillierten Technologieartikeln und Videos zu Kernthemen in der Prozessautomatisierung. Mit einem RSS-Feed können Sie sich automatisch über Neuigkeiten auf der Seite informieren lassen. Bleiben Sie auf dem Laufenden. Community. Experiences. Productivity. Über 45 Breakout Sessions mit ausgewählten Anwedungsbeispielen, mehr als 10 Training Sessions und ein Tips-and-Tricks Theater: Der 2012 Automation Summit deckte mit zahlreichen Vorträgen und Präsentation die zentralen Themen rund um die Automatisierung ab. Im Mittelpunkt standen Energiemanagement, Asset Management, Produktivitätssteigerungen und Lösungen für Instandhaltung und Betrieb. Dazu kamen neue Ansätze für Problembehebung, Sicherheit und Industrial Security. Den Abschluss bildete der Customer Excellence Award, mit dem Siemens Lösungen auszeichnet, die auf Basis von Siemens Technologie einen herausragenden Beitrag zur Performance einer Anlage erbringen. „Dieses Jahr unterstreichen die Gewinner den Wert von partnerschaftlichem Arbeiten und zeichnen sich durch Innovationskraft, Zusammenarbeit über Grenzen hinweg und eine erfolgreiche Umsetzung aus“, so Raj Batra, Leiter der Industry Automation Division, Siemens USA. Über den QR-Code erfahren Sie per Video, was ein Teilnehmer zu seinem ersten Summit sagt. Wenn Sie ein Anwender von Siemens Technik in den USA sind und am Summit teilnehmen möchten, besuchen Sie uns online: usa.siemens.com/summit Impressum: process news 3-2012 Herausgeber Siemens Aktiengesellschaft, Gleiwitzer Str. 555, 90475 Nürnberg www.siemens.com/automation Redaktionsbeirat Inez Costenoble, Elisabeth Desmet, Ute Forstner, Petra Geiss, Michael Gilluck, Keirsten Henderson, Walter Huber, Ingo Kaiser, Doina Pamfilie, Elke Pilhöfer, Roland Wieser Drive Technologies Division CEO Ralf-Michael Franke Verlag Publicis Publishing Postfach 32 40, 91050 Erlangen Tel.: +49 (0) 91 31 91 92-5 01 Fax: +49 (0) 91 31 91 92-5 94 [email protected] Industry Automation Division CEO Anton S. Huber Presserechtliche Verantwortung Arno Hoier Verantwortlich für den Inhalt Cornelia Dürrfeld Redaktion: Kerstin Purucker Layout: Stefanie Eger, Nadine Wachter C.v.D., Schlussredaktion: Sabine Zingelmann DTP: TV Satzstudio GmbH Druck: Wünsch, Neumarkt Konzeption Christian Leifels process news erscheint vierteljährlich Redaktion Cornelia Dürrfeld, Siemens AG, I IA AS S MP 7 Siemensallee 84, 76187 Karlsruhe Tel.: +49 (0) 7 21 5 95-25 91 Fax: +49 (0) 7 21 5 95-63 90 [email protected] Auflage: 19 000 Titelbild: James Visser/visserphoto.com Jobnummer: 002800 40613 © 2012 by Siemens Aktiengesellschaft München und Berlin Alle Rechte vorbehalten. Diese Ausgabe wurde auf Papier aus umweltfreundlich chlorfrei gebleichtem Zellstoff gedruckt. ISSN 1430-2284 (Print) Die folgenden Produkte sind eingetragene Marken der Siemens AG: ET 200, OXYMAT, S7-300, SIMATIC, SIMATIC PCS 7, SIMOCODE, SITRANS, TELEPERM, ULTRAMAT Wenn Markenzeichen, Handelsnamen, technische Lösungen oder dergleichen nicht besonders erwähnt sind, bedeutet dies nicht, dass sie keinen Schutz genießen. Die Informationen in diesem Magazin enthalten lediglich allgemeine Beschreibungen bzw. Leistungsmerkmale, welche im konkreten Anwendungsfall nicht immer in der beschriebenen Form zutreffen bzw. welche sich durch Weiterentwicklung der Produkte ändern können. Die gewünschten Leistungsmerkmale sind nur dann verbindlich, wenn sie bei Vertragsschluss ausdrücklich vereinbart werden. IWI: TPOG Bestellnummer: E20001-M6312-B100 Printed in Germany process news | 3-2012 31 Progress you trust $XIXQVHUH.RPSHWHQ]LQGHU3UR]HVVDXWRPDWLVLHUXQJ N|QQHQ6LHVLFKMHGHU]HLWYHUODVVHQ VLHPHQVGHSUR]HVVDXWRPDWLVLHUXQJ :DVGLH3UR]HVVLQGXVWULHKHXWHPHKUGHQQMHEHQ|WLJWLVW HLQ7HFKQRORJLHSDUWQHUPLWIXQGLHUWHP%UDQFKHQ.QRZ KRZ6LHPHQVLVWGLHVHU3DUWQHU8QVHUHODQJMlKULJH%UDQ FKHQ.RPSHWHQ]XQGXQVHUHHUVWNODVVLJHQ3URGXNWH6\V WHPHXQG/|VXQJHQDXIGHPQHXHVWHQ6WDQGGHU7HFKQLN VFKDIIHQGLH9RUDXVVHW]XQJHQGDIUGDVV6LH,KUH=LHOHHU UHLFKHQ0LWXQVVHW]HQ6LHDXI2SHUDWLRQDO([FHOOHQFH DXIGDVSHUIHNWH=XVDPPHQVSLHOYRQ3URGXNWLYLWlWXQG $XWRPDWLVLHUXQJVRZLHDXIK|FKVWH$QODJHQIOH[LELOLWlW 0LWDQGHUHQ:RUWHQ:LUVLQGGHU3DUWQHU,KUHV9HUWUDXHQV PLWGHP6LHGLH$QIRUGHUXQJHQYRQKHXWHXQGPRUJHQ HUIOOHQ²XQG,KUHQ*HVFKlIWVHUIROJQDFKKDOWLJVLFKHUQ $QVZHUVIRULQGXVWU\