Mit Spielwitz begeistertNeue Fricktaler Zeitung, 4. Februar 2016

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Mit Spielwitz begeistertNeue Fricktaler Zeitung, 4. Februar 2016
RHEINFELDEN | 7
Donnerstag, 4. Februar 2016
Frau getötet – der Angeklagte
blieb stumm
HPS: Viel Grün
und einmal Gelb
Möhliner Mordfall vor dem Bezirksgericht Rheinfelden
Am Pfingstmontag 2013 ist
in Möhlin eine Portugiesin
brutal getötet worden. Ihr
Ehemann muss sich seit
gestern wegen Mordes vor
dem Bezirksgericht Rheinfelden verantworten. Am ersten
Verhandlungstag verweigerte
er die Aussage. Die Staatsanwaltschaft fordert eine
Freiheitsstrafe von 20 Jahren.
Doch sie machte ihm klar, dass es
keine Chance mehr gebe und sie ihn
nicht mehr liebe. Zum Tathergang
heisst es in der Anklageschrift: «Als
das Opfer zum Kühlschrank ging,
packte er sie und schlug ihren Kopf
mit dem Gesicht voran an die Wand.
Anschliessend stiess er das Opfer zu
Boden, wo sie auf dem Rücken zu liegen kam. Er schlug ihr den Hinterkopf
wiederholt auf den Küchenboden.»
Die Frau starb an den schweren Verletzungen.
Valentin Zumsteg
«Die Dummheit schon begangen»
Nach der Tat ging der Mann zu sich
nach Hause und schrieb in einem
Computer-Chat: «Ich habe die Dummheit schon begangen.» Dann meldete
er sich bei einem Bekannten und bat
ihn, seinen Sohn, der bei ihm lebte,
abzuholen. Danach liess er sich nach
Rheinfelden bringen. Dort ging er
auf den Polizeiposten und erklärte,
dass er seine Ehefrau getötet habe.
Gemäss einem psychiatrischen Gutachten leidet der Mann an psychischen
Störungen. Es sei von einer «leichtgradig verminderten Schuldfähigkeit»
auszugehen.
Die Staatsanwaltschaft taxiert die
Tat als Mord und fordert gemäss Anklageschrift eine Freiheitsstrafe von
20 Jahren. Heute Donnerstag geht die
Verhandlung mit den Plädoyers der
Staatsanwaltschaft und des Verteidigers weiter. Das Urteil soll am kommenden Mittwochnachmittag eröffnet
werden.
RHEINFELDEN/MÖHLIN. Nach einer
halben Stunde war der erste Prozesstag zu Ende: Der Angeklagte, mit Jeans
und einem schwarzen T-Shirt bekleidet, wirkte teilnahmslos und geistig
abwesend. In sich versunken folgte der
schmächtige Mann der Befragung,
ohne zu antworten. Auch auf Zureden
seines amtlichen Verteidigers änderte
sich sein Verhalten nicht. Weil sich der
Angeklagte zu keiner Frage äusserte,
schloss Gerichtspräsidentin Regula
Lützelschwab gestern bereits um 9
Uhr die Befragung ab.
«Ich habe nur Lust sie zu töten»
Dem 45-jährigen Portugiesen wird
vorgeworfen, am Pfingstmontag 2013
seine von ihm getrennt lebende Ehefrau und Mutter des gemeinsamen
Sohnes brutal getötet zu haben. In der
Anklageschrift wird der Mann als sehr
Der Angeklagte ist im vorzeitigen Strafvollzug. Er wurde für den Gerichtstermin von
der Justizvollzugsanstalt Lenzburg nach Rheinfelden gebracht. Foto: Valentin Zumsteg
eifersüchtig und gewalttätig beschrieben. Es soll bereits seit 2007 zu mehreren Fällen von häuslicher Gewalt
gekommen sein. Seit 2012 lebte das
Ehepaar getrennt. Über ein fingiertes
Facebook-Profil hat er sich aber das
Vertrauen der Ehefrau erschlichen
und sie ausspioniert.
Beim Sozialdienst Möhlin meldete
sich der Angeklagte im April 2013 und
beklagte sich darüber, dass er zu hohe
Alimente bezahlen müsse. Am Tag
Mit Spielwitz begeistert
Die «Budapest Swing Jazz Steps Band» sorgte für Stimmung. RHEINFELDEN. Was schiesst einem
durch den Kopf, wenn man an Ungarn
denkt? Puszta, feuriger Gulasch und
heissblütige Musik. Kenner der ungarischen Volksseele werden nun rufen:
«Klischees!» Dass allerdings in der
Meinung, die Ungarn spielten ihre Musik speziell heissblütig, ein Kern Wahrheit steckt, bewies die «Budapest
Swing Jazz Steps Band» bei ihrem
Konzert im «Schützen Kulturkeller»
in Rheinfelden. Ein quirliges Feuerwerk an Tönen wurde da gezündet,
das Vitalität und Heiterkeit verströmte. Dabei hatte die Band ein Problem:
Saxophonist, Klarinettist und Bandleader Zoltán Finok war aus gesundheitlichen Gründen ausgefallen, so
dass die Combo um einen Musiker
reduziert spielen musste.
Mit Professionalität steckte das
Quintett diesen Ausfall weg und musizierte mit einer Souveränität, die die
fehlende Stimme meist vergessen liess.
Nur in ein paar Stücken vermisste
man das Saxophon wie etwa im Glenn
Miller-Klassiker «Pennsylvania
6-5000», basierte doch einst der legendäre Glenn Miller-Sound auf dem
Foto: zVg
warmen Klang dieses Holzblasinstruments. Mehr noch fehlte das Saxophon
in den Songs des US-amerikanischen
Trompeters und Sängers Louis Prima,
in dessen Musik die kernig gemeisselten Solos des Saxophonisten Sam Butera eine zentrale Rolle gespielt hatte.
Das Stücke wie «I’m Just A Gigolo»,
«Jump, Jive An’ Wail» oder «Buona
Sera» dennoch zu fesseln vermochten,
war dem Trompeter und Sänger der
Combo Istvan Lazar zu verdanken. Mit
tragender Stimme und umwerfender
Nonchalance brachte er diese Songs
zum Vibrieren. Ein paar der Titel wie
etwa Duke Ellingtons Evergreen «It
Don’t Mean A Thing (If It Ain’t Got That
Swing)» wurden vom Posaunisten und
Sänger Tamas Kovacs mit silbrig schillernder Stimme interpretiert.
Erwähnt sei noch, dass der Konzertabend vom Jazzclub «Ja-zz» organisiert wurde, der seit mehreren
Jahren im Kulturkeller des Hotels
Schützen Gastrecht geniesst und jeden
letzten Freitag im Monat traditionelle
Jazzkonzerte durchführt.(mgt)
www.hotelschuetzen.ch
vor der Tat schrieb er einer Chat-Partnerin: «Ich habe nur Lust sie zu töten.
Wenn sie so weiter macht, hat sie es
nicht verdient, zu leben.»
Dann schritt er zur Tat: Aus
Sicht der Staatsanwaltschaft hat
der Mann an besagtem Pfingstmontag
seine Frau in der Absicht besucht,
sie zu töten. Er klingelte an ihrer
Wohnungstür in Möhlin. Als sie ihn
hereinliess, soll er sie darum gebeten haben, zu ihm zurückzukommen.
Gut besuchte
Biber-Exkursion
RHEINFELDEN. Der Elternverein
Rheinfelden und der Natur- und Vogelschutzverein (NVVR) organisierten
kürzlich gemeinsam eine Biber-Exkursion, die auf grosses Interesse stiess.
Der Biber ist ein strikter Vegetarier.
Er frisst fast alles Grünzeug im oder in
der Nähe des Wassers. Äpfel, Birnen
und andere Früchte sind Leckerbissen,
welche äusserst selten auf seinem Speisezettel stehen. Bäume fällt er nur in
harter Winterszeit, um an die Knospen
und jungen Triebe heranzukommen.
Er ist auch Landschaftsgestalter. Wo
Bäume fallen im Wald, kommt Licht
und Wärme bis auf den Boden und es
kann neues Leben entstehen. Blumen
profitieren vor allem vom Licht, Reptilien von der Wärme und im freien Umfeld können wieder junge Bäume gedeihen. Dies und eine Vielzahl anderer
interessanter Dinge konnten die Teil-
nehmer während des nachmittäglichen
Spazierganges im Beuggenboden lernen.
Eine halbe Hundertschaft, davon
annähernd die Hälfte Kinder, folgten
Daniela Müller Brodmanns Erläuterungen auf dem Weg entlang des
Rheins, wo das Ufer nicht verbaut ist
und der Biber noch die Chance hat,
seine Burgen zu bauen: trockene Höhlen über dem Wasserniveau, aber mit
dem Zugang unter Wasser. Ein ausgestopfter Biber in voller Grösse, dessen
feines Fell man streicheln durfte, zeigte seine scharfen Zähne. Deren Arbeitsleistung konnte man an Bäumen beziehungweise deren verbliebenen
Strünken ablesen. Da der Winter bisher
sehr mild war, gab es nicht so viele
Nagespuren wie in früheren Jahren.
Trotzdem war auch diese Biber-Exkursion ein voller Erfolg. (mgt)
Rund 50 Personen machten sich auf die Spur des Bibers.
Foto: zVg
RHEINFELDEN. An der Heilpädagogischen Schule Rheinfelden (HPS)
wurde kürzlich eine externe Schulevaluation durchgeführt. «Mit Ausnahme des Qualitätsmanagements
wurde die HPS bezüglich aller Grundkriterien mit einer grünen Ampel bewertet», wie die Schulpflege Rheinfelden mitteilt. Die HPS erfülle die
notwendigen Anforderungen an eine
funktionsfähige Schule bezüglich Unterrichts- und Arbeitsklima, Elternkontakte, Aufsicht und Betreuung und
Schulführung. «Hinsichtlich des mit
einer gelben Ampel versehenen Bereichs Qualitätsmanagement werden
bereits eingeleitete Massnahmen
konkretisiert und weitergeführt. Kontinuität auf Schulleitungsebene und
Fachwissen bei allen involvierten Verantwortungsträgern stimmen die
Schulführungsverantwortlichen zuversichtlich, dass das vorhandene
Defizit effizient behoben werden
kann», heisst es in der Mitteilung.
Im Bereich des Fokusthemas
Schulführung steht die weitere Erarbeitung von strukturellen Grundlagen im Vordergrund. «Der Schulbetrieb an der HPS funktioniert
reibungslos. Mitarbeitende und
Schulführungsverantwortliche sind
engagiert und identifizieren sich stark
mit ihrer Schule, Schülerinnen und
Schülern profitieren von einem guten
Lernumfeld und einer förderorientierten Haltung. In einem anspruchsvollen Umfeld, geprägt durch
Sparmassnahmen und Schulraumprobleme ist es der HPS gelungen,
auch herausfordernde Situationen zu
meistern.» Die nächste externe
Schulevaluation steht in fünf Jahren
an. (nfz/mgt)
Reha eröffnet
Therapiepraxis
im Salmenpark
RHEINFELDEN. Das Ambulante
Zentrum der Reha Rheinfelden baut
seinen Mobilen Therapeutischen
Dienst aus und eröffnete diese Woche in der Rheinfelder Überbauung
Salmenpark eine Therapiepraxis,
von der aus Bewohner des Wohnund Pflegezentrums Salmenpark mit
Physiotherapie, Ergotherapie und
Logopädie versorgt und betreut werden können. In den Praxisräumlichkeiten bietet die Reha Rheinfelden
Therapien für die Bewohner der näheren Umgebung an. Der Mobile
Therapeutische Dienst der Reha
Rheinfelden ist ein interdisziplinäres
Therapieangebot, das sich an Bewohner von Alters- und Pflegezentren, betreutem Wohnen und an Besucher von Tagesstätten richtet, für
die es aufgrund ihrer Lebenssituation
nicht sinnvoll oder möglich ist, eine
Therapie ausserhalb ihres Wohnbereiches durchzuführen. Die Dienstleistungen und das Engagement der
Reha Rheinfelden mit dem Mobilen
Therapeutischen Dienst sind nicht
neu.
Seit einigen Jahren sind die Therapeutinnen und Therapeuten der
Reha Rheinfelden in der Heilpädagogischen Schule in Frick, im Wohn- und
Pflegezentrum Stadelbach in Möhlin
und im Alters- und Pflegeheim Kloos
in Rheinfelden tätig. In der Regel
handelt es sich dabei um physiotherapeutische, ergotherapeutische
oder logopädische Behandlungen,
welche durch den Arzt verordnet
und von der Krankenkasse bezahlt
werden.
Die Therapiepraxis Salmenpark
ist eine öffentliche Therapiepraxis in
der physiotherapeutische Leistungen
auf Verordnung durchgeführt werden. Eine Anmeldung zur Therapie
erfolgt direkt in der Praxis Salmenpark. (mgt)