TSV Jarplund-Weding

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TSV Jarplund-Weding
Überörtliche Vereine und Institutionen
Die Vereinsgeschichte
des TSV Jarplund-Weding e.V.
Der Sportverein SV Weding
Wie in allen Dörfern gab es auch in Weding in den 20 er Jahren einen
Sportverein; der hiesige bestand aber nur von 1928 bis 1933. Gründer war Hans-Peter Hansen, der Bruder von Anni Möller.
Der Verein erhielt einen Sportplatz westlich der Schule von Peter
Höck, dafür mußten Rüben gehackt werden. Gespielt wurde vorwiegend Faustball, vielleicht auch Schlagball. Es waren nie mehr als 10
Mitglieder vorhanden. Als am 04.10.1957 insgesamt 14 Mitglieder der
anerkannten »Freien Jugendgruppe Weding« den Beschluß zur Gründung eines Sportvereines faßten, hatten Sie nur geringe Erfahrung
in der Vereinsarbeit und -führung.
Das Foto zeigt den 1. Vorsitzenden des SV Weding Johannes Clausen bei der
Eröffnung und Wimpelweihe des 1. Leichtathletikfestes in Weding
Nach mehrjähriger Jugendarbeit wußten sie, daß in der Gemeinde
ein echtes Interesse für eine sportliche Betätigung bestand. Der entscheidende Schritt war getan.
Es folgte eine Entwicklung des SV Weding, die beständig, solide und
ausgeglichen war. Bereits im ersten Jahr wuchs der Verein von 24
auf 106 Mitglieder an. Nach 10 Jahren verzeichnete man 202 und zum
20 jährigen Bestehen waren es ungefähr 350 Mitglieder. Ein anderes
Merkmal stellt die Entwicklung der Beiträge dar.
1957
1966
1974
1977
1981
1989
1992
Jugendliche 0,30 DM 1,- DM 3,- DM 4,- DM 7,- DM 7,- DM 10,- DM
Erwachsene 1,- DM 2,- DM 5,- DM 7,- DM 11,- DM 11,- DM 18,- DM
Familien
5,- DM 10,- DM 13,- DM 18,- DM 21,- DM 21,- DM 29,- DM
stehende Sparten auf. Es gab Kinderturngruppen, die Leichtathletik,
Tischtennis, Faustball, Handball, Korbball und Fußball. Nach Fertigstellung der Turnhalle nahm 1966 die Sparte Badminton und eine
Frauengymnastikgruppe die Arbeit auf. Die Planung des Turnhallenbaus betrieb der Vorstand in enger Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat schon sehr früh. 1961 erkannte der Kreis Flensburg-Land
die Anwartschaft auf den Bau
einer Halle an. Neben der Erstellung einer Schulturnhalle
1965 zur Mitbenutzung durch
den Sportverein wurde von der
Gemeinde der jetzige Sportplatz angelegt.
In Eigenleistung des Vereins
wurden Laufbahn und Sprunggrube geschaffen. So entstand
für wenig Geld der 1. Großsportplatz des Kreises, auf dem oft über 100 Handballmannschaften
am Wochenende auf Kreisebene ihre Punktspiele austrugen.
Hier das Leben und Bestehen in den einzelnen Sparten:
Tischtennis war von Anbeginn ein wesentlicher Aktivposten im Vereinsgeschehen. 3 Männer-, 2 Jugend- und 1 Frauenmannschaft waren lange Jahre immer am weißen Ball. Beteiligung an Kreis- und Bezirksmeisterschaften, Entsendung zu Ranglistenspielen auf Kreis-,
Bezirks- und Landesebene, und viele vordere Plätze bei Punktrunden
sprechen für sich. Leider ruhte die Arbeit von 1961 bis 1967. Der Neubeginn führte 1974 schließlich zur Bildung einer Spielgemeinschaft
mit dem TSV Jarplund, unter der Leitung von Edwin Fetting aus Weding mit Günther Bahn aus dem Nachbarverein. An vielen Platten
wurde seitdem in der Wedinger Turnhalle und in der Schaulandhalle trainiert und der Punktspielbetrieb absolviert.
Auch die Leichtathletik war über 12 Jahre lang als eine sehr aktive
Sparte zu bezeichnen. Sie vertrat den SV Weding von Anfang an
auf den Lindewitt- und Scheersbergfesten. Die Teilnehmerzahlen
schwankten zwischen 35 und 60.
Als größter Erfolg war wohl der Gewinn des Nordmarkbanners auf
dem Scheersberg im Jahre 1967 zu werten. Aber auch in den folgenden Jahren wurden von den Banner- und Wimpelmannschaften schöne Siege errungen. Das geänderte jetzige Scheersbergprogramm
Trotz dieser steigenden Beitragseinnahmen gab es in den 60er Jahren finanzielle Durststrecken zu überwinden. Durch überlegte, gute
Vorstandsarbeit war der SV Weding jedoch stets in der Lage, seinen
Aufgaben und Verpflichtungen nachzukommen. Die Verbände auf
Kreis- und Bezirksebene entwickelten enorme Aktivitäten und vervielfachten den Spielbetrieb, die Mannschaftssportarten wurden vorherrschend, und durch den gewünschten Zugang von Kindern und
Jugendlichen wurde überwiegend Jugendarbeit betrieben.
Diese Jugendlichen galt es zu betreuen und zu den auswärtigen Spielorten zu befördern. Eine aktive Vorstandsarbeit und letztlich der
Einsatz von den Fachwarten und vielen Betreuern gab dem SV Weding in der Öffentlichkeit ein gutes Ansehen und bescheinigte ihm
eine vorbildliche Jugendarbeit. Die Vereinsarbeit teilte sich in nach287
G. Dichta und H. Tollgard »an der Platte«
brachte letztlich nur den 10- bis 14-jährigen Sportlern die Möglichkeit, sich leichtathletisch zu messen. Die gleichzeitige Teilnahme am
Jugendzeltlager wurde vielen Jugendlichen unserer Gemeinde zu
wirklichen Erlebnissen!
Untrennbar mit dem Geschehen in dieser Sparte verbunden ist die
Arbeit von Hans-Harald Boysen, der sich als Mitbegründer und Vorstandsmitglied viele Jahre auch im Handballsport erfolgreich zur
Verfügung stellte. Bis heute steht trotz fehlender Leichtathletikarbeit
in jedem Sommer die Erringung von Mehrkampfnadeln und des
Sportabzeichens an der Tagesordnung. Mit viel Einsatz und Stolz
können alljährlich Jugendliche und Erwachsene dieses Ziel erreichen.
Die Faustballsparte fristete in den ersten Jahren ein etwas karges
und mühsames Dasein. Sie war aber stets aktiv, bis sie 1968 Gaumeister und in den folgenden Jahren Scheersbergsieger wurden.
1970 und 1971 spielte sie sogar auf Landesebene und nahm hier, bei
Auflösung der Sparte, den 3. Rang ein.
Unerwähnt darf die Fußballsparte nicht bleiben, die durch eine kurze Sturm- und Drangperiode von 1958 bis 1962 die Vereinsarbeit unbewußt und ungewollt arg in Bedrängnis brachte. 114 Mitglieder waren zu wenig, um alle Sparten konstant zu betreiben. Zu viele
Sportler mußten »auf mehreren Hochzeiten tanzen«. So »starb« die
Handball-Männermannschaft, und die Handballsparte baute die Jugend auf. Die Fußballer vergaßen die Jugend und »starben« endgültig.
Nach Fertigstellung der Turnhalle nahm 1966 die Sparte Badminton
in aller Stille, aber mit der erforderlichen Beständigkeit, ihre Arbeit
auf. Die gute Jugendarbeit mußte bald dem Handball geopfert werden. Man hielt mit 2 Mannschaften durch, erreichte die Bezirksebene und baute auch wieder eine Jugendmannschaft auf. Daneben beteiligten sich die Spartenmitglieder sehr aktiv am Vereinsleben und
wirkten produktiv in der Vorstandsarbeit mit. Lange Jahre leitete
Heinz Andersen diese Sparte, während seine Ehefrau Renate Andersen sich auch dem Kinderturnen, der Frauengymnastik und dem Turnen widmete. Die Fertigstellung der Turnhalle belebte auch gleichzeitig diese Sportarten naturgemäß. Es entwickelte sich eine rege
Tätigkeit, die sogar vorübergehend zur Bildung einer TurnLeistungsriege führte, die sich auch an Vergleichskämpfen beteiligte.
Das Kinderturnen litt stets und leidet auch heute noch an einer stark
schwankenden Beteiligung. Ein Höhepunkt für diese Turngruppe,
aber auch für die gesamte Vereinsjugend war jahrelang ein Faschingsfest. Eine phantasievoll geschmückte Turnhalle gab hierzu
einen passenden Rahmen. Das alljährliche Stiftungsfest wurde
wechselnd in der Turnhalle und im »Neuholzkrug« gefeiert. Zum 20-
Die Fußballmannschaft des SV Weding
Reinhold
Wolesen in
klassischer
Abgangshaltung
jährigen Bestehen im Jahre 1977 wurde in einem Festzelt auf dem
Sportplatz ein 3-tägiges Festprogramm geboten. Aus diesem Anlaß
wurden Ehrungen vorgenommen. So erhielten Christian Carstensen,
Hans-Harald Boysen und Johannes Jensen die Ehrennadel in Gold.
Die silberne Ehrennadel erhielten Andreas Petersen, Dieter Frahm
sowie Karl-Heinz Duus. Für langjährige Mitgliedschaft wurden Ingeborg Boysen, Erika Kröger, Hans Höpner, Asmus Höpner, Günther
Ulrich und Lorenz Andresen ausgezeichnet.
Als größte Sparte machte sich der Handball einen Namen. Das Großfeld wich bald dem Kleinfeldspiel, um sich allmählich nach Entstehen zahlreicher Sporthallen im Lande, ganz als Hallensport darzustellen.
Lediglich größere Turnierveranstaltungen im Freien überbrückten
die punktspielfreie Sommerzeit. Den Anfang machte 1958 eine Männer- und Schülermannschaft; 1960 nahmen erstmals 3 Mannschaften an den Punktspielen auf dem Feld und in der Halle teil. Zahlenmäßiger Höhepunkt mit 16 Mannschaften war das Jahr 1974. Es
stellte sich eine große organisatorische Aufgabe, wie das Transportproblem zu lösen, sowie nötige Trainer und Betreuer zu finden.
Verantwortlich dafür zeichneten bis 1972 als Handballwarte
Asmus Höpner, Hans-Harald Boysen und Johannes Jensen, der
danach von Karl-Heinz Duus abgelöst wurde, während Dieter Frahm
als Jugendwart und Trainer neben vielen anderen verdienstvollen
Trainern bzw. Betreuern in dieser Sparte tätig war.
Unsere Jugendmannschaften zeigten sich nach zahlreichen Turniersiegen, angefangen 1962 auf dem Scheersberg, auch auf internationalen Plätzen wie bei den Cup-Spielen in Oslo, Kopenhagen und Göteborg, in Partille (Schweden) und Fredericia in Dänemark
erfolgreich. So war z. B. der SV Weding 1973 mit 90 Teilnehmern die
stärkste deutsche Vertretung am Oslo-Cup, an dem insgesamt 6.000
europäische Handballspieler teilnahmen. Dabei zeichnete sich
durchgehend eine männliche Jugendmannschaft mit ihrem Trainer
Johannes Jensen besonders aus. Sie wurden in der Altersklasse als
Knaben, Schüler, Jugend B und Jugend A Landesmeister und präsentierten sich 1975 in Mannheim als Deutscher Meister. Wie dieser
großartige Erfolg der Handballjugend, so gab es in allen Sparten
Höhen und Tiefen.
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Die A- Jugend des SV Weding, die 1975 Deutscher Meister wurde.
Entscheidend war zumeist das Vorhandensein von geeigneten
Übungsleitern, die den Sportlern gekonnt und mit viel Freude die betreffende Sportart vermittelten. Für diese Voraussetzungen zu sorgen war Aufgabe und Verdienst von etlichen Vorstandsmitgliedern,
von denen stellvertretend für alle, nachstehend die 1. Vorsitzenden
stehen:
von 1957 bis 1964
von 1964 bis 1976
von 1976 bis 1978
von 1978 bis 1980
Johannes Clausen
Christian Carstensen,
später Ehrenvorsitzender
Heinz Zibell
Heinz Andersen
Der Sportverein TSV Jarplund
In Jarplund wurde schon im Sommer 1926 mit dem Bau der neuen
Schule am Jarplunder Weg durch »junge Leute« - wie es in der
Schulchronik heißt - ein Sport- und Spielverein gegründet, der ungefähr 20 bis 25 Mitglieder zählte. An 2 Wochentagsabenden fanden
Wettspiele, wie Schlagball und Faustball statt. Auch wurden »volkstümliche Übungen«, Laufen, Weit- und Hochsprung veranstaltet. Vorsitzender des Sport- und Spielvereins
war Lehrer Wilhelm Fries. Ihm zur
Seite stand Gerätewart Andresen und
Spielwart Heinrich Lorenzen. Anschließend übernahm Julius Lauer diese
Position, bis er 1929 von Thomas
Schmidt als Spielwart abgelöst wurde. Regelmäßig führte der Sport- und
Spielverein im Sommer ein Sportfest
durch: zumeist auf der Koppel gegenüber dem »Grünen Kranz« (neben Thomas-Beton). Dazu wurden benachbarte Vereine, wie Großsolt
und Munkwolstrup eingeladen, mit denen man Schlagball und Faustball spielte.
Auch wurden leichtathletische Wettkämpfe im Laufen, Weit- und
Stabhochsprung veranstaltet. Für den Stabhochsprung wurde eine
Grube ausgegraben und mit dem Stab konnte immerhin »eine Höhe
von 2,5 m erreicht werden, bis man in die Kuhle plumpste«, so Chronist Thomas Schmidt. Unterstützt wurden die Jarplunder von 3
Schülern aus der Fuchskuhle, die sich auch beim Turnen gut machten. Im Anschluß daran gab es Kaffee und Kuchen im »Grünen
Kranz«.
Mit dem Bau der Schulturnhalle 1930 konnten auch Turnwettkämpfe stattfinden. Die Jarplunder waren auf ihre neue Turnhalle mächtig stolz, denn nach dem Scheersberg war sie erst die 2. Halle im
Landkreis Flensburg. Mit der Gleichschaltung der Vereine durch die
Nazis 1933 mußte der Sportverein seine Arbeit aufgeben. Es sollte 44
Jahre dauern, bis in Jarplund wieder ein Sportverein gegründet wurde. Durch das starke Anwachsen der Jarplunder Bevölkerung in den
50 er und 60 er Jahren entstand das Bedürfnis, wieder hier einen
Sportverein zu gründen, um die sportliche Betätigung in einem gesonderten Rahmen durchführen zu können. Viele Jarplunder Einwohner hatten sich bislang sportlich in die Nachbargemeinden orientieren oder die wenigen Angebote des Kulturvereins nutzen
müssen, dessen Sportbeauftragter die jeweiligen Tätigkeitsberichte
auf der Generalversammlung vortrug. Die Sittuation war also sehr
unbefriedigend.
Der Leiter der Grund- und Hauptschule Jarplund, Bruno-Werner Rogowski, war der Gründungsvater des Vereins. Er sprach viele Interessierte an, begeisterte sie für die Vereinsidee und erhielt auch von
mehreren die Zusage, sich bei der Vereinsgründung für ein Amt in
diesem Verein zur Verfügung zu stellen. Mit diesen günstigen Vorzeichen, die Rogowski in seiner Person erfüllte, da er Hauptlehrer und
gleichzeitig Vorsitzender des Kulturvereins war, bat er die Angesprochenen zu einer Zusammenkunft am 8. März 1967 in die Gaststätte »Zum Grünen Kranz«. Dort kamen 25 Personen zusammen.
Nachdem der Kreisjugendpfleger Helmut Hannemann einen
Überblick über die Voraussetzungen zur Gründung eines Vereins gegeben hatte, kam man überein, zu einer Gründungsversammlung öffentlich aufzurufen.
Die Gründungsversammlung am 12. April 1967 fand ein überraschend großes Interesse. Anwesend waren gut 80 Jarplunder Bürger. Ihren Beitritt erklärten an diesem Abend 74 Personen, eine ansehnliche Zahl, zumal die Startvoraussetzungen in Bezug auf die
Sportanlagen recht bescheiden waren.
In dieser Versammlung wurde folgender Vorstand gewählt:
1. Vorsitzender
Hermann Welk
2. Vorsitzender
Detlef Neuwerk
Schatzmeister
Peter J. Hansen
Kassierer
Walter Petersen
Schriftführer
Günter Arbien, Brigitte Lang
Frauenvertreterin
Ursula Hansen, Christel Fricke
Sportwart
Bruno-Werner Rogowski
Handballobmann
Horst-Dieter Ruppert
Fußballobmann
Hans Lundelius, Günter Gutzeit
Tischtennisobmann
Günther Bahn, Jürgen Weinert
Jugendwart
Hans-Heinrich Neuwerk
Der gesamte Vorstand tagte regelmäßig einmal im Monat. Dort wurden alle den Gesamtverein und auch die Sparten betreffenden Entscheidungen getroffen. Damit hatten alle Vorstandsmitglieder, auch
die Spartenleiter, einen Überblick über das Geschehen im gesamten
Verein und konnten entsprechend unter Wahrung der Interessen ihrer Sparte an der Vereinsentwicklung mitarbeiten. Durch die Mitarbeit von zwei, zeitweilig auch mehreren Gemeindevertretern im Vorstand und weiteren Gemeindevertretern im Verein bestand von
Anfang an eine gute Verbindung zur politischen Gemeinde, die für die
Sportentwicklung von großer Bedeutung war. Die Zahl der Vereinsmitglieder wuchs von 74 bei der Gründung auf 539 Mitglieder Ende
1974 an; eine erstaunliche Zunahme in einem Ort von etwa 1.300 Einwohnern. In der Gründungsversammlung war der Vereinsbeitrag wie
folgt festgelegt worden:
Mitglieder über 18 Jahre
3,00 DM
Jugendliche bis 18 Jahre
1,50 DM
Schüler
1,00 DM
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Das Foto zeigt eine Fußballmannschaft des TSV Jarplund gegen eine Auswahl der Jarplunder Feuerwehr aus Anlaß der Fertigstellung des Sportplatzes 1970.
Familien
5,00 DM
jeweils für einen Monat.
Diese Beiträge hatten bis zum 30. Juni 1974 Bestand. Ab 1. Juli 1974
wurden sie auf monatlich
2,50 DM für Kinder und Jugendliche
5,00 DM für Erwachsene
8,00 DM für Familien angehoben.
Mit diesen Geldern kam der Verein aus. So weist der Kassenbericht
für das Rumpfjahr 1967 Beitragseinnahmen von 1.484,50 DM bei Gesamteinnahmen von 4.822,90 DM und Gesamtausgaben von 3.049,90
DM aus. Das Bestreben des Vorstandes war es stets, die Kosten möglichst gering zu halten, einen ausgeglichenen Haushalt zu fahren und
möglichst einige Reserven für unvorhergesehene, aber notwendige
Ausgaben zu haben. Der Kassenbericht für 1975 weist Einnahmen
von 27.500,00 DM bei Beitragseinnahmen von 17.600,00 DM und Ausgaben von 25.600,00 DM und ein Vermögen von gut 9.000,00 DM aus.
Der Vereinsgründung folgte die Aufnahme in den Kreis- und Landessportverband sowie die Aufnahme in die Fachverbände der vom Verein betriebenen Sportarten. Am 18. April 1967 wurde der Verein bereits vom Kreissportverband Flensburg-Land aufgenommen; die
Aufnahme im Landessportverband erfolgte am 1. Oktober 1967.
Schwieriger als der organisatorische Aufbau des Vereins war die Organisation und Durchführung des Spielbetriebes in den Sparten Fußball, Handball, Leichtathletik, Tischtennis, Frauengymnastik,
Altherrenturnen und Kinderturnen, die alsbald ins Leben gerufen
wurden.
Das erste Handballspiel erfolgte am 1.Juni 1967 und das erste Fußballspiel am 16.Juni 1967.
An Sportlern, die vorher überwiegend in anderen Sportvereinen aktiv gewesen waren, fehlte es nicht. In der Gemeinde waren anfangs
aber kaum geeignete Sportstätten vorhanden. Die kleine Sporthalle
an der Jarplunder Schule diente den Turn-, Gymnastik- und Tischtennisgruppen. Die Handballer mußten sich mit dem Rasenplatz bei
der Schule begnügen; eine Anfrage beim dänischen Schulverein zur
Mitbenutzung des dänischen Sportplatzes verlief negativ. Zeitweilig
konnten die Handballer in eine kleine Schulhalle in Flensburg (RudeSchule) zum Training in den Wintermonaten ausweichen. Mit Wirkung ab 1. Dezember 1968 trainierten die erwachsenen Handballer
in der Sporthalle der Briesenkaserne und zwar am Donnerstag jeder
Woche von 19 bis 22 Uhr. Diese Möglichkeit blieb dem Sportverein im
wesentlichen erhalten, bis die Schaulandhalle fertiggestellt war.
Die Fußballabteilung hatte in den Jahren 1967 und 1968 Gastrecht
auf dem Sportplatz des TSV Oeversee. Von Mitte 1968 bis zum Herbst
1969 spielten die Fußballer auf einer von Peter J. Hansen zur Verfügung gestellten Koppel in Weding, und zwar zwischen Schulstraße
und Flensburger Straße gelegen; bis der Sportplatz im Jahre 1970 für
den Sportverkehr freigegeben wurde.
Der Vorstand war von der Vereinsgründung an energisch bemüht, für
Sportstätten in der Gemeinde zu sorgen. Für die Schaffung des Sportplatzes (Sparten Fußball und Leichtathletik) war die Ausgangslage
insofern günstig, als die Gemeinde kurz vor der Vereinsgründung den
Bau des Kindergartengebäudes beschlossen hatte und westlich davon bis zum Schaulandweg ein genügend breites Grundstück für einen Sport- und Trainingsplatz zur Verfügung stand; hierbei handelte es sich um eine ausgebeutete Kiesgrube mit entsprechenden
Unebenheiten.
In einem Gespräch am 15. April 1967 mit Bürgermeister Scheel zeigte dieser sich bezüglich des Sportplatzbaus sehr aufgeschlossen. Der
Bau des Kindergartens und des Sportplatzes wurden aufeinander abgestimmt mit dem Ergebnis, daß im Kellergeschoß des Kindergartengebäudes Umkleideräume, Duschen und Toiletten für den Sportverein gebaut wurden, wie sie heute noch im wesentlichen vorhanden
sind.
Am 25.Juli 1967 suchten die Vorstandsmitglieder Hansen,
Rogowski und Welk den Landrat des Kreises Flensburg-Land, Gerd
Lausen, auf und erörterten die Sportplatzfrage mit ihm. Der Landrat
sagte seine Hilfe zu. Danach sollte die Gemeinde als Bauträger das
Grundstück zur Verfügung stellen. Von den Baukosten sollten die Gemeinde 40%, der Kreis 20% und das Land 40 % tragen. Für die notwendigen Planungsarbeiten stünde das Kreisbauamt zur Verfügung.
Diese Vorstellungen unterbreiteten die genannten Vorstandsmitglieder am 26. Juli 1967 Bürgermeister Scheel, der sich im Ergebnis damit einverstanden erklärte und seine Unterstützung zusagte. Die Planung und der Bau des Sportplatzes verliefen programmgemäß. Am
12. und 13. September 1970 wurde der Sportplatz in Anwesenheit von
Landrat Gerd Lausen, Amtsvorsteher Andreas Franzen, der Gemeindevertreter, zahlreichen überörtlichen Sportvertretern und mehreren hundert Bürgern der Gemeinde von Bürgermeister Scheel eingeweiht und dem TSV Jarplund zur Nutzung übergeben.
Das Programm, das mit den Jugendspielen der Schule begann und
einen Querschnitt durch die Betätigung der Sportler aller Sparten
enthielt, klang mit einem großen Tanzvergnügen im Krug zum Grü-
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nen Kranze aus. Mit dem Sportplatz waren zwar die Probleme der
Freiluftsportler gelöst. Sehr viel schwieriger war es aber, für die Hallensportarten eine Übungs- und Wettkampfstätte zu schaffen, da
hierfür unweit mehr Finanzmittel benötigt wurden. Das entmutigte
den Vorstand aber nicht, zumal die finanzielle und politische Konstellation recht günstig war.
Die Gemeinde hatte dank der zurückhaltenden Ausgabenpolitik
finanzielle Reserven. In den Beratungen des Schleswig-Holsteinischen Landtages zur Gebietsreform wurde ab 1968 u.a. erörtert, die
Gemeinde Jarplund in die Stadt Flensburg einzugemeinden (sog.
»Große Halskrause«).
Bei einer Eingemeindung nach Flensburg wären die finanziellen Reserven für das Gemeindegebiet Jarplund nicht mehr frei verfügbar
gewesen. Der Bau einer Halle konnte die Mittel in Jarplund binden.
Es kam hinzu, daß drei Vorstandsmitglieder und weitere Vereinsmitglieder der Gemeindevertretung angehörten. Schließlich bestand damals bereits eine starke DLRG-Ortsgruppe, die ebenfalls eine angemessene Schwimmhalle für ihre Arbeit erstrebte, zumal die
Übungsmöglichkeiten in Flensburg beengt waren. Führend in der
DLRG-Ortsgruppe waren u. a. zwei Gemeindevertreter.
Dies alles wirkte sich dahin aus, daß die Gemeindevertretung den Beschluß faßte, eine Sporthalle und ein Lehrschwimmbecken zu bauen.
Dem Bau einer Halle mit den Spielfeldmaßen von 20 x 40 m standen
allerdings die Bestimmungen des Landes Schleswig-Holstein für den
Bau von Sporthallen im Wege. Nach diesen Bestimmungen war die
Größe der Halle von der Schülerzahl der Gemeinde abhängig, weil die
Hallen nach damaliger Ansicht in erster Linie für die Schulen gebaut
wurden und den Sportvereinen nur außerhalb der Schulzeit, sozusagen nebenher zur Verfügung gestellt wurden.
Für die Gemeinde kam danach nur die Bezuschussung einer Sporthalle mit Spielfeldmaßen von 12 x 24 m in Betracht.
Mit viel Geschick und in langwierigen Verhandlungen auf der
politischen und sportverbandlichen Schiene gelang es schließlich,
den Zuschuß vom Land Schleswig-Holstein und vom Kreis Flens-
Körperlicher Einsatz um den Ball ist das Markenzeichen
von Rainer Fietz aus Jarplund, der jahrelang als Abwehrchef
in der 1. Herrenmannschaft spielte.
burg-Land nach den Bauwerten einer konventionellen Halle mit den
Spielfeldmaßen 27 x 36 m zu erreichen. Die Gemeinde übernahm die
Differenz zu der Halle, wie sie dann gebaut wurde und allen als
Schaulandhalle bekannt ist, aus dem eigenen Etat.
Den Kosten für Grundstück, Baukosten und Inventar von etwa
1.200.000,- DM standen Zuschüsse von etwa 500.000,- DM gegenüber;
für die kleine Gemeinde Jarplund eine gewaltige Leistung. Nach dem
Bau der Schaulandhalle legten sich viele Gemeinden im ehemaligen
Landkreis Flensburg alsbald ebenfalls eine Halle zu, zumal der
Handballsport hier traditionell eine Hochburg bildet.
Die Einweihung der Sporthalle wurde ebenso wie die des Sportplatzes zu einem Volksfest. Zu der Einweihung am 17. August 1973 waren zahlreiche Ehrengäste erschienen, u.a. der Finanzminister des
Landes Schleswig-Holstein, Gerd Lausen, der Kreispräsident des
Kreises Flensburg-Land, Andreas Franzen, der Landrat des Kreises
Flensburg-Land, Dr. Armin Schütz, der Vorsitzende des Kreissportverbandes Flensburg-Land, Gustav Backen, die Vorsitzenden der
Kreisfachverbände, des DLRG-Bezirks Flensburg und der benachbarten Sportvereine. Die Sporthalle wurde von Anfang an voll genutzt, in der Woche für die Übungsstunden aller Sparten, auch des
dänischen Sportvereins, an den Wochenenden für den Wettkampfbetrieb. Bei der Vielzahl der Gruppen war von Anfang an eine genaue
Planung, auch eine zeitliche Beschränkung der Übungsstunden im
Hallenbelegungsplan geboten. Die Zunahme der Mitglieder führte
auch dazu, daß die beiden großen Sparten Fußball und Handball die
Zahl ihrer Mannschaften erweitern konnten. Während ursprünglich
nur der Fußballabteilung gestattet war, männliche Jugendmannschaften aufzustellen, weil für beide Sparten nicht genügend altersgerechte Jugendliche vorhanden waren, bildet die Handballabteilung
nunmehr nach mehrfacher, eingehender Diskussion im Vorstand,
durchgehend Jugend- und Seniorenmannschaften. Mit der Bildung
der politischen Gemeinde Jarplund-Weding drängte sich auch für den
Sportverein auf, die Sportvereine TSV Jarplund und SV Weding zu
einem großen, leistungsstarken Verein zusammenzufassen.
In der Vorstandssitzung am 1. Oktober 1974 nahm die Diskussion
hierüber einen breiten Raum ein. Die Abteilungsleiter wurden beauftragt, die Frage der Fusion in ihren Abteilungen zu klären. Nachdem von allen Abteilungen die Zustimmung für den Zusammenschluß
erklärt worden war, setzte der Vorstand die Änderung der Satzung
auf die Tagesordnung der Jahreshauptversammlung am 28. Februar
1975. Die Mitglieder stimmten dem Antrag nahezu einstimmig zu, so
daß die Vorstände beider Vereine über den Zusammenschluß berieten
und dazu auch Einigkeit erzielten.
Am 14. Mai 1975 fand dann die Außerordentliche Mitgliederversammlung statt. Erschienen waren 149 stimmberechtigte Mitglieder
in der Gaststätte »Zum Grünen Kranz«. Zur gleichen Zeit hatte der
SV Weding seine Mitglieder in einem Nebenraum der Gaststätte eingeladen. Dort waren 60 Mitglieder erschienen.
Die Mitgliederversammlung des SV Weding fand keine ausreichende
3/4 Mehrheit, da 43 für und 17 gegen die Auflösung waren. Für den
TSV Jarplund wurde es ein heißer Abend, da es wegen der Vorschlagsliste über die Verteilung der Vorstandsämter im neuen Verein
zu Mißfallensäußerungen kam. Das im Untergrund schwelende Problem zwischen den beiden großen Abteilungen über die Gleich- bzw.
Ungleichbehandlung durch den Vorstand führte zur Eskalation. Bei
undisziplinierten Zwischenrufen wurde viel »schmutzige Wäsche«
gewaschen. Der Vertagungsantrag der Opposition wurde mit 92: 57
Stimmen abgelehnt. Der Antrag des Vorstandes über die Auflösung
des Vereins wurde abgeschmettert. Mindestens 106 Stimmen wären
291
Die sonst mehr im Stillen arbeitende Damengymnastikabteilung unter Anja Bonse führte hier eine Übung in der Schaulandhalle
am 18.11.81 vor. Grund dafür war das Regionalliga-Handballspiel der Damen gegen SV Friedrichsort.
für ein Votum erforderlich gewesen. Die Konsequenz: Der Vorstand
trat geschlossen zurück. Die Mitglieder begannen den Saal zu verlassen. Da griff in letzter Sekunde Gustav Backen, der stellvertretende Vorsitzende des Kreissportverbandes Schleswig-Flensburg
ein, um für den Verein einen Notvorstand zu bilden.
Die kommissarische Führung übernahmen dann Wolfgang Hennig
und Uwe Gross. Um den Vorstand für den TSV Jarplund neu zu bilden, fand am.4. Juni 1975 im »Grünen Kranz« eine weitere Außerordentliche Mitgliederversammlung statt. Die 151 erschienenen Mitglieder wählten als 1. Vorsitzenden Bruno-Werner Rogowski, als 2.
Vorsitzenden Wolfgang Sauer, als Schatzmeister Bernd Bonse, als
Schriftführerin Inge Fabian, als Sportwart Uwe Rüter, als Jugendwart Uwe Gross und als Beisitzer Eva Bartschies und Wolfgang Hennig.
Nachdem der neue Vorstand bereits am 11. Juni 1975 zur Vorstandssitzung - die übrigens immer öffentlich stattfand - einlud, konnten die
Aufgaben in einem Geschäftsverteilungsplan geregelt und die ruhende Leichtathletikabteilung reaktiviert werden. Im Oktober fand eine
Aussprache über Beitragserhöhungen statt, die im Rahmen der ordentlichen Mitgliederversammlung in ruhiger und sachlicher Atmosphäre verlief. Auf der Vorstandssitzung am 10. Dezember 1975
teilte der Vorsitzende mit, daß er am 4. Dezember einen Anruf vom 1.
Vorsitzenden des SV Weding erhalten habe, mit der Anfrage, ob es
möglich sei, Fusionsverhandlungen aufzunehmen. Diese Anfrage
wurde zur Kenntnis genommen, da eine Entscheidung hierüber noch
nicht getroffen werden konnte. Nach Rücksprache im Sportausschuß
und gründlicher Erörterung in den einzelnen Sparten sollte eine weitere Beratung im Vorstand stattfinden. In den Sparten wurde diesbezüglich festgestellt, daß zur Zeit keine Trainer und Betreuer zur
Verfügung stehen, um weitere Mannschaften aufnehmen zu können.
Deshalb war kurzfristig eine Fusion nicht möglich. Dennoch waren
es die Handballabteilung und ihre rührigen Obleute, die sich mit diesem Ereignis nicht zufrieden gaben. Deshalb entschied man sich für
die Gründung einer Spielgemeinschaft. Die Entscheidung darüber
hatte die Mitgliederversammlung, so daß am 6. April 1976 eine weitere Außerordentliche Mitgliederversammlung angesetzt werden
mußte. Da der Vertragsentwurf für die Spielgemeinschaft vorlag und
alle Bedenken - insbesondere in finanzieller Hinsicht - durchgesprochen und abgestimmt wurden, konnte die Spielgemeinschaft mit dem
SV Weding im Handballbereich verabschiedet werden.
Für den 5. Mai 1976 wurde der Vorstand des SV Weding deshalb zu
einer gemeinsamen Vorstandssitzung eingeladen, um über die
Bildung und Umsetzung einer Handball-SG zu verhandeln. Der Vertragsentwurf wurde nach Eintragung einiger Änderungen von allen
Anwesenden einstimmig angenommen. Am 20. Oktober 1976 fand
eine 2. gemeinsame Sitzung der beiden Vorstände statt, um einen geeigneten Weg zu finden, damit der SG rechtzeitig das Geld zur Verfügung gestellt werden konnte.
Man einigte sich auf einen Verteilerschlüssel, der an Hand der Handballmitglieder beider Vereine zu ermitteln war. Im Verhältnis hieß
dies 6,2 für den TSV Jarplund und 3,8 für den SV Weding. In Zahlen
bedeutet dies im Rahmen des geschätzten Jahresetats für den TSV
Jarplund 13.000,- DM und für den SV Weding 7.950,- DM. Der Schatzmeister wurde bevollmächtigt, in monatlichen Raten nach dem festgelegten Verteilerschlüssel die Gelder zu überweisen.
Im Jahre 1977 feierte der TSV Jarplund sein 10-jähriges Stiftungsfest. Der Vorsitzende nannte dazu in der Jahreshauptversammlung
die Bildung der SG im Handballbereich »als einen Schritt nach vorn«,
was von dem Handballobmann, Manfred Seegert, bestätigt wurde.
Insgesamt 28 Mannschaften mit 430 Aktiven spielten in der SG Hand-
292
ball. Die Berufung von Heike Mehrens in die Junioren-Nationalmannschaft, die Teilnahme von Schiedsrichter Wilfried Tetens an den
Olympischen Spielen von Montreal sowie die Erringung der Vizelandesmeisterschaft durch die Jungmädchen waren sichtbare Erfolge
der SG.
Nach dem Stiftungsfest, das vom 10. bis 12. Juni 1977 mit einem
großen Festzelt auf dem Jarplunder Sportplatz unter reger Beteiligung der Mitglieder und vieler Gäste stattfand, wurde am 20. Juli
1977 eine 4. gemeinsame Sitzung mit dem Vorstand des SV Weding
durchgeführt. Neben der Festsetzung der Einlagen der Vereine für die
SG wurden wieder Gespräche über mögliche Fusionsverhandlungen
aufgenommen. Zunächst sprach man sich jedoch für die Verlängerung der SG um ein weiteres Jahr aus.
Im Jahre 1978 waren wiederum 2 Außerordentliche Mitgliederversammlungen erforderlich, um eine Änderung der Satzung wegen Erreichens der Gemeinnützigkeit zu bestimmen. Auf der Vorstandssitzung am 6. September 1978 wurde die Möglichkeit diskutiert, evtl.
eine Tennissparte einzurichten. Hartmut Scharring informierte den
Vorstand über verschiedene Tennisanlagen, so daß nach längerer
Diskussion bei 3 Ja- und 2 Nein-Stimmen beschlossen wurde, daß im
Einzugsgebiet der Gemeinde Jarplund-Weding unter dem Namen des
TSV Jarplund eine Liste umgeht, in der das Interesse der Gemeindemitglieder am Tennissport erkundet werden sollte.
Auf der Vorstandssitzung am 1. November 1978 legte Hartmut Scharring eine Unterschriftenliste vor, in der das Interesse der Gemeindemitglieder zur Gründung einer Tennisabteilung erfragt worden war.
Bei einer Befragung im Ortsteil Jarplund mit einer Einwohnerzahl
von 1.300 kamen 204 Unterschriften zusammen, so daß davon abgesehen wurde, auch eine Umfrage im Ortsteil Weding zu starten, da
ohnehin nicht alle die Möglichkeit gehabt hätten, die Tennisplätze zu
nutzen. Nachdem Herr Liedtke vom Kreis Schleswig-Flensburg den
TSV Jarplund in Finanzierungsfragen beraten hatte, beschloß der
Vorstand bei einer Stimmenenthaltung die Gründung einer Tennissparte im Verein.
spräche wurde ein Gremium gebildet und für den 9. Oktober 1979 eine
Außerordentliche Mitgliederversammlung festgesetzt. Nach Information der Mitglieder über den Stand der Fusionsverhandlungen und
Der Turn- und Sportverein
Jarplund-Weding e.V.
Eine der erfolgreichsten Spitzensportler des TSV Jarplund-Weding war
Britta Jähnicke. Die vom SV Adelby stammende Sportlerin war trotz ihrer
Körperbehinderung eine der herausragendsten Spielerin der DamenBundesliga. Später wurde sie in leichathletischen Disziplinen sogar
Olympiasiegerin.
Die erste Vorstandssitzung am 10. Januar 1979 behandelte ein
Schreiben des SV Weding über Möglichkeiten des Zusammenschlusses beider Sportvereine. Der TSV-Vorstand teilte dem SV Weding mit,
daß seitens des TSV Jarplund grundsätzlich Bereitschaft bestehe, in
Fusionsverhandlungen einzutreten. Der TSV werde die für März
1979 vorgesehene Jahreshauptversammlung abwarten, um von den
Mitgliedern den offiziellen Auftrag für Fusionsverhandlungen zu bekommen. Die Abstimmung auf der Jahreshauptversammlung ergab
nach eingehender Diskussion, daß 42 dafür und 10 dagegen waren,
so daß die Fusionsverhandlungen aufgenommen werden konnten.
Der 1. Termin wurde vom Vorstand auf den 29. Mai 1979 festgesetzt.
In der gemeinsamen Sitzung im Mai sollten die Möglichkeiten einer
Fusion beider Vereine untersucht werden. Dabei kam man zu dem Ergebnis, daß eine Fusion möglich ist durch:
a) Auflösung beider Vereine und Gründung eines neuen Vereins mit
automatischem Beitritt der bisherigen Mitglieder zum neuen Verein;
b) Auflösung eines Vereines, dessen Mitglieder dem übernehmenden
Verein beitreten.
Bei den Beratungen waren die satzungsmäßigen Voraussetzungen
zur Auflösung zu beachten, wonach der TSV 4/5 Mehrheit der stimmberechtigten Mitglieder und der SV 3/4 der erschienenen stimmberechtigten Mitglieder benötigten. Zur Vorbereitung weiterer Ge-
Der Handballer des TSV Jarplund-Weding, Mario Kretschmer,
setzte sich hier in der „ausverkauften“ Schaulandhalle 1984
im Rahmen der Vorrunderspiele zur Deutschen Meisterschaft durch.
Ohne Verantwortliche lief im Spitzensport nichts. Besonders verdient gemacht haben sich Manfred Seegert, links, der heute Ehrenmitglied des TSV
Jarplund-Weding ist, und der ehemalige Technische Leiter, Claus Kretschmer,
der zuvor die männliche Jugend zur deutschen Vizemeisterschaft führte. Seit
kurzem ist Kretschmer Nachfolger des legendären Spielwartes Karl-Heinz
Lux im Kreishandballverband geworden, der einem Krebsleiden erlag. Ganz
rechts der ehemalige Bundesliga-Trainer Hendrik Roczmiarek, der sich auch
als Torwart bei der SG Weiche-Handewitt einen Namen machte.
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eingehender Diskussion wurde die vom Vorstand vorgeschlagene
Satzungsänderung nach geheimer Wahl bei 46 Stimmen für Änderung der Satzung und 9 Stimmen dagegen angenommen. Die nächste Außerordentliche Hauptversammlung wurde für den 20. November 1979 in Neuholzkrug einberufen. Das Abstimmungsergebnis zur
Auflösung lautete nach geheimer Wahl: Abgegebene Stimmen 55;
dafür 38; dagegen 17. Nach Bekanntgabe des Abstimmungsergeb-
Spitzensport ohne Wirtschaft und »Puplic Relation« gibt es nicht.
Die Fotos zeigen zum einen den Hinweis auf eine Autogrammstunde der
Bundesliga-Damen bei McDonalds aus dem Jahre 1985 sowie 1991 das Überreichen eines Schecks in Höhe von 5.000,- DM durch den 1. Vorsitzenden des
TSV Jarplund-Weding, Arthur Christiansen, rechts, an Christa Metternich,
der Vorsitzenden des Vereins »Initiative für die Kinder von Tschernobyl«
(Mitte). Links die langjährige Hauptsponsorin der Bundesliga Mannschaft,
Frau Beate (Uhse) Rotermund, die aus Anlaß des Freundschaftsspieles zwischen den Damen von Jarplund-Weding und des TSV Nord-Harrislee den
Spendenbetrag aufstockte. Im Hintergrund DSB-Präsident Hans Hansen.
nisses und somit des Nichtzustandekommens der zur Auflösung erforderlichen Mehrheit, erklärten der 2. Vorsitzende, Wolfgang Sauer,
und der Fußballobmann, Leo Wirtz, ihren Rücktritt.
Anmerkung: Der SV Weding tagte am gleichen Ort und zur gleichen
Zeit in einem anderen Raum. Das Abstimmungsergebnis dort sah wie
folgt aus: Abgegebene Stimmen 40; dafür 30; dagegen 10. Damit war
die erforderliche Mehrheit erreicht. Also mußte der TSV Jarplund
noch einmal in einer Außerordentlichen Mitgliederversammlung tagen, die am 4. Dezember l979 stattfand. Dabei konnte mit 81 Ja- und
5 Nein-Stimmen die Auflösung beschlossen werden.
Am gleichen Tage um 20 Uhr wurde auf einer gemeinsamen Mitgliederversammlung der Turn und Sportverein Jarplund-Weding mit den
Vereinsfarben blau-weiß-gold gegründet. Die bisherigen Vorsitzenden des TSV Jarplund, Bruno-Werner Rogowski, und des SV
Weding, Heinz Andersen, wurden abgelöst durch Bernd Bonse aus
Jarplund und Karl-Heinz Duus aus Weding. Es entstand ein Großverein mit über 900 Mitgliedern, für die eine gerechte Verteilung der
Sportstätte vorgenommen werden mußte.
Die Sparte Fußball aus dem ehemaligen TSV Jarplund benötigte
z. B. in den Wintermonaten ebenfalls Hallenzeiten. So wurde die Hallenfrage zu einem laufenden Problem.
Ein großer Verein brachte nun auf sportlichem Gebiet mehr Möglichkeiten, und die Erfolge blieben nicht aus. Die Fußballmädchenmannschaft wurde 1981 Landesmeister, den gleichen Erfolg verbuchte die
Jugend-B im Handball. 1983 unterlagen die Handball-Schüler im
Endspiel um die Deutsche Meisterschaft dem TSV Birkenau und wurden Vize-Deutscher-Meister. Die gleiche Mannschaft wurde 1985 mit
ihrem langjährigen Trainer, Claus Kretschmer, Norddeutscher Meister und zog bis in das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft ein.
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Im Frauenhandball gab es einen unaufhaltsamen Aufstieg von der
Kreisliga bis in die Bundesliga als höchste deutsche Spielklasse. Verantwortliche Trainer waren hier Dieter Franzen und Wolfgang Hennig. Diese anerkenneswerte Leistung hatte aber auch zur Folge, daß
große finanzielle Anstrengungen für den Verein nötig wurden. So war
auch die Wirtschaft aus dem Flensburger Raum gefordert; an der
Spitze das Unternehmen »Beate Uhse AG«. Um die Bereitstellung von
Spenden für die Absicherung der Bundesligakosten hat sich der inzwischen ausgeschiedene Handballobmann, Manfred Seegert, sehr
verdient gemacht.
Es gab sportlichen Ab- und Wiederaufstieg. 1989 spielte die Mannschaft in der 2. Bundesliga, gestützt durch eine Spielgemeinschaft im
weiblichen Bereich mit dem SV Adelby. Ab 1990 wurde die Bundesligamannschaft nach Auflösung der SG in den TSV Jarplund-Weding
zurückgeführt und nahm 1991 im 1. Jahr nach der Deutschen Einheit
im Bundesligaspielbereich am gesamtdeutschen Spitzensport teil.
Während der Sport im TSV Jarplund-Weding in den 80er Jahren zu
großen sportlichen Ehren kam, verlief die Vereinsadministration eher
umgekehrt. Nach knapp zweijähriger Vorstandstätigkeit gab Bernd
Bonse die Vereinsführung ab. In dieser Zeit konnte ein Nachfolger
nicht gleich gefunden werden, so daß Christian Kirchhoff aus Jarplund den Verein für eine Übergangszeit kommissarisch vertrat. Von
Januar 1983 bis Januar 1986 führte dann Willy Leyßner aus Flensburg den Vorsitz. Auch er trat, nach dreijähriger Amtszeit, zurück.
Weil hierfür wiederum kein Nachfolger gefunden werden konnte,
übernahm der 2. Vorsitzende, Wolfgang Hennig, kommissarisch den
Vorsitz. Erst im Januar 1987 stellte sich Bernd Bonse
erneut zur Wahl und wurde einstimmig gewählt. Auf der Jahreshauptversammlung im Oktober 1988 stand neben Bernd Bonse der
derzeitige Jugendwart, Arthur Christiansen, als Kandidat zur Wahl
zur Verfügung, der sich bis dahin bereits durch eine aktive Jugendarbeit im Verein und im Kreisjugendring einen Namen gemacht hatte. Arthur Christiansen und Bernd Bonse erhielten die gleichen Stimmenzahlen, so daß nach der Vereinssatzung das Los entscheiden
mußte. Arthur Christiansen siegte und Bernd Bonse gratulierte.
Der neue Vorsitzende hatte kein leichtes Amt zu übernehmen; gab es
doch wegen seines Alters Vorurteile. Außerdem waren große finanzielle Probleme zu lösen. Der Vereinsvorstand hatte in den Wirren der
wechselnden Vereinsführung den Kontakt zu der Bundesligamannschaft verloren, die sich nach und nach verselbständigte und zum
»Verein im Verein« wurde.
Der Verein hatte keine genaue Übersicht über das Wirtschaftsgebaren in der Bundesliga und keine Mitwirkungsmöglichkeiten auf die
Drei Generationen Vereinsvorsitzende in Jarplund-Weding:
v.l.n.r. Christian Carstensen (SV Weding), Arthur Christiansen
(TSV Jarplund-Weding) und Hermann Welk (TSV Jarplund).
1987 gegründete Spielgemeinschaft mit dem SV Adelby, so daß erstmalig 1986 und dann jährlich wiederkehrend der Verein mit Steuernachzahlungen zu kämpfen hatte. Zwar waren alle Vorsitzenden und
Verantwortlichen bemüht, die Symptome zu bekämpfen; die eigentliche Ursache wurde jedoch erst 1988 gefunden. Diese Ursache war die
Verselbständigung der Bundesliga, die sich zu einem »Verein im Verein« entwickelte.
Diese Entwicklung führte dazu, daß nicht erkannt wurde, daß eine
Bundesliga-Mannschaft einen »wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb«
darstellt, der - wie alle Wirtschaftsbetriebe - Steuern zu zahlen hatte. Da dies jahrelang nicht erfolgt war, mußten von 1986 bis zum 31.
März 1991 Steuern in Höhe von fast 50.000,- DM nachgezahlt werden.
Die gleiche Ursache war auch während der Anfangszeit der Spielgemeinschaft (SG) festzustellen. Vertragliche Verpflichtungen, die auf
der SG lagen, und ein 1987 geschlossener SG-Vertrag zwischen Adelby und Jarplund-Weding, der vorsah, daß der TSV Jarplund-Weding
allein die finanzielle Bürgschaft für die Bundesligamannschaft trug,
führten zu weiteren Belastungen von knapp 100.000,- DM.
Da die Gesamtbelastung von 150.000,- DM zu lösen war, hatte der Vorstand seit dieser Zeit nicht nur die Zahlungen zu leisten und die
Liquidität sicherzustellen, sondern mußte sich außerdem in allen
SG-Fragen mit dem Partnerverein abstimmen.
Als letztlich die Handballer auf einer außerordentlichen Spartenversammlung erklärten, keine Gesamt-SG zu wollen, waren die Vorzeichen gegeben, dieses Netz von Verstrickungen und Verwirrungen zu
lösen. Bei der Auflösung und Abwicklung der SG wurde sehr viel
»schmutzige Wäsche gewaschen«, und viele prophezeiten den Untergang der Bundesligamannschaft. Dennoch gingen der Vorstand und
der Verein seinen weiten und dornenreichen Weg. Die SG wurde
gekündigt, die vertraglichen Verpflichtungen erfüllt, und eine neue
Verwaltungsstruktur wurde aufgebaut. Damit verbunden waren viele und intensive Gespräche mit Spielerinnen, Wirtschaftspartnern
und Vereins- und Verbandsvertretern, bis man im Mai 1990 die Kardinalsfrage stellte, ob die Mannschaft auch zukünftig für die Bundesliga gemeldet werden sollte. Trotz Kenntnis der noch derzeit bestehenden Verpflichtungen entschied sich die Versammlung mit
großer Mehrheit dafür, die Bundesliga fortzusetzen. Da gleichzeitig
auch die Kosten in den übrigen Sparten stiegen, führte dies zwangsläufig zu Umlage und Beitragserhöhungen, die im Mai 1991 erforderliche waren. In einem fast vierstündigen »Rede und Antwortspiel«
konnten die Stimmenzähler anschließend feststellen, daß sowohl
Beitragserhöhung als auch nochmalige Umlage mit großer Mehrheit
angenommen wurden. Zwar haben damit 60 Mitglieder den Verein
verlassen, dennoch stellte sich der Großsportverein wie ein saniertes Unternehmen dar.
Entgegen der Erwartung, daß durch Werbevertrag, Spenden und Zuschauereinnahmen die Kosten für den Spielbetrieb der Bundesliga
ausreichen würden, mußte man im Winter 1992 erkennen, daß erneut
mit einem großen Fehlbetrag von über 20.000,- DM zu rechnen sein
wird. Nach Rücksprache mit den Kassenprüfern, den Hauptsponsoren und durch das Informieren der betroffenen Spielerinnen mußte
die Bundesligamannschaft nach zehnjähriger Zugehörigkeit zur
Bundesliga zum Saisonende abgemeldet werden, da auch für die Zukunft mit weiteren defizitären Haushalten zu rechnen war, für die
nicht erneut die Mitglieder aufzukommen hatten. Während nach Bekanntgabe der Abmeldung aus dem Umfeld der Spielerinnen
„»schmutzige Wäsche gewaschen wurde«, gab es in der Jahreshauptversammlung im Herbst dann keine kritischen Stimmen, was
allgemein in der Öffentlichkeit als Zustimmung ausgelegt worden ist.
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Flensburger Tageblatt vom 05.11.1995
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Wilfried Dessler - Flensburgs Handballfans
träumen noch immer von ihm…
Boy Boysen - in Jarplund-Weding lernte er das Handball-ABC.
Später war er jahrelang beim TSB einer der großen Leistungsträger.
40 Jahre TSV Jarplund-Weding
Wiedersehen mit
Handball-Idolen
Mit einem großen Empfang und Festakt in der Schulsporthalle feiert der Turn- und
Sportverein Jarplund-Weding an diesem Wochenende sein 40jähriges Vereinsjubiläum.
Die sportliche Eheschließung
zwischen dem SV Weding und
dem TSV Jarplund wurde am 4.
Dezember 1979 (Punkt 20 Uhr)
feierlich besiegelt. »Der Zusammenschluß war eine richtige Entscheidung, die längst ihre Früchte
getragen
hat«,
sagt
Vorsitzender Arthur Christiansen, der seit 1988 im Amt ist.
Rückblickend würdigt er aber auch
die engagierte Arbeit seiner Vorgänger, die eine solide sportliche
und kulturelle Basis »zum Wohle
der Gemeinde« aufgebaut haben.
Ministerpräsidentin Heide Simonis
lobte in einem Grußwort das große
ehrenamtliche Engagement derAkRüdiger Vollmer tiven und bezeichnete es als beiJaWe-Eigengewächs, später einer spielhaft: »Der Staat braucht diese
der ganz großen Kämpfer, Voll- Menschen, die bereit sind, mehr zu
strecker und Spielmacher beim tun als andere - Verantwortung zu
TSB - u.a. auch in der Bundesliga. übernehmen, etwas Besonderes zu
leisten, andere durch ihr Beispiel zu
ermutigen und mitzureißen. Die ehrenamtlichen Aktiven des TSV
Jarplund-Weding sind hierfür ein
Beweis.«
Vor allem in der Sportjugendarbeit
hat sich der Verein große Verdienste erworben. Durch kontinuierliche, ehrgeizige und erfolgs-orientierte Aufbauarbeit wurde der
Verein so für viele Jugendliche zur
Handball-Schmiede. Höhepunkte
dabei der stolze Titel eines Deutschen Meisters, den die A-Jugend
1975 in Mannheim gewann und die
deutsche Vizemeisterschaft der BJugend 1984. Unvergessen natürlich auch die langjährige Bundesligazugehörigkeit der JaWe-Damen
unter ihrem Erfolgstrainer Dieter
Franzen und die Handball-Traumreise der Jungmädchen (1980) nach
Taiwan. Die Jubiläumsveranstal-
Moin Moin Wochenzeitung vom 29.05.1997
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tung beginnt am Sonnabend um 15
Uhr mit einem Handball-RevivalSpiel der Jugend-Meistermannschaften von 1975 und 1984. Dabei
sind u.a. ehemalige National- und
Bundesliga- und Auswahlspieler
wie »Williiiiii« Dessler, Rüdiger
Vollmer, Boy Boysen, Marc-Norman Pfuhl, Mario Kretschmer, Guido Ruppert, Bernd Jensen, Hartmut
Duus, Lothar Christiansen und all’
die anderen, alten Kameraden. Geleitet wird dieses Spiel von Flensburgs erfolgreichstem Schiedsrichter aller Zeiten, Wilfried Tetens.
In der Pause findet ein Handballspiel zwischen Mini-Mädchen und
Mini-Buben statt. Daneben veranstaltet die TSV Sportjugend ein
buntes Programm mit vielen Spaßund Spielaktionen.
Flensburger Tageblatt vom 10.06.1997
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Einen großen Bahnhof gab es im Jahre 1992 aus Anlaß des 25. Geburtstages des TSV Jarplund. Im Beisein von Vertretern aus Politik,
Sport und Wirtschaft wurde dieser Festtag gefeiert. Hermann Welk,
der Gründungsvorsitzende des TSV Jarplund, hielt aus diesem Anlaß heraus die Festrede, und TSV-Vorsitzender Arthur Christiansen
wurde mit der Verdienstnadel des Schleswig-Holsteinischen Handballverbandes ausgezeichnet.
Für die Vereinsleitung stand seit dem Abmelden der Bundesligamannschaft fest, daß sämtliche Verbindlichkeiten aus den letzten
Jahren noch abzutragen sind, um der Allgemeinheit einen auch in
den Grundzügen sanierten Sportverein zu präsentieren. Dabei hatte
neben den Vorstandsmitgliedern vor allem Manfred Seegert einen
großen Anteil, der als Sponsorenwerber des Vereins die bestehende
Bandenwerbung aus der KGS Adelby nach Jarplund-Weding umleitete, so daß in den kommenden Jahren Sonderzuschüsse fließen und
zur Tilgung notwendige Vereinsmittel abgezogen werden konnten.
Diese fast drei Jahre andauernde Haushaltsknappheit hatte aber Erfolg, so daß TSV-Vorsitzender Arthur Christiansen in der Jahreshauptversammlung im Oktober 1995 den Mitgliedern aufzeigen konnte, daß der Verein auf allen Konten »Haben« ausweist und sämtliche
Zahlungsverbindlichkeiten und Darlehen abgetragen hatte. Im Beisein des ehemaligen DSB- und amtierenden LSV-Präsidenten Hans
Hansen wurde dem Vorstand applaudiert und Manfred Seegert aufgrund seiner Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt. Seitdem sich
der TSV nicht mehr mit Schulden abplagen mußte, konnte auch wieder verstärkt inhaltlich gearbeitet werden. Wichtig war dem Verein,
ein Kulturträger für die Gemeinde zu sein, den er in vorbildlicher Weise erfüllt.
Eine Sportwoche im Jahr 1995 war als Vorläufer einer gemeindlichen
Festwoche in den kommenden Jahren mit ein Grundstein dafür, daß
in regelmäßigen Abständen alle Einrichtungen des Dorfes zusammenkommen und gemeinsam feiern.
Die Stärkung des Ehrenamtes ist ein Arbeitsschwerpunkt, dessen
sich der heutige TSV angenommen hat. So wurden in den letzten Jahren sämtliche Übungsleiter »beitragsfrei« eingestuft, und Betreuer
sowie Jugendgruppenleiter erhielten für ihre ehrenamtliche Arbeit
ein kostenloses Baumwoll-T-Shirt.
Im Jahre 1997 konnte man mit einem Handball-Revival der ehemaligen Wedinger A-Jugend und der früheren Jarplunder B-Jugend und
einem großen Festakt das 40jährige Stiftungsfest des SV Weding begehen, zu dem knapp 100 Ehemalige und Ehrengäste eingeladen waren.
Wenn heute der Name TSV Jarplund-Weding fällt, so verbindet man
damit einen Sportverein, der durch Höhen und Tiefen gegangen ist
und der immer wieder Menschen gefunden hat, die durch ihr ehrenamtliches Wirken zum Wohl der Allgemeinheit beigetragen haben.
Neben vielen anderen Sportsfreunden ist mit dem TSV eng der Name
Arthur Christiansen verbunden, der dem Vorstand seit fünf-zehn Jahren angehört und seit nunmehr knapp neun Jahren den Verein führt.
Mag dem TSV Jarplund-Weding als größter Verein innerhalb der Gemeinde Jarplund-Weding auch weiterhin eine erfolgreiche Zukunft
beschieden sein.
Die Jugendarbeit
im TSV Jarplund-Weding
Ein besondertes Kapitel nimmt die Sportjugendarbeit des TSV
Jarplund-Weding ein. Während die Stammvereine TSV Jarplund und
SV Weding noch den Jugendwart von den stimmberechtigten erwachsenen bzw. halbwegs erwachsenen Vereinsmitgliedern wählen
ließ und dieser dann die Jugendarbeit in den jeweiligen Sparten förderte und unterstützte, sollte der zum Jahre 1980 aus der Taufe gehobene TSV Jarplund-Weding eine neue Entwicklung nehmen.
Ein wesentlicher Grund war in diesem Zusammenhang die Umsetzung des § 9 Jugendwohlfahrtsgesetz und die damit verbundene Anerkennung als Träger der freien Jugendhilfe. Diese Anerkennung
durch das Kreisjugendamt Schleswig-Flensburg war erforderlich,
um auch zukünftig öffentliche Zuschüsse für Freizeiten, Seminare,
Begegnungen, Sanierungen oder Material für die Gruppenarbeit zu
erhalten. Voraussetzung für diese Anerkennung war jedoch, daß der
Sportverein eine Jugendordnung hat und die Jugendlichen selbst
ohne Einfluß der Erwachsenen einen Jugendwart wählen, der automatisch dem Vereinsvorstand angehört. In juristischem Sprachgebrauch sollte »die Jugend ihr Leben nach einer eigenen Jugendordnung führen«.
Vorsitzender Bernd Bonse und Jugendwartin Lore Kiss riefen die
Jugendlichen zu einer Zusammenkunft in das Freizeitheim Weding
zusammen, auf der Kay Thomsen zum Jugendwart gewählt wurde.
Er hielt nicht lange durch, genauso wie sein Nachfolger Hans-Joachim Schlemmer, der Ende 1982 zurücktrat und seinem Stellvertreter Arthur Christiansen die Amtsgeschäfte übergab.
Dieser fing an, zusammen mit den weiteren Jugendvorstandsmitgliedern Lothar Christiansen, Carsten Welk und Stephan Wirtz
zunächst eine Konzeption zu erarbeiten, was der Jugendvorstand eigentlich leisten sollte. Man kam sehr schnell zu dem entscheidenden
Punkt, daß keinesfalls der Jugendvorstand eine Konkurrenz zu der
Jugendarbeit in den Sparten bilden wollte. Es wurde deshalb erörtert und diskutiert, wie der Jugendvollversammlung und dem Hauptvorstand vorgetragen, daß man allgemeine, nicht sportliche Jugendaktivitäten anbieten wollte. Gesagt - getan. Zunächst mußten
geeignete Räumlichkeiten für dieses Vorhaben gefunden werden.
Der ehemalige Werkraum der Jarplunder Schule stand schon längere Zeit frei und wurde als Abstellraum für altes Schulmobiliar genutzt.
Mit Unterstützung des Schulleiters Bruno-Werner Rogowski und
Bürgermeister Christian Carstensen hatte der Jugend- und Sportausschuß der Gemeinde Jarplund-Weding beschlossen, den Jugendlichen des TSV die Räumlichkeit zur Verfügung zu stellen. Eine Aufgabe für die Jugendlichen, die dann in Eigenleistung alte Möbel und
Sofas beschafften und damit ihren Jugendraum einrichteten. Am 14.
November 1984 war es dann endlich soweit. Die Teestube konnte im
Rahmen einer kleinen Feier offiziell eröffnet werden.
Die nächsten Jahre waren von einer Vielzahl von Aktivitäten geprägt.
Neben der regelmäßigen Teilnahme am traditionellen Scheersbergfest nahm der Jugendvorstand auch an der Sammlung des Kreisjugendringes »Jugend sammelt für Jugend« teil, um Finanzmittel zu
ersammeln, von denen sie 50 % für ihre eigene Arbeit behalten konnten. Sportabzeichen, Mehrkampf- und Laufabzeichen für Kinder und
Jugendliche wurden angeboten, eine Jugendvolleyballgruppe eingerichtet sowie regelmäßige Skat- Nachmittage in der Teestube abgehalten.
Etwas besonderes hatte sich der Jugendvorstand für die Vorweihnachtszeit 1984 ausgedacht. Man plante eine Aktionswoche
»Jugend hilft Afrika«, die mit einem Kinofilm am Montag begann, am
Dienstag mit Preisskat und am Freitag mit dem Verkauf von Basteleien und Flohmarktartikel am Schulbasar fortgesetzt und am Sonnabend mit einer Disko in der Schulturnhalle beendet wurde. Zu allen
Veranstaltungen nahm man Eintritt, und auch der Basar war erfolgreich, so daß insgesamt mit weiteren Spenden 1.000,15 DM an die
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Welthungerhilfe überwiesen wurden. Angespornt durch den Erfolg
und die Akzeptanz in der Öffentlichkeit baute der Jugendvorstand
seine Aktivitäten weiter aus. Für das folgende Jahr wurde neben den
begonnenen sportlichen Aktivitäten eine »Trimm-Trab-Aktion« im
Frühjahr durchgeführt und eine Schach AG aufgebaut. Auch sah man
ein, daß die Sommerferien für gute Jugendarbeit genutzt werden
konnten. So bot es sich also an, ein Sommerferienprogramm zu erarbeiten und zu planen. Damit konnte erstmalig ein Sommerferienprogramm in Jarplund-Weding umgesetzt werden.
Neben der Teilnahme an Fortbildungsseminaren und Jugendgruppenleiterkursen bei der Sportjugend Schleswig-Flensburg und beim
Kreisjugendring Schleswig-Flensburg hatten die Jugendlichen in
Fortsetzung ihrer Afrika-Hilfe einen Mal- und Zeichenwettbewerb
ausgeschrieben und Material von diversen Hilfsorganisationen erbeten, die im einzelnen vor dem Weihnachtsbasar in der Teestube gesichtet und zur Ausstellung aufbereitet wurden.
Der Weihnachtsbasar in Zusammenarbeit mit der Schule brachte erneut einen großen Scheck für die Welthungerhilfe; diesmal einen Betrag von 2.663,12 DM sowie einen Besuch des Kreispräsidenten
Andreas Franzen und des parlamentarischen Staatssekretärs Max
Stich. Auch antwortete der Bundespräsident mit einem Schreiben
vom 15.12.1986 auf die großzügige Spende.
Aber die Aktivitätenliste war noch nicht abgeschlossen, denn zeitgleich wurde die Teestube verschönert und zunächst zur Hälfte mit
Holz vertäfelt. Auch war man schon von der Verbandsseite und der
Presse aufmerksam auf Jarplund-Weding geworden. Die erste Auszeichnung für herausgehobene Jugendarbeit gab es 1986 auf dem
Abend der Jugendarbeit, der unter der Schirmherrschaft von Landrat Dr. Gernot Korthals vom Kreisjugendring durchgeführt wurde.
Durch diese Anerkennung der Arbeit und den Erfolg wurden die
Aktivitäten noch mehr erweitert, Ferien- und Freizeitfahrten im Inund Ausland angeboten, ein Briefmarken-Prominentenwettbewerb
ausgeschrieben, ein Karnevals- und Sommerfest mit Disko gefeiert,
ein Erste Hilfe-Kursus durchgeführt, die Jugendzeitung »JaWechen«
herausgegeben und eine Jugendbegegnung mit South Ribbel in England durchgeführt, auf die in einem gesonderten Kapitel eingegangen
wird.
Höhepunkt das Jahres 1987 war eine Podiumsdiskussion zum Thema »Alkohol im Jugendbereich«, zu der sogar die SchleswigHolsteinische Sozialministerin Gräfin Brockdorff gewonnen werden
konnte. Bei so vielen und verschiedenen Aktionen verwunderte es in
Jarplund-Weding inzwischen niemanden mehr, daß die Sportjugend
Bürgermeister Christian Carstensen (links) zusammen mit
Jugendwart Arthur Christiansen (2. von rechts) gemeinsam mit dem
Ehepaar Rogowski am Tage der Teestubeneinweihung.
einen Jugendaustausch mit Paraguay vorbereitete, von allen Sportvereinen in Deutschland zu einem der 10 besten Sportjugenden gewählt wurde und die Sportjugend die Villa Hammerschmidt aufsuchte, da man zu einem Jugendempfang beim Bundespräsidenten
eingeladen war.
Natürlich war die öffentliche Anerkennung und der Stolz in der eigenen Arbeit ein großer Motor, er zeigte aber auch, daß die Jugendlichen des TSV Jarplund-Weding in der Lage sind, tatsächlich
ein Leben nach einer eigenen Jugendordnung zu führen. Im Jahre
1988 gab es einen entscheidenden Wechsel. Während Jugendwart Arthur Christiansen Vorsitzender des Gesamtvereins wurde, übernahm
sein Bruder und langjähriger Stellvertreter diese Position. Obwohl
viele dem Nachfolger zur Übernahme dieses Amtes nicht beneideten
und befürchteten, daß die Arbeit zurückgehen werde, wußte sich
Lothar Christiansen zu behaupten und eigene Akzente zu setzen.
Das größte Problem, das sich dem neuen Jugendwart stellte und omnipräsent ist und immer sein wird, ist die natürliche Fluktuation der
jugendlichen Betreuer bzw. Jugendvorstandsmitglieder. Sei es, daß
die erste Liebe dazwischenfunkt, sei es, daß eine Ausbildung anfängt,
sei es, daß irgendwo in Deutschland ein Studium beginnt oder sei es,
daß sich die Interessen des Jugendlichen verlagern.
Jugendarbeit ist ständigen personellen Veränderungen und Ideen unterworfen. Dieses Problem im Sinne der Sportjugend des TSV Jarplund-Weding in den Griff zu bekommen, galt Lothar Christiansens
vordringliches Augenmerk. Die von Arthur Christiansen in vorbildlicher Manier wieder aufgebaute Jugendarbeit des TSV, außerhalb der
sehr aktiven Sparten, durfte und sollte nicht durch einen Führungswechsel zugrunde gehen.
Eine Identifikation zur Sportjugend des TSV mußte neben der Teestube als Jugendraum geschaffen werden, um die emotionale Bindung zu festigen und sich weitestgehend immun zu machen gegen die
aufgezeigten »Störungselemente«.
So nahm die Sportjugend mit ca. 20 Jugendlichen über Himmelfahrt
1988 am 8. Bundesjugendtreffen der Deutschen Turnerjugend in Kiel
Schilksee teil, die mit über 2000 Teilnehmern aus dem damals noch
geteilten Deutschland und einem wahrlich sehr jugendgemäßen Programm eine absolute Großveranstaltung darstellte, die sehr zur Motivation in der Jugendarbeit beitrug. Viele der Teilnehmer wurden Betreuer im Kinderzeltlager und Jugendvorstandsmitglieder. Daneben
erwuchs gerade aus dem Kinderzeltlager im Sommer die Idee, sich
ein eigenes Sportjugend-Wappen zu geben. Mit einem Mal- u. Zeichenwettbewerb wurden die Bedingungen festgelegt und im Rahmen
des Weihnachtsmarktes mit der Grundschule Jarplund im November
1988 die besten Entwürfe ausgezeichnet. Das hier abgedruckte
Wappen in blau-gelb-weiß ist seit
1988 das Erkennungszeichen,
und damit tritt die Sportjugend
nach außen auf. Die Sportjugend
des TSV Jarplund-Weding war
damit zum Vorreiter für eine nach
außen repräsentierte Eigenständigkeit im Rahmen des Gesamtvereins. Selbst die Landessportjugend als Landesdachverband konnte erst 1990 ihr eigenes Emblem entwickeln, und landesweit gibt es
nur wenige Sportjugendgruppen, die es unserer Sportjugend gleich
getan haben.
Aber mit reinen motivativen Maßnahmen und einem Wappen gewinnt
man keine »Nachwuchsbetreuer« bzw. engagierte Jugendvorstands-
300
Wochenschau vom 30.07.1986
Flensburger Tageblatt vom 01.12.1986
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302
mitglieder. Jungen Leuten muß man eine Plattform geben, auf der sie
sich ausbreiten und ausleben können. Dies beinhaltet die Verwirklichung von eigenen Ideen, die Selbstverwaltung und insbesondere
Mitspracherechte. So wurde der Jugendvorstand neben seinen
6 Sitzen gemäß Jugendordnung um interessierte Jugendliche erweitert. Jeder angehende Jugendgruppenleiter konnte an den Sitzungen
teilnehmen. Aus diesem Fundus ergab es sich alsbald, daß Unterausschüsse (UA) und Arbeitsgemeinschaften (AG) gebildet wurden,
die eigenverantwortlich arbeiten konnten. Zu den absoluten Glanzzeiten stellte sich die Sportjugend-Struktur wie folgt dar:
Jugendvorstand
UGA Umwelt
UA Zeltlager
UA Jugenddisco
UA JaWechen
Theater AG
UA Scheersbergfest
Noch heute existieren die UAs für Jugenddisco, Scheersbergfest, Kinderzeltlager und der des wieder neu geschaffenen JaWechens. Was
sich hier als einfaches Schaubild darstellen läßt, bedeutete, daß die
Sportjugend des TSV Jarplund-Weding Verbandsstrukturen, wie wir
sie bei der Kreis-, Landes- und Deutsche Sportjugend kennen, auf die
örtlichen Gegebenheiten von Jarplund-Weding umsetzen konnte. Man
darf nicht vergessen, daß natürlich hinter diesen Unterausschüssen
jugendliche Betreuer standen und stehen, die diese mit Leben und Inhalt füllten und füllen, wobei das Kinderzeitlager »Chefsache« blieb.
Die UGA Umwelt wurde von Cord Hinz und Torsten Eggebrecht geleitet und hat Umweltthemen mit in die Zeltlagerarbeit eingebracht,
sei es in Puncto Müllvermeidung bzw. Mülltrennung oder in Puncto
Umweltrallye mit oder ohne Fahrrad. Daneben beteiligte sich die UGA
am Projekt des BUND Flensburg sowie an der alljährlichen Müllsammelaktion der Gemeinde. Schließlich wurde ein Umweltseminar
durchgeführt, um die Jugendlichen weiter zu sensibilisieren.
Die Theater AG leitete Claudia Plinz, die mit ihrem »Ensemble« zwei
Großauftritte hatte. Zum einen wurde mit großem Erfolg »Der Trauschein« von Ephraim Kishon im Freizeitheim Weding aufgeführt und
zum anderen erfolgte mit den Sketchen »alt und kurios« eine zweite
Aufführung. Die dafür erforderlichen Proben wurden entweder in der
Teestube oder im Freizeitheim Weding mehrmals im Monat durchgeführt. Für die Dekoration und die Kostüme sorgte die AG selbst.
Das Scheersbergfest wurde, nachdem sich die Sportjugend 1987 erstmalig an der Sonntagnachmittagsshow beteiligt hatte, zur ständigen
Einrichtung. Maike Zander übernahm diesen UA, und man beteiligte
sich jährlich an den Vor- und Nachbereitungsseminaren des
Scheersbergfestes und hat dadurch sehr stark an der Programmgestaltung mitgewirkt, wie z. B. am »Riesen-Chaos-Spiel« 1993 für ca.
1 000 Kinder. Mit diesen Seminaren wurde naturgemäß intensive Verbindungen und Kontakte zu anderen Sportjugendgruppen des
Kreises geknüpft, aber dazu später mehr. Auch zum diesjährigen
Scheersbergfest wird sich die Sportjugend wieder aktiv beteiligen.
Andrea Beu war die Leiterin des UAs JaWechen, der Jugendzeitung,
die von 1987 bis 1991 in einer Auflage von 400 Stück 11 Mal erschienen ist und über Maßnahmen und Aktionen der Sportjugend berichtet hat. Erst 1996 nahm der derzeitige stellvertretende Jugendwart,
Tim Frenzel, die Idee des JaWechens wieder auf und legte 1997 die
Jugendzeitung zum 12. Mal auf. Was 1987 noch mühselig mit einer
Reiseschreibmaschine erarbeitet wurde, kann nunmehr im Computerzeitalter mit einem Scanner noch professioneller bearbeitet werden. Das JaWechen ist und soll das Sprachrohr der Sportjugend sein
und wird in den Sparten des TSV Jarplund-Weding, in den Schulen
sowie in öffentlichen Einrichtungen von Jarplund-Weding, wie die
Sparkassen in Jarplund und Weding, Kaufmann Neumann usw. verteilt.
Der UA Jugenddisco »Flashlight« ist der absolute Dauerbrenner. Was
Michael Garske und Dirk Manusch 1988 im Jugendteil des FZH Weding vor allem mit privaten Geräten aufgebaut haben, führen derzeit
Thore Feddersen und Runar Manusch mit großem Erfolg weiter.
Zunächst wurde die Vereinsjugenddisco vor dem TSV-Sommerfest
alsbald von dem »Flashlight-Team« übernommen. Dann konnten allmählich die privaten Geräte durch eine »discotaugliche« HiFi-Anlage ausgetauscht werden.
Selbstverständlich hat auch die Flashlight den Wandel von der LP
zur CD spielend mitgemacht. Zwischenzeitlich veranstaltet die
Flashlight alle vierzehn Tage ihre Disco im Freizeitheim Weding bei
fünfzig bis sechzig jugendlichen Gästen unter absoluten Rauch- und
Alkoholverbot und ist ständiger Veranstalter für Aktionen der Grundund Hauptschule (GHS) Weding und der TSV-Festwoche zwecks Beschallung und musikalischer Untermalung. Geplant ist im nächsten
Jahr eine große Feier anläßlich des zehnjährigen Bestehens der
Flashlight.
Der UA Kinderzeitlager blieb wie bereits erwähnt »Chefsache«, d.h.,
die Verantwortlichkeit verblieb beim Jugendwart Lothar Christiansen, der nunmehr nach zehn Jahren Lagerleitung diese Aufgabe an
seinen 1995 gewählten Nachfolger Thomas Eifler übergibt. Was 1986
mit drei Tagen begann, wurde unter Lothar Christiansen von 1988
auf vier, 1990 auf fünf und ab 1994 auf sieben Tage ausgebaut. Im Jubiläumsjahr 1995 stand das Zeltlager unter dem Motto »zehn Jahre
= 10 Tage« was der Sportjugend allerdings auch ihre Grenzen aufzeigte.
Mit den 25 - 30 kleinen »2 bis 3-Mannzelten« wird der Sportplatz der
Grundschule Jarplund sowie die Grundschule selbst in ein schönes
und beschauliches Kinderzeltlager verwandelt. Die steigenden Teilnehmerzahlen von anfänglich zwanzig auf achtzig Kinder und
Jugendliche inklusive Betreuer gaben der Sportjugend Recht, ein
interessantes und abwechslungsreiches Zeltlager in den Sommerferien für Kinder anzubieten. Aus dem Kinderzeltlager hatten und haben sich schon immer Betreuer für die Sportjugend rekrutiert. Selbstverständlich war der jetzige Jugendwart, Thomas Eifler, jahrelang
Lagerkind im Zeltlager von Jarplund.
Hierbei ist der Schulleitung, Frau Thumerer, zu danken, die die
Nutzung der Grundschule durch die Sportjugend wie selbstverständlich ermöglicht und damit auch zum Gelingen beiträgt. Man
sollte nicht unerwähnt lassen, daß 3/4 der Teilnehmer aus der Gemeinde Jarplund-Weding stammen. Soweit zur Arbeit der Unterausschüsse.
Es könnte der Eindruck entstehen, daß der Jugendvorstand durch
das Bilden von Unterausschüssen zu einem reinen Beschlußorgan
wurde und die Arbeit nur noch koordinierte. Dieses war aber nicht
der Fall.
Vielmehr konnte sich der Jugendvorstand zusätzlich auf anderen Gebieten betätigen. Insbesondere die Zusammenarbeit mit den Dachverbänden, der Kreissportjugend Schleswig-Flensburg (KSJ) sowie
dem Kreisjugendring Schleswig-Flensburg (KJR), mit den Schulen
in Jarplund und Weding und anderen Sportjugendgruppen wurde
verstärkt. Unter der Mitwirkung der Sportjugend konnte kreisweit
über die KSJ ein Spielepool mit Sprungburg eingerichtet werden, der
alljährlich im Rahmen des Kinderzeltlagers, eines TSV-Festes oder
eines Schulfestes der GS Jarplund bzw. GHS Weding genutzt wird.
Im KJR wurde mit der Sportjugend ein Brettspielekarrussel seit 1990
303
Die Sportjugend 1991 auf dem Abend der
Jugendarbeit des KJR zusammen mit
Landrat Kamischke (links)
aufgebaut, bei der gerade in der kalten Jahreszeit über 200 Brettspiele in Jarplund-Weding für Jugendliche getestet und ausprobiert
werden konnten. Die aktuellen Spiele des Jahres wie z.B. »Bluff« oder
»EI Grande« oder »Die Siedler von Catan« gehören selbstredend mit
zur Spielesammlung.
In Zeiten knapper Haushaltsmittel (siehe Bericht TSV) mußte die
Sportjugend Wege finden, die Arbeit weitestgehend selbst zu finanzieren. Die Haus- und Straßensammlung des KJR »Jugend sammelt
für die Jugend« wurde nach 1989 immer mehr zur stärksten Finanzspritze genutzt. Von 1990-1995 wurde die Sportjugend 6 Mal in Folge
beste Sammlergruppe des gesamten Kreisgebietes mit steigenden
und herausragenden Sammlungsergebnissen und konnte mit dem
Wanderpreis des KJR auf deren Abend der Jugendarbeit von Landrat Kamischke ausgezeichnet werden. 1994 und 1995 gehörte die
Sportjugend sogar zu den besten Sammlern landesweit, so daß Ehrungen von der Schirmherrin der Jugendsammlung, Frau Ministerpräsidentin Heide Simonis und dem Landtagspräsidenten Heinz
Arens, erfolgten.
Die Zusammenarbeit mit den Schulen in Jarplund und Weding mußte gerade nach der Pensionierung der vorherigen Rektoren Frau Hoppe und Herrn Rogowski neu aufgebaut werden. Im Rahmen des Pro-
jektes des KJR von 1991 »Schule und Verein« konnte die Verbindung
zu den neuen Leitern geknüpft und gefestigt werden. So nimmt die
Sportjugend teil an den jeweiligen Spielfesten, gestaltete zum Teil die
Projekttage der GHS Weding mit, ließ die Schulen teilhaben am Brettspielekarrussel, und der Weihnachtsmarkt mit der GS Jarplund jährt
sich 1997 zum 14. Mal. Aufgrund dieser gedeihlichen Zusammenarbeit konnte die Sportjugend 1991 ebenfalls auf dem Abend der Jugendarbeit des KJR eine Auszeichnung erhalten.
Mit anderen Sportjugendgruppen zusammenzuarbeiten und gemeinsame Projekte durchzuführen, begann mit den losen Kontakten auf
dem Scheersbergfest und seinen Vor- und Nachbereitungstreffen. So
wurden mit der Sportjugend des TSV Schaalby und des SSV Schafflund Fahrradtouren geplant und ausgearbeitet, mit der Sportjugend
des TSV Hürup ein Spielfest begleitet und mit der Sportjugend des
TSV Nord Harrislee ein Badespaß in der Schwimmhalle Jarplund
veranstaltet. Dieses führte die Sportjugend unter anderem an die
Binnenalster nach Hamburg zu einer sehr interessanten Fortbildung
mit dem Alster-Kanu-Club 1990, bei der die Sportjugend viele Techniken im Kajak- und Kanufahren erlernte.
Das größte und heute noch bestehende Projekt ist das sogenannte
Pfingstzeltlager in Weseby an der Schlei. Geboren wurde die Idee auf
Kinder und Betreuer
im Pfingstzeltlager Weseby
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Flensburger Tageblatt vom 25.07.1995
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Flensburger Tageblatt vom 08.06.1996
dem Abend der Jugendarbeit 1991, bei der man mit den Sportjugenden des TUS Collegia Jübek, TSV Silberstedt, TUS Dreiring
Havetoft, TV Grundhof und der Landjugend Langstedt dieses Zeitlagerprojekt als »Schnupperlager« für herangehende Jugendgruppenleiter andachte. Auf zwei Vorbereitungsseminaren wurde diese Idee
umgesetzt, das Programm geplant und organisiert, die Betreuer auf
rechtliche und pädagogische Problemsituationen aufmerksam gemacht und geschult, und so ganz nebenbei entwickelte sich durch die
Seminare ein intaktes und harmonisches Team.
Dieses Pfingstzeltlager wird 1997 nunmehr zum 6. Mal durchgeführt
und immer noch sind neben unserer Sportjugend der TUS Collegia
Jübek, der TSV Silberstedt und der TUS Dreiring Havetoft mit von
der Partie. In diesen bisher fünf Jahren haben über 500 Kinder daran teilgenommen und sehr angenehme Pfingsttage verbracht, wobei
das Wetter häufig eben nicht mitspielte. Für viele angehende jugendliche Betreuer bedeutet das Pfingstzeltlager neben dem Kinderzeltlager der Einstieg in die Jugendarbeit der Sportjugend.
Daneben ragen zwei Großveranstaltungen aus dem vielfältigen Programm aus dem Jahre 1991 aus der Arbeit unter Lothar Christiansen heraus. Zum einem nahm die Sportjugend zu Pfingsten 1991 am
8. Bundesjugendtreffen der Deutschen Sportjugend in Ratzeburg teil,
um sich mit ca. 3000 Teilnehmern aus dem gesamten vereinigten Bundesgebiet zu treffen und als Besonderheit über die gesamten vier Tage
die eigene allgemeine Jugendarbeit darzustellen, zu erläutern und zu
informieren.
Neben einem phantastischen Programm u.a. mit Günter Jauch als
Moderator der Eröffnungsveranstaltung und mit der Gruppe
Karat zum Open-Air-Konzert konnten sich die Teilnehmer in
verschiedenen Mitmachangeboten, zum Beispiel Spielgerätebau,
Theaterschminken, Segeln, weiterbilden.Zum anderen konnte unter
Fahrtenleiter Arne Thomsen die Weltstadt Paris im Herbst 1991 erobert werden. Das Flair einer solchen Stadt für Jugendliche
erlebbar zu machen und den erfolgreichen Spagat zwischen
Kultur- und Erholungsfahrt durchzuführen, ist eine besondere
Erwähnung wert. Diese einwöchige Fahrt wurde 1996 mit großer Resonanz wiederholt.
Durch die Vielzahl der Maßnahmen und Aktionen konnte die Sportjugend ab 1988 wiederholt den Kreissportjugendpreis gewinnen. Neben der Auszeichnung wurde die Arbeit der Sportjugend in den
Räumlichkeiten der Sparkasse Schleswig-Flensburg einer breiten
Öffentlichkeit zugänglich gemacht und ausgestellt.
Den größten Erfolg verbuchte die Sportjugend mit der Verleihung des
Landessportjugendpreises 1991 auf der Vollversammlung der LSJ
Schleswig-Holstein 1992. Allerdings sind diese Auszeichnungen nur
mit einem motiviertem Sportjugend-Team möglich gewesen. Dieses
Team aufzubauen und ständig mit »Nachwuchskräften« aufzufüllen
bzw. neu in die Sportjugend zu integrieren ist der eigentliche Verdienst des Jugendwartes Lothar Christiansen. Dadurch konnte der
kurzzeitige Verlust der Teestube, aufgrund des Brandschadens von
Sommer 1993 bis zum Frühjahr 1994, relativ gut abgefedert werden.
Unter seiner Amtszeit von 1988 bis 1995 konnten über 30 Jugendliche sich zum qualifizierten Jugendgruppenleiter ausbilden lassen,
und zahllose Fortbildungsveranstaltungen wurden mit Mitgliedern
der Sportjugend des TSV Jarplund-Weding abgehalten. So kann der
derzeitige Jugendwart Thomas Eifler auf einen gesunden »Mitarbeiterstamm« von 20-25 Betreuer zurückgreifen und die Arbeit auf dieser Basis fortführen bzw. eigene Ideen und Vorstellungen verwirklichen.
Sicherlich wird aber das 15 jährige Bestehen der Teestube im November 1999 mit einer würdigen Veranstaltung gefeiert werden.
Die internationalen Jugendbegegnungen
Mit der Gründung des TSV Jarplund-Weding mußte der Gedanke an
internationale Jugend- und Sportbegegnungen schon verankert gewesen sein; anders ist ein über 30 Jahre andauernder Austausch von
jungen Sportlerinnen und Sportlern aus allen Herren Ländern der
Welt nicht zu erklären. Von jeher legte der Vorstand des TSV Jarplund Wert auf den Aufbau und die Pflege persönlicher Kontakte innerhalb des Vereins und nach außen. Der Kontakt mit auswärtigen
und ausländischen Partnern wurde vom ersten Jahr des Bestehens
gepflegt und von Jahr zu Jahr erweitert. Als erstes kam es zu einer
über 20 Jahre dauernden jährlich einmal stattfindenden Begegnung
mit einer Handballmannschaft aus Prag. Dieser freundschaftliche
Austausch begann bei einer Begegnung, die die Jungmädchenmannschaft unter der Leitung von Uwe Rüter im Sommer 1968 in Oslo hatte. So werden die Vereinsnamen CKD
Bohemians Prag und TJ Vrsovice Prag sicher vielen Bürgern noch
ein Begriff sein. Insbesondere der erste Besuch von 18 Prager Jungmädchen in Jarplund vom 27. bis 29. Juni 1969 mit privater Unter-
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Flensburger Tageblatt
vom 13.08.1993
bringung begeisterte viele Vereinsmitglieder. Im Jahre 1970 stattete
der Sportverein mit 47 Handballern und Fußballern einen Gegenbesuch in Prag ab.
Während die Prager 1969 im Rahmen des »Prager Frühlings« ohne
Schwierigkeiten hatten ausreisen können, ließen die politischen
Verhältnisse 1970 keine offiziellen Spielgenehmigungen mehr zu. Es
wurde nur inoffiziell gespielt, was aber der Verbindung in diesem und
in allen Folgejahren keinen Abbruch tat. Im Gegenteil, der Zusammenhalt in der persönlichen Begegnung wurde durch den äußeren
Druck gestärkt. Bis in die heutige Zeit bestehen viele private Kontakte.
Ein wichtiges Anliegen des TSV war bei diesen Sportbegegnungen,
daß jungen Menschen die Möglichkeit eröffnet wurde, ein fremdes
System kennen und begreifen zu lernen und vor allem festzustellen,
daß hinter den Systemen Menschen stecken, die häufig so wie wir
fühlen, denken und handeln. Bei den vielen sportlichen Wettkämpfen
wurden die Prager Gäste wegen ihrer einfachen Sportbekleidung anfänglich häufig von den Zuschauern belächelt; jedoch mußten diese
dann bald feststellen, daß schöne und teure Sportkleidung nicht
gleich Leistung bedeutete und deshalb viele Spiele klar von den Pragern gewonnen wurden.
Die sportlichen Wettkämpfe und vor allem die Ergebnisse waren jedoch zweitrangig; viel wichtiger war die Begegnung, die durch die
private Unterbringung in den Familien verstärkt wurde. Das normale Alltagsleben kennenzulernen, war für die Beteiligten viel interessanter als alle Ergebnisse von durchgeführten Spielen. Die private
Unterbringung ermöglichte den Beginn von zahlreichen Freundschaften, die durch private Gegenbesuche vertieft wurden.
Neben den Tschechen hat der Verein auch Begegnungen mit Engländern, Amerikanern, Paraguayern und Hongkong-Chinesen aufgebaut
und unterhalten. Erscheint eine Jugendbegegnung mit Engländern genaugenommen mit Sportlern und Pfadfindern aus dem Patenkreis
des Kreises Schleswig-Flensburg South Ribble - noch als relativ normal, so ist eine Jugendbegegnung mit US-Amerikanern schon sehr
außergewöhnlich.
Jugendbegegnungen aber mit Südamerikanern, mit Paraguayern,
oder mit Hongkong-Chinesen kann schon als exotisch bezeichnet
werden.
Die englischen Sportfreunde sind in Preston, der Hauptstadt des
Borough of South Ribble in Lancashire, zu Hause. Die eigentliche
Begegnung sollte ursprünglich mit Pfadfindern der 1. Farington
Church durchgeführt werden. Da aber Zuschüsse nach den Richtlinien der Deutschen Sportjugend nur für Sportpartner gezahlt wurden, mußte auf die Suche nach einem Drittpartner gegangen werden.
Mit der Bereitschaft des Faringtoner Tischtennisvereins konnte dann
die deutsch-englische Jugendbegegnung aufgenommen werden, so
daß in den folgenden Jahren Hin- und Rückbegegnungen durchgeführt wurden.
Das »Land der unendlichen Möglichkeiten« war und ist für viele
Menschen ein Traumland, welches im Leben eines jeden irgendwann
einmal bereist werden muß. Daß der Sportverein diese Träume wahrmachen könnte und gleichzeitig eine Jugendbegegnung durchführte,
um tiefe private Freundschaften zu entwickeln, spricht für die Vielseitigkeit des Vereins. So konnte der TSV bereits 1982 25 Jugendliche und ihre Betreuer aus den USA begrüßen, genaugenommen aus
dem sonnigen Kalifornien von der Stadt Brea. Die Brea Soccer
Association mit über 1.000 Fußball spielenden Jugendlichen ist hierbei der Partner, wobei erwähnenswert ist, daß sich der TSV Jarplund-Weding und der TSV Oeversee partnerschaftlich bei der Durchführung der Begegnungen gegenseitig unterstützten. So konnte
bereits zum damaligen Zeitpunkt den jugendlichen Amerikanern die
Ostgrenze aufgezeigt werden, wobei die Berliner Mauer als unübersehbare Grenze Deutschlands zum Vorschein kam. Aufgrund der
historischen Ereignisse stand deshalb die Begegnung 1990 unter einem besonderen Gesichtspunkt. Das vereinigte Deutschland konnte
hautnah erlebt werden. Die noch vor Jahren scheinbar unüberwindbare Grenze zum Osten Deutschlands konnte wie beim Grenzübergang nach Dänemark
in Padborg ohne Schwierigkeiten überschritten werden. Keine Visa,
keine nervenaufreibenden Paß- und Autokontrollen und vor allem
auch keine Selbstschußanlagen. Dieses für uns Deutsche sicher ganz
besondere Verhältnis zur deutsch-deutschen Grenze haben die amerikanischen Jungen und Mädchen erst durch intensive Gespräche mit
ihren deutschen Partnern verstanden. Dieses Verständnis wurde
noch dadurch intensiviert, daß in den Familien Beziehungen zu Verwandten aus der damaligen DDR bestehen, die zum Teil während des
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Austausches im Sommer 1990 zu Besuch waren. Neben dem besonderen Ereignis ist es immer wieder schön, mit anzusehen, wie sich
Jugendliche von anderen Ländern und Kulturkreisen über Dinge
freuen können, die für uns normal geworden sind. So z. B. die Gezeiten an der Nordsee mit Ebbe und Flut, was in den USA weitesgehend
unbekannt ist. Ein besonderes
Experiment stellte die Jugendbegegnung im Jahre 1993 dar, als eine
Fußballmädchenmannschaft der Brea Soccer Association nach Jarplund-Weding kam. Die aus insgesamt 20 Personen bestehende Gruppe konnte vielfältige Erfahrungen sammeln und persönliche Kontakte knüpfen.
Die Rückbegegnungen in den Staaten waren sowohl 1981 als auch
1991 und 1994 ein Erlebnis, von denen die meisten noch lange zehren
werden. Sei es, daß man sich am wunderbaren Klima Kaliforniens
erfreuen konnte oder sei es, daß man einmal Los Angeles und
Hollywood gesehen hatte. Um einen Teil der deutschen Kultur auch
den Amerikanern vorstellen zu können, hatten die Jugendlichen in
einer Vorbereitung eine Kulturausstellung erarbeitet, die während
des Austausches in den USA im Rathaus von Brea der Öffentlichkeit
vorgestellt wurde.
Neben den Begegnungen mit Nordamerikanern bleibt noch zu
berichten von der außergewöhnlichen Jugendbegegnung mit
Paraguay. Diese 1988 und 1989 durchgeführten Jugendaustauschmaßnahmen waren in mehrfacher Hinsicht einmalig. Zunächst ist
festzustellen, daß die Paraguay-Maßnahmen über einen Zeitraum
von knapp 6 Wochen durchgeführt wurden, obwohl lediglich dreiwöchige Begegnungsmaßnahmen praktiziert werden.
Durch die Mitwirkung der Deutschen Sportjugend und des Bundesjugendministeriums war es möglich, diese Form der Jugendaustauschmaßnahme zu realisieren. Mit der ersten Paraguaymaßnahme
stand für die Verantwortlichen des TSV Jarplund-Weding fest, ein
Konzept über die Durchführung des Austausches festzulegen. Nachdem die erste Begegnung 1988 über eine Elterninitiativgruppe in Paraguay arangiert wurde, konnte bei den darauffolgenden Maßnah-
men der Sportpartner Deportivo Koet’i gefunden werden. Es war
außerdem selbstverständlich, daß während eines sechswöchigen
Austausches die Gäste den Schulunterricht besuchen, um auch hier
neue Erkenntisse zu gewinnen. Die Einmaligkeit der Begegnung
äußerte sich auch in den Programmpunkten. So wurde mit den Paraguayern die halbe Bundesrepublik bereist. Die Bundeshauptstadt
Bonn wurde gezeigt, und die Gäste und Gastgeber waren Gast im Parlament und besuchten Städte wie Kiel, Lübeck und Hamburg. Aber
auch das Leben der dänischen bzw. deutschen Minderheiten im
Grenzgebiet war Teil des Begegnungsprogramms, was von den Paraguayern interessiert angenommen wurde. Die Rückbegegnung des
TSV Jarplund-Weding nach Paraguay erfolgte im Jahre 1989. Auch
dort wurde den Jarplund-Wedingern vieles gezeigt. So konnten sie
das größte Stauwerk im Dreiländereck Paraguay/Brasilien/Argentinien besichtigen und nahmen natürlich einen Abstecher zu den Wasserfällen von Iguazu vor. Da es auch in Paraguay Minderheiten gibt,
verstand
es der Partner, die Begegnungsgruppe auch dorthin zu führen. In
Paraguay gibt es große Minderheiten, wie beispielsweise die Menoniten, und die Jarplund-Wedinger waren nicht wenig erstaunt, als sie
im Chaco eine voll funktionsfähige deutsche Genossenschaft vorfanden. Man staunte nicht schlecht, als man im Urwald computergesteuerte Registrierkassen im vollklimatisierten Supermarkt sehen
konnte. Auch die entgegengebrachte Sprache, der lockere plattdeutsche Ton, war im Urwald im südamerikanischen Chaco »Hauptsprache«. Daß einige daneben spanisch sprachen, war eigentlich mehr
Zufall als Regel.
Neben diesen Überraschungen konnten die Jarplund-Wedinger mit
den Paraguayern ein Volk kennenlernen, welches das Leben in vielen
Bereichen noch genießen kann und sich nicht von der westlichen Welt
und Hektik anstecken läßt. Die Einstellung zu für uns wichtigen Dingen ist in Südamerika eine andere. Das betrifft insbesondere die
Pünktlichkeit. Die Begegnung mit Paraguay war für alle Teilnehmer
eine große Bereicherung gewesen.
Flensburger Tageblatt vom 06.08.1996
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Flensburger Tageblatt vom 05.08.1997
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Eine geplante Austauschmaßnahme mit Jugendlichen aus
Salacgriva, der Patenstadt des Amtes Handewitt, mußte leider ausfallen, da ein entsprechender Bedarf bei den Jugendlichen nicht geweckt werden konnte.
Interessanter erschien daher die Durchführung einer Jugendaustauschmaßnahme mit dem Secretary Government of Home Affairs
Branch in Hongkong. 1996 konnte der TSV Jarplund-Weding deshalb
10 junge Erwachsene und 1 Betreuer in der Gemeinde begrüßen, denen wie bei den anderen Maßnahmen auch ein vielfältiges Kulturund Austauschprogramm gezeigt wurde. Da diese Jugendlichen älter waren, konnte das Austauschprogramm etwas anspruchsvoller
erfolgen, so daß auch Ausflüge zum deutschen Konzentrationslager
in Fröslee/Dänemark sowie politische Gespräche mit der dänischen
Minderheit und mit Verbandsvertretern des Landesjugendringes arrangiert werden konnten. 1997 flogen die deutschen Partner nach
Übernahme Hongkongs durch die Volksrepublik China auf die asiatische Insel, von der sie ebenfalls bleibende Eindrücke mit nach Jarplund-Weding genommen haben.
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