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ITMAGAZINE
Swisscom aggressiv mit Vodafone live!
von Marcel Wüthrich
25. November 2003 - Mit günstigen, aber proprietären Endgeräten führt Swisscom Vodafone live! in der Schweiz
ein. Bezahlt wird für die multimedialen Dienste. Die Swisscom hat Vodafone live! in der Schweiz lanciert. Der lokale Mobile-Riese umschreibt den Dienst, der im
Ausland schon wohlbekannt ist und bereits 3 Millionen User in Europa zählt, als farbige, interaktive
Multimediawelt fürs Mobiltelefon. Doch was zeichnet Vodafone live! eigentlich aus? Zum einen sieht die
Oberfläche eines Vodafone-Handys immer gleich aus. Der Dienst funktioniert denn auch nur mit entsprechend
leistungsfähigen Endgeräten und nicht mit jedem Handy. Der Vodafone-User soll immer die gleiche
Benutzerführung beziehungsweise die gleiche Logik vorfinden, abhängig vom Handy-Betriebssystem. Das ist
auch der Grund, warum es beispielsweise keine Nokia-Geräte für die Plattform gibt, denn laut
Swisscom-Mobile-CEO Carsten Schloter öffnet Nokia seine Software nicht für Netzbetreiber.
Aggressives Pricing
Stattdessen führte Swisscom zusammen mit Vodafone live! drei brandneue Handys von Sharp (GX20), Sony
Ericsson (Z600) und Motorola (V525) ein. Der Carrier präsentiert bei den neuen Endgeräten ein extrem
aggressives Pricing, das an die Zeiten des Mobile-Booms vor zwei, drei Jahren erinnert. So kostet das Flaggschiff
von Sharp mit einem normalen Natel-Swiss-Abo (24 Monate) 149 Franken, die beiden anderen Geräte sind für
einen Franken erhältlich. Zudem ist das Surfen mit Vodafone live! bis Ende Juni 2004 kostenlos (max. 5 MB
Datenvolumen). Danach wird der Kunde zwischen einer Flatrate und normalen GPRS-Preisen wählen können.
Details zur Flatrate wurden noch nicht bekanntgegeben.
Dienste bringen Geld
Schloter hat denn auch rundheraus zugegeben, dass man mit Vodafone live! wieder Marktanteile
zurückgewinnen wolle. Heute lägen diese bei rund 64 Prozent, pro Jahr gingen ein bis zwei Prozent verloren.
Unzufrieden ist man vor allem mit der Marktpräsenz bei der Zielgruppe der Jugendlichen. Die aggressiven Preise
haben aber auch einen anderen Grund. Geld verdienen wird Swisscom mit den Vodafone-live!-Diensten. Für die
konnte man eine Reihe attraktiver Partner präsentieren, bei den Portal-Services beispielsweise Moneycab, Meteo
Schweiz, den "TagesAnzeiger", die UEFA oder die SDA. Die Dienste zu nutzen oder Spiele, Klingeltöne oder Bilder
herunterzuladen ist denn auch alles andere als gratis. Zudem sind die Handys anfänglich ziemlich schwach
bestückt, was beispielsweise Spiele oder Klingeltöne angeht. Will man mehr, bezahlt man.
Fürs nächste Jahr konnte Swisscom bereits einige Ankündigungen machen. Beispielsweise wird man Vodafone
live! im Frühjahr 2004 auch für Pre-Paid-Kunden einführen (übrigens funktionieren die Geräte schon jetzt mit
SIM-Karten anderer Carrier, wie ein kurzer Versuch ergeben hat). Ebenfalls im Frühjahr soll das Sharp GX 30 mit
integrierter Megapixel-Kamera kommen, und ab Herbst 2004 soll Vodafone live! über UMTS laufen und mit dem
Fokus Video auf dem Markt erscheinen.
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