Artikel als PDF

Transcription

Artikel als PDF
Schusterstadt Kröpelin - nahe der Ostsee
Rathaustreppe fegen zum 30. Geburtstag
Rathaustreppe fegen zum 30. Geburtstag
2010-07-19 12:12:03
Einen unverheirateten Mann an seinem dreißigsten Geburtstag eine öffentliche Treppe fegen zu lassen,
ist in Norddeutschland ein verbreiteter Geburtstagsbrauch. Gefegt wird normalerweise die Rathaustreppe
des entsprechenden Ortes, wie hier in Kröpelin. Dies geschieht im Beisein von Freunden. Entstanden ist
der Brauch Ende der Fünfziger Jahre in Bremen. Er entwickelte sich aus einem Volksglauben, dass
Menschen, die sich zu Lebzeiten nicht fortgepflanzt haben, nach ihrem Tod im Jenseits überflüssige
Arbeiten verrichten müssen. Auch in Kröpelin hat dieser Brauch seit den neunziger Jahren Einzug
gehalten und wird immer öfter praktiziert. Es ist ein echtes Geburtstagsgaudi mit Freunden geworden. So
gratulierten am Samstag, dem 10. Juli, Freunde und Verwandte
dem Bäckermeister Dirk Papenhagen
herzlich zum dreißigsten Geburtstag .Da das Geburtstagskind noch Single ist, musste er nun die
ausgestreuten Kronenkorken von der Rathaustreppe fegen.
Er meisterte seine schweißtreibende Aufgabe, bei 36 Grad im Schatten, mit Bravour, denn eine Jungfrau,
die ihn hätte Freiküssen können, war Weit und Breit nicht in Sicht. Kleine Helfer schien es zu geben, doch
die warfen die Kronenkorken leider wieder auf den schon gefegten Teil der Treppe. „Ihr bekommt ein Eis
von mir, wenn ihr mir helft“ brachte keine positive Wirkung. Erst bei „Es gibt einen großen Eisbecher“
wurde die kleine „SABOTAGE“ eingestellt und die Treppe war nun bald wieder sauber. Ob das
Versprechen eingelöst wurde, ist nicht bekannt, aber
ihren Spaß hatten alle an diesem Samstag, ab 17 Uhr,
auf dem Marktplatz in KRÖPELIN.
/* */
Page 1