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ITMAGAZINE
Ab wann sich Flatrates lohnen
von Marcel Wüthrich
22. Mai 2013 - Comparis hat die Flatrates der drei grossen Schweizer Mobilfunk-Provider unter die Lupe
genommen und errechnet, ab wann sich die Pauschalangebote lohnen. Pauschal lässt sich sagen: Am
günstigsten kommen Sunrise-Kunden. Comparis hat seinen neuesten Telekom-Index vorgelegt und dabei unter anderem errechnet, welcher Anbieter in
der Schweiz den günstigsten Handy-Tarif hat. An der Spitze liegt gemäss dieser Berechnung Aldi. Kein Anbieter
ist im Prepaid-Bereich günstiger als der deutsche Discounter, und zwar bei sämtlichen Nutzerprofilen. Comparis vergleicht für den Telekom-Index jeweils die Angebote für drei typische Nutzerprofile – Wenignutzer,
Durchschnittsnutzer und Vielnutzer. Die Angebote werden dabei einmal mit und einmal ohne Internetprofil
errechnet sowie einmal in einer Prepaid- und einer Abo-Variante. Bei einem Wenignutzer geht Comparis von
durchschnittlich 60 Minuten Telefonie und 30 SMS sowie (bei Angeboten mit Internetprofilen) einem
Datenvolumen von 500 MB pro Monat aus. Ein Durchschnittsnutzer nutz 120 Minuten Telefonie, 60 SMS und
ebenfalls 500 MB Daten, ein Vielnutzer 480 Minuten Telefonie, 150 SMS und 750 MB Daten. Basierend auf diesen Annahmen bezahlt ein Wenignutzer für das günstigste Prepaid-Angebot ohne Internet bei
Aldi 15.30 und mit Internet 25.20. Wenignutzer mit Abo fahren ohne Internet am besten mit Primcall (Fr. 14.95),
mit Internet kommen sie bei Coop (Coop Abo Surf; Fr. 40.10) am günstigsten. Bei Durchnitts- und bei
Vielnutzern zeigt ein Blick auf die Comparis-Daten, dass man in der Regel mit einem Abo günstiger fährt. So
bezahlt ein Durchschnitts-User ohne Internet mit Aldi-Prepaid 30.60 Franken, mit Primacall Prima Fun (Abo)
aber nur 26.45 Franken. Ein Vielnutzer mit mobilem Internet muss bei Aldi-Prepaid mit monatlichen Kosten
128.25 pro Monat berappen, mit Primacall Allnet Fun + Surf (Abo) aber nur 47.45. Weitere Preisvergleiche in untenstehender Bildergalerie: Die grossen drei Anbieter sucht man in der Tabelle mit den günstigsten Angeboten vergebens. Comparis hat
deshalb separat errechnet, welcher Carrier das günstige Abo (mit Internet) im Angebot hat. Bei allen drei
Nutzerprofilen fährt man aktuell am besten mit Sunrise. Wenignutzer bezahlen mit Sunrise Now Start im Monat
46.50 Franken, Durchschnitts- und Vielnutzer fahren mit Sunrise 24 für 49 Franken am besten. Besonders für
Vielnutzer sind die Unterschiede hier frappant. Sie müssen bei Swisscom monatliche Gesamtkosten von 75
Franken (Infinity S) und bei Orange gar von 95 Franken (Me unlimitiert) hinnehmen. Auffällig ist laut Comparis, dass unter den günstigsten Preisen für Durchschnitts- und für Vielnutzer mehrheitlich
Flatrate-Angebote vertreten seien. Im Rahmen dieses Telekom-Index hat der Internet-Vergleichsdienst deshalb
zusätzlich noch errechnet, ab wann sich die Pauschalangebote denn genau lohnen. Wer mobiles Internet im
Umfang von 500 MB Daten im Monat nutzt, kann sich laut Comparis an folgenden Schwellenwerten orientieren: Die Schwellenwerte: Auf der nächsten Seite.
• Swisscom: Bis 54 Anrufe und 100 SMS im Monat ist das Abo "Liberty Medio" von Swisscom günstiger als die
Flatrate "Infinity S". • Sunrise: Insgesamt 67 Minuten im Monat kann man telefonieren, dass sich das Abo "Now Start" (mit
Zusatzpaket von 250 MB) gegenüber der Pauschale "Sunrise 24" auszahlt. SMS sind in beiden Varianten
unlimitiert enthalten. • Orange: Mehr als 242 Minuten muss man mit dem Paket "Me 240" von Orange telefonieren, bis sich ein Wechsel
zu "Me Unlimitiert" finanziell empfiehlt. Wer über 124 SMS schreibt, fährt mit dem Paket "Unlimitierte SMS"
günstiger. Für die Daten gibt es keine Flatrates. Die in diesem Beispiel angenommenen 500 MB sind im Paket mit
1 GB mehr als abgedeckt. "Die verlockenden All-Inclusive-Angebote lohnen sich bei weitem nicht für alle Smartphone-Besitzer", lautet
deshalb die Analyse von Comparis-Telco-Experte Ralf Beyeler. Und die Tatsache, dass Orange bei der Berechnung
die teuerste Flatrate habe, widerspiegle die Strategie des Anbieters. Comparis schreibt: "Bei Orange können die
die teuerste Flatrate habe, widerspiegle die Strategie des Anbieters. Comparis schreibt: "Bei Orange können die
Kunden Pakete wählen, die den Kosten ihrer persönlichen Nutzung am nächsten kommen. Wer viel telefoniert,
wählt ein entsprechendes Telefonie-Paket; wer dagegen Wert auf Internet legt, erhält grosse Datenpakete.
Orange-Kunden werden also nicht dazu gezwungen, auch für Dienste zu zahlen, die sie gar nicht benötigen. Bei
Swisscom und Sunrise rechnen sich Flatrates bereits, wenn man nicht übermässig viel telefoniert."
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