Housing of milking cows considering high milk yields [in German]

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Housing of milking cows considering high milk yields [in German]
Arch. Tierz., Dummerstorf 43 (2000) Sonderheft, 51-57
Aus dem InstitutftlrTierproduktion Dummerstorf der Landesforschung für Landwirtschaft und Fischerei
Mecklenburg-Vorpommern
JOHANNES WOLF
Haltung der Milchkuh unter Berücksichtigung hoher
Milchleistungen
Summary
Title ofthe paper: Housing of milking cows considering high milk yields
Requirements of cows on feeding, housing and management are increasing with rising milk yields. The paper
presented deals with the consequences of milking cows three times daily on milk yield. Rising milking frequency
from two to three times daily resulted in a considerable increase of 1.000 kg milk per cow and lactation.
The acceptance of different types of ground covering in free Stalls was evaluated with the help of behavioural
studies. With elastic types of ground covering the optimal lying time of 12 hours daily was reached.
Key Words: milking frequency, milk Performance, ground covering, lying behaviour
Zusammenfassung
Mit steigender Milchleistung erhöhen sich die Anforderungen der Kühe an die Fütterung, Haltung und an das
Management.
In den vorliegenden Untersuchungen werden die Auswirkungen des dreimaligen Melkens der Kühe auf die
Milchleistung ermittelt. Eine Erhöhung der Melkfrequenz von 2- auf 3-mal täglich führte zu einem beachtlichen
Leistungszuwachs von über 1000 kg Milch/Kuh und Laktation.
Die Akzeptanz verschiedener Bodenbeläge durch Milchkühe wurde mit Hilfe von Verhaltensbeobachtungen
bewertet. Mit elastischen Bodenbelägen wurde die als optimal angesehene Liegedauer von 12 Stunden täglich erreicht.
Schlüsselwörter: Melkfrequenz, Milchleistung, Bodenbelag, Liegedauer
Einleitung
Züchterischer Fortschritt in Verbindung mit verbesserter Haltung und Fütterung sowie
gutem Management haben in Deutschland beachtliche Leistungszuwächse bei Milchkühen in den letzten Jahren erbracht. Durchschnittsleistungen je Kuh von 7000 bis
8000 kg Milch in verschiedenen Landeskontrollverbänden weisen auf das gestiegene
Leistungsniveau hin. Mit Sicht auf eine Verbesserung der betriebswirtschaftlichen Ergebnisse der Milchkuhhaltung sind weitere Leistungssteigerungen auf 8000 bis 9000
kg Milch/Kuh in den Jahren bis 2005 notwendig. Dazu bedarf es bei Beibehaltung eines hohen Zuchtfortschrittes für die Milchleistung auch der Optimierung von Fütterung und Umweltgestaltung. Aber auch Veränderungen im Verfahrensablauf, wie z.B.
beim Melken, können bei Milchkühen die Leistungsbereitschaft erheblich steigern.
1.
Einfluss der täglichen Melkfrequenz auf die Milchleistung
Es ist allgemein bekannt, dass ein häufiger Milchentzug die Milchleistung erhöhen
kann. Allerdings liegen in Deutschland aus Praxisuntersuchungen nur wenige Informationen vor. In Mecklenburg-Vorpommern haben sich in den letzten zwei Jahren 87
Betriebe (8,7 %) mit 26.000 Kühen (13,4 %) dazu entschlossen, zum dreimaligen
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Melken der Kühe überzugehen. Dabei konnten die nachstehenden Erfahrungen gesammelt und Ergebnisse ermittelt werden (Tab. 1).
Tabelle 1
Auswirkungen eines Melkfrequenzwechsels in 5 Landwirtschaftsbetrieben in aufeinanderfolgenden Wirtschaftsjahren auf Milchleistung und Milchpreis (Consequences of changing milking frequency on milk yield and
Merkmal
ME
Kühe
Milch
Fett
Eiweiß
Milchpreis
Erlös für Milch
Milchpreis:
Melkfrequenz
2x
1688
6829
4,27
3,47
58,66
4005
Anzahl
kg/Kuh
%
%
Pf/kg
DM/Kuh
Differenz
3x
1730
7902
4,11
3,47
57,78
4565
+ 1073
-0,16
0
-0,88
+560
55Pf7kgbe 3,7 % Fett; 3,4 % Eiweiß
Fetteinheil: 5,5 Pf; Eiweißeinheit: 7,5 Pf
Quelle: eigene Berechnungen; Datengrundlage: STUDIER (1999)
Im Mittel konnte durch das dreimalige Melken der Kühe in fünf Betrieben eine Leistungssteigerung von +1073 kg Milch/Kuh bei einer absoluten Leistungshöhe von 7900
kg Milch/Kuh erreicht werden. Bei den Gehaltswerten war ein deutlicher Rückgang
des Fettgehaltes um -0,16 % Fett zu verzeichnen, während der Eiweißgehalt keine
Veränderung aufwies. Beim gegenwärtigen Preissystem für Milch bedeutet der rückläufige Fettgehalt eine Senkung des Milchpreises um -0,88 Pf/kg Milch. Durch die erheblich gestiegene Milchleistung beim dreimaligen Melken erhöhten sich dennoch die
Erlöse aus dem Milchverkauf um 560 DM/Kuh. Die Auswirkungen des dreimaligen
Melkens auf die Leistungsentwicklung bei Jungkühen ist aus Abbildung 1 zu entnehmen.
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18
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10
Laktationsmonat
• 3x melken - * - 2x melken
Abb. 1: Laktationsverlauf ftlr die Milchmenge beim täglichen zwei- bzw. dreimaligen Melken (Jungkühe) (Testday milk yield during lactation of primiparous cows milked twice or three times daily)
Beginnend mit einer leicht höheren Einsatzleistung beträgt die Differenz in den einzelnen Kontrollmonaten zwischen 2- und 3-mal gemolkenen Kühen 4-5 kg Milch/Kuh
und Tag zugunsten der Kühe mit der höheren Melkfrequenz. Bei der zur Zeit hohen
Reproduktionsrate in den Milchviehherden von 30 % bis 40 % und damit einem hohen
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Jungkuhanteil wirkt sich die Erhöhung der Melkfrequenz besonders positiv auf die
Herdenleistung aus.
Die Leistungserhöhung beim dreimaligen Melken wird neben der absolut höheren Tagesleistung sowohl bei Jung- als auch Altkühen vor allem durch eine sehr gute Persistenz erzielt (Tab. 2).
Tabelle 2
305-Tageleistung (kg) und Persistenz (%) für die Milchmenge beim zwei- und dreimaligen täglichen Melken (3
Betriebe)' (Milk yield and persistency of twice daily versus three times daily milking frequency for primiparous
and all cows)
Merkmal
1. Laktation
alle Laktationen
2x melken
3x melken
2x melken
3x melken
Anzahl Tiere
257
185
720
475
305-Tageleistung
6677
9249
7451
10020
P2:l
86
94
80
86
P3:l
72
85
60
71
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JAHNKE,
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Kühe der 1. Laktation erbrachten beim dreimaligen Melken in den 2. 100-Laktationstagen mit P2:l=94 nahezu eine gleich hohe Leistung wie zum Laktationsanfang.
Aber auch bei den älteren Kühen ist eine deutlich verbesserte Persistenz im Laktationsverlaufgegenüber dem zweimaligen Melken zu erkennen.
Aus früheren Untersuchungen ist bekannt, dass der relative Leistungsanstieg bei einer
höheren Melkfrequenz mit der absoluten Leistungshöhe ansteigt. Daher sollte erst ab
7000 kg Milch Herdenleistung zum dreimaligen Melken übergegangen werden. Bei
niedrigeren Leistungen stehen die Kosten für die 3. Melkzeit in keinem Verhältnis zu
den durch die höhere Milchleistung erzielbaren Erlösen.
2.
Bodenbeläge für Hochliegeboxen
Der Zusammenhang zwischen dem Wohlbefinden von Kühen und ihrer Milchleistung
führte auch zu einer intensiven Diskussion um die Verbesserung der Haltungsbedingungen. Dabei geht es besonders um das Stallklima, die Gestaltung der verschiedenen
Funktionsbereiche sowie die Ausgestaltung der Liegeboxen bei Laufstallhaltung. Unter der Voraussetzung, dass die Größe der Liegebox und die gewählte Boxenabtrennung tiergerecht sind, beeinflusst vor allem der Bodenbelag das Liegeverhalten der
Kühe. Die Industrie hat sich auf diese neue Situation eingestellt und bietet Bodenbeläge unterschiedlichen Aufbaus und verschiedener Konfektionierung an. Aus der in
der Zwischenzeit erheblich angewachsenen Vielzahl von Bodenbelägen soll nun der
Landwirt die "richtige" Liegematte auswählen. Damit ist er in den meisten Fällen
überfordert. Unabhängige Prüfeinrichtungen, wie die DLG, sowie Forschungs- und
Untersuchungsanstalten bieten hier mit ihren Bewertungen der verschiedenen Produkte
Hilfe an. Am Institut für Tierproduktion Dummerstorf wurden in einem Laufstall mit 2
Abteilungen zu je 44 Liegeplätzen 11 verschiedene Bodenbeläge untersucht, das Tierverhalten beobachtet sowie der Verschmutzungsgrad der Matten ermittelt.
Die in den Versuchen eingesetzten Bodenbeläge unterscheiden sich sowohl hinsichtlich der verwendeten Werkstoffe als auch in ihrem konstruktiven Aufbau. Sie lassen
sich im wesentlichen drei Gruppen zuordnen:
- Einlagige Liegeboxenbeläge bestanden ursprünglich aus ebenem, massivem Gummi
von ca. 20 mm Stärke mit einer sehr geringen Elastizität. Sie wurden später durch
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oberflächige Hammerschlagstruktur griffiger gestaltet. Mit der unterseitigen Anbringung von Noppen wurde eine erste spürbare Verbesserung der Elastizität erreicht. Neuere Produkte bestehen aus geschäumtem Kautschuk oder Kunststoff und
sind deutlich weicher.
- Die sogenannten Matratzen bestehen aus mehreren Einzelkomponenten. Plattenförmige Schaumstoff- oder Filzelemente bzw. mit Gummi- oder Kunststoffgranulat gefüllte Schläuche dienen als Polstermaterial und sind mit einer Obermatte bzw.
Deckplane aus Gummi, Textilgewebe oder Verbundmaterial überzogen.
- Eine Sonderform ist das Wasserbett, das im Aufbau dem Prinzip der
Gummiwärmflasche ähnelt.
Dass Kühe sehr wohl zwischen verschiedenen Liegematten in den Boxen unterscheiden können, wird anhand des unterschiedlichen Auslastungsgrades erkennbar. Über
einen Zeitraum von 5 Wochen wurde dazu die Belegung jeder einzelnen Liegebox im
Versuchsstall während der Hauptruhezeit um 11°° und um 1300 Uhr registriert. Aus
Abbildung 2 wird deutlich, dass alle Boxen mit neuartigen Bodenbelägen einen wesentlich höheren Belegungsgrad gegenüber der Standardmatte (St) aufweisen.
Diese punktuellen Erhebungen konnten durch Videobeobachtungen im Stallabteil Süd
über 24 Stunden sehr gut bestätigt werden. Alle Bodenbeläge mit einer Belegung zwischen 60 und 80 % wiesen auch über 24 Stunden mit 13,9 bis 15,5 Stunden eine sehr
hohe Belegungsdauer auf (Tab. 3). Dagegen wurde die harte Gummimatte (ST) nur 5,8
Stunden durch liegende Kühe genutzt. Die unterschiedliche Annahme der verschiedenen Bodenbeläge durch liegende Kühe wird auch in der Anzahl der Liegeperioden/Tag
deutlich, die von 5,4 Perioden bei der Standardmatte bis zu 17,2 Perioden bei der
Kraiburg Systemmatte variierte. Im Gegensatz dazu sind die Unterschiede in der
Dauer der Liegeperioden zwischen den Bodenbelägen relativ klein. Sofern sich Kühe
niedergelegt haben, bleiben sie im Mittel etwa eine Stunde liegen.
Tabelle 3
Annahme der Liegeboxen durch Milchkühe bei
Abteils (Wahlmöglichkeit gegeben) (MÄRTEN
with different shaping of ground covering within
Liegedauer in 24
Bodenbelag
Stunden
X
Standard
Wasserbett
Ken Kraiburg
Pasture Mat
Comfy Cushion
Alfa Laval
Sys. Kraiburg
5,8
11,2
11,8
13,9
15,3
13,4
15,5
unterschiedlicher Gestaltung des Bodenbelages innerhalb eines
und WOLF, 1999) (Acceptance of free Stalls by milking cows
one compartment (free choice))
Anzahl Liegeperioden in
Dauer der Liege Perioden in min
24 Stunden
s
X
X
52,4
5,4
64,4
10,0
40,7
67,4
10,7
47,1
66,3
12,2
41,8
68,4
15,6
45,7
58,8
16,0
50,5
33,0
17,2
37,4
54,8
55
Stallabteil Süd
80,3
&
60
S
40
83
79,5
Ililili
I
53.8
ALF
COM
KEN
55,8
PM
ST
SYS
WB
Bodenbelag
Stallabteil Nord
78 R
S
40
""•2
JLULLA
Bodenbelag
Abb.: 2 In der Hauptruhezeit durch liegende Kühe belegte Boxen in Abhängigkeit vom verwendeten Bodenbelag
(With lying cows occupied Stalls in the main resting time in dependence on the used ground covering)
Weiche Beläge erhöhen die Liegedauer
Vor dem Einbau der neuen Liegematten wurde in dem Versuchsstall nur eine mittlere
Liegedauer je Kuh und Tag von etwa 10 Stunden ermittelt. Nachdem 83% der Liegeboxen mit den neuen Belägen ausgerüstet waren, erhöhte sich die Liegedauer pro Kuh
und Tag auf durchschnittlich 12 Stunden.
Ursache für diesen positiven Trend ist die höhere Elastizität bzw. Weichheit oder
Nachgiebigkeit dieser neuen Beläge. Wie aus der Abbildung 3 hervorgeht, besteht dabei eine direkte Abhängigkeit zwischen der Anzahl der Liegeperioden bzw. der Gesamtliegedauer und der Elastizität des Bodenbelages. Je elastischer die Bodenbeläge
sind, desto häufiger werden diese Boxen zum Liegen aufgesucht. Während die harte
Standardmatte mit einer Elastizität von nur 1,7 mm/50 N eine Belegungsdauer von lediglich 5,8 Stunden/Tag aufwies, wurden Boxen mit den Komfortmatten mehr als 12
Stunden pro Tag durch liegende Kühe genutzt. Da die Unterschiede in der Elastizität
zwischen den Komfortliegematten nur klein sind, variieren auch die Liegedauer bzw.
die Anzahl der Liegeperioden bezüglich dieser Matten nur in engen Grenzen.
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Elastizität in mm/50N
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Abb. 3: Mittlere Dauer der Boxenbenutzung durch liegende Kühe in Abhängigkeit von der Elastizität des Bodenbelages (Mean length of using Stalls by lying cows in dependence on the elasticity of ground covering)
Zusammenfassend sind die Untersuchungen zur Akzeptanz unterschiedlicher Bodenbeläge in Liegeboxen so zu interpretieren, dass bei entsprechender Elastizität der Bodenbeläge die erwünschte Liegedauer von etwa 12 Stunden/Kuh und Tag auch erreicht
wird.
Auswahlkriterien für Liegematten
Die Ausrüstung von Liegeboxen mit Bodenbelägen erfordert auch beachtliche finanzielle Aufwendungen. Im Mittel ist pro Liegeplatz mit Kosten von 150 bis 200 DM zu
rechnen. Deshalb sollte vor dem Kauf gründlich bedacht werden, welcher Mattentyp
den jeweiligen betrieblichen Bedingungen am besten entspricht. Eine sogenannte
"beste" Liegematte gibt es nicht. Vor- und Nachteile der verschiedenen Produkte sind
gegeneinander abzuwägen. Als Auswahlkriterien für Liegeboxenbeläge sollten herangezogen werden:
Wahlverhalten der Tiere
Elastizität, Verformbarkeit
Rutschfestigkeit, Griffigkeit
Art der Konfektionierung (Meterware, Einzelmatte)
Montageaufwand
Selbstreinigung, Reinigungsaufwand, Desinfektion
Nutzungsdauer, Verschleiß
Garantielaufzeit
Recyclingeignung
Kosten
Eine Kaufentscheidung sollte immer erst nach einer komplexen Bewertung aller Kriterien unter Berücksichtigung der betrieblichen Bedingungen getroffen werden.
57
Literatur
JAHNKE, B.:
persönl. Mitteilung (2000)
JAHNKE, B.;WOLF, J.:
Umstellung von zwei- auf dreimal Melken während der Laktation. Neue Landwirtschaft (1999) 6, 58-60
MÄRTEN, F.; WOLF, J.:
Einfluss verschiedener Bodenbeläge auf die Liegedauer von Milchkühen. Milchpraxis (1999) 2, 90-94
STUDIER, K.:
Betriebszweigliche Analyse der Milchproduktion in Mecklenburg-Vorpommern (1999)
Anschrift des Verfassers
Dr. JOHANNES WOLF
Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei
Mecklenburg-Vorpommern
Institut für Tierproduktion
Wilhelm Stahl-Allee 2
D-l8196 Dummerstorf
Arch. Tierz., Dummerstorf 43 (2000) Sonderheft, 58-61
Aus der Landwirtschaftlichen Untemehmensberatung Liebertwolkwitz GmbH
GÜNTER HASERT
Wirtschaftlichkeit zukünftiger Milchproduktion
Summary
Title ofthe paper: Profitability of future milk production
Relating to the realized Standard of yield and profitability the German milk production is very different. In the
newly-formed German states the milk yield per cow is 6.500 kg. In 6 reference firms with totally 3.400 cows, attended by the author with an intensive research in the last 4 years, a milk yield of 9.000 kg per cow was realized
with costs less than 55 Pf. per kg. The main factors to realize these results are:
increasing the Standards of breeding and feeding management
improvement in cow comfort
improvement in breeding ofthe young Stocks
effective forms of motivation ofthe dairy managers and employees
Key Words: milk production, profitability
Zusammenfassung
Die deutsche Milchproduktion ist, bezogen auf das erreichte Leistungs- und Effektivitätsniveau, sehr differenziert einzuschätzen. In den NBL liegt die durchschnittliche Milchleistung bei 6.500 kg Milch. Die vom Verfasser
betreuten 6 Referenzbetriebe mit insgesamt 3.400 Kühen, in welchen in den letzten 4 Jahren eine intensive Forschungsarbeit geleistet wurde, erreichen pro Kuh Leistungen von über 9.000 kg mit einem Kostenniveau von unter 55 Pfennig je kg.
Entscheidende Faktoren, die zu diesen Ergebnissen führten, sind:
die Verbesserung des Niveaus der Fütterung und Züchtung
die Verbesserung des Kuhkomforts (Boxen, Lüftung)
die Verbesserung der Jungviehaufzucht und
die wirksame Leistungsmotivation von Führungskräften, Melkern und Fütterungstechnikern.
Schlüsselwörter: Milchproduktion, Wirtschaftlichkeit
Einleitung
Die Milchwirtschaftsunternehmen in den europäischen Ländern sind dem stärker werdenden Wettbewerbsdruck nicht nur auf nationaler, sondern zunehmend auf internationaler Ebene ausgesetzt. Im Rahmen des Strukturwandels stellten in den letzten 10 bis
15 Jahren ca. 50 % der europäischen Milchbauern ihre Produktion ein. Konzentration
und Spezialisierung werden auch hier der Hauptweg für Leistungssteigerung und Verbesserung der Effektivität sein. International wird die Effektivität der Milchproduktion
an den Stückkosten gemessen.
Sie liegen nach vorliegenden Literaturrecherchen und eigenen Berechnungen
in Deutschland bei 0,60 DM/kg
- in Irland
bei 0,40 DM/kg
- in Neuseeland bei 0,40 DM/kg
- in Russland
bei 0,15 DM/kg
Betriebsanalyse
Vom Verfasser wurde 1994 in den neuen Bundesländern begonnen, 6 Referenzbetriebe für zukunftsträchtige Milchproduktion aufzubauen. Hierbei handelt es sich insge-