01.23 Programmheft
Transcription
01.23 Programmheft
DONNERSTAG, 23.1.2014, 19 UHR ST. PETRI DOM BREMEN SEMESTER ABSCHLUSS KONZERT GROSSER HOCHSCHULCHOR DER HOCHSCHULE FÜR KÜNSTE UND DER UNIVERSITÄT BREMEN HOCHSCHULORCHESTER DER HFK BREMEN SOLISTEN Kerstin Dietl - Sopran Anna Katharina Michael - Alt Christoph Bessell - Tenor Miroslav Stricevic - Bass GROSSER HOCHSCHULCHOR DER HOCHSCHULE FÜR KÜNSTE UND DER UNIVERSITÄT BREMEN Leitung: Friederike Woebcken HOCHSCHULORCHESTER DER HFK BREMEN Leitung: Marco Thomas Wir bitten Sie, die akustischen Zeichen Ihrer elektronischen Uhren und Mobiltelefone während der Aufführung abzustellen. GRUSSWORT In diesem Wintersemester vereinen sich wieder der Große Hochschulchor und das Hochschulorchester der Hochschule für Künste Bremen, um gemeinsam ein Semesterabschlusskonzert zu gestalten. Die Mitwirkung in der Donnerstagsmotette im St. Petri Dom zum Ende des Wintersemesters ist inzwischen zu einer lieb gewonnenen Tradition geworden. Der Italiener Luigi Cherubini ließ sich bereits in jungen Jahren in Paris nieder. Sein langes Leben erstreckte sich über die gesamte musikalische Klassik und die frühe Romantik. Nachdem zunächst die Oper, dann die Kirchenmusik den Schwerpunkt seines Schaffens bildete, wirkte Cherubini in seinem letzten Lebensabschnitt als Pädagoge am Pariser Conservatoire, dessen Direktor er schließlich wurde. Während eines Wien Aufenthaltes 1805 wurde Luigi Cherubini sehr herzlich von Joseph Haydn empfangen, der ihm die Handschrift seiner 103. Sinfonie schenkte mit der Widmung „Padre del celebre Cherubini“. Beethoven hielt ebenso große Stücke auf den Kollegen aus Paris. Zu dessen Totenfeier erklang das Requiem in c. Cherubinis Requiem in c ist ein ausgesprochen dankbares Chorwerk mit melodienreichen Unisonopassagen, einer langen und herausfordernden Chorfuge und einer wunderbaren, edlen und dennoch packenden Tonsprache. Der berühmteste singuläre Tamtam-Schlag der Musikgeschichte erklingt als Auftakt zu einem furiosen Dies Irae. Obgleich der vokale Part ausschließlich für Chor bestimmt ist, haben wir uns entschlossen, das formgliedernde innige Hostias im vierten Satz, dem Offertorium, solistisch zu besetzen, um einen Kontrast zu der umrahmenden Fuge zu schaffen. Innerhalb der Liturgie des Requiems der damaligen Zeit gehörte der sogenannte Tractus als psalmodischer Sologesang vor dem Dies Irae, gesungen von einer Schola. Da wir das Requiem jedoch als konzertante Aufführung vortragen, verzichten wir auf diese liturgische Konvention. Ich bin sehr dankbar für die kollegiale Zusammenarbeit mit Marco Thomas, Professor für Klarinette an unserer Hochschule, der ein Kleinod des Padre del celebre Cherubini mit dem Hochschulorchester erarbeitet hat, die Sinfonie Nr. 26 in d-Moll. Ich danke ebenso Katrin Scholz und Esther von Stralen, beide Professorinnen an unserer Hochschule für Violine bzw. Viola. Sie unterstützen dieses Projekt bei der Einstudierung und durch ihre Mitwirkung. Es ist bester Ansporn für die Studierenden, wenn ihre Professorinnen mit ihnen gemeinsam am Pult sitzen. Friederike Woebcken PROGRAMM HOCHSCHULORCHESTER JOSEPH HAYDN (1732–1809) Sinfonie Nr. 26 d-Moll Hob I:26 „Lamentatione“ Allegro assai con spirito Adagio Menuetto GROSSER HOCHSCHULCHOR & HOCHSCHULORCHESTER LUIGI CHERUBINI (1760–1842) Requiem Nr. 1 c-Moll 1. Introitus et Kyrie 2. Graduale 3. Sequentia Dies irae Lacrimosa 4. Offertorium Domine Jesu Christe Quam olim Abrahae Hostias et preces tibi 5. Sanctus et Benedictus 6. Pie Jesu 7. Agnus Dei et Communio „EIN HAYDN IST ANGENEHM, SCHERZEND UND VOLLER ERFINDUNG“ Im Leben des Komponisten der sog. Wiener Klassik gibt es zwei stetige Komponenten, die sich als Kontinuität erweisen: er verbringt fast sein ganzes Leben als Kapellmeister im Dienst der Fürsten Esterházy auf ihrem Sitz Schloß Esterháza im damaligen Ungarn, und innerhalb seiner musikalischen Laufbahn schreibt er nahezu durchgehend Werke, die der Gattung Sinfonie angehören. Am Ende werden es über 100 sein, die entwickelt wurden und sich verschiedenen Entstehungszeiträumen zuordnen lassen. Der Weg von der funktionalen Opernsinfonia hin zur instrumental eigenständigen Entwicklung über die Werke eines Wagenseil in Wien oder die damals bahnbrechende Dynamik und Orchesterdisziplin der Formation der Musiker am Hofe des pfälzischen Kurfürsten Carl Theodor in Mannheim war beschritten. Doch galt die Sinfonie auch noch Joseph Haydn als Experimentierfeld, wie sich an seinem Oeuvre deutlich ablesen lässt. Das betrifft einerseits die Anzahl der Sätze, deren Gewichtung und das Instrumentarium und andererseits die thematische Arbeit, den Zusammenhalt und ggf. die zyklische Anlage des Gesamtkomplexes. Die heute noch übliche Nummerierung der Haydnschen Sinfonien geht auf die Zählung von Eusebius Mandyczewski auf das Jahr 1907 zurück. Die damals als Chronologie der Gattung verstandene Zählung firmiert heutzutage nur noch als Ordnungsprinzip, denn manches hat sich im Laufe der Zeit durch die modernere Musikwissenschaft als nicht mehr tragbar erwiesen, obwohl, da es nur wenige Autographen überliefert gibt, auch heute manche Sinfonien nur hypothetisch zugeordnet werden können. In der Frühphase der Anstellung bei Fürst Paul Anton ab 1761, gefolgt durch die Übernahme des Bruders Fürst Nikolaus I., dem Prachtliebenden im neuen Schloss, entstand – zwischen 1765 und 1770 die Sinfonie Nr. 26 in d-Moll. Sie war wohl speziell für den Hof und sein Publikum geschrieben, für die bekannten Größen und viele Gäste, die in der kunstliebenden Residenz weilten, denn die Aufenthalte in Wien wurden immer rarer. Anders als die Tageszeiten-Sinfonien um 1765 erhielt diese Sinfonie wie so oft erst später einen Beinamen, der heutzutage nicht mehr nachvollziehbar erscheint. Die typische Viersätzigkeit, die in den 1780er Jahren endgültig zur Regel wird, ist hier nicht erreicht, aber der Zusatz „Lamentatione“ impliziert eine Nutzung dieses Instrumentalwerkes, die eventuell außerhalb des Gattungsverständnisses liegen mag. In diesem Stück finden sich Teile gregorianischer Choräle im ersten und zweiten Satz wieder, die augenscheinlich nichts mit einem späteren Zusatz von „Weihnachtssinfonie“ zu tun haben, sondern eher mit Lamentationen der Karwoche in Verbindung zu bringen sind. Ein vierter Satz mag nie existiert haben; die Komposition endet mit Menuett (da capo) und Trio. Die Verwendung von cantus firmus-artigen Melodien taucht ebenso in der Sinfonie Nr. 30 mit dem Beinamen „Alleluja“ und in der Sinfonie Nr. 45 auf. Ein liturgischer Kontext ist fragwürdig. In ihrer Dauer der Aufführungszeit steht sie in ihrer Kürze von ca. 20 Minuten auch nicht alleine da, denn viele der Sinfonien mit früher Ordnungszahl weisen noch eine deutlich kürzere Dauer auf. Das Orchester, bestehend aus zwei Oboen, Fagott, zwei Hörnern, Streichern und ggf. Cembalo, setzt die knapp gehaltenen drei Sätze in der Folge schnell–langsam– Menuett um. Die harmonische Grundierung der Satzabfolge beruht vor allem auf Dur-Moll-Wechseln. Zeitweilig werden Stimmen colla parte geführt oder ansonsten die Abwechslung zwischen Streichern und Bläsern gesucht. Bewegte kleinere Figuren umspielen die getragenen Choralstellen. Wiederholungspartien machen das Ganze nachvollziehbar und einprägsam. Haydns Sinfonien kursierten schon bald in zahlreichen Abschriften. Bedeutend ist aber, dass seit 1763 der Leipziger Verlag Breitkopf, gefolgt von den Offizinen der Metropolen Amsterdam, Berlin und London, seine Instrumentalwerke veröffentlichte. Besonders das Pariser Konzertwesen fand schnell Gefallen an den Werken Haydns. Ab ca. 1780 wurden seine Sinfonien in Paris populär (Mozart avancierte mit der Gattung schon 1778 vor Ort), setzten Maßstäbe und dominierten die Programme der Concerts Spirituels wie der Concerts de la Loge Olympique, ja er komponierte speziell für die Pariser Szene eine Reihe von Werken. Luigi Cherubini (1760-1842) spielte im Orchester de la Loge Olympique, das sich aus professionellen und Amateurmusikern zu einem stattlichen Klangkörper formierte, mit Begeisterung auch Sinfonien Haydns. 1805/06 bekam er sogar Gelegenheit, Haydn in Wien persönlich kennen zu lernen. „DE POENIS INFERNIS“ Der gebürtige Italiener Cherubini ließ sich nach erstem Musikunterricht und Interesse für die neapolitanische Opera seria in den späten 1780er Jahren in Paris nieder und brachte es dort als Komponist französischer Opern zu Renommé. In dieser Zeit überschlagen sich die politischen Ereignisse in der Seine-Metropole und überschatten auch den Alltag des Komponisten. Louis XVI., aus dem Haus Bourbon, versucht in seiner Regierungszeit ab 1774 die ruinierten Staatsfinanzen in den Griff zu bekommen. Der folgenschwere Ausbruch der französischen Revolution am 14.7.1789 leitet schließlich das Ende des sog. Ancien Régime ein, der König wird 1791 entmachtet und 1793 durch die Guillotine hingerichtet. Cherubini hatte Glück, dass er durch ein ehemaliges Mitglied der Nationalgarde, Bernard Sarrette, an der Gründung eines neuen Musikinstitutes beteiligt wurde. 1795 ging aus dem Institut National de Musique das Conservatoire hervor, und Cherubini wurde neben Gossec, Méhul, Grétry und Le Sueur zu einem seiner Inspektoren ernannt. An diesem Institut sollte er später als Professor für Kontrapunkt arbeiten und von 1822 bis zu seinem Tod den Direktorenposten innehaben. Durch die Französische Revolution hochgekommen, trat Napoleon Bonaparte seit 1799 als erster Konsul der neuen Republik und anschließend als Kaiser der Franzosen in Erscheinung. Cherubini versuchte weiter zu komponieren, traf aber bei dem Herrscher auf Ablehnung und bekam finanzielle und psychosomatische Probleme. Erst die erneute Machtübernahme der Bourbonen brachte ihm Anerkennung und einen beruflichen Aufstieg. Ab 1816 bekleidete er im vierteljährlichen Wechsel mit Le Sueur das Amt des Surintendant de la musique du roi und war damit für die Kirchenmusik der Königlichen Kapelle Louis XVIII. zuständig. Nach den frühen Messen seiner Jugendjahre schrieb er nun im Laufe der Zeit viele Sakralwerke, darunter auch Krönungsmessen für seine Könige, dazu Motetten und andere Werke, die ihre liturgische Verwendung fanden. Dazu gehören auch zwei Requien in unterschiedlicher Besetzung. Die erste Komposition dieser Art galt der Tradition der Bourbonen, die eine Gedächtnisfeier für den hingerichteten König initiierten. Am 20. Januar 1817 wurde die Wiedereinsetzung der Dynastie auf dem Thron gefeiert mit Publikum und großem Aufwand; am eigentlichen Jahrestag des Todes, einen Tag später, erklang die Missa pro defunctis im kleineren Kreis von Familie und Honoratioren in der Kathedrale von St. Denis, der Grablege der französischen Könige. Für die Uraufführung sind 41 Sänger und 46 Instrumentalisten überliefert. Die autographe Partitur und die bei Simrock erschienene und leicht abweichende Erstausgabe offeriert einen Einblick in die Exegese des Werkes und offenbart die hinzugewonnene Klanglichkeit der nun obligaten Pauken samt Posaunen. Anders als die damals beliebten Totenmessen von Mozart und Gossec wählt Cherubini als Gesangsanteil der Komposition hier die Chorbesetzung; solistische Partien sind nicht angelegt. Zusammensetzung und Abfolge der Sätze des Requiems in ihrer zumeist knappen Anlage folgen anscheinend der französischen Tradition und liturgischen Verwendung. Im heutigen Verständnis ist das Stück nicht abendfüllend und wesentlich kürzer als die geschätzten Werke der Zeitgenossen. Cherubini legt insgesamt sieben Teile an, die häufig mehrere Einzelsätze zusammenfassen. Deutlich feststellbar geht es ihm in dieser Komposition um den Gehalt der Textaussage und auch um erstaunlich madrigaleske Einzelwortausdeutungen, die er versteht durch feine Abstufungen in der Dynamik, durch die gewählte Orchestration und adäquate Satztechnik hörbar zu machen. Das Gespür für Nuancen in der Wahl der Mittel, gepaart mit dem Einfallsreichtum rhythmischer Momente bringt eine eigenartige musikalische Sprache hervor. Er liebt es Vokal- und Instrumentalstimmen colla parte zu führen, den klanglichen Reiz der unisono verlaufenden Linien auszukosten. Sehr kurze instrumentale Vor- und/oder Nachspiele entwerfen ein kurzes Stimmungsbild. Die Sänger setzten ein, erst ergeben sich kurze Imitationen, die aber ähnlich wie auch bei seiner fugierten Schreibweise nie lange durchgehalten werden, sondern den strengen Satz vernachlässigen zugunsten einer farbigen Umsetzung. Kontraste werden effektiv eingesetzt, angelegt durch eine „Höhepunktstrategie“, polyphone Abschnitte weichen homophonen Passagen. Die apokalyptischen Posaunen des jüngsten Gerichtes akklamieren den Untergang, eine Generalpause unterbricht, und der einzige Einsatz des Tamtam im ganzen Stück wird in Szene gesetzt. Flächen werden durch kleinteilige Figuren generiert und lassen eine geheimnisvolle Stimmung entstehen. Vokale Linien erscheinen in der Syllabik durch Pausen durchbrochen und schon impliziert es ein Stammeln. Repetitionsfiguren stehen für das Vergehen der Zeit. Das Pulsieren findet zu einem orgelpunktartigen Charakter. Ein streckenweise düsteres Stück mit vielen Facetten. Die Wahrnehmung des Werkes durch die Zeitgenossen war ambivalent, manche schätzten es, zumal es häufig für Totenfeiern auch bekannter Komponisten herangezogen wurde, anderen war es ein Ärgernis. Veronika Greuel CHERUBINI - REQUIEM IN C-MOLL 1 Introitus et Kyrie Requiem aeternam dona eis Domine: et lux perpetua luceat eis. Te decet hymnus Deus in Sion, et tibi reddetur votum in Jerusalem: exaudi orationem meam, ad te omnis caro veniet. Requiem aeternam dona eis, Domine: et lux perpetua luceat eis. Gib ihnen die ewige Ruhe, Herr, und das ewige Licht leuchte ihnen. Dir gebührt ein Lobgesang, Gott, in Zion, und dir erfülle man sein Gelübde in Jerusalem. Erhöre mein Gebet. Zu dir komme alles Fleisch. Gib ihnen die ewige Ruhe, Herr, und das ewige Licht leuchte ihnen. Kyrie eleison. Christe eleison Kyrie eleison. Herr, erbarme dich. Christus erbarme dich. Herr, erbarme dich. 2 Graduale Requiem aeternam dona eis Domine: et lux perpetua luceat eis. In memoria aeterna erit Justus: ab auditione mala non timebit. Gib ihnen die ewige Ruhe, Herr, und das ewige Licht leuchte ihnen. Im ewigen Gedenken wird sein der Gerechte vom Verhör hat er nichts Schlimmes zu befürchten 3 Sequentia Dies irae, dies illa, solvet saeclum in favilla: teste David cum Sibylla Quantus tremor est futurus, quando judex est venturus, cunta stricte discussurus. Tag der Rache, Tag der Sünde, wird das Weltall sich entzünden, wie Sibyll und David künden. Welch ein Graus wird sein und Zagen, wenn der Richter kommt mit Fragen, streng zu prüfen alle Klagen. Tuba mirum spargens sonum per sepulcra regionum, coget omnes ante thronum. Mors stupebit et natura, cum resurget creatura, judicanti responsura. Laut wird die Posaune klingen, durch der Erde Gräber dringen, alle hin zum Throne zwingen. Schaudernd sehen Tod und Leben sich die Kreatur erheben, Rechenschaft dem Herrn zu geben. Liber scriptus proferetur, in qui totum continetur, unde mundus judicetur. Judes ergo cum sedebit, qudquid latet apparebit: nil inultum remanebit. Und ein Buch wird aufgeschlagen, treu darin ist eingetragen jede Schuld aus Erdentagen. Sitzt der Richter dann zu richten, wird sich das Verborgne lichten: nichts kann vor der Strafe flüchten. Quid sum miser tunc dicturus, quem patronum rogaturus, cum vix Justus sit securus? Rex tremendae majestatis, qui salvandos salvas gratis, salva me, fons pietatis. Recordare, Jesu pie, quod sum causa tuae viae: ne me perdas ilia die. Quaerens me, sedisti lassus: redemisti crucem passus: tantus labor non sit cassus. Weh, was werd ich Armer sagen, welchen Anwalt mir erfragen, wenn Gerechte selbst verzagen? König schrecklicher Gewalten, frei ist deiner Gnade Schalten Gnadenquell, lass Gnade walten. Milder Jesu, wollst erwägen, dass du kämest meinetwegen, schleudre mir nicht Fluch entgegen. Bist mich suchend müd gegangen, mir zum Heil am Kreuz gehangen, mög dies Mühn zum Ziel gelangen. Juste judex ulions, onm fac rmissni, ante diem rationis. Ingemisco, tamquam reus: culpa rubet vultus meus: supplicanti parce Deus. Qui Mariam absolvisti, et latronem exaudisti, mihi quoque spem dedisti. Richter du gerechte Rache, Nachsicht üb in meiner Sache, eh ich zum Gericht erwache. Seufzend steh ich schuldbefangen, schamrot glühen meine Wangen, lass mein Bitten Gnad erlangen. Hast vergeben einst Marien, hast dem Schacher dann verziehen, hast auch Hoffnung mir verliehen Perces meae non sunt dignae: sed tu bonus, fac benigne, ne perenni cremer igne. Wenig gilt vor dir mein Flehen, doch aus Gnad lass geschehen, dass ich mög Höll entgehen. Inter oves locum praesta, et ab haedis me sequesta, statuens in parte dextra. Confuntatis maledictis, flammis acribus adictis: voca me cum benedictis. Oro supplex at acclinis, cor contrtum qai cinis: gere curam mei finis. Bei den Schafen gib mir Weide, von den Böcken Schar mich scheide, stell mich auf die rechte Seite. Wird die Hölle ohne Schonung den Verdammten zur Belohnung, ruf mich zu der selgen Wohnung. Schuldgebeugt zu dir ich schreie, tief zerknirscht in Herzensreue selges Ende mir verzeihe. Lacrimosa dies ilia, qua resurget ex favilla judicandus homo reus: huic ergo parce Deus. Pie Jesu Domine, dona eis requiem. Amen, Tag der Tränen, Tag der Wehen, da vom Grabe wird erstehen zum Gericht der Mensch voll Sünden. Lass ihn, Gott, Erbarmen finden, milder Jesu, Herrscher du, schenk den Toten ewge Ruh. Amen. 4 Offertorium Domine Jesu Christe, Rex gloriae, libera animas omnium fidelium defunctorum de poenis inferni, et de prof undo lacu: libera eas de ore leonis, ne absorbeat eas tartarus, ne cadant in obscurum: sed signifer sanctus Michael repraesentet eas in lucem sanctam: Quam olim Abrahae promisisti et semini ejus. Herr, Jesus Christus, König der Herrlichkeit, befreie die Seelen aller verstorbenen Gläubigen von den Strafen der Hölle und vor der tiefen Unterwelt. Befreie sie aus dem Rachen des Löwen, damit sie die Hölle nicht verschlingt, damit sie nicht in die Finsternis fallen; sondern der heilige Michael, der Bannerträger, geleite sie in das heilige Licht, welches du einst Abraham versprochen hast und seinen Nachkommen. 5 Sanctus et Benedictus Sanctus, Sanctus, Sanctus Dominus Deus Sabaoth Pleni sunt coeli et terra gloria tua. Hosanna in excelsis. Benedictus qui venit in nomine Domini. Hosanna in excelsis. Heilig, heilig, heilig, Gott Herr aller Mächte und Gewalten. Erfüllt sind Himmel und Erde von deiner Herrlichkeit. Hosanna in der Höhe. Hochgelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe 6 Pie Jesu Pie Jesu Domine, dona eis requiem sempiternam. Milder Jesu, o Herr schenke ihnen die ewige Ruhe. 7 Agnus Dei et Communio Agnus Dei, qui tollis peccata mundi: dona eis requiem. Agnus Dei, qui tollis peccata mundi: dona eis requiem sempiternam. Lux aetema luceat eis, Domine: cum sanctis tuis in aeternum, quia pius es. Requiem aeternam dona eis Domine, et lux perpetua luceat eis. Lamm Gottes, du trägst die Sünden der Welt: gib ihnen Ruhe. Lamm Gottes, du trägst die Sünden der Welt: gib ihnen die ewige Ruhe. Das ewige Licht leuchte ihnen, Herr, mit deinen Heiligen in Ewigkeit, denn du bist gütig. Gib ihnen die ewige Ruhe, Herr, und das ewige Licht leuchte ihnen. DIE MITWIRKENDEN Die vier Solisten im Hostias Cherubini, 4. Satz Kerstin Dietl studiert im 5. Semester Gesang in der Abteilung Alte Musik an der Hochschule für Künste Bremen. Seit Oktober 2012 studiert sie bei Gemma Bertagnolli und Peter Kooij. Außerhalb des Studiums singt sie im Norddeutschen Figuralchor unter der Leitung von Jörg Straube. Anna Katharina Michael studiert seit Oktober 2009 in der Klasse von Prof. Katharina Rössner-Stütz an der Hochschule für Künste Bremen. Die Altistin ergänzt ihre musikalische Ausbildung durch ein zweites Hauptfach Musiktheorie/Hörerziehung bei Prof. Andreas Gürsching und Prof. Hubert Moßburger. Christoph Bessell studiert seit 2008 Musikpädagogik und Geschichtswissenschaft an der Universität Bremen und der Hochschule für Künste Bremen. Seine Gesangsausbildung erhielt er von Kerstin Stöcker und Clemens Löschmann. Miroslav Stricevic studierte zunächst Gesang am Josip Slavenski Konservatorium in Belgrad, Serbien. Seit Oktober 2009 studiert er Gesang an der Hochschule für Künste Bremen in der Klasse von Prof. Thomas Mohr und Prof. Krisztina Laki. Der Große Hochschulchor der Hochschule für Künste Bremen und der Universität Bremen ist offen für Studierende aller Fachbereiche dieser beiden Hochschulen. Ziel dieses Ensembles ist es, den Studierenden die Gelegenheit zur Erarbeitung größerer Chorwerke mit Instrumentalbegleitung zu geben. In den vergangenen Semestern wurden zahlreiche oratorische Werke erarbeitet: Alexander’s Feast von Georg Friedrich Händel, Benjamin Brittens St. Nikolas Kantate, Arthur Honeggers König David, Mass von Steve Dobrogosz und Gloria von John Rutter, Harmoniemesse von Joseph Haydn, Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart, Messe in C-Dur von Ludwig van Beethoven, Ein Deutsches Requiem von Johannes Brahms, Elias von Felix Mendelssohn Bartholdy, Carmina Burana von Carl Orff, oratorische Psalmvertonungen von Antonín Dvořák, Felix Mendelssohn Bartholdy, Franz Liszt und Lili Boulanger, Gloria von Francis Poulenc, Requiem von Gabriel Fauré und von John Rutter; darüber hinaus Werke für Chor und Orgel von Gabriel Fauré, Leoš Janáček, Zoltán Kodály und Petr Eben. Im Sommersemester 2013 erarbeiteten zwei Master Chorleitungsstudentinnen mit dem Großen Hochschulchor ein weltliches Programm: Die erste Walpurgisnacht von Felix Mendelssohn Bartholdy und Die Ballade vom Pagen und der Königstochter von Robert Schumann. Friederike Woebcken wurde 1998 als Professorin an die Hochschule für Künste Bremen berufen. Sie absolvierte ihre Ausbildung in Freiburg und in Stockholm bei Eric Ericson. Sie leitet seit 1990 den Madrigalchor Kiel und hat sich mit diesem Ensemble weit über den norddeutschen Raum hinaus einen Namen gemacht durch CD-Einspielungen und eine internationale Konzerttätigkeit. 2002 wurde ihr der Kulturpreis der Stadt Kiel verliehen. An der Hochschule für Künste Bremen ist sie Sprecherin des Studiengangs Kirchenmusik. Marco Thomas trat bereits im Alter von 24 Jahren die Stelle des Soloklarinettisten im Berliner Philharmonischen Orchester an und war bis 1999 dort tätig. Marco Thomas war Soloklarinettist und Gründungsmitglied des Mahler Chamber Orchestra. Als Soloklarinettist spielte er außerdem im Chamber Orchestra of Europe, in der Deutschen Oper Berlin, im MDR Sinfonieorchester Leipzig, im Deutschen SymphonieOrchester Berlin, im NDR Sinfonieorchester, im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, bei den Bamberger Symphonikern, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und vielen anderen. Außerdem war er Mitglied im Luzern Festival Orchestra unter der Leitung von Claudio Abbado. Marco Thomas ist seit dem Jahr 2000 als Professor für Klarinette und Kammermusik an der Hochschule für Künste in Bremen tätig und gibt Meisterkurse im In- und Ausland. Seit 2011 dirigiert Marco Thomas Projekte des Kammer- und Hochschulorchesters der Hochschule für Künste Bremen und übernahm Einstudierungen u.a. für das Landesjugendorchester Bremen und Sachsen/Anhalt, sowie die Hochschulorchester der Hochschule für Künste Bremen, der Musikhochschule Lübeck und dem Prins Claus Conservatorium in Groningen, Holland. 2005 gründete er die Norddeutschen Klarinettentage, deren künstlerischer Leiter er ist. GROSSER HOCHSCHULCHOR SOPRAN Bianca Bauer, Ulrike Böhnke , Sophie Bose, Aubérie Durighelo, Vera Fiedler, Laura Frädrich, Maike Gildenast, Lena Hegemann, Friederike Huhn, Frederike Jancke, Pia Janßen, Anastasia Kapkova, Antje Knobloch, Stefanie Kösters, Andrea Krieck, Reka Kristof, Julia Kröner, Marie Kumpf, Alina Kushniarova, Christiane Kuthe, Ha Eun Lee, Maike Möller, Paulina Müller, Linde Müller-Blaak, Franziska Münter, Julia Olliges, Maya Paasch, Ingrid Peters, Anahita Pourmomen, Maria Prkno, Tanja Schindler, Katharina Schleinschock, Claudia Schlosser, Johanna Schmidt, Johanna Schmidt, Johanna Schröder, Anna Simov, Helène Simov, Karen Sinnhuber, Dorothea Stahlke, Agnieszka Susczyk, Laura Tropf, Maren Vonneilich, Judith Winkelmann, Franziska Wittke, Antje Wolter, Lee Yoonkoung ALT Lisa Balgenort, Jutte Basse, Angela Bolland, Karin Boos‚ Paula Carstens, Jungeun Choi, Tina Czerwinski, Dietlinde Dierks, Lena Hahn, Miriam Hallemann, Stefanie Helmke-Kepp, Laura Hillwig, Jennifer Jahnz, Mingee Jeoung, Despoina Koustoulidi, Karolina Kuhlmann, Astrid Le Sergent, Birgit Linke, Musha Liu, Mareike Luft, Valeria Martis, Gudrun Meinardus, Dorothea Menze, Katharina Michael, Isabelle Pietruska, Kimara Saeko, Viktoria Schönau, Constanze Späte, Clara Thayssen, Marion Tiberge, Tomke Tjarks, Hanna Vasen, Diana von Ulmenstein, Qi Wang, Ting Wang, Shenja Wilke, Augustine Wittmers, Susanne Zoberbier TENOR Christoph Bessell, Henning Bleyl, Aldo Brecke, Konstantin Geißinger, Dominik Hügen, Jinwook Jung, James Kröger, Lukas Kumai, Martin Ohrndorf, Jacob Richter, Malte Stiehl, Peter Thurn, Dennis Tosun BASS Sebastian Burger, Julian Dawin, Ludwig Filser, Marcel Gaul, Bror Giesenbauer, Max Grimme, Tim Ole Heib, Phillipp Hövelmann, Jörg Jacobi, Sascha Kayser, Joschka Köster, Fabian Mehrtens, Dagobert Möbius, Thorsten Neumann, Jacob Nierenz, Pooya Racbon, Bruce Reid, Felix Reuß, Paul Rösler, Markus Schlotterer, Boris Schmittmann, Johannes Schürmann, Miroslav Stricevic HOCHSCHULORCHESTER OBOE Federica Guasticchi Tin-Yi Cheung KLARINETTE Keiko Fujiwara Mira Grotke FAGOTT Feyzi Cogkez Mascha Burgstedt HORN Lena Westlund Pedro Salazar TROMPETE Alexandra Mikheyeva Tibor Mészáros POSAUNE Justus Reiff Cornelius Hussing Jelte Dreetz PAUKE David Gutfleisch SCHLAGZEUG Martin Rodrigues VIOLINE 1 Katrin Scholz Sarah Wewer Chiara Keysselt Ernesto Martinez Izabela Wielgomasz Hye Lim Yun VIOLINE 2 Karoline Ott Vyara Mladenova Anastasia Kapkova Jin Kim Min-Kyo Kim VIOLA Esther van Stralen Musha Liu Narine Zakharyan Hannah Craib TzuChiao Lin Johanna Rodeck Karol Grondzel Hae Bin Park Ingrid Pic Donaire VIOLONCELLO Marion Tiberge Maximilian Maudrich Nathan Giorgetti Richard Ander-Donath KONTRABASS Luxi Ju Daniel Tolsdorf VORANKÜNDIGUNGEN GROSSER HOCHSCHULCHOR IM SS 2014 Programm: Joseph Haydn, Nelsson Messe Probenbeginn: DI 8.4.2014, 18 Uhr KONZERT: SO 29. JUNI 2014 Unser Lieben Frauen Kirche Bremen Hochschule für Künste Bremen Künstlerisches Betriebsbüro Dechanatstr. 13-15, 28195 Bremen Telefon: 0421 9595-1506, 1507 www.hfk-bremen.de www.hochschulchor-bremen.de www.twitter.com/HFKBremen