Sophie von Fromm - TU Bergakademie Freiberg

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Sophie von Fromm - TU Bergakademie Freiberg
Wissenschaftliche Tauchexkursion nach Panarea, Italien mit dem Scientific
Diving Center Freiberg
Nachdem ich mit dem Modul Wissenschaftliches Tauchen I und dem Tauchschein CMAS **
die Voraussetzungen für die Teilnahme an der Exkursion erfüllt hatte, ging es vom 28.08. bis
zum 11.09.2015 mit dreißig weiteren Tauchern nach Panarea.
Panarea ist eine kleine Insel im Mittelmeer 50 km nördlich von Sizilien und gehört mit zum
aktiven vulkanischen Systems des Strombolis. Von unserer Unterkunft auf der Insel hatten
wir auch einen wahnsinnigen Ausblick auf ebendiesen. Rundum die Insel können
Unterwasser typische Merkmale eines aktiven vulkanischen Systems, wie zum Beispiel
Gasaustritte und hydrothermale Wasser, beobachtet werden. Seit mittlerweile 10 Jahren fährt
das Scientific Diving Center Freiberg jährlich mit Studenten der TU BAF nach Panarea um
dort Forschung zu betreiben. Das Besondere an dieser Lokalität ist, dass aufgrund der
geringen Wassertiefe zwischen 15 und maximal 26 m direkte Probenahmen und in-situUntersuchungen möglich sind. Dies gibt einem die einmalige Möglichkeit ein vulkanisches
System zu untersuchen, was an der Erdoberfläche so nicht möglich sein würde, da sich die
vulkanischen Gase sofort mit den atmosphärischen Gasen vermischen würden.
Mein Tauchbuddy Lena und ich mit dem Zählrahmen für das Seegras
Alle Teilnehmer hatten sich bereits vorher in Arbeitsgruppen zusammengefunden, da auch
schon vor der Exkursion einiges vorbereitet werden musste. Vor allen Dingen musste geklärt
werden, was an technischer und wissenschaftlicher Ausrüstung vor Ort benötigt wird, da
dieses mit einer Kiste im Voraus auf die Insel geschickt wurde. Ich selbst war in der Biologie
und Ökologie Gruppe, es gab aber noch vier weitere Arbeitsgebiete: Geologie, Gas- und
Wasserchemie, Mikrobiologie und Temperatur- und Wärmemessung.
In meiner Arbeitsgruppe haben wir uns während der Exkursion mit den Seegrasfeldern und
Makroalgen, dort vor allen Dingen mit den Rotalgen befasst. Hierfür haben wir geguckt, ob es
einen Tiefengradient bezüglich der Wuchshöhe und der Sprossdichte der Seegräser gibt und
welche Makroalgen innerhalb der Seegraswiesen vorkommen. Zusätzliche haben wir auch
noch Schnecken und Seegras mit Aufwuchs beprobt, um diese später auf Mikroplastik zu
untersuchen.
Steckrahmen innerhalb eines Seegrasfeldes zum Zählen der Sprossen
Neben der Arbeit kam aber auch der Spaß sowohl beim Tauchen als auch an Land nicht zu
kurz. Nach der Hälfte der Zeit gab es zwei Tage „Tauchfrei“ und wir haben den Stromboli
bestiegen, was für mich sehr beeindrucken war. Wir sind in der Dämmerung mit einem Guide
zum Krater des Strombolis hinaufgestiegen, sodass wir bei Einbruch der Dunkelheit oben
waren. Dort haben wir dann mehrere Lavafontänen beobachten können, was wirklich der
Hammer ist. Im Dunkel mit Stirnlampen, Atem- und Augenschutz gegen die feinen
Aschepartikel ging es dann wieder hinunter. Unten angekommen gab es zur Belohnung eine
Pizza und wir haben dann unter einem wunderschönen Sternenhimmel am Strand übernachtet.
Auch beim Tauchen gab es neben dem wissenschaftlichen Arbeiten einiges zu beobachten
und zu erkunden, vor allen Dingen für jemanden wie mich, der vorher noch nie im
Meertauchen war. Die Pflanzen- und Tiervielfalt ist da dann schon sehr beeindruckend. Von
Seeigel, über Muscheln, Schollen, einem Barrakuda, Feuerwürmern, Quallen, Muränen und
Seegurken gab es bei jedem Tauchgang immer wieder neues zu entdecken.
Ich möchte mich recht herzlich beim Förderkreis Freiberger Geowissenschaften e.V. für die
finanzielle Unterstützung bedanken, ohne die ich diese erlebnis- und lehrreiche Exkursion
nicht hätte machen können.
Freiberg, 14.10.2015
Sophie v. Fromm, B. Sc. Geoökologie