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BC BEITRÄGE CONTRIBUTIONS Magazin zur Förderung der Biologisch-Dynamischen Landwirtschaft, Demeter. Magazine pour la promotion de l’agriculture biodynamique, Demeter. 3 M a i 2 01 3 mai 2 01 3 G rundeinkommen im Ges präc h Revenu de base en d eb at NATÜRLICH HABEN KÜHE HÖRNER. DEMETER - MILCHPRODUKTE. AUS MILCH, DIE AUFRAHMT. www.kuhmithorn.ch 4 Inhalt Sommaire Willkommen POLITIK. Grundeinkommen POLITIQUE. Revenu de base Christian Butscher | Le mouvement bioChristian Butscher | Die biologischdynamische Bewegung in der Schweiz dynamique en Suisse remporte un suchat einen besonderen Erfolg zu vercès tout particulier. zeichnen. La formation biodynamique existe Seit 1980 gibt es die biodynamische Ausdepuis 1980. Elle fut reconnue en 2004 bildung. 2004 wurde sie vom Bundespar l’Office fédéral suisse de la formaamt für Berufsbildung und Technologie tion professionnelle et de la technoloals tertiäre Ausbildung mit dem Titel gie comme formation du degré tertiaire «Fachfrau/Fachmann für biologischcouronnée du titre «Spécialiste en agridynamische Landwirtschaft» anerkannt. culture biodynamique». Dès l’automne Ab Herbst 2013 wird die biodynami2013 la formation biodynamique est sche Ausbildung als landwirtschaftliproposée comme formation agricole de che Grundausbildung angeboten. Das base. L’Office de l'enseignement seconMittelschul- und Berufsbildungsamt daire du 2e degré et de la formation prodes Kantons Zürich hat dem Verein für fessionnelle du canton de Zurich a charbiologisch-dynamische Landwirtschaft gé l’Association pour la biodynamie de den Auftrag zur Durchführung einer la conduite de la formation agricole de landwirtschaftlichen Grundausbildung base. Celle-ci s’adresse à des apprenants erteilt. Sie richtet sich an Lernende der accomplissant une formation compléZweitausbildung und mentaire et est sancschliesst mit einem tionnée par un certifieidgenössischen Fäcat fédéral de capacité. higkeitszeugnis ab. L’Association transDer Verein wird die mettra pour sa mise «Grundbildung» zuen œuvre le mandat sammen mit dem de prestations comBildungsangebot aus posé de la «formation dem tertiären Bede base» et de l’offre reich «Fachfrau/Fachéducative du degré mann für biologischtertiaire «Spécialiste dynamische Landwirt- Rotbraunes Ochsenauge. en agriculture biodyschaft» als Leistungs- L’amaryllis (Pyronia tithonus) . namique» à la Rheinauftrag zur Durchfühau. (Bild/Photo: Heinz Iseli) rung an die Rheinau L’offre couronnée d’un weitergeben. certificat fédéral de capacité conjointeDas Angebot mit einem eidgenössischen ment avec un diplôme d'école supérieure Fähigkeitszeugnis zusammen mit einem professionnelle (Spécialiste), le tout Fachschulabschluss (Fachfrau/Fachfondé sur l’agriculture biodynamique et mann), alles auf der Grundlage der biofinancé par une instance privée ‒ l’Assologisch-dynamischen Landwirtschaft, ciation pour la biodynamie ‒, constitue verantwortet von einer privaten Träun jalon dans l’environnement éducatif gerschaft ‒ dem Verein für biologischagricole. dynamische Landwirtschaft ‒, ist ein En tant qu’organisme chargé de l’exécuMeilenstein in der landwirtschaftlichen tion de la formation, l’Assemblée généBildungslandschaft. rale (AG) de l’Association doit approuDiesem Leistungsauftrag und der Neuver le 7 juillet ce mandat de prestations ausrichtung muss die Hauptversammet cette réorientation. Veuillez noter lung des Vereins am 7. Juli als Trägerin l’annonce relative à l’AG à la page 28. der Ausbildung zustimmen. Bitte beachVoulez-vous en savoir plus sur la forten Sie das Inserat zur HV auf Seite 28. mation? Lisez l’article aux pages 12‒14. Möchten Sie mehr erfahren zur AusIl montre où nous sommes aujourd’hui bildung? Lesen Sie den Artikel auf den et retrace le parcours qui nous a mené Seiten 12‒14. Er zeigt auf, wo wir heute jusqu’ici. stehen, und zeichnet nach, wie wir dahin gelangt sind. 12 DEMETER. Fachausbildung DEMETER. Formation professionnelle 18 HOFPORTRÄT. Biohof Zaugg PORTRAIT DE FERME. La ferme bio Zaugg 22 MENSCHEN. Nachruf Käthi Blaser HUMAINS. Obituaire Käthi Blaser 26 KOSMOS COSMOS 29 KURZPROTOKOLL, AGENDA, AKTUELL PROCES-VERBAL RESUME, ACTUALITES, AGENDA 34 BETRACHTUNG. Johanni Impressum BEITRÄGE – Magazin zur Förderung der biologisch-dynamischen Landwirtschaft, Demeter. Erscheint 6-mal jährlich. 61. Jahrgang. Herausgeber. Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft, Burgstrasse 6, CH-4410 Liestal Tel. 061 706 96 43, Fax 061 706 96 44, E-Mail [email protected] Abonnement. Schweiz Fr. 58.–, Ausland 57.– Weitere Informationen und Adressen auf Seite 35 Impressum CONTRIBUTIONS –Magazine pour la promotion de l’agriculture biodynamique, Demeter. Parution 6 fois par an. 61ème année. Editeur. Association pour la Biodynamie, Burgstrasse 6, CH-4410 Liestal tél. 061 706 96 43, fax 061 706 96 44, courriel [email protected] Abonnement. Suisse Fr. 58.–, étranger 57.– Pour de plus amples informations et les adresses voir page 35 Bienvenue BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 3 POLITIK: Ein Gespenst geht um, vor allem in Europa – das Gespenst des bedingungslosen Grundeinkommens. Das Ende des Abendlandes? Der Anfang des Schlaraffenlandes? Reine Symptombekämpfung oder Reform mit revolutionärem Potenzial? Eine Befürworterin und ein Gegner der Idee im Gespräch mit den «Beiträgen». Gibt es Gründe für ein Grundeinkommen? «Beiträge»: Ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle ‒ können wir uns das leisten? Franziska Ruchti: Die Frage müsste lauten: Wollen wir uns das leisten? Wenn wir es wollen und die Umsetzung richtig angehen, dann ist es möglich. Marc Desaules: Ich glaube auch, dass es vorerst darum geht, ob wir es wollen oder nicht. Schön, so weit sind Sie sich ja einig. Das Grundeinkommen «soll der ganzen Bevölkerung ein menschenwürdiges Dasein und die Teilnahme am öffentlichen Leben ermöglichen.» Reichen dazu die vorgesehenen 2500 Franken pro Monat? Franziska Ruchti: Da kommt es darauf an, wen man fragt und welche An- «Eine zwar nicht utopische, aber verrückte Idee. Grundeinkommen für jedermann, das sehe ich nicht ein. Dadurch würde der Wille des Menschen zu arbeiten erlahmen.» Helmut Schmidt, alt Bundeskanzler, SPD, Deutschland sprüche diese Person hat. Junge Leute in Ausbildung werden sagen, das reiche bei Weitem, wer sich bisher einiges hat leisten können, wird die Frage eher verneinen. Aber wir müssen vom Sockel ausgehen, nicht von dem, was man zusätzlich darauf bauen könnte. Marc Desaules: Hier sehe ich eines der Probleme der Idee: Man geht von einem Basisbedarf aus und glaubt, damit die heutigen Probleme lösen zu können. 4 BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 Aber der übrige Erwerb, der über das Grundeinkommen hinausgeht, soll genauso weiterfunktionieren wie heute. Man ändert also nichts am System, sondern geht nur Symptome an. Was wäre denn am System zu verändern? Marc Desaules: Wir haben eigentlich nicht ein Einkommensproblem, sondern ein Ausgabenproblem und ein Geldproblem. Wir müssen etwas daran ändern, wie wir einkaufen, das heisst genügend bezahlen für das, was wir kaufen, damit die an der Produktion beteiligten Menschen genügend bekommen, um ausreichend davon leben zu können. Und wir müssen etwas an unserer Einstellung zum Geld ändern, Geld darf nicht länger ein Wert an sich sein. Wenn wir zu wenig ausgeben und immer denken, je weniger wir bezahlen, desto besser, dann vermindern wir die Quelle der Einkommen, bis es irgendwann gar kei- Die Gesprächspartner Marc Desaules, gelernter Physiker, Unternehmer. Mitbegründer von L’Aubier in Montezillon NE und der Pensionskasse CoOpera, in beiden Unternehmen bis heute tätig. Vorstandsmitglied der Anthroposophischen Gesellschaft Schweiz. Franziska Ruchti, Agronomin ETH, Leiterin der Fachstelle Direktzahlungen im Landwirtschaftsamt Schaffhausen. Franziska Ruchti verfasste ihre Masterarbeit zum Thema: «Die Landwirtschaft und das bedingungslose Grundeinkommen» (2011, unveröffentlicht). ne Einkommen mehr geben kann. Dann braucht es solche Symptombekämpfungsmassnahmen wie ein Grundeinkommen. Sie hingegen glauben, dass das Grundein- «Faulheit ist eine Folge von nicht gewollter Tätigkeit und mangelnder Wertschätzung. Folge von nicht gegebener Freiheit. (…) Grundeinkommen ist eine Initiative gegen Faulheit.» Daniel Häni, Unternehmer, Mitbegründer Initiative Grundeinkommen kommen eben doch das System verändern wird? Franziska Ruchti: Ja. Zunächst wird es viel auf der persönlichen Ebene verändern. Man wird nicht mehr auf dem Markt eine Stelle suchen müssen, sondern man wird eine unabhängige Person sein, die ihre Arbeit anbieten kann, wenn sie will. Es würde ein anderer Arbeitsmarkt entstehen. Wir können ja nicht mehr davon ausgehen, dass Vollbeschäftigung möglich ist. Viel Arbeit wird durch Maschinen ersetzt, das schafft Möglichkeiten, die wir nutzen sollten. Es bleibt die Frage, wie wir das Ganze finanzieren, und da haben wir zurzeit ein sehr kompliziertes System. Warum nicht etwas Neues und Einfacheres wagen? Machen wir einen Versuch: Herr Desaules, Gegner des Grundeinkommens, soll doch bitte dessen wichtigste Vorteile und Chancen nennen, Frau Ruchti als Befür- worterin die wichtigsten Nachteile und Gefahren. Marc Desaules: Wenn wir das Grundeinkommen als eine Art Grundversicherung ansehen, die dafür sorgt, dass niemand mehr durch die Maschen des Systems fällt, dann könnte ich daran etwas Gutes sehen. Dabei wäre das Grundeinkommen sehr viel einfacher als unsere heutigen Sozialhilfesysteme. Es gibt noch einen anderen Aspekt, der zwar nicht im Text der Initiative steht, aber bei den ursprünglichen Gedanken zur Finanzierung formuliert war. Die mit der Idee verbundene Steuerreform ist interessant: Es gäbe nur noch eine Ausgabensteuer, ähnlich einer Mehr- «Es gäbe einen Wandel vom Sollen zum Wollen. Mit einem Grundeinkommen kann sich jeder dort in die Gesellschaft einbringen, wo er einen Sinn sieht. (…) Grundeinkommen heisst: Du bekommst das Vertrauen der Gesellschaft und kannst jetzt nach Herzenslust dazuverdienen.» Götz Werner, Unternehmer, Gründer der Initiative «Unternimm die Zukunft», Deutschland wertsteuer, keine anderen Steuern mehr. Frau Ruchti, möchten Sie noch weitere Vorteile anführen? Franziska Ruchti: Das Grundeinkommen brächte den Menschen mehr Freiheit. Die Freiheit, nein zu sagen. Die Freiheit, etwas Sinnvolles zu tun, zum Beispiel, sich sozial zu engagieren. Solche Aufgaben werden heute mehrheitlich in Freiwilligenarbeit geleistet, von Menschen, die andere Geldquellen brauchen, um diese Arbeit erbringen zu können. Die Menschen würden unabhängiger vom Arbeitsmarkt, die Bäuerinnen und Bauern unabhängiger von den Abnehmern. Wir könnten eine Aufgabe übernehmen, ohne zuerst auf den Lohn schauen zu müssen. Wir könnten auch einmal eine Auszeit nehmen. Viele Junge könnten eine Ausbildung wählen, die ihnen heute aus finanziellen Grün- Ist Schweigen Gold? Franziska Ruchti und Marc Desaules reden über das bedingungslose Grundeinkommen. den nicht offensteht. Das würde die Chancengleichheit erhöhen. Im Ganzen würden wir auch an Würde gewinnen. Arbeiten, die heute schlecht bezahlt werden und nicht attraktiv sind, könnten nach der Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens weniger nachgefragt werden. Damit sie trotzdem noch jemand tut, müsste der Lohn dafür erhöht werden. Auch hier ist für mich das Grundeinkommen der wirksame Hebel, nicht der Mindestlohn, der am (Bilder: Markus Bär) zugrundeliegenden Problem nichts ändern würde. Und wo liegen die Nachteile? Franziska Ruchti: Die Initiative klammert die Finanzierungsfrage bisher aus, da wird nichts berechnet, nichts geregelt. Das ist einer der am häufigsten vorgebrachten Kritikpunkte, man kann es einen Schwachpunkt nennen. Es ist die Rede von einem Nachfinanzierungsbedarf in der Höhe von 30 Mil- BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 5 liarden Franken pro Jahr. Andere gehen davon aus, dass das System selbstragend wäre, die öffentliche Hand also nichts nachfinanzieren müsste. Würde uns das Grundeinkommen auch gesellschaftlich und kulturell weiterbringen? Franziska Ruchti: Davon bin ich überzeugt, denn heute setzen die Leute oft ihre Ideen nicht um, weil ihnen der Einstieg erschwert ist, weil sie es sich nicht leisten können, etwas Neues zu versuchen. Marc Desaules: Nein, im Gegenteil. Das Grundeinkommen baut weiter auf die egoistisch verstandene Freiheit des Einzelnen, und das bringt uns weder gesellschaftlich noch kulturell weiter. Ist Arbeit eine Angelegenheit von Freiheit? Oder arbeite ich, weil ich einer menschlichen Gemeinschaft zugehöre, weil es Bedürfnisse anderer gibt, die ich decken kann, was sowohl für mich als auch für die anderen Sinn ergibt? Das ist für mich der Ansatz, um den es beim Thema Arbeit geht. Dann ist aber wichtig, dass ich für das, was ich tue, einen ausreichenden Gegenwert erhalte. Das Grundeinkommen hingegen scheint die Arbeit als etwas Negatives einzustufen, von dem man sich befreien muss. Heute spricht man von einem Arbeitsmarkt, für den Die Volksinitiative Die eidgenössische Volksinitiative «Für ein bedingungsloses Grundeinkommen» im Wortlaut: Die Bundesverfassung wird wie folgt geändert: Art. 110a (neu) Bedingungsloses Grundeinkommen 1 Der Bund sorgt für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens. 2 Das Grundeinkommen soll der ganzen Bevölkerung ein menschenwürdiges Dasein und die Teilnahme am öffentlichen Leben ermöglichen. 3Das Gesetz regelt insbesondere die Finanzierung und die Höhe des Grundeinkommens. Die Unterschriftensammlung begann am 11. April 2012, bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe der «Beiträge/Contributions» wurden 103'600 Unterschriften gesammelt. Das Initiativkomitee will bis zum 1. August dieses Jahres 100'000 Unterschriften beisammen haben. Nötig sind 100'000 gültige Unterschriften bis zum 11. Oktober. 6 BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 man vorbereitet wird. Dahinter steckt meines Erachtens ein falscher Begriff von Arbeit. Die Ausbildung müsste so umgestaltet werden, dass Menschen zu Menschen werden können. Dann wären sie fähig, die Bedürfnisse der andern zu sehen. Sie würden nicht sinnlos in der Maschinerie stecken bleiben, in der sie dann Chancengleichheit einfordern müssen. Die Gesellschaft ist also noch nicht reif für die Idee des Grundeinkommens? Marc Desaules: Nein, da liegt nicht das Problem: Das Grundeinkommen geht in die falsche Richtung. Franziska Ruchti: Aber das Grundeinkommen könnte doch genau das ermög- «Einem Schulabbrecher (…) ist kaum geholfen, wenn man ihn mit dem Grundeinkommen weiter sich selbst überlässt und damit de facto aus der Gesellschaft ausschliesst. Das Grundeinkommen trägt dazu bei, gesellschaftliche Ausgrenzung zu verewigen (…).» Herbert Schui, Bundestagsabgeordneter, Die Linke, Deutschland lichen: Sich der Bedürfnisse anderer annehmen, ohne Teil der Maschinerie sein zu müssen. Marc Desaules: Ich verstehe, dass Sie das so sehen. Aber mein Ansatz wäre eben, dass alle den richtigen Preis erhalten für das, was sie tun, womit wir das Problem von ungedeckten Bedürfnissen auf der einen und zu tiefen Einkommen auf der andern Seite gar nicht mehr hätten. So könnten wir allmählich von der Arbeitswelt als einem Ort des Gebens und Bekommens sprechen. Dafür muss ich eben genügend ausgeben für das, was ein anderer für mich tut. Dann braucht er kein Nebeneinkommen und kein Grundeinkommen. Das setzt aber für mich, wenn ich Geld ausgebe, ein anderes Denken voraus, als wir es heute vorwiegend antreffen. Wenn ich nur an mich selber denke, nur auf meinen Vorteil schaue, dann kommen wir kaum weiter. Treffpunkt Bahnhof Olten. Kann das Grundeinkommen das Bauernhofsterben stoppen? Franziska Ruchti: Das Grundeinkommen würde sicher Mittel zur Verfügung stellen für Arbeiten und Menschen, die sonst im System keinen Platz hätten. Ich denke schon, dass es für einige Betriebe am Rande der Überlebensfähigkeit, zusammen mit den Direktzahlungen, eine entscheidende Einnahmequelle sein könnte. Was die Direktzahlungen ja zu wenig berücksichtigen, ist die Arbeit der einzelnen Personen. Es sind vor allem von Frauen geleistete Arbeiten, die kaum zur Kenntnis genommen werden. Franziska Ruchti: Ja. Und in dieser Hinsicht würde das Grundeinkommen sicher einiges bringen. Marc Desaules: Das Bauernhofsterben ist ja nicht nur in unserer Schweizer Ecke der Welt ein Problem, das Grundeinkommen aber würde hier eingeführt. Es wäre für die Landwirtschaft eine Unterstützung, wie schon die Direktzahlungen, aber unter einem andern Namen, und es würde am Grundproblem nichts ändern. Warum gibt es immer weniger bäuerliche Betriebe? Weil die Preise für landwirtschaftliche Produkte nicht stimmen. Es wäre von entscheidender Bedeutung, auf richtige Preise zu kommen. Welche Auswirkung erwarten Sie, Frau Ruchti, auf die Motivation der arbeiten- den Bevölkerung, inklusive Bäuerinnen und Bauern? Dazu das Zitat von Christine Bühler, Präsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbandes: «Ich sehe nicht, dass so die Motivation da ist, bis 17 Uhr Blacken zu «Es wäre besser, jeden mit einer Art Lebensunterhalt zu versorgen, damit niemand zu der grausigen Not gezwungen wird, zuerst ein Dieb und dann eine Leiche zu werden.» Thomas Morus, Jurist, Diplomat, Märtyrer und Heiliger. Autor der Sozialutopie «Utopia» (1516) stechen und nicht schon um 15 Uhr damit aufzuhören.» Franziska Ruchti: Es gibt eine Umfrage aus Deutschland mit dem überraschenden Ergebnis, dass 90 Prozent der Befragten sagen, sie würden normal weiterarbeiten, dass aber 80 Prozent glauben, die andern würden nichts mehr tun. Man müsste sich ganz generell fragen: Was will ich, was mache ich? Für das, was man will, wird man auch motiviert sein. Die Kritiker sagen: Wer geht noch die steilen Hänge in den Bergen bearbeiten, wer geht noch Blacken stechen, wenn das nicht bezahlt ist? Das ist gleichzeitig eine der grossen Chancen des Grundeinkommens und einer der grossen Kritikpunkte daran: diese Freiwilligkeit. Viele Lebenskünstlerinnen und Lebenskünstler könnten sagen: Diese 2500 Franken reichen mir. Oder ich tu mich noch mit jemandem zusammen, dann reicht’s noch besser. Andere würden ihre Arbeitszeit um die Spanne des Grundeinkommens reduzieren ‒ mehr Freizeit bei gleichem Einkommen. Verträgt unsere Wirtschaft eine solche Baisse, die sich aus dem Rückzug oder der Reduktion der Arbeitsleistung von möglicherweise vielen Menschen ergeben könnte? Franziska Ruchti: Das hat viel mit unserem Menschenbild zu tun. Ist es wirklich bloss das Geld, das uns antreibt, etwas zu tun? Wenn nicht, dann ist ja die Motivation gegeben. Es gibt nicht wenige Jugendliche mit Motivations- und Integrationsschwierigkeiten. Gäbe ein Grundeinkommen diesen jungen Leuten nicht einen ganz falschen Anreiz? Warum sollten sie sich noch um einen Ausbildungsplatz bemühen oder Bewerbungen schreiben? Franziska Ruchti: Das habe ich mich auch gefragt. Aber noch einmal die Gegenfrage: Ist es wirklich das Geld, das uns motiviert? Müssten wir nicht, und müssten nicht auch die jungen Leute mit Motivationsschwierigkeiten dahin gelangen zu sehen, dass wir auch eine Aufgabe haben? Dass wir schauen sollten, wohin wir wollen, was wir tun, was wir, zusammen mit anderen, bewirken möchten. Das Geld als Druckmittel zur «Motivation» von Jugendlichen ist kaum sinnvoll oder hilfreich. Marc Desaules: Warum werden Jugend- … und was sagt Steiner? «Nein, in der Wirklichkeit lebt das Gesetz* nur so, wie es leben soll, wenn es einer Gesamtheit von Menschen gelingt, solche Einrichtungen zu schaffen, dass niemals jemand die Früchte seiner eigenen Arbeit für sich selber in Anspruch nehmen kann, sondern doch diese möglichst ohne Rest der Gesamtheit zugute kommen. Er selbst muss dafür wiederum durch die Arbeit seiner Mitmenschen erhalten werden. Worauf es also ankommt, das ist, dass für die Mitmenschen arbeiten und ein gewisses Einkommen erzielen zwei voneinander ganz getrennte Dinge seien.» Rudof Steiner, Geisteswissenschaft und soziale Frage, 1906 Hat Rudolf Steiner damit die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens vorweggenommen, würde er sie unterstützen? Die Anhängerinnen und Anhänger der Anthroposophie sind sich bezüglich des Grundeinkommens gar nicht einig. Es gibt übrigens auch keine politische Partei, soziale Gruppe oder Altersklasse, die klar dafür oder klar dagegen wäre. Die Frage des Grundeinkommens bewegt ‒ und polarisiert. � Die Diskussion ist eröffnet. Schicken Sie Ihre Stellungnahme an beitraege@ fibl.org oder an die Geschäftsstelle, Adresse auf Seite £££ 35 liche tätig? Das kommt aus dem inneren Drang nach einem Sinn, dem Drang, sich für etwas zu engagieren. Wenn die Jugendlichen sehen, dass sie für das, was für sie Sinn macht, einen ausreichenden Gegenwert erhalten, damit sie weitermachen können, dann stehen die Chancen gut, dass sie das auch tun. Noch einmal: Es ist der richtige Preis für eine Leistung, der etwas verändern kann, und das meine ich weltweit: Auch der Kleinbauer in einem Entwicklungsland oder der Arbeiter, der dort Smartphones montiert, auch sie sollen für ihre Leistung genügend zur Deckung ihrer Bedürfnisse erhalten. Das würde etwas in Bewegung setzen. In der Idee des Grundeikommens kann ich nichts Derartiges sehen. Franziska Ruchti: Mit dem erwähnten neuen Steuersystem, also mit einer Ausgaben- oder Mehrwertsteuer, müsste man natürlich auch dafür sorgen, dass ein Preis entsteht, der die Arbeitsleistung gerecht entlöhnt. Die Idee des Grundeinkommens scheint doch eine Ausgeburt unserer satten west- Weitere Informationen www.wikipedia.ch → Suchbegriff: «Grundeinkommen» www.grundeinkommen.ch www.unternimm-die-zukunft.de www.dreigliederung.de/ grundeinkommen lichen Gesellschaften zu sein ‒ oder liesse sie sich auch in Moldawien, Mali und Myanmar verwirklichen? Franziska Ruchti: Immerhin gab es einen Versuch zur Verwirklichung der Idee ‒ bemerkenswerterweise in Afrika. 2008 startete in der namibischen Gemeinde Otjivero-Omitara ein zweijähriges Pilotprojekt, das erfolgreich bis 2012 weitergeführt wurde. Die Regierung hat es dann nicht weiter unterstützt. Interview: Markus Bär * Gemeint ist das soziale Hauptgesetz. BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 7 POLITIQUE: Un spectre hante la terre, notamment en Europe – le spectre du revenu de base inconditionnel. La fin de l’Occident? Le début du pays de cocagne? Une lutte contre les symptômes ou une réforme au potentiel révolutionnaire? Une avocate et un opposant à l’idée dans un entretien avec «Contributions». Le revenu de base – une bonne idée? «Contributions»: Un revenu de base inconditionnel pour tous ‒ avons-nous les moyens de nous l’offrir? Franziska Ruchti: La question devrait être: Voulons-nous nous l’offrir? Si nous le voulons et abordons bien la mise en œuvre, c’est possible. Marc Desaules: Je crois aussi qu’il s’agit tout d’abord de savoir si oui ou non nous le voulons. Chouette, jusque-là vous vous accordez. Le revenu de base «doit permettre à l’ensemble de la population de mener une existence digne et de participer à la vie publique.» Les 2500 francs par mois prévus à cette fin suffisent-ils? Franziska Ruchti: Tout dépend de qui on demande et quelles exigences cette personne a. Des jeunes en formation «Certes, une idée qui n’est pas utopique, mais folle. Un revenu de base pour tous, je n’y vois pas de raison. La volonté de travailler de l’homme s’essoufflerait.» Helmut Schmidt, ancien Chancelier fédéral, SPD, Allemagne vous diront que ça suffit de loin et ceux qui ont pu s’offrir pas mal de choses jusqu’à présent auront plutôt tendance à répondre par la négative. Mais nous devons nous baser sur le socle, et non pas sur ce qu’on pourrait bâtir en plus. Marc Desaules: Ici je vois un des problèmes de l’idée: on part de l’idée de couvrir les besoins vitaux et l’on croit pouvoir y résoudre les problèmes ac- 8 BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 tuels. Mais l’autre revenu qui dépasse le revenu de base est censé continuer de fonctionner comme aujourd’hui. On ne modifie donc pas le système, uniquement les symptômes. Qu’est-ce qu’il faudrait toucher au système? Marc Desaules: On n’a pas vraiment un problème de revenu, mais un problème de dépenses et d’argent. Nous devons changer notre mode d’achat, c’est-à-dire payer suffisamment pour ce que nous achetons, pour que les gens impliqués dans la production reçoivent suffisamment pour pouvoir vivre dignement. Et nous devons changer notre rapport à l’argent, l’argent ne doit plus être une valeur en soi. Si nous dépensons trop peu et si nous croyons toujours, moins nous dépensons mieux c’est, alors nous réduisons la source des revenus, jusqu’à ce qu’un jour les revenus tarissent complè- Les participants au débat Marc Desaules, physicien de formation, entrepreneur. Membre fondateur de L’Aubier à Montezillon NE et de la caisse de pension CoOpera, encore actif dans les deux entreprises. Membre du comité de la Société anthroposophique suisse. Franziska Ruchti, agronome EPF, directrice de l’Office des paiements directs du service cantonal de l’agriculture de Schaffhouse. Franziska Ruchti rédigea sa thèse de master au sujet de: «L’agriculture et le revenu de base inconditionnel» (2011, non publiée). tement. Alors une lutte contre les symptômes du type revenu de base s’impose. Vous, en revanche, croyez que le revenu de base modifiera quand même le système? Franziska Ruchti: Oui. D’abord, il influera beaucoup sur le niveau personnel. On n’a plus à chercher un emploi sur le marché, on devient une personne indépendante qui peut offrir sa maind’œuvre si elle le souhaite. Le marché du travail changerait profondément. Nous «La paresse est le résultat d’une activité non voulue et un manque de valorisation, le produit d’une liberté refusée. (…) Le revenu de base est une initiative contre la paresse.» Daniel Häni, entrepreneur, membre fondateur de l’initiative pour le revenu de base ne pouvons plus partir de l’idée que le plein emploi est possible. Beaucoup de travail est remplacé par des machines, cela crée des opportunités que nous devrions saisir. La question demeure de savoir comment financer le tout, et à cet égard nous avons à présent un système très compliqué. Pourquoi ne pas oser quelque chose de nouveau et de plus simple? Faisons un essai: Monsieur Desaules, opposant au revenu de base, est prié de citer ses avantages et chances, Madame Ruchti en tant qu’avocate de celui-ci ses principales inconvénients et risques. Rendez-vous à la gare d‘Olten. – Le silence est-il d‘or? Franziska Ruchti et Marc Desaules discutent du revenu de base inconditionnel. (Photo: Markus Bär) Marc Desaules: Si nous considérons le revenu de base comme une sorte d’assurance de base empêchant que plus personne ne passe entre les mailles du système, je pourrais alors y voir un aspect positif. Le revenu de base serait bien plus simple que nos systèmes d’assurances sociales actuels. Il y a encore un autre aspect, qui n’est pas mentionné dans le texte de l’initiative, mais qui fut formulé parmi les pensées initiales liées au financement. La réforme fiscale associée à l’idée est intéressante: il n’y aurait plus qu’un impôt sur les dépenses, similaire à la taxe sur la valeur ajoutée (TVA). Madame Ruchti, aimeriez-vous rajouter d’autres avantages? Franziska Ruchti: Le revenu de base apporterait plus de liberté aux gens. La liberté de dire non. La liberté de faire quelque chose de sensé, par exemple de s’engager sur le plan social. De telles tâches sont à présent surtout prises en charge par le bénévolat, de gens qui ont besoin d’autres sources d’argent pour pouvoir faire ce travail. Les gens deviendraient plus indépendants du marché du travail, les agriculteurs et agricultrices plus indépendants des clients. Nous pourrions assumer une tâche sans d’abord devoir regarder le salaire. Nous pourrions aussi choisir une période sabbatique. Beaucoup de jeunes pourraient choisir une formation à laquelle ils doivent à présent renoncer pour des raisons financières. Cela améliorerait l’égalité des chances. Dans l’ensemble nous gagnerons également plus de dignité. Des travaux à présent mal rémunérés et pas attractifs, pourraient après l’introduction du revenu de base voir leur demande baisser. Pour que quelqu’un les fasse, le salaire devrait être augmenté. Ici aussi à mon avis le revenu de base est le levier efficace, non pas le salaire minimum qui ne changerait rien au problème sous-jacent. Quels sont les inconvénients? Franziska Ruchti: L’initiative ne s’est jusqu’à présent pas prononcé sur le financement, rien n’est calculé, rien n’est réglé. C’est l’un des points les plus critiqués, on peut parler de point faible. On parle de la nécessité d’un financement complémentaire de l’ordre de 30 milliards de francs par an. D’autres estiment que le système couvrirait ses frais, les pouvoirs publics n’auront pas à assumer des financements ultérieurs. Contribuerait le revenu de base à un développement en termes social et culturel? BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 9 Franziska Ruchti: J’en suis sûre, car actuellement souvent les gens ne réalisent pas leurs idées, car la barre à surmonter est placée trop haute, n’ayant pas les moyens d’essayer quelque chose de nouveau. Marc Desaules: Non, au contraire. Le revenu de base continue de s’appuyer sur une conception égoïste de la liberté individuelle, et cela nous n’avance ni au niveau social, ni au niveau culturel. Le travail est-il une affaire de liberté? Ou est-ce que je travaille parce-que je fais partie d’une communauté humaine, qu’il y a les besoins d’autrui que je peux satisfaire, ce qui apporte à la fois à moi et à autrui un sens? Pour moi c’est ça l’approche adéquate lorsqu’on parle de travail. Il importe alors que je reçois une contre-valeur suffisante pour ce que je fais. En revanche, le revenu de base semble considérer le travail comme négatif, un fardeau duquel il faut s’affranchir. Aujourd’hui on parle d’un marché du travail pour lequel il faut se préparer. Selon moi, il s’y cache une conception erronée du travail. La formation devrait être remaniée de telle sorte que les êtres humains peuvent devenir humains. Ils seront alors capables de voir les besoins d’autrui. Ils ne seront pas absurdement piégés dans l’engrenage dans lequel ils devraient alors revendiquer l’égalité des chances. L’initiative populaire Texte complet de l’Initiative populaire fédérale «Pour un revenu de base inconditionnel»: La Constitution est modifiée comme suit: Art. 110a (nouveau) Revenu de base inconditionnel 1 La Confédération veille à l’instauration d’un revenu de base inconditionnel. 2 Le revenu de base doit permettre à l’ensemble de la population de mener une existence digne et de participer à la vie publique. 3 La loi règle notamment le financement et le montant du revenu de base. La récolte des signatures débuta le 11 avril 2012, jusqu’à la clôture du délai rédactionnel de ce numéro de «Beiträge/Contributions» 103'600 signatures furent récoltées. Le comité d’initiative veut récolter 100'000 signatures jusqu’au 1er août de cette année. 100'000 signatures valables sont nécessaires jusqu’au 11 octobre. 10 BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 La société n’est alors pas encore mûre pour l’idée du revenu de base? Marc Desaules: Non, le problème n’est pas là: Le revenu de base ne va pas dans le bon sens. Franziska Ruchti: Mais c’est justement ce que le revenu de base pourrait permettre: s’occuper des besoins d’autrui, sans devoir faire partie de l’engrenage. Marc Desaules: Je comprends que vous le voyez comme ça. Mais mon approche «On amorcerait un passage de ‹devoir› à ‹vouloir›. Le revenu de base permettrait à chacun de s’investir dans la société là où il y voit du sens. (…) Revenu de base signifie: La société t’accorde de la confiance et tu peux maintenant à cœur joie gagner davantage.» Götz Werner, entrepreneur, auteur de l’initiative «Entreprends le futur», Allemagne consisterait à garantir une rémunération juste à tout le monde, ce qui permettrait de résoudre d’un côté le problème des besoins non couverts et des salaires trop bas de l’autre côté. Ainsi nous pourrions graduellement parler du monde du travail comme endroit où l’on donne et reçoit. A cette fin, je dois dépenser suffisamment pour ce qu’autrui fait pour moi. Alors il n’a pas besoin d’un revenu accessoire ou d’un revenu de base. Mais cela présuppose pour moi que je réfléchis différemment lorsque je dépense de l’argent, à contre-courant de la tendance générale. Si je pense qu’à moi en ne poursuivant que mon gain personnel, nous n’arriverons jamais à rien. Est-ce que le revenu de base permettraitil d’arrêter la mort des fermes? Franziska Ruchti: Le revenu de base mettrait certainement des moyens à disposition de travaux et de gens qui n’auraient sinon pas de place dans le système. Je crois bien que combiné avec les paiements directs ça pourrait être une source très importante de revenu pour certaines exploitations d’une viabilité marginale. Ce dont les paiements directs ne tiennent pas suffisamment compte c’est le travail de chaque personne. C’est surtout le travail effectué par les femmes qui n’est pour ainsi dire pas perçu. Franziska Ruchti: Oui. Et à cet égard le revenu de base aurait nul doute certains avantages. Marc Desaules: La disparition des fermes n’est pas qu’un problème chez nous seulement en Suisse, en revanche, c’est ici seulement que le revenu de base serait introduit. Cela constituerait un soutien à l’agriculture, comme les paiements directs, mais sous un autre nom, mais ça ne résoudra rien au problème de fond. Pourquoi y a-t-il de moins en moins d’exploitations agricoles? Parce que les prix des produits agricoles ne sont pas justes. Il serait crucial d’arriver aux prix justes. Quelles répercussions attendez-vous, Madame Ruchti, sur la motivation de la population active, y compris les agriculteurs et agricultrices? Voici une citation de Christine Bühler, présidente de l’Union suisse des paysannes et des femmes rurales: «Je ne vois pas pourquoi la motivation d’arracher des rumex devrait être là pour qu’on continue jusqu’à 17 heures, alors qu’on pourrait s’arrêter à 15 heures.» Franziska Ruchti: Un sondage réalisé en Allemagne fournit un résultat surprenant: 90 pourcent des sondés déclarent qu’ils continueraient à travailler comme auparavant, mais 80 pourcent des sondés croient que les autres deviendraient oisifs. D’une manière générale, il faudrait se demander: Je veux quoi, je fais quoi? On est motivé de faire ce qu’on veut. Les critiques disent: Sans rémunération, qui irait encore travailler les pentes raides en montage et qui irait encore arracher des rumex? En même temps, cela est une des grandes chances du revenu de base et une des principales sources de préoccupation: son caractère volontaire. Beaucoup de bons vivants vous diront: Ces 2500 francs me suffisent. Ou je fais ménage commun avec autrui, alors ça suffira encore mieux. D’autres réduiraient leur temps de travail de la marge du revenu de base ‒ plus de temps libre à revenu égal. L’économie, supporterait-elle une telle baisse résultant du retrait ou de la réduction des prestations de travail de, potentiellement, nombreux gens? Franziska Ruchti: Cela est étroitement lié à notre conception de l’homme. Est-il vraiment que l’argent qui nous pousse à faire quelque chose? Si non, la motivation est alors assurée. Il y a pas mal de jeunes qui ont des difficultés de motivation et d’intégration. Le revenu de base ne fournirait-il pas à ces jeunes une incitation allant dans le mauvais sens? Pourquoi devraient-ils encore s’efforcer à trouver un emploi-formation ou rédiger des demandes d’emploi? Franziska Ruchti: Je me suis aussi posée cette question. Mais je rétorque encore une fois avec l’autre question: Est-il vraiment l’argent qui nous motive? De- «On n’arrange pas grande chose à un jeune quittant l’école prématurément (…), si au moyen du revenu de base on l’abandonne à soi-même et par là l’exclue de facto de la société. Le revenu de base contribue à pérenniser l’exclusion sociale (…).» Herbert Schui, député au Bundestag, Die Linke, Allemagne vrions-nous pas, de même que les jeunes avec des difficultés de motivation, arriver à la conviction que nous avons aussi une tâche? Que nous devrions voir vers où nous voulons aller, quoi faire, ce que nous aimerions réaliser avec d’autres. L’argent comme moyen de pression permettant de «motiver» les jeunes n’a guère de sens ou d’utilité. Marc Desaules: Pourquoi les jeunes deviennent-ils actifs? Cela provient d’une impulsion intérieure de recherche de sens, d’un besoin de s’engager pour quelque chose. Si les jeunes voient qu’ils reçoivent pour ce qui a du sens pour eux une contre-valeur suffisante leur per- Informations supplémentaires www.wikipedia.ch → terme recherché: «revenu de base» http://bien-ch.ch/fr http://revenudebase.info www.dreigliederung.de/ grundeinkommen mettant de continuer, alors les chances sont bonnes qu’ils le feront effectivement. Encore une fois: C’est le prix juste pour une prestation, qui seul peut changer quelque chose, et cela je l’entends, veut dire à l’échelle mondiale: Le petit paysan dans un pays en voie de développement ou l’ouvrier qui y assemble des smartphones doit aussi recevoir une rémunération suffisante pour ses prestations permettant de couvrir ses besoins. Cela mettrait quelque chose en mouvement. Dans l’idée du revenu de base je ne peux rien voir de tel. Franziska Ruchti: Le nouveau système fiscal mentionné qui comporterait donc un impôt sur les dépenses ou TVA devrait bien évidemment aussi permettre de garantir un prix qui rémunère équitablement les prestations de travail. L’idée d’un revenu de base semble être un fruit de notre société occidentale repue ‒ ou est-ce qu’elle pourrait également être réalisée en Moldavie, au Mali et au Myanmar? «Vous faites souffrir aux voleurs des tourments affreux; ne vaudrait-il pas mieux assurer l’existence à tous les membres de la société, afin que personne ne se trouvât dans la nécessité de voler d’abord et de périr après?» Thomas More, juriste, diplomate, martyr et saint. Auteur de l’utopie sociale «Utopia» (1516) Franziska Ruchti: Toujours est-il que des efforts ont été déployés pour réaliser l’idée ‒ fait remarquable, en Afrique. En Namibie, la commune d’Otjivero-Omitara démarra en 2008 un projet pilote de deux ans, poursuivi avec succès jusqu’en 2012. Ensuite, le gouvernement cessa de le soutenir. Entrevue: Markus Bär … et que dit Steiner? «Le salut d’un ensemble de personnes travaillant ensemble est d’autant plus grand, moins l’individu réclame pour lui le produit de ses services, cela signifie, plus il donne de ce produit à ses collaborateurs, et donc plus ses besoins propres ne sont couverts par ses services, mais sont couverts par les contributions des autres. Toutes les institutions au sein d’un ensemble de personnes qui contredisent la présente loi*, doivent à la longue, quelque part, produire misère et privation. (...) Ce dont il s’agit donc, c’est, que travailler pour ses semblables et obtenir un certain revenu soient deux choses tout à fait distinctes l’une de l’autre …» Rudolf Steiner, Science de l’esprit et question sociale, 1905/06 Rudolf Steiner a-t-il anticipé l’idée du revenu de base inconditionnel, soutiendrait-il cette idée? En ce qui concerne le revenu de base, les anthroposophes ne sont pas du tout unanimes. D’ailleurs aucun parti politique, groupe sociale ou tranche d’âge dit clairement «oui» ou «non». Le sujet du revenu de base agite ‒ et polarise. � Le débat est ouvert. Adressez vos observations à [email protected] ou au secrétariat, adresse à la page 35. * C’est-à-dire la loi sociale principale BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 11 DEMETER. Ein Dritteljahrhundert umfasst sie, die Geschichte der Fachausbildung von der privaten Lehre ohne staatliche Regelungen bis zum Neubeginn, der im Herbst mit der Kooperation zwischen Strickhof und Rheinau bevorsteht. Es liegt nicht an der Zeitspanne, dass die Entwicklung im Ausbildungsbereich für die Demeter-Bewegung als historisch gelten darf. Alles Zukünftige ruht auf Vergangenem Martin Ott | Vor 33 Jahren gründete das bekannte Fünfgestirn der damaligen biodynamischen Landwirtschaft, die Ehepaare Baumgartner, Blaser, Meier, Oswald und Spänhauer (alphabetische Reihenfolge), die «Lehre» für biologisch-dynamische Landwirtschaft. Völlig frei und von keinen staatlichen Regelungen behindert. Nur gestellt auf die einfache Tatsache: Hier erfolgreich arbeitende Höfe, da lernwillige junge Menschen, die von der Erfahrung der biodynamischen Praxis lernen wollen. Leuchtende wegweisende «Erfindungen» prägten die Lehre. Zum Beispiel: Um «Lehrmeister» zu sein, brauchte man nicht ein Diplom irgendwelcher Art, sondern es genügte, dass ein junger suchender Mensch einen Hof wählte, auf dem er eine Ausbildung machen wollte. Damit war der Betrieb als Lehrbetrieb anerkannt und die Betriebsleitung ins Lehrmeisterkollegium aufgenommen. Der Schulunterricht fand in den Bauernstuben der beteiligten Höfe statt. Ein wesentlicher Teil der Ausbildung war so auch die Wahrnehmung der realen biodynamischen Landwirtschaft in ihrer Hof-individuellen Ausprägung. Die Löhne der Lernenden wurden innerhalb der Klassen aufgeteilt. Wenn ein Betrieb den Lehrlingslohn nicht bezahlen konnte, wurde solidarisch ausgeglichen. Es gab keine Zeugnisse, keine Qualifikationen. Das Zeugnis für die Lernenden war das Gedeihen des Hofes, auf dem sie mitarbeiteten. Viele dieser praktisch umgesetzten Ideale konnten sich nicht halten. Schritt um Schritt wurde die biodynamische Lehre strukturierter und geregelter. Feste Löhne, offizielle Verträge, mehr theoretisches Fachwissen. Langsam, aber sicher 12 BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 kam auch der Wunsch nach einem «offiziellen Papier». Mit den zunehmenden Subventionen in der Landwirtschaft, seit der Agrarwende dann auch Direktzahlungen über die Betriebe statt über die Preise, Produkte und Märkte, stiegen die Ansprüche des Staates an die landwirtschaftliche Bürokratie, auch in den Fragen der Ausbildung. Man begann Qualitätshürden aufzustellen für Betriebsleiterinnen, Subventionsempfänger und Ausbildungsberechtigte. Die biodynamische Ausbildung musste diese Hürden und Voraussetzungen mehr und mehr übernehmen. So kam die Zeit der Zusammenarbeit mit den offiziellen landwirtschaftlichen Schulen. In Ins, Sissach, Schüpfheim und zuletzt an der Schwand in Münsingen fanden die biodynamisch Lernenden den Anschluss an das offizielle landwirtschaftliche Bildungswesen. Die Klassen der Demeter-Fachstudierenden, wie sie nun in der wachsenden Bioausbildungswelt hiessen, waren gesuchte Partner, um innovativen Bioausbildungsprojekten an den kantonalen Landwirtschaftsschulen die Schülerzahlen zu sichern. So entstanden auch dank diesen Demeter-Klassen neue Biobildungsangebote an den landwirtschaftlichen Schulen. Die wachsende Bio Suisse setzte eine Fachkommission Bildung ein, am FiBL entstand die Fachstelle Bildung für den Biolandbau. Treibende Kräfte hinter dieser Entwicklung waren ein Demeter-Landwirt im Vorstand und eine Demeter-Landwirtin als Fachkommissionspräsidentin Bildung von Bio Suisse. Fast wäre es in dieser Konstellation möglich geworden, ein eigenes Berufsbild «Biolandwirt» zu definieren. Nun kam aber der massive Gegendruck der landwirtschaftlichen Branche. Trotz starker Unterstützung der Bundesstellen gelang es nicht, einen eigenen Titel zu formulieren. Beweggrund für den Druck der Branche war nicht unbedingt eine Aversion gegen Bio oder Demeter, sondern es stand einerseits der Vorwurf im Raum, mit neuen Berufen die Landwirtschaft zu spalten, andererseits war da die Angst, über einen eigenen Berufstitel für die Bioszene könnte diese mit der Zeit auch eine Definitionsmacht erlangen und am Ende darüber bestimmen, wer «Biosubventionen» bekomme und wer nicht. An einer legendären Sitzung in Brugg zwischen den Spitzen von Bio Suisse und des Schweizerischen Bauernverbands brachte dies Hansjörg Walter auf den Punkt. Damit war der eigene Titel vom Tisch. Vor drei Jahren stand der Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft, der die Verantwortung für die Lehre trägt, wieder einmal an einem Wendepunkt: entweder wieder die freie Lehre, losgelöst von den immer stärker drückenden Regelungen, Bildungsvorgaben, Qualifikationsrichtlinien für Betriebe, Lehrpersonen und Inhalte, oder eine wirkliche Zusammenarbeit mit einem bestehenden «offiziellen» Bildungszentrum. Es standen dann zwei Kooperationen als Partner zur Wahl: Inforama Rüti und Schwand im Kanton Bern sowie Strickhof und Rheinau im Kanton Zürich. Die Basiskonferenz der Demeter-Lehrbetriebe entschied sich für ein Zusammengehen mit einem offiziellen Bildungszentrum, vor allem um den Demeter-Fachstudierenden weiterhin den staatlichen Berufsabschluss zu ermöglichen. Für die Zusammenarbeit Ausbildungsort an einzigartiger Lage: Rheinau an der Rheinschlaufe, etwa sechs Kilometer unterhalb des Rheinfalls. (Bild: Stiftung Fintan, Rheinau) fiel die Wahl auf die Strickhof‒RheinauVariante. Diese Zusammenarbeit liegt nun konkret ausgestaltet vor und die Ausbildung zur biologisch-dynamischen Landwirtin, zum biologisch-dynamischen Landwirt kann am 29. September 2013 offiziell beginnen. Damit wird ein grosser Teil der Verantwortung für die biodynamische Ausbildung in die Hände eines neuen Teams gelegt. Es sind dies vor allem die zwei Rheinau-Landwirte Hans Braunwalder und Martin Ott. Auf dem Landwirtschaftsbetrieb in Rheinau findet zur selben Zeit ein Generationenwechsel statt. Von den Pionieren, welche vor fünfzehn Jahren den grössten und vielseitigsten Demeter-Betrieb in der Schweiz gegründet und aufgebaut haben, hin zu ihren zum Teil bereitstehenden Nachfolgern. Die «neue» Berufsschule wird also in der Zusammenarbeit mit dem Strickhof geführt. Die Ausgestaltung dieser Zusammenarbeit wurde aber im Laufe der Konkretisierung gegenüber den ersten Vorstellungen eher gelockert und zu einer Kooperation ausgestaltet. Die Demeter-Ausbildung bleibt eine «Pri- vatschule», ist aber durch den Rechtsmantel der Organisation der Arbeitswelt (OdA) AgriAliForm eingeordnet in die Bildungslandschaft der allgemeinen Landwirtschaft der Schweiz. Damit besteht die einmalige Gelegenheit, die offiziellen Lerninhalte der staatlich getragenen landwirtschaftlichen Ausbildung mit den biodynamischen Inhalten zu verschmelzen. Bis jetzt mussten die Inhalte zeitlich und organisatorisch getrennt vermittelt werden: drei Jahre private Demeter-Ausbildung und ein Jahr (im zweiten Jahr) Besuch der landwirtschaftlichen Schule. Die Freiheiten und staatlichen Vorgaben, welche durch die Neukonzeption entstanden, wurden genutzt, um die Inhalte neu zu ordnen, neue Schwerpunkte zu setzen und die Ausbildung neu zu organisieren. Dabei zeigte sich, dass es nur einem kleinen Teil der für die bisherige Demeter-Ausbildung Verantwortlichen möglich ist, in das neue Projekt einzusteigen. Die Gründe sind weniger menschliche oder fachliche Differenzen, sondern liegen einerseits in der etwas dezentralen Lage und andererseits in den persönlichen Lebensentwürfen der bisherigen Kollegiumsmitglieder, welche individuell nach einem Rückzug aus der Verantwortung verlangten. Die neue Ausbildung wird also mit neuen Kräften, an einem neuen Ort, mit neuen Ideen, neuen Partnern, neuen Konzepten und neuer Organisation starten. Sie wird sich aber in ihrem ganzen Wesen in den Strom hineinstellen, welcher die biodynamische Landwirtschaftsausbildung seit 33 Jahren getragen hat. Das ist die Vision, eine Landwirtschaft zu vermitteln, welche Verantwortung übernimmt für die Mitarbeit von geistigen Kräften in der konkreten bäuerlichen Arbeit. Nicht mehr und nicht weniger. Düngen nicht «nur» mit Mist und Jauche, Düngen auch mit überphysischen Kräften ätherischer, astralischer und geistiger Art. Dazu muss ein Demeter-Landwirt in Zukunft fähig sein wollen. Diese Haltung ist nicht einfach eine Theorie, sondern eben gerade keine Theorie. Ja, es wäre eine denkbar schlechte Theorie, weil dies nur individuelle Praxis sein kann. Individuell auf zweifache Art: BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 13 Erstens, weil ein menschliches Individuum seine Kräfte in einer Theorie nicht entfalten kann, sondern nur durch das bewusste Gestalten eines persönlichen Verhältnisses zu seinem Tun durch das Nadelöhr von individueller Freiheit, und zweitens weil jede Hofindividualität nach eigenen persönlichen Massnahmen ruft. So wird Landwirtschaft zur königlichen Kunst, weil es auf allgemeine Probleme nur individuelle Antworten gibt. Selbstverständlich kann man das trotzdem lernen, denn zwischen dem Dozieren von anthroposophischen Rezepten und der völligen konzeptionellen Unverbindlichkeit gibt es einen Mittelweg. Es ist der Weg, den jede Bildung gehen muss, wenn sie ihre Aufgaben ergreifen möchte. Es ist das Ermöglichen von Erfahrungen. Diese Erfahrungen sollen in vier Gebieten gemacht, geübt, reflektiert und dokumentiert werden. 1. Erfahrungen des landwirtschaftlichen Praxiswissens durch das Arbeiten auf dem von der oder dem Lernenden ausgesuchten Demeter-Lehrbetrieb. Rund 176 Tage pro Jahr wird gearbeitet: zunehmend selbstständig gemolken, gesät, gedüngt, gepflügt, gepflegt, verkauft und gefragt ‒ alles, was die tägliche Arbeit eines Demeter-Bauern ausmacht, soll praktisch als Handwerk gelernt werden können. Die Lernenden bestimmen mit der geeigneten Wahl eines Hofs über die betriebliche Ausrichtung und die menschlichen Voraussetzungen, unter denen sie die Praxisjahre absolvieren möchten. Sie können jedes Jahr den Betrieb wechseln, müssen jedoch mindestens einmal wechseln. Bedingung: Es muss ein Demeter-Betrieb sein mit der Bewilligung, Lehrverhältnisse einzugehen. 2. Erfahrungen der Grundlagen der Anthroposophie. In als Vorlesungen ausgestalteten Morgenstunden werden in thematischen Epochen die grossen und umfassenden Inhalte der Geisteswissenschaften erfahrbar gemacht. Kompetente Dozentinnen und Dozenten sollen ihre Spezialgebiete wie Astrologie, Weltentstehung, Paläontologie, Tierwesenskunde, Pflanzenzüchtung usw. entwickeln und in lebendigen Bildern darstellen können. Die übergeordneten Leitsätze für das Jahr sind dabei: «Die Wunder der Welt» im ersten Jahr, «Die Welt entwickelt sich» im zweiten Jahr, «Ich entwickle mich» im dritten Jahr und «Ich entwickle die Welt» im vierten Jahr. 14 BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 Damit ist der Weg vorgezeichnet vom mit offenen Fragen staunenden jungen Menschen zum mit geschulten und individuellen Fragen tätigen Landwirt. Die Fragen werden nicht beantwortet, aber fokussiert und verwesentlicht und führen zu Willensimpulsen. 3. In einem von der OdA AgriAliForm vorgegebenen Lehrplan werden die Fachinhalte für die Ausbildung zum Landwirt, zur Landwirtin mit Schwerpunkt Biolandbau mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis vermittelt. Dazu kommen, wie in anderen Berufen, überbetriebliche Kurse. Hier wird die Aufgabe sein, die Fachinhalte so zu vermitteln, dass sie nicht aus den grossen Zusammenhängen fallen, sondern bis zur Frage, welche Schmiermittel in den Traktoren zum Einsatz kommen, die weiten Zusammenhänge konkret abbilden können. Das Unterrichten dieser rund tausend Lektionen in drei Jahren wird vom Strickhof in einem Leistungsauftrag an den Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft und von diesem an die Schulleitung in Rheinau übertragen. In Zusammenarbeit mit der Prüfungskommission PK 96 Landwirtschaft/Forstwirtschaft gehören dazu auch die Prüfungen. 4. Als viertes Bein wurde die seit Jahren gepflegte «Wahrnehmungsschulung» als eigenes Element in den Lehrplan aufgenommen. Durch qualifizierte Experten soll hier neben künstlerischen und meditativen persönlichkeitsbildenden Übungen auch eine konkrete Erfahrung von ätherischen, astralischen und geistigen Wirksamkeiten anhand eines vierjährigen Lehrplanes ermöglicht werden. Erst bewusste Handhabung geistiger Fähigkeiten macht schliesslich den Demeter-Landwirt, die Demeter-Landwirtin aus. Wir können in Zukunft immer weniger aufgrund von Rezepten arbeiten. Wir müssen unsere eigene Landwirtschaft täglich neu erfinden können, nur so bleibt sie am Leben. Die erste Säule der Ausbildung geschieht auf den Höfen, die andern drei werden in Rheinau, in thematisch gegliederten Epochen oder neu Modulen unterrichtet. Dies ergibt dann eine «Schulzeit» von rund zwölf Wochen pro Jahr, aufgeteilt in vier Überthemen à drei Wochen. Falls die Schule erfolgreich ist, wird jedes Jahr eine neue Klasse starten. Um die organisatorischen und inhaltlichen Fragen zu bearbeiten, wird in Zusammenarbeit mit der Schulleitung ein Lehrkollegium aufgebaut. Frau Vera Hoffmann wird sich dieser katalysatorischen Aufgabe annehmen. Ziel ist, eine lehrende Menschengemeinschaft zu bilden, die trotz langer Unterrichtspausen gemeinsam ihre individuellen Fragen weiterentwickelt mit dem Ziel, eine sich fortlaufend erneuernde Lebendigkeit und Verantwortlichkeit in den Ausbildungsinhalten zu erlangen. Dazu gehört auch die Integration der freieren biodynamischen in die vorgegebenen und vorgeschriebenen Inhalte des Lehrplanes der Grundausbildung, sodass sie sich sinnvoll ergänzen und steigern können. So möge die Mitarbeit von Kräften entstehen, die wir dringend brauchen, um in der in vieler Hinsicht spannenden Gegenwartssituation für eine nachhaltige, mit dem und den Wesen der Natur verbundene Zukunft zu arbeiten. DEMETER. L’histoire de la formation professionnelle embrasse un tiers de siècle, depuis son caractère privé sans réglementations d’État jusqu’au nouveau départ prévu en automne avec la coopération entre le Strickhof et Rheinau. Que l’on peut qualifier d’historique l’évolution du domaine de formation pour le mouvement Demeter ne tient pas au laps de temps écoulé. Tout l’avenir repose sur le passé Martin Ott | Il y a 33 ans le célèbre groupe des cinq de l’agriculture biodynamique de l’époque, les couples Baumgartner, Blaser, Meier, Oswald et Spänhauer (ordre alphabétique), fonda l’«apprentissage» de l’agriculture biodynamique. Totalement libre et sans aucune entrave par des réglementations d’État, ne reposant uniquement sur un fait simple: Voici des fermes remportant du succès et voici des jeunes désireux d’apprendre souhaitant profiter de l’expérience découlant de la pratique biodynamique. Des «inventions» lumineuses et novatrices distinguèrent l’apprentissage. A titre d’exemple: Pour devenir «maître d’apprentissage», on n’eut pas besoin d’un quelconque diplôme, il suffit qu’un jeune en quête choisit une ferme sur laquelle il voulut faire une formation. L’exploitation fut par là reconnue comme ferme formatrice et le ou la chef d’exploitation admis au collège des formateurs. L’enseignement eut lieu dans les salles de ferme des exploitations formatrices. Une part essentielle de la formation concerna la perception de l’agriculture biodynamique réelle dans son expression fermière individuelle. Le salaire des apprenants fut réparti au sein des classes. Si une ferme ne pouvait pas verser le salaire de l’apprenti, il fut compensé solidairement. Il n’exista ni certificats, ni qualifications. L’épanouissement de la ferme formatrice valut de certificat pour les apprenants. Beaucoup de ces idéaux mis en pratique ne s’y maintinrent pas. L’apprentissage biodynamique devint pas à pas plus structuré et réglementé. Salaire fixe, contrat officiel, plus de connaissances théoriques. Graduellement le désir se fit ressentir d’avoir un «brevet officiel». L’augmentation des subventions à l’agriculture, depuis le tournant agricole aussi les paiements directs basés sur les exploitations plutôt que sur les prix, produits et marchés, mena à ce que l’Etat élève les exigences liées à la bureaucratie agricole, y compris les questions relatives à la formation. Les cheffes d’exploitation, les bénéficiaires de subventions et les apprenants durent dorénavant remplir des exigences de qualité. La formation biodynamique dut de plus en plus reprendre ces obstacles et exigences requises. C’est ainsi que débuta la collaboration avec les écoles d’agriculture officielles. C’est ainsi que les apprenants biodynamiques rejoignirent la formation agricole officielle à Anet, Sissach, Schüpfheim et dernièrement sur la Schwand à Münsingen. Les classes d’étudiants professionnels Demeter, désignées ainsi dans le monde de formation bio en expansion, furent des partenaires recherchés pour garantir le nombre d’élèves participant à des projets de formation bio innovateurs lancés par les écoles cantonales d’agriculture. C’est aussi grâce à ces classes Demeter que naquirent de nouvelles filières de formation bio au sein des écoles d’agriculture. Bio Suisse en pleine croissance créa une Commission de la formation et le FiBL un service spécialisé pour la formation en agriculture bio. Les moteurs de cette évolution furent un agriculteur Demeter au comité directeur et une agricultrice Demeter présidant la Commission de la formation de Bio Suisse. Cette constellation aurait presque permit de définir un propre profil professionnel «agriculteur bio». Le secteur agricole réagit ensuite avec une contre-pression massive. Malgré le soutien important des services fédéraux, la tentative de formuler un propre titre échoua. Le motif pour cette pression ne résida pas nécessairement dans une aversion contre le bio ou Demeter, mais d’une part dans le reproche, que de nouveaux métiers divisent l’agriculture, d’autre part dans la crainte qu’un propre titre professionnel à la scène bio procure à celle-ci un pouvoir de définition et que celle-ci pourrait à la fin déterminer qui reçoit des «subventions bio». Lors d’une séance légendaire à Brugg réunissant les cadres de Bio Suisse et de l’Union suisse de paysans, Hansjörg Walter résuma cela de façon percutante. Ainsi l’idée d’un propre titre fut écartée. Il y a trois ans, l’Association pour la biodynamie responsable pour la formation, se trouva de nouveau à un tournant: soit à nouveau l’apprentissage libre, émancipé des réglementations toujours plus contraignantes, des normes de formation, des compétences professionnelles exigées des formateurs, enseignants et contenus, soit une coopération réelle avec un centre de formation «officiel» existant. Il fallut alors choisir entre deux partenaires de coopération: Inforama Rüti et Schwand dans le canton de Berne ainsi que Strickhof et Rheinau dans le canton de Zurich. La conférence de base des exploitations formatrices Demeter décida de collaborer avec un centre de formation officiel, surtout pour permettre aux étudiants professionnels Demeter d’obtenir un diplôme professionnel. Le choix se porta sur la variante Strickhof-Rheinau. Cette collaboration est à présent concrètement conceptualisée et la formation en agriculture biody- BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 15 namique peut débuter officiellement le 29 septembre 2013. Ainsi, une bonne partie de la responsabilité pour la formation biodynamique est placée entre les mains d’une nouvelle équipe. Il s’agit avant tout des deux agriculteurs de Rheinau Hans Braunwalder et Martin Ott. En même temps, un renouvellement générationnel a lieu sur l’exploitation agricole de Rheinau. Les pionniers, qui fondèrent il y a quinze ans l’exploitation Demeter la plus grande et variée, passeront leur œuvre à leurs successeurs en partie déjà constitués. La «nouvelle» école professionnelle sera gérée en collaboration avec le Strickhof. Durant la concrétisation les modalités de cette collaboration furent plutôt relâchées et remaniées en coopération peu étroite par rapport aux premières idées. La formation Demeter reste une «école privée», mais sous le vêtement juridique de l’organisation du monde du travail (ortra) AgriAliForm elle intègre le paysage suisse de la formation de l’agriculture générale. C’est une occasion unique permettant de fusionner les contenus d’apprentissage officiels de la formation agricole soutenue par l’État et les contenus biodynamiques. Jusqu’à présent les contenus durent être transmis séparément sur le plan du temps et le plan organisationnel: trois ans de formation Demeter privée et une année (en deuxième année) de fréquentation de l’école d’agriculture. Les libertés et les prescriptions de l’État qui naquirent dans le sillon de la nouvelle conception furent utilisées pour réorganiser les contenus, redéfinir les priorités et remanier la formation. Il s’avéra que seul une petite partie des responsables actuels de la formation Demeter pouvait se joindre à ce projet. Les raisons ne sont pas liées à un point de vue humain ou technique divergent, mais tiennent d’une part à la situation géographique périphérique et d’autre part aux projets personnels des membres du collège précédent qui désirent individuellement se retirer de leurs responsabilités. La nouvelle formation démarrera donc avec de nouvelles forces, en un nouveau lieu, avec des nouvelles idées, de nouveaux partenaires, de nouveaux concepts et avec une nouvelle organisation. Elle mettra toute son essence au service du fleuve qui porte la formation en agriculture biodynamique depuis 33 ans. La vision consiste à transmettre une agriculture qui se responsabilise face 16 BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 à la collaboration de forces de l’esprit dans le travail agricole concret. Ni plus ni moins. Ne pas fertiliser «seulement» avec du fumier et du purin, fertiliser aussi avec des forces supraphysiques de type éthériques, astrales et spirituelles. Un agriculteur Demeter doit vouloir à l’avenir en être capable. Cette attitude n’est pas simplement une théorie, mais justement ne l’est pas. Oui, ce serait une très mauvaise théorie, car ça ne peut être que pratique individuelle. Individuel à deux niveaux: d’abord parce qu’un individu humain ne peut épanouir ses forces dans une théorie, mais uniquement en organisant en toute conscience la relation personnelle à l’action par le chas de l’aiguille de la liberté individuelle, et ensuite parce que chaque individualité agricole appelle ses propres mesures personnelles. Ainsi l’agriculture devient art royal, car il ne peut avoir que des réponses personnelles à des problèmes d’ordre général. Bien sûr, on peut quand-même apprendre cela, car il existe une voie médiane entre l’inculcation de recettes anthroposophiques et le caractère conceptuel tout à fait non contraignant. C’est la voie que toute formation doit parcourir si elle veut saisir ses tâches. Il s’agit de rendre possible des expériences. Celles-ci doivent être faites, pratiquées, réfléchies et documentées dans quatre domaines. 1. Expériences des connaissances pratiques agricoles en travaillant sur l’exploitation Demeter formatrice choisie par l’apprenant. Environ 176 jours par an l’on travaille: pas à pas indépendamment traire, semer, fertiliser, labourer, soigner ‒ tout ce que comporte le travail quotidien d’un agriculteur Demeter doit être appris de façon pratique comme un métier. En choisissant une ferme adéquate, les apprenants déterminent l’orientation de l’exploitation et les conditions humaines sous lesquelles ils souhaitent effectuer les années de pratique. Ils peuvent chaque année changer l’exploitation et doivent au moins une fois changer d’exploitation. Condition: Il doit s’agir d’une exploitation Demeter autorisée de conclure des contrats d’apprentissage. 2. Faire l’expérience des bases de l’anthroposophie. Les heures de la matinée organisées en cours servent à transmettre en époques thématiques les grands contenus complets des sciences de l’esprit. Des enseignantes et enseignants compétents doivent être en mesure de développer leur domaines de spécialisation tels que astrologie, genèse du monde, paléontologie, théorie de l’essence animale, sélection végétale, etc. et les représenter à travers d’images vivantes. Les principes directeurs pour l’année sont: «Les miracles du monde» en première année, «Le monde se développe» en deuxième année, «J’évolue» en troisième année et «Je développe le monde» en quatrième année. Ainsi le chemin est tracé menant du jeune posant avec émerveillement des questions ouvertes à l’agriculteur formé et s’occupant de questions individuelles. Il n’est pas répondu aux questions, mais on les ramène à l’essentiel en les dotant du pouvoir à donner naissance à des impulsions de volonté. 3. Le plan d’études élaboré par l’ortra AgriAliForm définit les contenus techniques liés à la formation d’agriculteur, agriculteurtrice avec spécialisation en agriculture biologique avec certificat fédéral de capacité. S’ajoutent à cela des cours inter-exploitations comme dans d’autres professions. La tâche consiste ici à transmettre les contenus techniques de telle manière qu’ils ne sortent pas du contexte général, mais qu’ils puissent représenter concrètement les grands liens jusqu’à la question de savoir quels lubrifiants s’emploient dans les tracteurs. L’enseignement de ces environ mille leçons réparties sur trois ans est transmis sous forme de mandat de prestations du Strickhof à l’Association pour la biodynamie, qui à son tour confie ce mandat à la direction de l’école à Rheinau. En collaboration avec la commission d’examen CE 96 agriculture/sylviculture les examens en font aussi partie. 4. Sous forme d’une quatrième partie l’«éducation de la perception», maintenue depuis des années, fut intégrée en tant qu’élément à part dans le plan d’études. Grâce à un plan d’études étalé sur quatre ans et au travers d’exercices de formation de la personnalité artistiques et méditatifs, des expériences pratiques d’effets éthériques, astraux et spirituels devraient être rendu possibles par des experts qualifiés. Seul un maniement conscient des capacités de l’esprit distingue un agriculteur, une agricultrice Demeter. A l’avenir, nous pourrons de moins en moins travailler avec des recettes. Nous devons pouvoir chaque jour réinventer notre propre agriculture, c’est l’unique façon de la maintenir en vie. Emplacement unique du lieu de formation: Rheinau jouxtant la boucle du Rhin, environ six kilomètres en aval des chutes du Rhin. (Photo: Fondation Fintan, Rheinau) Le premier pilier de la formation se déroule sur les fermes, les trois autres se passent à Rheinau sous forme d’enseignement organisé autour d’époques réparties par thème ou autour de modules selon la terminologie plus récente. Cela revient à une «durée de scolarité» d’environ douze semaines par année, répartie en quatre thèmes d’ensemble à trois semaines. Si l’école remporte du succès, chaque année une nouvelle classe démarrera. Pour traiter de questions d’organisation et de contenu, un collège d’enseignants est constitué en coopération avec la direction de l’école. Madame Vera Hoffmann assumera cette tâche «catalysatrice». Le but consiste à former une communauté à vocation éducative qui, malgré de longues intervalles sans formation, continue ensemble à développer ses questions individuelles avec comme objectif d’assurer une vitalité et une responsabilité des contenus éduca- La Fondation Perceval recherche pour compléter son équipe des ateliers «Terre» Un(-e) maître socio-professionnel(-le) diplômé(-e) jardinier/-ère (80 – 100 %) Profil souhaité : • Expérience dans le domaine maraîcher, agricole et fermier • Intérêt pour la culture biodynamique Entrée en fonction: 1er août 2013 ou à convenir Prière d’adresser votre dossier complet (CV, diplômes, etc.) à: Fondation Perceval, Service des Ressources Humaines Référence: MF, Rte de Lussy 45, 1162 St-Prex, www.perceval.ch tifs sans cesse renouvelées. En fait également partie l’intégration des contenus biodynamiques plus libres aux contenus définis et prescrits du plan d’études de la formation de base, pour qu’ils puissent se compléter et se magnifier mutuellement. Puisse ainsi naître la collaboration de forces, dont nous avons urgemment besoin, qui nous permettent de travailler dans la situation présente, à nombreux égards captivante, avec un avenir en lien avec l’essence et les êtres de la nature. Bioapfel, Bioboom, Biocontrol, Biodynamik, Bioei, Biofisch, Biogas, Biohandel, Bioimport, Biokaviar, …, Biozertifizierung. Die Biowelt von A bis Z auf www.bioaktuell.ch die PLATTFORM DER SCHWEIZER BIOBÄUERINNEN UND BIOBAUERN 30 ostfriesische Demeter Milchschafe ab Hof zu verkaufen, je nach Wunsch mit oder ohne ihre Lämmer. Landgut Prazet, 7527 Brail, Engadin. Tel 081 854 07 94 oder [email protected] BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 17 HOFPORTRÄT. Auf dem Biohof Zaugg wird alles angebaut und selber verarbeitet, was es für einen gluschtigen und abwechslungsreichen Marktstand braucht. Dazu tragen nebst der vierköpfigen Bewirtschafterfamilie zwei Dutzend Mitarbeitende bei, die sich in neun Vollzeitstellen teilen. Und das mit einer Anbaufläche von nur achteinhalb Hektaren. Klein, aber vielseitig – der Biohof Zaugg Vincent Delley | Annette und Kurt Zaugg übernahmen den elterlichen Hof in Iff wil 1983, also vor dreissig Jahren, in Pacht und stellten gleich auf biologischdynamische Landwirtschaft um. Bereits in jener Zeit waren sie aktive Kritiker von Atomstrom – ein besonderer Dorn im Auge war und ist ihnen das AKW Mühleberg, das in unmittelbarer Nähe steht. Das Werk wurde schon damals als Gefahr wahrgenommen. «Bedenklich Betriebsspiegel Biohof Zaugg Iff wil BE Bewirtschafterfamilie: 4 Personen Angestellte: 9 Vollzeitstellen (25 Personen: 15 auf dem Hof, 8‒10 Markthilfen) Milchkühe: 9 Mastkälber: 9 Pferd: 1 Legehennen: 100 Landwirtschaftliche Nutzfläche: 8,5 Hektaren Getreide (Dinkel, Weizen, Roggen): ca. 1 ha Kartoffeln: 0,3 ha Gemüse: 2,7 ha Folientunnel: 0,11 ha Wiesen und Naturschutzgebiet: 4,4 ha Wald: 3,5 ha finden wir, dass Mühleberg noch immer in Betrieb ist, während in Deutschland alle AKWs mit vergleichbaren Standards vom Netz genommen wurden.» Um eine sinnvolle Alternative aufzuzeigen, montierten sie als Erste weit und breit 1992 eine Solarstromanlage. Die entpuppte sich allerdings für Zauggs auch als Gefahrenquelle: Kurz nach Inbetriebnahme brannte der Hof wegen eines Fehlers in der Anlage bis auf die Grundmauern nieder. Zum Glück kamen dabei weder Menschen noch Tiere zu Schaden. Mit viel Eigenleistung und dem Geld der Versicherung bauten die Zauggs den Hof wieder auf. Und sie montierten wieder eine Solaranlage aufs Dach. Denn Rückschläge muss man wegstecken können, wenn man verwirklichen will, woran man glaubt. Die beiden Mitarbeiter, die für den Wiederaufbau des Hofes angestellt worden waren, konnten gleich bleiben: Der Gemüseanbau wurde intensiviert und zunehmend setzte der Betrieb darauf, die Produkte selber zu verarbeiten und direkt zu vermarkten. Das ist laut Kurt Zaugg unumgänglich, wenn ein so kleiner Betrieb in der heutigen Zeit überleben will. Der Prozess der Intensivierung, Professionalisierung, Eigenverarbeitung und Direktvermarktung wurde schritt(Bild/Photo: Walentin Janowsky 18 BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 weise über Jahre vorangetrieben. Heute werden sehr viele Produkte auf dem Hof selber hergestellt und veredelt. Für den Marktstand übernehmen Zauggs zusätzliche Produkte von fünfzehn Bio Suisse und Demeter-Höfen aus der Region. Nebst allen möglichen frischen Feinund Lagergemüsen hat der Betrieb Zaugg beispielsweise süss-saure Kürbisse und süss-saure Gurken im Angebot. Oder mit Frischkäse gefüllte Peperoncini. Dann gibt es Brot, Zopf, Vollkorndinkelmehl, halbweisses Weizenmehl, Wurst und Frischfleisch. Die Fleischprodukte werden wenn möglich und sinnvoll im eigens dafür eingerichteten Verarbeitungsraum zubereitet. Einiges aber, zum Beispiel das Wursten, überlassen Zauggs gerne dem nur zwei Kilometer entfernten Metzgereibetrieb. Hingegen verfügt der Betrieb Zaugg über eine eigene Käserei, welche die gesamte Hofmilch, soweit sie nicht als frische Rohmilch verkauft wird, zu Quark, Joghurt, Sauermilch, Sauerrahm, Rahm und Frischkäse verarbeitet, der in schmackhaften Variationen angeboten wird, etwa eingelegt in Olivenöl mit Gewürzen und Kräutern, als Pfefferkäse oder in Form von Kleeröllchen. Alleine mit der Palette der Milchprodukte liesse sich ein Marktstand vielseitig ausstatten. Viele Früchte werden zu Konfitüre verarbeitet oder für die Fruchtjoghurts verwendet. Selbst vor der Hecke macht die Verarbeitung nicht halt, hier werden beispielsweise Hagebutten und Schlehdornfrüchte (Schwarzdornfrüchte) geerntet. An allen Enden und Ecken auf dem Biohof Zaugg wird gedörrt, eingemacht, gebacken und eingelegt; wie die Zahnräder eines Uhrwerks greifen die vernetzten Produktionsbereiche ineinander. So entstand trotz anfänglichen Zögerns eine sehr erfolgreiche Joghurtproduktion, der man zu Beginn nur wenig Chancen gab, stehen doch bereits Joghurts im Übermass und in dutzendfachen Variationen sehr günstig in allen Regalen. Dank einer eigenen Rezeptur, gemäss Demeter-Richtlinien ohne Milchpulver, mit besonderen hofeigenen Früchten und nur wenig Zucker, schufen die unermüdlichen Verarbeiter Joghurts mit eigenem Charakter. Die ZauggJoghurtlinie hat sich zu einem vollen Erfolg entwickelt. Die intensive Verarbeitung der eigenen Produkte und die Direktvermarktung bieten 25 Angestellten (neun Vollzeitstellen) ein Einkommen, die sich aus der halben Welt in Iff wil zusammengefunden haben ‒ auch eine Form lebendiger Vielfalt. Die meisten Mitarbeitenden sind schon viele Jahre bei Zauggs und prägen mit ihren Interessen und Fähigkeiten die Entwicklung mit. Die biologisch-dynamische Fachausbildung ist der Frage nachgegangen, wie sich mit einer Fläche von nur achteinhalb Hektaren so viele Leute beschäftigen und so viele Kunden ernähren lassen. Diese kleine Studie ist noch in Bearbeitung. Kurt Zaugg aber hat schon eine Antwort parat: Er nennt als Schlüssel zum Gelingen die Freude. Die Freude an der Vielfalt, am Anbau, an der Verarbeitung und an der Vermarktung. Er gibt zu, dass diese grosse Vielfalt manchmal sehr herausfordernd sein kann und dass die Koordination und Organisation enorm viel Energie kostet. Doch er sieht in der Vielfalt den Beleg für einen gesunden Hofkreislauf: So könne man in der einen oder anderen Kultur auch einmal eine Missernte verkraften. Es lohne sich, den Mut aufzubringen, gemeinsam mit den Kunden etwas auf die Beine zu stellen, um sich vom Diktat der Grossabnehmer zu befreien. Der Betrieb Zaugg beliefert Horai, den Biogrossisten der Region Bern, sowie den Hallerladen und das Restaurant Veranda in Bern. Nicht weniger als sechzig Prozent der Produkte aber gelangen über den Marktstand direkt zu den Endverbrauchern. Alle profitieren von der direkten Vermarktung und Kurt Zaugg schätzt den persönlichen Kontakt zu seinen Stamm- und Gelegenheitskunden sehr. Eine weitere Vermarktungsform, der er grosse Zukunftschancen gibt, ist die Vertragslandwirtschaft. Der Biohof Zaugg nimmt zusammen mit fünf weiteren Betrieben an «soliTerre» teil.* Anfang Jahr haben die beiden Söhne, Philipp und Niklaus, den Betrieb übernommen. Da der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, haben sie bereits ein neues Projekt angepackt: Im Saal des umgebauten Schopfs ist ein Gastrobetrieb im Entstehen, der rund sechzig Personen Platz bieten wird. An den Banketten wird man selbstverständlich hofeigene Delikatessen auftragen. Der Koch aus Togo arbeitet schon seit Langem auf dem Betrieb, und die Bewilligung für den neuen Betriebszweig ist schon eingeholt. Auch um dieses Projekt zu realisieren, braucht es laut dem ehemaligen Betriebsleiter motivierte Leute, die dahinterstehen und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Er selber versucht * Regionale Vertragslandwirtschaft. Verein soliTerre, 3000 Bern, www.soliterre.ch, sich zurückzunehmen, ist von den Söhnen angestellt und kümmert sich um die Brüsselerproduktion, die Fleischverarbeitung und den Markt. Seine Frau Annette, nun ebenfalls Angestellte, ist weiterhin für den Stall und fürs Backen verantwortlich. Entscheidungen werden von der Jungmannschaft getroffen, auch wenn diese ab und zu gerne auf die langjährige Erfahrung der Eltern zurückgreift und sich beraten lässt. Als gelernter Landmaschinenmechaniker und Biobauer beziehungsweise Zimmermann und Gemüsebauer werden die Söhne den Betrieb möglicherweise noch professioneller führen, als es die Eltern getan haben, die sich das Handwerk grösstenteils selber erarbeiteten. Nach fast dreijähriger Planung wurde der gesamte Betrieb samt Fahrzeugen und Solarstromanlage übergeben. Nun brauchen die Eltern die Einwilligung der Söhne, wenn sie das Auto benützen wollen. Annette und Kurt Zaugg sind froh, dass sich ihre Söhne aus freien Stücken entschlossen haben, den Betrieb weiterzuführen. Und es erfüllt die Eltern mit Freude und Stolz, dass sie ihr Lebenswerk zukunftsträchtig übergeben können. Fahrplan Marktstand � Der Biohof Zaugg bietet seine Produkte am Marktstand an: – Am Dienstag in Münchenbuchsee, vor der Drogerie, 9.00‒12.00 – Am Mittwoch in Fraubrunnen, vor der Drogerie, 9.00‒12.00 – Am Mittwochabend in Bümpliz, Burgunderstrasse 91, 17.00‒19.00 – Am Freitag in Bern, beim Burgernzielkreisel, 9.00‒12.30 – Am Samstag in Jegenstorf, vor der Papeterie, 9.30‒13.30 � Weitere Informationen finden Sie demnächst unter www.biohofzaugg.ch E-Mail [email protected], Tel. 031 829 35 77 (Bilder: Markus Bär) BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 19 PORTRAIT DE FERME. La ferme bio Zaugg cultive et transforme tout ce qu’il faut à un étal de marché alléchant et varié. Y contribuent, à part la famille exploitante de quatre personnes, deux douzaines de collaborateurs partageant neuf postes à plein temps. Et cela avec une surface cultivée ne comptant que huit hectares et demie. Petite, mais variée: la ferme bio Zaugg Vincent Delley | Annette et Kurt Zaugg reprirent en fermage l’exploitation de leurs parents à Iffwil en 1983, il y a donc trente ans, et convertirent immédiatement leur ferme en biodynamie. A l’époque, ils furent déjà des détracteurs actifs de l’électricité nucléaire – tout particulièrement la centrale de Mühleberg à proximité immédiate fut et est une épine dans leur pied. Déjà à l’époque la centrale fut perçue comme un danger. «Nous pensons qu’il est inquiétant que Descriptif de l’exploitation Ferme bio Zaugg Iffwil BE Famille exploitante: 4 personnes Collaborateurs: 9 postes à plein temps (25 personnes: 15 à la ferme, 8‒10 assistants au marché) Vaches laitières: 9 Veaux d’engraissement: 9 Cheval: 1 Poules pondeuses: 100 Surface agricole utile: 8,5 hectares Céréales (épeautre, blé, seigle): env. 1 ha Pommes de terre: 0,3 ha Légumes: 2,7 ha Serres tunnels: 0,11 ha Prés et réserve naturelle: 4,4 ha Forêt: 3,5 ha 20 BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 la centrale de Mühleberg soit encore toujours en service, alors qu’en Allemagne des centrales aux normes comparables ont été mises hors service.» Afin de montrer une alternative utile, ils furent loin à la ronde les premiers à mettre en place en 1992 une installation photovoltaïque. Mais celle-ci se révéla être une source de danger pour les Zaugg: En raison d’un défaut dans l’installation, peu après la mise en service la ferme brûla jusqu’aux fondations. Heureusement ni homme ni bête eurent subi de dommages. Effectuant euxmêmes une bonne partie des travaux et avec l’argent de l’assurance les Zaugg reconstruisirent la ferme. Et ils posèrent à nouveau une installation solaire sur le toit. Car il faut être capable d’encaisser des revers, si l’on veut réaliser ce en quoi en croit. Les deux collaborateurs employés pour la reconstruction de la ferme pouvaient rester: La culture maraîchère fut intensifiée et la ferme commença graduellement à transformer elle-même ses produits et à les commercialiser par vente directe. Selon Kurt Zaugg, cela est indispensable, si une ferme aussi petite veut survivre à l’heure actuelle. Au cours de plusieurs années, les Zaugg firent avancer par étapes le processus d’intensifica- tion, de professionnalisation, de vente directe et de transformation à la ferme. A présent, nombreux produits sont produits et transformés à la ferme. Pour étoffer leur étal de marché, les Zaugg reprennent des produits supplémentaires de quinze fermes Bio Suisse et Demeter de la région. Outre toutes sortes de légumes fins et de garde frais, l’offre des Zaugg comporte par exemple des concombres et courges aigre-doux. Ou des piments farcis au fromage frais. Puis il y a du pain, des tresses, de la farine complète d’épeautre, de la farine mi-blanche, des saucissons et des viandes fraîches. Les produits carnés sont préparés si possible et de façon raisonnable dans le lieu de conditionnement aménagé à cet effet. Les Zaugg délèguent volontiers certaines choses à la boucherie ne se trouvant qu’à deux kilomètres, par exemple la fabrication des saucisses. Par contre, la ferme Zaugg dispose de sa propre fromagerie qui transforme tout le lait de la ferme, qui n’est pas vendu sous forme de lait cru frais, en séré, yoghourt, lait caillé, crème caillé, crème et fromage frais qui est, apprêté en variantes savoureuses, mariné aux épices et aux herbes dans l’huile d’olive, offert sous forme de fromage au poivre ou sous forme de rou- (Photos: Markus Bär) leaux au trèfle. Rien que la gamme des produits laitiers permettrait de garnir un étal de marché varié. Nombreux fruits sont transformés en confitures ou ajoutés aux yaourts aux fruits. La transformation ne s’arrête même pas devant la haie, où par exemple des cynorhodons ou des prunelles (fruits du prunellier, épine noire) sont récoltés. Le séchage, la mise en conserves, la cuisson et la mise dans de l’huile se pratiquent aux quatre coins de la ferme des Zaugg; les domaines de production sont interconnectés comme les pièces d’un mouvement d’une montre de précision. Malgré une hésitation de départ, une production de yaourts a pu être établie avec succès, bien qu’on lui donna peu de chances à réussir, vu que des yaourts très bon marché occupent tous les rayons en surabondance et dans toutes les variations. Grâce à une propre recette, selon les directives Demeter sans l’ajout de poudre de lait, des fruits spéciaux issus de la ferme et une faible teneur en sucre, les transformateurs infatigables créèrent des yaourts avec leur propre caractère. La ligne de yaourts Zaugg a progressivement su remporter un franc succès. La transformation intensive et la vente directe offrent un revenu à 25 collaborateurs (neuf postes à plein temps) venus du monde entier s’établir à Iffwil ‒ aussi une forme de diversité vivante. La plupart des collaborateurs travaillent depuis de nombreuses années à la ferme et de par leurs intérêts et capacités contribuent à façonner son évolution. La formation professionnelle en agriculture biodynamique s’est penchée sur la question de savoir comment avec une superficie de seulement huit hectares et demie on pouvait donner du travail à autant de gens et nourrir autant de clients. Cette petite étude est encore en cours de réalisation. Mais Kurt Zaugg a déjà préparé une réponse: il estime que la joie constitue la clé de réussite. La joie de la diversité, de la culture, de la transformation et de la commercialisation. Il admet que cette grande diversité est parfois un grand défi et que la coordination et l’organisation coûtent énormément d’énergie. Mais il voit dans la diversité la preuve d’un sain cycle de la ferme fermé: ça permet de surmonter une mauvaise récolte d’une culture ou d’une autre. Il vaut la peine d’avoir le courage de mettre sur pied ensemble un projet afin de s’affranchir du diktat des gros clients. La ferme livre à Horai, grossiste bio de la région de Berne, ainsi qu’au magasin Hallerladen et au restaurant Veranda à Berne. Pas moins que 60 pourcent des produits sont vendus aux consommateurs finaux par le biais de l’étal de marché. Tous profitent de la vente directe et Kurt Zaugg apprécie beaucoup le contact personnel avec ses clients réguliers et occasionnels. Il voit aussi un avenir prometteur pour le mode de commercialisation de l’agriculture contractuelle. La ferme bio Zaugg participe avec cinq autres exploitations à «soliTerre».* Au début de l’année les deux fils, Philipp et Niklaus, reprirent l’exploitation. La pomme ne tombant jamais loin du tronc, ils ont déjà entamé un nouveau projet: Dans la salle de la remise transformée un établissement gastronomique est en train de voir le jour offrant une place à environ soixante personnes. Les délices servis durant les banquets proviendront bien évidemment de la ferme. Le cuisinier du Togo travaille déjà depuis longtemps à la ferme, et l’autorisation pour la nouvelle branche de production a déjà été obtenue. Selon l’ancien chef d’exploitation, ce projet a besoin de gens motivés qui le soutiennent et qui sont prêts de prendre * Agriculture contractuelle de proximité. Association soliTerre, 3000 Berne, www.soliterre.ch, courriel [email protected], tél. 031 829 35 77 leurs responsabilités. Il essaie de se mettre en retrait, il est employé par ses fils et s’occupe de la production d’endives, de la transformation de viande et du marché. Sa femme Annette, également employée, continue à être responsable de l’étable et de la cuisson. Les décisions sont prises par la relève, même si celle-ci aime de temps à autre recourir à la longue expérience et aux conseils des parents. Mécanicien en machines agricoles et agriculteur bio de formation, respectivement charpentier et maraîcher, les fils géreront l’exploitation peut-être encore plus professionnellement que leurs parents qui se sont pour la plupart formés en autodidactes. Au terme de presque trois ans de planification toute l’exploitation, y compris les véhicules et l’installation solaire, fut remise. Dorénavant les parents ont besoin de l’accord de leurs fils, lorsqu’ils veulent utiliser la voiture. Annette et Kurt Zaugg se réjouissent que leurs fils aient décidé librement de continuer leur œuvre. Et les parents sont heureux et fiers de pouvoir remettre leur exploitation de façon orientée vers l’avenir. Horaire de l’étal de marché � La ferme bio Zaugg offre ses produits sur l’étal de marché: – Le mardi à Münchenbuchsee, devant la droguerie, 9h00‒12h00 – Le mercredi à Fraubrunnen, devant la droguerie, 9h00‒12h00 – Le mercredi soir à Bümpliz, Burgunderstrasse 91, 17h00‒19h00 – Le vendredi à Berne, au giratoire du Burgernziel, 9h00‒12h30 – Le samedi à Jegenstorf, devant la papeterie, 9h30‒13h30 � Vous trouverez d’autres informations prochainement sous www.biohofzaugg.ch BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 21 MENSCHEN. Mit Käthi Blaser vom Hof Niederried im bernischen Schwanden verliert die biodynamische Bewegung in der Schweiz eine ihrer grossen Persönlichkeiten. Käthis enorme Schaffenskraft und ihre Herzensgüte machten es möglich, dass der Hof zu einem Zentrum der Bewegung und Ausbildung wurde. Und neben all der Arbeit auf dem Hof fand sie noch die Kraft, wichtige Impulse zu geben, die noch lange wirken werden. Nachruf Marianne Haeni | Käthi Blaser, die Bäuerin vom Niederried, prägte mit ihrer Art und ihrem Wirken Impulse, die in die ganze Welt getragen wurden. Viele Menschen aus der biodynamischen Bewegung habe ich getroffen, welche strahlend erzählten, einige Tage oder Wochen auf dem Niederried als Praktikant oder Praktikantin verbracht zu haben. Sie waren allesamt tief berührt von der Art und Weise, wie Käthi und Peter die Hofarbeit und die Kontakte zu all den verschiedenen Menschen gestalteten. In Einigem erscheint mir Käthi als Vorreiterin der biodynamisch Arbeitenden: Ein riesiges soziales Engagement für die Mitmenschen prägte sie. Zusammen mit Maria Thun rief sie 1973 die internationale Bäuerinnentagung ins Leben und führte sie einige Jahre auf dem Niederried durch. Mehr als dreissig Jahre lang veranstalteten Käthi und Peter den Einführungskurs auf ihrem Hof ‒ mit riesigen Gruppen von über hundert Personen. Sie war sehr gefordert durch all die vielen Menschen, die im Hause ein und aus gingen. Es braucht viel Freude an der Begegnung, Geduld und Fingerspitzengefühl, jeweils die richtigen Worte in der entsprechenden Situation zu finden bei so vielen verschiedenen Menschen und auch die eigenen Kinder auf ihrem Weg zu begleiten. Daneben liefen auch noch die Hofverarbeitung der Milch und die Direktvermarktung. Nicht zu vergessen sind Haushaltsarbeit, Kochen für Gäste in riesigen Töpfen und der Garten. Auch beim Aufbau der biodynamischen Fachausbildung, die 1980 starten konnte, hat Käthi mit ganzem Herzen mitgestaltet. Sie leistete ein enormes Arbeitspensum. Ich lernte Käthi beim Einführungskurs 1992 kennen. Der entfachte Funke glüht bis heute in mir nach und vertieft sich immer mehr. Bei meiner letzten Begeg- 22 BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 nung mit Käthi im November im Spital strahlte sie eine grosse innere Ruhe aus. Ihre Gedanken schweiften zu Ereignissen ihres Lebens, zu gewichtigeren und kleineren Begebenheiten, von welchen sie mir ruhig erzählte. Ein langes Leben mit vielen Perlen, Kristallen, Kieselsteinen lag vor mir ausgebreitet. Ich spürte eine grosse Dankbarkeit, dass sie mir von so vielen Begebenheiten in ihrem Leben erzählte, dass sie mir so viele persönliche Worte auf den Weg mitgab, obwohl wir nur gelegentlich Kontakt mit Käthi und Peter unterhalten konnten. Der Blick schweifte zwischendurch in die Ferne. Es schien mir, als blicke sie in andere Weiten hinein. Ein grosser Dank und Ruhe klingen nach in mir. Sie blieb aufmerksam für die Spuren des Schönen, Hellen, Zarten, die auch in einer bedrohten und zerstörerischen Welt aufscheinen, und für die Menschen und Dinge, die sie umgaben. In mir entstand im Vielschichtigsten und Beiläufigen eine auf Erinnerungstiefe und Dauer gegründete Zuneigung. In einem unserer vielen Gespräche sagte sie mir einmal: «Wenn du unterwegs etwas näher ansehen willst, geh nicht zu neugierig drauflos. Sonst entzieht es sich dir. Lass ihm Zeit, auch dich anzusehen. Es gibt ein Aug in Aug mit den sogenannten Dingen.» Von der Beschaffenheit solcher Tage lebt vieles in meiner künstlerischen Tätigkeit im Forum Altenberg weiter. Ein Hommage an Käthi Blaser Liebe Käthi Esther Hirschi | Sie geht einem wie ein Kundschafter auf dem Weg voraus, auf dem man ist. «Nichts trennt sich wirklich». Skulptur von Esther Hirschi. (Bild: Markus Beyeler) Ricco Streiff | Niederried 1980. Deine Praktikantinnen wollten raus aus dem Haushalt, wollten bschütten, fuhrwerken, Feld- und Stallarbeit machen. Die Herausforderung für uns männliche Praktikanten: Wir durften rein in Küche, Haushalt und Garten. Selbstständig Spaghetti kochen zu können traute ich mir zu und war im Begriff, diese ins kochende Wasser zu werfen. «Jede Spaghetti einzeln», sagtest du beiläufig. Deinen Humor glaubte ich zu kennen und warf die Spaghetti auf meine Art in die Pfanne. «Traliwatsch» nanntest du mich, und wir machten eine zweite Pfanne, wobei du mir zeigtest, wie durch eine gediegene Handbewegung wirklich jede Spaghetti einzeln ins Wasser glitt. Ähnliche Situationen im Garten. Um mich nicht zu blamieren, jätete ich die Gartenwege, während du Aussaaten machtest und Setzlinge pflanztest. So konnte ich nebenbei zuschauen, ohne in deine Arbeit zu pfuschen. Meine Fragen kamen nach und nach, und deine Antworten waren so, wie sie sich aus der Arbeit ergaben. Du belehrtest mich nicht; du liessest mich teilnehmen. Dein Arbeitsgebiet war umfassend. Du versorgtest zwölf oder mehr Menschen täglich mit Mahlzeiten und Wäsche, du kümmertest dich um viele Hofbesucher und um die Kundschaft, du hattest vier Kinder vom zwölften Altersjahr an aufwärts, du besorgtest den Garten und das Kleinvieh ‒ um nur das aufzuzählen, was für mich jeden Tag sichtbar wurde. Bei den zahlreichen menschlichen Kontakten beeindruckte mich dein heiterer Ernst und wie du die Perspektive deines Gegenübers annahmst und trotzdem deine eigene verständlich machen konntest. «Langsam kann man dich brauchen», sagtest du nach der ersten Woche meines Innendienstes. Etwas zu können ist gut; es aber aus der jeweiligen Situation heraus richtig und vielleicht anders zu machen ist besser, ist Geistesgegenwart. Das habe ich von dir mitbekommen und dafür bin ich dir dankbar. In Erinnerung und Dank an Käthi Blaser Fritz Baumgartner | Katharina ist am 26. Februar 1925 auf einem Bauernhof in Ittigen bei Bern als erstes Kind geboren worden und mit neun Geschwistern aufgewachsen. Verantwortungsvoll und hilfsbereit hat sie die Jugendjahre verbracht, war immer da zur Betreuung der jüngeren Geschwister und der Mutter eine grosse Hilfe. Als junges Paar führten Käthi und Peter von 1956 bis 1961 einen Pachthof in Ittigen. In dieser Zeit lernte ich Käthi Katharina Blaser-Stämpfli, 26. Februar 1925 bis 20. Februar 2013. (Bild: Hanspeter Bühlmann) kennen. Peter war für mich seit seiner Rückkehr aus den USA wie ein Bruder und ich freute mich, nun endlich Käthi kennenzulernen. 1961 konnten sie den Hof Niederried in Schwanden erwerben. Nach dem Brand 1965 richteten sie im neuen Gebäude einen grossen Saal ein für kulturelle Anliegen. Mehr als dreissig Jahre lang kamen im Februar jeweils über hundert Menschen aus der ganzen Welt ins Niederried zum Einführungskurs. Peter unterrichtete und Käthi sorgte für das leibliche Wohl der Teilnehmenden. Neben den Kursen fanden viele junge, suchende Menschen ein offenes Haus, ein Leben in Gemeinschaft und Arbeit. Alle, die kamen, wurden ohne Unterschied und Wertung als Menschen aufgenommen. Eine eigene Milchverarbeitung und Direktvermarktung wurden aufgebaut und Käthi betreute die Kunden – Lebensberatung inbegriffen. Ein fester Bestandteil im Jahreslauf war die Aufführung des Oberuferer Christgeburtsspiels. Käthis enorme Schaffens- und Gestaltungskraft wie auch ihr persönlicher Umgang mit den Menschen haben mich immer sehr beeindruckt und haben sie auch ausgezeichnet. Ich bin dankbar, dass ich Käthi über so manche Jahre nahe begleiten konnte. BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 23 HUMAINS. Le mouvement biodynamique suisse est désormais orphelin de l’une de ses grandes personnalités, Käthi Blaser de la ferme Niederried à Schwanden (BE). Grâce à la formidable puissance de travail et la bonté de cœur de Käthi la ferme est devenue un centre du mouvement et de formation. En plus de son travail à la ferme elle trouva encore la force de donner des impulsions majeures qui rayonneront encore longtemps. Obituaire Marianne Haeni | Käthi Blaser, l’agricultrice de la ferme Niederried, donna avec sa façon et son action des impulsions qui furent portées à travers le monde. Je rencontrai beaucoup de gens du mouvement biodynamique qui, tout rayonnants, racontèrent d’avoir passé en tant que stagiaires quelque jours ou semaines à la ferme Niederried. Ils furent tous profondément touchés par la manière dont Käthi et Peter aménageaient le travail à la ferme et les contacts avec toutes les diverses personnes. A plusieurs égards, Käthi me paraît être une précurseuse parmi les biodynamistes: Elle se distingua par un énorme engagement social pour les humains autour d’elle. Ensemble avec Maria Thun elle créa en 1973 le Colloque international de la paysanne et le tint quelques années durant à la ferme. Durant plus de trente ans Käthi et Peter organisèrent le cours d’introduction à la ferme ‒ avec de groupes géants de plus de cent personnes. Elle fut très sollicitée par le grand nombre de personnes transitant dans la maison. Il faut beaucoup de joie dans la rencontre, de patience et de doigté, de l’habileté à trouver les mots adéquats pour chaque situation envers autant de gens et à accompagner aussi ses propres enfants. En plus de la transformation fermière du lait et de la vente directe. Il ne faut pas oublier non plus les travaux de ménage, la cuisine pour les hôtes avec d’immenses casseroles et le jardin. Käthi œuvra de tout cœur pour la formation professionnelle d’agriculture biodynamique qui démarra en 1980. Elle accomplit un travail considérable. J’eus connu Käthi lors du cours d’introduction 1992. L’étincelle ainsi attisée a perduré à ce jour et s’approfondie de plus en plus. Lors de ma dernière rencontre avec Käthi en novembre à l’hôpital, elle rayonna un grand calme inté- 24 BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 rieur. Ses pensées vagabondèrent vers des événements de sa vie, vers des incidents majeurs et mineurs qu’elle raconta avec sérénité. Une longue vie pleine de perles, cristaux et des galets fut exposée devant moi. Je ressentis une profonde reconnaissance qu’elle me raconte autant d’épisodes de sa vie, qu’elle me transmit autant de mots personnels, malgré que nous ne pouvions nous entretenir avec Käthi et Peter qu’occasionnellement. Par moments son regard erra au loin. Il me sembla qu’elle regarda dans d’autres mondes. Un grand merci et grand calme résonnent en moi. Un hommage à Käthi Blaser Esther Hirschi | Elle explore d’avance la voie sur laquelle on se trouve comme une éclaireuse. Rien ne se sépare vraiment». Sculpture d'Esther Hirschi. (Photo: Markus Beyeler) Elle resta attentive aux traces de l’esthétique, de la clarté, de la tendresse qui apparaissent même dans un monde menacé et destructif, et aux humains et choses qui l’entourèrent. S’agissant d’un champ large ou en passant, en dedans de moi naquit une affection durable fondée sur un souvenir profond. Elle me dit une fois lors de l’une de nos nombreuses discussions: «Si en route tu veux regarder quelque chose de plus près, curieuse, ne te précipite pas. Sinon elle se dérobe à toi. Laisse-lui le temps de te regarder aussi. Il existe un face-enface avec les soi-disant choses.» Une grande part de mon activité artistique au sein du forum Altenberg s’inspire encore de la nature de tels jours. Chère Käthi Ricco Streiff | Niederried 1980. Tes stagiaires femelles désirèrent quitter le ménage pour se vouer à l’épandage de lisier, à la conduite de charrettes, au travail dans les champs et à l’étable. Le défi à relever pour nous stagiaires mâles: nous fûmes invités dans la cuisine, au ménage et au jardin. J’eus confiance de pouvoir indépendamment faire cuire les spaghettis et je fus sur le point de les jeter dans l’eau bouillante. Tu me dis en passant: «Chaque spaghetti séparément». Je crus connaître ton humour et je jetai les spaghettis à ma façon dans la poêle. Tu m’appelas «âne» et nous préparâmes une deuxième poêle. Puis tu me montras avec un geste exquis comment faire glisser chaque spaghetti séparément dans l’eau. Situations similaires au jardin. Pour ne pas me rendre ridicule je désherbai les chemins du jardin, alors que tu fis les semis et mis les plants en terre. Au pas- sage, je pus observer ton travail, sans le gâcher. Peu à peu je posai des questions, et tes réponses découlèrent du travail. Tu ne donnas jamais de leçons; tu me laissas participer. Ton domaine de travail fut étendu. Tu fournis des repas et de nouveaux linges à douze personnes ou plus, tu t’occupas des nombreux visiteurs de la ferme et de la clientèle, tu eus quatre enfants âgés de douze ans et plus, tu te consacras au jardin et au petit bétail ‒ pour n’énumérer que ce qui devint visible pour moi chaque jour. Je fus impressionné que tes nombreuses relations interpersonnelles soient imprégnées de sérieux jovial et tu assumes l’optique de ton vis-à-vis tout en rendant compréhensif ton propre point de vue. Après la première semaine passée au service domestique tu me dis: «Lentement tu commences à être utile.» Etre capable de faire quelque chose est bien; mais il est mieux de faire quelque chose correctement et peut-être différemment selon chaque situation particulière, ça, c’est de la présence d’esprit. Voilà ce que je retins de toi et je t’en suis reconnaissant. En mémoire et en reconnaissance de Käthi Blaser Fritz Baumgartner | Katharina naquit le 26 février 1925 sur une ferme à Ittigen près de Berne comme premier enfant et grandit avec ses neuf frères et sœurs. Elle passa ses années de jeunesse de façon responsable et serviable, s’occupa toujours des plus petits de sa fratrie et fut un grand appui à sa mère. Jeune couple, Käthi et Peter gérèrent de 1956 à 1961 une ferme à bail à Ittigen. A cette époque je fis connaissance de Katharina Blaser-Stämpfli, 26 février 1925 au 20 février 2013. (Photo: Hanspeter Bühlmann) Käthi. De retour des Etats-Unis, Peter fut pour moi comme un frère et je me réjouis d’enfin faire connaissance avec Käthi. En 1961 ils purent acquérir la ferme Niederried à Schwanden. A la suite de l’incendie de 1965 ils aménagèrent dans le nouveau bâtiment une salle destinée aux activités culturelles. Durant plus de trente ans chaque février plus que cent personnes du monde entier se réunirent pour le cours d’introduction. Peter enseigna et Käthi veilla au bien-être des participants en offrant des collations et boissons. A part les cours, nombreux jeunes en quête trouvèrent une maison ouverte, une vie en communauté et du travail. Tous les arrivants furent reçus sans distinction et jugement en tant qu’êtres humains. Une propre transformation du lait et une vente directe furent mises en place et Käthi s’occupa des clients – y compris conseils de vie. La représentation du Jeu de la Nativité d’Oberufer fit partie intégrante de l’année. Je fus toujours très impressionné par l’énorme force créatrice et par l’imagination créative ainsi que des relations personnelles de Käthi qui la distinguèrent. Je suis reconnaissant d’avoir durant bien quelques années pu accompagner Käthi de près. BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 25 KOSMOS. Die Venus hat nun eine Sichtbarkeitsperiode, deren Anfang Merkur begleitet. In der letzten Maiwoche treffen sich Venus, Merkur und Jupiter zu einer grossartigen Konstellation. Dann verschwindet Jupiter in der Unsichtbarkeit, um im Juli in den Zwillingen und damit auf dem höchsten Stand in seinem zwölfjährigen Lauf wieder aufzutauchen. Und am 23. Juli kommt es zu einer eindrücklichen Konstellation von Mars und Jupiter am Morgenhimmel. Ein Himmel voller Begegnungen Wolfgang Held | Vom 20. April bis zum 7. Januar des nächsten Jahres erscheint Venus in einer neuen Sichtbarkeitsperiode. Kurz nach Sonnenuntergang findet man den hellen Planeten im Westen über der Landschaft. Jeden Tag entdeckt man Venus etwas höher über dem Horizont, doch schon Anfang Juni beendet sie ihren Aufstieg. Warum? Venus entfernt sich zwar aus irdischer Perspektive von der Sonne, sodass man sie höher am abendlichen Himmel erwarten könnte, aber zugleich wandert sie im Sommer in absteigende Tierkreisregionen und legt damit kaum mehr an Höhe zu. Stattdessen zieht der helle Planet von Juni bis November beinahe parallel dem Horizont entlang. So wird das enge Verhältnis zur Landschaft, zur Erde sichtbar, das Venus im Bild zeigen kann. 26 BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 Erst zum Ende ihrer Sichtbarkeitsperiode im November und Dezember steigt Venus noch einmal höher, weil sie nun wieder höhere Tierkreisbilder durchzieht. Unter solchen Verhältnissen beschreibt Venus nicht einen Bogen im Lauf ihrer Sichtbarkeitsperiode, sondern die Form einer Schale. Den Anfang der Venussichtbarkeit begleitet Merkur. Der sonnennächste Planet ist ab Ende Mai bis Mitte Juni zu sehen. Dabei kommt es in der letzten Maiwoche zu einer grossartigen Konstellation mit Jupiter. Die drei Planeten bilden beinahe ein gleichseitiges Dreieck über der westlichen Abendlandschaft. Jeden Tag verschiebt sich das Dreieck ein wenig. Dabei fällt auf, dass Merkur und Venus ihre Stellung zueinander aufrechterhalten. Über Wochen halten sie einen geringen Abstand voneinander, bis schliesslich Merkur wieder zurück zur Sonne zieht. Anders Jupiter. Der ferne Planet ist ab Ende Mai kaum mehr auszumachen. Ab der zweiten Juliwoche ist der grösste der Planeten dann wieder am Morgenhimmel zu finden. In der Zeit seiner Unsichtbarkeit ist er ein beträchtliches Stück im Tierkreis weitergewandert. Er hat die Hörner des Stiers verlassen und strahlt nun aus den Zwillingen. In seinem zwölfjährigen Lauf zeichnet Jupiter jedes Jahr ein Tierkreisbild aus, nun sind es die Zwillinge, das am höchsten stehende Tierkreisbild. Während der Stier dem Jupiter einen dynamischen Ausdruck verlieh, wird die kastenförmige Gestalt der Zwillinge dem hellen Planeten einen Halt, eine Behausung geben. Mit den Zwillingen hat Jupiter den höchsten Stand in seinem zwölfjährigen Lauf erreicht. So wird er nun für ein Jahr fast aus dem Zenit herableuchten. Im Lauf des Juli und August lässt sich verfolgen, wie Mars an Jupiter vorbeizieht. Am 23. Juli stehen Mars und Jupiter dicht beisammen am Morgenhimmel – vermutlich eine der eindrucksvollsten Begegnungen des Jahres. Die Konjunktion der beiden Planeten erlaubt es, in der Verschiedenheit der beiden Wandler deren besondere Eigenart zu erfassen. So werden die rötliche Färbung und Dynamik des Mars in Gegenwart von Jupiter und dessen ruhigem majestätischem Glanz umso deutlicher hervortreten. COSMOS. Vénus est actuellement en période de visibilité, dont le début est partagé par Mercure. Vénus, Mercure et Jupiter se rencontrent la dernière semaine de mai dans une superbe constellation. Ensuite Jupiter disparaît dans l’invisibilité pour ré-émerger en juillet dans les Gémeaux et à l’apogée de son orbite de douze ans. Et le 23 juillet se produit une constellation impressionnante entre Mars et Jupiter au ciel à l’aube. Un ciel plein de rencontres Wolfgang Held | Du 20 avril au 7 janvier de l’année prochaine Vénus apparaît dans une nouvelle période de visibilité. Peu après le coucher du soleil on aperçoit la planète brillante au-dessus du paysage. Chaque jour, on découvre Vénus un peu plus élevée à l’horizon, mais elle termine son ascension déjà début juin. Pourquoi? Certes, dans l’optique terrestre Vénus s’éloigne du soleil, de sorte qu’on pourrait s’attendre à ce qu’elle apparaisse plus haut dans le ciel du soir, mais en même temps elle parcourt en été des régions descendantes du zodiaque et ne gagne plus guère en hauteur. Au lieu de ça, la planète brillante longe presque parallèlement le long de l’horizon de juin à novembre. Ainsi devient visible le rapport intime au paysage et à la terre que Vénus montre dans ce signe. Ce n’est qu’à la fin de sa période de visibilité en novembre et en décembre que Vénus se redresse encore une fois, car elle sillonne à nouveau des signes du zodiaque plus élevés. Dans de telles circonstances Vénus ne décrit pas un arc durant sa période de visibilité, mais une forme de cuvette. Mercure se joint au début à la période de visibilité de Vénus. La planète la plus proche du soleil est visible dès fin mai jusqu’à mi-juin. Pendant la dernière semaine de mai se produit alors une magnifique constellation avec Jupiter. Les trois planètes forment presque un triangle équilatéral en-dessus du paysage vespéral à l’ouest. Chaque jour le triangle se déplace un petit peu. Il est frappant de constater que Mercure et Vénus gardent leur position relative. Durant des semaines ils maintiennent une faible distance entre eux, jusqu’à ce que Mercure retourne au soleil. Il en va tout autrement pour Jupiter. Dès fin mai la planète éloignée n’est presque plus visible. Dès la première semaine de juillet la plus grande planète est à nouveau visible au ciel à l’aube. Durant la période d’invisibilité il traversa un bon bout du signe. Il quitta les cornes du Taureau et luit maintenant à partir des Gémeaux. En son orbite de douze ans Jupiter distingue chaque an un signe du zodiaque, actuellement il s’agit des Gémeaux, le signe du zodiaque le plus haut. Alors que le Taureau conféra à Jupiter une expression dynamique, la silhouette des Gémeaux en forme de caisson fournira un appui, un abri-refuge à la planète brillante. En atteignant les Gémeaux, Jupiter touche à l’apogée de son orbite de douze ans. Maintenant il brillera du zénith pendant presque une année. Au cours de juillet et d’août on peut voir comment Mars passe près de Jupiter. Le 23 juillet Mars et Jupiter se côtoient au ciel à l’aube – probablement une des plus impressionnantes rencontres de cette année. La conjonction des deux planètes contrastées permet de saisir leur spécificité. Ainsi la couleur rougeâtre et le dynamisme de Mars mettront encore plus en évidence Jupiter et sa discrète splendeur majestueuse. BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 27 Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft Association pour la Biodynamie Einladung zur Hauptversammlung Invitation à l’Assemblée générale am Sonntag, 7. Juli 2013, 10.30 Uhr dimanche, le 7 juillet 2013, 10.30 h bei / chez Judith und Köbi Kaufmann Biohof Oberfeld Sinserstrasse / Ottenhusen 6275 Ballwil von 09.45 – 10.30: Kaffee und Zopf de 09.45 – 10.30: Café et tresse au beurre Traktanden / Ordre du jour Statutarisches / Points statutaires Generationenwechsel auf biologisch-dynamischen Höfen Génération alternante dans les exploitations biodynamiques Leistungsauftrag: biodynamische Ausbildung Schweiz / Rheinau Mandat de prestation: formation biodynamique en Suisse / Rheinau Wahlen Gesamtvorstand / Elections au Comité Nachmittag / Après-midi Flurgang über den Biohof Oberfeld mit Beeren- und Spezialkulturen Visite dans les champs Biohof Oberfeld, cultures des baies et spécialités Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft, 4410 Liestal Detaillierte Einladung folgt / Invitation détaillée suivra Kurzprotokoll Kurzprotokoll zur Klausur vom 20. März und der Vorstandssitzung vom 23. April 2013 Das Kurzprotokoll soll einen gerafften Einblick in die Vorstandstätigkeit geben und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. 1.Generationenwechsel Der Vorstand hat sich an der Klausur mit der Frage des Generationenwechsels auf den biodynamischen Höfen beschäftigt. Die Resultate aus den Gesprächen mit der Freien Gemeinschaftsbank der letzten zwei Jahre und die Ergebnisse aus den Workshops wurden mit Unterstützung eines externen Moderators aufgearbeitet. Die Hauptthemen sind: die Hofübergabe und Hofübernahme, die Finanzierung der Hofübernahme, die Altersvorsorge und der «Landfreikauf». Dazu hat sich der Vorstand folgende Ziele gesetzt: – Erarbeiten eines Strategiepapiers. Darin wird als Einführung die Situation des anstehenden Generationenwechsels auf den biodynamischen Höfen beschrieben. Die oben genannten Hauptthemen werden dargestellt und mögliche Lösungsansätze und Ziele aufgezeigt. Das Strategiepapier dient dazu, den Mitgliedern einen fundierten Überblick über die Zielrichtung des Vorstands zu geben, sodass die Strategie des Vereins für den Generationenwechsel an der SommerHauptversammlung 2013 festgelegt werden kann. –Mögliche Eigentumsformen als Alternativen zum Privatbesitz der Höfe aufzeigen. –Mit der Freien Gemeinschaftsbank die weiteren Schritte besprechen (Gespräch findet am 3. Mai statt). Es soll ein gemeinsamer Anlass organisiert werden, zu welchem Banken, Stiftungen und Privatpersonen, welche die biodynamischen Höfe bereits finanziell unterstützen, eingeladen werden. –Bilden einer Kerngruppe aus Bäuerinnen und Bauern, die mit der Hofübergabe schon Erfahrungen gesammelt haben. Das Strategiepapier wird zusammen mit der Einladung zur Hauptversammlung vom 7. Juli 2013 an alle Mitglieder versandt. Der Vorstand wird an der HV über diese Punkte ausführlich informie- ren, sodass an dieser Sommer-HV die Stossrichtung der Arbeit zum Generationenwechsel festgelegt werden kann. 2. Biodynamische Ausbildung Schweiz / Rheinau Die «Neuausrichtung» der biodynamischen Ausbildung kommt voran und nimmt immer konkretere Formen an. Der Kanton Zürich hat den Auftrag für eine landwirtschaftliche Grundausbildung an eine private Trägerschaft gutgeheissen. Somit kann der Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft einen Leistungsauftrag für die Grundausbildung an die Rheinau als Schulort weitergeben. Als Grundlage für den Leistungsauftrag liegt ein vom Kanton Zürich genehmigter Rahmenvertrag zwischen Verein, Strickhof und Rheinau vor. Daraus werden die weiteren Verträge und Pflichtenhefte mit den Beteiligten abgeleitet und ausgearbeitet. Diese Neuausrichtung der Ausbildung wird an der Hauptversammlung am 7. Juli im Detail vorgestellt. Der Leistungsauftrag an die Schulleitung in Rheinau und die Neuausrichtung der biodynamischen Ausbildung muss von der Hauptversammlung verabschiedet werden. 3. Hauptversammlung vom 7. Juli 2013 Die Hauptversammlung findet bei Judith und Köbi Kaufmann in Ballwil LU statt. Die Traktanden «Generationenwechsel» und «biodynamische Ausbildung» sowie die Spezialkulturen auf dem Hof der Gastgeber machen die HV zu einem attraktiven Anlass. 4. Fachgruppe Saat- und Pflanzgut Amadeus Zschunke hat den Vorstand zur aktuellen Situation der nationalen und internationalen biologischen Saatgutzüchtung informiert. Aufgrund der Entwicklung der konventionellen züchterischen Massnahmen für Saatgut ist es notwendig, dass Demeter International eigene Richtlinien für Saat- und Pflanzgut entwickelt. Der Vorstand des Vereins für biologischdynamische Landwirtschaft, 27. April 2013 Procès-verbal résumé Procès-verbal résumé de la retraite du 20 mars et de la séance du Comité du 23 avril 2013 Ce procès-verbal résumé a pour but de donner un aperçu condensé de l’activité du Comité et n’a aucune prétention d’exhaustivité. 1. Changement de génération Lors de sa retraite, le Comité s’est penché sur la question du changement de génération dans les fermes biodynamiques. Les résultats des discussions des deux dernières années avec la Freie Gemeinschaftsbank et les résultats des ateliers ont été traités avec l’aide d’un modérateur externe. Les thèmes principaux sont: la remise de la ferme, la reprise de la ferme, le financement de la reprise de la ferme, la prévoyance vieillesse et la «vente facultative des terres». Le Comité s’est fixé à ce sujet les buts suivants: –Élaboration d’un document stratégique qui sera introduit par une description de la situation du changement de génération qui s’annonce pour les fermes biodynamiques. Les thèmes principaux mentionnés ci-dessus seront présentés avec des buts et des solutions possibles. Ce document stratégique fournira aux membres une vue d’ensemble approfondie sur l’orientation du Comité de manière à pouvoir déterminer lors de l’Assemblée générale de l’été 2013 la stratégie de l’Association pour le changement de génération. – Montrer quelles formes de propriété peuvent se poser en alternatives à la propriété privée des fermes. –Discuter des étapes suivantes avec la Freie Gemeinschaftsbank (la discussion a eu lieu le 3 mai). Le but est d’organiser un événement commun auquel seront invités les banques, les fondations et les personnes privées qui soutiennent déjà maintenant des fermes biodynamiques. – Former un noyau de paysannes et de paysans qui ont déjà amassé des expériences dans la remise des fermes. Le document stratégique sera envoyé à tous les membres avec l’invitation à l’Assemblée générale du 7 juillet 2013. Le Comité fournira lors de l’AG des informations détaillées sur ces points pour que l’orientation générale du travail sur BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 29 le changement de génération puisse être définie lors de cette AG. 2. Formation biodynamique Suisse / Rheinau La «réorientation» de la formation biodynamique avance et revêt des formes de plus en plus concrètes. Le canton de Zurich a entériné le mandat pour une formation agricole de base donné à une organisation privée. Cela permet à l’Association pour la Biodynamie de transmettre à la Rheinau en tant que lieu d’enseignement un mandat de prestations pour la formation de base. Ce mandat de prestations se base sur un contratcadre entre l’Association, le Strickhof et la Rheinau qui a été approuvé par le canton de Zurich. Les autres contrats et cahiers des charges pour les différents intervenants seront élaborés à partir de cette base. Cette réorientation de la formation sera présentée en détail à l’Assemblée générale du 7 juillet. Le mandat de prestations qui sera donné à la Direction de l’École à la Rheinau et la réorientation de la formation biodynamique doivent être approuvés par l’Assemblée générale. 3. Assemblée générale du 7 juillet 2013 L’Assemblée générale se déroulera chez Judith et Köbi Kaufmann à Ballwil LU. Le point de l’ordre du jour «Changement de génération» et «Formation biodynamique» ainsi que les cultures spéciales pratiquées par la ferme de nos hôtes feront de cette AG un événement attractif. 4. Commission technique Semences et Plants Amadeus Zschunke a présenté au Comité la situation actuelle de la production nationale et internationale de semences biologiques. L’évolution des techniques conventionnelles de sélection semencière impose la nécessité que Demeter International élabore des directives propres pour les semences et les plants. Le Comité de l’Association pour la biodynamie, le 27 avril 2013 Traduction: Manuel Perret 30 BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 Aktuell Demeter-Getreidetag: Qualität, Logistik und Ökologie im Zentrum Christian Butscher | Am 4. April 2013 fand in Olten auf gemeinsame Einladung des Vereins für biologisch-dynamische Landwirtschaft und der Steiner Mühle AG der zweite Demeter-Getreidetag statt. Am ersten Demeter-Getreidetag im 2012 war auch die Übergabe der Steiner Mühle durch Thomas Steiner an die «Groupe Minoteries» ein Thema. Es wurde bekräftigt, dass die Mühle weiterhin das Kompetenzzentrum für die Verarbeitung von Demeter- und Biogetreide bleiben wird. Die Geschäftsführung der Steiner Mühle hat im März 2012 Roland Dürring übernommen. Anschliessend an den Demeter-Getreidetag 2012 informierte die Steiner Mühle alle DemeterGetreideproduzenten umfassend zur bevorstehenden Ernte hinsichtlich Qualität, Preise und Logistik. Nicht nur die qualitativen Aspekte bei der Sammlung sind der Steiner Mühle wichtig, sondern auch der Anbau und die Sortenfrage. Für eine optimale Qualitätsentwicklung des Demeter-Getreides ist Roland Dürring bereit, künftig weitere Getreidetage gemeinsam mit dem Verein durchzuführen. Der nächste Demeter-Getreidetag findet Anfang März 2014 in der Steiner Mühle in Zollbrück mit anschliessender Betriebsbesichtigung statt. Qualität, Logistik, Ökologie und die Preisgestaltung sind auch jetzt, nach dem zweiten Demeter-Getreidetag, die aktuellen Themen. Die Qualität des Demeter-Getreides steht für die Steiner Mühle im Mittelpunkt. Sie sucht nach neuen Methoden der Qualitätsbestimmung. Das Hektolitergewicht soll nicht mehr als einziges Qualitätsmerkmal bei der Annahme des Getreides dienen, vermehrt sollen auch Feuchtkleber und Eiweisse bestimmt werden. Im Weiteren sind die Logistik und ökologische Aspekte zu beachten. Durch ein Angebot an Sammelstellen über die gesamte Schweiz können überall, wo Demeter-Getreide gesammelt wird, sofort die nötigen Proben für Feuchtigkeit, Fallzahl, Hektolitergewicht und allenfalls für weitere Kriterien genommen werden. Auch ist an den Sammelstellen die Trocknung des Getreides gewährleistet. Ein ökologischer Aspekt und auch für die Produzenten nicht unwich- tiger Kostenfaktor ist, dass das Getreide nicht mehr in kleinen Mengen auf den Höfen abgeholt wird, sondern die Lastwagen optimal mit 25 Tonnen Getreide beladen von der Sammelstelle zur Verarbeitung in die Steiner Mühle unterwegs sind – das erspart Leerfahrten und Wartezeiten der Chauffeure auf den Höfen. Die Nachfrage nach Demeter-Getreide ist nach wie vor gut. Die aktuellen angelieferten Mengen liegen für DemeterWeizen bei 211 Tonnen und für Demeter-Dinkel bei 71 Tonnen. Diese Mengen können alle mit dem Bioverita-Logo ausgezeichnet werden, das heisst, das Saatgut stammt aus biologischer Züchtung. Für Demeter-Dinkel gäbe es aber eine Nachfrage von etwa 130 Tonnen. Die Steiner Mühle hat am Getreidetag eine Preiserhöhung von Fr. 3.‒/100 kg für Demeter-Dinkel (Bioverita-Sorten) zugesagt und erwartet dadurch eine höhere Erntemenge im Jahr 2014. Die Produzentinnen und Produzenten von Demeter-Getreide werden Ende Mai mit einem Rundbrief von der Steiner Mühle und dem Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft über die nächsten Schritte und das weitere Vorgehen für die Getreideernte 2013 informiert. Actualités Journée céréales Demeter: au centre la qualité, la logistique et l’écologie Christian Butscher | La deuxième journée céréales Demeter eut lieu à Olten le 4 avril 2013 sur invitation conjointe de l’Association pour la biodynamie et Steiner Mühle AG. Lors de la première journée céréales Demeter en 2012 la cession de la Steiner Mühle par Thomas Steiner au «Groupe Minoteries» fut également un sujet. Il fut réaffirmé que la minoterie continuera à rester le centre de compétences pour la transformation de céréales Demeter et bio. Roland Dürring reprit en mars 2012 la direction de la Steiner Mühle. Puis pendant la Journée céréales Demeter 2012 la Steiner Mühle informa tous les producteurs Demeter dans le détail sur la récolte imminente concernant la qualité, les prix et la logistique. Ce ne sont pas que les aspects qualitatifs de la collecte qui sont importants pour Kompetenzzentrum für die Verarbeitung von Demeter-Getreide. Centre de compétences pour la transformation de céréales Demeter. (Bild/Photo: Steiner Mühle) la Steiner Mühle, mais aussi la culture et le choix des variétés. Afin d’assurer un développement optimal de la qualité des céréales Demeter, Roland Dürring est prêt à organiser à l’avenir d’autres journées céréales conjointement avec l’Association. La prochaine journée céréales Demeter aura lieu début mars 2014 dans la Steiner Mühle à Zollbrück, suivie d’une visite de l’entreprise. La qualité, la logistique, l’écologie et la fixation des prix restent des sujets d’actualité, même après la deuxième journée céréales Demeter. La qualité des céréales Demeter est au cœur des priorités de la Steiner Mühle qui cherche de nouvelles méthodes de détermination de la qualité. Le poids à l’hectolitre ne doit dorénavant plus servir d’unique critère de qualité lors de la réception des céréales, le gluten humide et les protéines devront davantage être déterminés. Il y a lieu également de tenir compte de la logistique et des aspects écologiques. En offrant des centres collecteurs à travers la Suisse, partout où les céréales Demeter sont collectées, les échantillons nécessaires à déterminer le taux d’humidité, le temps de chute, le poids à l'hectolitre et, le cas échant, d’autres critères, peuvent être prélevées. Les centres collecteurs assurent aussi le séchage des céréales. Un aspect écologique et un facteur de coût non négligeable aussi pour les producteurs sont que les céréales ne sont dorénavant plus collectées sur les fermes en de petites quantités, mais qu’elles sont acheminées des centres collecteurs au lieu de transformation de la Steiner Mühle par camions chargés idéalement de 25 tonnes – cela évite les voyages à vide et réduit le temps d’attente des chauffeurs sur les fermes. La demande en céréales Demeter demeure bonne. Les quantités livrées actuelles pour le blé Demeter s’élèvent à 211 tonnes et pour l’épeautre à 71 tonnes. Ces quantités peuvent être entièrement écoulées avec le logo Bioverita qui garantit que la semence est issue de sélection biologique. Mais la demande effective d’épeautre Demeter se situe aux alentours de 130 tonnes. Lors de la journée céréales, la Steiner Mühle approuva une hausse de prix de fr. 3.‒/100 kg pour l’épeautre Demeter (variétés Bioverita) et s’attend à une plus grande récolte en 2014. Les productrices et les producteurs de céréales Demeter recevront fin mai une circulaire de la Steiner Mühle et de l’Association pour la biodynamie renseignant sur les prochains pas et la démarche à suivre pour la récolte de 2013. Neues Jahresthema Die Sektion für Landwirtschaft am Goetheanum schlägt als Jahresthema 2013/14 vor: Die Bienen, Schöpferinnen von Beziehungen Dieses Thema ist brandaktuell und auch noch mit dem Thema der Allianzbildung (Landwirtschaftliche Tagung 2013) verbunden. Das Bienensterben ist für sehr viele Menschen ein Schock. Wir schrecken auf, weil eines der tiefsten Symbole unserer Landwirtschaft, die Biene, unser einziges domestiziertes Insekt, tödlich betroffen ist. In den letzten Jahren sind die Bienen für sehr viele Menschen ein Motiv geworden sich in neue Initiativgemeinschaften einzubringen, begleitet von einer ganzen Welle von Artikeln, Büchern und Filmen zum Thema Bienen. Einst Priesterinnen – Melissa war eine Priesterin in Ephesus – sind die Bienen zu Maschinen zwecks Honigproduktion und Bestäubung reduziert worden. Von der Allgegenwärtigkeit auf jedem Hof ist die Biene mit der Industrialisierung der Landwirtschaft und der Imkerei aus vielen Landschaften verschwunden. 1923 sprach Rudolf Steiner von der Gefahr des Bienensterbens im Zuge der Technisierung der Imkerei, zum Beispiel der künstlichen Königinnenzucht. Entsprechend hat er viele Hinweise gegeben für eine wesensgemässe Bienenhaltung. Im Landwirtschaftlichen Kurs spricht er von der Wichtigkeit des Insektenlebens auf dem Hof als notwendigem Ausgleichspol zum vegetativen Leben der Pflanzen, indem die Insekten die notwendige Astralität für das Blühen und Fruchtbilden zu den Pflanzen bringen. Folgende Fragen können Leitlinien für die vorbereitende Beschäftigung mit dem Thema sein: � Wie kann man die Natur der Biene und ihre Rolle im landwirtschaftlichen Organismus verstehen? � Was sind die Elemente einer wesensgemässen Bienenhaltung? � Kann man die Landschaft eines Hofes so gestalten, dass die Bienen und andere bestäubende Insekten das ganze Jahr Nahrung finden? � Wie können Allianzen zwischen den Höfen, den Imkern und den Konsumenten gebildet werden, damit jeder Hof seine Bienen hat? � Die Bienen faszinieren uns als soziale Tiere mit den Gesten des Gebens, des Opferns und ihrem Altruismus, mit denen sie uns Motive einer Zukunftsgesellschaft zeigen. Wie können wir diese Motive verstehen und uns davon für unser soziales Leben inspirieren lassen? Welche Rolle können die Bienen in der Pädagogik, der Therapie und der Kunst spielen? � Dann gilt es auch auf den grossen Reichtum der wertvollen Substanzen zu schauen, die die Bienen uns zur Verfügung stellen: der Honig, das Wachs, die Propolis, das Bienengift usw. Wie können diese Substanzen und ihre Verwendung in der Ernährung und der Medizin verstanden werden? BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 31 Diese Anregungen, die sicher nicht vollständig sind, wollen eine Orientierung für das Jahresthema sein, das im weitesten Sinne die Bienen und die Insekten umfasst und alle Möglichkeiten von Beziehungen mit der Landwirtschaft, der Landschaft, der Geschichte und dem Menschen, die von ihnen ausgehen. Der Leitsatzbrief, der das Jahresthema begleiten soll, lautet in diesem Jahr: «Die Freiheit des Menschen und das MichaelZeitalter» (Rudolf Steiner, Anthroposophische Leitsätze, GA 26). � Bücher zum Thema: Rudolf Steiner (1923). Die Welt der Bienen. Martin Dettli (Hrsg.), 2010, Rudolf Steiner Verlag Michael Weiler. Der Mensch und die Bienen. 2000, Verlag Lebendige Erde Matthias K. Thun. Die Biene – Haltung und Pflege. 2000, 5. Auflage, Thun Verlag Matthias Lehnherr. Das Imkerbuch. 2004, Aristaios Verlag Erhard Maria Klein. Die Bienenkiste. 2012 Im Rundbrief der Sektion, der zweimal pro Jahr erscheint (erhältlich auf Anfrage bei der Sektion für Landwirtschaft*) wird dieses Jahresthema in verschiedenen Beiträgen vertieft werden. Biodynamisches Kochbuch «Simon Tress kocht – Kreative Rezepte aus der biodynamischen Küche» heisst das kleine, aber feine Kochbuch, das im Rahmen des Projekts «Demeter zeigt Gesicht» entstanden ist. Auf 44 Seiten bietet es neben allerlei kreativen Rezepten von Biospitzenkoch Simon Tress eine Vielzahl wissenswerter Informationen rund um biodynamische Landwirtschaft und die Verarbeitung von Demeter-Produkten. Mousse von der Karotte mit Blattsalat und Ingwerdressing, Ziegenkäse mit Mango-Chili-Chutney, Bandnudeln in Kürbissauce mit Roulade von der 32 BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 Bachforelle, Pannacotta mit Thymianzwetschgen und Vanillequark – neun neue und kreative Rezepte hat Simon Tress (Biorestaurant Rose in HayingenEhestetten, Schwäbische Alb) für das Rezeptbuch entwickelt. Schöne Fotos und verständliche Texte machen das Nachkochen zum Vergnügen. Neben den Rezepten bietet das Buch spannende Texte zum Demeter-Anbau, den Besonderheiten im biodynamischen Weinbau sowie der Verarbeitung nach Demeter-Richtlinien. «Simon Tress kocht» ist ein Projekt von Demeter Baden-Württemberg in Kooperation mit dem Netzwerk «Demeter zeigt Gesicht». Das Rezeptbüchlein wird in Süddeutschland in Bioläden, Biosupermärkten und Hofläden gratis aufgelegt. Erhältlich für 1.50 Euro plus Versandkosten auch bei: Agentur Blumberg, Manuel Uez, Hölderlinstrasse 12, D-73666 Baltmannsweiler, Fax 0049 7153 558 093, [email protected] Auf www.demeter-zeigt-gesicht.de → unten links: «Rezeptheft» ist die Publikation online zugänglich. «Allianzen für unsere Erde»: Bericht Landwirtschaftliche Tagung 2013 Aus der Entstehungszeit der biodynamischen Bewegung stammt das Leitbild, dass Höfe «Kulturinseln» werden sollen, um inmitten einer im Verfall befindlichen Zivilisation Orte zu bilden, wo noch wahre menschliche Werte gepflegt werden können. Die Menschen in der biodynamischen Bewegung stellen sich heute aber auch dem Anspruch, die grossen Zeitfragen nicht zu verschlafen. Ausserdem beeinträchtigen äussere Faktoren wie Schadstoffe, GVO, gesetzliche Regelungen und Märkte das Leben dieses Ideals. Da hilft nur eines, nämlich sich mit anderen zusammenzutun, die von ähnlichen Problemen existenziell betroffen sind, und sich aktiv in die Gesellschaftsgestaltung einzubringen. Diese Arbeit in Allianzen wurde an der diesjährigen Landwirtschaftlichen Tagung in Dornach in Vorträgen und Arbeitsgruppen thematisiert und stellt ein neues Leitbild des biodynamischen Landbaus dar. Die Beiträge an der Landwirtschaftlichen Tagung wurden auch dieses Jahr wieder in einem Sonderheft der Wochenschrift «Das Goetheanum» dokumentiert. Die Tagungsdokumentation ist auf Anfrage kostenlos erhältlich bei der Sektion für Landwirtschaft.* Aktuelle Meldungen, Veranstaltungshinweise und Kleininserate (Bauernbörse) finden Sie jederzeit auf www.demeter.ch Korrigendum Hecken pflanzt man mit Vorteil im Herbst, gegen die Heilige Katharina (25. November) hin, bei absteigendem Mond. So ist’s richtig. In meiner Übersetzung des Artikels «Die Hecke, Mittler der Landschaft» von Jean-Michel Florin, «Beiträge» 2/13, ist mir ein gravierender Fehler unterlaufen: Ich gab en lune descendante wieder mit bei abnehmendem Mond. Eine Leserin, die lieber mit Motorsäge und Holzfräse hantiert und ansonsten nur Einkaufszettel schreibt, hat mit einer Fax-Mitteilung auf den Fehler aufmerksam gemacht. Vielen Dank! So kann ich dazulernen und werde künftig hoffentlich nicht mehr, wie die Leserin befürchtet, Neulinge verwirren. Ich bitte alle Leserinnen und Leser, ob Neulinge oder nicht, sowie den Autor Jean-Michel Florin um Entschuldigung. Markus Bär * Sektion für Landwirtschaft am Goetheanum Hügelweg 59 4143 Dornach Tel. 061 706 42 12 Fax 061 706 42 15 [email protected] www.sektion-landwirtschaft.org Agenda Bio Marché Zofingen Freitag 21. bis Sonntag 23. Juni Die historische Altstadt von Zofingen ist erneut Kulisse des Bio Marché, wo die ganze Vielfalt traditioneller und neuer Bioprodukte gezeigt und verkauft wird. Auch dieses Jahr wird es wieder eine spezielle Demeter-Gasse geben. Weitere Informationen. www.biomarche.ch Hauptversammlung des Vereins für biologisch-dynamische Landwirtschaft Sonntag 7. Juli Siehe Anzeige Seite 28. Tag der offenen Tür am FiBL Sonntag 25. August Gelegenheit, das FiBL zu besuchen, mit seinen Forscherinnen und Beratern zu diskutieren, Einblick in die FiBL-Projekte zu erhalten und Gutes aus der Bioküche zu geniessen. Vorankündigung Demeter-Frauen-Wochenende Das Demeter-Frauen-Wochenende 2013 wird am 21./22. September in 1694 Orsonnens FR in der Nähe von Romont stattfinden. Themen: Glasfenster und «Das einheitliche Volleinkommen». Broschüren dazu, für eventuelle Teilnehmerinnen gratis, zu bestellen bei [email protected], 026 652 45 84. Vorbereitung erwünscht! Auskunft: Christine Glauser, 026 658 17 80, oder Beatrice Hurni, 026 652 45 84 Stellenbörse Nicolaas, 16 J., Sursee, 10. Kl. Rudolf Steiner Schule Langenthal, sucht Lehrstelle in bio-dyn. Gartenbau/Gemüsebau/ Obstbau. Tel. 041 920 32 52, [email protected] Actualités Le nouveau thème de l’année La Section d’Agriculture propose comme thème de l’année 2013/14: Les abeilles, créatrices de liens Un thème qui nous touche tous par son actualité brûlante tout en étant lié au thème de la formation d’alliances (congrès agricole de 2013). Les disparitions massives d’abeilles ont été un choc pour de très nombreuses personnes. Le fait qu’un des symboles les plus profonds de notre agriculture, notre seul insecte domestiqué, soit concerné, a provoqué un éveil. Ces dernières années les abeilles sont devenu un motif de regroupement pour de nombreuses personnes accompagné de la parution de nombreux livres, articles et films sur les abeilles. De prêtresses – Melissa était une prêtresse à Ephèse – ces insectes ont été réduits à de simples machines à produire du miel ou à polliniser. Jadis présente sur chaque ferme, l’abeille soumise à l’apiculture industrielle a disparu de nombreux paysages agricoles. En 1923 Rudolf Steiner avait annoncé le risque de disparition des abeilles lié aux techniques modernes d’apiculture telles que l’élevage artificiel des reines. En conséquence il avait donné de nombreuses indications pour une apiculture respectueuse des abeilles. Dans son Cours aux agriculteurs, il évoque l’importance des insectes sur la ferme comme pole complémentaire indispensable à la vie végétative des plantes, les insectes apportant l’astralité nécessaire à la floraison et à la fructification des plantes. Ces questions peuvent servir de pistes de réflexion pour préparer ce thème: � Comment comprendre la nature de l’abeille et son rôle dans l’organisme agricole? � Comment développer une apiculture respectueuse de l’abeille? �Peut-on aménager le paysage des fermes de manière à pouvoir nourrir abeilles et insectes pollinisateurs tout au long de l’année? � Comment créer des alliances entre les fermes, les apiculteurs et les consommateurs pour que chaque ferme ait ses abeilles? � En tant qu’animal social, les abeilles fascinent par leur comportement et leurs facultés de «don» et d’«altruisme» qui nous montrent des motifs d’une société dvavenir. Comment comprendre et s’inspirer de ces motifs pour notre vie sociale? Quel rôle les abeilles peuvent-elles jouer en pédagogie, en thérapie et dans l’art? � Enfin, les abeilles offrent une grande richesse de substances précieuses telles que le miel, la cire, la propolis, le venin, etc. Comment comprendre ces substances et les utiliser dans l’alimentation et la médecine? Ces quelques pistes non exhaustives visent à donner l’orientation du thème de l’année qui touchera de manière large les abeilles, les insectes et tous les liens qu’ils permettent de créer avec l’agriculture, le paysage, l’histoire et les êtres humains. La lettre de Michael qui accompagne le travail du thème de l’année est: «La liberté de l’homme et l’ère de Michael» (Rudolf Steiner, Les lignes directrices de l’anthroposophie. Ed. Novalis, GA 26). �Bibliographie: Rudolf Steiner. Abeilles, fourmis et guêpes. 2005, Ed. Triades Rencontre avec les abeilles. Recueil d’articles, Cahiers de Biodynamis n° 13, 2010 Matthias K. Thun. L’Abeille, conduite et soins. Ed. MCBD Dans la «Rundbrief» paraissant deux fois par an (disponible en anglais et allemand sur simple demande auprès de la Section d’Agriculture, tél. 061 706 42 12, fax 061 706 42 15, [email protected], www.sektion-landwirtschaft.org), ce thème de travail de l’année sera approfondi par diverses contributions. «Biodynamis» a vingt ans La revue «Biodynamis», éditée en France par Le Mouvement de l’Agriculture BioDynamique (MABD), fête ses 20 ans. Un numéro spécial gratuit est en ligne: www.bio-dynamie.org → Publications → La revue Biodynamis Vous trouvez à tout instant des communications d’actualité, des annonces d’événements et des petites annonces (bourse agricole) sous www.demeter.ch Agenda Bio Marché de Zofingue Du vendredi 21 jusqu’au dimanche 23 juin La ravissante vieille ville de Zofingue sert à nouveau de décor au Bio Marché où sera exposée et vendue toute la diversité de produits bio traditionnels et nouveaux. Il y aura également à nouveau une ruelle Demeter spéciale cette année. Pour en savoir plus. www.biomarche.ch Assemblée génerale de l’Association pour la Biodynamie des Vereins für biologisch-dynamische Landwirtschaft Dimanche 7 juillet Voir annonce à la page 28. Journée portes ouvertes au FiBL Dimanche 25 août Institut de recherche de l’agriculture biologique (FiBL), 5070 Frick, entre Bâle et Zurich Occasion pour visiter le FiBL. Cela vous permettra de discuter avec les collaboratrices et collaborateurs engagés dans la recherche ou la vulgarisation. Vous pourrez découvrir une foule de projets bio et vous restaurer avec des aliments bio préparés avec soin. BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 33 BETRACHTUNG. Im Februar widmete sich die Landwirtschaftliche Tagung dem Thema «Allianzen für unsere Erde». Nun, zu Johanni, fragt David Schwarz nach der Möglichkeit der Konkordanz mit dem Universum. Allianzen für die Erde – Konkordanz mit dem Universum David Schwarz | In einer Tageszeitung las ich einmal folgende Geschichte: Ein Pfarrer mitten in einer Stadt musste auf seinem Weg zur Kirche immer an einem unbebauten Grundstück vorbeigehen, das von Dornengestrüpp und Brennnesseln überwuchert und voller Unrat war. Eines Tages bemerkte er, dass da jemand anfing, Ordnung zu schaffen. Mit der Zeit entstand ein wunderschöner Garten, über den man sich nur freuen konnte. Endlich einmal ergab es sich, dass er dort den Arbeiter sah, der mit viel Fleiss dies alles zuwege gebracht hatte. Der Pfarrer blieb stehen und begrüsste den Arbeiter mit den Worten: «Da habt Ihr aber mit dem Schöpfer zusammen etwas Schönes geschaffen», worauf der Arbeiter antwortete: «Ja, ja, das kann man schon so sagen. Ihr hättet sehen sollen, wie das aussah, als ER es noch alleine machen musste!» Wenn wir in der Johanni-Zeit an einer Flurbegehung teilnehmen, einen Wandertag einlegen oder vielleicht sogar eine Sommerferienwoche machen dürfen, kann uns das Lied begleiten: An einem Sommermorgen, Da nimm den Wanderstab, Es fallen deine Sorgen Wie Nebel von dir ab. Des Himmels heitre Bläue Lacht dir ins Herz hinein Und schliesst wie Gottes Treue Mit seinem Dach dich ein. Und wenn wir in einer der kürzesten Nächte in froher Runde an einem Johanni-Feuer zusammen dem Tanz der zu den Sternen emporwirbelnden Funken zuschauen, können wir im Chor in das Lied einstimmen: Wie die hohen Sterne kreisen, ewig voller Harmonie, sollen uns des Lebens Weisen unverwirret sein wie sie. In dem Grossen, in dem Kleinen will der Welten Gott erscheinen. Rings Blüten nur und Triebe Und Halm, vom Segen schwer. Dir ist’s als zög die Liebe Des Weges nebenher. Alle Schöpfung schwingt im Reigen, Freude heisst ihr hohes Lied. Nur der Mensch will sich nicht neigen, jagt nach anderm Glück sich müd. Freunde sucht den Sinn der Dinge, dass auch Freude euch durchdringe! Theodor Fontane Werner Gneist Schauen wir in stiller Einkehr auf alles hin, was unsere Höfe, unsere Betriebe zu dem macht, was sie sind, was hinter allen Allianzen, die wir für unsere Erde erstreben, zusätzlich getan wird ‒ in der Kompostpflege, im Umgang mit den Präparaten, bei der Bestellung der Felder, in der Tierhaltung: Ist das nicht das Ideal, der Ur-Impuls, dies alles zu tun, soweit es uns möglich ist, in der Konkordanz mit dem Universum? Tun wir es, damit unsere Agri-Kultur in Übereinstimmung mit der Schöpfung sich entfaltet. In Übereinstimmung mit den höheren Hierarchien, dem Tierkreis, den Planeten und den Elementarwesen. Vincent van Gogh, De sterrennacht, Sternennacht, 1889. Museum of Modern Art, New York. (Bild: Wikimedia Foundation) 34 BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 Service und Adressen Prestations diverses et adresses Geschäftsstelle Secrétariat Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft, Burgstrasse 6, CH-4410 Liestal, Tel. 061 706 96 43, Fax 061 706 96 44, E-Mail [email protected], www.demeter.ch, Konto/Compte: PC 90-6699-0/ IBAN CH02 0900 0000 9000 6699 0 7.30–12.00 und 13.15–17.00 Uhr ° allgemeine Auskünfte zur biologisch-dynamischen Landwirtschaft ° Stellenvermittlung ° Vermittlung von Beratung ° Demeter-Markenschutzkommission Bezug von Hirschblasen Livraison de vessies de cerf Gärtnerei am Goetheanum, Hügelweg 74, Postfach, 4143 Dornach 1, Tel. 061 706 43 61, Fax 061 706 43 62, E-Mail [email protected] Bezug von Basaltmehl, Basaltsand und Quarzmehl Livraison de poudre et de sable de basalte et de poudre de quartz Jakob Kaufmann, Oberfeld, 6275 Ballwil, Tel. und Fax 041 910 50 04 Bezug von Spritz- und Kompostpräparaten Livraison de préparations pulvérisées et de préparations de compost ° Gärtnerei am Goetheanum, Postfach, 4143 Dornach 1, Tel. 061 706 43 61, Fax 061 706 43 62 Peter Blaser, Hof Niederried, ° 3433 Schwanden, Tel. 034 461 05 48 ° Gartenbauschule Hünibach, Chartreusestrasse, 3626 Hünibach, Tel. 033 244 10 20 Walter Stappung, Längimoosstrasse 6, ° 3075 Rüfenacht, Tel. 031 832 62 68 Redaktionskreis. Cercle de rédaction. Markus Bär (Abschlussredaktion/Lektorat), Christian Butscher, Vincent Delley, Armin Goll, Marianne Haeni, Anet Spengler Neff; Heinz Iseli (Titelbilder); Daniel Gilliéron (Traductions, sauf indication contraire) Redaktionsadresse. Adresse de rédaction. Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft, Burgstrasse 6, CH-4410 Liestal, E-Mail [email protected], Tel. +41 61 706 96 43, Fax +41 61 706 96 44. Inserate. Annonces. Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft, Burgstrasse 6, CH-4410 Liestal, E-Mail [email protected], Tel. +41 61 706 96 43, Fax +41 61 706 96 44, bitte Infoblatt mit Mediadaten und Inseratetarifen verlangen. Abonnemente. Abonnements. Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft, Burgstrasse 6, CH-4410 Liestal Layout. Mise en page. Daniel Gorba, FiBL, Frick Design. Design. Schneider, Berthoud Werbeagentur AG, Basel Druck. Impression. Brogle Druck AG, CH-5073 Gipf-Oberfrick Bestelltalon Bulletin de commande Ich möchte die «Beiträge» abonnieren (6 Ausgaben Fr. 58.–, Ausland Euro 57.– im Jahr). J’aimerais m’abonner à «Contributions» (6 éditions par année au prix de Fr. 58.–, resp. 57 euros pour des envois à l’étranger). Probeabonnement (2 Ausgaben Fr. 20.–). Abonnement à l’essai (2 éditions au prix de Fr. 20.–). Senden Sie mir die Adresse des Konsumenten-Vereins zur Förderung biologisch-dynamischer Landwirtschaft meiner Region. Veuillez s.v.p. m’envoyer l’adresse de l’association de promotion de l'agriculture biodynamique de ma région. Name Nom Adresse Adresse Ich will dem Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft, Liestal, beitreten. Jahresbeitrag: Fr. 85.–. Je désire devenir membre de l’Association suisse pour la biodynamie à Liestal. Cotisation annuelle: Fr. 85.–. Name Nom Adresse Adresse Einsenden an: Envoyer à: Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft, Burgstrasse 6, CH-4410 Liestal, Fax 061 706 96 44. BEITRÄGE CONTRIBUTIONS | 3 | 2013 35 Vier Linden – vier Läden Ferme Agriculture Bio-Dynamique Fromagerie Conseil Nous cherchons pour le début août 2013 un Agriculteur G E S C H E N K- R E F O R M B O U T I Q U E P RO D U K T E TRAITEUR HOLZOFENB ÄC K E R E I Sinnvolle Kinderspiele Hochwertige Lebensmittel und Naturprodukte Apéro und Partyservice IMBISS-KAFFEE Täglich frisches Gemüse und Obst in Demeter- und Bio-Qualität. Hausgemachte vegetarische Fertiggerichte, Sandwiches, Suppen, Antipasti, Saucen, Desserts, Glacé Wir produzieren alles von Grund auf frisch ohne chemische Hilfsstoffe in Demeterund Bio-Qualität. Hauslieferdienst Mo bis Fr vegetarisches Mittagsmenü zum mitnehmen. Mo bis Fr vegetarisches Mittagsmenü im Imbiss-Kaffee. 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