3/2006 Dezember 2006 Liebe Leserinnen und Leser, mit riesigen

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3/2006 Dezember 2006 Liebe Leserinnen und Leser, mit riesigen
3/2006
Inhalt:
Sozialhilfe die Rechte unserer
Kinder
Vereinsausflug
September 2006
Mein neuer
Lebensabschnitt
Aus für den
Kleiderbasar
Dr. Opp –
Epilepsien
und vieles mehr ....
Dezember 2006
Liebe Leserinnen und Leser,
mit riesigen Schritten nähert
sich das Jahr dem Ende zu, für
uns ein Zeichen, dass es Zeit
wird für unsere Zeitung, um
Ihnen noch einmal das
Aktuellste aus unserem Hause
zu berichten – und es gibt
Einiges, wovon Sie Sich ja nun
selbst überzeugen können.
Unter anderem erfahren Sie,
dass es unseren Kleiderbasar,
für den Sie immer so viele
Kuchen gespendet haben, nicht
mehr gibt und Christina
Kuschel hat in
diesem Jahr
die
Schule
beendet und
ist in eine
Werkstatt für
Menschen mit
Behinderung
gewechselt. Wie es Ihr dabei
ergangen ist und wie es ihr
heute geht, davon berichtet sie
in dieser Zeitung selbst.
Seit vielen Jahr ist der jährliche
Vereinsausflug ein echtes
Highlight
in
unserem
Vereinsgeschehen.
Dieses Jahr hat es uns nach
Goch– Nierswalde verschlagen.
Das war so genial und passend
für uns alle, dass wir direkt vor
Ort einen neuen Termin für
2007 vereinbart und gebucht
haben.
Und wir
freuen uns
schon jetzt
auf dieses
Wochenende und
hoffen, Sie
fahren mit uns.
Außerdem informieren wir Sie
auch in dieser Ausgabe wieder,
was sich so alles ändert, wenn
Ihr Kind volljährig wird. Wir
gehen
näher
auf
die
Eingliederungshilfe ein und
erläutern Ihnen, unter welchen
Umständen Ihr Kind ein
Anrecht darauf hat.
Am 3.12.2006 hat uns der
Nikolaus in unserem Zentrum
besucht. Frau Donner hat uns
mit ihrem Akkordeon beim
singen begleitet und Özgür hat
Weihnachtslieder auf ihrer
Ukulele gespielt.
Sie sehen also, es gibt wieder
jede
Menge
interessante
Themen.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß
beim lesen, sowie eine
besinnliche Adventszeit, frohe
Weihnachten und ein gesundes
neues Jahr.
Ihr Udo Fischer.
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Sozialhilfe
Mit der ersten Ausgabe unserer Elternzeitung in diesem Jahr haben wir ja begonnen, uns mit
rechtlichen Grundlagen auseinanderzusetzen. Nachdem wir Sie über das zusätzliche
Betreuungsgeld und die Grundsicherung Ihrer volljährigen Kinder informiert haben, nehmen
wir diesmal die Eingliederungshilfe etwas genauer unter die Lupe.
Doch zunächst erst einmal etwas allgemeiner:
Einführung
Mit dem Gesetz zur Einordnung des Sozialhilferechts in das Sozialgesetzbuch vom 27.
Dezember 2003 (BGBl. I S. 3022) wird das Sozialhilferecht reformiert und modernisiert und
gleichzeitig als Zwölftes Buch (SGB XII) in das Sozialgesetzbuch eingeordnet. Zum gleichen
Zeitpunkt treten das Bundessozialhilfegesetz und das Gesetz über eine bedarfsorientierte
Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung außer Kraft.
Systematik
Aufgabe der Sozialhilfe ist es, "den Leistungsberechtigten die Führung eines Lebens zu
ermöglichen, das der Würde des Menschen entspricht" (§ 1 Satz 1 SGB XII). Bei nicht
ausreichendem Einkommen und Vermögen deckt die Sozialhilfe den soziokulturellen
Mindestbedarf, um eine Lebensführung auf gesellschaftlich akzeptablem Niveau zu
ermöglichen.
Bei Vorliegen anderer Beeinträchtigungen, wie beispielsweise Behinderung oder
Pflegebedürftigkeit, werden die erforderlichen Unterstützungsleistungen mit dem Ziel bereit
gestellt, dass die betroffenen Personen möglichst unbelastet am gesellschaftlichen Leben
teilhaben können.
Die bisherige Unterteilung in die zwei Leistungsgruppen "Hilfe zum Lebensunterhalt" und
"Hilfe in besonderen Lebenslagen" wurde zugunsten einer Differenzierung in sieben Kapitel,
die Leistungen für jeweils näher bestimmte Lebenslagen regeln, aufgehoben.
Die Sozialhilfe in der neuen Form umfasst die Bereiche:
Hilfe zum Lebensunterhalt (§§ 27 bis 40),
Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung (§§ 41 bis 46),
Hilfen zur Gesundheit (§§ 47 bis 52),
Eingliederungshilfe für behinderte Menschen (§§ 53 bis 60),
Hilfe zur Pflege (§§ 61 bis 66),
Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten (§§ 67 bis 69),
Hilfe in anderen Lebenslagen (§§ 70 bis 74)
sowie die jeweils gebotene Beratung und Unterstützung. Mit dieser neuen Aufteilung soll das
gleichberechtigte Nebeneinander der Hilfearten herausgestellt werden.
Sie können die einzelnen §§ auch im Internet unter
http://www.masg.rlp.de/Soziales/Sozialhilfe.htm#2 nachlesen.
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Eingliederungshilfe für behinderte Menschen (§§ 53 - 60 SGB XII)
Aufgabe der Eingliederungshilfe ist es, "eine drohende Behinderung zu verhüten oder eine
Behinderung oder deren Folgen zu beseitigen oder zu mildern und die behinderten Menschen
in die Gesellschaft einzugliedern" (§ 53 Abs. 3 SGB XII). Leistungsberechtigt sind alle
Personen, die nicht nur vorübergehend körperlich, geistig oder seelisch wesentlich behindert
oder von einer Behinderung bedroht sind.
Die Leistungen der Eingliederungshilfe für behinderte Menschen entsprechen im
Wesentlichen inhaltsgleich den Regelungen des Bundessozialhilfegesetzes sowie des Neunten
Buches Sozialgesetzbuch. Die eingeschränkte Anrechnung von Einkommen und Vermögen
bei behinderten Menschen bleibt bestehen. Neben den bisher üblichen Formen der Hilfe wird
behinderten Menschen die Teilnahme an dem trägerübergreifenden Persönlichen Budget
eröffnet.
In der Praxis bedeutet dies (zumindest für den Kreis Recklinghausen !!) folgendes:
Gemäß § 53 Abs. 4 SGB XII wird für Ihr volljähriges Kind, um ihm eine
Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen,
ein Zeitkontingent von bis zu 104 Stunden/Jahr (Höchstsatz) als
Eingliederungshilfe bewilligt.
Bitte erkundigen Sie Sich bei dem für Sie zuständigen Sozialamt, wie
man es dort handhabt !
Im Rahmen dieses Stundenkontingents kann Ihr Kind an entsprechenden Freizeitaktivitäten,
von denen es sonst aufgrund seiner persönlichen Situation ausgeschlossen wäre, stundenweise
teilnehmen. Die Teilnahme erfolgt in der Regel mit einer Begleitperson aus der von Ihnen
beauftragten Organisation, z.B. der Lebenshilfe, an sportlichen, kulturellen oder anderen
gesellschaftspolitisch relevanten Aktivitäten oder zur Einübung lebenspraktischer
Verhaltensweisen.
Also ein Kinobesuch, ein Fußballspiel live im Stadion oder einfach ein Stadtbummel in einer
Nachbarstadt ganz ohne die Eltern, einfach mal „alleine“ losziehen – glauben Sie mir, Ihrem
Kind wachsen Flügel und es erlebt einen unglaublichen Entwicklungsschub in Sachen
Selbstständigkeit, besonders dann, wenn es auch noch einen Hausschlüssel mitbekommt !!
Natürlich spreche ich aus eigener Erfahrung. Wir erleben das seit etwa einem Jahr mit
unserem Sohn Florian und freuen uns mit ihm an seiner immer größer werdenden
Selbstständigkeit.
Also ran an die Anträge und ruhig schon kurz vor dem 18.Geburtstag beginnen, denn Sie
wissen ja – unsere Behörden brauchen für die Bearbeitung meist etwas länger.
Ihre Ute Fischer.
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Mein Einstieg ins Berufsleben
Mein Name ist Tina Kuschel, ich bin 18 Jahre alt und wohne in
Essen. Ich komme seit acht Jahren ins Konduktive Zentrum nach
Oberhausen zur Petö-Therapie.
Am 14. Juni 2006 war mein letzter Schultag in der Helen-KellerSchule. Danach hatte ich ganz lange Ferien, in denen ich auch in
Italien am Meer war. Mein erster Arbeitstag in der Franz-SalesWerkstatt in Essen-Steele war am 30. August 2006. Ich war sehr
aufgeregt, was mich alles erwarten würde. Ein wenig kannte ich
mich schon in der Werkstatt aus, da ich dort bereits zweimal ein
Schulpraktikum gemacht habe. Jetzt war aber doch vieles ganz
anders. Gemeinsam mit 30 anderen neuen Beschäftigten begann
nun das Eingangsverfahren im Berufsbildungsbereich (BBB).
Die Berufsausbildung, die auch für die Gewährung des
Kindergeldes als Ausbildung zählt, gliedert sich in folgende Abschnitte:
- ein dreimonatiges Eingangsverfahren
- drei dreimonatige Praktika in unterschiedlichen Arbeitsbereichen
- ein Jahrespraktikum in einem ausgewählten Arbeitsbereich
Ich habe gerade das Eingangsverfahren abgeschlossen und bin jetzt für ein Praktikum
übernommen worden. Die letzte Zeit hat mir gut gefallen. Mit den meisten Beschäftigten
verstehe ich mich gut und ich habe auch schon neue Freundschaften geschlossen. Alle sind
sehr hilfsbereit. Besonders gerne habe ich es, wenn Peter mich zur Pflege begleitet und mir in
der Kaffeepause beim Essen hilft. Für unsere Gruppe
sind drei erwachsene Betreuer zuständig, die uns alles
erklären und die wir immer um Rat und Hilfe bitten
können.
In den ersten Tagen haben wir bei einer Rallye die
Werkstatt
erkundet.
Außerdem
haben
wir
Spaziergänge gemacht um auch die Umgebung
kennen zu lernen. Wir haben eine Arbeitsmappe
angelegt, in der wir alle wichtigen Informationen über
Arbeitszeiten, Urlaubszeiten, Ge- und Verbote usw.
abgeheftet haben. Jeder Beschäftigte hat einen
eigenen Schrank, in dem er den Ordner und private
Dinge aufbewahren kann.
Im Eingangsverfahren wird festgestellt welche
Fähigkeiten und Interessen jeder Einzelne hat. Ich
habe verschiedene Dinge nach Farben sortiert. Die
Teile haben unterschiedliche Größen, z.B.
Wäscheklammern oder kleine Kabelstücke um die Greiffähigkeiten festzustellen. Außerdem
habe ich Papier gerissen und gebastelt. Nachmittags dürfen wir auch manchmal
Gesellschaftsspiele machen oder Computerprogramme bearbeiten.
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Während der Arbeitszeit kommt auch ein
Krankengymnast in die Werkstatt, zu dem ich
zweimal die Woche gehe. Die Ergotherapeutin
Frau Girke hat für mich einen Easy-Walker
bestellt. Das ist eine Art Stehständer, mit dem
man auch versuchen kann Gehbewegungen zu
machen. Ich freue mich schon darauf, wenn ich in
der Werkstatt damit üben kann.
Mein
neuer
Tagesablauf
folgendermaßen aus:
sieht
nun
Ich werde um 7.15 Uhr mit dem Bus von zwei netten Fahrerinnen
abgeholt. Im Eingangsbereich der Werkstatt wartet dann schon Peter
auf mich, um mich zum BBB zu begleiten.
Nach der morgendlichen Begrüßung fahre ich an meinen Arbeitsplatz und beginne mit meiner
Aufgabe. Um 9.30 Uhr ist die Frühstückspause, die unsere Gruppe gemeinsam in der Kantine
verbringt. Ich esse dann mein mitgebrachtes Butterbrot und wir können uns unterhalten.
Danach fahre ich zur Pflege im Förderbereich. Dann geht die Arbeitsphase weiter.
Um 12.00 Uhr gibt es Mittagessen, das
mir meistens gut schmeckt. Nach einer
halben Stunde geht es wieder an die
Arbeit, oder wir haben theoretischen
Unterricht. Die Kaffeepause um 14.30
Uhr dürfen wir an unterschiedlichen
Orten
innerhalb
der
Werkstatt
verbringen. Im Sommer ist es auch
sehr schön im Freien. In der Zeit bis
zum Feierabend um 16.00 Uhr ( am
Freitag schon um 14.00 Uhr) spiele ich
gerne mit anderen Mensch ärgere dich
nicht.
Wenn ich um 16.30 Uhr zu Hause ankomme, bin ich schon etwas müde und geschafft.
Trotzdem macht mir die Arbeit viel Spaß und ich möchte nicht mehr zurück in die Schule.
Tina Kuschel
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AUS für unseren legendären Kleiderbasar
Tja, traurig aber wahr – den Kleiderbasar in der Ingeborg-Drewitz-Gesamtschule in Gladbeck
gibt es nicht mehr.
Nach 21 Jahren haben die Veranstalterinnen Frau
Hohenberg (rechts) und Frau Altmann auf dem
letzten Kleiderbasar am 16.09.2006 das Aus
verkündet. Beide Damen waren die Mitbegründer
dieser Veranstaltung und anfangs noch zu dritt.
Doch nun ist die Luft raus und der Spaß an der
Sache ist im
Laufe der letzten
Jahre
immer
mehr verloren
gegangen. Und daher ziehen
Schlussstrich und hören auf.
die
Beiden
einen
Wir sind seit Anfang 1997 mit von der Partie und haben
also genau zwanzigmal dafür gesorgt, dass das
Kuchenbuffet durch seine große Vielfalt und Ihren
besonderen Kreationen die Besucher magisch anzog und
jedes Mal einen Erlös von ca.500,- € einbrachte, und das
zwanzig mal!! Schnell und einfach verdientes Geld – dank
Ihnen.
Doch damit ist es nun vorbei. Sehr schade !!
Also an dieser Stelle nicht wie gewohnt ein neuer Termin, den Sie Sich schon mal vormerken
können, sondern nur ein letztes Dankeschön an Sie alle !
Zu dieser „Backgeschichte“ kam es, weil
sich damals eine betroffene Mutter mit
einer Bekannten über unseren Verein
unterhielt. Wer weiß, vielleicht ergibt sich
ein solches oder ähnliches Gespräch
irgendwann irgendwo mal wieder ??
Bis dahin sind Sie jedoch vor meinen
Anrufen hinsichtlich Kuchenspenden
sicher – versprochen!
Vielen Dank Ihnen Allen,
Ihre Ute Fischer.
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Anfälle, Fernsehen, Computer und Co
Dürfen Kinder und Jugendliche mit Epilepsie überhaupt Fernsehen, dürfen sie Gameboy
spielen? Kann das Anfälle auslösen, kann das eine Epilepsie verschlimmern?
Das werde ich oft gefragt, denn es geht um eine berechtigte
Sorge: Zum einen gibt es ja bekanntermaßen Epilepsien,
bei denen die Anfälle durch Lichtreize ausgelöst werden
können, man nennt das dann fotosensible Epilepsien. Zum
anderen setzen wir oft im EEG Lichtblitze ein um
epilepsietypische Potenziale im EEG auszulösen und
drittens hört man doch schon immer mal von Kindern, die
tatsächlich vor dem Computer oder Fernseher einen Anfall
hatten. Ich werde versuchen dies im Folgenden zu erklären:
Was ist eine fotosensible Epilepsie?
Fotosensible Epilepsie heißt, dass Lichtblitze epileptische Anfälle auslösen können.
Fotosensibilität ist nur für wenige Arten von Epilepsie typisch. Es gibt sehr viele, sehr
unterschiedliche Formen von Epilepsien, die teils miteinander verwandt sind, teils aber auch
unterschiedlich. International hat sich die grobe Unterteilung in fokale und generalisierte
Epilepsien durchgesetzt. Fokal heißt, dass der Anfallsursprung in einem bestimmten,
umgrenzten Hirnareal liegt, generalisiert heißt, dass der Anfall von einem Moment zum
nächsten sofort im ganzen Gehirn ist.
Dazu kann man noch idiopathische und symptomatische bzw. kryptogene Epilepsien
unterscheiden: Idiopathisch heißt, dass wir die Ursache der Epilepsie nicht kennen, aber
vermuten, dass sie in einer genetisch verankerten, also angeborenen Neigung zu Anfällen
besteht. Dagegen unterstellt der Begriff symptomatische Epilepsie, dass die Anfälle Folge
einer Hirnschädigung sind.
Fast alle Kinder mit geistiger und körperlicher Behinderung, die
Anfälle haben, haben eine symptomatisch fokale Epilepsie, also
Anfälle, die in geschädigten Hirnarealen entstehen. Für diese Patienten
ist es eher die Ausnahme, dass sie auf Lichtreize mit Anfällen
reagieren.
Nur ein sehr kleiner Anteil der Epilepsiepatienten reagiert auf Lichtblitze, ist also
fotosensibel, dies sind in aller Regel Patienten mit idiopathisch generalisierten Epilepsien.
Alle anderen können sich ohne Risiko Lichtreizen aussetzen, z.B. Diskotheken, Strand.
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Warum blitzt man im EEG?
Je nach Fragestellung gehört zu einer EEG-Untersuchung auch, dass man auf Fotosensibilität
testet. Dazu führt man eine sog. Fotostimulation durch. Dabei wird der Patient Lichtblitzen
von großer Intensität ausgesetzt. Die Lichtblitze folgen zunächst langsam (3x pro Sekunde)
und werden dann schneller (bis 30 pro Sekunde) und dann wieder langsamer. Der Patient hat
die Augen zunächst durchgehend geschlossen, die geschlossenen Augen lassen noch
genügend Licht durch um im Gehirn Antworten auszulösen. Wenn hierbei keine
epilepsietypischen Potenziale ausgelöst werden, soll der Patient auch während der Lichtblitze
die Augen öffnen.
Diese Lichtblitze kommen im Gehirn an und führen zu einer Erregung der zuständigen
Hirnareale am Hinterkopf. Je nach genetischer Veranlagung kann sich diese Erregung der
Hirnzellen ohne Kontrolle ausbreiten, bei manchen sogar über das ganze Gehirn. Diese
unkontrollierten Erregungen können wir dann im EEG sehen. Wenn diese unkontrollierten
Impulse sehr stark sind und vor allem, wenn sie nicht aufhören, obwohl die Lampe abgestellt
wird, dann wissen wir, dass der Patient fotosensibel ist, also auch ein höheres Risiko hat, bei
Flackerlicht einen epileptischen Anfall zu erleiden. Zudem wissen wir dann, dass die
Epilepsie des Patienten sehr wahrscheinlich zu der Gruppe der idiopathisch generalisierten
Epilepsien gehört.
Die Lichtreize im EEG sind sehr stark, stärker als fast alle Lichtreize, denen wir sonst
ausgesetzt sind. Wenn ein Patient trotz dieser sehr starken Reize im EEG nicht mit
Entladungen reagiert, dann ist es auch sehr unwahrscheinlich, dass Lichtblitze in
seinem täglichen Leben Anfälle auslösen.
Können Fernsehen, Gameboy oder PC epileptische Anfälle
auslösen?
Die Lichtstärke, die ein Fernseher oder ein PC-Bildschirm abstrahlen, ist um ein vielfaches
kleiner, als die Lichtstärke, mit der wir im EEG auf Lichtreizempfindlichkeit testen. Zudem
sind moderne Fernsehgeräte und Monitore so hoch getaktet, dass das Auge zwischen den
einzelnen Bildern keine Unterbrechung wahrnehmen kann. Schwierig könnte es höchstens
sein, wenn das Fernsehen Aufnahmen zeigt, z.B. von einer Stroboskoplampe. Wenn dann ein
fotosensibler Patient in diesem Moment in einem dunklen Raum nahe vor der Mattscheibe
sitzt, so könnte theoretisch ein Anfall ausgelöst werden.
Zu Beginn der 90er Jahre gab es an einem Nachmittag in Japan eine
zunächst ungeklärt enorme Häufung epileptischer Anfälle bei Kindern.
Nachforschungen ergaben, dass all diese Kinder eine bestimmte
Pokemon-Szene gesehen hatten. Ich habe diesen Filmausschnitt selbst
gesehen, er ist beeindruckend:
Ein kleines Pokemon, dass sehr ähnlich zu einem Gummibärchen aussieht, fliegt lange durch
einen sehr grellen, sehr bunten Tunnel. Das Pokemon bleibt relativ konstant in der Bildmitte,
darum herum fliegt der Tunnel vorbei. Da sich in dem Tunnel helle und
dunkle Abschnitte abwechseln, resultiert ein „Blitzen“ des Bildschirms.
Und diese Blitze können bei entsprechend empfindlichen Patienten dann
tatsächlich mal Anfälle auslösen.
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Die Displays von Gameboy, Nintendo und Co sind in jedem Fall zu klein und zu schwach um
Foto-Anfälle auszulösen.
Nach meiner Erfahrung sind es meist andere Faktoren, die dazu führen, dass Anfälle
just am PC oder Fernseher passieren. Häufigster Grund
bei jugendlichen Patienten ist sicherlich, dass der reichliche
Fernsehkonsum meist mit anderen Faktoren einhergeht, die
Anfälle auslösen können. Allen voran der Schlafmangel. Ich
hatte alleine im letzten Jahr 2 Patienten mit erstem Anfall bei
einer WLAN-Party. Einer hatte die ganze Nacht am PC
gespielt. Schlafentzug ist für fast alle Epilepsiepatienten
riskanter als Lichtblitze. Ganz schlimm ist es, wenn auch
noch Alkohol- oder gar Drogenkonsum dazukommt: Alkohol selbst dämpft Krampfneigung,
es ist aber natürlich nicht verhinderbar, dass irgendwann des Alkoholspiegel abnimmt. Dieser
Spiegelabfall führ zu einem sehr kleinen Entzug, der aber bei entsprechender Neigung bereits
Anfälle auslösen kann.
Natürlich gibt es immer Ausnahmen: Im Mai 2006 wurden 22 Patienten aus Japan
veröffentlicht, die Anfälle beim Computerspielen haben, die Hälfte davon hat die Anfälle
tatsächlich nur beim PC-Spiel.
Was soll man machen, wenn man fotosensibel ist?
Sollte man selbst oder das eigene Kind zu der kleinen Gruppe derjenigen gehören, die
tatsächlich fotosensibel sind, so muss man bei einigen wenigen, aber tatsächlich gefährlichen
Situationen eine Sonnenbrille tragen. Diese Sonnenbrille muss einen Seitenlichtschutz haben.
Gefährlich sind:
• Baden am Strand, insbesondere die flache Morgen- und Abendsonne führt zu
romantischen Lichtspiegelungen, die eine hohe Intensität haben
• Fahren in einem Auto bei direktem Sonnenlicht z.B. eine Allee entlang. Immer
zwischen 2 Bäumen kann plötzlich Licht durchblitzen und wirken wie eine
Photolampe
• Diskotheken bedeuten für Menschen mit Fotosensibilität tatsächlich ein Anfallsrisiko
– aber vielleicht ja ein Risiko, dass man tragen kann. Kaum je besteht eine ernstliche
Verletzungsgefahr. Es gibt Jugendliche, die sagen: „Bevor ich mit Sonnenbrille in die
Diskothek gehe, habe ich lieber selten mal einen Anfall. Meine Freunde wissen was
ich habe, die reagieren richtig – wo ist das Problem?“
Zusammenfassung
In aller Regel wird durch Fernseher, Computer oder Spielekonsolen das Risiko einen
epileptischen Anfall zu erleiden nicht erhöht. Wenn Anfälle bei Fernsehen oder Computerspielen auftreten, so haben sie meist andere Gründe (Schlafmangel, Alkohol, andere
Drogen…). Nur die wenigen Patienten, bei denen tatsächlich eine Anfallsgefährdung durch
Flackerlicht nachgewiesen ist, müssen bestimmte Vorsichtsmaßnahmen treffen. Alle anderen
dürfen zumindest aus rein epileptologischer Sicht Fernsehen schauen und am PC spielen so
viel und so lange sie wollen.
Es ist natürlich dennoch sehr gut, wenn die Eltern und wir etwas gegen unkontrolliertes
Spielen und stundenlangen Fernsehkonsum haben, die arme Epilepsie sollten sie nicht als
Argument missbrauchen um einem Kind die Schädlichkeit von Fernsehen zu aufzuzeigen. Es
ist sogar bewiesen, dass regelmäßiger Sport Epilepsien deutlich verbessern kann.
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Vereinsausflug 2006
Schon seit vielen Jahren ist der jährliche Vereinsausflug ein fester Bestandteil unseres
Vereinsgeschehens. Wo waren wir nicht schon überall? Holland, Leipzig, Hamberg, Gahlen
und sogar im Disneyland Paris, um nur einige Ziele zu nennen.
In diesem Jahr ging es vom 22.-24. September nach
Goch- Nierswalde auf den Reichswaldhof.
Der Reichswaldhof liegt fernab der Zivilisation inmitten
von Wiesen und Feldern, direkt am Reichswald. Außer
Pferde und Ponys gibt es einen Streichelzoo mit Eseln,
Schafen,
Hängebauchschweinen,
Kaninchen,
Meerschweinchen und Hühnern, einige Hunde und jede
Menge Katzen von ganz klein bis schon recht groß.
Am Freitag war Anreisetag und gegen 18.oo Uhr waren wir mit sieben
Familien vollzählig. Jeder bekam ein Zimmer zugeteilt und anschließend
ging es auch direkt zum ersten gemeinsamen Abendessen. Neben Brot,
Butter, Käse und Wurst gab es auch Gnocchi mit Tomatensoße und Salat.
Der Tisch musste von uns selbst auf- und abgedeckt werden und wir
erhielten einen Aufenthaltsraum, der an diesem Wochenende nur von uns
genutzt wurde. So konnten wir auch unsere Bierzapfanlage dort aufbauen
und auch stehen lassen.
Unsere Kinder bekamen wir eigentlich nur zu den Mahlzeiten und zum schlafen gehen zu
Gesicht, sonst waren sie überall auf dem Hof unterwegs. Denn außer den vielen Tieren gab es
auch eine Spielscheune, Trampoline, Tischtennisplatten und große Kettcar, mit denen man
allein oder zu zweit durch die Gegend fahren konnte. Eine große Anziehungskraft, vor allem
bei den Mädchen, hatten natürlich die Pferdeställe und die Reithalle.
Am Samstagmorgen trafen wir uns um 8.30 Uhr zum
Frühstück und fuhren danach gemeinsam zu einem kurzen
Stadtbummel nach Goch. Das Wetter war toll, doch allzu
viel Zeit hatten wir nicht, da um 12.30 Uhr bereits das
Mittagessen stattfand.
Es folgte reiten, grillen, Planwagenfahrt, Lagerfeuer mit
Stockbrot backen – doch alles schön der Reihe nach.
Im Wochenende inbegriffen waren für die Kinder zweimal 30 Minuten
reiten, wovon fast alle auch begeistert Gebrauch machten. So konnten es
die meisten auch kaum erwarten, dass es nach dem Essen endlich losging.
Die erste Reitstunde fand in der Halle statt und allein schon das Zusehen
vermittelte einem die Begeisterung und Glückseligkeit der Kinder.
Besonders stolz waren natürlich diejenigen, die schon etwas Erfahrung
mitbrachten und ihre Runden selbstständig und ohne Begleiter drehen
konnten.
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Zum Glück gab es Pferde mit verschieden langen
Beinen, die einen länger, die anderen kürzer, sodass
jeder das passende Pferd finden konnte. Und als es
nach einer halben Stunde vorbei war, stiegen die
Kinder nur schweren Herzens ab. Da aber noch soviel
auf dem Programm stand war der Kummer schnell
vergessen.
Es standen während des ganzen Nachmittags selbstgebackene Blechkuchen zur freien Verfügung, Kaffee, Tee
und Kakao gab es sogar rund um die Uhr. Wir waren
sehr erstaunt, als plötzlich ein Grill aufgebaut wurde und
Tische, Bänke und Stühle zurechtgerückt wurden, denn
uns war es nicht bekannt, dass am Abend gegrillt
werden sollte. Um so größer unsere Freude! Es wurde ein Salat- und Beilagenbuffet
aufgebaut, das keine Wünsche offen ließ. Und dank
des schönen Wetters konnte man auch die halbe
Nacht draußen verbringen.
Nach dem Grillen war dann eine Planwagenfahrt
vorgesehen, die sich leider so sehr hinauszog, dass
wir erst losfuhren, als es
bereits dunkel war. Wir haben
von der Gegend zwar nicht viel
gesehen, hatten aber dennoch
jede Menge Spaß! Als wir
nach ca. 45min wieder auf dem Reichswaldhof ankamen, loderte dort
bereits ein großes Feuer auf dem Hof. Zwei große Schüsseln
vorbereiteter Teig und jede Menge Stöcke luden ein zum Stockbrot
backen.
Natürlich waren wir alle längst übermäßig satt, dass hat schon das
Grillen geschafft, dazu hätte es das Stockbrot gar nicht mehr gebraucht. Doch Familie
Terhoeven- Urselmans meinte es einfach zu gut mit uns. Um 22.oo Uhr gab es frisch
gebackenen Zwiebelkuchen und dazu leckeren Federweißen !
Sonntagmorgen, 8.30 Uhr – jetzt erstmal lecker frühstücken ! Wir durften bis zum Nachmittag
bleiben und so ergab es sich, dass die reitbegeisterten Kinder, Jugendlichen und auch
Erwachsenen Voll auf ihre Kosten kamen, denn sie konnten direkt zweimal reiten. Nach dem
Frühstück noch einmal in der Reithalle, wie auch schon am Vortag und am Nachmittag ging
es dann sogar raus ins Gelände.
Es war ein so tolles Wochenende, wo einfach alles stimmte
und Kinder und Erwachsene gleichermaßen zufrieden waren,
dass wir direkt für das nächste Jahr wieder ein Wochenende
gebucht haben – vielleicht sind dann auch Sie dabei !
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Nikolausfeier am 3. Dezember 2006
Drei Tage zu früh, aber welches Kind stört das schon, kam in unser
Zentrum wieder der Nikolaus, gemeinsam mit seinen Helfern, dem
kleinen und dem großen Knecht Ruprecht. Diese beiden hatten auch wie
in allen Jahren zuvor nichts zu tun, denn bei uns gibt es
immer nur artige und fleißige Kinder.
Zunächst bekam Frau Gather ein Ständchen zu ihrem
Geburtstag gesungen und dann brachte uns Frau
Donner mit ihren Akkordeonklängen in die richtige
Stimmung und so sangen wir aus voller Kehle, bis dann
pünktlich um 15.30 Uhr der Nikolaus kam. Er bedankte
sich für den netten Empfang und lobte es sehr, dass er bei uns jedes Jahr
mit Gesang empfangen wird und nicht, wie vielerorts, mit
Weihnachtsliedern von einer CD. Danach machte er dann wieder seine
Runde und begrüßte jedes Kind persönlich, unterhielt sich ausgiebig und verteilte im
Anschluss gut gefüllte Nikolaustüten und Geschenke.
Ein ganz besonderer Programmpunkt war in diesem Jahr Özgür
Kihri, die drei Weihnachtslieder auf ihrer Ukulele spielte.
Özgür ist die Jüngste von drei Mädchen, die Einzige mit einem
Handicap, aber vielleicht die Ehrgeizigste von den Dreien.
Nachdem ihre Schwestern Jülide, links
(Keyboard) und Cansu, rechts (Gitarre) auch
Instrumente spielen, ließ sie es sich nicht
nehmen, auch ein Instrument zu lernen.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten, gerade
mit den Fingern der linken Hand, die ja die
Saiten bedienen müssen, hat sie es nie
aufgegeben zu üben und jetzt, eineinhalb Jahre später sitzt sie da,
selbstbewusst vor uns, ihren Notenständer vor sich und spielt vor immerhin
15 Familien ihre Lieder !
Ich habe mich mit ihrer Mutter unterhalten und dabei erfahren, dass sie nicht nur bei der
Musik einen solchen Ehrgeiz an den Tag legt, sondern ganz genau sagt, was sie will, was ihr
wichtig ist. Nicht immer ganz leicht für ihre Mutter, die Wünsche auch in die Tat umzusetzen,
aber beim Schwimmverein ist es ihr ebenso gelungen. Özgür ist schon seit vier Jahren mit
ihren beiden Schwester im Schwimmverein und hat gerade ihr Seepferdchen gemacht !
Liebe Özgür, Respekt vor so einem starken Willen und so viel Ehrgeiz !!
Unsere Geburtstags“kinder“
von Dezember 2006 bis März 2007
Dezember
Justin Elting
Johannes Esper
Florian Fischer
Felicia Hochhard
Benjamin und
Florian Schraber
Daniel Sunislawski
Liza Vllasalija
Jens Windau
Februar
Januar 2007
Felix Bergmann
Hanna Brändel
Frau Flink
Svenja Goluch
Philipp Hürtgen
Katrin Krischik
Frauke Opfermann
Johannes Gunkel
Simon und
Christian Hellmann
Merve Hüner
Christina Kuschel
Jennifer Meinert
Anne Wenzel
März
Janis Bonn
Moritz Kalina
Marie- Christin Löffler
Nils Scholtes
Allen Kindern wünschen wir von Herzen einen tollen
Geburtstag mit lieben Freunden, vielen Überraschungen,
jeder Menge Spaß und einer riesigen Geburtstagstorte !
Euer Team vom Zentrum für
konduktive Therapie in Oberhausen !