Modul 4 - Familien mit Zukunft

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Modul 4 - Familien mit Zukunft
Modul 4.1
Gesundheitsförderung in der Kindertagespflege - Handout -
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4 GESUNDHEITSORIENTIERUNG ALS QUALITÄTSMERKMAL IN
DER KINDERTAGESPFLEGE
4.1 KINDERTAGESPFLEGE AUF QUALITÄTSKURS
Die Kleinkinderbetreuung ist in den letzten Jahren verstärkt ins Blickfeld von Forschung und
Lehre gerückt und damit verbunden begann die Entwicklung von Qualitätsstandards für das
Arbeitsfeld der Kindertagesbetreuung. Auch der Qualitätsentwicklung in der Kindertagespflege kommt eine immer stärkere Bedeutung zu, denn:
1. Im Interesse der Kinder und der präventiven Kindeswohlgefährdung sind gute Standards
in der Kindertagesbetreuung notwendig.
2. Tagespflegepersonen hatten bisher kaum Möglichkeiten, konkrete fachliche Rückmeldungen zur Qualität ihrer Arbeit zu bekommen. Ein Austausch darüber gibt zum einen Sicherheit und zum anderen konkrete Hinweise zur Weiterentwicklung.
3. Die Qualität von Kinderbetreuung zu thematisieren, prüfen und auch zertifizieren zu können, geht einher mit einem Bedeutungszuwachs und einer offiziellen Höherbewertung
der Kindertagespflege.
4.1 QUALITÄTSENTWICKLUNG MIT DER TAS-TAGESPFLEGESKALA
Vorhandene Qualitätsstandards zu kennen und für die eigene Praxis anwenden zu können,
ist für Tagespflegepersonen von zunehmender Bedeutung. Die folgende Beschränkung auf
die TAS-Qualitätskriterien geschieht, da im DJI-Curriculum darauf verwiesen wurde. 33
„Pädagogische Qualität ist in einer Tagespflegestelle dann gegeben, wenn diese das Kind
körperlich, emotional, sozial und intellektuell fördert, seinem Wohlbefinden sowie seiner gegenwärtigen und zukünftigen Bildung dient und damit auch Familien in ihrer Bildungs-,
Betreuungs- und Erziehungsverantwortung für das Kind unterstützt“ 34
Mit der Tagespflege-Skala (TAS) von Dr. W. Tietze, Professor an der Freien Universität Berlin, steht eine Bewertungsskala für Qualität zur Verfügung.
Die TAS-Skala ist die deutsche, modifizierte Fassung der Family Day Care Rating Scale von
Thelma Harms und Richard M. Clifford. Neben der Kindergarten-Skala (KES), der KrippenSkala (KRIPS) und der Hort- und Ganztagsangebote-Skala (HUGS) gehört sie zu der vierteiligen Skalen-Serie von Verfahren zur Feststellung und Unterstützung pädagogischer Qualität
im Bereich der Betreuung, Erziehung und Bildung von Kindern. Die Standards sind im internationalen Vergleich entwickelt worden.
Die TAS wurde speziell für Qualitätsfestsstellungen in Tagespflegestellen konzipiert. In der
Praxis vor Ort dient die Skala der Beratung und Bewertung, durch Befragung (Interview),
Beobachtung und Auswertung von geschulten Beobachtern.
Die TAS beinhaltet Kriterien und Indikatoren für die Förderung von Kindern in physischer,
sozialer, emotionaler und kognitiver Hinsicht.
Der folgende Fragebogen wurde analog zur TAS-Skala entwickelt.
33
Weiß, Karin / Stempinski, Susanne / Schumann, Marianne / Keimeleder, Lis: Qualifizierung in der Kindertagespflege – Das DJI-Curriculum, Münschen 2008, Lektion 42, S. 10
34
Wolfgang Tietze, Janina Knobeloch, Eveline Gerszonowicz: Tagespflege-Skala (TAS). Feststellung
und Unterstützung pädagogischer Qualität in der Kindertagespflege. Beltz Verlag (Weinheim, Basel)
2005, S. 8
Fachhochschule
Braunschweig/Wolfenbüttel
Familienservice der
Stadt Salzgitter
Modul 4.1
Gesundheitsförderung in der Kindertagespflege - Handout -
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TAS-orientierter-Fragenkatalog zur selbstorganisierten gesundheitsbewussten
Qualitätsentwicklung in der Kindertagespflege
Aufgabe: Verschaffen Sie sich anhand der Überschriften einen Überblick und beurteilen und
markieren Sie farblich, welche Aspekte Sie der Gesundheitsförderung zurechnen. Begründen Sie in kurzer Form, warum der Bereich ausgewählt wurde.
Anhand der Fragestellungen erhalten Sie Hinweise, auf was Sie selber in Ihrer Tagespflegestelle achten können, damit sich eine gute Qualität entwickelt.
Die Beispiele können Ihnen als Anregungen für die eigene Praxis dienen.
Bitte benutzen Sie folgende Abstufungen, um Ihre bisher erreichte Qualität einzuschätzen:
ist noch gering entwickelt
trifft zum Teil zu
trifft voll und ganz zu
=1
=2
=3
I. Qualitätsbereich: Platz und Ausstattung
1.
Ausstattung für regelmäßige Pflege- und Lernaktivitäten
2.
Die Möbel für die Tageskinder haben eine kindgerechte Größe und sind in gutem
Zustand.
3.
Meine Tageskinder haben bei mir Möglichkeiten, persönliche Dinge aufzubewahren, z. B. in mit Namen oder Symbol beschrifteten Kisten oder im Beutel.
4.
Ich wechsele alle zwei bis drei Wochen die Bettwäsche.
5.
Nach dem Essen, Malen, Basteln der Kinder säubere ich die benutzten Möbel.
6.
Mein Betreuungsbereich ist nicht mit Möbeln vollgestellt.
7.
Ich habe Spielmöbel für die Kinder, z. B. Puppenküche, Maltafel.
Gesundheitsorientiert? Ja
2.
Nein
Ergänzungsvorschläge:
Ausstattung für Entspannung und Behaglichkeit
1.
Meinen Tageskindern stehen gemütliche Wohnmöbel zur Verfügung. Ein Teil des
Bodens, den die Kinder nutzen, ist mit Teppich ausgelegt.
2.
Ich finde Körperkontakt zu meinen Tageskindern wichtig. Ich trage oder wiege sie
und nehme sie auf den Schoß, wenn sie dies benötigen.
3.
Den Kindern steht weiches und sauberes Spielzeug, wie z. B. Stofftiere, zur Verfügung.
4.
Ich habe weiche Möbel in kindgerechter Größe, z. B. Sitzkissen, Knautschsack.
Gesundheitsorientiert? Ja
Fachhochschule
Braunschweig/Wolfenbüttel
Nein
1 2 3
Ergänzungsvorschläge:
Familienservice der
Stadt Salzgitter
1 2 3
Modul 4.1
1.
2.
3.
4.
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3. Kindbezogene Ausgestaltung
Ich habe Bastel- und Malarbeiten von jedem Tageskind ausgestellt bzw.
aufgehängt.
Ich habe den Kinderbereich gestaltet (z.B. Bilder oder Dekoratives bei
Feiertagen/Festen).
Bei mir sehen die Kinder z. B. im Ess- und Schlafbereich, im Krabbel- und
Spielbereich viele interessante Gegenstände in ihrer Augenhöhe, z. B. Spiegel,
Mobile, Blumen.
Ich bespreche und gestalte die Dekoration der Räume regelmäßig mit meinen
Tageskindern.
Gesundheitsorientiert? Ja
1.
Nein
2.
Der Kinderbereich ist ausreichend beleuchtet, belüftet, temperiert und nicht durch
laute Geräusche (z. B. ständig laufendes Radio) gestört.
3.
Der Kinderbereich ist frei von zerbrechlichen Gegenständen oder anderen Dingen, die Verbote erfordern, so dass Kinder in ihrem Spiel wenig eingeschränkt
sind.
4.
Der Betreuungsbereich ist so gestaltet, dass er nicht mit Möbeln überfüllt ist und
die Spielbereiche außerhalb der Laufwege sind.
5.
Ich habe Funktionsbereiche gestaltet, z. B. Puppen-, Leseecke, Bastelbereich.
6.
Ich habe die Spielbereiche der Tageskinder so eingerichtet, dass sie ohne meine
Hilfe von ihnen genutzt werden können, z. B. niedrige Regale mit Spielzeug oder
Aufbewahrungskisten mit für sie erkennbaren Ordnungssymbolen.
7.
Mit zusätzlichem Material, z. B. für Rollenspiele oder unterschiedlichen Bausteinsystemen, kann ich bei Bedarf Funktionsbereiche ergänzen.
1.
Nein
1 2 3
Ergänzungsvorschläge:
4. Innenraum
Meine Tageskinder haben ausreichend Platz zum Krabbeln und Spielen.
Gesundheitsorientiert? Ja
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1 2 3
Ergänzungsvorschläge:
5. Körperliche Bewegung/Spiel
1 2 3
Meine Tageskinder haben in den Räumen Bewegungsmöglichkeiten, z. B. Kriechtunnel, Matten, Bälle.
2.
Ich bin mit meinen Tageskindern mindestens dreimal wöchentlich, außer bei sehr
schlechter Wetterlage, etwa eine Stunde täglich draußen
3.
Den Kindern stehen draußen Spielgeräte zur Entwicklung ihrer grobmotorischen
Fähigkeiten zur Verfügung, z. B. Rutsche, Schaukel, Klettergerüst.
4.
Ich habe Materialien für Phantasiespiele, z. B. bewegliche Bretter und Kisten für
kreative Bauspiele.
5.
Ich biete den Kindern wöchentlich Bewegungsspiele mit Anregungen zum Klettern, Balancieren, Tanzen usw.
6.
Ich besuche mit den Kindern ca. alle 2 Wochen eine Turnhalle oder einen anderen großen Raum zum freien Spielen.
Gesundheitsorientiert? Ja
Fachhochschule
Braunschweig/Wolfenbüttel
Nein
Ergänzungsvorschläge:
Familienservice der
Stadt Salzgitter
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6. Beachtung und Rückzugsmöglichkeiten für Säuglinge und Kleinkinder
1 2 3
Rückzugsmöglichkeiten sind für Kinder wichtig: Platz und Gelegenheit, so dass sie
sich vom Druck des Gruppenlebens zurückziehen und entweder allein oder mit einem
anderen Kind spielen können - ungestört durch andere Kinder, nicht aber "unsichtbar"
für die Tages-pflegeperson. Die Trennung eines Kindes von der Gruppe als Strafe ist
hier nicht gemeint. Rückzugsmöglichkeiten können gestaltet werden durch die Abgrenzung von Bereichen durch Möbel (z.B. gesicherte Bücherregale) oder durch feste Regeln, z.B. durch Begren-zung der Kinderzahl an einem bestimmten Platz außerhalb der
belebten Bereiche, in denen die dort spielenden Kinder nicht gestört werden dürfen.
Beachtung sollten die Kinder dennoch auch erfahren. Gerade den Jüngsten sollte man
sich immer wieder zuwenden, um sie zu versichern und um ihnen Aktivitäten zu ermöglichen.
1.
Es gibt bei mir sichere, ungestörte Bereiche, in die sich ein oder zwei Kinder ungestört zurück ziehen können, z. B. in einer Kuschelecke, hinter Möbeln.
2.
In diesen Bereichen biete ich den Kindern auch Spielmöglichkeiten.
3.
Ich wende mich aber auch immer wieder einzelnen Kindern zu, biete ihnen z. B.
spezielle Spiele an oder spreche mit ihnen.
4.
Ich nutze den Bereich für Alleinspiel auch, um Probleme zu reduzieren oder um
den Kindern zu helfen, sich auf eine Aktivität zu konzentrieren.
Gesundheitsorientiert? Ja
Nein
Ergänzungsvorschläge:
II. Qualitätsbereich: Betreuung und Pflege der Kinder
1.
7. Begrüßung und Verabschiedung
Ich freue mich auf meine Tageskinder und begrüße sie warmherzig. Ich gebe den
Kindern die notwendige Zeit, um bei mir "anzukommen".
2.
Ich versuche, meinen Tageskindern und seinen Eltern die Situation des Ankommens und Verabschiedens zu erleichtern. Ich führe das Kind z. B. zu einem Spielzeug, das es mag, ich spreche mit ihm über den nächsten Tag. Ich beachte Übergangsobjekte und persönliche Dinge der Kinder
3.
Ich tausche mich bei der Ankunft meiner Tageskinder kurz mit den Eltern aus,
ohne unaufmerksam für meine anderen Tageskinder zu sein.
4.
Bei der Verabschiedung liegen schon die Dinge zum Mitnehmen, Bastelarbeiten,
Kleidung usw., des jeweiligen Tageskindes bereit.
5.
Ich informiere die Eltern bei der Verabschiedung, wie es dem Kind geht, was es
ge-spielt hat usw.
Gesundheitsorientiert? Ja
Fachhochschule
Braunschweig/Wolfenbüttel
Nein
Ergänzungsvorschläge:
Familienservice der
Stadt Salzgitter
1 2 3
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1.
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8. Mahlzeiten und Zwischenmahlzeiten
Die Mahlzeiten und Zwischenmahlzeiten der Kinder liegen nicht mehr als drei
Stunden auseinander, zwischendurch biete ich Getränke an.
2.
Den Koch- und Essbereich halte ich sauber und ich achte auf einen gesunden
Nährwert bei den Mahlzeiten.
3.
Ich berücksichtige die Ernährungswünsche der Eltern, koche z. B. vegetarisch
oder ohne Schweinefleisch, ich berücksichtige Lebensmittelallergien.
4.
Ich organisiere die Essenzeiten so, dass keine Wartezeiten für die Kinder entstehen. Entweder essen alle gemeinsam oder Fütterkinder, die früher oder später
essen, sind beschäftigt.
5.
Ich biete den Kindern das Essen ansprechend an und achte auf eine angenehme
Atmosphäre, z. B. durch kindgerechte Tischdekoration oder buntes Geschirr. Ich
unterhalte mich mit den Kindern beim gemeinsamen Essen.
6.
Bei mir dürfen die kleineren Kinder mit den Fingern essen, ich biete den größeren
Kindern Gabel und Löffel zum Selberessen an, ich lasse mir von den Kindern
beim Tischdecken und Zubereiten des Essens helfen, die Kinder dürfen sich
selbst bedienen.
7.
Ich stimme meinen Speiseplan mit den Eltern ab.
Gesundheitsorientiert? Ja
1.
Nein
2.
Die Kinder ruhen und schlafen in geeigneten, ruhigen und abgedunkelten Räumen, ich bin in Hörweite.
3.
Jedes Kind hat sein eigenes, sauberes Bettzeug und genügend Abstand (mind.
20 cm) zwischen den Schlafplätzen.
4.
Ich unterstütze meine Tageskinder dabei, sich in den Ruhezeiten zu entspannen,
z.B. mit sanfter Musik, Kuschelspielzeug, Streicheln, Einschlafgeschichten.
5.
Jedes Kind hat ein eigenes Gitterbett, eine Matratze oder ein Bett mit sauberen
Laken, Decken etc.
6.
Ich biete den Kindern, die weniger oder gar nicht schlafen, stille Beschäftigungsmöglichkeiten an.
Nein
Fachhochschule
Braunschweig/Wolfenbüttel
1 2 3
Ergänzungsvorschläge:
9. Ruhe- und Schlafzeiten
Bei mir sind die täglichen Ruhe- und Schlafzeiten dem jeweiligen Alter und den
Bedürfnissen der Kinder entsprechend festgelegt.
Gesundheitsorientiert? Ja
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Ergänzungsvorschläge:
Familienservice der
Stadt Salzgitter
1 2 3
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10.
Wickeln und Toilette
Ich beuge der Verbreitung von Magen-Darm-Erkrankungen vor:
1.
Ich achte auf Hygiene, wasche z. B. meine Hände nach dem Wickeln mit Seife
und achte darauf, dass die Kinder nach dem Toilettengang dies auch tun.
2.
Nach jedem Windelwechsel reinige ich den Wickeltisch.
3.
Die Windeln beseitige ich hygienisch in einem geschlossenen Behälter.
4.
Der Wickelbereich und Essensbereich sind getrennt.
5.
Ich achte darauf, dass Windeln oft genug gewechselt werden.
6.
Mein Wickeltisch ist abgesichert und der Toilettenbereich ist kindgerecht ausgestattet ,z. B. mit Kinder-Toilettensitz und Hocker vor dem Waschbecken.
7.
Bei der Sauberkeitserziehung stimme ich mich mit den Eltern ab.
8.
Ich reagiere gelassen auf kleine Missgeschicke beim Toilettengang.
9.
Ich richte mich beim Wickeln/Toilettengang nach den Bedürfnissen des Kindes.
Ich nutze die Zeit des Wickelns zum Erzählen und zum freundlichen Kontakt, ich
lasse die größeren Kinder auf ihren eigenen Wunsch auf der Toilette allein
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1 2 3
10. Ich fördere die Selbstständigkeit meiner Tageskinder beim Sauberwerden. Die
Kinder entscheiden selbst, wann sie zur Toilette gehen, üben den Gebrauch von
Toilettenpapier, ziehen sich möglichst selbständig an und aus.
Gesundheitsorientiert? Ja
1.
2.
Nein
Ergänzungsvorschläge:
11. Körperpflege
Ich unterstütze meine Tageskinder bei der Selbstständigkeit in der Körperpflege.
Wasserhahn und Handtücher sind leicht erreichbar, der Spiegel ist in ihrer Augenhöhe.
Bei mir hat jedes Kind
a) sein eigenes Handtuch, in Griffhöhe
b) Ersatzkleidung für Notfälle
c) eine Zahnbürste, die täglich mindestens 1x genutzt wird.
3.
Meine Tageskinder waschen sich vor den Mahlzeiten üblicherweise die Hände.
4.
Lätzchen oder Servietten sind zu den Mahlzeiten vorhanden.
5.
Ich vermittele meinen Tageskindern Freude an der Körperpflege und spreche mit
ihnen über ihren Körper, wir singen dazu Lieder usw.
Gesundheitsorientiert? Ja
Fachhochschule
Braunschweig/Wolfenbüttel
Nein
Ergänzungsvorschläge:
Familienservice der
Stadt Salzgitter
1 2 3
Modul 4.1
1.
Gesundheitsförderung in der Kindertagespflege - Handout -
12. Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge
Ich halte die Betreuungsbereiche und Spielmaterialien sauber.
2.
Ich bin über den Gesundheitszustand und den aktuellen Impfstand meiner Tageskinder informiert.
3.
Ich merke, wenn eines meiner Tageskinder kränkelt und ergreife Maßnahmen,
z.B. mit Fieber messen, Rücksprache mit den Eltern, deren Telefonnummern sind
verfügbar.
4.
Ich kenne Beratungsangebote bei Verdacht auf Kindesmissbrauch.
5.
Ich informiere alle Eltern, wenn eines meiner Tageskinder erkrankt ist. Ich achte
darauf, dass ansteckende, stark erkrankte Kinder von den Eltern betreut werden.
6.
Ich passe mein Tagesprogramm dem aktuellen Gesundheitszustand der Kinder
an.
7.
Medizin wird von mir nur mit schriftlichem Einverständnis der Eltern und des Arztes verabreicht.
8.
Ich bin meinen Tageskindern ein gutes Vorbild bei der Gesundheitserziehung, ich
ernähre mich gesund, ich rauche nicht in den Betreuungsbereichen.
9.
Ich habe für kränkelnde Kinder einen ruhigen Bereich, in dem sie sich aufhalten
können.
10. Ich fördere das Gesundheitsbewusstsein meiner Tageskinder. Ich spreche mit
ihnen über gesunde Ernährung, schaue Bilderbücher zum Thema Gesundheit an.
Gesundheitsorientiert? Ja
Fachhochschule
Braunschweig/Wolfenbüttel
Nein
Ergänzungsvorschläge:
Familienservice der
Stadt Salzgitter
139
1 2 3
Modul 4.1
Gesundheitsförderung in der Kindertagespflege - Handout -
140
13.
Sicherheit
1 2 3
1. Ich habe eine Telefonliste mit Notfall-Nummern (Dienststelle/Handy-Nr. der Eltern,
Feuerwehr, Giftzentrale) und kann im Notfall einen Krankentransport organisieren.
2.
Ich beseitige offensichtliche Sicherheitsprobleme im Kinderbereich (z.B. lose elektrische Leitungen / ungesicherte Steckdosen / Arzneimittel, Reinigungsmittel,
Medizin, Alkohol oder Tabakwaren / ungesicherte Treppen, rutschige Teppiche /
ungesicherte Regale, Schränke, schweres Spielzeug oder andere Dinge, die das
Kind herunterreißen oder umkippen kann / Kochtöpfe, heiße Platten / Spielzeugteile, die verschluckt werden können / Streichhölzer oder Feuerzeuge / Fenster,
die von Kindern geöffnet werden können / scharfe Kanten / zerbrechliche Spiegelund Glasflächen / scharfe Gegenstände wie Scheren und Messer, Nadeln und
Heftzwecken.
3.
Ich sichere den zur Tagespflegestelle gehörenden Außenbereich, z. B. Gartenteich/ verschließe den Geräteschuppen / gefährliche Werkzeuge, Garten- und Elektrogeräte sind außer Reichweite / keine giftigen Pflanzen sind im Zugriff / gesicherter Straßen-Zugang.
4.
a) Ich habe einen Erste-Hilfe-Kasten, der vollständig ist und regelmäßig überprüft
wird.
b) Ich kann im Notfall Erste Hilfe anwenden.
c) Ich hatte in den letzten zwei Jahren Unterricht in Erster Hilfe am Kind.
5.
Ich habe für den Notfall eine Vertretung, die meinen Tageskindern und ihren Eltern bekannt ist und die weiß, was zu tun ist.
6.
Bei Transporten im Auto oder auf dem Fahrrad sind z.B. Kindersitze für Säuglinge
und Kleinkinder, Sicherheitsgurte für die älteren Kinder vorhanden.
7.
Feuerlöscher / Löschdecke ist schnell erreichbar / Es gibt einen Rauchmelder
8.
Ich vermittele den Kindern sicheres Verhalten, z. B. im Straßenverkehr, in der
Küche.
Gesundheitsorientiert? Ja
Nein
Ergänzungsvorschläge:
III. Qualitätsbereich: Sprachliche und kognitive Anregungen
1.
14. Allgemeiner Sprachgebrauch
Ich unterhalte mich oft mit meinen Tageskindern und schaue sie dabei an.
2.
Ich rege auch die Kleinsten zum Laut- und Sprachgebrauch an.
3.
Wir haben gemeinsam Spaß an Sprache, wir singen Lieder, sagen Reime auf
usw..
4.
Ich erkläre meinen Tageskindern, was ich tue. Dadurch lernen sie Begriffe und
Bezeichnungen kennen und anwenden.
5.
Ich stelle Fragen, die die Kinder zum Erzählen anregen (Warum..? Wie..?
Was..?). Ich höre geduldig und interessiert zu.
6.
Ich bringe meinen Tageskindern bei, dass man mit Sprechen Probleme lösen
kann.
Gesundheitsorientiert? Ja
Fachhochschule
Braunschweig/Wolfenbüttel
Nein
Ergänzungsvorschläge:
Familienservice der
Stadt Salzgitter
1 2 3
Modul 4.1
1.
Gesundheitsförderung in der Kindertagespflege - Handout -
15. Sprachverstehen
Den Tageskindern stehen ca. 20 Kinderbücher zu verschiedenen Themen und
Materialien, die zum Sprechen anregen (eigene oder aus der Bücherei), zur Verfügung.
2.
Mindestens einmal am Tag lese ich meinen Tageskindern vor, erzähle eine Geschichte, schaue mit ihnen ein Bilderbuch an oder sage mit ihnen Reime auf.
3.
Die Sprachschöpfungen der Kinder achte ich und benenne neue, unbekannte
Dinge.
4.
Ich nutze den Tageslauf, um für die Kinder Dinge und Tätigkeiten zu versprachlichen.
5.
Ich nutze Bildkartenspiele, z. B. Bilderlotto, um den Sprachschatz zu erweitern.
Gesundheitsorientiert? Ja
1.
Nein
2.
Ich rege meine Tageskinder zum Sprechen an. Ich lasse sie Gegenstände und
Bilder benennen, Geschichten erzählen oder eine Alltagssituation schildern.
3.
Ich bringe meinen Tageskindern Fingerspiele und Lieder bei.
4.
Ich rege schon die Jüngsten dazu an, Gegenstände zu benennen.
1.
Nein
2.
Ich nutze Alltagserfahrungen, z.B. beim Anziehen, Aufräumen, Kochen, Spazieren
gehen, um ihr Erkennen anzuregen. Wir sprechen über Formen, Größe, Mengen
usw..
3.
Ich spiele mit jedem meiner Tageskinder mindestens 1x in der Woche ein Spiel
zur Entwicklung der Begriffsbildung. Wir nutzen z.B. Puzzles zum Sortieren von
Formen, Messbecher und Farbspiele.
4.
Ich veranstalte wöchentlich eine Aktivität zu den Themen Natur, Sachwissen oder
Nahrungszubereitung. Ich spreche z. B. mit meinen Tageskindern über die Laubfärbung im Herbst, wir bereiten gemeinsam einen Imbiss zu usw..
5.
Ich versuche, meinen Tageskindern logische Abfolgen und Konsequenzen verständlich zu machen. Beispiele: „Wenn wir deine Ärmel hochkrempeln, wird dein
Pulli beim Spielen mit Wasser nicht nass.“ „Was passiert, wenn Du den Tisch leer
räumst? Richtig, dann hast Du mehr Platz zum Malen.“
Fachhochschule
Braunschweig/Wolfenbüttel
Nein
1 2 3
Ergänzungsvorschläge:
17. Anregungen zum Denken und Erkennen
Meinen Tageskindern stehen Materialien zum Erlernen von Farben, Größen,
Formen, Zahlen und Buchstaben zur Verfügung.
Gesundheitsorientiert? Ja
1 2 3
Ergänzungsvorschläge:
16. Sprachliche Ausdrucksfähigkeit
Ich habe Materialien zur Förderung der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit, z. B.
Handpuppen, Spielzeugtelefon, Rollenspielzeug.
Gesundheitsorientiert? Ja
141
Ergänzungsvorschläge:
Familienservice der
Stadt Salzgitter
1 2 3
Modul 4.1
Gesundheitsförderung in der Kindertagespflege - Handout -
142
IV. Qualitätsbereich: Aktivitäten
1.
18. Auge-Hand-Koordination
Bei mir gibt es unterschiedliche Materialien, um das Sehen und Greifen in Verbindung zu üben. Den Jüngsten stehen z.B. Greifspielzeug oder Haushaltsgegenstände wie Holzlöffel, Baubecher, Bausteine, einfache Puzzles / ab 2 Jahren zusätzlich: Stifte, Kinderscheren, Bauspielzeug, Hammerbrett zur Verfügung.
2.
Mindestens acht solcher Materialien sind für jede Altersgruppe verfügbar.
3.
Ich habe ausreichend Platz und den geeigneten Raum, damit alle Kinder mit diesen Materialien spielen können.
4.
Ich bewahre diese Materialien so auf, dass die Kinder sie sich selbstständig aus
dem Regal/aus der Kiste holen können.
5.
Ich unterstütze meine Tageskinder bei der Entwicklung ihrer feinmotorischen Fertigkeiten, z. B. beim Umgang mit Kinderscheren, Stiften, Puzzles.
Gesundheitsorientiert? Ja
Nein
Ergänzungsvorschläge:
1.
19. Künstlerisches Gestalten
Meinen Tageskindern stehen täglich Materialien (Wachsmaler, dicke Buntstifte,
Fingerfarben, Pinsel, Knete) zum bildnerischen, freien Gestalten zur Verfügung.
2.
Die Kinder haben täglich die Möglichkeit, etwas Eigenes zu zeichnen.
3.
Ich biete den Kindern auch große Papierformate an.
4.
Ich bastele ca. 3 x pro Woche mit den Kindern und leite sie z. B. zum Malen,
Schneiden, Kleben an, dabei modellieren wir auch mit Knete oder Ton und Naturmaterialien.
5.
Ich fördere die Kreativität der Kinder und gebe ihnen daher nur sehr selten Vorlagen wie Ausmalbilder oder Schablonen.
Gesundheitsorientiert? Ja
Fachhochschule
Braunschweig/Wolfenbüttel
Nein
1 2 3
Ergänzungsvorschläge:
Familienservice der
Stadt Salzgitter
1 2 3
Modul 4.1
Gesundheitsförderung in der Kindertagespflege - Handout -
20. Musik und Bewegung
1. Für meine Tageskinder sind Materialien, wie z. B. Recorder, CDs, Spieluhr, Geräusch-Spielzeuge, Musik- und Rhythmusinstrumente, vorhanden.
2.
Ich habe mindestens 5 Kassetten oder CDs mit Liedern und vertonten Geschichten. Diese setze ich bewusst ein, ständig laufende Hintergrundmusik vermeide
ich.
3.
Wöchentlich biete ich den Kindern musikalische Anregungen, wir tanzen oder
singen.
4.
Ich singe täglich mit meinen Tageskindern, das kann auch nebenbei sein.
5.
Meine Tageskinder haben täglich die Möglichkeit, Musik zu hören, selbst zu machen und sich danach zu bewegen.
6.
Bei mir sind musikalische Erfahrungen für alle Altersgruppen möglich, z.B. gibt es
Geräusch-Spielzeug für Säuglinge, Musik- und Rhythmusinstrumente für die Älteren.
Gesundheitsorientiert? Ja
Nein
1.
2.
Meine Tageskindern können wöchentlich mit Sand und/oder Wasser spielen.
3.
Ihnen stehen eine Vielzahl an Sand- und Wasserspielmaterialien zur Verfügung.
Ich sorge dafür, dass sie diese mindestens dreimal wöchentlich nutzen können.
1.
Nein
2.
Mit dem Material können die Kinder auch Situationen im Verkehr, aus der Arbeitswelt oder Fantasie- und Abenteuerspiele spielen.
3.
Diese Materialien sind für meine Tageskinder täglich verfügbar und leicht erreichbar geordnet, z. B. im Regal, bzw. die Verkleidungen auf Bügeln in kindgerechter
Höhe.
4.
Meine Tageskinder dürfen diese Materialien drinnen und auch draußen nutzen.
5.
Meinen Tageskindern stehen auch Materialien und Requisiten aus anderen Kulturkreisen zur Verfügung.
Fachhochschule
Braunschweig/Wolfenbüttel
Nein
1 2 3
Ergänzungsvorschläge:
22. Rollenspiel
Ich habe unterschiedliche Materialien für Rollenspiele, wie Puppen, Spielzeuggeschirr, Sachen zum Verkleiden, Spielhaus (aus Karton), Kaufmannsladen usw..
Gesundheitsorientiert? Ja
1 2 3
Ergänzungsvorschläge:
21. Sand und Wasser
Ich habe Sand- und Wasserspielzeug, wie Becher, Trichter, Töpfe, Förmchen
usw..
Gesundheitsorientiert? Ja
143
Ergänzungsvorschläge:
Familienservice der
Stadt Salzgitter
1 2 3
Modul 4.1
Gesundheitsförderung in der Kindertagespflege - Handout -
1.
23. Bausteine
Ich habe eine Vielfalt von Bausteinen und Zubehör (Bausteine aus Holz und/oder
Plastik, kleine Spielzeugfiguren, Autos und Lastwagen).
2.
Der Bauspielbereich wird nicht durch Laufwege gestört.
3.
Die Baumaterialien sind so aufbewahrt, dass meine Tageskinder sie leicht erreichen und auch wieder aufräumen können, z. B. in gekennzeichneten Kisten.
4.
Bei mir dürfen die „Baukunstwerke“ der Kinder über Nacht stehen bleiben, damit
sie am nächsten Tag daran weiterbauen können.
Gesundheitsorientiert? Ja
1.
Nein
2.
Ich lasse meine Tageskinder nur selten Kindersendungen sehen, und zwar solche
mit Lerneffekt, z. B. „Die Sendung mit der Maus“ oder „Sesamstrasse“. Ich unterhalte mich während dieser Zeit mit ihnen über das Gesehene.
3.
Im Anschluss an Fernsehsendungen plane ich passende Spielaktivitäten mit meinen Tageskindern, in denen wir z. B. Gegenstände mit dem gelernten Buchstaben
benennen oder selbst eine im Fernsehen vorgestellte Aktivität durchführen.
1.
Nein
2.
Meine Tageskinder können vor- und nachmittags zwischen Spielangeboten frei
wählen.
3.
Ich plane täglich verschiedene Aktivitäten (drinnen und draußen), wie z. B. Geschichten vorlesen, Basteln, Wasserspiele, Naturerkundung.
4.
Mein Tagesablauf ermöglicht meinen Tageskindern eine Balance zwischen Innenund Außenaktivitäten.
5.
Pflegerisches nutze ich für Lernerfahrungen, z. B. fördere ich beim An- und Ausziehen die Selbstständigkeit der Kinder und spreche mit den Kindern.
Fachhochschule
Braunschweig/Wolfenbüttel
Nein
1 2 3
Ergänzungsvorschläge:
25. Tagesablauf
Mein Tag ist so geplant, dass ich neben den Pflegeroutinen Zeit für Gespräche
und Spiele habe.
Gesundheitsorientiert? Ja
1 2 3
Ergänzungsvorschläge:
24. Nutzung des Fernsehers
Bei mir schauen die Kinder während der Betreuungszeit kein Fernsehen.
Gesundheitsorientiert? Ja
144
Ergänzungsvorschläge:
Familienservice der
Stadt Salzgitter
1 2 3
Modul 4.1
1.
Gesundheitsförderung in der Kindertagespflege - Handout -
26. Begleitung und Anleitung bei Spiel- und Lernaktivitäten
Meine Aufmerksamkeit ist vorrangig auf die Betreuung der Kinder gerichtet, z. B.
werden andere Aufgaben erledigt, wenn die Kinder schlafen.
2.
Ich bin immer für meine Tageskinder ansprechbar, ich diskutiere mit ihnen Ideen
und helfe ihnen beim Umgang mit Materialien.
3.
Ich unterstütze meine Tageskinder bei der Lösung von Konflikten.
4.
Ich beaufsichtige meine Tageskinder entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen, die Säuglinge und Kleinkinder besonders intensiv. Ich achte auf zunehmende
Selbstständigkeit bei älteren Kindern.
5.
Ich nutze bei Gelegenheit das Spielgeschehen und/oder die Gespräche der Kinder für aktive Lernprozesse.
Gesundheitsorientiert? Ja
Nein
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1 2 3
Ergänzungsvorschläge:
V. Qualitätsbereich: Soziale Entwicklung
1.
27. Atmosphäre
Meine Tageskinder sind gern bei mir. Ich wende mich ihnen aufmerksam zu.
2.
Ich zeige allen meinen Tageskindern bei Bedarf meine Zuneigung durch Körperkontakt, z. B. nehme ich sie auf den Schoß oder in den Arm, streichele sie, wenn
sie das mögen.
3.
Meine Tageskinder sind entspannt und heiter. Ich blicke sie oft und freundlich an.
4.
Ich versuche, die Bedürfnisse meiner Tageskinder zu erahnen, spreche sie darauf
an und "spiegele" ihnen, was mir auffällt.
5.
Mir ist wichtig, dass meine Tageskinder und ich uns gegenseitig respektieren.
6.
Ich lobe meine Tageskinder, wenn sie anderen gegenüber freundlich, aufmerksam und rücksichtsvoll sind.
Gesundheitsorientiert? Ja
Fachhochschule
Braunschweig/Wolfenbüttel
Nein
Ergänzungsvorschläge:
Familienservice der
Stadt Salzgitter
1 2 3
Modul 4.1
1.
Gesundheitsförderung in der Kindertagespflege - Handout -
28. Verhaltensregeln und Problemlösungen
Bei mir gibt es Regeln, die dem Alter und den Fähigkeiten der Tageskinder entsprechend aufgestellt sind und die für alle gelten, ohne körperliche Strafen!
2.
Ich erkläre meinen Tageskindern, warum ich auf diese Regeln achte, z. B. bei
Ver-letzungsgefahr.
3.
Ich versuche, Probleme rechtzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Ich lenke z. B.
die Aufmerksamkeit der Kinder auf andere Aktivitäten um oder ich helfe ihnen, ein
Spielzeug zu teilen, bevor der Streit darum beginnt.
4.
Ich reagiere konsequent auf das Verhalten der Kinder.
5.
Ich lobe positives Verhalten der Kinder und berücksichtige bei meinen Erwartungen das Alter der Kinder.
6.
Ich unterstütze meine Tageskinder darin, ihre Probleme untereinander durch Gespräche zu lösen.
Gesundheitsorientiert? Ja
1.
Nein
146
1 2 3
Ergänzungsvorschläge:
29. Toleranz und Akzeptanz von Verschiedenartigkeit
1 2 3
Ich verfüge über Spielmaterialien und Bücher, die Menschen verschiedener Kulturen, unterschiedlichen Geschlechts und Alters zeigen. Das sind z. B. Puppen mit
dunkler Hautfarbe, Geschichten und Darstellungen von verschiedenen Lebensweisen, unterschiedlichen Fähigkeiten, geschlechtsuntypischer Tätigkeiten und
auch nicht-traditionellen Rollen.
2.
Ich habe selbst keine Vorurteile gegenüber anderen Kulturen und ethnischen
Gruppen und versuche, dies auch meinen Tageskindern zu vermitteln. Wir sprechen z. B. darüber, dass Unterschiede positiv sind.
3.
Bei mir gehört das Eingehen auf Verschiedenartigkeit zum Alltag. Ich koche z. B.
Gerichte aus anderen Kulturen, wir beziehen Musik aus anderen Ländern bei unseren Aktivitäten mit ein und beschäftigen uns mit Unterschieden von Menschen.
4.
Ich biete Aktivitäten an, die das Anerkennen kultureller Unterschiede fördern. Ich
berücksichtige z. B. Feiern anderer Kulturkreise und rege die Eltern an, die Kinder
mit unterschiedlichen kulturellen Gebräuchen bekannt zu machen.
Gesundheitsorientiert? Ja
Fachhochschule
Braunschweig/Wolfenbüttel
Nein
Ergänzungsvorschläge:
Familienservice der
Stadt Salzgitter
Modul 4.1
Gesundheitsförderung in der Kindertagespflege - Handout -
147
30. Eingewöhnung
1 2 3
Die Eingewöhnung soll dem Kind bei Beginn einer Tagespflegebetreuung helfen, mit einer ihm vertrauten Person (z.B. Mutter, Vater, Oma) die neue Umwelt in der Tagespflegestelle zu erkunden und eine vertrauensvolle Beziehung zur Tages-pflegeperson aufzubauen.
1.
Ich biete den Eltern nach dem ersten Kennenlernen der neuen Tageskinder eine
Eingewöhnungszeit zwischen ein bis drei Wochen an.
2.
Meine neuen Tageskinder bleiben an ihren ersten Tagen in der Regel nur ca.
zwei Stunden bei mir, im Beisein der Eltern/Elternteil.
3.
In Absprache mit den Eltern sollte der erste, kurze Trennungsversuch nicht vor
dem vierten Tag stattfinden.
4.
Die Eingewöhnung dauert mindestens eine Woche.
5.
Ich nehme normalerweise immer nur ein Kind im Abstand von zwei Wochen zur
Eingewöhnung auf. Die Eingewöhnung findet in einer ruhigen Atmosphäre statt.
6.
Bei missglückten Trennungsversuchen zwischen Kind und begleitendem Elternteil
beratschlage ich mit den Eltern unser weiteres Vorgehen und erweitere bei Bedarf
auch die Eingewöhnungsphase.
Gesundheitsorientiert? Ja
1.
Nein
Ergänzungsvorschläge:
31. Übergang in die Kinderstagesstätte, eine andere Tagespflegestelle oder
Schule
Ich spreche mit meinen Tageskindern über den Wechsel, wir lernen die neue Situation gemeinsam kennen, um so mögliche Ängste abzubauen.
2.
Mindestens zwei Wochen vorher beziehen wir die neue Situation durch Spiele,
Bilderbücher über Kitas und z. B. Lieder über den Schulanfang in unseren Alltag
ein.
3.
Ich verabschiede mich von dem Kind, das meine Pflegestelle verlässt. Wir feiern
z. B. ein Abschiedsfest, wir schenken dem Tageskind ein Bild von uns allen, die
anderen Kinder und ich haben ein Abschiedsgeschenk gebastelt.
4.
Ich schaffe für dieses Tageskind einen Übergang, indem ich in der ersten Zeit der
Trennung Kontakt zu ihm halte, es mich besuchen kann, wir telefonieren usw..
Gesundheitsorientiert? Ja
Fachhochschule
Braunschweig/Wolfenbüttel
Nein
Ergänzungsvorschläge:
Familienservice der
Stadt Salzgitter
1 2 3
Modul 4.1
Gesundheitsförderung in der Kindertagespflege - Handout -
148
VI. Qualitätsbereich: Tagespflegeperson und Eltern
1.
32. Zusammenarbeit mit Eltern
Ich bin über die Familien meiner Tageskinder informiert und kenne auch die Besonderheiten der Kinder. Die Eltern haben schriftliche Informationen über die Regelungen in meiner Pflegestelle.
2.
Ich informiere die Eltern meiner Tageskinder regelmäßig / täglich über die Aktivitäten ihres Kindes.
3.
Ich spreche mit den Eltern meiner Tageskinder die Erziehungsmethoden partnerschaftlich ab.
4.
Ich beziehe die Eltern meiner Tageskinder in unsere Aktivitäten mit ein, z. B.
durch gemeinsame Ausflüge, Mitbringen von Materialien, Teilnahme an Aktivitäten.
5.
Ich dokumentiere die Aktivitäten ihres Kindes, z. B. mit Fotos, aufbewahrten Bildern, kurzen Beschreibungen der Lernfortschritte.
Gesundheitsorientiert? Ja
1.
Nein
Ergänzungsvorschläge:
33. Balance zwischen Betreuung und anderen Aufgaben
Ich plane meinen Tagesablauf so, dass ich zwischen meinen Betreuungsaufgaben und meinen eigenen familiären Verpflichtungen eine Balance herstelle.
2.
Ich erledige soweit wie möglich die Hausarbeiten außerhalb der Betreuungszeit.
Die alltäglich notwendigen Tätigkeiten nutze ich als Lernerfahrung, z. B. Kinder
helfen beim Backen, Wäsche zusammenlegen usw..
3.
Notwendige Besorgungsgänge erledige ich gemeinsam mit meinen Tageskindern,
z. B. beim Gang zum Spielplatz.
4.
Für den Notfall steht mir eine den Kindern vertraute Vertretungsperson zur Verfügung.
Gesundheitsorientiert? Ja
Nein
1.
2.
Ich lese Zeitschriften zum Thema Kindererziehung.
3.
Ich tausche mich mit anderen Tagespflegepersonen, z. B. in einem „Stammtisch“
oder Arbeitskreis, aus.
4.
Ich informiere mich fortlaufend zum Thema Kindertagespflege, ich bin Mitglied in
einem Tagespflege-Verband.
Fachhochschule
Braunschweig/Wolfenbüttel
Nein
1 2 3
Ergänzungsvorschläge:
34. Qualifizierungs- und Fortbildungsmöglichkeiten
Ich nehme regelmäßig jährlich an Fortbildungsveranstaltungen teil, zumindest
erfülle ich die vorgeschriebene Anzahl an Stunden.
Gesundheitsorientiert? Ja
1 2 3
Ergänzungsvorschläge:
Familienservice der
Stadt Salzgitter
1 2 3
Modul 4.1
Gesundheitsförderung in der Kindertagespflege - Handout -
149
Auswertung zur Qualitätsentwicklung in der Kindertagespflege
Für die spätere Nutzung des Fragebogens: Bei der Auswertung der Kreuze geht es darum,
besonders zu denen in der linken Spalte 1 eigene Ideen zu einem verbesserten Angebot zu
entwickeln. Ziel sollte es sein, jeweils bei den ersten Fragen in jedem der 34 Merkmale die 3.
Spalte ankreuzen zu können.
Qualitätsbereiche
I. Platz und
Ausstattung
Merkmale
1.
2.
3.
4.
5.
6.
II. Betreuung 7.
und Pflege
der Kinder
8.
Ausstattung für
regelmäßige Pflegeund Lernaktivitäten
Ausstattung für
Entspannung und
Behaglichkeit
Kindbezogene
Ausgestaltung
Innenraum
Körperliche
Bewegung/Spiel
Beachtung und Rückzugsmöglichkeiten
Begrüßung und
Verabschiedung
10.
Mahlzeiten und
Zwischenmahlzeiten
Ruhe- und
Schlafzeiten
Wickeln und Toilette
11.
Körperpflege
12.
Maßnahmen zur
Gesundheitsvorsorge
Sicherheit
9.
13.
III. Sprachund Denkanregungen
Vorschläge zur Qualitätsverbesserung
14.
Allgemeiner
Sprachgebrauch
15.
Sprachverstehen
16.
Sprachliche
Ausdrucksfähigkeit
Anregungen zum
Denken und Erkennen
17.
Fachhochschule
Braunschweig/Wolfenbüttel
Familienservice der
Stadt Salzgitter
Modul 4.1
Gesundheitsförderung in der Kindertagespflege - Handout -
Qualitätsbereiche
IV.
Aktivitäten
Merkmale
V. Soziale
Entwicklung
Vorschläge zur Qualitätsverbesserung
18.
Auge-HandKoordination
19.
20.
Künstlerisches
Gestalten
Musik und Bewegung
21.
Sand/Wasser
22.
Rollenspiel
23.
Bausteine
24.
Fernsehnutzung
25.
Tagesablauf
26.
Anleitung bei Spielund Lernaktivitäten
Atmosphäre
27.
28.
29.
30.
31.
32.
VI. Tagespflegeperson
und Eltern
33.
34.
Verhaltensregeln und
Problemlösungen
Toleranz und Akzeptanz von
Verschiedenartigkeit
Eingewöhnung
Übergänge
Kindertagesstätte Schule
Zusammenarbeit mit
Eltern
Balance zwischen
Betreuung und
anderen Aufgaben
Qualifizierungs- und
Fortbildungsmöglichkeiten
Fachhochschule
Braunschweig/Wolfenbüttel
Familienservice der
Stadt Salzgitter
150
Modul 4.2
Gesundheitsförderung in der Kindertagespflege - Handout -
151
4.2 BEDEUTUNG EINER GESUNDHEITSBEZOGENEN KONZEPTION
Die Idee, pädagogische Arbeit, ihre Zielsetzungen und Methoden in Form von Konzeptionen
nieder zu schreiben, hat auch in der Kindertagespflege Schule gemacht. „Warum ist eine
Konzeption wichtig?“, werden sich vielleicht diejenigen fragen, die noch keine entwickelt haben. Es ging bisher ohne, kann es nicht auch weiterhin so gehen?
Es gibt gute Gründe, immer wieder an seinem pädagogischen Leitfaden zu arbeiten:
♦ Die Verschriftlichung der Aufgaben und Ziele verdeutlicht, was man konkret leistet und
macht bewusst, wie vielfältig und interessant das Arbeitsfeld der Kindertagespflege ist.
♦ In Zeiten, in denen die Tagespflegeperson denkt: „Ich tue alles und gar nichts“, kann der
Blick in die Konzeption helfen, Schwerpunkte zu setzen. Alle Ziele können nicht gleichzeitig verfolgt werden, aber das Bewusstsein, dass man in einem Teilbereich weiter gekommen ist, ist eine positive Bestätigung der geleisteten Arbeit.
Der private Charakter der Kindertagespflege hat viele Vorteile. Aber es gibt auch Eltern, die
Bedenken haben, ihr Kind in eine Betreuungsform zu geben, die ihnen zu wenig öffentlich
und einsichtig erscheint. Eine Konzeption kann ihnen bei ihrer Entscheidungen helfen, ob sie
ihr Kind dort betreuen lassen wollen oder nicht.
Auf ihre Fragen:
♦ Was geschieht dort eigentlich, wird mein Kind gut versorgt und vielfältig gefördert?
♦ Wie arbeitet die Tagesmutter?
♦ Wie kann ich überprüfen, dass sie mir nicht nur viel verspricht, sondern das auch tut, was
sie sagt?
können Eltern aus einer umfassenden Konzeption erkennen:
♦ es gibt Absichtserklärungen in Form von Zielformulierungen,
♦ durch Aussagen zu den Methoden der Förderung wird die Praxis erkennbar,
♦ anhand überprüfbarer Indikatoren, Aussagen über Ort, Zeit und Häufigkeit können sie die
einem Besuch feststellen, ob das Beschriebene auch in die Tat umgesetzt wird.
Diese drei Faktoren: Zielsetzungen – Methoden – Indikatoren machen eine Qualitätskonzeption aus.
Inhalte und formale Gestaltung einer Qualitätskonzeption
Konzeptionen sind nicht nach einem starren Schema aufgebaut, aber es gibt einige Bausteine, die man berücksichtigen sollte:
♦ Die "Visitenkarte" (Name, Anschrift, Personen, Räume, Zeitstruktur und Betreuungsangebot),
♦ das Selbstverständnis als Tagespflegeperson, pädagogische Ziele und Prinzipien (mein
Bild vom Kind, meine Vorstellung von Erziehung und Bildung, Orientierung an pädagogischen Ansätzen),
♦ pädagogische Handlungselemente (Eingewöhnung, Tagesrhythmus, Lernangebote, Freispiel, Projekte, Bewegung in der Natur, Mahlzeiten, Gesundheitsförderung, ...)
♦ damit verbunden möglichst viele Indikatoren, die die Überprüfbarkeit der konkrete Praxis
aufzeigen,
♦ pädagogische Raumgestaltung und Ausstattung,
♦ Zusammenarbeit mit Eltern,
♦ Vernetzung mit anderen Tagespflegepersonen, dem Familienservice usw.
Fachhochschule
Braunschweig/Wolfenbüttel
Familienservice der
Stadt Salzgitter
Modul 4.2
Gesundheitsförderung in der Kindertagespflege - Handout -
152
Das DJI-Curriculum enthält einen Leitfaden, an dem man sich beim Schreiben orientieren
kann. 35
Der Text sollte übersichtlich und nicht überladen sein. Er kann durch Kinderzeichnungen und
Fotos illustriert und durch Zitate und Gedichtausschnitte bereichert sein. Die ästhetische
Form und äußere Gestaltung tragen dazu bei, dass man auf die Konzeption stolz sein kann.
Konzeptionelle Arbeit in Bewegung
Pädagogische Arbeit bedeutet, immer wieder nach neuen Wegen zu suchen, um eine bessere Übereinstimmung zwischen Zielen und deren Realisierung herzustellen. Darum bleibt die
konzeptionelle Arbeit eine „Dauerbaustelle“ - hoffentlich nicht als lästiges Übel, wie z.B. beim
Unkrautzupfen, sondern eher als lustvolle Aufgabe, wie die Bepflanzung eines neuen Gartenbeetes.
35
Weiß, Karin / Stempinski, Susanne / Schumann, Marianne / Keimeleder, Lis: Qualifizierung in der Kindertagespflege – Das DJI-Curriculum, München 2008, Lektion 7, S. 10-12
Fachhochschule
Braunschweig/Wolfenbüttel
Familienservice der
Stadt Salzgitter
Modul 4.2
Gesundheitsförderung in der Kindertagespflege - Handout -
153
Eltern als Adressaten; der Elternflyer oder -brief als Kurzform einer Konzeption mit
schriftlichen Aussagen zur Gesundheitsförderung
Die Konzeption soll in erster Linie Eltern ansprechen, denn sie haben ein Recht darauf zu
erfahren, wie ihre Kinder in der Tagespflege erzogen und betreut werden. Darum sollte der
Text leicht lesbar und ansprechend geschrieben und der Umfang überschaubar sein.
In Bezug auf das Thema Gesundheitsförderung wollen Eltern z. B. wissen:
♦ Bekommt mein Kind „GENUG“, so dass sich Körper und Geist gesund entfalten können
und es nicht krank wird?
♦ Geht es dort FRÖHLICH und PERSÖNLICHKEIT STÄRKEND zu – damit auch die Seele
satt wird und das Kind Resilienz entwickelt?
♦ Wie BEWUSST wird dort gearbeitet – damit sich gesunde Lebensgewohnheiten ausbilden können?
4.2 KOLLOQUIUM ZU DEN ENTWICKELTEN QUALITÄTSMERKMALEN
Entwurf einer gesundheitsbezogenen Konzeption
Der folgende Brief an Eltern, in dem in kurzer Form eine gesundheitsorientierte Konzeption entworfen wird, kann als Anregung dienen, die eigenen Qualitätskriterien schriftlich
zu verankern.
Meine Qualitätskriterien in der Kindertagespflege zur Förderung der Gesundheit
(Formulierungsvorschläge)
Liebe Eltern,
sicher liegt Ihnen die Gesundheit Ihres Kindes besonders am Herzen. In einer Fortbildung
über 40 Unterrichtsstunden habe ich mich als „gesundheitsbewusste Kindertagespflege“
qualifiziert und kann Sie also bei Ihrem Wunsch, dass Ihre Kinder möglichst gesund aufwachsen, noch mehr als bisher unterstützen.
Interessiert Sie, wie ich das mache? An einigen Beispielen will ich Ihnen meine pädagogische Arbeit verdeutlichen und auch aufzeigen, dass dies keine leeren Versprechungen sind.
Wenn Sie sich die Zeit nehmen und unseren Alltag erleben, können Sie ganz konkret erkennen:
wie ich Ihre Kinder in ihrer seelischen, geistigen und körperlichen Gesundheit fördere und
ihnen helfe, innere Stärke und Abwehrkräfte zu entwickeln,
dass die Tageskinder sowohl eine angenehme Esskultur als auch eine gesundheitsbewusste Ernährung erleben,
und ich vielfältige Bewegungserfahrungen im Tagesablauf ermögliche.
Gemeinsame Mahlzeiten und gesundes Essen in angenehmer Atmosphäre
Bei uns gibt es gesunde Mahlzeiten mit viel Frischkost, Salaten und Gemüse– gekocht wird
nach den Ernährungsempfehlungen des Forschungsinstituts für Kinderernährung (FKE) in
Form der „optimierten Mischkost“ (OptimiX®). Wir sitzen alle zusammen am Tisch, speisen
vergnüglich und unterhalten uns dabei über angenehme Dinge. Kein Kind wird zum Essen
gezwungen, zum Probieren ermuntere ich allerdings meine Schützlinge, damit sie möglichst
vielfältig essen.
Fachhochschule
Braunschweig/Wolfenbüttel
Familienservice der
Stadt Salzgitter
Modul 4.2
Gesundheitsförderung in der Kindertagespflege - Handout -
154
Tischsitten sind mir wichtig: Nach dem Tischspruch fangen wir gemeinsam zu essen an, die
ganz Kleinen dürfen anfangs die Finger benutzen, die Größeren essen so früh wie möglich
mit Messer und Gabel. Das will geübt werden: mit einem Lätzchen und einem bereit liegenden nassen Waschlappen können sich die Kinder abwischen, was daneben ging. Natürlich
helfe ich so viel wie es nötig ist – ich lasse die Kinder aber auch möglichst viel eigenständig
erledigen, denn das übt ihre Selbständigkeit und stärkt ihr Selbstbewusstsein.
Ich erkläre den Kindern, warum es gesund ist, dass wir nur eine Handvoll Süßes pro Tag
essen. Einige Bilderbücher zum Thema Ernährung liegen in der Leseecke und wir besprechen, welches Essen für den Körper gut ist.
Viele Bewegungsmöglichkeiten an frischer Luft
Beim täglichen Spaziergang motiviere ich die Kinder zum Laufen, Hüpfen und ich klettere
gerne mit ihnen. Gegenseitig zeigen wir uns immer wieder, was man alles Interessantes
ausprobieren kann. Immer haben wir Seile, Bälle und andere Spielmaterialien für Bewegungsspiele dabei. Grundsätzlich helfe ich den Kindern, eine gute Selbsteinschätzung zwischen mutigem Ausprobieren und Sicherheit zu bekommen.
Auch der Spielbereich ist bewegungsfördernd gestaltet und die Materialausstattung fördert
die Sinneswahrnehmungen der Kinder, über die sie das Begreifen lernen.
Tagesabläufe, Regelmäßigkeiten und Ruhephasen
Geregelte Tagesabläufe sind wichtig für das seelische Wohlbefinden - sie vermitteln den
Kindern Sicherheit, Beständigkeit und schaffen Zeiten zum gemeinsamen Spiel und für Ruhephasen. Außerdem erleichtern sie den Alltag und reduzieren so Stress. Darum bitte ich
Sie, die Kinder bis um 8:30 Uhr zu bringen, damit wir mit unserem Morgenkreis und der ersten gesunden Zwischenmahlzeit beginnen können. In der Mittagspause zwischen 12:30 und
14 Uhr möchten wir ebenfalls nicht gestört werden, da dann die Kinder und ich uns ausruhen.
Es gibt bei uns Regeln, die mit den Kindern ausgehandelt werden. So wissen und akzeptieren sie, dass z. B. der Tisch gemeinsam gedeckt wird, nach dem Spielen jeder mit aufräumt,
vor dem Essen die Hände gewaschen werden, usw. Ich lobe die Kinder auch, wenn sie dies
befolgen. Gibt es mal Konflikte, so beziehe ich die Kinder mit ihren Ideen zur Konfliktlösung
ein.
Aufbau und Pflege sozialer Kontakte
Besonders wichtig für die seelische Gesundheit von Kindern ist ein soziales Miteinander. Im
Spiel ermuntere ich sie zu Kontakten und spiele mehrmals wöchentlich mit ihnen Spiele, bei
denen es um Einfühlung und gegenseitige Verständigung geht.
Jedes Kind hat täglich eine gewisse Zeit ungeteilter Aufmerksamkeit
Ich gebe jedem Kind unbedingt einmal am Tag die ungeteilte Aufmerksamkeit und körperliche Nähe. So vermittele ich ihm Zuneigung, Wertschätzung und Geborgenheit - notwendige
Gefühle, damit es Sie in dieser Zeit nicht vermisst und gerne bei mir bleibt.
Das ist auch der Grund, warum ich nur bis 8:30 Uhr ans Telefon gehe und dann erst wieder,
nachdem das letzte Kind abgeholt ist. Bei den Mahlzeiten, bei der Einschlaf-Geschichte,
beim gemeinsamen Vorlesen usw. möchten wir nicht unterbrochen werden. Sie können allerdings jederzeit gemeinsam den Tag mit uns verbringen.
Fachhochschule
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Modul 4.2
Gesundheitsförderung in der Kindertagespflege - Handout -
155
Kinder zur Selbstständigkeit und Verantwortung erziehen
Die Kinder wollen „alleine“ machen, ich behindere ihre Erfahrungen nicht durch zu viel Hilfe.
Ich zeige ihnen z.B., wie sie sich selbständig anziehen können. Auch bei der Zubereitung der
Zwischenmahlzeiten können sie immer mitmachen.
Kinder wollen eigene Entscheidungen treffen. Darum bestimmen sie auch den Speiseplan
mit. Jeder kann sein Lieblingsessen vorschlagen. Wenn es mir nicht ausgewogen genug
erscheint, kombiniere ich Gesundes dazu.
Gesunde Kinder brauchen gesunde Erwachsene: Meine eigene Gesundheit spielt auch
eine Rolle!
Wir Erwachsenen sind Modell für eine „innere“ Gesundheit. Dazu zähle ich eine positive Lebenseinstellung, einen gesunden Selbstwert und innere Kraft und Ruhe. Ich sorge dafür,
dass die Tagespflege mich nicht gesundheitlich belastet. Darum mache ich auch mittags
lieber eine Ruhepause, anstatt die Küche perfekt aufzuräumen. Erwachsene, die sich um die
Gesundheit ihrer Kinder sorgen, nicht aber um die eigene, sind unglaubwürdig.“
FACHLITERATUR ZUR QUALITÄTS- UND KONZEPTIONSENTWICKLUNG
Krenz, Armin: Die Konzeption - Grundlage und Visitenkarte einer Kindertagesstätte, Freiburg
1996
Michels, Inge: Mein Beruf Tagesmutter – Wissen und Anregungen für einen alten und neuen
Beruf, Klett/Kallmeyer Verlag, Seelze 2008
Pesch, Ludger: Konzeptionsentwicklung und -umsetzung als gemeinsamer Prozess, in: Kita
aktuell 9/1996
Tietze, Wolfgang / Knobeloch, Janina / Gerszonowicz, Eveline: Tagespflege-Skala (TAS),
Feststellung und Unterstützung pädagogischer Qualität in der Kindertagespflege, Beltz Verlag (Weinheim, Basel) 2005
Weiß, Karin / Stempinski, Susanne / Schumann, Marianne / Keimeleder, Lis:
Qualifizierung in der Kindertagespflege – Das DJI-Curriculum, München 2008
Weiß, Karin: Kinder in der Tagespflege – Grundlagen und Praxiswissen, Herder Verlag,
Freiburg 2007
ZeT – Zeitschrift für Tagesmütter und –väter, 3/2008
Pädagogisches Konzept, Kallmeyer Verlag, Seelze
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